[0001] Um mit Rundbiegemaschinen ein einwandfreies Biegeergebnis zu erzielen, müssen die
verschiebbaren Walzen sich stets so verstellen lassen, dass die Achsen alle auf das
Werkstück einwirkenden Walzen genau parallel zueinander verlaufen, damit die Berührungslinien,
an denen die Walzen, also die Oberwalze und die Seiten, bzw. Unterwalzen Kräfte auf
das Werkstück ausüben, zueinander parallel verlaufen. Dies gilt sowohl für Vier-Walzen-Maschinen,
also Maschinen mit einer Oberwalze, einer Unterwalze und zwei Seitenwalzen, wie auch
für Drei-Walzen-Maschinen, also Maschinen mit einer Oberwalze und zwei Unterwalzen,
wobei es Drei-Walzen-Maschinen mit fester und solche mit vertikal verschiebbaren Oberwalze
gibt. Bei letzteren sind dann üblicherweise die beiden Unterwalzen gemeinsam horizontal
verschiebar.
[0002] Es ist üblich, zur Verschiebung der verstellbaren Walzen jeweilen zwei hydraulische
Zylinder zu verwenden, die mit einer Gleichlaufsteuerung verbunden sind.
[0003] Es hat sich gezeigt, dass bei besonders dicken Werkstücken trotzdem Biegefehler
entstehen, die den Verdacht erwecken, dass die Gleichlaufsteuerung nicht genau genug
arbeitet. Eingehende Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass die Ursache der entstandenen
Biegeungenauigkeiten nicht durch Ungenauigkeiten der Gleichlaufsteuerung verursacht
worden sind, sondern dadurch, dass die Oberwalze, die entweder im Klapplager durch
einen wesentlich längeren Lager-Zapfen gelagert ist als im andern Lager oder die ein
Zwischenstück aufweist, das zwischen dem im Klapplager gelagerten Lagerzapfen und
dem wirksamen Walzenteil angeordnet ist, infolge dieser unsymmetrischen Lagerung eine
unsymmetrische Biegelinie besitzt, was allerdings nur bei hinreichend grossen Arbeitsdrücken
einen störend wirksamen Einfluss auf das Werkstück zur Folge hat. Diese bei grossen
Arbeitsdrücken auftretende unsymmetrische Biegelinie hat also ihr Maximum nicht in
der Mitte zwischen den beiden Enden des wirksamen Walzenabschnittes, also des dicken
Abschnittes, der sich zum Walzen verwenden lässt, sondern etwas näher beim Klapplager
als beim festen Lager. Das Walzenzentrum beim Übergang des wirksamen Walzenabschnittes
in den kurzen Lagerstummel liegt also tiefer als das Walzenzentrum beim Übergang des
wirksamen Abschnittes im längeren Lagerstummel, was zur Folge hat, dass die geometrische
Achse des wirksamen Teils der Oberwalze vom festen Lager zum Klapplager hin leicht
ansteigt. Zur Vermeidung dieser durch die unsymmetrische Lagerung der Oberwalze bedingten
Ungenauigkeit weisen einzelne Biegemaschinen eine symmetrische Ausgestaltung der Anordnung
der Oberwalzenlager auf, was jedoch konstruktive Nachteile zur Folge hat. Bei der
erfindungsgemässen Rundbiegemaschine der eingangs genannten Art, also bei Drei- und
Vierwalzen-Maschinen mit unsymmetrisch gelagerter Oberwalze ist nun zur Reduktion
dieser Ungenauigkeiten, also zur Verkleinerung des Winkels zwischen den Achsen der
zusammen die Biegung des Werkstückes bewirkenden Walzen die Gleichlaufsteuerung jeder
höhen-verstellbaren Walze mit einem Korrekturglied versehen, das eine vom auf die
Oberwalze einwirkenden Druck derart abhängige Schrägstellung der höhenverstellbaren
Walzen bewirkt, dass die Parallelität zwischen der Achse der Seiten- Walzen bzw. der
Unterwalzen und der geometrischen Achse des wirksamen Teils der Oberwalze verbessert
wird.
[0004] Zweckmässigerweise ist das Korrekturglied so ausgebildet, dass bei einer auf die
Oberwalze einwirkenden Kraft K der Schrägstellwinkel α folgender Gleichung genügt:

wobei
K
m = maximal zulässig auf die Oberwalze einwirkende Kraft,
K
o = minimale auf die Oberwalze einwirkende Kraft, unterhalb welcher keine Schrägstellung
der Walze zu erfolgen hat, wobei diese Kraft je nach Bedarf auch "null" sein kann,
α
m = gewünschte Schrägstellung bei maximalem Walzendruck p
m.
[0005] Nachfolgend wird anhand der beiliegenden Zeichnung als Ausführungsbeispiel der Erfindung
eine Vier-Walzen-Maschine beschrieben. In der Zeichnung zeigt
die Figur 1 einen schematischen Querschnitt durch die Maschine nach der Linie I-I
der Figur 3,
die Figur 2 ein Beispiel eines Diagrammes des Steuerprogrammes,
der Figur 3 einen schematischen Schnitt nach der Linie III-III der Figur 1 und
die Figur 4 einen schematischen Schnitt nach der Linie IV-IV der Figur 1.
[0006] In den Fig. 1, 3 und 4 ist ganz schematisch eine Vier-Walzen-Biegemaschine dargestellt,
deren Oberwalze mit 1, deren Unterwalze mit 2 und deren Seitenwalzen mit 3 und 4 bezeichnet
sind. Die Oberwalze 1 ist fest gelagert: sie weist auf der einen Seite einen kurzen
Lagerzapfen 1a auf, der im Lager 11 gelagert ist, und auf der andern Seite einen im
Klapplager 12 gelagerten Lagerzapfen 1b, der über ein Zwischenstück 1c mit dem mit
1d bezeichneten Arbeitsteil der Walze 1 verbunden ist. Die in Fig. 3 dargestellte
Unterwalze 2 ist mit zwei Lagerzapfen 2a und 2b versehen, von denen der eine im Lager
13 und der andere im Lager 14 gelagert ist. Diese beiden Lager sind je durch einen
Hydraulik-Zylinder 15 bzw. 16 auf- und abwärts verschiebbar, damit das zu biegende
Werkstück 17 fest zwischen den beiden Walzen eingeklemmt werden kann.
[0007] Auch jede der beiden Seitenwalzen 3 und 4 weist auf jeder Seite einen in einem Lager
gelagerten Lagerzapfen auf. Die in der Figur 4 sichtbare Seitenwalze 3 ist mit den
beiden Lagerzapfen 3a und 3b versehen, die in Lagern 5 bzw. 6 gelagert sind. Jedes
dieser beiden Lager ist je mittels eines Hydraulikzylinders 7 bzw. 8 auf- und abwärts,
also in der Richtung der Pfeile 10 in der Figur 1 verschiebbar. Die Konstruktion
kann beispielsweise so ausgestaltet sein, wie das in der Patentschrift 604 945 beschrieben
ist. Ein hydromechanisches Gleichlaufsystem gewährleistet eine genaue parallele Verschiebung
der Walze 3: Dieses Gleichlaufsystem weist, wie aus der Figur 4 ersichtlich ist, eine
Welle 9 auf, die auf einer Seite in einem ortsfesten Lager 19 und auf der andern Seite
in einem in der Richtung der Pfeile 10 (Fig. 1) verschiebbare Lager 20 gelagert ist.
Fest auf der Welle 9 sitzen zwei Zahnräder 21 und 22, von denen jedes mit einer Zahnstange
23 bzw. 24 kämmt, wobei die Zahnstange 23 mit dem Lager 5 oder dem Zylinder 7, die
Zahnstange 24 aber mit dem Lager 6 oder dem Zylinder 8 fest verbunden ist. Das Lager
20 ist über ein als ganzes mit 30 bezeichnetes Korrekturglied mit dem Kolben 31a des
hier sehr schematisch dargestellten Gleichlaufventils 31 verbunden. Dieses Gleichlaufventil
31 weist eine Druck- Eingangsleitung 32 und zwei Druck- Ausgangsleitungen 33 und
34 auf, von denen die erste über ein steuerbares Rückschlagventil 35 und eine Leitung
37 mit der oberen Druckkammer 7a des Hydraulik-Zylinders 7 und die zweite über ein
steuerbares Rückschlagventil 36 und eine Leitung 38 mit der oberen Druckkammer 8a
des Hydraulik-Zylinders 8 verbunden ist. Die untern Druckkammern 7b und 8b der beiden
Hydraulik-Zylinder 7 bzw. 8 sind über eine Leitung 39 mit dem Steuerventil 40 so verbunden,
dass sie wahlweise an die Druckleitung 41 oder die Rückfluss-Leitung 42 angeschlossen
werden können. Von der Leitung 39 führt auch eine Signalleitung 43 zu jedem der beiden
steuerbaren Rückschlagventile 35 und 36, die so ausgebildet sind, dass sie dann geöffnet
werden, wenn der Druck in der Steuerleitung 43 grösser ist als der Druck in der Leitung
37 bzw. 38.
[0008] Zum Anheben der Seitenwalze 3 wird das Steuerventil 40 durch Verschieben des Kolbens
nach rechts so geschaltet, dass die Druckleitung 41 über die Leitung 44 mit der ein
Rückschlagventil 32a aufweisenden Leitung 32 verbunden wird, sodass Hydraulikflüssigkeit
durch die Druckeingangsleitung 32, nicht jedoch durch eine der beiden durch die Rückschlagventile
45a bzw. 46a gesperrten Leitungen 45 und 46 zum Gleichlaufventil 31 und von dort
zu den beiden Druckkammern 7a und 8a fliessen und das Anheben der Zylinder 7 und 8
bewirken kann. Die untern Druckkammern 7b und 8b entleeren sich über die gemeinsame
Leitung 39 und das Steuerventil 40 in die Rückflussleitung 42. Durch das Anheben der
Druckzylinder 7 und 8 werden auch die Zahnstangen 23 und 24 nach oben verschoben,
sodass sich die in den beiden Lagern 19 und 20 gelagerte Welle 9 dreht. Solange den
beiden Druckkammern 7a und 8a die gleichen Hydraulikmengen zufliessen, steigen sie
um die gleichen Beträge, was zur Folge hat, dass das verschiebbare Lager 20 der Welle
9 nicht verschoben wird. Falls jedoch beispielsweise der Druckkammer 8a mehr Hydraulikflüssigkeit
als der Druckkammer 7a zuströmt, wird das Lager 20 nach oben verschoben. Mit diesem
Lager ist nun der Kolben 31a des Gleichlaufventils 31 fest verbunden. Sobald dieser
etwas nach oben gezogen wird, wird der Spalt, der die Eingangsleitung 32 mit dem untern
Zylinderraum 31d verbindet grösser, und der Spalt, der die Eingangsleitung 32 mit
dem obern Zylinderraum 31e verbindet, kleiner, sodass durch den Ausgang 34 und die
Leitung 38 weniger Hydraulikflüssigkeit zur Kolbenkammer 8a strömen kann als durch
den Ausgang 33 und die Leitung 37 zur Kolbenkammer 7a.
[0009] Ist aber umgekehrt die der obern Kolbenkammer 8a zuströmende Hydraulikmenge kleiner
als die der oberen Kolbenkammer 7a zuströmende Menge, so wird das Lager 20 und damit
auch die Kolbenstange 31a nach unten verschoben, wodurch die Voraussetzungen zur umgekehrten
Fehlerkorrektur geschaffen werden. Durch diese an sich bekannte Gleichlaufsteuerung
lässt sich ein sehr genauer Gleichlauf der beiden Zylinder 7 und 8 erhalten.
[0010] Zum Festhalten der Walze 3 in der von ihr erreichten Lage wird das Steuerventil 40
wieder in die in der Zeichnung dargestellte Position gebracht. Der Druck in den Kammern
7a und 7b wird dann durch die Rückschlagventile 35 und 36 aufrecht erhalten.
[0011] Zum Absenken der Walze 3 wird der Zylinder des Steuerventiles 40 nach links verschoben,
wodurch die Druckleitung 41 mit der Leitung 39 und die Rückfluss-Leitung 42 mit den
beiden Ausgangsleitungen 45 und 46 des Gleichlaufventiles 31 verbunden wird. Der
in der Leitung 39 sich bildende Druck öffnet über die Signalleitung 43 die beiden
steuerbaren Rückschlagventile 35 und 36, sodass sich die oberen Druckkammern 7a und
8a über die Leitungen 37 bzw. 38 und 31 entleeren können, während durch die in die
untern Kammern 7b und 8b zuströmende Hydraulik-Flüssigkeit die Lager 5 und 6 nach
unten gezogen werden. Wie aus der Zeichnung ohne weiteres ersichtlich ist, sperrt
das Rückschlagventil 32a die Leitung 32, sodass die Hydraulikflüssigkeit über die
Ausgänge 45 oder 46 zur Leitung 44 und über das Steuerventil 40 zur Rückflussleitung
42 gelangen kann. Auch bei dieser Betriebsweise arbeitet das Gleichlaufventil 31 so,
dass sich die durch das Ventil gesteuerte Walze parallel verschiebt.
[0012] Anstelle dieses durch mechanische Wegerfassung gesteuerte Gleichlaufventil lässt
sich für die erfindungsgemässe Maschine natürlich auch jede andere Gleichlauf Vorrichtung
verwenden.
[0013] Bei grösseren Belastungen nimmt nun die Durchbiegungslinie der oberen Walze 1, die
praktisch mit ihrer geometrischen Achse 1e zusammenfällt, die in der Figur 3 gezeichnete
Form an, wobei in der Zeichnung die Durchbiegung der Deutlichkeit halber stark überhöht
dargestellt ist. Wie man sieht, hat diese Biegelinie ihr Maximum nicht in der Mitte
ihres wirksamen Teiles, also des Abschnitts zwischen den beiden Enden 1f und 1g des
Walzenabschnittes 1d, also des dicken, zur Auflage auf das Werkstück bestimmten Abschnittes,
sondern an der mit 1h bezeichneten Stelle, die sich etwas näher beim Klapplager 12
als beim festen Lager 11 befindet. Dadurch wird nun die Walzenachse 1e an dem dem
festen Lager 11 benachbarten Ende des wirksamen Walzenteiles nur unmessbar wenig angehoben,
an dem dem Klapplager 12 zugewandten Ende jedoch um ein messbares, hier mit x bezeichnetes
Stück, das ohne weiteres einige wenige mm betragen kann.
[0014] Damit das Werkstück 17 möglichst genau zylindrisch gebogen wird, sollte die Seitenwalze
3 so parallel wie möglich zum wirksamen Teil der Oberwalze 1, also zu der die beiden
Punkte A und B auf der Biegelinie 1e am Anfang bzw. am Ende des wirksamen Teiles der
Oberwalze verbindenden Linie verlaufen. Mit andern Worten, es muss das dem Klapplager
12 benachbarte Lager 6 etwas mehr angehoben werden als das andere Lager 5 der Seitenwalze
3. Dies wird nun durch das Korrekturglied 30 erreicht, das einen Zylinder 30a und
einen in diesem entgegen der Kraft einer Feder 30b verschiebbaren, mit einer Kolbenstange
30d versehenen Kolben 30c aufweist, wobei dieses Korrekturglied 30 zwischen der Kolbenstange
31c des Gleichlaufventils und dem Lager 20 der Welle 9 angeordnet ist. Das freie Ende
der Kolbenstange 30d trägt also das Lager 20, während der Boden des Zylinders 30a
fest mit der Kolbenstange 31a verbunden ist. Das der Feder 30b abgewendete Ende des
Zylinders 30a ist durch eine Druckübertragungsleitung 49 mit der Druckleitung 48 verbunden,
über welche die Unterwalze 2 ihren Anpressdruck erhält. Da nun die auf die Oberwalze
1 einwirkende Kraft K proportional zur Summe der Drucke, mit denen die verschiedenen
Zylinder der Unterwalze beaufschlagt werden, also dem in der Leitung 48 vorhandenen
Druck, ist es auf diese diese Art und Weise möglich, den Schrägstellwinkel α , also
den Winkel, um welchen die Achse 3d der Seitenwalze 3 gegenüber ihrer zur Verbindungslinie
der beiden Lager 11 und 12 der Oberwalze parallelen Lage verschwenkt wird, so zu steuern,
dass er stets der Gleichung

genügt, wobei
K
o = maximale zulässige, auf die Oberwalze einwirkende Kraft
K
o = minimale auf die Oberwalze einwirkende Kraft, unterhalb welcher keine Schrägstellung
der schräg zu stellenden Walze zu erfolgen hat
α
m = gewünschte Schrägstellung bei maximaler Kraft K
m
Diese Funktion ist in der Figur 2 dargestellt, wobei als Abszisse nicht die Kraft
K sondern der zu ihr proportionale Druck in der Druckleitung eingetragen ist. Wie
daraus ohne weiteres ersichtlich ist, entspricht p
o der Vorspannung der Feder 30b, die auch "null" sein kann, und die Federhärte ist
ein Mass für die Steilheit der Geraden. Des weiteren ist aus dem Vorstehenden ohne
weiteres ersichtlich, dass es sich beim Winkel α
m um einen Winkel in der Grössenordnung von 1/2 bis 1 1/2° handelt, dass es sich also
bei der durch das Korrek turglied 30 zu bewirkenden Verschiebung um eine solche handelt,
die wesentlich kleiner ist, als dies in der Zeichnung aus Gründen der besseren Verständlichkeit
dargestellt ist, wo auch der zulässige Verschiebeweg des Kolbens 30c im Zylinder 30a
entsprechend gross dargestellt ist. Dieser Kolben 30 ist in der Stellung eingezeichnet,
in welcher er sich befindet, solange der Druck p noch nicht grösser als p
o ist, also in der Stellung, in der das Korrekturglied seine Wirkung noch nicht ausübt.
[0015] Wie des weiteren ohne weiteres ersichtlich ist, wird bei ansteigendem Druck p, mit
welchem das Werkstück 17 zwischen der Unterwalze 2 und der Oberwalze 1 eingeklemmt
wird, die Oberwalze 1 immer mehr belastet und demzufolge immer mehr durchgebogen,
sodass die geometrische Achse ihres wirksamen Teiles mit der Verbindungsgeraden der
beiden Lager 11 und 12 einen immer grösseren Winkel bildet. Dieser gleiche Druck p
bewirkt nun auch die entsprechende Korrektur der Lage der Seitenwalze 3.
[0016] Obwohl vorstehend als Ausführungsbeispiel die in der Zeichnung dargestellte Vier-Walzen-Maschine
beschrieben wird, kann es sich bei der erfindungsgemässen Maschine auch um eine Drei-Walzen-Maschine
handeln: In diesem Fall wirkt die eine der beiden "Seitenwalzen" als Unterwalze und
die andere aber als wirkliche Seitenwalze, sodass mit dem Druck, der auf die als Unterwalze
arbeitende Walze einwirkt, das Korrekturglied zur Steuerung der als wirkliche Seitenwalze,
also als Biegewalze, dienenden Walze, gesteuert wird.
[0017] Während bei der vorstehenden Beschreibung der Vier-Walzen-Maschine davon ausgegangen
wird, dass der Druck p in der Druckleitung 48, mit welcher die Unterwalze 2 an die
Oberwalze 1 angepresst wird, proportional zu der auf die Oberwalze 1 einwirkenden
Kraft ist, kann man natürlich in den Fällen, bei denen dies beispielsweise deswegen
nicht zutrifft, weil der Beitrag, den die beiden anderen Walzen leisten, sich während
des Arbeitens ändert, die Summe der durch die drei Walzen ausgeübten Kräfte bzw. einen
zu dieser Summe proportionalen Druck bilden und mit diesem das Korrekturglied steuern.
Dies lässt sich beispielsweise durch Hintereinander-schalten von drei Korrekturgliedern
30 erreichen oder durch eine elektrische Addition oder auch dadurch, dass mittels
an sich bekannter Messvorrichtungen der Druck in einem Lager der Oberwalze 1 gemessen
wird.
[0018] Falls es sich jedoch um eine Drei-Walzen-Maschine mit höhenverstellbarer Oberwalze
handelt, lässt sich der Druck in der zu ihrem Verstellen dienenden Hydraulikleitung
abnehmen und es ist dann die Verschiebung dieser Oberwalze so mittels des Korrekturgliedes
zu korrigieren, dass die Achse ihres wirksamen Teils zur Achse der üblicherweise
nur horizontal verschiebbaren Unterwalzen parallel bleibt.
1. Rundbiegemaschine mit drei oder vier Walzen, wobei jede der beiden je mittels zweier
hydraulischer Zylinder auf- und abwärts verschiebbaren Biege-Walzen (3, 4) mit einer
Gleichlaufsteuerung (9, 31) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass jede Gleichlaufsteuerung
ein Korrekturglied (30) enthält, das eine von der auf die Oberwalze (2) einwirkenden
Kraft P abhängige Schrägstellung der Biege-Walze (3) bewirkt, damit die Achsen (3a)
der Biege-Walzen (3, 4) zur Achse (1c) des wirksamen Teiles (1d) der Oberwalze (1)
wenigstens angenähert parallel verlaufen.
2. Rundbiegemaschine mit drei Walzen, von denen die Oberwalze mittels zweier hydraulischer
Zylinder auf und abwärts verschiebbar und mit einer Gleichlaufsteuerung (2, 31) versehen
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleichlaufsteuerung ein Korrekturglied (30)
enthält, das eine von der auf die Oberwalze (2) einwirkenden Kraft K abhängige Schrägstellung
dieser Oberwalze (3) bewirkt, damit die Achse des wirksamen Teiles (1d) dieser Oberwalze
(1) wenigstens angenähert parallel zur Achse (1c) der quer verschiebbaren Unterwalzen
verläuft.
3. Rundbiegemaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Korrekturglied
(30) so ausgebildet ist, dass dann, wenn die auf die Ober-Walze (2) einwirkende Kraft
grösser ist als K
o, der Schrägstellwinkel α folgender Gleichung genügt:

wobei
K
m = maximal zulässige auf die Oberwalze einwirkende Kraft
K
o = minimale auf die Oberwalze einwirkende Kraft, unterhalb welcher keine Schrägstellung
der schrägzustellenden Walze zu erfolgen hat
α
m = gewünschte Schrägstellung bei maximaler Kraft K
m