[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Rahmenpresse nach dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Bei bekannten Rahmenpressen werden die vier Werkstückteile bzw. Rahmenteile, die
zu einem Rechteckrahmen zusammengepreßt werden, von Hand in die Presse eingelegt,
nachdem die Druckelemente einzeln und von Hand mit Hilfe von Skalen oder dergl. in
ihre Preßstellung eingestellt worden sind. Um diesen zeitaufwendigen und mühsamen
Vorgang zu vereinfachen, sind Rahmenpressen bekannt (DE-PS 29 24 257), bei denen die
einzelnen Rahmenteile mittels kraftgetriebener Preßecken und fester Anlagen zu einem
Rahmen zusammengepreßt werden. Derartige Pressen besitzen einen feststehenden Längsdruckbalken
bzw. -träger und einen beweglichen Längsdruckbalken bzw. -träger mit Längs- und Quergegenhaltungen
für die beiden rechtwinkelig zueinander und in der Presse angeordneten Rahmenteile.
Diese Rahmenteile werden durch drei mit dem festen bzw. beweglichen Druckbalken verbundene
Preßecken verpreßt. Die Preßecken werden mit Hilfe von Verstellmotoren zugestellt
Das Einstellen der Preßecken auf die im rechten Winkel zueinander angeordneten Rahmenteile
wird durch Abfühlelemente an der dem festen Druckbalken zugeordneten Preßecke und
an der dem beweglichen Druckbalken zugeordneten unteren Preßecke erreicht. Hierzu
ist es erforderlich, neben, d.h. außerhalb der Rahmenpresse jeweils eine parallel
zum festen Druckbalken sowie am unteren Ende der Presse angeordnete Aufnahme vorzusehen,
in die den Rahmenteilen entsprechende Meß-Werkstücke vor dem Verpressen eingesetzt
werden. Solange die Abführelemente das Vorhandensein des Rahmenteiles feststellen,
wird die jeweilige Preßecke nach oben verfahren und erst angehalten, wenn das Abfühlelement
über das Rahmenteil hinaus gefahren ist. Das Einlegen von Rahmenteilen in Form von
Meß-Werkstücken in lediglich zu Einstellungszwecken benötigte Aufnahmen und das anschließende
Herausnehmen der Meß-Werkstücke sowie das gesonderte Einlegen der zu verpressenden
Rahmenteile in die Rahmenpresse ist zeitaufwendig und umständlich und beeinträchtigt
die Leistung der Rahmenpresse wie auch die einfache Bedienung.
[0003] Dieser Nachteil wird bei Rahmenpressen ausgeschaltet, wie sie Gegenstand der DE-OS
33 37 164.4 sind. Bei diesen Rahmenpressen ist dem feststehenden Träger mit Preßeck
eine ein vertikales Rahmenteil aufnehmende, einen vertikalen Druckbalken bildende
Anschlagschiene zugeordnet, die relativ und parallel zum Träger verschiebbar ausgebildet
ist; das Preßeck weist eine Abfühlvorrichtung auf, die die Oberkante des Rahmenteiles
abtastet und die sowohl die Zustellung des Preßecks als der Anschlagschiene in die
Preßposition signalisiert; das untere Preßeck des beweglichen Trägers ist zum Einlegen
des unteren horizontalen Rahmenteiles in die Presse aus ihrer Arbeitsposition bewegbar
angeordnet. Bei dieser bekannten Rahmenpresse wird das linke obere Preßeck auf einem
feststehenden Träger angeordnet und eine bewegliche Anschlagschiene zur Aufnahme des
vertikalen Werkstückteiles am Basisträger und an der Kopfschiene verfahrbar befestigt.
Der Aufwand einer derartigen Rahmenpresse ist für manche Anwender jedoch zu groß.
[0004] Aufgabe vorliegender Erfindung ist es deshalb, eine Rahmenpresse zu schaffen, deren
maschineller Aufwand relativ gering ist, die billig hergestellt werden kann, und mit
der ein besonders einfaches Arbeiten möglich ist, wobei die Rahmenteile direkt in
die Rahmenpresse eingelegt und unmittelbar verpreßt werden können, ohne daß ein gesonderter
Meßvorgang an den Rahmenteilen außerhalb der Maschine notwendig ist und ohne daß entsprechende
Meß-Werkstücke oder die Rahmenteile zweimal eingelegt oder positioniert werden müssen.
[0005] Dies wird gemäß der Erfindung mit den Merkmalen des Anspruches 1 erreicht.
[0006] Der feststehende Träger nimmt hierbei ein Preßeck auf, das in horizontaler Richtung
verfahrbar ist, z.B. über ein Zahnstangengetriebe mit Druckmittelantrieb, einem direkt
wirkenden Druckmittelantrieb oder dergl. Des weiteren ist bei dieser Variante sowohl
dem feststehenden vertikalen Träger als dem unteren horizontalen Träger jeweils ein
Spannband zugeordnet, an dem der betreffende Rahmenteil beim Einlegen und während
des Verpressens anliegt.
[0007] Bei einer Variante der Erfindung nach Anspruch 2 entfällt das obere Preßeck. Da der
feste Anschlag des vertikalen Trägers das vertikale Rahmenteil aufnimmt, ist ein vertikales
Spannband oder dergl. nicht erforderlich. Auch entfällt bei dieser Variante das linke
obere Preßeck, da der Druckkolben mit Druckplatte auf dem beweglichen Balken angeordnet
ist, und der bewegliche Balken direkt an die Eckverbindung zwichen vertikalen und
horizontalem Rahmenteil herangefahren wird und der Druckzylinder an der Preßstelle
nach unten ausgefahren wird. Der Druckzylinder ist hierbei fest mit dem beweglichen
Balken verbunden.
[0008] Weitere ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] Mit einer Presse nach vorliegender Erfindung wird eine außerordentlich einfache und
effektive Möglichkeit für eine Rahmenpresse geschaffen, bei der mit einem Minimum
an Aufwand die Rahmenteile, die direkt in die Rahmenpresse eingelegt werden, unmittelbar
ohne weiteres Handling verpreßt werden können. Durch die Verwendung von Spannbändern
entfallen Auflagebalken für die einzelnen Werkstücke, die zu dem Holzrahmen verpreßt
werden. Bei der ersten Variante nach der Erfindung ist ein vertikaler, beweglicher
Träger für das verfahrbare Preßeck dadurch vermieden worden, daß das Preßeck an dem
feststehenden vertikalen Träger horizontal beweglich befestigt ist. Da dieses linke
obere Preßeck offen ist, kann das Preßeck das Einlegen des vertikalen Rahmenteiles
nicht behindern und den Fühler, der das eingelegte Rahmenteil feststellt bzw. abtastet,
nicht verdecken. Die Steuerung des Preßecks ist dabei so ausgelegt, daß nach erfolgtem
Preßvorgang das Preßeck in eine von der Arbeitsposition aus gesehene obere und rechte
Bereitschaftsposition verfahren wird, damit für den neuen Preßvorgang ein neues vertikales
Rahmenteil eingelegt werden kann, während gleichzeitig das rechte untere Preßeck bzw.
der in vertikaler Richtung nach oben wirkende Druckzylinder mit Druckplatte nach oben
verfahren wird, damit der erforderliche Freiraum für das Einlegen des unteren horizontalen
Rahmenteiles geschaffen wird. Anstelle einer horizontalen bzw. vertikalen Bewegung
der Druckzylinder im Preßeck kann der betreffende Druckzylinder auch verschwenkbar
ausgebildet sein, um den Freiraum für das Einlegen des betreffenden Rahmenteiles zu
erzielen. Eine derartige Schwenkanordnung ist im Vergleich zu einer Hin- und Herbewegung
des jeweiligen Druckzylinders als äquivalent anzusehen und liegt im Rahmen des Könnens
des Durchschnittsfachmanns. Zum Einlegen der Holz-Rahmenteile in die Rahmenpresse
vor Durchführung des Preßvorganges werden nur die Halteglieder im unteren Bereich
des linken vertikalen Rahmenteiles und im linken Bereich des horizontalen Rahmenteiles
an den Holz-Rahmenteilen festgelegt bzw. gespannt, während das jeweilige Rahmenteile
am entgegengesetzten Ende frei ist. Das Spannen bzw. Festlegen des jeweiligen Rahmenteiles
an diesem zu Beginn frei liegenden Abschnitt erfolgt erst vor Durchführung des eigentlichen
Preßvorganges.
[0010] Nachstehend wird die Erfindung in Verbindung mit der Zeichnung anhand von Ausführungsbeispielen
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Rahmenpresse nach der Erfindung in Vorderansicht,
Fig. 2 eine Detailansicht des linken oberen Preßecks, und
Fig. 3 eine abgeänderte Ausführungsform der Erfindung.
[0011] In Fig. 1 ist die Rahmenpresse schematisch in einer Gesamtansicht dargestellt. Mit
einem stationären Basisträger 1 sind Seitenständer 2, 3 starr befestigt, die über
eine Kopfschiene 4 zu einem Rechteckgestell verbunden sind. Mit 5 ist der bewegliche
Träger für die rechten Preßecken 6 und 7 bezeichnet, mit 8 der feststehende Träger,
der das linke Preßeck 9 aufnimmt. Das Preßeck 9 ist mit dem feststehenden Träger 8
über eine schienenförmige Halterung 10 verbunden, auf der das Preßeck 9 horizontal
in der dargestellten Pfeilrichtung beweglich angeordnet ist. Am Preßeck 9 ist der
in vertikaler Richtung abeitende Druckzylinder 11 mit Druckplatte 12 befestigt, hier
kann auch eine Doppelzylinderanordnung vorgesehen sein. Die zu einem rechteckförmigen
Rahmen zu verpressenden Rahmenteile 13, 14, 15, 16 werden zum Verpressen in die Rahmenpresse
eingelegt. Das Rahmenteil 16 liegt dabei gegn ein vertikales Spannband 17 an, das
am feststehenden Träger 8 befestigt ist. Das untere Ende 18 des Spannbandes 17 ist
dabei starr mit dem feststehenden Träger 8 verbunden, während das entgegengesetzte
Ende 19 so stark gespannt gehalten ist, daß das Spannband 17 im Betrieb nicht federt.
Entsprechend ist ein horizontales Spannband 20 zur Aufnahme des unteren horizontalen
Rahmenteiles 15 vorgesehen. Das Spannband 20 ist am einen Ende 21 mit dem horizontalen
Basisträger 1 starr befestigt, während das entgegengesetzte Ende 22 des Spannbandes
20 stark gespannt gehalten wird, ebenfalls, um ein Federn zu verhindern. Die Rahmenteile
15 und 16 werden beim Anlegen an die Spannbänder 20 und 17 durch hydraulische Halteglieder
23, 24 festgelegt, um die Rahmenteile vor dem Verpressen zu positionieren. Zum Einlegen
des vertikalen Rahmenteiles 16 wird das Preßeck 9 nach rechts und oben in eine Bereitschaftsposition
verfahren, nach Einlegen der übrigen Rahmenteile wird zur Einleitung des Preßvorganges
das Preßeck 9 auf die linke obere Ecke des Holzrahmens 13 -16 verfahren und die Druckplatte
12 zur Einleitung des Verpressens zusammen mit dem Druckzylinder 11 ausgefahren.
Im Preßeck 9 bzw. am feststehenden Träger 8 ist ein optischer Fühler 25 vorgesehen,
der das Rahmenteil 16 abtastet und der die Steuerung der Zustellung des Preßecks 9
bewirkt. Auf dem feststehenden Träger 8 ist ferner eine feste Anschlagplatte 26 vorgesehen,
gegen die sich beim Verpressen das Stahlband 17 und der Holzrahmen legt, wobei diese
Anschlagplatte als Widerlager für den Preßvorgang ausgebildet ist.
[0012] Wesentlich für die Funktion der Erfindung ist, daß das Preßeck 9 im Bereich der Verlängerung
des Rahmenteiles 16 offen ist, so daß das Preßeck das Einlegen dieses Rahmenteiles
in die Rahmenpresse vor Beginn des Preßvorganges nicht behindert.
[0013] Das Preßeck 6 ist in der für Rahmenpreßautomaten üblichen Weise ausgebildet. Das
rechte untere Preßeck 7 ist so gesteuert, daß der nach oben wirkende Druckzylinder
automatisch nach oben gefahren wird, wenn das Preßeck 9 bzw. der Druckzylinder 11
seitlich bewegt wird, damit der für das Einlegen des Rahmenteiles 15 erforderliche
Freiraum geschaffen wird. Die Stahlbänder 17 und 20 weisen vorzugsweise im Abstand
voneinander angeordnete Führungsanschläge 27 auf, die ein einwandfreies Positionieren
der Rahmenteile 16 und 17 erleichtern. Ferner ist entsprechend der Anschlagplatte
26, die dem Spannband 17 zugeordnet ist, auch eine entsprechende Anschlagplatte 28
oder dergl. dem horizontalen Spannband 20 zugeordnet.
[0014] Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist der feststehende Träger in Form eines vertikalen
festen Anschlages ausgebildet, der eine winkelförmige Leiste 30 aufweist, damit das
Rahmenteil 16 sicher aufgenommen und positioniert werden kann. Hierbei ist ein vertikales
Spannband (analog dem Spannband 17) nicht erforderlich. Bei dieser Ausführungsform
ist der bewegliche Balken 31 an einem mit dem festen Anschlag 29 starr verbundenen
Träger 32 horizontal verschiebbar gelagert. Der bewegliche Träger 31 nimmt einen Druckzylinder
33, der in vertikaler Richtung wirkt, auf, und dieser Druckzylinder ist gemeinsam
mit dem beweglichen Träger verschiebbar, so daß Träger und Druckzylinder auf die Preßstelle
eingestellt werden. Bei dieser Variante wird somit der Druckzylinder mit dem Balken
verfahren, während bei der Variante nach Fig. 1 das Preßeck 9 gegenüber dem feststehenden
Träger verschiebbar ausgebildet ist.
1. Rahmenpresse für Fenster-, Tür- oder dergl. -Rahmen aus vertikalen und horizontalen
Rahmenteilen, mit einem vertikalen, feststehenden und einem vertikalen, beweglichen,
parallel zum feststehenden angeordneten, motorisch angetriebenen Träger, einem horizontal
beweglichen oberen linken Druckzylinder zur Beaufschlagung des oberen horizontalen
Rahmenteiles von oben, einem am beweglichen Träger angeordneten unteren Preßeck, und
einem höhenverschiebbaren oberen, rechten Doppelpreßeck, mit Abfühlvorrichtungen
zum Abtasten des oberen horizontalen und des linken vertikalen Rahmenteiles, und mit
an den Preßecken bzw. am Rahmen befestigten Haltegliedern zur Fixierung des Rahmenteiles,
dadurch geknnzeichnet,
daß ein mit dem feststehenden Träger verbundenes linkes oberes Preßeck in Richtung
der Verlängerung des linken vertikalen Rahmenteiles einen freien Durchgang aufweist,
daß der in diesem Preßeck angeordnete vertikale Druckzylinder mit Druckplatte in
horizontaler Richtung auf den festen Träger zu und von diesem weg verschiebbar bzw.
verschwenkbar angeordnet ist,
daß am linken oberen Preßeck ein Sensor zur Abtastung des vertikalen Rahmenteiles
vorgesehen ist, und daß am vertikalen festen Träger ein vertikales Spannband, an dem
der vertikale Rahmenteil zur Anlage kommt, und am unteren, horizontalen, festen Träger
en horizontales Spannband, an dem der horizontale Rahmenteil zur Anlage kommt, vorgesehen
sind.
2. Rahmenpresse für Fenster-, Tür- oder dergl. Rahmen aus vertikalen und horizontalen
Rahmenteilen, mit einem vertikalen, feststehenden und einem vertikalen, beweglichen,
parallel zum feststehenden angeordneten, motorisch angetriebenen Träger, einem horizontal
beweglichen oberen linken Druckzylinder zur Beaufschlagung des oberen horizontalen
Rahmenteiles von oben, einem am beweglichen Träger angeordneten unteren Preßeck, und
einem höhenverschiebbaren oberen, rechten Doppelpreßeck, mit Abfühlvorrichtungen
zum Abtasten des oberen horizontalen und des linken vertikalen Rahmenteiles, und mit
an den Preßecken bzw. am Rahmen befestigten Haltegliedern zur Fixierung des Rahmenteiles,
dadurch gekennzeichnet, daß der linke feststehende Träger als fester Anschlag mit
Anschlagleiste zum Einlegen und Anlegen des linken vertikalen Rahmenteiles ausgebildet
ist,
daß der bewegliche Träger einen festmontierten Druckzylinder mit Druckplatte aufweist,
der nach unten gegen das obere horizontale Rahmenteil beweglich ist und durch horizontal
wirkende, an dem feststehenden Träger über Querträger abgestützte Druckzylinder in
horizontaler Richtung verfahrbar und festlegbar ist, und daß am unteren horizontalen,
festen Träger ein horizontales Spannband vorgesehen ist, an dem der horizontale Rahmenteil
zur Anlage kommt.
3. Rahmenpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Einlegen
der Rahmenteile der vertikale Rahmenteil nur im unteren Bereich und der horizontale
Rahmenteil nur im linken Bereich durch die hydraulischen Halteglieder festgelegt ist.
4. Rahmenpresse nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Preßeck automatisch
nach oben gefahren wird, wenn der vertikale Druckzylinder seitlich verschoben wird.
5. Rahmenpresse nach Anspruch 1- 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannbänder Metallbänder
sind, die am einen Ende starr befestigt und am entgegengesetzten Ende soweit vorgespannt
sind, daß das Spannband nicht federt.
6. Preßecke nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannbänder Führungsanschläge
zur Aufnahme und Positionierung des Rahmenteiles aufweisen.