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EP 0 281 683 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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14.09.1988 Patentblatt 1988/37 |
(22) |
Anmeldetag: 18.12.1987 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)4: E02D 3/046 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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CH ES FR GB IT LI SE |
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Priorität: |
30.01.1987 DE 3702832
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Anmelder: Wacker-Werke GmbH & Co. KG |
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D-85081 Reichertshofen (DE) |
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Erfinder: |
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- Riedl, Franz
D-8000 München 19 (DE)
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(74) |
Vertreter: Hieke, Kurt |
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Stadlerstrasse 3 D-85540 Haar D-85540 Haar (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren zum Feststellen des Verdichtungs-Endzustandes beim Arbeiten mit einer Bodenverdichtungsmaschine |
(57) Es wird ein Verfahren vorgeschlagen zum Feststellen, wann beim Arbeiten mit einer
motorisch angetriebenen Bodenverdichtungsmaschine im Boden der Verdichtungs-Endzustand
erreicht worden ist. Hierfür wird in bekannter Weise permanent ein vom Verdichtungszustand
abhängiger Maschinenparameter überwacht, und die Erfindung besteht darin, daß die
relative zeitliche Veränderung des Verdichtungsgrades festgestellt wird und daß hierfür
als Maschinenparameter die relative zeitliche Veränderung der abgegebenen Motorleistung
bzw. eines für diese charakteristischen Motorparameters gemessen wird.
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Bei den bekannten Verfahren wird zum Feststellen des Endzustandes der im Boden erreichten
Verdichtung als Maschinenparameter die für die Verdichtungsarbeit maßgebliche Beschleunigung
des Verdichtungselementes, im bekannten Falle der vibrierenden Walzen einer Bodenverdichtungswalze,
mit Hilfe von Beschleunigungsaufnehmern gemessen. Die gemessene Beschleunigung entspricht
dem Ist-Wert der jeweils erreichten Bodenfestigkeit und zeigt dem Bediener an, wann
der gewünschte Verdichtungszustand erreicht ist.
[0003] Die zur Durchführung des bekannten Verfahrens erforderlichen Beschleunigungsaufnehmer
bilden zusammen mit der zugehörigen Auswertelektronik eine sehr aufwendige und kostenintensive
Einrichtung, deren Einsatz deswegen nur bei Großgeräten vernünftig ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 zu schaffen, das mit wesentlich einfacheren und kostengünstigeren
Mitteln realisiert werden kann als das bekannte Verfahren und sich daher auch für
die Anwendung bei kleinen Geräten wie Bodenverdichtungsplatten, Stampfern, oder dgl.
eignet.
[0005] Die vorstehende Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungsteil des Patentanspruchs
1 genannten Merkmale gelöst.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird gegenüber dem bekannten Verfahren anstelle
der in der gemessenen Beschleunigung zum Ausdruck kommenden Ist-Wertes der Bodenfestigkeit
nur die relative zeitliche Veränderung des Verdichtungsgrades festgestellt, wofür
als Maschinenparameter die Motorleistung herangezogen werden kann, da Versuche der
Anmelderin gezeigt haben, daß die dem Antriebsmotor für die Schwingungserreger abgeforderte
Leistung mit zunehmender Bodensteifigkeit abnimmt und ihr zeitlicher Differentialquotient
gegen Null geht, wenn sich die Bodensteifigkeit unter der Einwirkung der Bodenverdichtungmaschine
ebenfalls nicht mehr ändert, ohne daß es hierbei auf den tatsächlichen Wert der erreichten
Bodensteifigkeit ankäme. Es ist daher mit einfachen technischen Hilfsmitteln, ggf.
unter Einschluß einer optischen oder akustischen Anzeige, möglich, festzustellen
und anzuzeigen, wann die bei dem vorliegenden Verdichtungsmaterial, der verwendeten
Verdichtungsmaschine, der gegebenen Feuchtigkeit im Boden usw. maximal mögliche Verdichtungsgrad
erreicht worden ist, so daß die weitere Bearbeitung des Bodens mit der Bodenverdichtungsmaschine
eingestellt werden kann, weil damit keine weitere Verdichtung des Bodens mehr erreichbar
ist sondern im Gegenteil beim Weiterarbeiten , wie bekannt , nur die Gefahr einer
Wiederauflockerung des Bodens besteht.
[0007] Für die Feststellung der Motorleistung bietet der Motor verschiedene, einfach zu
messende Parameter an, zu denen das abgegebene Motor- oder Motorgetriebe-Drehmoment
, die Abgastemperatur und der aktuelle Kraftstoffverbrauch gehören. Die Veränderung
der gemessenen Parameter kann direkt z.B. als sich mit abnehmender Geschwindigkeit
ändernder Zeigerausschlag , angezeigt werden, um dann vom Bedienenden ausgewertet
zu werden. Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
ein - optisches, akustisches oder dgl. - Signal zu erzeugen, wenn der zeitliche Differentialquotient
der Motorleistung bzw. des für diese charakteristischen Motorparameterseinen vorgegebenen
Wert unterschreitet. In jedem Falle genügen baulich einfache, kostengünstige, störsichere
und verschleißarme Hilfsmittel , um dies zu bewerkstelligen.
[0008] Die Hilfsmittel als solche, die zur Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens
erforderlich sind, sind dem Fachmann geläufig und größtenteils komplett im Handel
erhältlich, wie z.B. im Falle der Abgastemperaturmessung.
[0009] Wegen des nur geringen Aufwandes, der zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
bei Bodenverdichtungsmaschinen getrieben werden muß, eignet sich dieses insbesondere
auch für Bodenverdichtungsgeräte von mittlerer und kleiner Größe, beispielsweise speziell
auch für Vibrationsplatten. Andererseits ist die Anwendungsmöglichkeit natürlich
auch bei Großmaschinen gegeben, sofern es auch bei diesen nur darum geht, festzustellen,
wann der maximal erreichbare Verdichtungsgrad im wesentlichen erreicht worden ist.
1. Verfahren zum Feststellen, wann beim Arbeiten mit einer motorisch angetriebenen
Bodenverdichtungsmaschine im Boden der Verdichtungs-Endzustand erreicht worden ist,
wofür permanent ein vom Verdichtungszustand abhängiger Maschinenparameter überwacht
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die relative zeitliche Veränderung des Verdichtungsgrades festgestellt
und hierfür als Parameter die realtive zeitliche Veränderung der abgegebenen Motorleistung
bzw. eines für diese charakteristischen Motorparameters gemessen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die relative Veränderung der Motorleistung bzw. des für diese
charakteristischen Motorparameters permanent angezeigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Signal erzeugt wird, wenn der zeitliche Differentialquotient
der Motorleistung bzw. des für diesen charakteristischen Motorparameters einen vorgegebenen
Wert unterschreitet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Motorparameter permanent das abgegebene Motor- oder Motorgetriebe-Drehmoment
, die Abgastemperatur, oder der Kraftstoffverbrauch gemessen wird.