[0001] Die Erfindung betrifft eine Schraubklemme für elektrische Leiter mit einem aus Blech
gefalteten hülsenförmigen Klemmkörper, dessen dem Schraubgewinde gegenüberliegende
Wand von zwei aufeinander liegenden Abwinkelungen der Seitenwände gebildet wird.
[0002] Aus der DE-OS 18 05 804 der Anmelderin ist eine Schraubklemme ähnlicher Art bekannt,
bei der jedoch die Schrauben die beiden aufeinander liegenden Abwinkelungen durchsetzen.
Diese Bauart wurde jahrelang erfolgreich gefertigt; in der Schrift ist jedoch schon
darauf hingewiesen, daß die Kostruktion insbesondere bei kleinen Schraubklemmen ihre
Grenzen hat, wenn es darauf ankommt, den Klemmkörper möglichst schmal zu machen, was
beispielsweise bei der Anwendung als Schaltanlagen-Reihenklemme von größter Bedeutung
ist. Wenn nämlich der Abstand der beiden Seitenwände des Klemmkörpers nahezu bis auf
den Durchmesser der Schraube verringert wird, was an sich möglich ist, dann reicht
die Breite der inneren Abwinkelung für die Gewindebohrung nicht mehr aus, so daß nur
noch das Gewinde in der äußeren Abwinkelung die Schraube wirksam trägt.
[0003] Andererseits ist es bekannt, mit Schraubklemmen der einleitend bezeichneten Art,
wie sie beispielsweise in der DE-OS 17 90 153 oder in dem DE-GM 18 76 079 beschrieben
sind, schmale Klemmkörper herzustellen. Um ein ausreichend langes und tragfähiges
Gewinde zu schaffen, wird der vor dem Faltvorgang mittlere Teil des Ausgangswerkstücks
mit Durchzügen versehen, welche dann ein Innengewinde erhalten. Zum gleichen Zweck
sind auch andere Formen von Gewindehälsen, beispielsweise nach DE-AS 10 91 168 bekannt.
Damit wurden zwar ausreichend tragfähige Gewinde erreicht, unbefriedigend blieb jedoch
die Verbindung der Schenkel- bzw. Seitenwände des Klemmkörpers an der dem Schraubgewinde
gegenüberliegenden Seite. Aus den genannten Schriften sind Faltkonstruktionen bekannt,
die nicht nur einen außerordentlich komplizierten Fertigungsablauf bedingen, sondern
auch einen erhöhten Werkstoffverbrauch, da die Zuschnitte von der Rechteckform abweichen
und quer abstehende oder T-förmige Lappen haben.
[0004] Man ist daher in der Folgezeit auf gezogene Klemmkörper übergegangen, wenn es auf
eine möglichst geringe Breite ankam. Solche Klemmkörper werden durch Ablängen eines
in mehreren Verfahrensstufen genau profilierten Rohres hergestellt. Die Kosten solcher
Profilrohre sind jedoch sehr hoch und an ihren Enden fallen herstellungsbedingt beträchtliche
Abfallstücke an.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine preiswerte Schraubklemme der einleitend
bezeichneten Art zu schaffen, d. h. insbesondere Werkstoff zu sparen und das Herstellungsverfahren
zu vereinfachen, wobei jedoch Berstsicherheit des Klemmkörpers auch bei extremem Anziehen
der Klemmschraube gewährleistet sein muß.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die eine Abwinkelung eine
Stützzunge aufweist welche in ein Fenster der anderen Abwinkelung eingreift. Bei Schraubklemmen
mit wenigstens zwei Klemmschrauben wird vorgeschlagen, daß je eine aus einer Stützzunge
und einem Fenster bestehende Abwinkelungs-Verbindung in Verlängerung der Schraubenachsen
angeordnet ist.
[0007] Dieser Vorschlag macht es möglich, einen extrem schmalen Klemmkörper statt aus gezogenem
Profilrohr aus wesentlich kostengünstigerem Bandmaterial herzustellen.
[0008] Der Zuschnitt des Klemmkörpers ist rechteckig, so daß bei Verarbeitung von bandförmigem
Ausgangswerkstoff prinzipiell kein Verschnitt anfällt. Das Ausstanzen der Fenster
und das teilweise Freistanzen der Zungen an den Abwinkelungen bietet keinerlei Schwierigkeiten,
so wenig wie das Eindrücken der Zungen in die Fenster, womit nach dem Falten der Klemmkörper
die beiden aufeinanderliegenden Abwinkelungen gegen Auseinanderziehen quer zur Schraubenachse
gesichert werden.
[0009] Eine bevorzugte Ausführungsform der vorgeschlagenen Schraubklemme besteht darin,
daß das Fenster an der inneren und die Stützzunge an der äußeren Abwinkelung angebracht
ist, daß die Stützzunge vom Längsrand der äußeren Abwinkelung wegweist und mit ihrem
Ende an der dem Längsrand der inneren Abwinkelung benachbarten Leibung des Fensters
anliegt. Vorteilhafterweise kann die Stützzunge in diesem Fall von außen in das Fenster
der inneren Abwinkelung hineingedrückt werden. Obwohl auch andere Umrißformen in Betracht
zu ziehen sind, wird vorgeschlagen, daß das Fenster und die Zunge ineinander passende
rechteckige Umrisse haben, vorzugsweise mit einer größeren Seitenlänge in Längsrichtung
der Abwinkelung.
[0010] Versuche haben gezeigt, daß beim Anziehen der Klemmschraube bzw. der Klemmschrauben
bis zum Abreißen der Schraubenköpfe die Stützzungen der auf sie wirkenden Druckbeanspruchung
Stand halten und auch nicht etwa von dem durch die Leibung des Fensters gebildeten
Widerlager abgleiten. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht noch darin, daß die
anzuschließenden, vorzugsweise kupfernen Leitungsdrähte oder Litzen durch die Fensterkanten
besser gegen Herausziehen festgehalten werden. Die Fensterkanten erfüllen eine ähnliche
Aufgabe wie die Querriffelung am Boden bekannter Klemmkörper.
[0011] Andererseits besteht nachgewiesenermaßen nicht die Gefahr, daß der unter Verformung
in das Fenster hineingedrückte Leiterdraht die Stützzunge herauslöst.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
Im einzelnen zeigt
Fig. 1 einen Teilquerschnitt eines Klemmkörpers,
Fig. 2 die Seitenansicht und
Fig. 3 einen Längsschnitt III-III des Klemmkörpers nach Fig. 1.
[0013] Der gezeigte querschnittlich rechteckige Klemmkörper besteht aus einer Deckwand (1),
zwei Seitenwänden (2 3) und einem aus zwei aufeinanderliegenden Abwinkelungen (4,
5) der Seitenwände gebildeten Boden. Die Deckwand (1) weist drei Durchzüge (6) auf,
deren Ränder nach oben überstehen und die jeweils mit einem Innengewinde (7) versehen
sind. In die beiden äußeren Gewinde werden Klemmschrauben (8) eingeschraubt, von denen
eine strichpunktiert angedeutet und wie an sich bekannt mit einem Drahtschutzbügel
(9) versehen ist.
[0014] In die innere Abwinkelung (4) sind in Verlängerung der Klemmschrauben (8) zwei rechteckige
Fenster (19) eingestanzt. Die äußere Abwinkelung (5) hat zwei rechteckige Stützzungen
(11), die unter den Fenstern (10) liegen, an drei Seiten freigeschnitten und derart
zur Ebene der Abwinkelungen geneigt hochgebogen sind, daß ihre vom Längsrand der Abwinkelung
(5) abgewandten Ränder an den Rändern der Fenster anliegen, die parallel zum Längsrand
der Abwinkelung (4) verlaufen und diesem benachbart sind.
[0015] Beim Festklemmen eines Anschlußdrahtes mit Hilfe einer Klemmschraube (8) entsteht
zwar eine Druckkraft zwischen der Deckwand (1) und den Abwinkelungen (4, 5). Diese
wirkt sich jedoch in der Weise aus, daß die Abwinkelungen sich im Sinne einer Auseinanderspreizung
der Seitenwände parallel voneinander abschieben wollen. Diese Belastung wird durch
die hochgebogenen Stützzungen (11) voll aufgenommen.
1. Schraubklemme für elektrische Leiter mit einem aus Blech gefalteten hülsenförmigen
Klemmkörper, dessen dem Schraubgewinde gegenüberliegende Wand von zwei aufeinanderliegenden
Abwinkelungen der Seitenwände gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die eine
Abwinkelung (5) eine Stützzunge (11) aufweist, welche in ein Fenster (10) der anderen
Abwinkelung (4) eingreift.
2. Schraubklemme nach Anspruch 1 mit zwei Klemmschrauben, dadurch gekennzeichnet,
daß je eine aus einer Stützzunge (11) und einem Fenster (10) bestehende Abwinkelungs-Verbindung
in Verlängerung der Schraubenachsen angeordnet ist.
3. Schraubklemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fenster (10) an
der inneren Abwinkelung (4) und die Stützzunge (11) an der äußeren Abwinkelung (5)
angebracht ist, daß die Stützzunge (11) vom Längsrand der äußeren Abwinkelung (5)
wegweist und mit ihrem Ende an der dem Längsrand der inneren Abwinkelung (4) benachbarten
Leibung des Fensters (10) anliegt.
4. Schraubklemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fenster (10) und
die Zunge (11) ineinanderpassende rechteckige Umrisse haben, vorzugsweise mit einer
größeren Seitenlänge in Längsrichtung der Abwinkelungen.