(19)
(11) EP 0 282 685 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.09.1988  Patentblatt  1988/38

(21) Anmeldenummer: 87890140.4

(22) Anmeldetag:  19.06.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E06B 3/66
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT SE

(30) Priorität: 09.03.1987 AT 550/87

(71) Anmelder: Lisec, Peter
A-3363 Amstetten-Hausmening (AT)

(72) Erfinder:
  • Lisec, Peter
    A-3363 Amstetten-Hausmening (AT)

(74) Vertreter: Beer, Manfred, Dipl.-Ing. et al
Lindengasse 8
1070 Wien
1070 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Herstellen und Verschliessen einer Öffnung in einer Hohlprofilleiste


    (57) Es wird ein Verfahren beschrieben, bei dem man in einer Wand (2) einer Hohlprofilleiste (1) wenigstens eine Öff­nung (6) unter Ausbildung eines die Öffnung (6) umge­benden, in das Innere (8) der Hohlprofilleiste (1) ra­genden Ansatzes (9) ausbildet. Zum Verschließen der Öff­nung (6) oder der Öffnung (6) in der Wand (2) und einer weiteren Öffnung (7) in der gegenüberliegenden Wand (3) der Hohlprofilleiste (1) wird ein Pfropfen (12) aus Ver­schlußmasse (11) erzeugt, der im Inneren (8) der Hohl­profilleiste (1) dadurch sicher gehalten ist, daß er sich in den vom Ansatz (9) umgrenzten Raum (16) erstreckt und auf der Innenfläche (13) der gegenüberliegenden Wand (3) der Hohlprofilleiste (1) aufliegt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen und nachträglichen Verschließen einer Öffnung in einer Hohlprofilleiste, insbesondere einer Hohlprofilleiste, die als Abstandhalter einer Isolierglasscheibe bestimmt ist, bei dem man eine Öffnung in wenigstens einer der einander gegenüberliegenden Wände der Hohlprofilleiste herstellt und die Öffnung durch Einbringen einer im Zeitpunkt des Einbringens plastischen Verschlußmasse verschließt.

    [0002] Bei der Herstellung von Isolierglasscheiben stellt sich beispielsweise beim Füllen von den Abstandhalterrahmen bildenden Hohlprofilleisten mit einem Trockungsmittel das Problem, in der Außenwand der Hohlprofilleiste wenigstens eine Öffnung zu erzeugen, durch die dann ein Trocknungs­mittel (Molekularsieb) eingebracht werden kann. Diese Öffnung in der Hohlprofilleiste muß nach beendetem Ein­bringen des Trocknungsmittels wieder verschlossen werden. Dies ist beispielsweise im DE-U 85 19 191 beschrieben.

    [0003] Auch beim Füllen von Isolierglasrohlingen mit einem Füll­gas, z.B. Schwefelhexafluorid (SF₆) muß die den Abstand­halterrahmen bildende Hohlprofilleiste für gewöhnlich an zwei Stellen durchbohrt werden, damit das Füllgas in den Innenraum des Isolierglasrohlings eingebracht werden kann. Auch beim Füllen von Isolierglasrohlingen mit einem Füllgas müssen die für den Füllvorgang benötigten Öffnun­gen in der Hohlprofilleiste dann wieder verschlossen wer­den.

    [0004] Das Verschließen der beschriebenen Öffnungen in Hohlpro­filleisten erfolgte bisher entweder durch Vernieten der Öffnung, oder durch Einbringen eines Pfropfens aus einer Verschlußmasse (vgl. DE-U 85 19 191).

    [0005] Es ist auch schon vorgeschlagen worden, die Wand der Hohlprofilleiste im Bereich der Öffnung einzudrücken, um den Halt der Verschlußmasse zu verbessern. Allerdings er­gibt sich auch bei diesem Vorschlag ein ungenügender Halt des flach kegelstumpfförmigen Verschlußmassepfropfens.

    [0006] Es hat sich aber gezeigt, daß die bekannten Pfropfen aus Verschlußmasse in den Öffnungen nur schlecht halten, da insbesondere die für Abstandhalter von Isolierglasschei­ben verwendeten Hohlprofilleisten eine nur sehr geringe Wandstärke (weniger als 1 mm z.B. 0,4 mm) besitzen. Es ist daher häufig vorgekommen, daß die Verschlußmasse, die Öffnung, die sie verschließen soll, nicht richtig ver­schließt, oder bei nachträglichen Arbeitsschritten zur Fertigstellung der Isolierglasscheibe die Öffnung wieder freigibt.

    [0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Gattung anzugeben, mit dem ein zuverlässiger und einfacher Verschluß von Öffnungen in Hohlprofilleisten möglich ist. Weiters soll das Verfahren möglichst einfach auszuführen sein.

    [0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß man wenigstens in einer Wand der Hohlprofilleiste einen die Öffnung in dieser Wand konzentrischen umgebenden, im wesentlichen zylindermantelförmigen Ansatz, der in das Innere der Hohlprofilleiste ragt, ausbildet und daß man beim Verschließen der Öffnung den vom Ansatz begrenzten Raum mit Verschlußmasse füllt.

    [0009] Dadurch, daß man erfindungsgemäß einen die Öffnung in der Wand der Hohlprofilleiste umgebenden Ansatz ausbildet, ergibt sich eine größere Tiefe der Öffnung, sodaß der Pfropfen aus Verschlußmasse in der Öffnung sicher fest­gehalten wird.

    [0010] Vorzugsweise geht man beim erfindungsgemäßen Verfahren so vor, daß man beim Einbringen der Verschlußmasse einen sich von der Öffnung mit dem Ansatz bis zur gegenüber­liegenden Wand der Hohlprofilleiste erstreckenden Pfrop­fen aus Verschlußmasse, vorzugsweise mit etwa birnen­förmiger Form erzeugt, der auf der Innenfläche der ge­genüberliegenden Wand aufliegt. Wenn man so vorgeht, wird der die Öffnung verschließende Pfropfen zusätzlich an der der Öffnung gegenüberliegenden Wand der Hohlprofilleiste abgestützt, sodaß ein noch besserer Sitz des Verschluß­pfropfens aus Verschlußmasse erzielt wird.

    [0011] Eine besonders günstige Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß man den die Öffnung umgebenden Ansatz zugleich mit dem Herstellen der Öffnung ausbildet. Dies kann beispielsweise dadurch er­reicht werden, daß man die Öffnung in der Wand nicht durch spanabhebendes Bohren, sondern durch Durchlöchern mit einem ahlenartigen Werkzeug oder durch Reibbohren erzeugt, sodaß sich der Ansatz gleichzeitig mit dem Erzeugen der Öffnung durch das in das Innere der Hohl­profilleiste verformte Wandmaterial ausbildet.

    [0012] Insbesondere, wenn man in Abstandhalterrahmen bildenden Hohlprofilleisten Öffnungen erzeugen will, durch die ein Füllgas in das Innere eines Isolierglasrohlings einge­führt werden kann, empfiehlt es sich im Rahmen der Erfin­dung so vorzugehen, daß man auch in der der Öffnung mit dem Ansatz gegenüberliegenden Wand der Hohlprofilleiste eine Öffnung herstellt, deren Durchmesser vorzugsweise kleiner ist als der Durchmesser der Öffnung mit dem An­satz.

    [0013] Diese Öffnung in der Innenwand des Abstandhalterrahmens wird man für gewöhnlich ohne Ansatz ausbilden, damit die sichtbare Wand der Hohlprofilleiste eben bleibt. Wenn man aber einen besonders sicheren Sitz des Pfropfens aus Ver­schlußmasse erreichen will, kann man erfindungsgemäß auch so vorgehen, daß man einen die der Öffnung mit dem Ansatz gegenüberliegende Öffnung umgebenden, nach außen ra­genden, im wesentlichen zylindermantelförmigen Ansatz ausbildet und daß man beim Einbringen der Verschlußmasse auch den von diesem Ansatz umgrenzten Raum wenigstens teilweise mit Verschlußmasse ausfüllt. Dabei empfiehlt es sich auch, den diese (zweite) Öffnung umgebenden Ansatz zugleich mit dem Herstellen der Öffnung selbst auszu­bilden.

    [0014] Die Erfindung erstreckt sich auch darauf, daß man die Verschlußmasse nach dem Einbringen derselben mit der Außenfläche der Hohlprofilleiste im wesentlichen bündig abschließend glattstreift. Dadurch wird erreicht, daß die Verschlußmasse über der Außenfläche der Hohlprofilleiste nicht vorsteht und das anschliessende Füllen der Rand­fugen eines Isolierglasrohlings mit Dichtmittel nicht be­hindert.

    [0015] Weitere Merkmale und Einzelheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens werden im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert. Es zeigt

    Figur 1 einen Querschnitt durch eine Hohlprofilleiste mit erfindungsgemäß verschlossenen Öffnungen und

    Figur 2 eine abgeänderte Ausführungsform.



    [0016] Eine Hohlprofilleiste 1, die beispielsweise aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung durch Strangpressen oder Rollen hergestellt worden ist, besitzt eine bei der Ver­wendung als Abstandhalter außen zu liegen kommende Wand 2, eine dieser gegenüberliegende Wand 3 und zwei die Wände 2 und 3 verbindende Seitenwände 4 und 5.

    [0017] Wenn man den Innenraum 8 der Hohlprofilleiste 1 mit einem Trocknungsmittel (Molekularsieb), füllen will, wird in der Wand 2 der beispielsweise, wie in der DE-C- 3 223 881 beschrieben, zu einem Abstandhalterrahmen für Isolier­ glasscheiben gebogenen Hohlprofilleiste 1 eine Öffnung 6 erzeugt (vgl. DE-U 81 19 191). Die Öffnung 6 wird bei­spielsweise durch Durchstoßen der Wand 2, oder durch Reibbohren hergestellt, sodaß sich zugleich mit dem Er­zeugen der Öffnung 6 in der Wand 2 ein in das Innere 8 der Hohlprofilleiste 1 ragender Ansatz 9 ausbildet. Der Ansatz 9 erstreckt sich rings um die Öffnung 6 und be­sitzt eine im wesentlichen zylindermantelförmige Gestalt.

    [0018] Wenn man eine Hohlprofilleiste 1, die als Abstandhalter in einem Isolierglasrohling eingebaut ist, zum Füllen des Innenraumes des Isolierglasrohlings mit einem Füllgas (z.B. Schwefelhexafluorid) durchbohren will, dann erzeugt man auch in der der Wand 2 gegenüberliegenden (innen lie­genden) Wand 3 eine Öffnung 7. Wie in der Zeichnung ge­zeigt, ist es bevorzugt, daß die Öffnung 7 einen Durch­messer D₂ besitzt, der kleiner ist als der Durchmesser D₁ der Öffnung 6.

    [0019] Die Öffnung 7 kann ohne Ansatz ausgebildet sein, oder wie in Figur 2 gezeigt, ebenfalls einen Ansatz 10 aufweisen, der nicht in das Innere 8 der Hohlprofilleiste 1, sondern von dieser nach außen ragt.

    [0020] Wenn nun beispielsweise das Füllen des Innenraumes 8 der Hohlprofilleiste 1 mit einem Trocknungsmittel oder das Füllen des Innenraumes eines Isolierglasrohlings mit ei­nem Füllgas beendet ist, wird die Öffnung 6 bzw. werden die Öffnungen 6 und 7 mit einer beim Einbringen plasti­schen Verschlußmasse 11 verschlossen. Als Verschlußmasse eignet sich beispielsweise eine Masse, wie sie auch als Dichtmittel zum Füllen der Randfugen von Isolierglas­scheiben (Versiegeln von Isolierglasscheiben) verwendet wird. Beispielsweise kann eine Verschlußmasse auf Thio­kol-Basis verwendet werden.

    [0021] Die Verschlußmasse 11 wird durch die Öffnung 6 in der Wand 2 eingebracht und bildet einen Pfropfen 12 mit im gezeigten Ausführungsbeispiel nach außen gewölbter, etwa birnenförmiger Form, der sich von der Öffnung 6 bis zur gegenüberliegenden Wand 3 erstreckt, die Öffnung 7 ver­schließt und auf der Innenfläche 13 der Wand 3 aufliegt.

    [0022] Nachdem die Verschlußmasse 11 zum Verschließen der Öff­nungen 6 und 7 eingebracht worden ist, kann sie noch glatt gestriffen werden, damit sie, wie in Figur 1 ge­zeigt, mit der Außenfläche 14 der Wand 2 und/oder mit der Außenfläche 15 der Wand 3 der Hohlprofilleiste 1 bündig abschließt. Dieses Glattstreifen kann beispielsweise mit dem Wegbewegen einer Düse (nicht gezeigt), aus der die Verschlußmasse 11 eingebracht worden ist, kombiniert werden. Dabei wird die Düse seitlich mit gleichzeitiger Drehbewegung von der Öffnung 6 wegbewegt und erst dann von der Wand 2 abgehoben. Bei dieser Bewegung wird der sich aus der Düse in die Öffnung 6 erstreckende Strang aus Verschlußmasse 11 abgeschnitten.

    [0023] Falls im Bereich der Öffnung 7 ein Ansatz 10 ausgebildet worden ist, dann füllt die Dichtmasse 11 den vom Ansatz 10 begrenzten Raum teilweise aus.

    [0024] Wenn in der Hohlprofilleiste 1 nur eine Öffnung 6 in der Wand 2 und keine Öffnung 7 in der Wand 3 erzeugt worden ist, wie dies beim Füllen von Hohlprofilleisten 1 mit einem Trocknungsmittel der Fall ist, dann genügt es le­diglich den vom Kragen 9 umgrenzten Raum 16 wenigstens teilweise mit Verschlußmasse 11 auszufüllen. Es wird aber für gewöhnlich vorgezogen, so viel Verschlußmasse 11 ein­zubringen, daß sich ein Pfropfen 12 ausbildet, der bis zur Wand 3 reicht und auf deren Innenfläche 13 aufliegt, da sich dadurch durch ein verbesserter Sitz des Pfropfens 12 aus Verschlußmasse 11 ergibt.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Herstellen und nachträglichen Ver­schließen einer Öffnung (6) in einer Hohlprofilleiste (1), insbesondere einer Hohlprofilleiste (1), die als Abstandhalter einer Isolierglasscheibe bestimmt ist, bei dem man eine Öffnung (6) in wenigstens einer der einander gegenüberliegenden Wände (2) der Hohlprofil­leiste (1) herstellt und die Öffnung (6) durch Ein­bringen einer im Zeitpunkt des Einbringens plastischen Verschlußmasse (11) verschließt, dadurch gekennzeich­net, daß man wenigstens in einer Wand (2) der Hohl­profilleiste (1) einen die Öffnung (6) in dieser Wand (2) konzentrisch umgebenden, im wesentlichen zylin­dermantelförmigen Ansatz (9), der in das Innere der Hohlprofilleiste (1) ragt, ausbildet und daß man beim Verschließen der Öffnung (6) den vom Ansatz (9) be­grenzten Raum (16) mit der Verschlußmasse (11) füllt.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man beim Einbringen der Verschlußmasse (11) einen sich von der Öffnung (6) mit dem Ansatz (9) bis zur gegen­überliegenden Wand (3) der Hohlprofilleiste (1) er­streckenden Pfropfen (12) aus Verschlußmasse (11), vorzugsweise mit etwa birnenförmiger Form erzeugt, der auf der Innenfläche (13) der gegenüberliegenden Wand (3) aufliegt.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß man den die Öffnung (6) umgebenden Ansatz (9) zugleich mit dem Herstellen der Öffnung (6) ausbildet.
     
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man auch in der der Öffnung (6) mit dem Ansatz (9) gegenüberliegenden Wand (3) der Hohlprofilleiste (1) eine Öffnung (7) herstellt, deren Durchmesser (D₂) vorzugsweise kleiner ist als der Durchmesser (D₁) der Öffnung (6) mit dem Ansatz (9).
     
    5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man einen die der Öffnung (6) mit dem Ansatz (9) gegenüberliegende Öffnung (7) umgeben­den, nach außen ragenden, im wesentlichen zylinder­mantelförmigen Ansatz (10) ausbildet und daß man beim Einbringen der Verschlußmasse (11) auch den von diesem Ansatz (10) umgrenzten Raum wenigstens teilweise mit Verschlußmasse (11) ausfüllt.
     
    6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man den die Öffnung (7) umgebenden Ansatz (10) zu­gleich mit dem Herstellen der Öffnung (7) ausbildet.
     
    7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Verschlußmasse (11) nach dem Einbringen derselben mit der Außenfläche (14) der Hohlprofilleiste (1) im wesentlichen bündig abschlie­ßend glattstreift.
     
    8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Verschlußmasse (11) dadurch glattstreift, daß man eine Düse aus der die Verschlußmasse (11) einge­bracht wurde, seitlich aus dem Bereich der Öffnung (6) wegbewegt und dann von der Außenfläche (14) der Hohl­profilleiste (1) abhebt.
     
    9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man während des seitlichen Verschiebens der Düse eine Drehbewegung der Düse ausführt
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht