[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Überprüfen und zum Nachjustieren der
Ausrichtung der Visierlinie eines Wärmebildgerätes zur Richtung der Mündungstangente
der Bordkanone eines gepanzerten Kampffahrzeuges, wobei das Wärmebildgerät in einem
Ausblickkopf des Fahrzeuges angeordnet ist, der einen Justierkanal im sichtbaren Bereich
des elektromagnetischen Spektrums aufweist. Das Überprüfen und die Nachjustierung
der Richtung der Visierlinie zur Richtung der Mündungstangente wird im einschlägigen
Sprachgebrauch als "Feldjustierung" bezeichnet.
[0002] Kampffahrzeuge werden seit langem mit Wärmebildgeräten ausgerüstet, die zum Detektieren
von Zielen dienen, die sich durch ihre Temperatur von der Umgebung unterscheiden.
Um die Einsatzfähigkeit eines mit einem Wärmebildgerät ausgestatteten Kampffahrzeuges
zu steigern, ist es notwendig, eine Feldjustierung für die Wärmebildanlage vorzusehen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung für die Feldjustierung
eines Wärmebildgerätes in einem Kampffahrzeug anzugeben, die es dem Richtschützen
ermöglicht, vor dem Einsatz und/oder während des Einsatzes die Justierung des Wärmebildgerätes
zur Waffe zu überprüfen und im Bedarfsfall eine Nachjustierung vorzunehmen, ohne daß
er das Fahrzeug verlassen muß.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an der Rohrmündung der Bordkanone
ein Referenzspiegel angeordnet ist, daß im Ausblickkopf des Wärmebildgerätes eine
Vorrichtung zum Senden und Empfangen eines Zielstrahles vorgesehen ist, daß am Ausblickkopf
Potentiometer zur Grundjustierung der Feldjustieranlage vorgesehen sind, daß die
für die Feldjustierung erforderliche Elektronik in die Nachführelektronik des Wärmebildgerätes
integriert ist und daß vor dem Richtschützenplatz ein Bedien- und Anzeigegerät für
die Feldjustierung vorgesehen ist.
[0005] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß auf einfache
Weise die Richtung der Visierlinie eines Wärmebildgerätes zur Richtung der Mündungstangente
einer Bordkanone von gepanzerten Fahrzeugen zu überprüfen und nachzujustieren ist,
ohne daß die Besatzung das Fahrzeug verlassen muß.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Figur 1 ein mit einer Feldjustierung ausgerüstetes gepanzertes Fahrzeug in der Draufsicht;
Figur 2 das Bedien- und Anzeigegerät für die Feldjustierung eines Wärmebildgerätes
in der Frontansicht;
Figur 3 Schema des Justiervorganges.
[0007] In der in Figur 1 dargestellten Ansicht eines gepanzerten Kampffahrzeuges ist mit
dem Bezugszeichen (1) ein an der Rohrmündung (9) der Bordkanone (5) befestigter Referenzspiegel
bezeichnet. Die Visierlinie des Richtschützen trägt die Bezeichnung (6), die Mündungstangente
der Bordkanone ist mit (7) bezeichnet. Der Ausblickkopf für das Wärmebildgerät trägt
die Bezeichnung (2). In diesem Ausblickkopf ist eine optische Sender- und Empfängereinheit
integriert, die in der deutschen Patentanmeldung P 36 22 769.2 beschrieben ist. Hierbei
wird der Senderstrahl über einen dem Wärmebildkanal zugeordneten visuellen Justierkanal,
der fest dem (in der Darstellung nicht sichtbaren) Ausblickspiegel des Wärmebildgerätes
zugeordnet ist, zum Referenzspiegel (1) geschickt, dort reflektiert und über den gleichen
Weg zurück zum Empfänger geschickt. Die Potentiometer für die Grundjustierung der
Feldjustieranlage sind in der Darstellung der Figur 1 mit (8) bezeichnet. Das Bedien-
und Anzeigegerät für die Feldjustierung des Wärmebildgerätes ist in der Darstellung
der Figur 1 mit (4) bezeichnet. In der durch das Bezugszeichen (3) gekennzeichneten
Baueinheit ist die Nachführ-Elektronik mit dem Anteil der Feldjustierung des Wärmebildgerätes
enthalten.
[0008] In der Darstellung des Bedien- und Anzeigegerätes für die Feldjustierung zum Wärmebildgerät
der Figur 2 sind mit den Bezugszeichen (10) und (11) die Optimierungsanzeigedioden
gekennzeichnet, und zwar mit (10) die Optimierungsanzeigedioden der Feldjustierung
in Höhe und mit dem Kennzeichnen (11) die Optimierungsanzeigedioden der Feldjustierung
für die Seite. Das Stellpotentiometer für die Höhe trägt das Kennzeichen (13), das
für die Seite das Kennzeichen (14). Eine Abdeckplatte (15) ist zum Schutz und gegen
umbeabsichtigtes Verstellen der Stellpotentiometer vorgesehen. Mit (12,12ʹ) ist ein
Ein- Aus-Schalter für die Feldjustierung däs Wärmebildgerätes gekennzeichnet. Die
für die Feldjustierung zusätzlich benötigten Kabel sind in den Darstellungen der Figur
1 und 2 nicht eingezeichnet.
[0009] Voraussetzung für die einwandfreie Funktion der Feldjustierung ist die Grundjustierung
des Wärmebildgerätes und die Grundjustierung der Feldjustieranlage. Die Grundjustierung
des Wärmebildgerätes wird über den visuellen Justierkanal durchgeführt. Der Wärmebildgerät-Ausblickkopf
wird so justiert, daß der Lotablauf und Gleichlauf und die Paralleljustierung der
Anlage innerhalb der geforderten Toleranzen liegen. Nach der Grundjustierung des Ausblickkopfes
wird die Punktjustierung des Wärmebildgerätes durch Verstellen der Zielmarke durchgeführt.
[0010] Zur Grundjustierung der Feldjustierung muß die Waffe in eine definierte Elevationsstellung
gebracht werden und über den Ein- Aus-Schalter am Bedien- und Anzeigegerät der Feldjustierung
in der Stellung "ein" wird die Feldjustierung aktiviert. Wie beim Kampfvisier läuft
dann die Spiegelachse in eine für die Feldjustierung festgelegte Position ein, unabhängig
von der Feuerleitanlage. Über die Potentiometer (8) wird der Ausblickspiegel so verstellt,
daß der Sender der Feldjustieranlage auf den Referenzspiegel (1) und der reflektierte
Strahl im Empfänger auf einen in der Zeichnung nicht sichtbaren Quadrantendetektor
trifft. Die Optimierungsanzeigedioden (10) und (11) lassen erkennen, in welchem Sektor
der Empfängerstrahl auftrifft. Die Potentiometer (8) werden solange verstellt, bis
die mittlere Diode anzeigt. Damit ist die Grundjustierung der Feldjustierung abgeschlossen.
Der Schalter (12) am Bediengerät Feldjustierung wird wieder auf "aus" geschaltet.
[0011] Zur Überprüfung der Feldjustierung des Wärmebildgerätes muß die Waffe in die vorgeschriebene
Position gebracht werden. Am Bediengerät der Feldjustierung wird der Schalter (12)
auf "ein" geschaltet. Die eventuelle Ablage der Feldjustierung ist an den Optimierungsdioden
(10), (11) zu erkennen und kann über die Potentiometer (13), (14) korrigiert werden.
Anschließend wird am Bediengerät der Feldjustierung der Schalter (12) wieder auf "aus"
geschaltet.
[0012] Entsprechend dem in Figur 3 dargestellten Justierschema wird nach mechanischer Vorjustierung
der Visierlinie (30) über das Potentiometer (13) am Bediengerät für Feldjustierung
die Paralleljustierung zur Mündungstangente (7) hergestellt.
[0013] Nach dem Einschalten der Feldjustieranlage mittels Schalter (12) der über den Schildzapfenresolver
(17) mit dem Resolver Ausblickkopf (18) verbunden ist, wird ein Spiegel (16) automatisch
so verstellt, daß die Visierlinie (30) um den Winkel α auswandert. Über das Potentiometer
(8ʹ) wird die Grundjustierung der Feldjustieranlage um den Winkel Δα korrigiert.
[0014] Hat sich nach erfolgter Grundjustierung im Laufe der Zeit die Mündungstangente von
(7) in (7a) verändert, erfolgt eine Korrektur über das Potentiometer (13) um den Winkel
Δα. Für die Feldjustierung für die Seite wird anstelle des Potentiometers (13) das
Potentiometer (14) betätigt.
Vorrichtung zum Überprüfen und zum Nachjustieren der Ausrichtung der Visierlinie
(6) eines Wärmebildgerätes zur Richtung der Mündungstangente (7) der Bordkanone eines
gepanzerten Kampffahrzeuges (8), wobei das Wärmebildgerät in einem Ausblickkopf (2)
angeordnet ist, der einen Justierkanal im sichtbaren Bereich des elektromagnetischen
Spektrums aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß an der Rohrmündung (9) der Bordkanone
ein Referenzspiegel (1) angeordnet ist, daß im Ausblickkopf (2) des Wärmebildgerätes
eine Vorrichtung zum Senden und Empfangen eines sichtbaren Zielstrahles vorgesehen
ist, daß am Ausblickkopf Potentiometer (8) zur Grundjustierung der Feldjustieranlage
vorgesehen sind, daß die für die Feldjustierung erforderliche Elektronik in die Nachführelektronik
(3) des Wärmebildgerätes integriert ist und daß vor dem Richtschützenplatz ein Bedien-
und Anzeigegerät (4) für die Feldjustierung vorgesehen ist.