(19)
(11) EP 0 281 948 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.09.1988  Patentblatt  1988/37

(21) Anmeldenummer: 88103295.7

(22) Anmeldetag:  03.03.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D03D 47/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 11.03.1987 DE 3707790
18.01.1988 DE 3801197

(71) Anmelder: LINDAUER DORNIER GESELLSCHAFT M.B.H
D-88131 Lindau (DE)

(72) Erfinder:
  • Hehle, Josef
    A-6912 Hörbranz (AT)
  • Balken, Jochen, Dr.
    D-8990 Lindau/B (DE)

(74) Vertreter: Riebling, Peter, Dr.-Ing., Patentanwalt 
Postfach 31 60
88113 Lindau
88113 Lindau (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Webmaschine mit pneumatischem Schussfadeneintrag


    (57) Die Erfindung betrifft eine Webmaschine mit pneumatischem Schußfadeneintrag, bei der über die Webbreite verteilt eine Anzahl von einzelnen Stützdüsen angeordnet ist. Die Webmaschine enthält ein Profilriet mit einer von der Rietvorderkante gegen die Gewebeanschlagkante vorsprin­genden Nase. Die Stützdüsen sind als Flachstrahldüsen ausgebildet und weisen einen zentralen verstärkten Kern auf, an den sich seitlich fächerartige flache Strahlen von verringerter Strahltiefe anschließen. Diese Flach­strahlen decken jeweils abschnittsweise einen als Führungskanal für den einzutragenden Schußfaden dienenden Raum zwischen Rietvorderkante und Nase vorhangartig ab. Die besondere Form der Flachstrahlen wird durch eine Kerbe im Düsenkörper der Stützdüsen bewirkt, in deren mittlerem Teil die Strahlaustrittsöffnung liegt und deren einander entgegengesetzt verlaufende Zweige zu ihren außenliegenden Enden flach auslaufen.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Webmaschine mit pneumatischem Schußfadeneintrag, bei der über die Webbreite verteilt eine Anzahl von einzelnen Stützdüsen zum Ausblasen des Eintragmediums angeordnet ist, und die einem eine von der Rietvorderkante gegen die Gewebeanschlagkante vor­springende Nase aufweisenden Profilriet ausgerüstet ist.

    [0002] Bei Webmaschinen mit pneumatischem Schußfadeneintrag ist es bekannt, für den Schußfaden einen Führungskanal vorzu­sehen. Dazu kann z.B. am Webblatt ein besonderer Kamm vorgesehen werden, der mit der Anschlagbewegung des Web­blattes aus den Kettenfäden des Webfaches heraus und wie­der eintritt. In bestimmten Abständen sind einzelne La­mellen des Führungskammes als Düsen ausgebildet, aus de­nen über die Webbreite verteilt zur Stützung des einzu­tragenden Schußfadens das Eintragmedium z.B. Luft ausge­blasen wird. Derartige zusätzliche Führungskämme sind aber wegen der besonders ausgebildeten Lamellen aufwendig und auch verhältnismäßig schwer. Außerdem wirkt sich das ständige Ein- und Austauchen des Führungskammes für die Kettenfäden des Webfaches ungünstig aus.

    [0003] Anstelle von speziell als Düsen ausgebildeten Führungsla­mellen können auch besondere getrennte Stützdüsen vorge­sehen werden, die mit einem Führungskanal zusammenwirken, wobei für den Führungskanal die verschiedensten Lamellen­formen verwendet werden können, die z.B. zwischen der Reihe der Stützdüsen und dem Riet gesondert angeordnet sind.

    [0004] Eine Möglichkeit, einen Führungskanal für den Schußfaden zu bilden, besteht, z.B. darin, ein Riet mit profilierten Zähnen zu verwenden. Das Profil der Rietzähne weist dabei im allgemeinen einen gerade gestreckten Verlauf auf, von dem aus nach vorne in Richtung zur Anschlagkante des Ge­webes rampenartige Nasen vorspringen. Das Profil zeigt zwischen einer derartigen oberen und unteren vorspringen­den Nase einen Einsprung, dessen Tiefe etwa bis auf die Linie des geraden Zahnverlaufes reicht. Die Flanken des Einsprunges verlaufen meist geradlinig und üblicherweise parallel oder auch nach außen hin divergierend, wobei der Flankenabstand die Breite des erwähnten Führungskanals für den Schußfaden bestimmt. Um den Luftverlust bei einem derartigen Führungskanal geringzuhalten, sollte die Brei­te des Führungskanals nicht zu groß gewählt werden. Ein enger Führungskanal weist jedoch den Nachteil auf, daß für manche Schußgarnarten, z.B. für Noppengarne, Schwie­rigkeiten beim Schußeintrag entstehen, da der Schußfaden an den durch die Rietzähne gebildeten Lamellen der Füh­rungskanalwand entlanggezogen wird und dort unter Umstän­den hängen bleiben kann. Ein Anschliff an den kritischen Stellen der Lamellen kann hier nur teilweise Abhilfe schaffen.

    [0005] Ein derartiges Profilriet mit paarweise vorspringenden Nasen wirft aber auch andere Probleme auf, denn die den Führungskanal nach oben hin begrenzenden oberen Nasen können bei der Anschlagbewegung des Webblattes in die Nä­he des Breithalters gelangen und unter Umständen zu Be­schädigungen führen. Ferner können die oberen Nasen bei der Anschlagbewegung die Führung der Kettenfäden beein­trächtigen.Dies trifft insbesondere auf die Außenbereiche des Rietes zu, wo die Kettenfäden durch den Einsprung des Geweberandes eine Umlenkung in einen leicht schrägen Ver­lauf erfahren und somit bei der Anschlagbewegung des Rie­tes von der oberen Nase erfaßt und nach unten weggedrückt werden können. Außerdem stellen die zusätzlichen Nasen eine nicht unerhebliche Gewichtserhöhung des Rietes dar.

    [0006] In der DE-Patentanmeldung P 36 42 712 ist daher eine Aus­bildung für ein Profilriet vorgeschlagen worden bei der die oben genannten oberen vorspringenden Nasen der Pro­filzähne entfallen können. Durch eine Verformung des Rietzahnes wird dort eine Stabilisierung des eintragenden Luftstromes erreicht. Am Übergang der Nasenoberkante ei­nes unteren Zahnes zum anschließenden geraden Teil der Rietzähne ist der Zahnrand in der Weise verformt, daß eine Art Hinterschneidung des Zahnprofiles gebildet wird und eine in Schußrichtung über die Breite des Rietes rei­chende Hohlkehle gebildet wird. Diese Hohlkehle übernimmt die Funktion eines Führungskanales, so daß die obere Rei­he von Profilnasen an den Rietzähnen entfallen kann. Durch diese Ausbildung wird nicht zur erhebliches Gewicht des Rietes eingespart, sondern es wird auch eine Beein­trächtigung der Breithalter vermieden und eine Schonung der Kettenfäden erreicht.

    [0007] Eine weitere Möglichkeit zur Bildung eines Führungskanals für den einzutragenden Schußfaden ist durch die DE-PS 32 34 813 bekannt. Dort bestehen die Führungselemente für den Schußfaden aus einem Drahtgebilde. Eine derartige Ausgestaltung ist nicht nur für einen vom Riet getrennten gesonderten Führungskanal verwertbar, sondern die aus Drahtgebilde bestehenden Führungselemente können auch in­tegrierter Bestandteil von flachen Rietdrähten sein, wo­durch auch in diesem Beispiel ein Profilriet entsteht. So sind in der DE-PS in verschiedenen Ausführungsbeispielen Rietstäbe gezeigt, die durch ihre Form einen Führungska­nal bilden. Stützdüsen mit schlitzartigen Austrittsöff­nungen sind vorgesehen, die mit ihrem austretenden und fächerartig sich erweiternden Strahl die offene Seite des Führungskanals abdecken und den einzutragenden Schußfaden an eine bestimmte Stelle des Führungskanals, z.B. an eine Ecke des Führungskanals oder eine Flanke des Führungska­nals anlegen. Über die Ausgestaltung der Düsen selbst sind dabei keine näheren Angaben gemacht.

    [0008] In bestimmten Abständen voneinander entlang einem Füh­rungskanal angeordnete nadelförmige Hilfsdüsen oder Stützdüsen sind auch in der DE-PS 29 37 182 beschrieben. Dort sind die nadelförmigen Hilfsdüsen mit einem Längs­schlitz versehen und in spitzem Winkel zur Achse des Füh­rungskanals so gegen die offene Seite des Führungskanals gerichtet, daß ein breiter Luftstrahl die gesamte Öffnung jeder Führungslamelle abdeckt. Anstelle einer schlitzar­tigen Strahlabgabeöffnung kann auch eine Anzahl von in Längsrichtung in geringem Abstand voneinander angeordne­ten Einzelöffnungen vorgesehen werden.

    [0009] Die oben genannte Verwendung von Flachstrahlen zur Ab­deckung der seitlichen kanalöffnung reicht vielfach für eine einwandfreie Fadenführung nicht aus und der Schußfa­den wird von den einen Luftvorhang bildenden Strahlen un­zulänglich transportiert und kann außerdem unter Umstän­den durch den Vorhang hindurch aus dem Kanal heraustre­ten. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn der Füh­rungskanal eine verhältnismäßig weite Öffnung aufweist, wie es z.B. bei einem Profilriet mit nur einer vorsprin­genden Nase der Fall ist.

    [0010] Von einer pneumatichen Webmaschine der in der DE-PS 32 34 813 beschriebenen Art ausgehend lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Fadenführung noch weiter zu verbes­sern und Schußfäden der verschiedensten Art, z.B. glatte Garne oder Noppengarne, sicher eintragen und sie auch dann einwandfrei führen zu können, wenn kein geschlosse­ner Führungskanal, sondern nur eine einseitige Reihe von vorspringenden Nasen vorhanden ist. Die Führung des Schußfadens soll auch dann sichergestellt sein, wenn an den Rietzähnen bzw. deren vorspringenden Nasen keine be­sonderen Verformungen zur Strömungsbeeinflussung vorgese­hen sind.

    [0011] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentan­spruch 1 genannten kennzeichnenden Merkmale gelöst. Wei­terbildungen und Vorteile der Erfindung gehen aus den Un­teransprüchen und der Zeichnung hervor. Die Düsenströ­mungsgeometrie der Stützdüsen ist derart gewählt, daß das austretende Medium, z.B. Luft, einen kompakten kontrol­lierten Flachstrahl bildet, d.h. daß der Strahl im we­sentlichen in seiner gegebenen Bündelung bleibt und in seinem flachen Teil kein unkontrolliertes Flattern oder Umschlagen der Strömung auftritt. Dadurch, daß durch Flachstrahlen abschnittsweise von Stützdüse zu Stützdüse über die gesamte Webbreite etwa von der vorspringenden Kante der Profilnase ausgehend bis zum geraden Teil der Profilzähne reichende Luftvorhänge gebildet werden, ent­steht ein Führungskanal für den Schußfaden, der auf zwei Seiten durch die körperlichen Gebilde von Nase und Riet­zahn und auf einer dritten Seite durch die Luftvorhänge abgeschirmt ist. Die Anordnung der Luftvorhänge kann so getroffen werden, daß aufeinanderfolgende Flachstrahlen parallel oder koaxial sind oder sich evtl. auch schuppen­artig überdecken. Die oben genannten Vorteile des verein­fachten Profilrietes mit nur einer Nase bleiben voll er­halten. Die Strömungsverteilung der Flachstrahldüsen ist dadurch erreichbar, daß an der Strahlausstrittsöffnung der Stützdüse eine über die Öffnung hinweg verlaufende, vor­zugweise sichelförmige Kerbe mit V-förmigem Querschnitt vorgesehen ist. Eine derartige Kerbe kann z.B. leicht durch eine Schleifscheibe erzeugt werden. Dabei besteht die Möglichkeit, die Kerbe je nach Erfordernis mehr oder weniger schräg zum Verlauf der Rohrachse im Düsenkörper anzuordnen.

    [0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sei nachstehend an­hand der Zeichnung erläutert. Es zeigen

    Fig.1 einen Abschnitt aus der Anordnung eines Profilrie­tes,

    Fig.2 eine vereinfachte Ausbildung einer Stützdüse,

    Fig.3 eine Seitenansicht des Profilrietes,

    Fig.4a in Vergrößerung eine schematische Ausgestaltungs­form einer Stützdüse als Flachstrahldüse im Längs­schnitt,

    Fig.4b eine Draufsicht auf Fig.4a,

    Fig.4c einen weiteren Längsschnitt um 90° verdreht gegen­über Fig.4a,

    Fig.5a schematisch eine Anordnung zur Erzeugung der Kerbe einer Flachstrahldüse von der Seite gesehen,

    Fig.5b die Anordnung gemäß Fig.5a von oben gesehen,

    Fig.6a eine Stützdüse mit seitlich liegender Strahlaus­trittsöffnung im Längschnitt und

    Fig.6b eine Seitenansicht von Fig.6a.



    [0013] Die Figur 1 zeigt ein Riet 1 mit profilierten Rietzähnen 2 als Abschnitt aus der Gesamtlänge des Rietes bzw. aus der Webbreite. Die Rietzähne 2 weisen in ihrem oberen Teil einen geraden Verlauf auf, während sie im unteren Teil eine nach rechts in Richtung der Anschlagbewegung des Webblattes bzw. zur Gewebeanschlagkante hin vorsprin­gende Nase 3 enthalten. Der Übergangsteil zwischen dem geraden Verlauf der Rietzähne 2 und der vorspringenden Nase 3 ist mit 8 bezeichnet; in ihm soll beim Schußein­trag der Schußfaden 7 verlaufen. Die dicht nebeneinander liegenden Einzelzähne des Profilrietes sind nur angedeu­tet. Vor dem Profilriet 1 sind in nicht näher darge­stellter Weise Stützdüsen 4 über die Webbreite verteilt in bestimmten Abständen voneinander angeordnet. Durch den Abstand der Stützdüsen 4 werden Abschnitte gebildet, die mit 9a, 9b bezeichnet sind. In an sich bekannter Weise werden die Stützdüsen 4 zusammen mit dem Riet 1 beim An­schlagen des Schußfadens verschwenkt. Es braucht daher hierauf nicht besonders eingegangen zu werden.

    [0014] In der Figur 2 ist, entgegen der Schußrichtung gesehen, ein Teil einer Stützdüse 4 dargestellt, in der eine schräg liegende schlitzartige Düsenöffnung 5 angedeutet ist. Aus dieser Düsenöffnung strömt das Medium, z.B. Druckluft, als fächerartiger flacher Strahl in schräger Lage zur Längsachse der Stützdüse 4 aus. Die Stützdüsen 4 sind gemäß Figur 1 so einstellbar, daß ihre Flachstrahlen 6 in Schußrichtung zur nachfolgenden Stützdüse 4 hin aus­treten. Die Strahlrichtung der aufeinanderfolgenden Flachstrahlen ist dabei parallel oder koaxial. Die Form der fächerartigen Flachstrahlen 6 ist in der Figur 1 nur grob als Querschnitt angedeutet. Durch die allmähliche Aufweitung des Strahles auch in seiner Strahltiefe er­fährt die innere, dem Profilriet 1 zugewandte Zone des Flachstrahles 6 eine leichte Neigung zum Profilriet 1 hin. Gegebenenfalls kann der gesamte Flachstrahl 6 auch so gerichtet sein, daß er mit leichter Neigung zum Pro­filriet 1 hin aus der Stützdüse 4 ausströmt und in seinem weiteren Verlauf auf die Vorderkante der Rietzähne 2 auf­trifft. Der eingezeichnete Querschnitt der Flachstrahlen 6 soll nicht andeuten, daß dort der Strahl endet, viel­mehr erstrecken sich die Flachstrahlen darüber hinaus et­was weiter, bis sie auf die Rietzähne auftreffen. Auf diese Weise wird erreicht, daß aufeinander folgende Flachstrahlen über die Webbreite hinweg sich in den zuge­ordneten Abschnitten 9a, 9b zu einem geschlossenen, den Führungskanal für den Schußfaden 7 abdeckenden Luft­vorhang ergänzen. Dabei können sich die aufeinanderfol­genden Flachstrahlen 6 u.U. schuppenartig überdecken.

    [0015] Die Figur 3 zeigt eine Seitenansicht eines Rietzahnes 2 mit vorspringender Nase 3. Am Übergang 8 zwischen dem ge­raden Teil des Profilzahnes 2 und der Nase 3 soll der Schußfaden 7 geführt werden. Der im Querschnitt darge­stellte Flachstrahl 6 ist in seiner Lage bezüglich des Rietzahnes 2 so schräg angeordnet, daß die Breite des Strahlfächers im wesentlichen von der Vorderkante der Na­se 3 bis zur Vorderkante im geraden Teil des Rietzahnes 2 reicht. Auf diese Weise ist der Übergangsbereich 8 durch einen Luftvorhang abgedeckt. Dieser Luftvorhang bildet dabei etwa die dritte Seite eines prismatischen Führungs­kanales dessen andere Seiten durch die Profilzähne einer­seits und durch die Profilnasen andererseits gebildet sind. Die Form des Flachstrahles kann unterschiedlich sein, z.B. eine dreieckförmige oder auch eine etwa para­belförmig verlaufende Strahlbreite aufweisen. Die Luft­verteilung in der Strahltiefe ist vorteilhafterweise so, daß der Flachstrahl 6 einen zentralen, etwas verstärkten Kern 6a aufweist, an den sich dann seitlich dünnere Strahlenflächen, also Streifen mit geringerer Strahltiefe anschließen. Der von einer Stützdüse 4 austretende zen­trale Kernstrahl 6a ist so gerichtet, daß er im Über­gangsbereich 8 auf die Zähne des Rietes 1 auftrifft. Die­ser zentrale Kern trägt im wesentlichen zum Transport des einzutragenden Schußfadens bei, wogegen die dünneren Sei­tenflächen des Flachstrahles zur Abschirmung und Stabili­sierung des Fadens, sowie zu seiner Vorbeschleunigung dienen. Der Öffnungswinkel des fächerartigen Flachstrah­les 6 hängt im wesentlichen von den Rietabmessungen, von der Lage und dem gegenseitigen Abstand der Stützdüsen ab und kann z.B. 15° betragen.

    [0016] In den Figuren 4a bis 4c ist schematisch eine Stützdüse dargestellt, bei der die Strahlaustrittsöffnung mit einer Kerbe versehen ist, um dem austretenden Luftstrahl den geforderten verstärkten zentralen Bereich und außen an­schließende flache Zonen von geringerer Strahltiefe zu gehen. Es zeigt dabei die Fig.4a einen Achsialschnitt entlang der Schnittlinie A-A aus der Fig.4b. Die Fig.4b ist eine nicht geschnittene Draufsicht auf die Fig.4a und die Fig.4c zeigt einen weiteren Achsialschnitt entlang der Linie C-C der Fig.4a.

    [0017] Auf einen röhrenartigen Stützdüsenkörper 4 ist hier als Abschluß eine Platte 10 aufgesetzt. Die Form der Platte kann beliebig sein und z.B. auch kreisförmig oder achtek­kig usw. ausgebildet sein. Es ist dabei unerheblich, auf welche Weise die Platte auf dem Stützdüsenkörper befe­stigt ist, z.B. as Kopf aufgeschraubt ist. Die im Stütz­düsenkörper 4 innenliegende Bohrung 4b verläuft entlang der Rohrachse 4a und weist einen Durchmesser D auf. Die­ser Innenkanal bzw. diese Bohrung 4b ist an ihrem Ende verschlossen und endet z.B. mit einem konischen Teil in der Platte 10. In die obere Abschlußfläche der Platte 10 ist eine längliche Kerbe 11 eingebracht. Diese Kerbe 11 hat einen V-förmigen Querschnitt wie die Fig.4c zeigt. Die Tiefe H der Kerbe 11 ist so gewählt, daß die Spitze des V-förmigen Kerbenquerschnittes die obere Wandung der Bohrung 4b durchdringt und dadurch dort eine Austritts­öffnung 12 für die Bohrung 4b bzw. den Strömungskanal bildet. Diese Öffnung 12 weist je nach der Tiefe H bzw. der konischen Form der Bohrung 4b an ihrem Ende den Öff­nungsdurchmesser d auf, der gleich oder kleiner ist als der Bohrungsdurchmesser D. Die Länge der Kerbe 11 ist mit y und die größte Breite der Kerbe auf der Platte 10 ist mit x bezeichnet. Die Begrenzung der Kerbe 11 auf der Platte 10 ist scharfkantig.

    [0018] Der Verlauf des Kerbengrundes ist in der Fig.4a kreisbo­genförmig angenommen und z.B. durch eine Schleifscheibe so geformt, daß er sichelförmig gekrümmt erscheint. Die Kerbe 11 könnte jedoch auch einen geraden Verlaufen aufwei­sen und z.B. von den beiden Seiten her geradlinig und ge­neigt bis zur Strahlaustrittsöffnung 12 führen. Die Öff­nung 12 erzeugt einen verstärken zentralen Luftstrahl, während die seitlich anschließenden Kerbenteile für eine fächerartige Ausbreitung der seitlichen Strahlteile mit geringer Strahltiefe sorgen. Diese Strahlform ist um so ausgeprägter, je schmaler die Kerbebreite x bzw. je spitzwinkliger die V-Form der Kerbe ist. Die Austritts­öffnung 12 bildet im Zusammenwirken mit der Kerbe 11 die in Fig.2 eingezeichnete schlitzartige Düsenöffnung 5.

    [0019] Die Herstellung einer Kerbe 11 in einer Platte 10 ist in den beiden Figuren 5a und 5b angedeutet. Durch eine ro­tierende Schleifscheibe 13, die an ihrem Umfang ein V-­förmiges Profil aufweist, kann auf einfache Weise in der Platte 10 eine Kerbe 11 eingebracht werden. In der Fig.5a ist außerdem noch angedeutet, daß der Stützdüsenkörper 4 abgebogen sein kann und die abschließende Platte 10 auf den abgebogenen Endteil des Stützdüsenkörpers 4 aufge­setzt ist. Es sei noch erwähnt, daß nach einer anderen Ausgestaltungsform die als Endteil auf das Rohr eines Stützdüsenkörpers 4 aufsetzbare Platte 10 als separater Bauteil ausgebildet ist und auf ihrer Unterseite den End­teil der Bohrung 4b enthält und daß auf der Oberseite die Kerbe 11 fertig eingebracht werden kann, bevor die Platte 10 auf den Stützdüsenkörper aufgesetzt wird. So ist es auch möglich, die Platte etwa zu verdrehen und dem aus­tretenden Flachstrahl eine schräge Lage zu geben, wie das in Fig.2 und 3 angedeutet ist.

    [0020] Eine weitere Ausgestaltung für eine Stützdüse ist in den Figuren 6a und 6b aufgezeigt. Hier ist ein einfaches zy­lindrisches Rohr als Stützdüsenkörper 4 angenommen, wobei dieses Rohr an seinem Ende verschlossen ist. Die Rohrachse ist wiederum mit 4a bezeichnet. Zur Bildung ei­ner Strahlaustritttsöffnung wird von der Seite her etwa gemäß Fig.5 eine Kerbe 11 eingeschliffen mit einer sol­chen Tiefe, daß der tiefste Teil der V-Form die Innenwan­dung des Stützdüsenkörpers 4 durchdringt und an dieser Stelle eine Austrittsöffnung 12 gebildet wird. Für die Austrittsöffnung 12 ist wiederum ihr Durchmesser d einge­zeichnet und die Breite der Kerbe ist mit x, die Länge der Kerbe mit y bezeichnet. Hier im Ausführungsbeispiel der Fig.6 verläuft die Kerbe 11 parallel zur Achse 4a des rohrförmigen Stützdüsenkörpers 4. Sie kann aber selbst­verständlich auch in schräger Lage angeordnet werden, wie z.B. aus der Fig.2 hervorgeht.

    [0021] Eine weitere Möglichkeit besteht darin, daß die Kerben 11 nicht nur auf kreiszylindrischen Stützdüsenkörpern 4 ge­mäß Fig.6 anzuordnen sind, sondern daß sie ebensogut an Stützdüsenkörpern 4 mit abgeflachtem Rohrteil, wie es in der Fig.1 dargestellt ist, seitlich angeordnet werden können.


    Ansprüche

    1. Webmaschine für pneumatischen Schußeintrag mit einem Profilriet, das durch wenigstens eine von der Riet­vorderkante gegen die Gewebeanschlagkante vorspringende Nase einen Führungskanal für den Schußfaden bildet und mit einer über die Webbreite verteilte Anzahl von einzel­nen Stützdüsen mit Düsenöffnungen zum Ausblasen des Ein­tragmediums in Form eines flachen, sich fächerartig er­weiternden und die offene Seite des Führungskanals vor­hangartig abdeckenden Strahles, wobei in den über die Webbreite aufeinanderfolgenden, durch die Stützdüsen ge­bildeten Abschnitten die Flachstrahlen sich überdecken, gekennzeichnet durch Ausbildung des Flachstrahles (6) mit Luftverteilung derart, daß sich in der Strahlbreite an einen zentralen verstärkten Kern (6a) seitlich flache Streifen mit verringerter Strahltiefe des austretenden Mediums anschließen.
     
    2. Webmaschine nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Blasrichtung der Stützdüsen (4) derart, daß der zentrale Kern (6a) des Flachstrahles (6) jeweils im Be­reich hinter der nachfolgenden Stützdüse (4) auf die Vor­derkante des Profilrietes (1) auftrifft.
     
    3. Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zentrale Kern (6a) auf den Übergangsbereich (8) zwischen Profilvorderkante und einer vorspringenden Nase (3) gerichtet ist.
     
    4. Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß

    a) die Stützdüse einen röhrenartigen Düsenkörper (4) mit einem am Ende verschlossenen inneren Längskanal (4b) auf­weist,

    b) am Düsenkörper (4) eine äußere längliche, in ihrem mittleren Teil tiefere und nach ihren beiden Enden hin flach auslaufende Kerbe (11) vorgesehen ist und

    c) die tiefste Stelle der Kerbe (11) eine Strahlaus­trittsöffnung (2) bildend die Innenwandung des Längska­nales (4b) durchdringt.


     
    5. Webmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Kerbe (11) einen V-förmigen Querschnitt aufweist.
     
    6. Webmaschine nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge­kennzeichnet, daß die durch die Kerbe (11) gebildete Vertiefung einen kreisbogenförmigen Verlauf aufweist.
     
    7. Webmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kerbe (11) in einer den Längskanal (4b) abschließenden Platte (10) angebracht ist.
     
    8. Webmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kerbe (11) seitlich am röhrenartigen Düsenkörper (4) angebracht ist.
     
    9. Webmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekenn­zeichnet, daß der röhrenartige Stützdüsenkörper (4) an seinem Ende einen abgeflachten Querschnitt aufweist und die Kerbe (11) im abgeflachten Teil angeordnet ist.
     
    10. Werbmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Richtung der Kerbe (11) gegenüber der Achse (4a) des röhrenartigen Düsenkörpers (4) geneigt ist.
     
    11. Webmaschine nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch Erzeugung der Kerbe (11) mittels einer Schleif­scheibe (13) mit V-förmigem Profil.
     




    Zeichnung