[0002] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reduzierung der Schadstoffemissionswerte
eines mit Schutzgas arbeitenden Erwärmungsofens, bei dem ein Ofeninnenraum mittels
geschlossener Strahlrohre beheizt wird, die wiederum durch von Brennern erzeugte
Heißgase erwärmt werden.
[0003] Es ist bekannt, daß in Erwärmungsöfen beim Erwärmen von Werkstücken eine Oxidation
der Werkstückoberfläche dadurch zu vermeiden ist, daß in den Ofeninnenraum Schutzgas
eingeführt wird. Zur Beheizung des Ofeninnenraumes werden in solchen Fällen häufig
Strahlrohre verwendet, durch die von Brennern erzeugte Heißgase hindurchgeleitet werden.
Die Strahlrohre sind gegenüber dem Ofeninnenraum abgedichtet, so daß die Heißgase
nicht in die Ofenatmosphäre gelangen können.
[0004] Während des Erwärmungsprozesses wird das in den Ofeninnenraum eingeleitete Schutzgas
durch Gase und Dämpfe, die von der Oberfläche des zu erwärmenden Gutes in den Ofeninnenraum
abgegeben werden, verunreinigt. Um eine Beeinträchtigung der Gutoberfläche zu vermeiden,
muß ständig eine bestimmte Menge von verunreinigtem Schutzgas aus dem Ofeninnenraum
abgeführt und durch reines Schutzgas ausgeglichen werden.
[0005] Es ist weiter bekannt, die abzuführende Menge des verunreinigten Schutzgases mit
Hilfe eines Ventilators und einer in eine Schutzgasableitung eingebauten Regelklappe
zu bemessen. Die Regelklappe kann dabei über einen Druckregler in Abhängigkeit vom
Gasdruck des Ofeninnenraums gesteuert werden.
[0006] Je nach der Zusammensetzung des Schutzgases sowie der darin enthaltenen Verunreinigungen,
z. B. organische Gase und Dämpfe, können die Schadstoffemissionswerte, z. B. der CO-Gehalt
und die Kohlenwasserstoff-Anteile der verunreinigten Schutzgase, unzulässig hoch sein.
Um dadurch sich ergebende Umweltbelastungen zu vermeiden, ist es bekannt, aufwendige
Nachverbrennungseinrichtungen für das verunreinigte Schutzgas einzusetzen.
[0007] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs erwähnten
Art anzugeben, bei dem die Abgaswerte so gering gehalten werden, daß unzulässige Belastungen
der Umwelt sich nicht ergeben. Ferner soll der technische Aufwand zur Reinigung der
verunreinigten Schutzgase reduziert werden.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß verunreinigtes Schutzgas aus dem Ofeninnenraum abgeleitet und
neben Heizgas und Verbrennungsluft dem zur Erzeugung der Heißluft verwendeten Brenner
bzw. den Brennern zugeführt wird. Auf diese Weise werden Verunreinigungen der Schuzgase
verbrannt und damit in ihrer Umweltbelastung erheblich reduziert. Zu dem werden die
Energieinhalte des verunreinigten Schutzgases nutzbar gemacht. Dies kann ohne zusätliche
Nachverbrennungseinrichtungen geschehen.
[0009] Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand von Unteransprüchen.
[0010] Anhand einer Zeichnung wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand eines Ausführungsbeispiels
erläutert.
[0011] Es ist ein zu beheizender Ofeninnenraum 1 dargestellt, der durch eine Ofenwand 2
begrenzt ist. Zum Erwärmen des Ofeninnenraums 1 dient ein Strahlrohr 3, das wiederum
mit Hilfe von durch einen Brenner 4 erzeugten Heißgasen erwärmt wird. Die Heißgase
durchströmen das Strahlrohr 3 in Richtung der Pfeile 5.
[0012] Aus Gründen der Übersichtlichkeit der Darstellung ist nur ein Strahlrohr 3 gezeichnet.
Auf die Darstellung der Zündregelung des Brenners 4 sowie die üblichen Gasfilter,
Zähler usw. wurde verzichtet.
[0013] Über eine Gaszuführungsleitung 6, einen Absperrhahn 7, ein Gasregelventil 8 und eine
einstellbare Drosselvorrichtung 9 wird der Brenner 4 mit brennbarem Gas versorgt.
Die erfoderliche Verbrennunsluft wird über eine Luftzuführungsleitung 10, einen Absperrhahn
11, eine Luftdrosselvorrichtung 12, ein Verbrennungsluftventil 13 und eine Verbrennungsluftleitung
14 dem Brenner 4 zugeführt.
[0014] Durch das Strahlrohr 3 hindurchgeleitete Heißgase werden über eine Abgassammelleitung
15 in die freie Atmosphäre abgeführt.
[0015] Der Ofeninnenraum 1 wird über eine Schutzgaszuführungsleitung 16, einen Absperrhahn
17, einen Druckregler 18 und eine Regelklappe 19, die über einen Motorantrieb 20
betätigt wird, mit Schutzgas gefüllt.
[0016] In den Ofeninnenraum 1 mündet eine Schutzgas-Abzugsleitung 21, die über einen Ventilator
22, eine Drosselklappe 23 mit Motorantrieb 24 sowie eine Drossel 25 an die Verbrennungsluftleitung
14 angeschlossen ist. Über die Schutzgasabzugsleitung 21 wird aus dem Ofeninnenraum
1 eine bestimmte Menge von mit Verunreinigungen versehenem Schutzgas entnommen und
der Verbrennungsluftleitung 14 zugeführt. Hat der Erwärmungsofen mehrere Brenner
4, so kann das über die Schutzgasabzugsleitung 21 im Ofeninnenraum 1 entnommene verunreinigte
Schutzgas jedem dieser Brenner über je eine Drossel 25 zugeführt werden. Damit kann
die Zufuhr des verunreinigten Schutzgases zu jedem Brenner getrennt eingestellt werden.
[0017] Der Motorantrieb 24 der einstellbaren Drosselklappe 23 wird über eine mit dem Ofeninnenraum
1 in Verbindung stehende Drucksonde 27, über einen damit verbundenen Meßumformer 28
und über einen Ofendruckregler 29 betätigt bzw. geregelt.
[0018] Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird auf sehr einfache Weise ein zu
hoher Schadstoffausstoß der Ofenanlage vermieden, ohne daß besondere Nachverbrennungseinrichtungen
eingesetzt werden müssen. Zwar wird durch dieses Verfahren der feuerungstechnische
Wirkungsgrad geringfügig herabgesetzt. Die mit dem vorgeschlagenen Verfahren erzielten
Vorteile wiegen diesen geringfügigen Nachteil bei weitem auf.
1. Verfahren zur Reduzierung der Schadstoffemissionswerte eines mit Schutzgas arbeitenden
Erwärmungsofens, bei dem ein Ofeninnenraum mittels geschlossener Strahlrohre beheizt
wird, die wiederum durch von Brennern erzeugte Heißgase erwärmt werden, dadurch gekennzeichnet, daß verunreinigtes Schutzgas aus dem Ofeninnenraum abgeleitet und neben Heizgas
und Verbrennungsluft dem zur Erzeugung der Heißluft verwendeten Brenner bzw. den
Brennern zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das verunreinigte Schutzgas
der Verbrennungsluft beigemischt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des aus
dem Ofeninnenraum abgeleiteten verunreinigten Schutzgases über eine Drosselklappe
gesteuert wird und daß verunreinigtes Schutzgas der Verbrennungsluftleitung zugeführt
wird.