[0001] Die Erfindung betrifft eine Kartusche nach dem Oberbegriff des Patentansprüchs 1.
[0002] Derartige Kartuschen dienen zur Aufbewahrung und zum Ausdrücken pastöser Massen,
wie beispielsweise Klebe- oder Dichtungsmassen aus Silikonmaterial. Die bekannten
Kartuschen bestehen aus einem rohrförmigen Behälter, der am vorderen Ende einen Gewindeanschluß
für eine Düse aufweist. Das rückwärtige Ende ist mit einem in dem Kartuschenrohr verschiebbaren
Kolben verschlossen. Bei Verwendung der Kartusche wird diese in ein pistolenartiges
Ausdrückwerkzeug eingesetzt, das die Kartusche am vorderen Ende abstützt, während
ein durch Betätigung eines Abzugsmechanismus bewegbarer Druckstempel gegen den Kolben
drückt und diesen in der Kartusche vorschiebt.
[0003] Wenn die pastöse Masse ein Kleb- oder Dichtstoff ist, der unter dem Einfluß von Luft
und/oder Feuchtigkeit härtet, besteht die Gefahr einer vorzeitigen Härtung, wenn bei
längerer Lagerung Luft- oder Feuchtigkeit durch den Kolben dringt. Der Kolben besteht
aus einem Spritzgußteil aus Kunststoff. Solche Kunststoffteile sind nicht hinreichend
diffusionsdicht, um eine Reaktion der pastösen Masse mit Luft oder Feuchtigkeit langfristig
zu verhindern. Insbesondere besteht die Gefahr, daß ein Teil der Masse den Kolbenumfang
in einer dünnen Schicht umgibt, die leicht aushärtet und den Kolben an der Innenwand
der Kartusche festklebt. Diese Klebung kann so fest sein, daß sie durch das manuelle
oder mit Druckluft betriebene Ausdrückwerkzeug nicht überwunden werden kann. Ferner
besteht die Gefahr, daß der Kolben einseitig festklebt, so daß er sich unter der Wirkung
des Druckstempels im Kartuscheninneren verkantet, wodurch die Kolbendichtigkeit aufgehoben
wird. Außerdem kann ein an der Kartusche anklebender Kolben dazu führen, daß Kolben
und/oder Kartusche bei dem Versuch des Ausdrückens der Masse zerstört werden.
[0004] Um zu verhindern, daß die pastöse Masse im Inneren der Kartusche mit Luft oder Feuchtigkeit
in Verbindung kommt, ist eine Kartusche bekannt, die hinter dem Kolben durch einen
abdichtenden Deckel verschlossen ist (US-PS 3 815 791). Der Deckel hat einen Boden,
der unter der Wirkung des Druckstempels abreißt und sich zwischen Druckstempel und
Kolben legt. Hierdurch wird zwar verhindert, daß Luft oder Feuchtigkeit in das rückwärtige
Ende der Kartusche eindringen, jedoch besteht immer noch die Gefahr, daß der Kolben
durch Lufteinschlüsse oder durch Diffusion durch die Kartuschenwand an dieser anklebt.
[0005] Eine bekannte Kartusche, von der der Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ausgeht (US-PS
3 503 542) weist eine diffusionsdichte Folie auf, die den Kolben an seiner Stirnwand
und an seiner Umfangswand umgibt. Im Bereich der Umfangswand bildet die aus einem
Flächenmaterial bestehende Folie Falten, die von der pastösen Masse ausgefüllt werden,
so daß die Folie an der Kartuschenwand anklebt. Beim Vorschieben des Kolbens, der
durch die Folie von der pastösen Masse getrennt ist, zerreist die Folie. Ein Teil
dieser Folie wird in undefinierter Weise von dem Kolben vorgeschoben. Dieser abgerissene
Folienteil kann seitlich neben den Kolben gelangen und diesen auf dem gesamten Verschiebeweg
verformen und seine Dichtigkeit beeinträchtigen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kartusche der im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 angegebenen Art zu schaffen, die das Ankleben des Kolbens an der
Kartuschenwand verhindert, ohne die Kolbenabdichtung zu verschlechtern.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den im kennzeichnenden Teil
des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Kartusche ist der Kolben vor Benutzung der Kartusche von
dem Behälter getrennt, während das rückwärtige Behälterende durch einen diffusionsdichten
Deckel verschlossen ist. Dieser Deckel kann vor Benutzung abgenommen oder zerstört
werden, um dann erst den Kolben in den Behälter einzuschieben. Das Einschieben wird
durch die Führungsvorrichtung ermöglicht, die den Kolben bei seiner Vorwärtsbewegung
in axialer Ausrichtung zum Behälter hält. Vor Benutzung der Kartusche ist der Deckel
von außen zugänglich, während der Kolben vom Behälter noch getrennt ist. Ein Ankleben
des Kolbens an der Behälterwand ist nicht möglich, weil der Kolben weder mit dem
Behälter noch mit der pastösen Masse in Berührung ist. Erst nach dem Abnehmen oder
Zerstören des Deckels kommt der Kolben mit der pastösen Masse in Kontakt. Wenn der
Deckel entweder durch die Führungsvorrichtung oder durch den Kolben zerstört wird,
verbleiben die Deckelteile am rückwärtigen Behälterende, wo sie befestigt sind. Wenn
also durch zerstörte Deckelteile der Kolben radial deformiert wird, so ist diese
Deformierung nur vorübergehend, bis der Kolben so weit vorgeschoben ist, daß er die
Deckelteile überwunden hat. Die Deckelteile können daher die Kolbendichtung nur über
eine begrenzte Länge des Verschiebungsweges des Kolbens beeinträchtigen. Vorzugsweise
ist der Deckel abnehmbar oder abbrechbar, so daß keine Deckelteile im Bereich des
Kolbenwegs verbleiben und der Kolben durch sie überhaupt nicht deformiert wird.
[0009] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist im Anspruch 2 angegeben. Hierbei
ist die Kartusche zweiteilig. Der Behälter, der die pastöse Masse enthält, ist durch
das rohrförmige Führungsstück verlängert, das vor Gebrauch der Kartusche den Kolben
enthält und vor Beginn des Gebrauchs an das rückwärtige Behälterende angesetzt wird.
Der Behälter kann hierbei randvoll oder nahezu bis zu seinem rückwärtigen Rand mit
Masse gefüllt werden. Das rückwärtige Führungsstück, das den Kolben enthält, ist
von der Masse völlig frei. Nur die Behälter werden in der Abfüllanlage mit pastöser
Masse gefüllt, während die separat hergestellten Führungs stücke mit eingesetztem
Kolben erst später hinzugefügt werden.
[0010] Andererseits ist es auch möglich, eine einstückige Kartusche in der erfindungsgemäßen
Weise auszubilden, indem die Kartusche nicht randvoll gefüllt wird, sondern am rückwärtigen
Ende einen Leerraum hat, der durch den Deckel ausgefüllt ist. Nach dem Entfernen des
Deckels kann in den Leerraum der Kolben eingesetzt werden, wobei die Wand des Leerraums
als Führungsvorrichtung dient.
[0011] Die Erfindung betrifft ferner ein Ausdrückwerkzeug für die Kartusche. Während die
bekannten Ausdrückwerkzeuge so ausgebildet sind, daß in sie die Kartusche zusammen
mit dem darin enthaltenen Kolben eingesetzt wird, ist bei dem erfindungsgemäßen Ausdrückwerkzeug
außer dem Kartuschenhalter ein Kolbenlager vorgesehen, in das der Kolben einsetzbar
ist und aus dem heraus er von dem Druckstempel in die Kartusche bewegbar ist. Kartusche
und Kolben werden also separat in das Ausdrückwerkzeug eingesetzt, wobei der die rückwärtige
Kartuschenöffnung abschließende Deckel entweder vorher abgenommen oder beim Vorschieben
des Kolbens zerstört wird. Wichtig ist, daß das Kolbenlager in genauer axialer Ausrichtung
zur Kartusche verläuft, so daß der vom Druckstempel vorgetriebene Kolben sicher in
die Kartuschen eingeführt wird.
[0012] Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung näher erläutert.
[0013] Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausführungsform der Kartusche
beim Öffnen des Behälters,
Fig. 2 das Einsetzen der gebrauchsfertigen Kartusche in das Ausdrückwerkzeug,
Fig. 3 einen Längsschnitt der in das Ausdrückwerkzeug eingesetzten Kartusche,
Fig. 4 einen Längsschnitt einer modifizierten Ausführungsform des Deckels,
Fig. 5 eine zweite Ausführungsform der Kartusche mit Schraubverbindung zwischen Behälter
und Führungsstück,
Fig. 6 eine weitere Ausführungsform mit einem Zwischenstück zwischen Behälter und
Führungsstück,
Fig. 7 ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Führungsvorrichtung sich im Ausdrückwerkzeug
befindet,
Fig. 8 eine einstückige Kartusche, bei der die Führungsvorrichtung am Behälter vorgesehen
ist,
Fig. 9 die in ein entsprechendes Ausdrückwerkzeug eingesetzte Kartusche nach Fig.
8,
Fig. 10 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Kartusche, die in ein übliches Ausdrückwerkzeug
eingesetzt ist,
Fig. 11 ein Ausführungsbeispiel einer zweiteiligen zylindrischen Kartusche ohne seitlich
abstehende Teile und
Fig. 12 ein ähnliches Ausführungsbeispiel wie Fig. 3
[0014] Die dargestellten Kartuschen dienen zur Aufnahme und zum Auspressen einer pastösen
Masse, z.B. einem Kleber oder Dichtungsmittel aus Silikon.
[0015] Die Kartusche 10 des Ausführungsbeispiels der Fig. 1 bis 3 weist einen langgestreckten
zylindrischen Behälter 11 auf, der die pastöse Masse 12 enthält. Am vorderen Ende
des zylindrischen Behälters 11 befindet sich ein hohler Gewindestutzen 13, der axial
absteht und an seinem vorderen Ende verschlossen ist. Das vordere Ende kann zum Ausdrücken
der Masse 12 aus dem Behälter abgetrennt werden, wobei auf den Gewindestutzen 13
eine kegelstumpfförmige Düse aufgeschraubt wird.
[0016] Der Innenraum des Behälters 11 ist zylindrisch und sein Durchmesser ist gleich demjenigen
der Öffnung am rückwärtigen Behälterende. Der Behälter 11 kann aus Metall, beschichteter
Pappe oder vorzugsweise aus Kunststoff bestehen. Am rückwärtigen Behälterende ist
ein die Behälteröffnung ringförmig umgebender Wulst 14 vorgesehen, der radial nach
außen absteht. Die Behälteröffnung ist mit einem Deckel 15 verschlossen, der an das
rückwärtige Behälterende angesiegelt oder auf andere Weise abdichtend mit diesem Behälterende
verbunden ist. Wie Fig. 1 zeigt, kann der Deckel 15 durch Abziehen entfernt werden.
Der Deckel 15 besteht aus einem dampfundurchlässigen Material, z.B. aus einer Metallfolie
oder einer Metallplatte oder aus einem mehrschichtigen Material, das eine Metallfolie,
z.B. aus Aluminium, aufweist. Der Behälter 11 ist mit der pastösen Masse 12 randvoll
gefüllt, d.h. die pastöse Masse füllt den Behälter hohlraumfrei aus und ihr rückwärtiges
Ende wird hohlraumfrei von dem Deckel 15 begrenzt.
[0017] Zur Kartusche 10 gehört ferner das rohrförmige Führungsstück 16, dessen vorderes
Ende auf das rückwärtige Behälterende aufschiebbar ist. Das Führungsstück 16 weist
eine umlaufende ringförmige Sicke 17 auf, die im montierten Zustand des Führungsstücks
16 den Wulst 14 des Behälters 11 überdeckt und somit das Führungsstück 16 auf dem
Behälter 11 zentriert und gegen axiale Verschiebung sichert. Vor der Sicke 17 befindet
sich ein rohrförmiger Führungsbereich 18, der elastisch ist und sich beim Überschieben
über den Wulst 14 vorübergehend aufweitet, um anschließend den Behälter 11 eng zu
umgeben.
[0018] Im Inneren des rohrförmigen Führungsstücks 16 ist der Kolben 19 angeordnet. Der hinter
der Sicke 17 liegende Bereich des Führungsstücks 16 hat den gleichen Durchmesser,
wie der Innenraum des Behälters 12, so daß der Kolben 19 in dem in Fig. 3 dargestellten
montierten Zustand aus dem Führungsstück 16 heraus in den Behälter 11 eingeschoben
werden kann. Hierbei stützt sich das Führungsstück 16 am rückwärtigen Ende des Behälters
11 ab. Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, hat der vordere Teil 18 des Führungsstücks
16 einen größeren Durchmesser als der hinter der Sicke 17 liegende Bereich.
[0019] Der Kolben 19 ist in bekannter Weise als Hohlkolben ausgebildet. Der Kolben weist
eine nach außen gewölbte Stirnwand 19a und eine sich daran anschließende zylindrische
Umfangswand 19b auf und er ist an seinem rückwärtigen Ende offen. An der Umfangswand
19b sind umlaufende Dichtlippen 19c angeordnet. Von dem Übergang der Stirnwand 19a
zum zylindrischen Bereich 19b steht eine kegelstumpfförmige Rippe 19d in das Innere
des Kolbens ab. Gegen diese Rippe stößt der Teller 20a des Druckstempels 20 des Ausdrückwerkzeugs
21 um den Kolben 19 zum Ausstoßen der pastösen Masse 12 vorzuschieben. Das Ausdrückwerkzeug
21 ist in üblicher Weise als Pistole ausgebildet und es weist einen langgestreckten
Kartuschenhalter 22 auf, in den die Kartusche 10 eingesetzt wird. Am vorderen Ende
des Kartuschenhalters 22 ist ein Widerlager 23 zum axialen Abstützen des vorderen
Endes der Kartusche 10 angeordnet. Durch Betätigen des Abzugshebels 24 wird der Druckstempel
20 jeweils um ein bestimmtes Maß vorgeschoben. Ein Auslösehebel 24a ermöglicht bei
Betätigung das Zurückziehen des Druckstempels 20, damit die Kartusche aus dem Ausdrückwerkzeug
entfernt werden kann.
[0020] Vor Gebrauch der Kartusche ist das Führungsstück 16 mit dem darin enthaltenen Kolben
19 von dem Behälter 11 getrennt. Nach dem Entfernen des Deckels 15 vom Behälter 11
(Fig. 1) wird das Führungsstück 16 auf das rückwärtige Behälterende aufgeschoben,
wo es einrastet. Die so zusammengesetzte Kartusche 10 wird gemäß Fig. 2 in das Kartuschenlager
22 des Ausdrückwerkzeugs 21 eingesetzt. Dann wird der Abzugshebel 24 betätigt, wodurch
der Teller 20a des Druckstempels 20 in den Kolben 19 eingefahren wird. Beim nachfolgenden
weiteren Betätigen des Abzugshebels 24 gelangt der Kolben 19 in Berührung mit der
pastösen Masse 12, um diese Masse aus dem Behälter 11 auszutreiben. Dadurch, daß
der Kolben im Inneren des Führungsstücks 16 nicht mit der Masse in Berührung ist,
kann er nicht ankleben. Durch den diffusionsdichten Deckel 15 wird erreicht, daß
die Masse vor dem Öffnen des Behälters nicht aushärten kann.
[0021] Am Beispiel der Fig. 2 wurde ein Ausdrückwerkzeug beschrieben, bei dem das Kartuschenlager
22 trogförmig ausgebildet ist, so daß die Kartusche 10 von oben her in das Kartuschenlager
eingesetzt werden kann. Es kann auch ein Ausdrückwerkzeug mit rohrförmigen Kartuschenlager
benutzt werden, in welches die Kartusche axial eingeschoben wird.
[0022] Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem anstelle des flexiblen Deckels 15 ein
Bördeldeckel 25 aus Metall vorgesehen ist. Am rückwärtigen Ende des Behälters 11 ist
ein radial abstehender Flansch 26 vorgesehen, gegen den der Deckel 25 gesetzt ist.
Der Rand 25a des Deckels 25 ist um den Flansch 26 herum umgebördelt. Der an der Stirnseite
des Flansches 26 anliegende Bereich des Deckels 25 ist mit einer ringförmigen Dichtung
27 versehen, so daß der Deckelverschluß hermetisch abdichtet. Der Mittelbereich des
Deckels 25 ist geringfügig vertieft, so daß er hohlraumfrei an der Masse 12 anliegt.
Zum Öffnen des Deckels 25 kann der Bördelrand 25a zurückgebogen oder abgerissen werden.
Im zweiten Fall ist eine Schwächungslinie vorgesehen, die das Abreißen des Bördelrandes
25a vom Deckel 25 ermöglicht.
[0023] Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 5 ist der Behälter 11 an seinem rückwärtigen
Ende mit einem Außengewinde 30 versehen, auf das ein an dem Führungsstück 16 vorgesehener
Gewindestutzen 31 mit Innengewinde aufgeschraubt wird, um das Führungsstück 16 am
Behälter 12 zu befestigen. Auch hier schließt sich der Innenraum des Führungsstücks
16 ohne Durchmesserveränderung an denjenigen des Behälters 11 an. Bei der Darstellung
nach Fig. 5 ist der Deckel, mit dem der Behälter 11 ursprünglich verschlossen war,
bereits abgenommen worden, bevor das Führungsstück 16 an den Behälter 11 angeschraubt
worden ist.
[0024] Zur Vermeidung von Lufteinschlüssen zwischen dem Kolben 19 und der Masse 12 sind
gemäß Fig. 5 Entlüftungsbohrungen 32 am Führungsstück 16 vorgesehen. Diese Bohrungen
sind mit solchem axialem Abstand hinter dem Ende der Masse 12 angeordnet, daß sie
von der Masse nicht verschlossen werden, wenn der Kolben 19 in die Masse eindringt
und diese zunächst seitlich und nach hinten ausweicht. Die Entlüftungslöcher werden
von der zurückweichenden Masse und der Umfangswand des Kolbens etwa zur gleichen
Zeit erreicht, so daß sämtliche Luft entweichen kann. Entsprechende Entlüftungsmöglichkeiten
sind auch bei den anderen Ausführungsbeispielen vorhanden, obwohl sie dort nicht
im einzelnen beschrieben sind.
[0025] Gemäß Fig. 6 ist eine Verbindungsmuffe 33 vorgesehen, die im rückwärtigen Bereich
ein Innengewinde 34 aufweist, in das ein Außengewinde 35 des Führungsstücks 16 eingeschraubt
wird. Die Verbindungsmuffe 33 ist am vor deren Ende mit einem radial elastisch federnden
Bereich 36 versehen, der über den Wulst 14 des Behälters 10 geschoben werden kann.
Hinter dem elastischen Bereich 36 befindet sich eine Nut 37, in der der Wulst 14 einrastend
fixiert wird.
[0026] Fig. 7 zeigt eine Variante, bei der das Führungsstück 16 fester Bestandteil des Ausdrückwerkzeugs
21 ist. Der Kolben 19 wird vom vorderen Ende her in das Führungsstück 16 eingesetzt,
in das vom rückwärtigen Ende her der Druckstempel 20 hineinragt. Anschließend wird
der Behälter 10, nachdem dessen Deckel entfernt worden ist, mit einem Gewinde 40 am
vorderen Ende des Führungsstücks 16 befestigt. Bei dieser Ausführungsform bildet
das Führungsstück 16 ein Kolbenlager 41, das Bestandteil des Ausdrückwerkzeugs ist
und in das jeweils vor dem Befestigen des Behälters 11 ein Kolben 19 eingesetzt wird.
[0027] Fig. 8 und 9 zeigen ein Beispiel, bei dem der dem Behälter verschließende Deckel
45 einen axialen Ansatz 46 aufweist, der über eine gewisse Distanz in den Behälter
11 hineinragt und dessen rückwärtigen Teil ausfüllt. Nach dem Entfernen des Deckels
45 (Fig. 9) bildet der von Masse 12 freie rückwärtige Endbereich 47 die Führungsvorrichtung
zum Einführen des Kolbens 19 in den Behälter 11. Ein Wulst oder Ringflansch ist an
dem Behälter 11 nicht erforderlich. Der Behälter 11 kann daher eine zylindrische Außenfläche
oder radial abstehende Teile aufweisen. Demnach ist das Kartuschenlager 22 gemaß
Fig. 9 ein Rohr, das den Behälter 11 mit engem Abstand umgibt. Das rückwärtige Ende
des Kartuschenlagers 22ʹ ist als Kolbenlager 41 ausgebildet, das den Kolben 19 in
axialer Ausrichtung mit dem Behälter 11 aufnimmt. Der Kolben 19 kann durch eine radiale
Öffnung des Kolbenlagers 41 in dieses eingesetzt werden, wobei er zwischen Druckstempel
20 und dem rückwärtigen Ende des Behälters 11 liegt und beim Vorschieben des Druckstempels
20 in den rückwärtigen Bereich 47 des Behälters 11 eingeführt wird.
[0028] Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 10 ist wiederum ein Führungsstück 16 vorgesehen,
das auf das rückwärtige Ende des randvoll gefüllten Behälters 11 aufgeschoben ist.
Das Führungsstück 16, in dem der Kolben 19 angeordnet ist, weist eine Überwurfmuffe
48 auf, die lose über das rückwärtige Behälterende gesetzt ist, wobei das Führungsstück
16 axial an dem Behälter 11 abgestützt ist. Eine Sicherung gegen Abziehen des Führungsstücks
16 vom Behälter 11 ist nicht erforderlich, da beim Gebrauch des Ausdrückwerkzeugs
keine Kräfte wirksam sind, die bestrebt sind, das Führungsstück 16 von dem Behälter
11 abzuziehen. Der Behälter 11 hat eine zylindrische Außenfläche ohne abstehende Teile.
[0029] Eine weitere Variante zeigt Fig. 11. Bei dieser Variante ist das Führungsstück 16,
das den Kolben 19 enthält, mit einem in das Innere des Behälters 11 hineinragenden
ringförmigen Vorsprung 50 versehen, der sich eng an die Innenwand des Behälters 11
anlegt und dessen Wandstärke sich zum vorderen Ende hin stetig verringert, so daß
die Innenwand des Ansatzes 50 kontinuierlich in diejenige des Behälters 11 übergeht.
Während der Innendurchmesser des Führungsstücks hinter dem Ansatz 50 gleich demjenigen
des Behälters 11 ist, bildet der Ansatz 50 eine Verengung, durch die der Kolben 19
unter Verformung hindurchgeschoben werden muß. Die Umfangsflächen von Behälter 11
und Führungsstück 16 schließen sich bündig, ohne abstehende Teile, aneinander an,
so daß die Kartusche 10 eine über die gesamte Länge zylindrische Außenkontur hat.
[0030] Es ist auch möglich, mit der scharfen Vorderkante des Ansatzes 50 den aus Folienmaterial
bestehenden Deckel zu zerschneiden, wenn das Führungsstück 16 auf den Behälter 11
aufgeschoben wird. Zu diesem Zweck kann die Vorderkante des Führungsstücks 16 abgeschrägt
sein, so daß beim Einstecken des Führungsstücks der Trennvorgang zunächst an einer
Stelle beginnt, und sich beim weiteren Einführen fortsetzt.
[0031] Abweichend von den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen kann der Deckel auch
so ausgebildet sein, daß er vor dem Einführen des Kolbens in den Behälter nicht entfernt
oder zerstört werden muß. Der Deckel kann auch von einem am vorderen Kolbenende vorgesehenen
Dorn durchstochen werden und aufreißen, wobei die Deckelreste dann am rückwärtigen
Behälterende verbleiben und nicht vor dem Kolben hergeschoben werden.
[0032] Fig. 12 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem das Ende des Behälters 11 vor dem
Bördelrand eine Aufweitung 53 hat. Beim Anstechen durch die Messerkante 16a des Führungsstücks
16 wird der Deckel 25a an der Schwachungslinie 52 durchtrennt. Der Kolben 19 kann
ohne Verformung in den Behälter eingeschoben werden. Die Kartusche hat in diesem
Beispiel keine zylindrische Außenkontur. Da der Bördelrand 54 aber nicht größer als
bei handelsüblichen Kartuschen ist, können im Markt befindliche Verarbeitungsgeräte
mit üblichem Kartuschenhalter 22 verwendet werden. Im Gegensatz zu Fig. 3 ist bei
dieser Ausführung der Behälter 11 schlanker.
1. Kartusche für pastöse Massen, mit
- einem zylindrischen Behälter (11),
- einem in den Behälter (11) verschiebbaren Kolben (19) zum Ausdrücken der Masse (12),
- und einem das rückwärtige Ende der Masse (12) abdichtend bedeckenden Deckel, der
die Masse (12) von dem Kolben (19) trennt,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Kolben (19) außerhalb des von dem Deckel verschlossenen Bereichs befindet,
daß der Deckel (15, 25, 45) vor dem Einführen des Kolbens (19) in den Behälter (11)
abnehmbar, abreißbar oder durchtrennbar ist und daß eine Führungsvorrichtung zum
Einführen des Kolbens (19) in den Behälter (11) vorgesehen ist.
2. Kartusche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsvorrichtung
aus einem mit dem rückwärtigen Ende des Behälters (11) verbindbaren rohrförmigen Führungsstück
(16) besteht, dessen Innendurchmesser im wesentlichen gleich demjenigen des Behälters
(11) ist und das den Kolben (19) enthält.
3. Kartusche nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (15, 25,
45) die pastöse Masse (12) hohlraumfrei begrenzt.
4. Kartusche nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel
(15, 25) eine ebene Platte oder Folie aufweist, die den mit pastöser Masse (12) randgefüllten
Behälter (11) abschließt.
5. Kartusche nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel
(45) einen in den Behälter (11) hineinragenden und dessen rückwärtigen Teil ausfüllenden
Ansatz (46) aufweist.
6. Kartusche nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsvorrichtung
Bestandteil eines Ausdrückwerkzeugs (21) mit verschiebbarem Druckstempel (20) ist.
7. Kartusche nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsvorrichtung
(16) an dem rückwärtigen Behälterende verschraubt ist.
8. Kartusche nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsvorrichtung
(16) an dem rückwärtigen Behälterende festgklemmt oder lose aufgesetzt ist.
9. Ausdrückwerkzeug für eine Kartusche, die eine pastöse Masse enthält, mit einem
die Kartuschenschulter abstützenden Kartuschenhalter (22, 22ʹ) und einem den Kolben
(19) vom rückwärtigen Ende her vortreibenden Druckstempel (20), dadurch gekennzeichnet,
daß hinter der in den Kartuschenhalter (22, 22ʹ) eingesetzten Kartusche (10) ein
Kolbenlager (41) vorgesehen ist, in das der Kolben (19) einsetzbar ist und aus dem
heraus er von dem Druckstempel (20) in die Kartusche (10) bewegt wird.