[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zur portionierten Bevorratung und
allmählichen Abgabe von Flüssigprodukt, insbesondere Flüssigwaschmittel, in das Waschwasser
einer Waschmaschine sowie ein Verfahren zu dessen Anwendung.
[0002] Da die Einspülrinnen handelsüblicher Waschmaschinen heutzutage für die Aufnahme von
Waschpulver ausgelegt sind, ergeben sich für die Anwendung von Flüssigprodukten, insbesondere
Flüssigwaschmitteln, in Waschmaschinen erhebliche Schwierigkeiten. Im Gegensatz zu
Waschpulver, das in den Einspülrinnen von Waschmaschinen allmählich mit dem einlaufenden
Wasser in die Waschtrommel gespült wird und sich auch dort noch gleichmäßig verteilt
auflöst, fließt flüssiges Waschmittel entweder sogleich in die Waschmachine oder wird
sofort mit dem einlaufenden Wasser in die Waschmaschine gespült. Dies beeinträchtigt
in erheblichem Maße das Waschergebnis, da sich das Flüssigwaschmittel nicht gleichmäßig
in der Waschmaschinentrommel verteilt, sondern in großem Maße am Boden oder in der
Ablaufvorrichtung der Waschmaschine anreichert. Dies kann weiterhin zur Folge haben,
daß von den Anwendern mehr Flüssigwaschmittel als notwendig in die Einspülrinne eindosiert
wird, was das Waschverfahren weniger wirtschaftlich und weniger umweltverträglich
werden läßt.
[0003] Ferner läßt sich Flüssigwaschmittel in den üblichen Einspülrinnen von Waschmaschinen
im Gegensatz zu Waschpulver nicht für den Vor- und Hauptwaschgang bevorraten bzw.
speichern.
[0004] Zur Beseitigung dieser Schwierigkeiten ist in der DE-OS 35 12 083 eine kugelförmige
Vorrichtung vorgeschlagen worden, die auf die Wäsche in der Waschmaschinentrommel
gegeben wird und während des Waschvorganges nach und nach das Waschmittel abgibt.
Diese Vorrichtung weist die Nachteile auf, daß zum einen die Wäsche mit dem konzentrierten
Flüssigwaschmittel in Berührung kommt, sodaß die Gefahr besteht, daß nach Beendigung
des Waschvorganges Waschmittelreste in der Wäsche verbleiben oder fleckartig aufgehellte
Stellen auf den gewaschenen Textilien entstehen. Zum anderen ist diese Vorrichtung
für die Verwendung bei Zweilaugenverfahren, beispielsweise bei Vor- und anschließendem
Klarwaschgang, nicht geeignet, da aufgrund der unverschlossenen Vorrichtung immer
Flüssigwaschmittel aus der Vorrichtung in die Waschtrommel austritt, solange in der
Vorrichtung noch Flüssigwaschmittel enthalten ist.
[0005] Ferner ist aus der DE-PS 21 50 586 eine Vorrichtung zum Konditionieren von Geweben
in Trommeltrockenmaschinen bekannt. Hierbei handelt es sich aber um ein anwendungstechnisch
völlig anderes Gebiet, da hier Konditionierungsmittel, wie Weichmacherverbindungen,
der Wäsche zugegeben werden sollen, ohne daß diese Konditionierungsmittel dem Wasch-
oder Spülwasser zugeführt oder in diesem gleichmäßig verteilt werden sollen. Insbesondere
sieht diese Vorrichtung keinen innenliegenden Hohlraum zur Aufnahme von Flüssigprodukt
vor, aus dem dann das Flüssigprodukt durch die Wandung hindurch aus der Vorrichtung
abgegeben wird.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, die eine portionierte Bevorratung
von Flüssigprodukt, insbesondere Flüssigwaschmittel, in der Einspülrinne von Waschmaschinen
und dessen allmähliche und gleichmäßige Abgabe in das in eine Waschmaschine einfließende
Wasser ermöglicht.
[0007] Bei einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art wird die Aufgabe gemäß der Erfindung
durch einen porösen, insbesondere wannen- oder tütenförmigen Einsatz zum Einbringen
in die Einspülrinne von Waschmaschinen gelöst.
[0008] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird eine Dosierhilfe geschaffen, die nach
Befüllung mit dem Flüssigprodukt dieses allmählich und gleichmäßig an das einfließende
Waschwasser abgibt. Dadurch wird das Flüssigprodukt gleichmäßig in der Waschlauge
verteilt, und es besteht nicht mehr die Gefahr, daß sich Flüssigprodukt am Boden
oder in der Ablaufvorrichtung der Waschmaschine absetzt. Weiterhin gelangt die Wäsche
nicht mit Flüssigwaschmittel in konzentrierter Form in Berührung, so daß keine aufgehellten
Flecken entstehen können, und kann die Vorrichtung mit einer Produktmenge, die ausreichend
für ein Zweilaugenverfahren ist, befüllt werden. Durch die Ausbildung und Anordnung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung in der Einspülrinne einer Waschmaschine gelangt
nur noch Flüssigprodukt in die Waschtrommel, wenn auch Waschwasser zufließt. Somit
ist auch eine für die Durchführung eines Zweilaugenverfahrens ausreichende Bevorratung
von Flüssigwaschmittel möglich.
[0009] In Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, daß die Wandungen des Einsatzes aus offenzelligem
Schaumstoff, Filterpapier oder Vliesstoff bestehen. Diese Materialien besitzen eine
ausreichend große Eigensteifigkeit zur Bildung des wannen- oder tütenförmigen Einsatzes
und weisen eine Porosität auf, die das allmähliche und gleichmäßige Durchdringen und
Ausfließen des Flüssigproduktes gewährleisten.
[0010] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Wandungen des Einsatzes in ihrer Porosität
derart ausgelegt sind, daß die porösen Wandungen sowohl von Wasser als auch von verdünntem
Flüssigprodukt durchdringbar sind, wie dies die Erfindung weiterhin vorsieht. Durch
das in den porösen Einsatz eindringende Wasser wird die Viskosität des in dem Einsatz
befindlichen Flüssigproduktes herabgesetzt, so daß ein allmähliches und restloses
Austreten des Flüssigproduktes aus dem Einsatz erfolgen kann.
[0011] Zweckmäßig ist es hierbei, daß der offenzellige Schaumstoff eine Rohdichte von 10
bis 100 kg/m³ und ein Porenvolumen von über 80 % aufweist, wie dies die Erfindung
ebenfalls vorsieht.
[0012] Zweckmäßig ist es weiterhin, daß die Wandungen ganzheitlich porös ausgebildet sind,
wie dies die Erfindung ebenfalls vorsieht. Durch diese Ausbildung wird die größtmögliche
Austrittsfläche für das Flüssigprodukt geschaffen.
[0013] Bei einem Verfahren zur portionierten Bevorratung und allmählichen Abgabe von Flüssigprodukt,
insbesondere Flüssigwaschmittel, in das Waschwasser einer Waschmaschine wird die
oben genannte Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß in die Einspürinne einer
Waschmaschine ein poröser, wannen- oder tütenförmiger Einsatz eingebracht und mit
Flüssigprodukt gefüllt sowie anschließend der Waschvorgang gestartet wird.
[0014] In Ausgestaltung sieht die Erfindung vor, daß ein wannenförmiger Einsatz mit Wandungen
aus offenzelligem Schaumstoff oder ein tütenförmiger Einsatz mit Wandungen aus Filterpapier
oder Vliesstoff eingebracht wird. Zum einen sind aus fertigungstechnischen Gründen
aus offenzelligem Schaumstoff wannenförmige und aus Vliesstoff oder Filterpapier tütenförmige
Einsätze besonders geeignet, da diese jeweils ohne großen und komplizierten technischen
Aufwand herstellbar sind und in der beschriebenen räumlichen Form die notwendige Eigensteife
und Widerstandsfähigkeit gegen das Waschwasser aufweisen. Zum anderen sind diese
Raumformen zum Einbringen in die Einspülrinnen von Waschmaschinen besonders geeignet.
[0015] Schließlich sieht die Erfindung zweckmäßigerweise vor, daß Einsätze mit Wandungen
aus offenzelligem Schaumstoff oder Vliesstoff mehrfach wiederverwendet werden.
[0016] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beipielsweise näher erläutert.
Diese zeigt in perspektivischer Darstellung in
Fig. 1 einen wannenförmigen Einsatz und in
Fig. 2 einen tütenförmigen Einsatz.
[0017] Die fünf den in der Figur 1 insgesamt mit 1 bezeichneten wannenförmigen Einsatz
bildenden Wandungen 2, 3, 4, 5, 6 bestehend ganzheitlich aus porösem, offenzelligem
Schaumstoff. Nach oben hin ist der Einsatz 1 offen. Der offenzellige Schaumstoff kann
beispielsweise aus Polyurethan, modifiziertem Polyvinylalkohol, Imidschäumen oder
Viskose hergestellt sein. Er weist eine Rohdichte von 10 bis 100 kg/m³ und ein Porenvolumen
von über 80 % auf.
[0018] Die Figur 2 zeigt einen insgesamt mit 7 bezeichneten Einsatz, dessen Wandungen 8,
9 aus Filterpapier bestehen. Die Wandungen 8, 9 sind an den Seitenflächen des tüten-
oder couvertförmigen Einsatzes 7 durch Prägestreifen oder Verklebungen miteinander
verbunden. Das Filterpapier weist ein Gewicht von 84 g/m² und eine Filtrationszeit
von 1500 s (Prüfsystem Herzberg) auf.
[0019] Sowohl der Einsatz 1 als auch der Einsatz 7 kann auch aus Vliesstoff gefertigt sein.
[0020] In ihrer Dimensionierung sind die Einsätze 1 und 7 auf die Flüssigproduktmenge, die
sie in ihren Innenräumen 11 oder 12 aufnehmen sollen und die Abmessungen üblicher
Einspülrinnen von Waschmaschinen, in welche sie eingesetzt werden sollen, abgestimmt.
[0021] Die Porosität des Einsatzes 1 oder 7 ist derart auf das Flüssigprodukt abgestimmt,
daß unverdünntes oder konzentriertes Flüssigprodukt nicht, durch den Eintritt von
Wasser verdünntes Flüssigprodukt aber gleichwohl durch die Wandungen austreten kann.
[0022] Die Einsätze 1 oder 7 werden im Anwendungsfall in die Einspülrinne von Waschmaschinen
eingebracht und ihre Innenräume 11 und 12 werden mit Flüssigprodukt befüllt. Nach
dem Einschalten des Waschvorganges und dem Eindringen von Wasser in die Innenräume
11, 12, wodurch das darin befindliche Flüssigwaschmittel verdünnt wird, tritt das
Flüssigprodukt dann allmählich und gleichmäßig durch die porösen Wandungen 2 bis 6
bzw. 8 und 9 in das in der Einspülrinne der Waschmaschine fließende Waschwasser aus.
[0023] Die Priorität der Wandungen kann aber auch so ausgelegt sein, daß auch unverdünntes
Flüssigwaschmittel langsam und allmählich austreten kann.
1. Vorrichtung zur portionierten Bevorratung und allmählichen Abgabe von Flüssigprodukt,
insbesondere Flüssigwaschmittel, in das Waschwasser einer Waschmaschine,
gekennzeichnet durch
einen porösen, insbesondere wannen- oder tütenförmigen Einsatz (1, 7) zum Einbringen
in die Einspülrinne von Waschmaschinen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandungen (2 bis 6, 8, 9) des Einsatzes (1, 7) aus offenzelligem Schaumstoff,
Filterpapier oder Vliesstoff bestehen.
3. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die porösen Wandungen (2 bis 6, 8, 9) sowohl von Wasser als auch von verdünntem
Flüssigprodukt durchdringbar sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der offenzellige Schaumstoff eine Rohdichte von 10 bis 100 kg/m³ und ein Porenvolumen
von über 80 % aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandungen (2 bis 6, 8, 9) ganzheitlich porös ausgebildet sind.
6. Verfahren zur portionierten Bevorratung und allmählichen Abgabe von Flüssigprodukt,
insbesondere Flüssigwaschmittel, in das Waschwasser einer Waschmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
daß in die Einspülrinne einer Waschmaschine ein poröser, wannen- oder tütenförmiger
Einsatz eingebracht und mit Flüssigprodukt gefüllt sowie anschließend der Waschvorgang
gestartet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein wannenförmiger Einsatz (1) mit Wandungen aus offenzelligem Schaumstoff oder
ein tütenförmiger Einsatz (7) mit Wandungen aus Filterpapier oder Vliesstoff in die
Einspülrinne einer Waschmaschine eingebracht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einsätze (1, 7) mit Wandungen aus offenzelligem Schaumstoff oder Vliesstoff
mehrfach wiederverwendet werden.