[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Steuerung eines hydraulisch betätigten
Gerätes, insbesondere eines Ladekrans, mit mindestens einer Steuereinheit, welche
ein Steuerventil aufweist, dessen Ventilkolben durch mindestens einen Steuerhebel
in zwei entgegengesetzte Richtungen aus einer neutralen Lage gegen Federkraft auslenkbar
ist, um eine Bewegung des Gerätes zu aktivieren, mit einer Schutzvorrichtung, welche
bei Auftreten eines Grenzwertes der Bewegung eine in dem den Steuerhebel und den Ventilkolben
verbindenden Gestänge angeordnete Verrastung in der die Überschreitung des Grenzwertes
der Bewegung bewirkenden Richtung löst und damit die Rückführung des Ventilkolbens
durch die Federkraft in die neutrale Stellung ermöglicht, während die bewegungsschlüssige
Verbindung in die entgegengesetzte Richtung erhalten bleibt.
[0002] Derartige Einrichtungen sind beispielsweise in der DE-C-23 44 168 und in der DE-A-28
46 394 beschrieben. Die bekannten Einrichtungen weisen vor allem zwei Nachteile auf.
Zum einen ergeben sich erhebliche konstruktive Schwierigkeiten: Insbesondere bei fahrbaren
Geräten wie Autokranen ist im allgemeinen der Raum für die Unterbringung von zusätzlichen
Einrichtungen beschränkt. Die axiale Ausdehnung des die Verrastung enthaltenden Gehäuses
ist nicht unerheblich und die zum Ventilkolben koaxiale Anordnung ergibt eine beachtliche
Gesamtlänge. Verschärft wird das Problem meistens noch dadurch, daß mit dem Steuerhebel
häufig ein Gestänge verbunden ist, welches auf die andere Seite des Fahrzeuges führt,
um wahlweise auch von dort die Bewegungen steuern zu können. Ein zweites Problem ergibt
sich daraus, daß bei den bekannten Einrichtungen der Ventilhub und der Hub der Verrastung
gleich groß sein müssen. Der Ventilhub beträgt in der Regel nur wenige Millimeter.
Eine darauf abgestimmte Verrastung müßte also mit hoher Genauigkeit hergestellt werden
und außerdem gegen äußere Einflüsse, insbesondere Verschmutzung, gut abgedichtet sein,
was zu einer Verteuerung führt. Ein einwandfreies Funktionieren ist nur denkbar, wenn
Steuerventil und Verrastung zu einer Einheit zusammengebaut werden; im allgemeinen
ist es aber wünschenswert, verschiedene Ventile mit einer Standard-Verrastung zu verwenden,
bzw. umgekehrt. In der Regel sind auch mehrere Steuerventile in einem einzigen Block
untergebracht, wobei dann nur einzelne hydraulische Kreisläufe einen Schutz erfordern.
Wird nun aber die Verrastung vom Ventil getrennt angeordnet, so erschweren die kurzen
Ventilwege die Justierung der Verrastung.
[0003] Erfindungsgemäß werden die genannten Nachteile dadurch vermieden, daß ein um einen
ortsfesten Drehpunkt schwenkbar gelagerter Ventilhebel vorgesehen ist, welcher einerseits
am Ventilkolben angelenkt ist und andererseits mit dem Steuerhebel unter Zwischenschaltung
der durch die Schutzvorrichtung auslösbaren Verrastung verbunden ist.
[0004] Damit ist einerseits eine weitgehende Freizügigkeit in der Anordnung gegeben, da
ja auch etwa ein Winkelhebel verwendet werden kann, anderseits können die Hebelarme
frei gewählt werden, womit insbesondere für die Verrastung ein größerer Hub erreicht
werden kann. Dies wiederum ermöglicht eine robuste Konstruktion und eine einfache
Justierung.
[0005] Die Erfindung wird anschließend anhand der Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 stellt darin eine übliche Überlastsicherung, teilweise schematisch, dar,
Fig. 2 und 3 sind verschiedene Ausführungsbeispiele für die erfindungsgemäße Betätigung
des Steuerventils durch eine derartige Überlastsicherung.
[0006] In Fig. 1 ist von einem bekannten Ladekran 2 nur der Schwenkarm 12 dargestellt, welcher
mittels eines aus Zylinder und Kolben mit Kolbenstange bestehenden hydraulischen Antriebs
13 angehoben bzw. abgesenkt werden kann. Es ist leicht ersichtlich, daß durch diese
Heb- und Senkbewegung das Lastmoment verkleinert bzw. vergrößert wird. Der der Senkbewegung
zugeordnete Zylinderraum 13ʺ des hydraulischen Antriebs 13 ist über eine Senkleitung
17 mit einem Steuerventil 14 verbunden. Der Zylinderraum 13ʹ kommuniziert über eine
Leitung 18 mit einem Überlastventil 22. Dieses Überlastventil ist in die Geschlossenstellung
mittels einer Feder vorgespannt und weist einen der Federkraft entgegenwirkenden
Steuerkolben auf, welcher über eine Leitung 20 mit der Leitung 18 kommuniziert.
[0007] Wird nun der Ladekran beispielsweise durch ein zu weites Ausfahren eines nicht dargestellten
Verlängerungsarmes übelastet, so spricht das Überlastventil 22 in bekannter Weise
an, d.h. es verbindet die Leitung 18 mit der Leitung 23 und betätigt so einen Sperrantrieb
15. Dieser Sperrantrieb 15 verschiebt alle Steuerventile 14 in eine neutrale Stellung,
welche hydraulischen Antrieben zugeordnet sind, die eine das Lastmoment vergrößernde
Bewegung bewirken können. Dies erfolgt gemäß dem Stand der Technik, indem der Sperrantrieb
15 direkt den Ventilkolben 1 des Steuerventiles 14 verschiebt. Erfindungsgemäß wird
der Sperrantrieb 15 hingegen dazu verwendet, die bewegungsschlüssige Verbindung von
Steuerhebel 2 und Ventilkolben 1 in einer Bewegungsrichtung aufzuheben.
[0008] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist der Ventilkolben 1 des Steuerventiles 14
über einen Ventilhebel 4 mit dem Steuerhebel 2 gekoppelt. Sowohl der Ventilhebel
4 wie der Steuerhebel 2 sind um eine Schwenkachse 5 verschwenkbar, welche fest am
Gehäuse 6 des Ventiles 14 angeordnet ist. Der Steuerhebel 2 ist durch eine Lasche
21 mit der Schwenkachse 5 verbunden, wodurch es möglich ist, den Steuerhebel 2 direkt
über seinen Handgriff oder aber über das Gestänge 7 zu betätigen. Dieses Gestänge
7 führt in bekannter Weise zu einem an der gegenüberliegenden Seite des Fahrzeuges
angeordneten schwenkbaren Handgriff.
[0009] Am Steuerhebel 2 ist eine Hülse 8 angeordnet, welche fest mit dem hydraulisch betätigten
Sperrantrieb 15 verbunden ist. Andererseits ist der Ventilhebel 4 über eine Anlenkung
10 mit einem Zapfen 9 verbunden, welcher in der Hülse 8 gelagert ist. Der Sperrantrieb
15 bildet zusammen mit einer Ringnut 30 am Zapfen 9 eine Verrastung 3, welche durch
Überdruck im hydraulischen System gelöst wird. Nach Lösen der Raste 3 ist die Anlenkung
10 des Ventilhebels 4 im Langloch 11 der Hülse 8 verschiebbar. Dies bedeutet, daß
der Ventilhebel 4 in seine neutrale Lage zurückgehen kann, auch wenn der Steuerhebel
2 nach oben ausgelenkt ist. Andererseits läßt sich der Ventilhebel 4 weiterhin mittels
des Steuerhebels 2 im Sinne eines Einschiebens des Ventilkolbens 1 verschwenken, sobald,
wie in Fig. 2 dargestellt, die Anlenkung 10 am oberen Rand des Langloches 11 anschlägt.
[0010] Die Ausführung gemäß Fig. 3 unterscheidet sich von jener gemäß Fig. 2 zunächst dadurch,
daß die erfindungsgemäße Verrastung durch zwei Paare von Anschlägen 24,31 bzw. 24ʹ,31ʹ
gebildet ist, wobei wahlweise jeweils ein Paar von Anschlägen außer Eingriff gebracht
werden kann. Damit ist es möglich, wahlweise die Aufwärtsbewegung oder die Abwärtsbewegung
des Steuerhebels 2 unwirksam zu machen, was dann notwendig ist, wenn nicht von vorneherein
feststeht, welche Art der Verschwenkung des Steuerhebels zu einer Erhöhung des Lastmomentes
führt.
[0011] Daß der Ventilhebel beim Ausführungsbeispiel nach Fig.3 aus zwei mittels Schrauben
29 verbundenen Teilen 4,4ʹ besteht, ist lediglich ein konstruktives Detail. Wichtiger
erscheint der Hinweis, daß die Betätigung der Anschläge 31,31ʹ hier nicht, wie im
Ausführungsbeispiel nach Fig. 2, hydraulisch, sondern durch Stellmotoren 27, 27ʹ
erfolgt, welche mittels Leitungen 26,26ʹ mit einem Sensor für das Auftreten von Überlast
verbunden sind.
[0012] Zweckmäßigerweise sind die Stellmotoren 27,27ʹ so geschaltet, daß bei Stromausfall
keine Betätigung des Ventilhebels 4 durch den Steuerhebel 2 möglich ist. Anschläge
32,32ʹ können dabei verhindern, daß der Steuerhebel 2 sich so weit gegenüber dem Ventilhebel
4 verschwenkt, daß einer der Anschläge 31,31ʹ beim neuerlichen Einschalten mit dem
falschen Anschlag 32,32ʹ in Eingriff gelangt. Statt Anschläge 32,32ʹ vorzusehen, kann
der Steuerhebel 2 auch durch eine relativ schwache Feder in Richtung auf seine neutrale
Stellung vorbelastet sein.
1. Einrichtung zur Steuerung eines hydraulisch betätigten Gerätes, insbesondere eines
Ladekrans, mit mindestens einer Steuereinheit, welche ein Steuerventil aufweist,
dessen Ventilkolben durch mindestens einen Steuerhebel in zwei entgegengesetzte Richtungen
aus einer neutralen Lage gegen Federkraft auslenkbar ist, um eine Bewegung des Gerätes
zu aktivieren, mit einer Schutzvorrichtung, welche bei Auftreten eines Grenzwertes
der Bewegung eine in dem den Steuerhebel und den Vetnilkolben verbindenden Gestänge
angeordnete Verrastung in der die Überschreitung des Grenzwertes der Bewegung bewirkenden
Richtung löst und damit die Rückführung des Ventilkolbens durch die Federkraft in
die neutrale Stellung ermöglicht, während die bewegungsschlüssige Verbindung in die
entgegengesetzte Richtung erhalten bleibt, dadurch gekennzeichnet, daß ein um einen
ortsfesten Drehpunkt (5) schwenkbar gelagerter Ventilhebel (4; 4,4ʹ) vorgesehen ist,
welcher einerseits am Ventilkolben (1) angelenkt ist und andererseits mit dem Steuerhebel
(2) unter Zwischenschaltung der durch die Schutzvorrichtung auslösbaren Verrastung
(15,30) verbunden ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilhebel (4) am
Gehäuse (6) des Ventiles gelagert ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerhebel
(2) dieselbe Schwenkachse (5) wie der Ventilhebel (4) aufweist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Ventilhebel
(4) und Steuerhebel (2) eine Hülse (8) bzw. ein darin geführter Zapfen (9) angelenkt
ist, wobei die Anlenkung (10) des Zapfens (9), welche ein Langloch (11) der Hülse
(8) durchsetzt, einen Anschlag bildet, mit dem das Ende des Langloches (11) auch
nach Lösung der zwischen Hülse (8) und Zapfen (9) vorgesehenen Verrastung (3) als
zweiter Anschlag zusammenwirkt (Fig. 2).
5. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verrastung (3) aus
zwei Paaren von zusammenwirkenden Anschlägen, die einerseits mit dem Ventilkolben
(1), andererseits mit dem Steuerhebel (2) in Verbindung stehen, gebildet ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Paare von Anschlägen
wahlweise außer Funktion setzbar sind (Fig. 3).