[0001] Die Erfindung betrifft flüssige, phosphatfreie einphasige Zusammensetzungen, die
zur entfettenden Reinigung von Aluminiumoberflächen herangezogen werden können.
[0002] Die Aufbringung von anorganischen oder organischen Überzügen oder Beschichtungen
auf Metalloberflächen, die zur Verbesserung des Korrosionsschutzes oder zur Erzielung
dekorativer Effekte in jüngerer Zeit immer mehr Bedeutung gewinnt, bedingt eine vorherige
sorgfältige Reinigung der Metalloberflächen als vorbereitenden Schritt vor der Aufbringung
der Beschichtungen bzw. Überzüge. Üblicherweise werden Metalloberflächen mit stark
alkalischen Reinigerlösungen behandelt, wobei sich eine mehr oder weniger vollständige
Entfernung von Verunreinigungen, insbesondere von Fettresten, erzielen läßt.
[0003] Derartige Reinigungsschritte mit stark alkalischen Reinigerlösungen sind bei Aluminiumoberflächen
bzw. Metalloberflächen, die Aluminium neben anderen Metallen enthalten, seit jeher
problematisch, da bekanntlich Aluminium gegenüber stark alkalischen wäßrigen Lösungen
hochempfindlich ist. Bei extrem hohen pH-Wer ten werden unerwünscht hohe Mengen an
Aluminium aus den metallischen Oberflächen in Form alkalischer Aluminat-Komplexsalze
herausgelöst. Dies bedingt bei der Reinigung von Aluminiumoberflächen mit Hilfe alkalischer
Reiniger immer einen Kompromiß zwischen der Entfettungsleistung des Reinigers einerseits
und dem - unerwünschten - Metallabtrag von den Aluminiumoberflächen andererseits:
Üblicherweise werden zur Reinigung von Aluminiumoberflächen wäßrige Systeme eingesetzt,
in denen als Puffer geeignete Buildersubstanzen Verwendung finden. Unter "Buildersubstanzen"
werden hier wie in der nachfolgenden Beschreibung und in den Ansprüchen solche Verbindungen
verstanden, die als Puffersubstanzen wirksam sind und die Reinigungswirkung von Tensiden
fördern. Als solche haben sich im Stand der Technik für die Reinigung von Aluminiumoberflächen
insbesondere Boratsalze, wie beispielsweise Borax, bewährt, die in Kombination mit
Alkalimetall-Orthophosphaten oder Alkalimetallsalzen kondensierter Phosphate verwendet
werden und eine hinreichende Entfettungsleistung erbringen, ohne daß von der Aluminiumoberfläche
zu große Metallmengen abgetragen werden.
[0004] Wesentlicher Nachteil derartiger Rezepturen ist es, daß die entsprechenden Boratsalze
schlecht wasserlöslich sind. Dies führt dazu, daß immer wieder Probleme bei der Vorbereitung
der Anwendungslösungen dadurch auftreten, daß bei Dosierung der - meist pulverförmig
konfektionierten - Zusammensetzungen in Prozeßwasser mehrphasige Systeme gebildet
werden. Die als Sequestriermittel (Komplexbildner) üblicherweise verwendeten kondensierten
Phosphate werden zudem in wäßriger Lösung sukzessive hydrolysiert und verlieren dabei
ihre komplexierenden Eigenschaften. Die dabei in der Anwendungslösung bzw. auch im
Abwasser entstehen den Phosphate sind zudem auch aus ökologischen Gründen unerwünscht
udn müssen sukzessive durch andere Verbindungen ersetzt werden, um einer Eutrophierung
der Oberflächengewässer auf lange Sicht im erforderlichen Maße vorbeugen zu können.
[0005] Die im Stand der Technik bisher vorgeschlagenen Reinigungsmittel waren aus einer
Mehrzahl von Gründen zur Lösung der Probleme, die mit der Reinigung von Aluminiumoberflächen
auftraten, nicht geeignet. So werden beispielsweise in der US-PS 4 521 332 wäßrige
Zusammensetzungen zur Reinigung von Metalloberflächen vorgeschlagen, die stark alkalisch
sind und in großen Mengen Natriumhydroxid sowie ein Alkalimetallcarbonat dispergiert
in Polyacrylsäure enthalten. Allein schon aufgrund der hohen Alkalität sind derartige
Reinigungsdispersionen zur Entfettung von Aluminiumoberflächen nicht geeignet.
[0006] In der US-PS 4 528 039 sind - auf die Anwendung für die Entfettung von Aluminiumoberflächen
abgestimmt - Zusammensetzungen beschrieben, die neben Natriumcarbonat Natriumsilikat
als Builder enthalten; außerdem sind in den Zusammensetzungen oberflächenaktive Agenzien
und weitere, aus dem Stand der Technik bekannte Zusätze enthalten. Derartige Zusammensetzungen
lassen sich jedoch nicht in gelöster Form zur Entfettung von Aluminiumoberflächen
verwenden, da sie - als Pulver konfektioniert - vor der Anwendung in bestimmter Dosierung
in die wäßrige Phase eingebracht werden. Dabei ist ein vollständiges Lösen bzw. homogenes
Verteilen der Zusammensetzungen in der wäßrigen Phase - zumindest im industriellen
Maßstab - nicht gewährleistet. Außerdem besitzen derartige Zusammensetzungen den Nachteil,
daß eine automatische Dosierung von Pulvern nur schlecht möglich ist; in der industriellen
Anwendung sind daher flüssige Konfektionierungen bevorzugt.
[0007] In H.-G. Germscheid "Untersuchungsmethoden bei der Entfettung"; in "Galvanotechnik"
67, 215 (1976) wird beschrieben, daß bei der Entfettung und Reinigung von Metalloberflächen
Tenside insofern eine wesentliche Rolle spielen, als sie den auf der Metalloberfläche
fest haftenden Fettfilm verdrängen und dadurch eine mehr oder weniger vollständige
Entfettung der Metalloberflächen erst ermöglichen. Eine Entfettung ohne Anwesenheit
von Tensiden wird in dieser Druckschrift als nicht möglich angesehen. Insbesondere
wird darin auch aufgrund experimenteller Ergebnisse nachgewiesen, daß durch die Wirkung
anderer Reinigerbestandteile, insbesondere durch die Wirkung von Buildern in Reinigungsmitteln,
die Wirkung der Tensider gesteigert werden kann. Die in der genananten Druckschrift
beschriebenen Untersuchungsergebnisse belegen eine synergistische Wirkung von Buildern
und Tensiden auch quantitativ.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, neue, in flüssiger Form konfektionierbare
Entfettungsmittel für Aluminiumoberflächen zur Verfügung zu stellen, die in ihrer
Wirksamkeit zumindest mit den aus dem Stand der Technik bekannten vergleichbar, wenn
nicht sogar besser sind, d.h. eine möglichst vollständige Entfettung einer Aluminiumoberfläche
schon in einem Arbeitsgang ermöglichen. Dabei war zu beachten, daß zum Zwecke einer
Erhöhung der Lagerstabilität derartige flüssig konfektionierbare Entfettungsmittel
nicht in zweiphasiger Form, beispielsweise in Form von Suspensionen oder Dispersionen,
vorliegen sollten. Damit war eine vollständige Löslichkeit aller beteiligten Komponenten
erforderlich. Außerdem sollten derartige Entfettungsmittel für Aluminiumoberflächen
frei von Phosphat sein, wobei hierunter sowohl die Abwesenheit konden sierter Phosphate
als wirksame Komponenten verstanden werden soll, die in Zusammensetzungen nach dem
Stand der Technik in wäßriger Phase hydrolysiert werden und damit ihre Wirksamkeit,
insbesondere ihre sequestrierende Wirksamkeit, verlieren, als auch eine Abwesenheit
von Orthophosphat, um negative ökologische Auswirkungen von vornherein zu vermeiden,
die primär in der Eutrophierung der Oberflächenwässer bestehen. Zudem sollten die
der Erfindung zugrunde liegenden Entfettungsmittel für Aluminiumoberflächen einer
automatischen Dosierung und anschließenden leichten Verteilung in der Anwendungslösung
zugänglich sein, was am ehesten durch ein flüssiges Mittel gewährleistet ist.
[0009] Die Erfindung betrifft flüssige, phosphatfreie Einphasen-Entfettungsmittel für Aluminiumoberflächen
mit einem oder mehreren Buildern, Sequestriermitteln und Tensiden in wäßriger, alkalischer
Lösung, die Alkalimetall- und/oder Ammoniumcarbonat, Alkalimetall- und/oder Ammoniumhydrogencarbonat,
einen oder mehrere Komplexbildner aus der Gruppe acrylische Polymere und andere Komplexbildner,
ein oder mehrere anionische oder nichtionische Tenside, gegebenenfalls weitere, in
derartigen Entfettungsmitteln üblicherweise verwendete Wirkstoffe und/oder Hilfsstoffe
und Wasser enthalten.
[0010] Unter "Einphasen-Entfettungsmitteln" für Aluminiumoberflächen sollen dabei hier
wie in der nachfolgenden Beschreibung und in den Patentansprüchen solche Entfettungsmittel
verstanden werden, die nicht in Form von Suspensionen oder Dispersionen vorliegen,
sondern in Form von Lösungen, in denen alle Komponenten klar, d.h. isotrop, gelöst
sind. Gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Mitteln weisen derartige einpha
sige Entfettungsmittel den wesentlichen Vorteil auf, daß sie eine wesentlich höhere
Lagerstabilität deswegen besitzen, weil bei Lagerung insbesondere unter extremen
Bedingungen kein Absetzen essentiell wichtiger Komponenten und keine Phasentrennung
beobachtet wird und damit eine im wesentlichen auch über längere Zeit gleichbleibende
Konzentration aller Wirkstoffe in den Konzentraten garantiert werden kann. Dies ermöglicht
dem Anwender bei der Herstellung der Anwendungsflotten eine leichtere Handhabung
und führt auch im industriellen Maßstab zu einer schnellen Verteilung der Wirkstoffe
in den Anwendungslösungen.
[0011] Erfindungsgemäß enthalten die flüssigen Einphasen-Entfettungsmittel für Aluminiumoberflächen
als essentielle Builderstoffe, d.h. Puffersubstanzen, Alkalimetall- und/oder Ammoniumcarbonat
und Alkalimetall- und/oder Ammoniumhydrogencarbonat. Aus der Gruppe der unter diese
Oberbegriffe fallenden Verbindungen kommen Carbonate und Hydrogencarbonate aus der
Gruppe der Verbindungen der allgemeinen Formeln (I) und (II) in Frage
MMʹCO₃ (I)
MHCO₃ (II)
in denen M und Mʹ gleich oder verschieden sein können und für Lithium, Natrium, Kalium
oder Ammonium der Formel NHR¹R²R³ stehen, wobei R¹, R² und R³ gleich oder verschieden
sind und Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen oder Hydroxyalkylen mit 1 bis 6 C-Atomen
im Alkylenrest bedeuten. Es kommen also als Verbindungen aus diesen beiden Gruppen
als Carbonate Lithiumcarbonat, Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat, Ammoniumcarbonat
(R¹ = R² = R³ = H), Monoalkylammoniumcarbonate, Dialkylammoniumcarbonate, Trialkylammoniumcarbonate,
in denen die Alkylreste aus der Gruppe Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl und Hexyl
ausgewählt sind, Monoalkanolammoniumcarbonate, Dialkanolammoniumcarbonate, Trialkanolammoniumcarbonate,
wobei die Alkanolreste ausgewählt sind aus der Gruppe Methanol, Ethanol, Propanol,
Butanol, Pentanol oder Hexanol, sowie aus der Gruppe der Hydrogencarbonate Lithiumhydrogencarbonat,
Natriumhydrogencarbonat, Kaliumhydrogencarbonat, Ammoniumhydrogencarbonat (R¹ = R²
= R³ = H), Monoalkylammoniumhydrogencarbonate, Dialkylammoniumhydrogencarbonate,
Trialkylammoniumhydrogencarbonate, in denen die Alkylreste aus der Gruppe Methyl,
Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl und Hexyl ausgewählt sind, Monoalkanolammoniumhydrogencarbonate,
Dialkanolammoniumhydrogencarbonate und Trialkanolammoniumcarbonate, in denen die
Alkanolgruppen ausgewählt sind aus der Gruppe Methanol, Ethanol, Propanol, Butanol,
Pentanol und Hexanol, in Frage. Sowohl bei den Ammoniumcarbonaten als auch bei den
Ammoniumhydrogencarbonaten können etwa vorhandene Alkylreste und/oder Alkanolreste
geradkettig oder verzweigt sein; es werden die geradkettigen Reste bevorzugt. Aus
der Gesamtgruppe der genannten Verbindugnen werden Natriumcarbonat und Natriumhydrogencarbonat,
Kaliumcarbonat und Kaliumhydrogencarbonat sowie Triethanolammoniumcarbonat und Triethanolammoniumhydrogencarbonat
bevorzugt. Es können aus der genannten Gruppe jeweils ein Carbonat neben einem Hydrogencarbonat
oder ein Carbonat neben mehreren Hyrogencarbonaten oder mehrere Carbonate neben einem
Hydrogencarbonat oder mehrere Carbonate neben mehreren Hydrogencarbonaten verwendet
werden.
[0012] Diese beiden Verbindungsklassen weisen bekanntermaßen eine hohe Pufferkapazität auf
und können in dieser Eigenshaft das in Mitteln aus dem Stand der Technik als Builder
verwendete Borat (Borax) ersetzen. Sie bringen dabei den Vorteil mit, daß sie ausgesprochen
gut wasserlöslich sind und damit zu einer schnellen, guten und gleichmäßigen Verteilung
in den Konzentraten beitragen. Außerdem stellen sie einen für derartige Entfettungsmittel
erforderlichen alkalischen pH-Wert sicher, ohne daß der Zusatz von Alkalimetallhdyroxiden
zur Einstellung eines alkalischen pH-Wertes erforderlich ist. Dieser bedingte den
im Stand der Technik bekannten Nachteil, daß aufgrund des hohen Hydroxylionen-Überschusses
auf den Aluminiumoberflächen Alkalimetall-Hydroxoaluminate gebildet wurden und ein
Teil der Aluminiumoberflächen in dieser Komplexform beim Reinigungsvorgang abgetragen
wurde. Bei Verwendung von Alkalimetall- und/oder Ammoniumcarbonat und Alkalimetall-
und/oder Ammoniumhydrogencarbonat in Kombination miteinander wird ein erhöhter Abtrag
der Aluminiumobeflächen nicht beobachtet; trotzdem wird bei moderat alkalischen pH-Werten
eine hervorragende Entfettungswirkung auf den Aluminiumoberflächen erzielt.
[0013] Erfindungsgemäß enthalten die Entfettungsmittel bevorzugt Natrium- und/oder Kalium-
und/oder Triethanolammoniumcarbonat und Natrium- und/oder Kalium- und/oder Triethanolammoniumhyrogencarbonat
in einem Mengenverhältnis von 1 : 10 bis 3 : 1, wobei ein Mengenverhältnis im Bereich
von 1 : 2 bevorzugt ist. Die Verbindungen werden bei der Herstellung derartiger Einphasen-Entfettungsmittel
üblicherweise in Form ihrer Hydrate eingesetzt, die sich schon nach kurzem Kontakt
mit Wasser rückstandfrei und ohne das Erfordernis langzeitigen Rührens in der wäßrigen
Phase lösen.
[0014] Erfindungsgemäß enthalten die flüssigen Einphasen-Entfettungsmittel für Aluminiumoberflächen
neben den genannten Carbonatsalzen einen oder mehrere Komplexbildner aus der Gruppe
acrylische Polymere und andere Komplexbildner. Unter "acrylischen Polymeren" werden
in den Mitteln gemäß der Erfindung Polymere der Acrylsäure und/oder Methacrylsäure
oder Copolymere von Acrylsäure und/oder Methacrylsäure mit einem weiteren, olefinische
Doppelbindungen enthaltenden Monomeren sowie die wasserlöslichen Salze derartiger
Polymerer oder Copolymerer verstanden. Als wasserlösliche Salze kommen dabei mit besonderem
Vorteil die Alkalimetall- und/oder Ammoniumsalze der genannten Polymere oder Copolymere
in Frage, in denen als salzbildendes Kation eines aus der Gruppe fungiert, die oben
für M in der allgemeinen Formel (I) definiert wurde. Von diesen sind aufgrund ihrer
leichten Zugänglichkeit die Natrium-, Kalium- und/oder Triethanolammoniumsalze mit
besonderem Vorteil verwendbar. Unter "anderen Komplexbildnern" werden aus dem Stand
der Technik bekannte Komplexbildner, wie beispielsweise Citronensäure, Gluconsäure,
Acetaldehydglyoxylsäurepolyacetal, Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) oder Nitrilotriessigsäure
(NTA) oder deren Alkalimetall- oder Ammoniumsalze, bevorzugt deren Natrium-, Kalium
oder Triethanolammoniumsalze, verstanden.
[0015] In den erfindungsgemäßen Entfettungsmitteln werden als acrylische Polymere mit besonderem
Vorteil solche Verbindungen verwendet, die aus der Gruppe der Polymeren von Acrylsäure,
Methacrylsäure, Natriumacrylat, Natriummethacrylat, Copolymeren von Acrylsäure und/oder
Methacrylsäure und Maleinsäure und das Natriumsalz des Acrylsäure- und/oder Methacrylsäure-Maleinsäure-Copolymeren,
stammen. Die genannten Polymere haben bekannterweise sequestrierende Eigenschaften,
d.h. sie vermögen als Komplexbildner für Metallionen zu wirken. In dieser Eigenschaft
besonders vorteilhaft wirksam sind aus der genannten Gruppe diejenigen Polymeren bzw.
ihre Natrium- und/oder Triethanolammoniumsalze, die eine Molekularmasse im Bereich
von 30 000 bis 150 000 aufweisen. Gegenüber den im Stand der Technik verwendeten Phosphaten
bzw. Polyphosphaten weisen diese Verbindungen den Vorteil auf, daß sie nicht nur
gegen eine Hydrolyse in wäßriger Lösung stabil sind, sondern - bei vergleichbarer
sequestrierender Wirkung - nicht zu einer Eutrophierung der Oberflächengewässer führen
und damit keine ökologischen Schäden verursachen.
[0016] In den erfindungsgemäßen flüssigen Einphasen-Entfettungsmitteln für Aluminiumoberflächen
können anstelle von oder zusammen mit den genannten acrylischen Polymeren gegebenenfalls
ein oder mehrere andere Komplexbildner eingesetzt werden. Wenn auch die Entfettungsmittel
gemäß der Erfindung allein mti acrylischen Polymeren, d.h. ohne Zusätze derartiger
anderer Komplexbildner, mit Leitungswässern der üblichen Härten ohne Ausfallen irgendwelcher
Niederschläge zu Anwendungslösungen verdünnt werden können, kann es doch unter bestimmten
Bedingungen, beispielsweise bei der beabsichtigten Verwendung besonders harten Wassers
zum Verdünnen, erwünscht sein, den erfindungsgemäßen Entfettungsmitteln derartige
andere Komplexbildner zuzumischen. So ist es beispielsweise möglich, als Komplexbildner
auch eine Verbindung aus der Gruppe Citronensäure, Gluconsäure, Acetaldehydglyoxylsäurepolyacetal,
Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA), Nitrilotriacetat (NTA) und deren Alkalimetall-
und/oder Ammoniumsalze zu verwenden. Von den Alkalimetall- und/oder Ammoniumsalzen
werden aufgrund ihrer ausgezeichneten Wasserlöslichkeit bevorzugt die Natrium-, Kalium-
und/oder Triethanolammoniumsalze als Komplexbildner zusammen mit den oder anstelle
der acrylischen Polymeren verwendet. Somit sind Natriumcitrat, Natriumgluconat oder
das Natriumsalz des Acetaldehydglyoxylsäurepolyacetals und/oder die entsprechenden
Kalium- bzw. Triethanolammoniumsalze geeignet, das oder die acrylischen Polymere in
den erfindungsgemäßen flüssigen Einphasen-Entfettungsmitteln für Aluminiumoberflächen
zu ergänzen oder zu ersetzen. Die genannten Verbindungen tragen dabei gemeinsam mit
dem acrylischen Polymeren von sich aus zu einer sequestrierenden, d.h. komplexierenden
Wirkung bei.
[0017] Wenn auch ein oder mehrere acrylische Polymere und sonstige Komplexbildner aus den
genannten Gruppen grundsätzlich in beliebigen Gewichtsverhältnissen abgemischt eingesetzt
werden können, so ist es erfindungsgemäß bevorzugt, acrylische Polymere und andere
Komplexbildner im Gewichtsverhältnis 100 : 0 bis 50 : 50, bevorzugt 100 : 0 bis 80
: 20 zu verwenden.
[0018] Die Einphasen-Entfettungsmittel enthalten gemäß der Erfindung als weitere essentielle
Komponenten ein oder mehrere anionische oder nichtionische Tenside. Bevorzugt sind
als Tenside solche Verbindungen enthalten, die aus der Gruppe der Anlagerungsprodukte
von Ethylenoxide und/oder Propylenoxid an Fettalkohole, Alkylphenole mit 6 bis 22
C-Atomen im Alkylrest, Fettamine, Fettalkyl-derivatisierte Etheramine, ungesättigte,
epoxidierte und gegebenenfalls anschließend mit einwertigen Alkoholen ringgeöffnete
und gesättigte Fettsäuren mit 6 bis 22 C-Atomen in den geradkettigen oder verzweigten
Alkylresten sowie der Alkylbenzolsulfonsäuren der Alkansulfonsäuren, der Alkylsulfate
und Alkylethersulfate und deren wasserlöslichen Salzen, bevorzugt deren Alkalimetall-
und/oder Ammoniumsalzen, mit 6 bis 22 C-Atomen im Alkylrest stammen. Dabei sind in
derartigen Anlagerungsprodukten an 1 Mol des jeweiligen Fettderivats, d.h. des Fettalkohols,
Alkylphenols, Fettamins, Etheramins oder der Fettsäure oder deren Derivate, im Mittel
1 bis 20 Mol des jeweiligen Alkylenoxids angelagert. Es kommen also als Tenside beispielsweise
Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettalkohole aus der
Gruppe Octanol, Nonanol, Decanol, Undecanol, Dodecanol, Tridecanol, Tetradecanol,
Pentadecanol, Hexadecanol, Heptadecanol, Octadecanol, Nonadecanol, Eicosanol, Uneicosanol
oder Docosanol in Frage, wobei üblicherweise die geradkettigen Fettalkohole sowie
auch Mischungen derartiger Alkohole bevorzugt sind, wie sie aus natürlichen Fetten
oder Ölen bzw. deren Mischungen im großindustriellen Maßstab preiswert zugänglich
sind. So werden beispielsweise Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid
an Talgfettalkohole, Kokosfettalkohole und/oder vergleichbare Fettalkoholmischungen
nativen Ursprungs mit besonderem Vorteil eingesetzt. Anlagerungsprodukte an Alkylphenole
mit 6 bis 22 C-Atomen im Alkylrest sind ebenfalls erfindungsgemäß als Tensidkomponente
geeignet. Ethylenoxid und/oder Propylenoxid können also in den oben genannten Mengenverhältnissen
an Alkylphenole angelagert werden, die als Alkylkette folgende Gruppen enthalten:
Hexyl, Heptyl, Octyl, Nonyl, Decyl, Undecyl, Dodecyl, Tridecyl, Tetradecyl, Pentadecyl,
Hexadecyl, Heptadecyl, Octadecyl, Nonadecyl, Eicosyl, Uneicosyl oder Docosyl. Es
kommen sowohl die geradkettigen als auch die verzweigten Alkylreste in Frage; aufgrund
ihrer leichteren Zugänglichkeit aus natürlichen Fetten und Ölen sind jedoch die geradkettigen
Alkylphenole zur Bildung der Anlagerungsprodukte besonders bevorzugt. Ebenfalls als
Tenside verwendbar sind auch Mischungen derartiger Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid
und/oder Propylenoxid an Alkylphenole.
[0019] Ebenfalls ist es möglich, in den erfindungsgemäßen Einphasen-Entfettungsmitteln Anlagerunsgprodukte
von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettamine aus der Gruppe Octylamin, Nonylamin,
Decylamin, Undecylamin, Dodecylamin, Tridecylamin, Tetradecylamin, Pentadecylamin,
Hexadecylamin, Heptadecylamin, Octadecylamin, Nonadecylamin, Eisosylamin, Uneicosylamin
und Docosylamin oder auch Mischungen derartiger Fettamine zu verwenden. Dabei sind
- wie auch bei den Fettalkoholen - die geradkettigen Fettamine aus der genannten
Gruppe sowie auch Mischungen derartiger Fettamine als Grundlage für die verwendbaren
Anlagerungsprodukte besonders geeignet, da diese aus natürlichen Fetten und Ölen
preiswert in großen Mengen erhalten werden können.
[0020] Als erfindungsgemäß einsetzbare Tensidkomponenten sind auch Anlagerungsprodukte von
Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettalkyl-derivatisierte Etheramine geeignet.
Letztere sind Ethergruppierungen aufweisende tertiäre Amine, die am Amino-Stickstoffatom
mindestens eine Alkyl-polyglycolether-Gruppe aufweisen. Als Fettalkylreste kommen
diejenigen Alkylreste mit 6 bis 22 C-Atomen in Frage, die oben im Zusammenhang mit
den Alkylphenolen genannt wurden; die Zahl der EO- bzw. PO-Gruppen beträgt zwischen
2 und 20. Entsprechende Verbindungen werden in der DE-OS 35 04 242 beschrieben. Neben
Einzelverbindungen sind auch Mischungen der genannten Anlagerungsprodukte verwendbar.
So kann sowohl die Länge der Fettalkylgruppierungen als auch die Zahl der wiederkehrenden
Alkoxyeinheiten im entstehenden Anlagerungsprodukt über einen mehr oder weniger großen
Bereich schwanken.
[0021] Gleiches gilt auch für die erfindungsgemäß ebenfalls als Tensidkomponente einsetzbaren
Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettsäuren. Derartige
Fettsäuren können sowohl ungesättigte als auch gesättigte Fettsäuren mit 8 bis 22
C-Atomen in den geradkettigen oder verzweigten Alkylresten sein.
[0022] Es werden also als Tensidkomponente beispielsweise Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid
und/oder Propylenoxid an Caprylsäure, Pelargonsäure, Caprinsäure, Undecansäure,
Laurinsäure, Tridecansäure, Myristinsäure, Pentadecansäure, Palmitinsäure, Margarinsäure,
Stearinsäure, Nonadecansäure, Arachinsäure, Uneicosansäure, Behensäure sowie die
in den Ausgangsprodukten üblicherweise verwendeter nativer Fette und Öle vorkommenden
entsprechenden ungesättigten Carbonsäuren verwendet. In gleicher Weise ist es möglich,
Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an epoxidierte ungesättigte
Carbonsäuren sowie an nach Epoxidation mit einwertigen Alkohlen ringgeöffnete epoxidierte
Carbonsäuren als Tensidkomponent zu verwenden.
[0023] Allen in den erfindungsgemäßen Entfettungsmitteln für Aluminiumoberflächen verwendbaren
Tensiden aus den oben genannten Gruppen der Anlagerungsprodukte ist gemeinsam, daß
an 1 Mol des jeweiligen Fettderivats, d.h. Fettalkohols, Fettamins oder der jeweiligen
Fett säure, im Mittel 1 bis 20 Mol des jeweiligen Alkylenoxids angelagert sind,
wobei es möglich ist, für die Bildung derartiger Anlagerungsprodukte Mischungen aus
Ethylenoxid und Propylenoxid zu verwenden und so Anlagerungsprodukte an die genannten
Fettderivate herzustellen, die sowohl ethoxyliert als auch propoxyliert sind, wobei
die Reihenfolge der Ethoxy- bzw. Propoxygruppen gleichgültig ist. Ein bevorzugter
Bereich für die Zahl derartiger Ethoxy- und/oder Propoxyreste ist der Bereich von
5 bis 15. Aufgrund der - mehr oder weniger statistisch erfolgenden - Ethoxylierungs-
bzw. Propoxylierungsreaktion werden üblicherweise Mischunggen derartiger Anlagerungsprodukte
als Tensidkomponenten verwendet, die einen mehr oder weniger großen Bereich unterschiedlich
stark alkoxylierter Fettderivate enthalten.
[0024] Als Tenside sind in den flüssigen Einphasen-Entfettungsmitteln für Aluminiumoberflächen
gemäß der Erfindung neben den oben genannten Anlagerungsprodukten auch Alkylbenzolsulfonsäuren,
Alkansulfonsäuren, Alkylsulfate und Alkylethersulfate und deren wasserlösliche Salze,
bevorzugt deren Alkalimetall- und/oder Ammoniumsalze, besonders bevorzugt deren Natrium-
und/oder Triethanolammoniumsalze, verwendbar, wobei in den genannten Verbindungen
oder ihren Salzen die Alkylreste 6 bis 55 C-Atomen aufweisen können. Die Alkylreste,
die geradkettig oder verzweigt sein können, stammen aus der oben im zusammenhang mit
den Alkylphenolen genannten Gruppe. Es sind auch hier Einzelverbindungen oder Gemische
verwendbar.
[0025] In den Entfettungsmitteln gemäß der Erfindung werden als Tensidkomponenten bevorzugt
ein oder mehrere Ten side verwendet, die einen HLB-Wert im Bereich von 10 bis 20
aufweisen. Aus der Gruppe der Tenside mit einem HLB-Wert im genannten Bereich werden
solche bevorzugt verwendet, deren HLB-Wert im Bereich zwischen 13 und 17 liegt. Aus
dieser Gruppe haben sich die nichtionischen Tenside und von diesen die linearen und/oder
verzweigten Fettalkholethoxylate als besonders geeignet und damit bevorzugt erwiesen,
da sie aufgrund ihres ausgewogenen Verhältnisses von hydrophilem zu lipophilem Molekülteil
eine ausreichende Wasserlöslichkeit bei hoher Reinigungswirkung sicherstellen. In
den erfindungsgemäßen Entfettungsmitteln werden - wie oben schon erwähnt - sowohl
Einzeltenside als auch Mischungen unterschiedlicher Tenside als essentielle Tensidkomponenten
eingesetzt, solange sie die oben genannten Voraussetzungen erfüllen.
[0026] Als besonders vorteilhaft erweisen sich in der Praxis zwei Tenside, die einzeln oder
auch in Abmischungen miteinander in den erfindungsgemäßen Entfettungsmitteln eingesetzt
werden können. Es handelt sich dabei um das Anlagerungsprodukt von durchschnittlich
12 Mol Ethylenoxid (EO) and Kokosamin (Fettamin mit einer Zahl von C-Atomen im Bereich
von 12 bis 18) und das Anlagerungsprodukt von 10 Mol EO an ein Fettsäureepoxid mit
12 bis 14 C-Atomen, das mit Ethylenglykol umgesetzt worden war. Diese beiden Tenside
können sowohl einzeln als auch im Gemisch Verwendung finden, wobei Mischungen, die
die beiden Tenside im Gewichsverhältnis 1 : 1 enthalten, bevorzugt sind. Mit einem
Entfettungsmittel, das diese Tenside entweder einzeln oder im Gemisch als Tensidkomponente
enthält, lassen sich hervorragende Reinigungswirkungen an Aluminiumober flächen erzielen.
Insbesondere lassen sich Fettrückstände schon in kurzer Zeit und mit einmaliger Behandlung
praktisch vollständig von Aluminiumoberflächen entfernen.
[0027] Außer den gekannten Komponenten ist es auch - sofern erwünscht - möglich, den erfindungsgemäßen
flüssigen Einphasen-Entfettungsmitteln für Aluminiumoberflächen weitere, in derartigen
Entfettungsmitteln üblicherweise verwendete Wirkstoffe und/oder Hilfsstoffe zuzusetzen.
Diese können auch noch weitere Anwendungsvorteile erbringen. Zu diesen Wirkstoffen
und Hilfsstoffen gehören Lösungsvermittler, die dazu beitragen können, daß über
längere Zeit lagerstabile, flüssig konfektionierbare Einphasen-Entfettungsmittel
erhalten werden können. Sofern erwünscht können für diesen Zweck beispielsweise Lösungsvermittler
zugesetzt werden, die in dieser Eigenschaft aus dem Stand der Technik bekannt sind.
Dazu gehören unter anderen Harnstoff, Ethanol, Isopropanol, Propylenglykol, Cumolsulfonat,
2-Ethylhexylsulfat oder Octylsulfat. Die genannten Verbindungen können einzeln oder
auch in Kombination miteinander verwendet werden. Ihr Anteil in den erfindungsgemäßen
Entfettungsmitteln bleibt jedoch, sofern sie überhaupt verwendet werden, relativ
niedrig und liegt keinesfalls oberhalb von 10 Gew.-%.
[0028] Wie oben angeführt, werden mit den Entfettungsmitteln gemäß der Erfindung nur sehr
geringe Abträge von Aluminium von den Metalloberflächen gemessen. Um den ohnehin
geringen Abtrag von Aluminium noch weiter zu senken, können den erfindungsgemäßen
Mitteln - sofern dies erwünscht ist - auch Korrosionsinhibitoren zuge setzt werden,
ohne daß dabei die vorteilhaften Eigenschaften der wäßrigen Einphasen-Entfettungsmittel
entsprechend der Erfindung leiden. Als solche Korrosionsinhibitoren sind beispielsweise
Chromsalze und/oder Silikate aus dem Stand der Technik bekannt. Diese können auch
den erfindungsgemäßen Mitteln in Mengen von 0 bis 5 Gew.-% zugemischt werden.
[0029] Um die genannten Komponenten zu einem flüssigen Entfettungsmittel konfektionieren
zu können, enthalten die erfindungsgemäßen Mittel außerdem Wasser. Hier ist es - bei
entsprechender Konfektionierung - möglich, entionisiertes Wasser zu verwenden, was
als bevorzugte Ausführungsform zu verstehen ist. Es ist jedoch auch möglich, die genannten
Kompoenten in normales Prozeßwasser oder Leitungswasser einzubringen. Die Entfettungswirkung
der erfindungsgemäßen Mittel verschlechtert sich dadurch nicht.
[0030] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen flüssigen,
phosphatfreien Einphasen-Entfettungsmittel für aluminiumoberflächen Alkalimetall-
und/oder Ammoniumcarbonat und Alkalimetall- und/oder Ammoniumhydrogencarbonat in
einer Gesamtmenge von 1 bis 20 Gew.-%, wobei diese wie auch die folgenden Prozentangaben
auf das Gesamtgewicht der Entfettungsmittel bezogen sind; die beiden Carbonate sind
bevorzugt in einer Gesamtmenge von 5 bis 13 Gew.-% enthalten. Die Menge der erfindungsgemäßen
Komplexbildner - wobei aus der Gruppe der genannten Verbindungen entweder einer
oder mehrere verwendet werden können - liegt erfindungsgemäß im Mengenbereich von
insgesamt 1 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt im Bereich von 5 bis 8 Gew.-%; das
genannte oder die ge nannten anionischen oder nichtionischen Tenside sind in Gesamtmengen
von 0,1 bis 10, besonders bevorzugt in Gesamtmengen von 1 bis 3 Gew.-% enthalten,
während die auf Wunsch gegebenenfalls noch zusätzlich zuzusetzenden, in derartigen
Entfettungsmitteln üblicherweise verwendeten Wirkstoffe und/oder Hilfsstoffe in Gesamtmengen
von 0 bis 18 Gew.-%, besonders bevorzugt in Gesamtmengen von 1 bis 10 Gew.-%, enthalten
sind. Die erfindungsgemäß ebenfalls essentielle Komponente Wasser ist in den erfindungsgemäßen
flüssigen Einphasen-Entfettungsmitteln für aluminiumoberflächen in einer solchen
Menge enthalten, daß sie die Gesamtmenge aller restlichen Komponenten zu 100 Gew.-%
ergänzt.
[0031] Aufgrund des Gehaltes an Alkalimetall- und/oder Ammoniumcarbonat und Alkalimetall-
und/oder Ammoniumhydrogencarbonat sowie gegebenenfalls weiterer, alkalisch wirkender
Komponenten der erfindungsgemäßen Entfettungsmittel liegt der pH-Wert der wäßrigen
Lösungen üblicherweiser im Bereich von 8,5 bis 12,5, wobei ein pH-Wert von 9,0 bis
9,8 besonders bevorzugt ist. Mit derartigen Entfettungsmitteln lassen sich in den
meisten Fällen gegenüber dem Stand der Technik deutlich bessere Entfettungen von
Aluminiumoberflächen erzielen, ohne daß ein stärkerer Aluminiumabtrag von den behandelten,
d.h. entfetteten Oberflächen in Kauf zu nehmen ist als dies bei den Mitteln aus dem
Stand der Technik üblicherweise der Fall war.
[0032] Die erfindungsgemäßen Entfettungsmittel werden in allen Fällen in Form klarer, isotroper
Lösungen erhalten, die auch unter extremen Lagerbedingungen eine ausgezeichnete Lagerstabilität
aufweisen und keine Inhomogenitäten erwarten lassen. Üblicherweise werden sie von
Anwender mit Wasser im Verhältnis Konzentrat : Wasser = 1 : 20 bis 1 : 40 verdünnt
und in Form solcher verdünnter Anwendungsflotten mit den Aluminiumoberflächen in Kontakt
gebraucht. Dabei kann sowohl entionisiertes als auch Leitungswasser bzw. Prozeßwasser
problemfrei verwendet werden, ohne die Vorteile der erfindungsgemäßen Entfettungsmittel
einzubüßen. Der Verdünnungsvorgang verläuft dabei ohne Probleme: Aufgrund der flüssigen
Konfektionierung ist eine schnelle Verteilung der erfindungsgemäßen Entfettungsmittel
im Wasser gewährleistet, und es bedarf keiner langwierigen Rühr- oder Auflösevorgänge,
wie sie bei pulverförmigen Konzentraten aus dem Stand der Technik erforderlich waren.
[0033] Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele näher erläutert.
[0034] Zur Untersuchung der Entfettungsleistung der erfindungsgemäßen flüssigen Einphasen-Entfettungsmittel
wurde das in H.-G. Germscheid "Untersuchungsmethoden bei der Entfettung"; in: "Galvanotechnik"
67, 215 ff (1976) beschriebene Untersuchungsverfahren angewendet, gemäß dem die zu untersuchenden
Aluminiumoberflächen mit einem Testschmutz beaufschlagt wurden, der ¹⁴C-markierte
Fette bzw. Öle enthielt. Der Testschmutz wies folgende Zusammensetzung auf:
(¹⁴C)-Glyceryltrioleat: 0,78 mg
(¹⁴C)-Glyceryltripalmitat: 0,53 mg
(¹⁴C)-Glyceryltristearat: 10,56 mg
Lardöl A: 488,12 mg
[0035] Diese 500 mg des Testschmutzes wurden in 100 ml Toluol aufgenommen. Die spezifische
Aktivität dieses Testschmutzes betrug 7,2 . 10⁵ dpm/mg Testschmutz.
[0036] Vor der Beaufschlagung mit dem oben beschriebenen Testschmutz wurden die Aluminiumbleche
vorgereinigt. Dazu wurde in einem Becherglas eine - wie in Vergleichsbeispiel 3 beschrieben
zusammengesetzte - 3 %ige wäßrige Lösung auf 70 bis 80°C erwärmt. Aluminiumbleche
der Größe 150 mm × 50 mm × 1 mm wurden ca. 30 sec vollständig in die erwärmte Lösung
eingetaucht und danach unter fließendem, entionisiertem Wasser (Durchflußgeschwindigkeit:
6 l/min, Temperatur = 24°C) abgewaschen. Nach dem Vortrocknen der Aluminiumbleche
mit Papiertüchern wurden diese noch mindestens 12 h bei Raumtemperatur getrocknet.
[0037] Auf die vorgereinigten Aluminiumbleche wurden mit einer Pipette 500 µg Testschmutz
(entsprechend 100 µl der wie oben beschrieben hergestellten Toluol-Lösung) kreisförmig
auf etwa 20 cm² verteilt. Das Lösungsmittel wurde bei Raumtemperatur im Verlauf von
18 bis 36 h abgedampft.
[0038] Vor jeder Meßreihe wurde mit Hilfe eines Duo-Durchflüßzählrohrs LB 6210 H (Firma
Berthold) die Nullrate der Zerfälle auf unbefetteten, gereinigten Aluminiumblechen
gemessen. Danach wurde die Anfangsaktivität (A₀) de befetteten Aluminiumbleche bestimmt.
[0039] Dieser Bestimmung schloß sich der Reinigungsvorgang an.
[0040] Der Restfettgehalt P wurde nach der nachfolgenden Gleichung bestimmt:

In dieser gleichung bedeutet
NR die Nullrate,
A₀ die Anfangsaktivität,
A
i die Restaktivität und
P den Restfettgehalt in Prozent.
Vergleichsbeispiel 1
[0041] Die wie oben beschrieben vorbereiteten und mit markiertem Testschmutz beaufschlagten
Aluminiumbleche wurden senkrecht in Reinigungslösungen getaucht, die die nachfolgend
aufgeführten wäßrigen Lösungen mit unterschiedlichen Builder-Kombinationen enthielten.
Die Temperaturen der Lösungen betragen 50°C. Nach Eintauchzeiten von 1; 2; 3; 5;
7 und 10 min wurden die Aluminiumbleche aus den Reinigungslösungen herausgezogen.
Anschließend wurden sie 3 min zum Trocknen aufgehängt und danach die Restaktivität
mit dem Duo-Durchflüßzählrohr wie oben angegeben bestimmt. Die Bestimmungen wurden
immer als Zweifach- bzw. Dreifachbestimmungen durchgeführt.
[0042] Die wäßrigen Lösungen wiesen folgende Zusammensetzungen auf, wobei die festen Komponenten
jeweils in 1 l entionisiertem Wasser gelöst waren:
(a) 10,0 g Soda; 16,3 g Natriumhydrogencarbonat; 7,1 g Natriumtripolyphosphat; pH-Wert:
9,54.
(b) 4,5 g Soda; 15,0 g Borax; 9,0 g Natriumtripolyphosphat pH-Wert 9,53.
(c) 0,9 g Soda; 15,0 g Natriumtripolyphosphat; pH-Wert 9,52.
(d) 10,0 g Soda; 20,0 g Natriumhydrogencarbonat; 7,0 g des Natriumsalzes von Acetaldehydglyoxylsäurepolyacetal;
pH-Wert 9,54.
(e) 10,0 g Soda, 23,0 g Natriumhydrogencarbonat; 7,0 g Natriumcitrat; pH-Wert 9,40.
(f) 10,0 g Soda; 19,0 g Natriumhydrogencarbonat; 7,0 g Natriumgluconat; pH-Wert 9,48.
(g) 10,0 g Soda; 16,8 g Natriumhydrogencarbonat; 7,0 g des Natriummaleinsäure-Acrylsäure-Copolymeren
(Sokolan® CPS der Firma BASF); pH-Wert 9,47.
(h) 5,5 g Soda; 15,0 g copolymere Acrylsäure, Molekulargewicht 30 000 bis 60 000
(Sandoclean® PTE der Firma Sandoz); pH-Wert 9,47.
[0043] Die durch diese Reinigungsvorgänge in Abhängigkeit von der Tauchzeit verbliebenen
Restfettmengen (in %) sind Fig. 1 zu entnehmen.
Ergebnis:
[0044] Die Reinigungswirkung aller beschriebenen Lösungen (a) bis (h) war relativ schlecht,
was darauf zurückgeführt werden kann, daß alle Lösungen tensidfrei waren; aus dem
Stand der Technik ist jedoch bekannt, daß tensidfreie Entfettungslösungen nur eine
relativ geringe Entfettungswirkung haben können.
Vergleichsbeispiel 2
[0045] In der in Vergleichsbeispiel 1 beschriebenen Art und Weise wurden Aluminiumbleche
in wäßrige Lösungen bei gleichen Temperaturen eingetaucht, die die nachfolgenden
Zusammensetzungen aufwiesen, wobei die genannten Komponenten jeweils in 1 l entionisiertem
Wasser gelöst waren:
(a) 1,5 g eines Anlagerungsproduktes von 12 Mol Ethylenoxid an Kokosamin (Alkylamin
mit 8 bis 18 C-Atomen im Alkylrest); pH-Wert 9,50.
(b) 1,3 g des Anlagerungsproduktes aus Lösung (a); 0,2 g Alkylbenzolsulfonat; pH-Wert
9,30.
(c) 0.75 g des Anlagerungsproduktes aus Lösung (a); 0,75 g eines Anlagerungsproduktes
von 5 EO an einen Fettalkohol mit 12 bis 18 C-Atomen im Alkylrest; pH-Wert: 9,56.
(d) 1,5 g eines Anlagerungsproduktes von 10 EO an ein C₁₂₋₁₄-Epoxid, das mit Ethylenglykol
umgesetzt war; pH-Wert 9,45.
(e) 0,75 g des Anlagerungsproduktes aus Lösung (a); 0,75 g des Anlagerungsproduktes
aus Lösung (d); pH-Wert 9,50.
(f) 1,5 g eines Anlagerungsproduktes von ca. 14 EO an einen Talgfettalkohol (Fettalkohol
mit 16 bis 18 C-Atomen im Alkylrest); pH-Wert 9,48.
[0046] Die Restfettgehalte (in %) in Abhängigkeit von der Eintauchzeit in die genannten
Lösungen (a) bis (f) sind Fig. 2 zu entnehmen.
Ergebnis:
[0047] Auch die builderfreien, nur ein oder mehrere Tenside enthaltenden Entfettungslösungen
zeigten, selbst nach längeren Tauchzeiten und bei Temepraturen von 50°C, relativ schlechte
Entfettungswirkung. In keinem der Fälle konnte mehr als 40 % des Testschmutzes entfernt
werden.
Beispiel 1
[0048] Wie oben beschrieben vorgereinigte und mit Testschmutz beaufschlagte Aluminiumbleche
wurden bei 40°C senkrecht in eine Entfettungslösung getaucht, die in 1 l entionisiertem
Wasser folgende Komponenten enthielt: 5,0 g Soda; 9,42 g Natriumhydrogencarbonat;
7,0 g des Natriummaleinsäure-Acrylsäure-Copolymeren (Sokalan® CPS der FA. BASF) und
1,5 g eines Anlagerungsproduktes von 12 EO an Kokosamin (Alkylamin-Mischung, 8 bis
18 C-Atome im Alkylrest).
[0049] Der pH-Wert des wäßrigen Entfettungsmittels betrug 9,49.
[0050] Die Aluminiumbleche wurden nach 0,5; 1; 3; 5 und 10 min aus der wäßrigen Lösung herausgenommen
und anschließend 10 sec unter fließendem, entionisiertem Wasser (Fließgeschwindigkeit:
3 l/min; Temperatur: 24°C) abgespült. Hiernach wurden die Aluminiumbleche 3 min zum
Trocknen aufgehängt und dann die Restaktivität gemessen. Es wurde eine Dreifachbestimmung
durchgeführt. Der Restfettgehalt wurde nach der oben angegebenen Gleichung bestimmt.
Die Ergebnisse sind Fig. 3 zu entnehmen.
Ergebnis:
[0051] Die vorliegende, gemäß der Erfindung zusammengesetzte Entfettungslösung zeigte schon
bei 40°C eine deutlich bessere Entfettungswirkung als die in den Vergleichsbeispielen
1 und 2 beschriebenen Lösungen. Dies belegt deutlich die bessere Entfettungswirkung
der erfindungsgemäßen Entfettungsmittel gegenüber vergleichbaren Mitteln aus dem
Stand der Technik.
Beispiele 2 bis 4
[0052] Gemäß Beispiel 1 wurden die Aluminiumbleche in wäßrige Lösungen getaucht, die in
1 l entionisierten Wassers folgender Komponenten enthielten:
Beispiel 2: 5,0 g Soda; 10,66 g Natriumhydrogencarbonat; 7,0 g des Natriumsalzes
von Acetaldehydglyoxylsäurepolyacetal; 1,5 g des Anlagerungsproduktes von 12 EO
an Kokosamin; pH-Wert 9,50.
Beispiel 3: 5,0 g Soda; 9,85 g Natriumhydrogencarbonat; 7,0 g Natriumcitrat; 1,5
g des Anlagerungsproduktes von 12 EO an Kokosamin; pH-Wert 9,50.
Beispiel 4: 5,0 g Soda; 10,2 g Natriumhydrogencarbonat; 7,0 g Natriumgluconat; 1,5
g des Anlagerungsproduktes von 12 EO an Kokosamin; pH-Wert 9,50.
[0053] Die Ergebnisse der Entfettung sind ebenfalls Fig. 3 zu entnehmen.
Ergebnis:
[0054] Wie auch in Beispiel 1, so zeigen auch die erfindungsgemäß zusammengesetzten Entfettungsmittel
der Beispiele 2 bis 4 schon bei einer Temperatur von 40°C ein deutlich besseres Entfettungsverhalten,
als dies bei Entfettungsmitteln aus dem Stand der Technik beobachtet wurde.
Vergleichsbeispiel 3
[0055] In der in Beispiel 1 beschriebenen Art und Weise wurden die Aluminiumbleche mit
einer kommerziell erhältlichen Entfettungslösung für Aluminiumoberflächen behandelt,
die folgende Komponenten in 1 l entionisierten Wassers enthielt:
4,5 g Soda; 15,0 g Borax; 9,0 g Natriumtripolyphosphat; 1,5 g eines Anlagerungsproduktes
von 12 EO an Kokosamin; pH-Wert: 9,47.
[0056] Das Ergebnis des Entfettungsvorgangs ist ebenfalls Fig. 3 zu entnehmen.
Ergebnis:
[0057] Zwar zeigt das Entfettungsmittel zufriedenstellende Reinigungsergebnisse, doch läßt
sich dieses Mittel aufgrund seines Gehaltes an kondensierten Phosphaten nicht über
längere Zeit lagern, da Tripolyphosphate bei Lagerung über längere Zeit in wäßriger
Lösung hydrolysiert werden und damit ihre sequestrierenden Eigenschaften verlieren.
Außerdem bedarf es aufwendiger Rühr- bzw. Mischvorgänge, um das Borax-haltige pulverförmige
Produkt in Wasser zu lösen. Dies wird jedoch als nachteilig angesehen.
Beispiele 5 bis 8
[0058] In der in Beispiel 1 beschriebenen Art und Weise wurden die Aluminiumbleche mit
Lösungen in Kontakt gebracht, die in 1 l entionisierten Wassers folgende Komponenten
enthielten:
Beispiel 5:
5,0 g Soda; 5,4 g Natriumhydrogencarbonat; 7,0 g copolymere Acrylsäure (Molekularge
wicht 30 000 bis 60 000) (Sandoclean PTE, Fa. Sandoz; vgl. Produktinformationen der
Fa. Sadoz); 1,5 g eines Anlagerungsproduktes von 12 EO an Kokosamin als Tensidkomponente.
Der pH-Wert betrug 9,52.
Beispiel 6:
Zusammensetzung wie Beispiel 5, jedoch wurden statt 1,5 g des EO-Kokosamin-Anlagerungsproduktes
nur 0,75 g eingesetzt; statt dessen wurden 0,75 g eines Anlagerungsproduktes von
5 EO an einen C₁₂₋₁₈-Fettalkohol zugesetzt. Der pH-Wert betrug 9,55.
Beispiel 7:
Zusammensetzung wie Beispiel 5, jedoch wurden statt 1,5 g des EO-Kokosamin-Anlagerungsproduktes
nur 0,75 g eingesetzt; außerdem wurden 0,75 g eines Anlagerungsproduktes von 10 EO
an ein C₁₃₋₁₄-Epoxid zugesetzt, das mit Ethylenglykol umgesetzt worden war.
Beispiel 8:
Zusammensetzung wie in Beispiel 5, jedoch wurden statt des EO-Kokosamin-Anlagerungsproduktes
1,5 g eines Tensidgemisches aus 80 Gew.-% eines Anlagerungsproduktes von 5 EO an einen
C₁₂₋₁₈-Fettalkohol und 20 Gew.-% eines Etheramins eingesetzt. Der pH-Wert betrug 9,53.
[0059] Die Ergebnisse sind Fig. 4 zu entnehmen.
Ergebnis:
[0060] Die Entfettungsmittel der Beispiele 5 bis 8 zeigten eine gegenüber dem Stand der
Technik deutlich verbesserte Entfettungswirkung.
1. Flüssige, phosphatfreie Einphasen-Entfettungsmittel für Aluminiumoberflächen mit
einem oder mehreren Buildern, Sequestriermitteln und Tensiden in wäßriger, alkalischer
Lösung, enthaltend
(a) Alkalimetall- und/oder Ammoniumcarbonat,
(b) Alkalimetall- und/oder Ammoniumhydrogencarbonat,
(c) einen oder mehrere Komplexbildner aus der Gruppe acrylische Polymere und andere
Komplexbildner,
(d) ein oder mehrere anionische oder nichtionische Tenside,
(e) gegebenenfalls weitere, in derartigen Entfettungsmitteln üblicherweise verwendete
Wirkstoffe und/oder Hilfsstoffe und
(f) Wasser.
2. Entfettungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie Alkalimetall-
und/oder Ammoniumcarbonate und Alkalimetall- und/oder Ammoniumhydrogencarbonate
aus der Gruppe der Verbindungen der allgemeinen Formeln (I) und (II) enthalten
MMʹCO₃ (I)
MHCO₃ (II)
in denen M und Mʹ gleich oder verschieden sein können und für Lithium, Natrium, Kalium,
bevorzugt Natrium, Kalium oder NHR¹R²R³ stehen, wobei R¹, R² und R³ gleich oder verschieden
sind und Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen oder Hydroxyalkylen mit 1 bis 6 C-Atomen
im Alkylenrest, bevorzugt Hydroxyethylen, bedeuten.
3. Entfettungsmittel nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie Natrium-
und/oder Kalium- und/oder Triethanolammoniumcarbonat und Natrium- und/oder Kalium-
und/oder Triethanolammoniumhydrogencarbonat in einem Mengenverhältnis von 1 : 10 bis
3 : 1, bevorzugt 1 : 2, enthalten.
4. Entfettungsmittel nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie als
Komplexbildner ein oder mehrere acrylische Polymere aus der Gruppe Polymere der Acrylsäure
und/oder Methacrylsäure oder Copolymere von Acrylsäure und/oder Methacrylsäure mit
einem weiteren, olefinische Doppelbindungen enthaltenden Monomeren oder dessen bzw.
deren wasserlösliche Salze enthalten.
5. Entfettungsmittel nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie als
Komplexbildner ein oder mehrere acrylische Polymere aus der Gruppe Polymere von Acrylsäure,
Methacrylsäure, Natriumacrylat, Natriummethacrylat, Triethanolammoniumacrylat, Triethanolammoniummethacrylat,
Copolymere von Acrylsäure und/oder Methacrylsäure und Maleinsäure und Natrium-, Kalium-
und Triethanolammoniumsalz der Acrylsäure- und Methacrylsäure-Maleinsäure-Copolymeren
enthalten.
6. Entfettungsmittel nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie als
Komplexbildner eine Verbindung aus der Gruppe Citronensäure, Gluconsäure, Acetaldehydglyoxylsäurepolyacetal,
Ethylendiamintetraessigsäure, Nitrilotriacetat und deren Alkalimetall- und Ammoniumsalze,
bevorzugt deren Natrium-, Kalium- und/oder Triethanolammoniumsalze, enthalten.
7. Entfettungsmittel nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie als
Komplexbildner zusätzlich zu dem acrylischen Polymeren eine Verbindung aus der Gruppe
Citronensäure, Gluconsäure, Acetaldehydglyoxylsäurepolyacetal, Ethylendiamintetraessigsäure,
Nitrilotriacetat und deren Akalimetall- und Ammoniumsalze, bevorzugt deren Natrium-,
Kalium-und/oder Triethanolammoniumsalze, enthalten.
8. Entfettungsmittel nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein
oder mehrere Tenside aus der Gruppe der Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder
Propylenoxid an Fettalkohole, Alkylphenole mit 6 bis 22 C-Atomen im Alkylrest, Fettamine,
Fettalkyl-derivatisierte Etheramine, ungesättigte, epoxidierte und gegebenenfalls
anschließend mit einwertigen Alkoholen ringgeöffnete und gesättigte Fettsäuren mit
6 bis 22 C-Atomen in den geradkettigen oder verzweigten Alkylresten sowie der Alkylbenzolsulfonsäuren,
der Alkansulfonsäuren, der Alkylsulfate und Alkylethersulfate und deren wasserlöslicher
Salze, bevorzugte deren Alkalimetall- und Ammoniumsalze, mit 6 bis 22 C-Atomen im
Alkylrest enthalten, wobei an 1 Mol des jeweiligen Fettderivats im Mittel 1 bis 20
Mol des Alkylenoxids angelagert sind.
9. Entfettungsmittel nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie als
Tensidkomponente ein oder mehrere Tenside mit HLB-Werten im Bereich von 10 bis 20,
bevorzugt im Bereich von 13 bis 17, enthalten.
10. Entfettungsmittel nach Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie als
Tensidkomponente ein oder mehrere nichtionische Tenside, bevorzugt lineare und/oder
verzweigte Fettalkoholethoxylate, enthalten.
11. Entfettungsmittel nach Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß sie als
Tensidkomponente das Anlagerungsprodukt von 12 EO an Kokosamin oder das Anlagerunsgprodukt
von 10 EO an ein mit Ethylenglykol ringgeöffnetes C₁₂₋₁₄-Epoxid oder eine Mischung
beider Addukte, bevorzugt im Gewichtsverhältnis 1 : 1, enthalten.
12. Entfettungsmittel nach Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß sie,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Entfettungsmittel,
(a) Alkalimetall- und/oder Ammoniumcarbonat und Alkalimetall- und/oder Ammoniumhydrogencarbonat
in einer Gesamtmenge von 1 bis 20 Gew.-%, bevorzugt von 5 bis 13 Gew.-%,
(b) einen oder mehrere Komplexbildner in einer Gesamtmenge von 1 bis 10 Gew.-%, bevorzugt
von 5 bis 8 Gew.-%,
(c) ein oder mehrere anionische oder nichtionische Tenside in einer Gesamtmenge von
0,1 bis 10 Gew.-%, bevorzugt von 1 bis 3 Gew.-%,
(d) gegebenenfalls weitere, in derartigen Entfettungsmitteln üblicherweise verwendete
Wirkstoffe und/oder Hilfsstoffe in einer Gesamtmenge von 0 bis 18 Gew.-%, bevorzugt
von 1 bis 10 Gew.-%, und
(e) Wasser in einer Menge enthalten, die die Gesamtmenge aller Komponenten zu 100
Gew.-% ergänzt.
13. Entfettungsmittel nach Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen
pH-Wert im Bereich von 8,5 bis 12,5, bevorzugt von 9,0 bis 9,8, aufweisen.