[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schuh, insbesondere Ski- oder Bergschuh, mit
einer eine Sohle bildenden Schale und einem Schaft, der aus einem Fersenteil und
einem gegenüber dem Fersenteil in getrennten Schwenklagern gehaltenen Ristteil besteht.
[0002] Ist der Fersentteil des Schaftes eines Ski- oder Bergschuhes als aufschwenkbare
Fersenklappe ausgebildet, so können einfache Ein- und Ausstiegsbedingungen sichergestellt
werden, allerdings nur dann, wenn im Ristbereich des Schuhs für das Ein- und Aussteigen
ausreichend Platz für ein Anheben des Fußes geschaffen wird, um die Ferse über den
den Fersenbereich umschließenden Rand der Schale anheben zu können, die ja ein Herausziehen
des Fußes aus dem Vorfußbereich der Schale verhindert. Damit trotz dieses Umstandes
bei geschlossenem Schuh eine ausreichende Fußhalterung im Ristbereich gewährleistet
werden kann, ist es bekannt, im Ristbereich zwischen der Schale und einem Innenschuh
eine gesonderte Fußhalterung vorzusehen, die beim Schließen der Fersenklappe gegen
den Fußrist hin verstellt wird. Beim Öffnen der Fersenklappe wird diese Fußhalterung
wieder freigegeben, so daß die für ein einfaches Aus- bzw. Einsteigen erforderliche
Bewegungsfreiheit für den Fuß gegeben ist. Nachteilig bei diesen bekannten Konstruktionen
ist, daß eine zusätzliche, verstellbare Fußhalterung vorgesehen und für einen vergleichsweise
großen Schwenkwinkel der Fersenklappe des Schaftes gesorgt werden muß, obwohl bei
geschlossenem Schuh nur ein wesentlich kleinerer Schwenkwinkel für den Fersenteil
des Schaftes benötigt wird.
[0003] Die Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu vermeiden und einen
Schuh der eingangs geschilderten Art mit einfachen Mitteln so zu verbessern, daß
für ein einfaches Ein- und Aussteigen gesorgt ist, ohne eine beim Schließen des Schuhs
nachstellbare Fußhalterung zu benötigen.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die Schale eine im Vorfußbereich
um eine Querachse aufschwenkbare, sattelförmige Ristklappe aufweist, die die Schwenklager
für den Ristteil des Schaftes trägt und in der geschlossenen Gebrauchsstellung mit
der Schale verriegelbar ist.
[0005] Da zufolge dieser Maßnahmen der Ristteil des Schaftes nicht unmittelbar an der Schale,
sondern an einer Ristklappe angelenkt ist, die im Vorfußbereich an der Schale aufschwenkbar
lagert, kann der Ristteil des Schafes mit der Ristklappe nach vorne geklappt werden,
um einen ausreichend großen Schalenausschnitt für ein bequemes Ein- und Aussteigen
freizugeben. Beim Schließen des Schuhs wird die Ristklappe mit dem Ristteil des Schaftes
abgeschwenkt und mit der Schale verriegelt, so daß die Ristklappe in der geschlossenen
Gebrauchsstellung mit der Schale einen über den Ristbereich geschlossenen Schuhkörper
bildet, der in seiner Funktion mit Schalen ohne Ristklappe vergleichbar ist. Die sattelförmige
Ristklappe bietet dabei eine ausreichende Fußhalterung, über die die auftretenden
Kräfte ohne weiteres auf die Schale übertragen werden können. Der Ristteil des Schaftes,
der auf der Ristklappe schwenkbar gelagert ist, kann bei der durch die Verriegelung
der Ristklappe erreichten starren Verbindung zwischen der Ristklappe und der Schale
in herkömmlicher Weise mit dem Fersenteil des Schaftes verbunden und verschwenkt werden.
Wegen der Aufschwenkbarkeit des Ristteiles des Schaftes über die Ristklappe kann
selbstverständlich auch der Schwenkwinkel des Fersenteiles des Schaftes auf das für
den Schuhgebrauch erwünschte Maß beschränkt werden, weil eine Schwenkbarkeit zum Ein-
und Aussteigen über dieses Maß hinaus nicht benötigt wird.
[0006] Zum Verriegeln des Ristteiles des Schaftes gegenüber der Schale kann auf beiden Seiten
der Ristklappe ein mit einem Sperranschlag zusammenwirkender Sperrhaken vorgesehen
sein, der in der geschlossenen Gebrauchslage der Ristklappe der Sperranschlag hintergreift
und die Ristklappe unverschwenkbar gegenüber der Schale festhält. Dieser Sperrhaken
kann durch den Fersenteil des Schaftes gebildet werden und beim Schließen des Fersenteiles
die Sperranschläge an der Ristklappe übergreifen, so daß durch den Fersenteil die
Ristklappe an einem Aufschwenken gehindert und dadurch mit der Schale verriegelt wird.
Für diese einfache Konstruktion ist allerdings ein entsprechender Schwenkwinkel für
den Fersenteil erforderlich.
[0007] Damit die Beweglichkeit des Fersenteiles durch die Verriegelung der Ristklappe über
mit dem Fersenteil verbundene Sperrhaken nicht beeinträchtigt werden kann, kann der
Sperrhaken eine Sperrfläche mit einem zur Schwenkachse des Fersenteiles des Schaftes
koaxialen Bogenverlauf aufweisen. Damit ist eine Schwenkbewegung des Fersenteiles
in seinen von der Schale gehaltenen Schwenklagern unabhängig von der Verriegelung
für die Ristklappe sichergestellt, weil die Sperrfläche der Sperrhaken aufgrund ihres
zur Schwenkachse des Fersenteiles koaxialen Bogenverlaufes ihre Anlage am zugehörigen
Sperranschlag auch bei einer Verschwenkung des Fersenteiles nicht ändert.
[0008] Um in der Gebrauchsstellung des Schuhs durch ein Rückwärtsschwenken des Fersenteiles
des Schaftes nicht ungewollt die Ristklappe zu entriegeln und den Schuh zu öffnen,
kann dem Fersenteil des Schaftes eine lösbare Schwenkbegrenzung zugeordnet werden,
die den Schwenkbereich des Fersenteiles auf das für den Schuhgebrauch notwendige Maß
beschränkt, ohne den Sperrhaken vom ristseitigen Gegenanschlag wegzuschwenken. Diese
Schwenkbegrenzung muß für das Ein- und Aussteigen gelöst werden, damit beim Abschwenken
des Fersen teiles über die Schwenkbegrenzung hinaus der Sperrhaken die zugehörige
Sperrfläche freigeben kann.
[0009] Wird die Ristklappe mit dem Fersenteil durch wenigstens eine Lasche verbunden, so
kann mit dem Aufschwenken des Fersenteiles nicht nur die Verriegelung der Ristklappe
gegenüber der Schale gelöst, sondern auch die Ristklappe geöffnet werden, was die
Handhabung des Schuhs erleichtert. In analoger Weise wird beim Schließen der Ristklappe
der Fersenteil unter einer Verriegelung der Ristklappe gegenüber der Schale gegen
den Ristteil verschwenkt.
[0010] Eine andere Möglichkeit der Verriegelung der Ristklappe besteht darin, daß die Sperrhaken
an dem Ristteil des Schaftes angelenkt sind und daß die Schale die eine Drehachse
für die Sperrhaken bildenden, zu den Schwenklagern des Ristteiles koaxialen Sperranschläge
aufweist. Das Anlenken der Sperrhaken am Ristteil des Schaftes stellt aufgrund der
freien Zugänglichkeit eine vorteilhafte Voraussetzung für eine einfache Handbetätigung
der Verriegelung der Ristklappe dar. Die Anlenkung des Ristteiles des Schaftes an
der Ristklappe verlangt allerdings an der Schale Sperranschläge, die in der Gebrauchslage
der Ristklappe zu den Schwenklagern des Ristteiles koaxial verlaufen und eine Drehachse
für die Sperrhaken bilden, damit weder die Schwenkbarkeit des Ristteiles des Schaftes
beeinträchtigt noch die Verriegelung der Ristklappe beim Verschwenken des Ristteiles
gefährdet wird.
[0011] Da zur Verriegelung der sattelförmigen Ristklappe auf beiden Seiten der Ristklappe
Sperrhaken erforderlich sind, müssen diese Sperrhaken für jede Ver- bzw. Entriegelung
verstellt werden. Um in diesem Zusammenhang eine einfache Handhabung zu erreichen,
können die beiden Sperrhaken mit Hilfe eines im Ristteil des Schaftes gelagerten Stellbügels
gemeinsam verschwenkt werden. Der Stellbügel kann dabei über einen Handgriff unmittelbar
betätigt werden, es ist aber auch möglich, den Stellbügel an einem Betätigungshebel
anzulenken, der eine vorbestimmte Stellbewegung sichert.
[0012] Zur Sicherung der Verriegelung zwischen der Ristklappe und der Schale kann der Stellbügel
an je einem am Ristteil des Schaftes angelenkten, gegenüber dem zugehörigen Sperrhaken
anschlagbegrenzt verstellbaren Sicherungshebel angreifen, der sich in der Verriegelungsstellung
vor den Sperrhaken legt und dessen ungewollte Öffnung wirksam verhindert. Zum Lösen
der Verriegelung muß daher zunächst der Sicherungshebel vom Sperrhaken weggeschwenkt
und dann der Sperrhaken geöffnet werden. Damit der Sicherungshebel und der Sperrhaken
über den Stellbügel gemeinsam betätigt werden können, sind die Sicherungshebel gegenüber
den zugehörigen Sperrhaken anschlagbegrenzt verstellbar gelagert, so daß sich zwischen
den Sperrhaken und den Sicherungshebeln eine Antriebsverbindung ergibt, die einerseits
das Lösen des Sicherungshebels und anderseits das Aufschwenken des Sperrhakens über
die Verstellung des Sicherungshebels erlaubt.
[0013] Besonders einfache Konstruktionsverhältnisse werden für die Verstellung der Sperrhaken
über die Sicherungshebel dann erhalten, wenn die Sicherungshebel in ein Langloch der
Sperrhaken eingreifen, die somit durch die Sicherungshebel einer Zwangsverstellung
unterliegen.
[0014] Die Antriebsverbindung zwischen den Sicherungshebeln und den Sperrhaken kann auch
über in einem Langloch der Sperrhaken geführte Lenker durchgeführt werden, wenn größere
Stellwege erwünscht sind. An der grundsätzlichen Sicherung der Verriegelung und der
Betätigung der Sperrhaken über die Sicherungshebel ändert sich allerdings nichts.
[0015] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Schuh in einer zum Teil aufgerissenen Seitensansicht,
die
Fig. 2 und 3 eine Konsruktionsvariante eines erfindungsgemäßen Schuhs in der geschlossenen
Gebrauchslage und in der Offenstellung in einer schematischen Seitenansicht in einem
kleineren Maßstab, die
Fig. 4 und 5 eine der Fig. 2 und 3 entsprechende Darstellung einer weiteren Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Schuchs,
Fig. 6 einen gegenüber den Ausführungsformen nach den Fig. 2 bis 4 abgewandelten Schuh
in einer Seitenansicht,
Fig. 7 einen mit einem Gegenanschlag zusammenwirkenden Sperrhaken zur Verriegelung
der Ristklappe gegenüber der Schale in einer vereinfachten Seitenansicht in einem
größeren Maßstab und
Fig. 8 eine der Fig. 7 entsprechende Darstellung einer Konstruktionsvariante eines
Sperrhakens.
[0016] Wie die Ausführungsbeispiele jeweils zeigen, besteht ein erfindungsgemäßer Schuh
in Übereinstimmung mit herkömmlichen Ski- oder Bergschuhen aus Kunststoff im wesentlichen
aus einer eine Sohle 1 bildenden Schale 2 und einem Schaft 3, der aus einem Fersenteil
4 und einem Ristteil 5 zusammengesetzt ist. Der Fersenteil 4 ist dabei über Schwenklager
6 im Bereich des Innen- und des Außenknöchels an der Schale 1 angelenkt. Der Ristteil
5 ist ebenfalls schwenkbar gelagert, jedoch werden die von den Schwenklagern 6 des
Fersenteiles 4 getrennten Schwenklager 7 nicht von der Schale 1, sondern von einer
in Form eines Sattels ausgebildeten Ristklappe 8 getragen, die ihrerseits um eine
Querachse 9 aufschwenkbar an der Schale gehalten ist und mit der Schale 2 verriegelt
werden kann. Diese Verriegelung erfolgt über einen mit einem Sperranschlag 10 zusammenwirkenden
Sperrhaken 11.
[0017] Wie insbesondere der Fig. 1 entnommen werden kann, weist die Ristklappe 8 für den
ristseitigen Rand 12 des Ristteiles 5 eine Gleitfläche 13 auf, die als Rotationsfläche
um die Achse der Schwenklager 7 des Ristteiles 5 mit dessen Rand 12 als Erzeugende
ausgebildet ist. Der Ristteil 5 des Schaftes 3 kann somit anschlagbegrenzt gegenüber
der Ristklappe 8 verschwenkt werden, was in der verriegelten Gebrauchslage der Ristklappe
8 eine vorteilhafte Beweglichkeit des Schaftes in Schuhlängsrichtung gewährleistet,
wenn der Ristteil 5 und der Fersenteil 4 über einen Verschluß miteinander verbunden
sind. In der aufgeklappten Stellung der Ristklappe 8 wird eine vergleichsweise große
Einstiegsöffnung freigegeben, weil mit der Ristklappe 8 auch der Ristteil 5 des Schaftes
3 aufgeschwenkt wird, wie dies insbesondere den Fig. 3 und 5 entnommen werden kann.
[0018] Um für die Ristklappe 8 neben der Anlenkung über die Querachse 9 eine zusätliche
Führung an der Schale 1 zu erreichen, können an der Ristklappe 8 oder an der Schale
1 seitliche Führungszapfen vorgesehen werden, die in ein Langloch des jeweils anderen
Teiles eingreifen. Diese Langlöcher müssen allerdings konzentrisch zur Querachse 9
verlaufen, wenn eine spielfreie Führung für die Ristklappe 8 sichergestellt werden
soll. Die Langlochverbindung begrenzt außerdem die mögliche Öffnungsweite der Ristklappe
auf ein vorbestimmtes Maß.
[0019] Zur Verriegelung der Ristklappe 8 gegenüber der Schale 2 können die mit den Sperranschlägen
10 zusammenwirkenden Sperrhaken 11 in verschiedener Weise angeordnet werden. Gemäß
den Fig. 1 bis 3 sind die Sperrhaken 11 beispielsweise an den Seitenwangen des Ristteiles
5 angelenkt. Die Anlenkachsen sind mit 14 bezeichnet. Durch eine solche Anlenkung
der Sperrhaken 11 am Ristteil 5 des Schaftes 3 ist die Voraussetzung geschaffen, eine
Verstelleinrichtung für die Sperrhaken 11 zur einfacheren Handhabung am Ristteil
5 anzuordnen, ohne daß sich die Verstelleinrichtung gegenüber den Sperrhaken 11 bei
einem Verschwenken des Ristteiles 5 verlagern könnte. Eine solche Sperrhakenanordnung
erfordert allerdings das Vorsehen der mit den Haken zusammenwirkenden Sperranschläge
10 an der Schale 2 koaxial zu den Schwenklagern 7 des Ristteiles 5 in der geschlossenen
Gebrauchsstellung der Ristklappe 8, weil sich sonst die Sperrhaken 11 beim Verschwenken
des Ristteiles 5 von den Sperranschlägen 10 lösen könnten. Die Sperranschläge 10 bilden
jedoch eine zur Schwenkachse des Ristteiles 5 koaxiale Drehachse für den Sperrhaken,
die den Verriegelungseingriff zwischen den Sperrhaken 11 und den Sperran schlägen
10 auch während der Schwenkbewegung des Ristteiles 5 sichert. Aufgrund der koaxialen
Anordnung der Schwenklager 7 und der Sperranschläge 10 fallen die Sperranschläge 10
und die Schwenklager 7 in der zeichnerischen Darstellung des geschlossenen Schuhs
nach den Fig. 1, 2 und 4 zusammen.
[0020] Um die seitlichen Sperrhaken 11 gemeinsam betätigen zu können, ist im Ristteil 5
des Schaftes 3 ein Stellbügel 15 vorgesehen, der gemäß Fig. 1 unmittelbar mit einem
den Ristteil 5 durchsetzenden Handgriff 16 verbunden oder entsprechend Fig. 6 an
einem am Ristteil 5 gelagerten Betätigungshebel 17 angelenkt sein kann. Der Stellbügel
15 greift im einfachsten Fall unmittelbar an den seitlichen Sperrhaken 11 an, wie
dies in Fig. 6 schematisch angedeutet wird. Eine zusätzliche Sicherung gegen ein ungewolltes
Entriegeln wird allerdings dann erreicht, wenn die Stellbügel an einem jedem Sperrhaken
11 zugeordneten Sicherungshebel 18 angreifen, der sich in der Verriegelungsstellung
vor den Sperrhaken 11 legt und dadurch ein Abheben des Sperrhakens 11 vom Sperranschlag
10 verhindert. Zur Antriebsverbindung zwischen dem Sicherungshebel 18 und dem jeweils
zugehörigen Sperrhaken 11 greift der Sicherungshebel 18 entsprechend der Konstruktion
nach Fig. 7 in ein Langloch 19 des Sperrhebels 11 ein, so daß trotz einer Lagerung
des Sperrhebels 11 und des Sicherungshebels 18 auf einer gemeinsamen Grundplatte 20
eine Zwangsmithahme des Sperrhakens 11 beim Verschwenken des Sicherungshebels 18 erzielt
wird. Die Veriegelungslage des Sicherungshebels 18, in der ein Aufschwenken des Sperrhakens
11 über vom Sperranschlag 10 auf den Haken übertragene Kräfte wirksam verhindert
wird, kann durch eine Feder 21 zusätzlich gesichert werden.
[0021] Zum Unterschied zu der Ausbildung nach Fig. 6 wird bei einer Anordnung entsprechend
den Fig. 1 und 8 der Sicherungshebel 18 über einen Lenker 22 mit dem Sperrhaken verbunden,
wobei der Lenker 22 wiederum in ein Langloch 19 des Sperrhakens 11 eingreift. Wird
aus der in Fig. 8 dargestellten Verriegelungsstellung der Sicherungshebel 18 über
den Stellbügel 15 um seine Anlenkachse 23 verschwenkt, so wird zunächst lediglich
der Sperrhaken 11 ohne Mitverschwenken freigegeben, weil der Lenker 22 den freien
Verstellweg innerhalb des Langloches 19 durchlaufen muß, bevor der Sperrhaken 11
über den Lenker 22 vom Sicherungshebel 18 her mitgenommen und vom Sperranschlag 10
abgehoben werden kann. Beim Schließen des Sperrhakens 11 wird der Sicherungshebel
18 gegensinnig verschwenkt, allerdings wiederum erst nach dem Durchlaufen des Langloches
19. Der Sperrhaken wird beim Schließen durch den sich an den Rücken des Sperrhakens
anlegenden Sicherungshebel 18 verriegelt, wobei die Drehlage des Sicherungshebels
18 durch eine Schulter 24 des Sperrhebels 11 begrenzt wird, an die der Sicherungshebel
18 anschlägt.
[0022] Eine konstruktiv besonders einfache Lösung für die Verriegelung der Ristklappe 8
gegenüber der Schale 2 ist in den Fig. 4 und 5 angedeutet. In diesem Fall bildet nämlich
der als Fersenklappe ausgebildete Fersenteil 4 des Schaftes 3 die Sperrhaken 11, die
mit entsprechenden Sperranschlägen an der Ristklappe 8 zusammenwirken. Da die Lagerachse
der Schwenklager 7 die Sperranschläge bildet, erübrigt sich die Ausbildung gesonderter
Sperranschläge. In diesem Fall muß allerdings der Fersenteil des Schaftes seitlich
an der Ristklappe vorbeibewegt werden können, was den Schuh entsprechend verbreitert.
Bildet die Ristklappe 8 die Sperrfläche durch einen entsprechenden Ansatz, den der
Sperrhaken 11 am Fersenteil 4 übergreift, so können die Ristklappe und der Fersenteil
des Schaftes in einer Fläche geführt werden. Die Verriegelungsfunktion bleibt dabei
grundsätzlich gleich.
[0023] Wird bei geschlossener Ristklappe 8 der Fersenteil 4 aus der aufgeschwenkten Offenstellung
zum Schließen des Schaftes 3 einwärts geschwenkt, so übergreift die Sperrfläche 25
der Sperrhaken 11 die Sperranschläge, wodurch die angestrebte Veriegelung zwischen
der Ristklappe 8 und der Schale 2 erfolgt. Da die Sperrfläche 25 des Sperrhakens 11
einen zu den Schwenklagern 6 des Fersenteiles 4 koaxialen Bogenverlauf aufweist, wird
die Verschwenkbarkeit des Fersenteiles 4 im Rahmen der zulässigen Schaftbewegung
nicht beeinträchtigt.
[0024] Bei einer Verriegelung der Ristklappe 8 über den Fersenteil 4 des Schaftes 3 wird
die Ristklappe bei einem Rückwärtsschwenken des Fersenteiles 4 über ein durch die
Länge der Sperrfläche 25 vorgegebenes Maß hinaus freigegeben, so daß die Gefahr eines
ungewollten Entriegelns besteht. Um dieser Gefahr zu begegnen, kann dem Fersenteil
4 eine Schwenkbegrenzung zugeordnet werden, die in der Gebrauchsstellung des Fersenteiles
den Schwenkbereich begrenzt und ein Entriegeln der Ristklappe wirksam verhindert.
Diese Schwenkbegrenzung muß selbstverständlich lösbar sein und kann beispielsweise
durch einen entsprechend ausgebildeten, schwenkbar gelagerten Sperranschlag gebildet
werden.
[0025] Werden die Ristklappe 8 und der Fersenteil 4 des Schaftes 3 durch beidseitige Laschen
26 miteinander verbunden, so kann eine kombinierte Öffnungs- bzw. Schließbewegung
für den Schuh sichergestellt werden. Die Schwenkbewegung des Fersenteiles 4 wird ja
über die Laschen 26 auf die Ristklappe 8 übertragen, und zwar unter Ver- bzw. Entriegelung
des Ristteiles.
1. Schuh, insbesondere Ski- oder Bergschuh, mit einer eine Sohle (1) bildenden Schale
(2) und einem Schaft (3) der aus einem Fersenteil (4) und einem gegenüber dem Fersenteil
in getrennten Schwenklagern gehaltenen Ristteil besteht, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schale (2) eine im Vorfußbereich um eine Querachse (9) aufschwenkbare, sattelförmige
Ristklappe (8) aufweist, die die Schwenklager (7) für den Ristteil (5) des Schaftes
(3) trägt und in der geschlossenen Gebrauchsstellung mit der Schale (2) verriegelbar
ist.
2. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verriegelung des Ristteiles
(5) des Schaftes (3) gegenüber der Schale (2) auf beiden Seiten der Ristklappe (8)
ein mit einem Sperranschlag (10) zusammenwirkender Sperrhaken (11) vorgesehn ist.
3. Schuh nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Fersenteil (4) des Schaftes
(3) die Sperrhaken (11) bildet und die Ristklappe (8) die Sperranschläge (10) trägt.
4. Schuh nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrhaken (11) eine Sperrfläche
(25) mit einem zu den Schwenklagern (6) des Fersenteiles (4) des Schaftes (3) koaxialen
Bogenverlauf aufweisen.
5. Schuh nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem Fersenteil (4) des
Schaftes (3) eine lösbare Schwenkbegrenzung zugeordnet ist.
6. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ristklappe
(8) mit dem Fersenteil (4) des Schaftes (3) durch wenigstens eine Lasche (26) verbunden
ist.
7. Schuh nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrhaken (11) an dem Ristteil
(5) des Schaftes (3) angelenkt sind und daß die Schale (2) die eine Drechachse für
die Sperrhaken (11) bildenden, in der Gebrauchslage der Ristklappe (8) zu den Schwenklagern
(7) des Ristteiles (5) koaxialen Sperranschläge (10) aufweist.
8. Schuh nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Sperrhaken (11) mit
Hilfe eines im Ristteil (5) des Schaftes (3) gelagerten Stellbügels (15) gemeinsam
verschwenkbar sind.
9. Schuh nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellbügel (15) an einem
Betätigungshebel (17) angelenkt ist.
10. Schuh nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellbügel (15)
an je einem am Ristteil (5) des Schaftes (3) angelenkten, gegenüber dem zugehörigen
Sperrhaken (11) anschlagbegrenzt verstellbaren Sicherungshebel (18) angreift.
11. Schuh nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherungshebel (18) in
ein Langloch (19) der Sperrhaken (11) eingreifen.
12. Schuh nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherungshebel (18) mit
den Sperrhaken (11) durch einem in einem Langloch (19) der Sperrhaken (11) geführten
Lenker (22) verbunden sind.