[0001] Die Erfindung betrifft eine Austragkartusche mit mindestens einem Vorratszylinder
und einem darin geführten Förderkolben, welcher einen aus Kolbenboden und Kolbenwand
gebildeten Kolbenkörper sowie entlang der Zylinderwand gleitende Dichtorgane aufweist
und zum schrittweisen Vorschub durch einen Austragstössel bestimmt ist, wobei Teile
des Kolbenkörpers durch Stösseleinwirkung elastisch verformbar sind.
[0002] Austragkartuschen dieser Art dienen in bekannter Weise zur Aufnahme und Verarbeitung
von pastösen, mittel- bis dünnflüssigen Massen, die bei Einwirkung auf den Förderkolben
durch die Kartuschenmündung ausgetrieben werden. Eine Schwierigkeit beim Arbeiten
mit solchen Kartuschen besteht darin, dass der Inhalt zum Nachfliessen neigt, nachdem
die Einwirkung des Austragstössels auf den Förderkolben aufgehört hat. Diese Erscheinung
ist unerwünscht und lästig, weil sie ein sauberes Arbeiten und das genau dosierte
Austragen von kleinen Teilmengen verunmöglicht. Als Hauptursache des Nachfliessens
wurde erkannt, dass der Vorratszylinder der Kartusche - meist als dünnwandiges Wegwerfteil
aus Kunststoff ausgeführt - beim Austragen "atmet", d.h. unter dem Druck des Kartuscheninhaltes
beim Kolbenvorschub von innen elastisch gedehnt wird und nach dem Wegfall des Austragdruckes
wieder die Ausgangsgestalt annimmt, während der Förderkolben jedoch infolge der erheblichen
Dichtungsreibung gegenüber der Zylinderwand stehen bleibt. Besonders ausgeprägt
und störend sind diese Erscheinungen bei sogenannten Doppelkartuschen für Zweikomponenten-Massen
wie Kleber, Dichtmassen usw., mit an die Kartuschenmündung angeschlossenem Strömungsmischer,
weil infolge des Mischers der Ausströmwiderstand für die Massen und dementsprechend
der zum Austragen erforderliche Kartuschen-Innendruck besonders hoch sind und daher
einen relativ hohen Anpressdruck der Kolbendichtung an die Zylinderwand wie auch
entsprechend hohe Stösselkräfte auf die Förderkolben erfordern.
[0003] Aus der FR-PS 1 263 356 ist eine Austragkartusche der eingangs genannten Art bekannt,
wobei am einstückigen Förderkolben der Kolbenboden zum Austragstössel hin gewölbt
ist und die Dichtung durch die zylindrische Kolbenwand gebildet wird. Jeweils während
des Stösselvorschubs wird der Kolbenboden flachgedrückt, wodurch eine erhöhte Dichtwirkung
infolge radialer Ausweitung der Kolbenwand erreicht werden soll; ausserdem wölbt sich
der Kolbenboden nach Beendigung des Stösselhubes wieder aus, so dass ein Nachfliessen
des Kartuscheninhalts vermieden werden soll. Hierbei ist allerdings die allein durch
Verformung des Kolbenbodens erzielbare Volumenänderung sehr begrenzt und besonders
bei noch voller Kartusche kaum ausreichend, um das "Atmen" der Kartusche zu kompensieren
bzw. ein Nachfliessen ganz zu verhindern. Ferner ist nachteilig, dass eine radiale
Formänderung der Kolbenwand durch die erwähnte Einwirkung des Kolbenbodens nicht so
beherrschbar ist, dass - bei den bestehenden Fertigungstoleranzen - die Dichtheit
des Kolbens sowohl während des Vorschubs als auch im Ruhezustand gewährleistet ist.
Soll letzteres erreicht werden, so ist damit jedenfalls zwangsläufig eine hohe Kolbenreibung
verbunden.
[0004] Bei einer weiteren bekannten Austragkartusche der genannten Art (FR-PS 2 097 755)
ist am einstückigen Förderkolben der Kolbenboden zum Kartuscheninhalt hin gewölbt;
am Aussenrand des Kolbenbodens ist eine Dichtlippe angeformt, und die Kolbenwand
liegt im Abstand von der Dichtlippe reibschlüssig an der Kartuschenwand an. Mit dieser
Gestaltung des Kolbens wird bezweckt, Lufteinschlüsse beim Verschliessen der gefüllten
Kartusche zu vermeiden. Beim Austragen des Kartuscheninhalts wird jeweils während
des Stösselvorschubes der Kolbenboden zwischen dem Stösselteller und dem Inhalt elastisch
verformt, d.h. teilweise flachgedrückt, um die Dichtlippe beim Vorschub radial gegen
die Kartuschenwand zu drücken und nachher bei entlastetem, zurückgeformtem Kolbenboden
wieder abzuheben; die Dichtung im Ruhezustand ist dann allein durch den reibschlüssigen
Kolbenwand-Abschnitt gegeben. Eine Verhinderung des Nachfliessens des Kartuscheninhaltes
ist bei dieser Ausführung weder beabsichtigt noch möglich, im Gegenteil wird sogar
das Nachfliessen verstärkt, indem der Kolbenboden sich gegen den Kartuscheninhalt
hin zurückwölbt und dabei das verfügbare Kartuschenvolumen verkleinert.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, durch geeignete Gestaltung
der Austragkartusche, insbesondere des Förderkolbens, ein unkontrolliertes Nachfliessen
des Kartuscheninhalts nach jedem Teilaustrag wirksam zu unterbinden und dabei die
Kolbenreibung möglichst niedrig zu halten, ohne Kompromisse bezüglich Dichtheit in
belastetem und unbelastetem Zustand einzugehen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass in eine an den starren Kolbenboden
anschliessende Ringnut ein Dichtungsring eingelegt und der Ringnut-Querschnitt unter
Quetschung des Dichtungsringes verformbar ist, um bei entlastetem Stössel den Förderkolben
entgegen der Vorschubrichtung zurückweichen zu lassen. Damit wird erreicht, dass
jeweils unmittelbar nach der Kolbenentlastung der Kartuschen-Innendruck dank ausreichender
axialer Volumenerweiterung durch den zurückweichenden Kolben sich vollständig abbaut,
bevor der Kartuschen-Inhalt durch die Mündung nachfliessen kann. Mit der erfindungsgemässen
Lösung wird also nicht das "Atmen" der Kartusche als solches verhindert - etwa durch
erhöhte Wandstärke oder anderweitige, kostspielige Versteifung des Kartuschenzylinders
-sondern es werden auf einfache Weise dessen unerwünschten Auswirkungen beseitigt.
Das ungehinderte Zurückweichen des ganzen Förderkolbens wird erleichtert durch die
an sich geringe Reibung des elastischen Dichtungsringes im entlasteten Zustand und
bei gewährleisteter Dichtwirkung. Ueberdies ist eine genaue Bemessung der Querschnitt-Verformung
(Quetschung) des Dichtungsringes zwischen belastetem (Vorschub) und entlastetem Zustand
durch vorbestimmte, örtliche Verformung der Ringnut möglich.
[0007] Die Betätigung des Austragstössels bzw. der Stössel kann grundsätzlich von Hand
erfolgen, üblich sind jedoch besondere Austraggeräte mit z.B. mechanisch oder pneumatisch
vorgetriebenem Austragstössel bzw. -Stösseln. An einem solchen Gerät wurde bereits
vorgeschlagen (EP-A 0 252 401 des gleichen Inhabers), den oder die Austragstössel
nach jedem Vorschubschritt schnell und selbsttätig um ein gewisses Mass zurückzuführen
und vom Förderkolben der Kartusche abzuheben, um eine sofortige Druckentlastung der
Kartusche zu erreichen.
[0008] Besondere Ausführungsformen der Erfindung, die sich in der Gestaltung des Förderkolbens
unterscheiden, sind in den Ansprüchen 2 bis 6 gekennzeichnet. Die Erfindung lässt
sich selbstverständlich gleichermassen an Einfach- wie an Doppelkartuschen oder
gar Mehrfachkartuschen anwenden.
[0009] Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend in Verbindung
mit den Figuren 1 bis 3 der Zeichnung näher beschrieben. Es ist jeweils die Austragkartusche
mit Förderkolben im Längsschnitt sowie der zugehörige Austragstössel dargestellt;
der Einfachheit halber ist jedoch in den Figuren 2 und 3 die Zylinderwand 3 der Kartusche
nur mit strichpunktierten Linien angedeutet. Bei allen Figuren zeigt jeweils die obere
Hälfte den entlasteten Zustand bei stillstehendem Stössel, während die untere Hälfte
die Situation während einem Vorschubschritt bei elastischer Verformung des Förderkolbens
und des Dichtungsringes zeigt; aus der Gegenüberstellung auf gleicher Höhe ist die
jeweilige Verformung gut zu erkennen.
[0010] Die Austragkartusche 1 gemäss Fig. 1 weist einen Vorratszylinder 3 mit Mündung 4
und einen im Zylinder 3 geführten Förderkolben 10 auf. Ein Stössel 19 eines Austraggerätes
dient dazu, den Förderkolben 10 schrittweise gegen die Kartuschenmündung 4 vorzuschieben,
um den Kartuscheninhalt 2 durch die Mündung 4 auszupressen. Der durch den starren
Kolbenboden 12 und die Kolbenwand 14 gebildete Kolbenkörper des Förderkolbens 10
ist mit entlang der Zylinderwand 3 gleitenden Dichtorganen versehen, und zwar in
Form eines elastischen Dichtungsringes 11 (sogenannter O-ring), welcher in eine an
den Kolbenboden 12 anschliessende Ringnut 18 eingelegt ist.
[0011] Von den beiden seitlichen Flanken der Nut 18 ist die eine am Kolbenboden 12 und die
andere an der Kolbenwand 14 ausgebildet. Der Nutgrund ist durch einen radialen Spalt
13 getrennt. Dieser ist stösselseitig durch eine elastische Membran 15 begrenzt, welche
die Kolbenwand 14 mit dem Kolbenboden 12 in seinem mittleren Bereich verbindet. Durch
axiale Verschiebung der Kolbenwand 14 gegen den Kolbenboden 12 ist somit der Kolbenkörper
elastisch verformbar, wobei die an der Kolbenwand angeformte Nutflanke axial verschoben
wird und der Querschnitt der Ringnut 18 sich unter Quetschung des Dichtungsringes
verengt.
[0012] Die dem Stössel 19 zugewandte Stirnseite 16 der Kolbenwand 14 bildet einen ersten
Auflagebereich für den Stössel. Ein zweiter Auflagebereich wird durch die Stirnseite
17 eines am Kolbenboden 12 angeformten Stützzylinders 12a gebildet, welche Stirnseite
im unverformten Zustand des Kolbenkörpers etwas gegenüber dem ersten Bereich 16 zurücksteht
(obere Hälfte der Fig. 1).
[0013] Bei beginnendem Vorschub des Stössels 19 in Pfeilrichtung (untere Hälfte der Fig.
1) schiebt dieser zunächst - bei bestehendem Gegendruck des Kartuscheninhalts 2 auf
den Kolbenboden 12 - über die Auflage 16 die Kolbenwand 14 gegen den Kolbenboden,
wobei die Membran 15 verformt, die Nut 18 verengt und der Ring 11 gequetscht werden.
Diese Verformung des Kolbens kommt zum Stillstand, sobald die zweite Auflage 17 zusätzlich
am Stössel zum Tragen kommt und anschliessend der verformte Kolben als Ganzes verschoben
wird. Somit gewährlei sten die beiden getrennten Auflagebereiche 16 und 17 einerseits
eine begrenzte und genau definierte Verformung des Kolbenkörpers und damit des Ringes
11, anderseits wird beim Vorschub die Stösselkraft über die zweite Auflage 17 unmittelbar
auf den starren Kolbenboden 12 eingeleitet, d.h. der Boden 12 ist über die Fläche
17 am Stössel 19 abgestützt.
[0014] Die Verengung der Ringnut 18 während des Kolbenvorschubes bewirkt eine entsprechende
Querschnittverformung des elastischen Dichtungsringes 11, welcher mit erhöhter Kraft
radial gegen die Zylinderwand 3 gepresst wird. Es kommt dadurch beim Vorschub eine
verstärkte Dichtwirkung zustande, wie sie in anbetracht des dann stark erhöhten Drucks
des Kartuscheninhaltes wie auch der druckbedingten leichten Aufweitung der Kartusche
erforderlich ist. Vor allem wesentlich ist jedoch, dass die elastische Verformung
des Kolbenkörpers und des Dichtungsringes wieder verschwindet, d.h. der Kolben wieder
die Ausgangsgestalt annimmt (obere Hälfte in Fig. 1), sobald am Ende eines Vorschubschrittes
der Stössel 19 entlastet ist bzw. - durch ein entsprechend ausgebildetes Austraggerät
- etwas vom Förderkolben 10 abgehoben wird. Bei der nun wieder geringeren Anpressung
des Dichtungsringes 11 und entsprechend stark verminderter Kolbenreibung gegenüber
dem Zylinder 3 weicht der gesamte Kolben 10 unter dem Innendruck des Kartuscheninhaltes
sogleich zurück, bevor der Inhalt durch die Mündung 4 nachfliessen kann; damit einhergehend
baut sich auch eine vorher bei der Drucksteigerung eingetretene "Aufblähung" des
Zylinders wieder ab.
[0015] Die erforderliche Anpressung des Dichtungsringes 18 (wie auch der Dichtorgane bei
den nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen) an den Kartuschenzylinder im
entlasteten, unverformten Zustand des Förderkolbens ist vergleichsweise gering, weil
nur der praktisch drucklose Kartuscheninhalt während der Lagerung und den Pausen zwischen
den Vorschubschritten abgedichtet werden muss; dieser Umstand ermöglicht bei entlastetem
Stössel ein erfindungsgemäss angestrebtes, ausreichendes Zurückweichen des Kolbens
zum Stössel hin. Weil sodann der Kolbenboden 12 starr und ferner die jeweilige Verformung
des Kol benkörpers genau definiert ist, besteht ein genauer Zusammenhang zwischen
dem Stösselhub und dem durch die Kartuschenmündung 4 ausgetragenen Volumen; dies
ist besonders wichtig bei Zweikomponenten-Systemen, welche aus Doppelkartuschen ausgetragen
werden, indem es dort auf das genaue volumentrische Verhältnis der beiden je Stösselhub
aus den beiden Kartuschenzylindern ausgetragenen Teilmengen ankommt.
[0016] Der radiale Spalt 13 muss nicht unbedingt wie in Fig. 1 zu den beiden Seitenflanken
der Ringnut 18 symmetrisch liegen. Vielmehr kann er auch (von Fig. 1 leicht abweichend)
zur einen Seitenflanke hin verschoben sein, so dass diese z.B. eben in die eine Seitenwand
des Spaltes 13 übergeht.
[0017] Bei den nachfolgenden Beispielen wird das Zurückweichen des Förderkolbens jeweils
anschliessend an einen Vorschubschritt durch andere Gestaltung des Kolbens bzw. andere
elastische Verformung des Ringnut-Querschnittes erreicht: Der mit Kolbenboden 22
und Kolbenwand 24 versehene Förderkolben 20 nach Fig 2 weist ebenfalls eine Ringnut
28 auf, in die ein Dichtungsring 21 eingelegt ist Der Grund 23 der Nut 28, welcher
die Kolbenwand 24 einstückig mit dem starren Kolbenboden 22 verbindet, ist dünnwandig
und entsprechend verformbar gestaltet; ihm gegenüber liegt auf der Innenseite ein
konischer Abschnitt 26 des Austragstössels 2g. Der Nutgrund 23 bildet einen ersten
Auflagebereich bei beginnendem Stösselvorschub und wird unter Verengung des Nutquerschnittes
und entsprechender Quetschung des Ringes 21 vom Stösselabschnitt 26 verformt. Die
Verformung ist beendet, sobald die Stössel-Stirnfläche auf eine am Kolbenboden 22
vorhandene Stützfläche 27 trifft. Ueber diese zusätzliche Auflage erfolgt dann der
Vorwärtshub des verformten Förderkolbens (untere Hälfte in Fig. 2) bei verstärkter
Anpressung des Dichtungsringes 21. Am Ende des Vorschubes, bei entlastetem bzw. geringfügig
zurückgeführtem Stössel 29 verschwindet sogleich die Verformung des Nutgrundes und
des Dichtungsringes, wodurch der Kolben 20 zurückweicht und ein Nachfliessen des Kartuschen-Inhaltes
unterbleibt.
[0018] Beim Förderkolben 30 nach Fig. 3 sind Kolbenboden 32, Kolben wand 34, Ringnut 38
und Dichtungsring 31 ähnlich gestaltet wie beim Beispiel nach Fig. 2. Jedoch erfolgt
hier wieder wie bei Fig. 1 eine Verengung des Nutquerschnittes und Quetschung des
Ringes 31 durch axiale Verschiebung der einen, an der Kolbenwand 34 angeformten Nutflanke,
indem die Stirnseite 35 der Kolbenwand einer Bundfläche 36 am Stössel 39 gegenübersteht
und einen ersten Auflagebereich für diesen bildet. Eine Stützfläche 37 am Kolbenboden
liegt nur bei verformtem Kolben während des Vorschubes am Stössel an und bildet einen
zusätzli chen, die Kolbenverformung begrenzenden Auflagebereich. Ein konischer (oder
dem Nutgrund 33 entsprechend geformter) Stösselabschnitt 36a kann beim Vorschub den
Nutgrund radial abstützen. Die Wirkungsweise dieser Ausführungsform ist nach den
vorausgegangenen Erläuterungen leicht zu erkennen.
[0019] Bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen mag überraschen, dass die Nutquerschnitte
unüblich gestaltet sind und der Dichtungsring Verformungen unterworfen wird, wie sie
im Maschinen- und Apparatebau allgemein für eine verschleissarme Dauerfunktion nicht
als zulässig erachtet werden. Hier werden jedoch ungewöhnliche, zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten
gezielt ausgenützt, die durch den Umstand gegeben sind, dass es sich bei solchen Austragkartuschen
um Wegwerfprodukte handelt, deren Bestandteile nur wenige Funktionsspiele aushalten
müssen. Gleichwohl lassen sich mit den erfindungsgemässen Massnahmen die angestrebte
Wirkung und eine hohe Funktionssicherheit während der kurzen Gebrauchsdauer erreichen.
Indem mit der vom Stössel verursachten, elastischen Verformung des Nutquerschnittes
auch eine radiale Ausdehnung des Dichtungsringes einhergeht, folgt die Kolbendichtung
unter Aufrechterhaltung einer ausreichenden Anpressung jeweils der sich aufweitenden,
"atmenden" Kartuschenwand, so dass auch während des Vorschubs die sichere Abdichtung
erhalten bleibt.
1. Austragkartusche mit mindestens einem Vorratszylinder und
einem darin geführten Förderkolben, welcher einen aus Kolbenboden und Kolbenwand
gebildeten Kolbenkörper sowie entlang der Zylinderwand gleitende Dichtungsorgane aufweist
und zum schrittweisen Vorschub durch einen Austragstössel bestimmt ist, wobei Teile
des Kolbenkörpers durch Stösseleinwirkung elastisch verformbar sind, dadurch gekennzeichnet,
dass in eine an den starren Kolbenboden (12, 22, 32) anschliessende Ringnut (18,
28, 38) ein Dichtungsring (11, 21, 31) eingelegt und der Ringnut-Querschnitt unter
Quetschung des Dichtungsringes verformbar ist, um bei entlastetem Stössel (19, 29,
39) den Förderkolben (10, 20, 30) entgegen der Vorschubrichtung zurückweichen zu
lassen.
2. Austragkartusche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kolbenwand (14, 34) mit einer an ihr angeformten Flanke der Ringnut
(18, 38) axial zum Kolbenboden (12, 32) verschiebbar ist.
3. Austragkartusche nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kolbenwand (14) mit dem Kolbenboden (12) über eine Membran (15) verbunden
ist, die durch einen radialen Spalt (13) vom Kolbenboden (12) getrennt ist.
4. Austragkartusche nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der Grund (33) der Ringnut (38) flexibel ist und die Kolbenwand (34) mit
dem Kolbenboden (32) verbindet.
5. Austragkartusche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Grund (23) der Ringnut (28) radial verformbar ist.
6. Austragkartusche nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kolbenboden (22, 32) oder ein von ihm ausgehender
Stützzylinder (12a) eine die Verformung begrenzende Auflagefläche (17, 27, 37) für
den Stössel (19, 29, 39) bildet.