[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen und nachträglichen Verschließen
einer Öffnung in einer Hohlprofilleiste, insbesondere einer Hohlprofilleiste, die
als Abstandhalter einer Isolierglasscheibe bestimmt ist, bei dem man eine Öffnung
in wenigstens einer der einander gegenüberliegenden Wände der Hohlprofilleiste herstellt
und die Öffnung durch Einbringen einer im Zeitpunkt des Einbringens plastischen Verschlußmasse
verschließt.
[0002] Bei der Herstellung von Isolierglasscheiben stellt sich beispielsweise beim Füllen
von den Abstandhalterrahmen bildenden Hohlprofilleisten mit einem Trockungsmittel
das Problem, in der Außenwand der Hohlprofilleiste wenigstens eine Öffnung zu erzeugen,
durch die dann ein Trocknungsmittel (Molekularsieb) eingebracht werden kann. Diese
Öffnung in der Hohlprofilleiste muß nach beendetem Einbringen des Trocknungsmittels
wieder verschlossen werden. Dies ist beispielsweise im DE-U 85 19 191 beschrieben.
[0003] Auch beim Füllen von Isolierglasrohlingen mit einem Füllgas, z.B. Schwefelhexafluorid
(SF₆) muß die den Abstandhalterrahmen bildende Hohlprofilleiste für gewöhnlich an
zwei Stellen durchbohrt werden, damit das Füllgas in den Innenraum des Isolierglasrohlings
eingebracht werden kann. Auch beim Füllen von Isolierglasrohlingen mit einem Füllgas
müssen die für den Füllvorgang benötigten Öffnungen in der Hohlprofilleiste dann
wieder verschlossen werden.
[0004] Das Verschließen der beschriebenen Öffnungen in Hohlprofilleisten erfolgte bisher
entweder durch Vernieten der Öffnung, oder durch Einbringen eines Pfropfens aus einer
Verschlußmasse (vgl. DE-U 85 19 191).
[0005] Es ist auch schon vorgeschlagen worden, die Wand der Hohlprofilleiste im Bereich
der Öffnung einzudrücken, um den Halt der Verschlußmasse zu verbessern. Allerdings
ergibt sich auch bei diesem Vorschlag ein ungenügender Halt des flach kegelstumpfförmigen
Verschlußmassepfropfens.
[0006] Es hat sich aber gezeigt, daß die bekannten Pfropfen aus Verschlußmasse in den Öffnungen
nur schlecht halten, da insbesondere die für Abstandhalter von Isolierglasscheiben
verwendeten Hohlprofilleisten eine nur sehr geringe Wandstärke (weniger als 1 mm z.B.
0,4 mm) besitzen. Es ist daher häufig vorgekommen, daß die Verschlußmasse, die Öffnung,
die sie verschließen soll, nicht richtig verschließt, oder bei nachträglichen Arbeitsschritten
zur Fertigstellung der Isolierglasscheibe die Öffnung wieder freigibt.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Gattung
anzugeben, mit dem ein zuverlässiger und einfacher Verschluß von Öffnungen in Hohlprofilleisten
möglich ist. Weiters soll das Verfahren möglichst einfach auszuführen sein.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß man wenigstens in einer Wand
der Hohlprofilleiste einen die Öffnung in dieser Wand konzentrischen umgebenden, im
wesentlichen zylindermantelförmigen Ansatz, der in das Innere der Hohlprofilleiste
ragt, ausbildet und daß man beim Verschließen der Öffnung den vom Ansatz begrenzten
Raum mit Verschlußmasse füllt.
[0009] Dadurch, daß man erfindungsgemäß einen die Öffnung in der Wand der Hohlprofilleiste
umgebenden Ansatz ausbildet, ergibt sich eine größere Tiefe der Öffnung, sodaß der
Pfropfen aus Verschlußmasse in der Öffnung sicher festgehalten wird.
[0010] Vorzugsweise geht man beim erfindungsgemäßen Verfahren so vor, daß man beim Einbringen
der Verschlußmasse einen sich von der Öffnung mit dem Ansatz bis zur gegenüberliegenden
Wand der Hohlprofilleiste erstreckenden Pfropfen aus Verschlußmasse, vorzugsweise
mit etwa birnenförmiger Form erzeugt, der auf der Innenfläche der gegenüberliegenden
Wand aufliegt. Wenn man so vorgeht, wird der die Öffnung verschließende Pfropfen zusätzlich
an der der Öffnung gegenüberliegenden Wand der Hohlprofilleiste abgestützt, sodaß
ein noch besserer Sitz des Verschlußpfropfens aus Verschlußmasse erzielt wird.
[0011] Eine besonders günstige Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
daß man den die Öffnung umgebenden Ansatz zugleich mit dem Herstellen der Öffnung
ausbildet. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß man die Öffnung
in der Wand nicht durch spanabhebendes Bohren, sondern durch Durchlöchern mit einem
ahlenartigen Werkzeug oder durch Reibbohren erzeugt, sodaß sich der Ansatz gleichzeitig
mit dem Erzeugen der Öffnung durch das in das Innere der Hohlprofilleiste verformte
Wandmaterial ausbildet.
[0012] Insbesondere, wenn man in Abstandhalterrahmen bildenden Hohlprofilleisten Öffnungen
erzeugen will, durch die ein Füllgas in das Innere eines Isolierglasrohlings eingeführt
werden kann, empfiehlt es sich im Rahmen der Erfindung so vorzugehen, daß man auch
in der der Öffnung mit dem Ansatz gegenüberliegenden Wand der Hohlprofilleiste eine
Öffnung herstellt, deren Durchmesser vorzugsweise kleiner ist als der Durchmesser
der Öffnung mit dem Ansatz.
[0013] Diese Öffnung in der Innenwand des Abstandhalterrahmens wird man für gewöhnlich ohne
Ansatz ausbilden, damit die sichtbare Wand der Hohlprofilleiste eben bleibt. Wenn
man aber einen besonders sicheren Sitz des Pfropfens aus Verschlußmasse erreichen
will, kann man erfindungsgemäß auch so vorgehen, daß man einen die der Öffnung mit
dem Ansatz gegenüberliegende Öffnung umgebenden, nach außen ragenden, im wesentlichen
zylindermantelförmigen Ansatz ausbildet und daß man beim Einbringen der Verschlußmasse
auch den von diesem Ansatz umgrenzten Raum wenigstens teilweise mit Verschlußmasse
ausfüllt. Dabei empfiehlt es sich auch, den diese (zweite) Öffnung umgebenden Ansatz
zugleich mit dem Herstellen der Öffnung selbst auszubilden.
[0014] Die Erfindung erstreckt sich auch darauf, daß man die Verschlußmasse nach dem Einbringen
derselben mit der Außenfläche der Hohlprofilleiste im wesentlichen bündig abschließend
glattstreift. Dadurch wird erreicht, daß die Verschlußmasse über der Außenfläche der
Hohlprofilleiste nicht vorsteht und das anschliessende Füllen der Randfugen eines
Isolierglasrohlings mit Dichtmittel nicht behindert.
[0015] Weitere Merkmale und Einzelheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens werden im folgenden
unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert. Es zeigt
Figur 1 einen Querschnitt durch eine Hohlprofilleiste mit erfindungsgemäß verschlossenen
Öffnungen und
Figur 2 eine abgeänderte Ausführungsform.
[0016] Eine Hohlprofilleiste 1, die beispielsweise aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung
durch Strangpressen oder Rollen hergestellt worden ist, besitzt eine bei der Verwendung
als Abstandhalter außen zu liegen kommende Wand 2, eine dieser gegenüberliegende Wand
3 und zwei die Wände 2 und 3 verbindende Seitenwände 4 und 5.
[0017] Wenn man den Innenraum 8 der Hohlprofilleiste 1 mit einem Trocknungsmittel (Molekularsieb),
füllen will, wird in der Wand 2 der beispielsweise, wie in der DE-C- 3 223 881 beschrieben,
zu einem Abstandhalterrahmen für Isolier glasscheiben gebogenen Hohlprofilleiste
1 eine Öffnung 6 erzeugt (vgl. DE-U 81 19 191). Die Öffnung 6 wird beispielsweise
durch Durchstoßen der Wand 2, oder durch Reibbohren hergestellt, sodaß sich zugleich
mit dem Erzeugen der Öffnung 6 in der Wand 2 ein in das Innere 8 der Hohlprofilleiste
1 ragender Ansatz 9 ausbildet. Der Ansatz 9 erstreckt sich rings um die Öffnung 6
und besitzt eine im wesentlichen zylindermantelförmige Gestalt.
[0018] Wenn man eine Hohlprofilleiste 1, die als Abstandhalter in einem Isolierglasrohling
eingebaut ist, zum Füllen des Innenraumes des Isolierglasrohlings mit einem Füllgas
(z.B. Schwefelhexafluorid) durchbohren will, dann erzeugt man auch in der der Wand
2 gegenüberliegenden (innen liegenden) Wand 3 eine Öffnung 7. Wie in der Zeichnung
gezeigt, ist es bevorzugt, daß die Öffnung 7 einen Durchmesser D₂ besitzt, der kleiner
ist als der Durchmesser D₁ der Öffnung 6.
[0019] Die Öffnung 7 kann ohne Ansatz ausgebildet sein, oder wie in Figur 2 gezeigt, ebenfalls
einen Ansatz 10 aufweisen, der nicht in das Innere 8 der Hohlprofilleiste 1, sondern
von dieser nach außen ragt.
[0020] Wenn nun beispielsweise das Füllen des Innenraumes 8 der Hohlprofilleiste 1 mit einem
Trocknungsmittel oder das Füllen des Innenraumes eines Isolierglasrohlings mit einem
Füllgas beendet ist, wird die Öffnung 6 bzw. werden die Öffnungen 6 und 7 mit einer
beim Einbringen plastischen Verschlußmasse 11 verschlossen. Als Verschlußmasse eignet
sich beispielsweise eine Masse, wie sie auch als Dichtmittel zum Füllen der Randfugen
von Isolierglasscheiben (Versiegeln von Isolierglasscheiben) verwendet wird. Beispielsweise
kann eine Verschlußmasse auf Thiokol-Basis verwendet werden.
[0021] Die Verschlußmasse 11 wird durch die Öffnung 6 in der Wand 2 eingebracht und bildet
einen Pfropfen 12 mit im gezeigten Ausführungsbeispiel nach außen gewölbter, etwa
birnenförmiger Form, der sich von der Öffnung 6 bis zur gegenüberliegenden Wand 3
erstreckt, die Öffnung 7 verschließt und auf der Innenfläche 13 der Wand 3 aufliegt.
[0022] Nachdem die Verschlußmasse 11 zum Verschließen der Öffnungen 6 und 7 eingebracht
worden ist, kann sie noch glatt gestriffen werden, damit sie, wie in Figur 1 gezeigt,
mit der Außenfläche 14 der Wand 2 und/oder mit der Außenfläche 15 der Wand 3 der Hohlprofilleiste
1 bündig abschließt. Dieses Glattstreifen kann beispielsweise mit dem Wegbewegen einer
Düse (nicht gezeigt), aus der die Verschlußmasse 11 eingebracht worden ist, kombiniert
werden. Dabei wird die Düse seitlich mit gleichzeitiger Drehbewegung von der Öffnung
6 wegbewegt und erst dann von der Wand 2 abgehoben. Bei dieser Bewegung wird der sich
aus der Düse in die Öffnung 6 erstreckende Strang aus Verschlußmasse 11 abgeschnitten.
[0023] Falls im Bereich der Öffnung 7 ein Ansatz 10 ausgebildet worden ist, dann füllt die
Dichtmasse 11 den vom Ansatz 10 begrenzten Raum teilweise aus.
[0024] Wenn in der Hohlprofilleiste 1 nur eine Öffnung 6 in der Wand 2 und keine Öffnung
7 in der Wand 3 erzeugt worden ist, wie dies beim Füllen von Hohlprofilleisten 1 mit
einem Trocknungsmittel der Fall ist, dann genügt es lediglich den vom Kragen 9 umgrenzten
Raum 16 wenigstens teilweise mit Verschlußmasse 11 auszufüllen. Es wird aber für gewöhnlich
vorgezogen, so viel Verschlußmasse 11 einzubringen, daß sich ein Pfropfen 12 ausbildet,
der bis zur Wand 3 reicht und auf deren Innenfläche 13 aufliegt, da sich dadurch durch
ein verbesserter Sitz des Pfropfens 12 aus Verschlußmasse 11 ergibt.
1. Verfahren zum Herstellen und nachträglichen Verschließen einer Öffnung (6) in
einer Hohlprofilleiste (1), insbesondere einer Hohlprofilleiste (1), die als Abstandhalter
einer Isolierglasscheibe bestimmt ist, bei dem man eine Öffnung (6) in wenigstens
einer der einander gegenüberliegenden Wände (2) der Hohlprofilleiste (1) herstellt
und die Öffnung (6) durch Einbringen einer im Zeitpunkt des Einbringens plastischen
Verschlußmasse (11) verschließt, dadurch gekennzeichnet, daß man wenigstens in einer
Wand (2) der Hohlprofilleiste (1) einen die Öffnung (6) in dieser Wand (2) konzentrisch
umgebenden, im wesentlichen zylindermantelförmigen Ansatz (9), der in das Innere
der Hohlprofilleiste (1) ragt, ausbildet und daß man beim Verschließen der Öffnung
(6) den vom Ansatz (9) begrenzten Raum (16) mit der Verschlußmasse (11) füllt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man beim Einbringen der
Verschlußmasse (11) einen sich von der Öffnung (6) mit dem Ansatz (9) bis zur gegenüberliegenden
Wand (3) der Hohlprofilleiste (1) erstreckenden Pfropfen (12) aus Verschlußmasse
(11), vorzugsweise mit etwa birnenförmiger Form erzeugt, der auf der Innenfläche (13)
der gegenüberliegenden Wand (3) aufliegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den die Öffnung
(6) umgebenden Ansatz (9) zugleich mit dem Herstellen der Öffnung (6) ausbildet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man auch
in der der Öffnung (6) mit dem Ansatz (9) gegenüberliegenden Wand (3) der Hohlprofilleiste
(1) eine Öffnung (7) herstellt, deren Durchmesser (D₂) vorzugsweise kleiner ist als
der Durchmesser (D₁) der Öffnung (6) mit dem Ansatz (9).
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man einen
die der Öffnung (6) mit dem Ansatz (9) gegenüberliegende Öffnung (7) umgebenden,
nach außen ragenden, im wesentlichen zylindermantelförmigen Ansatz (10) ausbildet
und daß man beim Einbringen der Verschlußmasse (11) auch den von diesem Ansatz (10)
umgrenzten Raum wenigstens teilweise mit Verschlußmasse (11) ausfüllt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man den die Öffnung (7)
umgebenden Ansatz (10) zugleich mit dem Herstellen der Öffnung (7) ausbildet.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Verschlußmasse (11) nach dem Einbringen derselben mit der Außenfläche (14) der Hohlprofilleiste
(1) im wesentlichen bündig abschließend glattstreift.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Verschlußmasse (11)
dadurch glattstreift, daß man eine Düse aus der die Verschlußmasse (11) eingebracht
wurde, seitlich aus dem Bereich der Öffnung (6) wegbewegt und dann von der Außenfläche
(14) der Hohlprofilleiste (1) abhebt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man während des seitlichen
Verschiebens der Düse eine Drehbewegung der Düse ausführt