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EP 0 282 828 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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21.09.1988 Patentblatt 1988/38 |
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Anmeldetag: 03.03.1988 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)4: B65H 5/36 // B41F21/12 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT CH DE FR GB IT LI NL SE |
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Priorität: |
17.03.1987 DE 8703993 U
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Anmelder: M.A.N.-ROLAND Druckmaschinen
Aktiengesellschaft |
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63012 Offenbach (DE) |
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Erfinder: |
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- Rehwagen, Hellmuth
D-6050 Offenbach/Main (DE)
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Vertreter: Marek, Joachim, Dipl.-Ing. |
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c/o MAN Roland Druckmaschinen AG
Patentabteilung/FTB S,
Postfach 10 12 64 63012 Offenbach 63012 Offenbach (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Bogenglätteinrichtung im Zuführbereich einer bogenverarbeitenden Maschine |
(57) Damit schuppenförmig geförderte Bogen im Zuführbereich einer bogenverarbeitenden
Maschine ohne Beeinträchtigung des Einlaufens der Bogen in die Maschine geglättet
werden können, ist als Bogenglätter eine steuerbare Glattstreichbürste (3) vorgesehen,
die sich über die gesamte Breite des Anlegebleches (1) erstreckt.
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[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Bogenglätteinrichtung im Zuführbereich einer
bogenverarbeitenden Maschine nach dem Oberbegriff des ersten Schutzanspruches.
[0002] Eine Bogenglätteinrichtung ist aus der DE-PS 3 521 590 bekannt. Oberhalb des Anlegebleches
ist quer zur Richtung des Bogeneinlaufes ein Balken auf- und abbewegbar im Bereich
der Greiferkante des angelegten Bogens angeordnet, der durch eine Steuervorrichtung
jeweils beim Abziehen des Bogens durch die Vorgreifer angehoben und zur Glättung der
Greiferkante des nächstfolgend angelegten Bogens wieder annähernd auf den Bogen abgesenkt
wird. Nachteilig ist dabei, daß der starre Balken nicht direkt auf den nächstfolgend
angelegten Bogen abgesenkt werden kann, weil sonst der Bogeneinlauf behindert wird.
[0003] Aus der DE-PS 3 520 147 ist eine Bogenglättvorrichtung im Zuführbereich einer bogenverarbeitenden
Maschine bekannt, bei der ein Niederhalter zum glättenden und streckenden Niederhalten
der Bogen auf der Transportebene vorgesehen ist, der als Glättwalze ausgebildet ist,
die um eine sich quer zur Bogenförderrichtung über die Transportebene erstreckende
Achse frei drehbar und etwa senkrecht von der Transportebene wegbewegbar gelagert
ist. Dadurch, daß die Glättwalze frei auf dem Bogen aufliegend mitläuft, werden Beschädigungen
eines bereits auf die Bogen aufgebrachten Druckes vermieden. Nachteilig ist bei dieser
Vorrichtung, daß die ständig aufliegende Glättwalze eine Trennung des abziehenden
Bogens von dem nächstfolgend angelegten Bogen erschwert. Es besteht die Gefahr, daß
infolge elektrostatischer Aufladung der darunterliegende nachfolgende Bogen partiell
oder über die gesamte Breite mit nach oben gezogen wird. Dadurch würde die Planlage
des neu ankommenden Bogens an seiner Vorderkante ungünstig beeinflußt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bogenglätteinrichtung am Anlegeblech
einer bogenverarbeitenden Maschine genannter Gattung zu schaffen, die es ermöglicht,
daß weder der Ausrichtevorgang noch das Einlaufen des Bogens in die Maschine beeinträchtigt
werden.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe gemäß dem kennzeichnenden Teil des ersten Anspruches. Weiterbildungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen in Verbindung mit der Zeichnung und der Beschreibung.
[0006] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
[0007] Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht einer Bogenanlage mit einer Bogenglätteinrichtung in Teilansicht
rechts,
Fig. 2 einen Schnitt A-A nach Fig. 1.
[0008] Der Einsatz der erfindungsgemäßen Bogenglätteinrichtung erfolgt in herkömmlichen
Bogenanlegern. Gemäß Fig. 1 und 2 ist ein Anlegeblech 1 vorhanden, auf dem die der
bogenverarbeitenden Maschine zuzuführenden Bogen 2 zugeführt werden. Quer zur Zuführungsrichtung
ist oberhalb des Anlegebleches 1 bzw. des auf diesem zugeführten Bogen 2 eine aufund
abschwenkbare Glattstreichbürste 3 angeordnet. Die Borsten 20 der Glattstreichbürste
3 sind vorzugsweise in einem Winkel schräg nach unten auf das Anlegeblech 1 hin gerichtet.
Am Bürstenkörper 18 der sich über die gesamte Breite des Anlegebleches 1 erstreckenden
Glattstreichbürste 3 sind voneinander beabstandet in Richtung des Bogenlaufes zwei
Arme 13 befestigt, die mit der Glattstreichbürste 3 um eine sich quer zur Richtung
des Bogenlaufes erstreckende Drehachse 14 drehbar gelagert sind. Hierzu sind Zapfen
an den Armen 13 vorgesehen, die in gestellfest angeordneten Haltern 19 drehbeweglich
aufgenommen sind. Diese sind an der Maschinenseitenwand 4 der bogenverarbeitenden
Maschine in einer Traverse 6 aufgenommen, die in Lagerplatten 5 befestigt ist. Den
beiden Armen 13 ist jeweils eine Federstange 16 zugeordnet, die im Gelenk 15 mit
dem Ende des jeweiligen Armes 13 verbunden ist. Die Federstange 16 stützt sich an
einer Stützplatte 17 ab, die mit den Haltern 19 verbunden ist. Die Federstange 16
wird unter Federdruck nach oben gedrückt. Dadurch wird die Glattstreichbürste 3 mit
den Borsten 20 nach unten in Richtung des Anlegebleches 1 auf den darauf befindlichen
Bogen 2 gedrängt. Der Schwenkweg der Glattstreichbürste 3 nach unten und damit der
Anpreßdruck der Borsten 20 auf den Bogen 2 ist durch eine Stellmutter 21 der Federstange
16 je nach den Eigenschaften, z.B. Dicke des Bogens 2, einstellbar. Zur Verhinderung
der elektrostatischen Aufladung sollten die Borsten 20 Naturhaar, z.B. maschinengekämmtes
Roßhaar aufweisen. Über eine mittels Druckluft gesteuerte Einrichtung, die aus einer
nicht dargestellten Druckluftquelle, Steuerventil 7 mit Druckluftanschluß 8 und einem
Druckluftzylinder 10 mit Druckstück 11 besteht und gegen den Druck der Federstange
16 auf einen Ansatz 12 der Arme 13 wirkt, wird die Glattstreichbürste 3 bei Druck
"Ab" vom Bogen 2 abgehoben. Bei Druck "An" senkt sich die Glattstreichbürste 3 wieder
auf den Bogen 2. Der Druckluftzylinder 10 ist mittels einer klappbaren Klemmeinrichtung
9 an der Traverse 6 befestigt.
[0009] Der besondere Vorteil der Erfindung liegt darin, das nach dem Ziehen der Seitenmarke
der Bogen absolut gerade und ohne tänzeln dem Druckzylinder zugeführt werden kann,
auch wenn als Material dünnes, Wellen bildendes Papier Verwendung findet. Es wird
dazu beigetragen, die Qualität des Druckes hinsichtlich Doublieren, insbesondere bei
dünnen Druckträgern zu verbessern.
Bezugszeichenliste
[0010] 1 Anlegeblech
2 Bogen
3 Glattstreichbürste
4 Maschinenseitenwand
5 Lagerplatte
6 Traverse
7 Steuerventil
8 Druckluftanschluß
9 klappbare Klemmeinrichtung
10 Druckluftzylinder
11 Druckstück
12 Ansatz
13 Arme
14 Drehachse
15 Gelenk
16 einstellbare Federstange
17 Stützplatte
18 Bürstenkörper
19 Halter
20 Borsten
21 Stellmutter
1.) Bogenglätteinrichtung im Zuführbereich einer bogenverarbeitenden Maschine, mit
einem vor den Vorgreifern angeordneten Anlegeblech, auf dem Bogen der Maschine zuführbar
sind und mit einem sich über die gesamte Breite des Anlegebleches erstreckenden Bogenglätter,
der oberhalb des Anlegebleches quer zur Richtung des Bogeneinlaufes unmittelbar vor
den Vordermarken der bogenverarbeitenden Maschine angeordnet ist und durch eine Steuervorrichtung
jeweils bei Druck "An" abgesenkt, bei Druck "Ab" angehoben wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Bogenglätter eine sich über die gesamte Breite des Anlegebleches (1) erstreckende
Glattstreichbürste (3) vorgesehen ist.
2.) Bogenglätteinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Borsten (20) der abgesenkten Glattstreichbürste (3) im Winkel schräg nach
unten gerichtet sind.
3.) Bogenglätteinrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Bürstenkörper (18) der Glattstreichbürste (3) in Richtung des Bogenlaufes voneinander
beabstandet zwei Arme (13) befestigt sind, daß die beiden Arme (13) mit der Glattstreichbürste
(3) um eine sich quer zur Richtung des Bogenlaufes erstreckende Drehachse (14) in
gestellfest angeordneten Haltern (19) drehbar gelagert sind, daß beiden Armen (13)
eine sich gestellfest (4, 5, 6, 17, 19) abstützende Federstange (16) zugordnet ist,
die in einem Gelenk (15) mit dem Ende des jeweiligen Armes (13) verbunden ist und
daß die Glattstreichbürste (3) durch die mittels Stellmutter (21) einstellbare Federstange
(16) durch Federkraft auf den angelegten Bogen (2) mit den Borsten (20) direkt andrückbar
ist und über eine mittels Druckluft gesteuerte Einrichtung (7, 8, 10, 11), die gegen
den Druck der Federstange (16) auf einen Ansatz (12) der Arme (13) wirkt, bei Druck
"Ab" vom Bogen (2) abhebbar ist.

