[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Tintenstrahlmatrixdrucker mit einem Tintensystem,
bei dem über eine Fördervorrichtung
- wahlweise Dicktinte aus einem ersten Vorratsbehälter und unabhängig hiervon
Lösungsmittel aus einem zweiten Vorratsbehälter in eine Tintenkammer eingespeist wird,
- Tinte aus dieser Tintenkammer einem Schreibkopf unter Druck zugeführt wird und
- Tinte aus einer dem Schreibkopf gegenüberliegenden Sammelrinne für nicht zum
Schreiben abgelenkte Tintentröpfchen in die Tintenkammer zurückgefördert wird.
[0002] Bei den vorbekannten Tintensystemen von Tintenstrahlmatrixdruckern hat die Fördervorrichtung
mechanisch arbeitende Pumpen, beispielsweise Membranpumpen oder Zahnradpumpen. Bei
einigen Trintenstrahlmatrixdruckern wird mindestens eine mechanisch arbeitende Förderpumpe
eingesetzt, mit der die Tinte aus der Tintenkammer zum Schreibkopf gefördert wird,
und es ist zusätzlich mindestens eine Saugpumpe vorgesehen, durch die die nicht zum
Schreiben abgelenkten Tröpfchen aus der Sammelrinne in die Tintenkammer zurückgefördert
werden. Es gibt aber auch Tintensysteme, die mit nur einer mechanisch arbeitenden
Pumpe auskommen, z. B. eine Membranpumpe, wobei diese einzige Pumpe sowohl (in einer
Richtung) Druck erzeugt, als auch (in der anderen Arbeitsrichtung) einen Unterdruck
hervorruft.
[0003] Die vorbekannten, mit mechnisch arbeitenden Pumpen ausgerüsteten Tintensysteme haben
jedoch einerseits den Nachteil, daß sich die Pumpe auf die Dauer abnutzt, also gewartet
werden muß. Bei einer Pumpe nutzen sich die mechanisch bewegenden Teile und auch die
Dichtungs teile auf die Dauer ab, so daß ein störungsfreier Betrieb über längere
Zeitspannen nicht möglich ist. Zudem sind die Kosten derartiger mechanischer Pumpen
erheblich, sie wirken sich spürbar im Preis eines Tintensystems aus. Schließlich treten
bei mechanisch arbeitenden Pumpen dann Probleme auf, wenn man mit pigmentierten Tinten
arbeitet. Will man beispielsweise weiße Tinten benutzen, so ist man auf pigmentierte
Tinten zwangsläufig angewiesen. Pigmentierte Tinten sind ein Zweistoffgemisch aus
kleinsten Farbpartikelchen und einer Flüssigkeit, die nicht als Lösungsmittel für
die Farbpartikelchen wirkt. Bei mechanischen Pumpen setzen nun die Pigmentkörperchen
der pigmentierten Tinten auf die Dauer Bereiche der Pumpe zu, so daß deren mechanische
Funktion nach gewisser Zeit hierdurch gestört ist. Eine Reinigung ist ausgesprochen
kompliziert und stets arbeitsaufwendig.
[0004] Tintenstrahlmatrixdrucker sind grundsätzlich beispielsweise aus der DE-OS 23 44 453
oder der alten US-Patentschrift 3 596 275 bekannt.
[0005] Ausgehend von den vorbekannten Tintenstrahlmatrixdruckern mit den beschriebenen Tintensystemen
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Tintensystem anzugeben, das ohne mechanisch
bewegte Pumpen arbeitet, somit kostengünstig, weitgehend wartungsfrei und auch für
pigmentierte Tinten geeignet ist.
[0006] Diese Aufgabe wird ausgehend von dem Tintenstrahlmatrixdrucker mit einem Tintensystem
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Tintenkammer
- in einen mit dem Schreibkopf verbundenen Tintenbehälter,
- in einen mit den beiden Vorratsbehältern verbundenen Mischbehälter und
- in einen mit der Sammelrinne verbundenen Sammelbehälter
aufgeteilt ist,
daß die Fördervorrichtung druckluftbetrieben, an eine Drukluftquelle anschließbar
ist und eine Saugstrahlpumpe aufweist,
daß der Tintenbehälter an eine Druckleitung angeschlossen und druckbeaufschlagt ist,
und über eine Verbindungsleitung mit dem Mischbehälter verbunden ist,
daß der Mischbehälter alternativ entweder über eine Saugleitung mit der Saugstrahlpumpe
verbunden ist oder an eine Druckleitung anschließbar ist, und
daß der Sammelbehälter über eine Unterdruckleitung mit der Saugstrahlpumpe und über
eine absperrbare Ablaufleitung mit dem Mischbehälter in Verbindung steht.
[0007] Dieses Tintensystem hat eine Fördervorrichtung, die ausschließlich durch Druckluft
angetrieben wird. Die Druckluft wird direkt eingesetzt, um in mindestens einem der
Behälter einen Überdruck aufrecht zu erhalten, so daß aus dieser Flüssigkeit unter
Druck herausgefördert wird. Sie wird aber auch indirekt eingesetzt, wobei sie zunächst
eine Saugstrahlpumpe oder einen ähnlichen Vakuumgenerator, der ohne bewegte Teile
arbeitet, antreibt. Der dabei erzeugte Unterdruck wird ebenfalls für Fördervorgänge
eingesetzt.
[0008] Mechanisch arbeitende Pumpen sind damit nicht vorgesehen und auch nicht notwendig.
Das Tintensystem zeichnet sich durch eine hohe Wartungsfreiheit, einen sicheren,
auch über große Zeitabstände mit gleicher Qualität ablaufenden Betrieb und durch
einen günstigen Gestehungspreis aus. Ablagerung von Pigmentkörpern an gewegten Teilen
treten nicht mehr auf. Auch die bei mechanisch arbeitenden Pumpen praktisch nicht
zu vermeidende Wärmezufuhr durch die sich beim Betrieb zwangsläufig erwärmenden Pumpen
an die gepumpte Tinte entfällt. Durch Wärmezufuhr wird die Viskosität der Tinte und
damit die Qualität des Drucks beeinflußt.
[0009] Durch Aufteilung der vorbekannten Tintenkammer in drei einzelne Behälter ist jeder
wichtigen Förderfunktion des Tintensystems ein separater Behälter zugeordnet. Dies
ermöglicht eine präzise Anpassung an die jeweilige Förderfunktion, eine gute Steuerbarkeit
des gesamten Systems und auch eine präzisere Überwachung, z. B. hinsichtlich der Viskosität
der Tinte.
[0010] In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung mündet der Auslaß der Saugstrahlpumpe
in einen Abscheider, beispielsweise ein Wasserbad. Dies hat den Vorteil, daß beim
Absaugen mitgerissene Lösungsmitteldämpfe und andere gasförmige Verunreinigungen
im Abscheider abgeschieden werden können und dadurch nicht gesundheitsgefährdend,
geruchsmäßig oder anderweitig störend in Erscheinung treten. Das System ist dadurch
praktisch vollständig abgeschlossen und nur im Bereich zwischen dem Schreibkopf und
der Sammelrinne zugänglich, also als "offen" zu bezeichnen.
[0011] Besonders vorteilhaft und als erfinderisch auch ohne Zusammenhang mit der beschriebenen
ausschließlich druckluftbetriebenen Fördervorrichtung ist die Viskositätssteuerung
des Tintensystems. Zunächst wird die Viskosität über zwei unterschiedliche Meßschritte
erfaßt: Die Verbindungsleitung zwischen dem Mischbehälter und dem Tintenbehälter
hat einen kalibrierten Durchlaß. Wird Tinte vom Mischbehälter in den Tintenbehälter
gefördert, so kann die Zeit gemessen werden, die benötigt wird, um ein vorgegebenes
Volumen an Tinte in den Tintenbehälter hineinzuschicken. Das Volumen wird iber zwei
Pegelschalter im Tintenbehälter bestimmt. Über die Zeit kann die Viskosität bestimmt
werden. Die Viskosität der Tinte kann in Abhängigkeit von dem erzielten Meßergebnis
dadurch variiert wreden, daß in den Mischbehälter entweder mehr Dicktinte oder mehr
Lösungsmittel eingespeist wird.
[0012] Darüberhinaus wird die Viskosität noch dadurch feinbestimmt, daß der Tröpfchenstrom
zwischen dem Schreibkopf und der Sammelrinne elektrisch erfaßt wird. Die Zeitdauer
des Fluges eines Tintentröpfchens zwischen der Ladeelektrode und der Sammelrinne kann
dadurch bestimmt werden, daß die Aufladung der Tröpfchen zu einem gewissen Zeitpunkt
abrupt unterbrochen wird und beobachtet wird, wie lange der von den Tintentröpfchen
transportierte und aus der Sammelrinne abfließende elektrische Strom nach diesem
Abschalten noch größer als Null ist. Die Zeitspanne zwischen dem Abschalten der Aufladung
und dem Abfallen des elektrischen Stromes an der Sammelrinne ist gleich der Flugzeit
der Tintentröpfchen.
[0013] Die Anzahl der Tintentröpfchen pro Zeiteinheit kann über die Ladungsimpulse bestimmt
werden, die die Sammelrinne pro Zeiteinheit aufgrund der von ihr aufgesammelten, geladenen
Tintentröpfchen aufnimmt.
[0014] Voraussetzung für diese beschriebenen Meßverfahren ist stets, daß die Ablenkung der
Tintentröpfchen während der Messung ausgeschaltet ist.
[0015] Das beschriebene Meßverfahren ermöglicht eine sehr präzise Bestimmung der Tröpfchengeschwindigkeit
und Tröpfchenzahl, hieraus ist eine ebenso genaue Berechnung der Viskosität möglich.
Das Meßverfahren benötigt zudem jeweils nur eine kurze Meßzeit, die Messung kann beispielsweise
in der Pause zwischen dem Druck zweier Zeichen durchgeführt werden. Damit stehen relativ
kurzfristig sehr genaue Meßwert über die Viskosität zur Verfügung, so daß relativ
rasch die Mischung in der Mischkammer den jeweiligen Verhältnissen (Umgebungstemperatur
usw.) angepaßt werden kann und stets sichergestellt ist, daß mit einer Tinte gedruckt
wird, die im günstigsten Viskositätsbereich liegt.
[0016] Vorrichtungsmäßige Voraussetzung für das beschriebene Verfahren ist eine elektrisch
isolierte Anordnung der (metallischen) Sammelrinne, so daß die von der Sammelrinne
aufgenommene elektrische Tröpfchenladung über einen Strommesser quantitativ und zeitlich
erfaßt werden kann.
[0017] Als sehr vorteilhaft hat sich noch erwiesen, parallel zum Strom der Tintentröpfchen
einen Luftstrom aus dem Schreibkopf auszustoßen. Hierdurch bewegen sich die Teilchen
nicht in ruhender Luft, sondern sie fliegen mit der sich vorzugsweise mit gleicher
Geschwindigkeit bewegenden Luftströmung. Abschattungseffekte einzelner Tröpfchen untereinander
und damit unterschiedliche Geschwindigkeit werden hierdurch vermieden, die Schriftqualität
wird deutlich erhöht, der Abstand zwischen Schreibkopf und zu beschriftendem Objekt
kann relativ groß gewählt werden. Die Schriftqualität wird auch nicht durch Zugluft,
seitliche Luftströmungen oder dergleichen beeinträchtigt.
[0018] Schließlich hat es sich als sehr vorteilhaft erwiesen, den Schreibkopf mit austauschbaren
Düsenplatten auszurüsten, also die Düsenöffnungen nicht mehr in einer Tintenkammer
des Schreibkopfes, sondern in einer Platte, vorzugsweise einer kappenförmigen Mutter,
vorzusehen, die ohne Montage sonstiger Teile vom Schraubkopf entfernt, beispielsweise
abgeschraubt werden kann. Hierdurch können verstopfte Düsen rasch ersetzt werden.
Weiterhin kann zwischen größeren und kleineren Düsenöffnungen gewählt werden, wobei
größere Düsenöffnungen größere Druckpunkte, kleinere Düsenöffnungen kleinere Tröpfchen
und damit kleinere Druckpunkte liefern.
[0019] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Ansprüchen
sowie der nun folgenden Beschreibung eines nicht einschränkend zu verstehenden Ausführungsbeispiels
der Erfindung. Dieses wird in der folgenden Beschreibung naher erläutert und unter
Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben, in dieser Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Schaltbild des Tintensystems,
Fig. 2 ein Schnittbild durch den Disenbereich eines Schreibkopfes und
Fig. 3 ein Schnittbild eines mutterförmigen Aufsatzstückes mit Austrittsdüse.
[0020] Die im Diagramm nach Fig. 1 gezeigte Anordnung hat einen Druckluftanschluß 10, über
den Druckluft mit beispielsweise etwa 7 bar Druck dem System über ein elektrisches
Ventil, einen ersten Druckregler und einen Luftfilter zugeführt wird. Die nun bei
einem etwas geringeren Druck vorliegende Druckluft fließt in einen Verzweigungspunkt
12 in drei unterschiedlichen Leitungen. Eine obere Leitung 14 mit dem höchsten Systemdruck
versorgt über eine einstellbare Drossel 16 eine Vakuumpumpe, die hier als Strahlpumpe
18 ausgebildet ist. Die sie durchströmende Druckluft reißt wie eine Wasserstrahlpumpe
Luftteilchen aus einer Unterdruckleitung 20 mit, erzeugt dort also einen Unterdruck,
und strömt über mindestens eine Austrittsleitung 22, die in einem als Abscheider wirkenden
Wasserbad 24 endet, ab.
[0021] Von der Leitung 14 zweigen ferner nich zwei Leitungen 26 und 28 ab, in die jeweils
Elektroventile 30 bzw. 32 eingefügt sind, die ihrerseits ein pneumatisches Ventil
34 bzw. 36 steuern. Grundsätzlich sind tin tenführende Leitungen nur mit pneumatischen
Ventilen ausgerüstet, diese wiederum werden durch Elektroventile (wie im Falle der
Ventilpaare 30, 34 bzw. 32, 36) gesteuert. Eine Wärmezufuhr der an Elektroventilen
stets anfallenden Verlustwärme an die Tinte bzw. eine andere Flüssigkeit wird dadurch
vermieden. Insbesondere aber wird die Brennbarkeit und Explosionsgefahr stark herabgesetzt,
denn als Lösungsmittel werden typischerweise brennbare Substanzen eingesetzt.
[0022] Schließlich zweigt von der Leitung 14 noch eine Leitung 38, in die ein Elektroventil
40 eingefügt ist, das zwei pneumatische Ventile 42, 44 steuert, und eine Leitung 46
ab, in die ein Elektroventil 48 eingefügt ist, das ein pneumatisches Ventil 50 steuert.
[0023] Vom Verzweigungspunkt 12 geht auch die Leitung 52 ab, in die ein zweiter Druckregler
eingefügt ist. Sein ausgangsseitiger Druck liegt beispielsweise bei 4 bar. In die
Leitung 52 ist ein Elektroventil 56 eingefügt, die Leitung 52 mündet im Luftraum eines
Mischbehälters 58. Von der Leitung 52 zweigt eine Leitung 60 ab, in die ein dritter,
hochpräziser Druckregler 62 eingefügt ist. In die Leitung 60 ist ein pneumatisches
Ventil 64 eingefügt, das von einem Elektroventil 66 gesteuert wird, das sich in der
dritten, vom Verzweigungspunkt 12 abgehenden Leitung 68 befindet. Die Leitung 60 mindet
in den Luftraum eines Tintenbehälters 70. Dort herrscht aufgrund der dreifachen Druckregelung
ein sehr präzise vorgegebener Luftdruck von beispielsweise 3,5 bar.
[0024] Die für die Mischung der Tinte in dem Mischbehälter 58 benötigte Dicktinte befindet
sich in einem als bequem austauschbare Kartusche ausgebildeten Vorratsbehälter 72,
das zugehörige Lösungsmittel in einer Kartusche gleichen Typs in Form eines Vorratsbehälters
74. Die Anordnung ist so getroffen, daß maximal zwei Anschlüsse an jedem Vorratsbehälter
notwendig sind.
[0025] Der Vorratsbehälter 72 für Dicktinte ist über eine Leitung 76, in der sich das pneumatische
Ventil 36 befindet, mit dem Flüssigkeitsraum des Mischbehälters 58 verbunden. Ebenso
ist der Vorratsbehälter 74 für Lösungsmittung über eine Leitung 78, in der sich das
pneumatische Ventil 34 befindet, mit dem Flüssigkeitsraum des Mischbehälters 58 verbunden.
Von dieser Leitung 78 zweigt jedoch noch eine Spülleitung vor dem Ventil 34 ab, auf
die später eingegangen wird.
[0026] Befindet sich im Luftraum des Mischbehälters 58 ein Unterdruck, was durch Öffnen
des in die Unterdruckleitung 20 eingefügten Ventils 44 bewirkt wird (die Unterdruckleitung
20 mündet in den Luftraum des Mischbehälters 58), so kann wahlweise über die Leitungen
76 bzw. 78 Dicktinte bzw. Lösungsmittel in den Mischbehälter 58 gesaugt werden, wenn
das Ventil 34 bzw. das Ventil 36 geöffnet ist. Auf diese Weise erfolgt also die Zufuhr
von Dicktinte bzw. Lösungsmittel in den Mischbehälter. Die Steuerung dieser Zufuhr
übernimmt ein (nicht dargestellter) Rechner. Ob tatsächlich aus dem jeweiligen Vorratsbehälter
72 bzw. 74 noch Flüssigkeit angesaugt wird oder vielmehr der betreffende Behälter
leer ist, wird dadurch erfaßt, daß die Bewegung eines Schwimmers 82, der sich im Mischbehälter
58 befindet, beobachtet wird.
[0027] Ist die gewünschte Mischung von Dicktinte und Lösungsmittel im Mischbehälter 58
hergestellt und dieser ausreichend gefüllt, so werden beide Ventile 34, 36 geschlossen.
Der Füllzustand des Mischbehälters 58 wird über zwei auf unterschiedliche Niveaus
angeordnete Pegelschalter 84, 86 erfaßt, die zusammen eine Pegelmeßvorrichtung bilden.
[0028] Der Mischbehälter 58 ist an seiner tiefsten Stelle über eine Verbindungsleitung
90 mit der tiefsten Stelle des Tintenbehälters 70 verbunden. Ein Rückschlagventil
ist eingefügt, das eine Flüssigkeitsströmung nur vom Mischbehälter 58 zum Tintenbehälter
70 zuläßt. im Tintenbehälter ist ebenfalls ein Schwimmer 92 vorgesehen, der mit zwei
Pegelschaltern 94, 96 eine Pegelmeßvorrichtung bildet. Wird nun über diese erfaßt,
daß der Tintenbehälter 70 nachgefüllt werden muß, so werden zusätzlich noch die Ventile
42 und 44 geschlossen. Das bislang geschlossene Ventil 56 wird geöffnet, so daß über
die Leitung 52 der Luftraum des Mischbehälters 58 mit Druckluft von beispielsweise
4 bar Druck gefüllt werden kann. Da im Luftraum des Tintenbehälters 70 nur ein Druck
von 3,5 bar herrscht, wird wegen des Druckunterschiedes Tinte aus dem Mischbehälter
58 durch die Verbindungsleitung 90 in den Tintenbehälter 70 gedrückt.
[0029] Während dieses Vorganges wird nun die Zeit gemessen, die benötigt wird, um den Tintenbehälter
70 ausgehend vom unteren Niveau des Pegelschalters 94 auf das Niveau des Pegelschalters
96 zu füllen. Die Verbindungsleitung 90 ist kalibriert, sie hat beispielsweise einen
Bereich mit präzise vorgegebenem Innendurchmesser. Über die gemessene Füllzeit kann
die Viskosität der geförderten Tinte ermittelt werden.
[0030] Ist der Tintenbehälter 70 wieder bis zum dem Niveau seines oberen Pegelschalters
96 gefüllt, wird das Ventil 56 wieder geschlossen, das Auffüllen des Tintenbehälters
70 ist beendet.
[0031] Der Tintenbehälter 70 ist über eine Tintenleitung 98 mit dem Schreibkopf 100 verbunden.
Die Leitung 98 ist im untersten Bereich des Tintenbehälters 70 angesetzt, in sie
ist ein Tintenfilter und ein pneumatisches Ventil 102 für die Schnellabschaltung
eingefügt. Die unter einem Druck von 3,5 bar stehende Tinte wird im Schreibkopf 100
ausgestoßen, in bekannter Weise zu Tröpfchen geformt, dabei aufgeladen, die geformten
Tröpfchen werden elektrostatisch abgelenkt Nicht für den Schreibvorgang benötigte
Tröpfchen gelangen in eine Sammelrinne 104, die metallisch ausgebildet ist und elektrisch
isoliert von den übrigen Teilen angeordnet ist. An die Sammelrinne 104 ist eine Sammelleitung
106 angeschlossen, die in einem Sammelbehälter 108 mindet. Dieser ist über das Ventil
50 an die Unterdruckleitung 20 angeschlossen, so daß in ihm ein Unterdruck herrscht.
Dadurch werden die in der Sammelrinne eingefangenen Tintentröpfchen zusammen mit mitgerissener
Luft durch die Sammelleitung 106 gesogen und fallen in den Sammelbehälter 108. Von
dort gelangen sie über eine Leitung 110, die im Luftraum des Mischbehälters 58 endet,
in den Mischbehälter 58, jedoch nur dann, wenn das Ventil 42 geöffnet ist. Wie oben
beschrieben, ist das Ventil 42 geöffnet, wenn sich im Luftraum des Mischbehälters
58 ein Unterdruck befindet, jedoch geschlossen, wenn das Ventil 56 geöffnet ist und
im Mischbehälter 58 ein Überdruck herrscht. Während dieser Überdruckzeit wird die
eingesammelte Tinte im Sammelbehälter 108 be lassen, dieser hat dementsprechend eine
ausreichende Größe. Die eingesammelte Tinte fließt erst dann in den Mischbehälter
58, wenn in diesem wieder Unterdruckverhältnisse herrschen.
[0032] Parallel zur Tintenleitung 98 mündet ein Endzweig der Leitung 68 in den Schreibkopf
100 und führt diesem Druckluft zu. Diese Druckluft strömt parallel zum Strom der Tintentröpfchen
und bewegt sich möglichst mit gleicher Geschwindigkeit wie diese.
[0033] Das Ventil 102 wird ebenfalls durch das Ventil 66, jedoch über ein zusätzliches Rückschlagventil,
gesteuert. Sobald das Ventil 66 geschlossen wird, schließt zunächst das Ventil 64,
der Druck im Tintenbehälter 70 wird möglichst rasch abgebaut. Möglichst gleichzeit
schließt sich das Ventil 102, so daß vermieden wird, daß Tinte noch aus dem Schreibkopf
100 nachtröpfelt. Die Schnellabschaltung wird durch das beschriebene Rückschlagventil
und ein zusätzliches pneumatisches Ventil 112 unterstützt. Die Anordnung ist so getroffen,
daß unmittelbar an der Stelle des Ventils 102 möglichst rasch Druck abgebaut wird.
[0034] Die durch die Ladeelektrode elektrisch aufgeladenen Flüssigkeitströpfchen gelangen
- wenn sie nicht zum Schreiben geeignet abgelenkt werden - in die Sammelrinne 104.
Sie machen sich dort einerseits als Flüssigkeit, andererseits als herantransportiete,
paketweise elektrische Ladung bemerkbar. Diese wird durch einen Strommesser 114 zeitmäßig
erfaßt. Wird der Ladevorgang der Tröpfchen abrupt unterbrochen, so fliegen noch solange
geladene Flüssigkeitströpfchen (bei angenommener Ablenkung zur Sammelrinne 104), bis
der erste ungeladene Tropfen die Sammelrinne 104 erreicht. Die entsprechende Zeitspanne
kann zur Bestimmung der Flugzeit herangezogen werden. Über die Tröpfchenzahl und
die Flugzeit kann die Viskosität der Tinte sehr präzise bestimmt werden, die erhaltenen
Meßwerte werden bei der Aufbereitung der Tinte im Mischgehälter 58 aus Dicktinte und
Lösungsmittel berücksichtigt.
[0035] Die Spülleitung 80 mündet zwischen dem Ventil 102 und dem Schreibkopf 100 in die
Tintenleitung 98, in sie ist ein Rückschlagventil einge fügt. Wird nun das Ventil
102 geschlossen, so fällt der Druck in der Tintenleitung 98 rasch ab. Gleichzeit ist
ein pneumatisches Ventil 116 geöffnet worden, das sich in einer Leitung 118 befindet,
die den Ausgang des dritten Druckreglers 62 mit dem Luftraum des Vorratsbehälters
74 für Lösungsmittel verbindet. Dadurch wird dieser Druckbehälter mit einem Druck
von 3,5 bar beaufschlagt. Solange derselbe Druck in der Tintenleitung 98 herrscht,
kann kein in der Spülleitung 80 befindliches Lösungsmittel in die Tintenleitung 98
gelangen. Sobald aber in dieser der Druck abgefallen ist, wird in sie über die Spülleitung
80 Lösungsmittel hineingeschickt, der Schreibkopf wird gespült und gereinigt.
[0036] Fig. 2 zeigt ein Rohrstück 120 eines Schreibkopfes 100, an dieses Rohrstück 120 ist
(unten) eine Tintenleitung 98 über eine KlemmKonusverbindung anschraubbar. Am in
der Figur oberen Endbereich hat das Rohrstück 120 ein Außengewinde. Auf dieses kann
die in Fig. 3 gezeigte Kappe 122 mit Innengewinde geschraubt werden. In der Kappe
ist die Dise 124 vorgesehen. Die gezeigte Anordnung ermöglicht einen raschen Austausch
einer Düse vom Rohrstück 120 eines Schreibkopfes 100. Andere Ausführungen mit schnell
austauschbarer Düse sind möglich.
1. Tintenstrahlmatrixdrucker mit einem Tintensystem, bei dem über eine Fördereinrichtung
- wahlweise Dicktinte aus einem ersten Vorratsbehälter (72) und unabhängig hiervon
Lösungsmittel aus einem zweiten Vorratsbehälter (74) in eine Tintenkammer eingespeist
wird,
- Tinte aus dieser Tintenkammer einem Schreibkopf (100) unter Druck zugeführt
wird, und
- Tinte aus einer dem Schreibkopf (100) gegenüberliegenden Sammelrinne (114)
für nicht zum Schreiben abgelenkte Tintentröpfchen in die Tintenkammer zurückgefördert
wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tintenkammer
- in einen mit dem Schreibkopf (100) verbundenen Tintenbehälter (70),
- in einen mit den beiden Vorratsbehältern (72, 74) verbundenen Mischbehälter
(58) und
- in einen mit der Sammelrinne (104) verbundenen Sammelbehälter
aufgeteilt ist,
daß die Fördervorrichtung druckluftbetrieben, an eine Druckluftquelle anschließbar
ist und eine Saugstrahlpumpe (18) aufweist, daß der Tintenbehälter (70) an eine Druckleitung
angeschlossen und druckbeaufschlagt ist und über eine Verbindungsleitung (90) mit
dem Mischbehälter (58) verbunden ist,
daß der Mischbehälter (58) alternativ entweder über eine Saugleitung (20) mit der
Saugstrahlpumpe (18) verbunden ist oder an eine Druckleitung (60) anschließbar ist
und
daß der Sammelbehälter (108) über eine Unterdruckleitung mit der Saugstrahlpumpe (20)
und über eine absperrbare Ablaufleitung (110) mit dem Mischbehälter (58) in Verbindung
steht.
2. Tintenstrahlmatrixdrucker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugstrahlpumpe
(20) eine Austrittsleitung (22) hat, die in einen Abscheider, vorzugsweise ein Wasserbad
(24) mündet.
3. Tintenstrahlmatrixdrucker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Druckleitung des Tintenbehälters (70) eine Druckregeleinrichtung (62) angeordnet
ist, die für eine präzise Druckvorgabe ausgelegt ist.
4. Tintenstrahlmatrixdrucker nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß im Mischbehälter (58) und/oder im Tintenbehälter (70) eine Pegelmeßvorrichtung
mit Schwimmer (82 bzw. 92) und zwei auf unterschiedlichen Niveaus angeordneten Pegelschaltern
(84, 86 bzw. 94, 96) vorgesehen ist.
5. Tintenstrahlmatrixdrucker nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungsleitung (90) zwischen Mischbehälter (58) und Tintenbehälter (70)
einen kalibrierten Durchflußquerschnitt aufweist.
6. Tintenstrahlmatrixdrucker nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schreibkopf (100) eine parallel zum Strom der Tintentröpfchen und vorzugsweise
konzentrisch hierzu gerichtete Luftdüse aufweist.
7. Tintenstrahlmatrixdrucker nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sammelrinne (104) elektrisch isoliert von den anderen Teilen angeordnet ist
und über eine Strommeßeinrichtung (114) elektrisch angeschlossen ist.