[0001] Die Erfindung betrifft eine Verschlusskappe zum Verschliessen einer Behältermündung
gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1. Derartige Verschlusskappen haben eine Garantiefunktion,
indem ein erstmaliges Entfernen der Verschlusskappe durch ein Abreissen des Garantiebandes
angezeigt wird. Im Gegensatz zu den warmschrumpfbaren Garantiebandern handelt es sich
beim genannten Typ um sogenannte mechanische Garantiebänder, die beim erstmaligen
Aufschrauben selbständig unter dem Wulst an der Flaschenmündung einrasten.
[0002] Ein Problem bei den mit zurückfedernden Zungen versehenen Garantiebändern besteht
darin, dass die axiale Kraftkomponente beim Oeffnen derart gross werden kann, dass
die Zungen auch beim Abschrauben zurückfedern und wieder über den Wulst gleiten, so
dass das Garantieband nicht abreisst. Die Verschlusskappen werden in der Regel aus
thermoplastischem Material im Spritzgussverfahren hergestellt, wobei sich die Materialeigenschaften
je nach Umgebungstemperatur stark verändern können. So können die Zungen bei sommerlichen
Temperaturen eine wesentlich grössere Flexibilität aufweisen, wodurch ihre Sperrfunktion
beeinträchtigt wird. Anderseits ist eine zu massive Ausbildung der Zungen nicht möglich,
da dies beim erstmaligen Verschliessen der Behältermündung eine zu grosse Dehnung
des Garantiebandes hervorrufen würde.
[0003] Durch die US-A-4,550,844 ist eine gattungsmässig vergleichbare Verschlusskappe bekannt
geworden, bei der die Zungen am Ende dicker ausgebildet sind als an der Ansatzstelle.
Damit soll erreicht werden, dass sich das verdickte Ende besser unter dem Wulst an
der Behältermündung abstützt, so dass ein Zurückbiegen beim Entfernen der Verschlusskappe
vermieden wird. Anderseits wird durch die verdünnte Ansatzstelle aber die Scharnierwirkung
der Zungen erhöht, wodurch doch wieder die Gefahr eines vollständigen Zurückbiegens
der Zungen in die ursprüngliche Ausgangslage besteht. Ausserdem lässt sich das verdickte
Ende der Zungen werkzeugtechnisch nur schwierig entformen.
[0004] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Verschlusskappe der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei welcher die Zungen beim erstmaligen Verschliessen der Behältermündung
mit möglichst geringem Widerstand über den Wulst gleiten, wobei die einmal eingerasteten
Zungen jedoch nicht mehr in die entgegengesetzte Richtung verbogen werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss mit einer Verschlusskappe gelöst, welche die
Merkmale von Patentanspruch 1 aufweist. Die Stütznocken unter den Zungen behindern
den Aufsetzvorgang praktisch nicht, da das Garantieband beim erstmaligen Aufsetzen
in einem beschrankten Ausmass dehnbar ist. Die Zungen können ungehindert gegen oben
zurückgebogen werden, bis sie unter dem Wulst wieder zurückfedern und so den Wulst
untergreifen. Dagegen stützen die Nocken die Zungen an ihrer unteren Flanke ab, so
dass ein Zurückbiegen nach unten nur begrenzt möglich ist. Die in Axialrichtung wirkenden
Kräfte steigen dabei derart an, dass das Garantieband abreisst, bevor das Garantieband
infolge Ueberdehnung über den Wulst an der Behältermündung gleiten könnte.
[0005] Die Rastwirkung der Zungen kann noch dadurch erhöht werden, dass auf der Innenseite
des Garantiebandes etwa in der Ebene der Zungen eine Rastkante angeordnet ist. Mit
dieser Rastkante, die als Verjüngung des Innendurchmessers ausgebildet wird, können
die Abreisskräfte exakt den jeweiligen Bedingungen angepasst werden.
[0006] Das Garantieband gleitet beim erstmaligen Aufsetzen der Verschlusskappe besonders
leicht über den Wulst an der Behältermündung, wenn die Stütznocken sich gegen den
unteren Rand des Garantiebandes verjüngen.
[0007] Wenn die Stütznocken im Abstand zu den Zungen angeordnet sind, wird die an sich gewünschte
Flexibilität der Zungen beim erstmaligen Aufsetzen in keiner Weise beeinträchtigt.
Die Zungen sind besonders vorteilhaft derart ausgebildet, dass sie in radialer Richtung
gegen innen über die Stütznocken hinausragen. Auf diese Weise wird die Sperrfunktion
der Zungen erhöht, da sich die Zungen im Extremfall um die Aussenkanten der Stütznocken
legen und derart eine wesentliche Durchmesserreduktion herbeiführen.
[0008] Wenn das Garantieband über Sollbruchstege mit der Kappe verbunden ist, werden die
Zungen vorteilhaft zwischen den Sollbruchstegen angeordnet. Dadurch werden die Sollbruchstege
beim erstmaligen Aufsetzen der Kappe kräftemässig nicht übermässig beansprucht, da
sich das Garantieband radial besser ausdehnen kann. Anstelle von Sollbruchstegen könnte
das Garantieband aber auch über einen dünnen Materialfilm mit dem unteren Rand der
Kappe verbunden sein.
[0009] Bei einer Schraubkappe, insbesondere für Mehrwegflaschen, wird vorteilhaft am Garantieband
noch eine vertikale Sollbruchstelle angeordnet, so dass das Garantieband nach dem
Abreissen nicht unter dem Wulst auf der Flaschenmündung bleibt. Der Abreissvorgang
kann dabei besonders optimal gesteuert werden, wenn in Abschraubdrehrichtung eine
Zunge näher an der vertikalen Sollbruchstelle angeordnet ist als in Aufschraubdrehrichtung.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
nachstehend genauer beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemässe Schraubkappe,
Figur 2 eine Ansicht von unten auf die Schraubkappe gemäss Figur 1,
Figur 3 das Garantieband in einer ersten Phase des Aufsetzvorgangs,
Figur 4 das Garantieband in einer zweiten Phase des Aufsetzvorgangs,
Figur 5 das Garantieband bei aufgesetzter Verschlusskappe, und
Figur 6 das Garantieband beim erstmaligen Entfernen der Verschlusskappe.
[0011] Wie in Figur 1 dargestellt, besteht eine Verschlusskappe 1 aus einem Kappenboden
11 und einer zylindrischen Kappenseitenwand 12, die mit einem Innengewinde 13 versehen
ist. Am Kappenboden bzw. im Uebergangsbereich zwischen Kappenboden und Kappenseitenwand
können verschiedene Mündungsdichtungen 14 angeordnet sein. Am unteren Rand der Verschlusskappe
ist ein Garantieband 3 angeordnet, das über Sollbruchstege 9 mit der Kappe verbunden
ist. Die Verschlusskappe muss nicht notwendigerweise eine Schraubkappe sein. Auch
ein sogenannter Schnappverschluss liesse sich mit einem erfindungsgemässen Garantieband
versehen.
[0012] Wie in Figur 1 dargestellt sind an der Innenwand 5 des Garantiebandes in bestimmten
Abständen nach innen ragende Zungen 6 angeordnet. Die Zungen verjüngen sich im Querschnitt
geringfügig gegen ihr äusseres Ende und sind etwas nach unten geneigt, wodurch das
Entformen aus einem axial öffnenden Werkzeug erleichtert wird. Unter jeder Zunge 6
ist in einem bestimmten Abstand ein Stütznocken 7 angeordnet, der sich nach unten
verjüngt. Jeder Stütznocken erstreckt sich etwa über die gesamte Länge einer Zunge,
hat jedoch in der Draufsicht eine etwa halbmondförmige Konfiguration.
[0013] Etwa auf der Ebene der Zungen 6 verläuft über den gesamten Umfang eine Rastkante
8, die als Durchmesserverjüngung der Innenwand 5 ausgebildet ist. Die Rastkante verbessert
die Rückhaltewirkung der Zungen 6.
[0014] Wie sich aus Figur 2 ergibt, müssen die Zungen nicht in regelmässigen Abständen über
den Umfang verteilt sein. Insbesondere, wenn zusätzlich eine vertikale Sollbruchstelle
10 am Garantieband vorgesehen ist, kann es zweckmässig sein, die Zungen in unterschiedlichen
Distanzen anzuordnen. So ist z.B. in Figur 2 eine Zunge 6a vorgesehen, welche in Abschraubrichtung
A näher an der vertikalen Sollbruchstelle 10 liegt als die Zunge 6b in Aufschraubrichtung
B. An der Zunge 6b ist ausserdem kein Stütznocken 7 vorgesehen, so dass sich diese
Zunge mehr zurückbiegen kann als die übrigen Zungen. Die Zungen mit Stütznocken verteilen
sich beim Ausführungsbeispiel gemäss Figur 2 etwa über einen Abschnitt von 180°,
wobei die Zunge 6c etwa diametral gegenüber der vertikalen Sollbruchstelle 10 angeordnet
ist. Um die Griffigkeit des Garantiebandes zu erhöhen, kann auf der Aussenseite eine
axial verlaufende Randrierung 15 vorgesehen sein, wie sie in der Regel auch die Kappenseitenwand
12 aufweist.
[0015] Die Funktion der Zungen wird nachstehend anhand der Figuren 3 bis 6 näher erläutert.
Figur 3 zeigt die Position einer Zunge 6 beim erstmaligen Aufschrauben der Verschlusskappe,
wobei das Garantieband 3 in Pfeilrichtung C nach unten gegen den Wulst 4 an der Behältermündung
2 geschoben wird. Derartige Behältermündungen sind insbesondere bei Flaschen für Erfrischungsgetränke
standardisiert, so dass immer die gleichen Masse und Toleranzen anzutreffen sind.
Der Innendurchmesser des Garantiebandes und die Länge der Zungen werden derart dimensioniert,
dass das Garantieband bei geringfügiger Dehnung im Umfang gerade noch ohne Zerstörung
der Sollbruchstege 9 über den Wulst 4 geschoben werden kann.
[0016] Sobald die Zungen auf dem Wulst 4 auftreffen, werden sie nach oben zurückgebogen,
wie dies in Figur 4 dargestellt ist. Da die Stütznocken 7 sich nach unten verjüngen
und zudem etwa halbmondförmig ausgebildet sind, gleiten diese ebenfalls mühelos über
den Wulst 4.
[0017] Figur 6 zeigt die Stellung der Zungen, wenn in Pfeilrichtung D beim erstmaligen Entfernen
der Verschlusskappe eine Kraftkomponente auf das Garantieband einwirkt. Die Zungen
haben dabei die Tendenz, sich wiederum nach unten zurückzubiegen, werden dabei jedoch
durch die Stütznocken 7 abgestützt. Ein Ueberwinden des Wulstes 4 wäre ersichtlicherweise
nur durch übermässige Dehnung des Garantiebandes möglich, da die Zungen gegen unten
blockiert sind. Beim Ansteigen der Zugkraft reissen jedoch die Sollbruchstege 9,
wie dies in Figur 6 dargestellt ist. Das Garantieband ist vorzugsweise über einen
einzelnen verstärkten Anwachssteg mit dem unteren Rand der Kappe verbunden, so dass
es nach dem Reissen der vertikalen Sollbruchstelle ganz von der Behältermündung entfernt
werden kann.
1. Verschlusskappe (1) zum Verschliessen einer Behältermündung (2) mit einem am unteren
Rand der Kappe angeordneten, abreissbaren Garantieband (3), das dazu bestimmt ist,
bei aufgesetzter Kappe einen ringförmigen Wulst (4) an der Behältermündung zu untergreifen
und das zu diesem Zweck auf der Innenwand (5) mehrere, gegen die Mittelachse gerichtete,
flexible Zungen (6) aufweist, die beim erstmaligen Aufsetzen der Kappe zurückbiegbar
sind und in der Endposition der Kappe unter dem Wulst (4) einrasten, dadurch gekennzeichnet,
dass unter den Zungen (6) auf der vom Kappenboden (11) abgewandten Seite wenigstens
teilweise Stütznocken (7) angeordnet sind, auf denen die Zungen (6) bei axialer Krafteinwirkung
auf das Garantieband in Oeffnungsrichtung abstützbar sind.
2. Verschlusskappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Innenseite
des Garantiebandes (3) etwa in der Ebene der Zungen (6) eine Rastkante (8) angeordnet
ist.
3. Verschlusskappe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stütznocken
(7) sich gegen den unteren Rand des Garantiebandes verjüngen.
4. Verschlusskappe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stütznocken (7)
im Abstand zu den Zungen (6) angeordnet sind.
5. Verschlusskappe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Zungen (6) in radialer Richtung gegen innen über die Stütznocken (8) hinausragen.
6. Verschlusskappe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
das Garantieband (3) über Sollbruchstege (9) mit der Kappe verbunden ist, und dass
die Zungen (6) zwischen den Sollbruchstegen angeordnet sind.
7. Verschlusskappe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
sie eine Schraubkappe ist und dass das Garantieband mit einer vertikalen Sollbruchstelle
(10 versehen ist, wobei in Abschraubdrehrichtung (A) eine Zunge näher an der vertikalen
Sollbruchstelle (10) angeordnet ist als in Aufschraubdrehrichtung (B).