(19)
(11) EP 0 282 933 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.09.1988  Patentblatt  1988/38

(21) Anmeldenummer: 88103943.2

(22) Anmeldetag:  12.03.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B41J 29/26, B41J 25/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 18.03.1987 DE 3708792

(71) Anmelder: AEG Olympia Office GmbH
D-26357 Wilhelmshaven (DE)

(72) Erfinder:
  • Janssen, Reiner, Dipl.-Ing.
    D-2935 Bockhorn 3 (DE)
  • ter Veen, Evert, Dipl.-Ing.
    D-2942 Jever (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Erstellen von vertikalen und/oder horizontalen Linien in Schreib- oder Büromaschinen ähnlicher Bauart


    (57) Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Drucken von Vertikal- und/oder Horizontallinien und insbesondere zum Erstellen von Rahmen zu schaffen, wozu nur wenige Eingabemittel erforderlich sind und das einfach zu handhaben und zu erlernen ist. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist eine spezielle Funktionstaste (17) vorgesehen, durch deren erste Betätigung das Einschalten der Funktion "Linieren" und das Abspeichern der Koordinaten des Ausgangspunktes in einem Register (20) eines Liniendatenspeichers (24) ausgeführt und bei deren zweiten Betätigung das Ausschaltung der Funktion "Linieren" und das Abspeichern der Endkoordinaten der zu erstellenden Linien bzw. Rahmen ausgelöst wird. Mit dem Ausschalten der speziellen Funktionstaste (17) wird gleichzeitig das automatische Erstellen der Linien bzw. Rahmen ausgelöst. Erfindungsgemäß sind beliebige Linien und Rahmen auf dem Aufzeichnungsträger (9) mit nur wenigen Tastenbetätigungen sicher und einfach zu erzeugen.


    Beschreibung


    [0001] 



    [0002] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erstellen von vertikalen und/oder horizontalen Linien, insbesondere zum Erstellen von rechteckförmigen Rahmen in Mikrocomputer-gesteuerten Schreib- oder Büromaschinen ähnlicher Bauart der im Oberbegriff des Pa­tentanspruchs 1 angegebenen Art.

    [0003] Moderne Schreib- oder Büromaschinen ähnlicher Bauart weisen Druckköpfe mit Typen zum Erzeugen von vertikalen und/oder hori­zontalen Linien auf. Zum erzeugen von vertikalen Linien wird zunächst eine Codetaste und dann die Taste für den vertikalen Strich betätigt. Sobald eine längere Linie erzeugt werden soll, ist dann zusätzlich noch die Repeat-Taste zu betätigen. Nach Fertigstellung der Vertikallinie wird die Codetaste wieder be­tätigt. Bei anderen Maschinen wird zum Erzeugen vertikaler Linien der Tab senkrechter Strich benutzt. Hierzu sind jedoch sehr viele Eingaben nötig, wie Tab setzen, Tab anfahren, Wagenaufzug mit Zeilenschaltung, den nächsten Tab anfahren usw.. Nach Fertig­stellung der Vertikallinien muß dann der Tab wieder gelöscht werden. Zum Erzeugen von horizontalen Linien wird zunächst eine Codetaste und dann z.B. die Taste für den Unterstreichungsstrich betätigt. Sobald eine längere Linie erzeugt werden soll, dann ist zusätzlich noch die Repeat-Taste zu betätigen. Nach Fertigstel­lung der Horizontallinie wird die Codetaste wieder betätigt. Bei anderen Maschinen muß zum Erzeugen mehrerer horizontaler Linien zusätzlich noch die Zeilenschalttaste betätigt werden. Hierzu sind jedoch sehr viele Eingaben nötig. Außerdem ist mit den oben genannten Einrichtungen nicht möglich, daß die vertikalen und/oder horizontalen Linien genau in einem beliebigen Punkt enden. Mit den bekannten Einrichtungen wird der Endpunkt entweder nicht ganz erreicht oder er wird überschritten.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Er­stellen von vertikalen und/oder horizontalen Linien in Mikro­computer-gesteuerten Schreib- oder Büromaschinen ähnlicher Bauart zu schaffen, mit dem einwandfreie Vertikallinien und/oder Hori­zontallinien von beliebiger Länge und Rahmen von beliebiger Größe unter Einsatz geringerer in Speichern abzulegender Datenmengen herstellbar sind. Die hierzu erforderliche Handhabung soll möglichst einfach und schnell erlernbar sein. Diese Aufgabe wird durch das im Patentanspruchs 1 gekennzeichnete Verfahren gelöst.

    [0005] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht mit wenigen Tastenbe­tätigungen ein automatisches Umrahmen von Zeichen, Sätzen oder Textblöcken, ein automatisches Erzeugen von Rahmen zur nachträg­lichen Texteingabe und ein einfaches Erzeugen von Tabellen und Linien. Mittels einer einzigen Funktionstaste ist die Funktion "Linieren" ein- und auch ausschaltbar, wobei mit dem Ausschalten die Erstellung der Linien automatisch ausgelöst wird.

    [0006] Durch die vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ver­fahrens nach Anspruch 3 wird gewährleistet, daß der geschriebene Text stets bündig umrahmt wird.

    [0007] Das Verfahren nach Anspruch 9 ermöglicht eine schnelle und ein­fache Erzeugung von den zuletzt definierten Rechtecken an belie­bigen Stellen auf dem Aufzeichnungsträger. Zu diesem Zwecke wird der Druckkopf durch Druckwerks- und Walzenbewegungen einfach auf einen Punkt auf dem Aufzeichnungsträger positioniert, an dem dann durch gleichzeitige Betätigung der speziellen Funktionstaste zum Einschalten der Linierung und einer Codetaste der zuletzt defi­nierte Rahmen oder die zuletzt definierte Linie automatisch ausgegeben werden. Der Rahmen hat immer eine derartige Größe, daß ein in diesen Rahmen einzugebender Text immer teilungsgenau hineinpaßt.

    [0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Ver­fahrens und der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens sind den weiteren Unteransprüchen zu entnehmen. Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigt:

    Figur 1 ein schematisches Blockschaltbild einer Schaltungsanordnung für ein für das erfin­dungsgemäße Verfahren geeignetes Schreib­system,

    Figur 2A-C Umrahmungen eines Buchstabens, einer Text­zeile und mehrerer Textzeilen,

    Figur 3 mehrere Rahmen in verschiedenen Lagen,

    Figur 4A+B eine Tabelle mit und ohne eine Umrahmung,

    Figur 5 mehrere durch Linien miteinander verbundene Rahmen,

    Figur 6 Flußdiagramm Linierung,

    Figur 7 Flußdiagramm für horizontale Linien,

    Figur 8 Flußdiagramm für vertikale Linien,

    Figur 9 Flußdiagramm zum Drucken eines Rahmens mit einem Typenraddruckwerk,

    Figur 10 Flußdiagramm zur Erzeugung eines Rahmens mit einem Linienschreiber,

    Figur 11 Flußdiagramm für die Verwaltung der Zeiger und

    Figur 12 Teil eines Speichers.



    [0009] Das in Figur 1 dargestellte Blockschaltbild einer für das erfin­dungsgemäße Verfahren geeigneten, mikrocomputer-gesteuerten Schreib- oder ähnlichen Büromaschine besteht, der besseren Über­sichtlichkeit halber nur aus den zum Verständnis der Erfindung erforderlichen Elementen. Es handelt sich hierbei um eine Tasta­tur 1, eine Druckeinheit 2 und eine Steuereinheit 3 mit einem Programmspeicher 4 und einem Datenspeicher 5, die über eine Sam­melleitung 6 miteinander verbunden sind. Die Steuereinheit 3, der Programmspeicher 4 und der Datenspeicher 5 sind Bestandteil einer Mikroprozessorsteuerung 7, weshalb die Funktion aller im folgen­den erwähnten, an der Steuerung mitwirkenden Baugruppen wie z.B. Zähler und Register, grundsätzlich durch Programmabläufe reali­siert sein können.

    [0010] Die Druckeinheit 2 enthält unter anderem eine Schreibwalze 8, von der in bekannter Weise ein Aufzeichnungsträger 9 schrittsweise in vertikaler Richtung (Pfeilrichtung A, B) verschoben werden kann. Als Antrieb hierfür dient ein schrittweise ansteuerbarer Motor 10. Ein Druckwerk 11, das eine dreheinstellbare Typenscheibe 12 als Typenträger aufweist, ist von einem weiteren schrittweise ansteuerbaren Motor 13 horizontal (Pfeilrichtung C, D) verschieb­bar. Durch horizontale Verschiebung des Druckwerkes 11 und die jeweilige Einstellung der Typenscheibe 12 auf das abzudruckende Zeichen können somit die Zeichen einer Textzeile nebeneinander auf dem Aufzeichnungsträger 9 abgedruckt werden, während durch vertikales Verschieben des Aufzeichnungsträgers 9 Zeilenschal­tungen ausgeführt und Textzeilen untereinander angeordnet werden können.

    [0011] Die Tastatur weist neben einem Zeichentastenfeld 14 für die Zeicheneingabe verschiedene Funktions-Befehls-Tasten auf, von denen die Position 17 eine spezielle Funktionstaste für die Linierung, die Position 18 eine Codefunktionstaste, die Position 19 eine Taste für die Eingabe eines Befehls zur Zeilenschaltung und die Position 23 die Leerschrittaste darstellen.

    [0012] Zum automatischen Drucken von Linien kann entweder ein aus einer Typenscheibe 12 bestehender Druckkopf oder ein als Schreibkopf dienender Linienschreiber eingesetzt werden. Hierbei wird zu­nächst der Druckkopf 12 gemäß Figur 1 durch Bewegen des Druck­werkes 11 in Zeilenrichtung und/oder des Aufzeichnungsträgers 9 über die Schreibwalze 8 und den Schrittmotor 10 in Spaltenrich­tung auf einen Ausgangspunkt der zu erstellenden Linie einge­stellt. Danach wird die spezielle Funktionstaste 17 in der Ein­gabevorrichtung 14 zum Einschalten der Funktion "Linieren" be­tätigt, wodurch die Koordinaten des Ausgangspunktes in einem Registerspeicher 20 des Liniendatenspeichers 24 automatisch ab­gespeichert werden. Nun kann der Druckkopf 12 relativ zu dem Ausgangspunkt auf einen Endpunkt der zu erstellenden Linien auf dem Aufzeichnungsträger 9 über die Eingabevorrichtung 14 bewegt werden, wobei die Schritte des Druckkopfes 12 in Zeilenrichtung und/oder Spaltenrichtung durch Zähler 27, 28 in der Steuereinheit 3 festgehalten werden. Nach diesem Positionieren des Druckkopfes 12 auf den Endpunkt wird die spezielle Funktionstaste 17 zum Aus­schalten der Funktion "Linieren" nochmals betätigt, wodurch die Koordinaten der Endpunkte der zu erstellenden Linien in einem Endpunktregister 21 des Liniendatenspeichers 24 automatisch ab­gespeichert werden. Gleichzeitig werden mit der zweiten Betäti­gung der Funktionstaste 17 Steuerimpulse an die Steuerschaltung 25 zum Auslesen der Liniendaten aus dem Liniendatenspeicher 24 und zum Übertragen der ausgelesenen Daten an die Steuerschaltung der Antriebsvorrichtungen 10, 13 für das Druckwerk 11 und für den Aufzeichnungsträger 9 zur automatischen Erstellung der Linien bzw. des Rahmens gegeben. Die Koordinaten des Endpunktes der zu erstellenden Linien werden übrigens durch einen Horizontalzähler 27 und einen Vertikalzähler 28 festgehalten. Der Horizontalzähler 27 ist z.B. als Maximumzähler ausgebildet.

    [0013] Um einen geschriebenen oder zu schreibenden Text mit einem bün­digen und unterbrechungsfreien Rahmen zu umrahmen, ist eine Steuerschaltung 26 vorgesehen, durch die die von der Steuerschal­ tung 25 ausgelesenen Liniendaten aus dem Liniendatenspeicher 24 vor der Übertragung an die Drucksteuerschaltung des Druckkopfes 11 verändert werden. Die Steuerschaltung 26 steht mit einer Speichereinrichtung 29 in Verbindung, in der zusätzliche Ver­schiebungslängen des Druckkopfes 11 in horizontaler und/oder vertikaler Richtung zu den Anfangs- und den Endpunkten der zu erstellenden Linien für verschiedene Teilungen enthalten sind. Durch die Addition dieser Verschiebungslängen zu den durch das Druckwerk 11 angefahrenen Schreibpositionen wird gewährleistet, daß der geschriebene Text je nach der Schritteilung entsprechend bündig umrahmt wird.

    [0014] Zur Erzeugung von vertikalen Linien in Y-Richtung wird gemäß Figur 1 die Type "senkrechter Strich" des Druckkopfes 12 ver­wendet, wobei die senkrechten Linien jeweils zwischen zwei nor­malen Schreibpositionen des Druckwerkes 11 erzeugt werden. Zu diesem Zweck wird das Druckwerk 11 vor Beginn der Erstellung senkrechter Linien um einen halben Schritt zu der Schreibposition in Zeilenrichtung rück- bzw. vorwärts verstellt. Andererseits wird für die Erzeugung von horizontalen Linien in X-Richtung der Unterstreichungsstrich des Druckkopfes 12 benutzt, wobei die Unterstreichungsstriche auf den normalen Schreibpositionen ge­druckt werden. Allerdings wird der Aufzeichnungsträger 9 vor Be­ginn der Erstellung der oberen, horizontalen Linien für eine Um­rahmung um eine Zeichenhöhe in Spaltenrichtung rückwärts ver­schoben.

    [0015] In der Figur 9 ist ein Flußdiagramm zum Drucken eines Rahmens mit der Typenscheibe 12 dargestellt, wobei die Koordinaten des An­fangspunktes "A" und des Endpunktes "E" bereits in den Speichern 20, 21 abgespeichert sind. Der Anfangspunkt hat die Koordinaten (HPOS, VPOS = 0) und der Endpunkt die Koordinaten (HPOSM, VPOSM). Das Druckwerk 11 wird zunächst auf den als Ausgangspunkt zum Linieren bestimmten Endpunkt "E" gefahren. Danach wird der Unter­streichungsstrich abgeschlagen und das Druckwerk um einen Rück­ schritt zurückgefahren. Dieser Vorgang wird solange ausgeführt, bis das Druckwerk die Position HPOS erreicht hat. Danach führt das Druckwerk 11 noch eine halbe Teilung rückwärts aus, wonach dann der senkrechte Strich der Typenscheibe 12 abgeschlagen wird. Nach jedem Abschlag wird der Aufzeichnungsträger 9 um eine Zeile rückwärts transportiert. Das Abschlagen der Unterstreichungs­strichtype und das Rückwärtsdrehen des Aufzeichnungsträgers 9 erfolgen solange, bis der Anfangspunkt "A" mit VPOS = 0 erreicht ist. Nach Erreichen des Anfangspunktes "A" wird der Aufzeich­nungsträger um eine Zeile weiter rückwärts gedreht und das Druck­werk 11 um eine halbe Teilung vorwärts gefahren. Danach werden die Unterstreichungsstrichtype abgeschlagen und jeweils ein Leer­schritt ausgeführt. Dieses erfolgt solange, bis die Koordinate HPOSM erreicht ist. Danach wird das Druckwerk 11 noch um eine halbe Teilung vorwärts bewegt und der Aufzeichnungsträger 9 um eine Zeile vorwärts gedreht. Danach wird die Type "senkrechter Strich" wieder abgeschlagen und der Aufzeichnungsträger nach jedem Abschlag um eine Zeile vorwärts bewegt. Sobald nun VPOSM erreicht ist, wird das Druckwerk 11 um eine halbe Teilung rück­wärts gefahren. Damit ist die Erzeugung eines unterbrechungs­freien Rahmens beendet.

    [0016] In der Figur 10 ist die Erstellung eines Rahmens mittels eines Linienschreibers dargestellt. Das Schreibwerk mit dem Schreib­stift wird horizontal um eine halbe Teilung über HPOSM hinaus und auf VPOSM gefahren, wodurch der Endpunkt "E" als Ausgangspunkt für die Linierung positioniert wurde. Der Stift wird nun auf den Aufzeichnungsträger 9 aufgesetzt und in horizontaler Richtung um eine halbe Teilung über HPOS nach links hinaus gefahren. Danach wird der Aufzeichnungsträger 9 in vertikaler Richtung soweit transportiert, bis der Stift eine halbe Zeile über VPOS=0 steht. Nun kann die horizontale Linie des Rahmens gezogen werden, wobei der Stift horizontal auf HPOSM plus einer halben Schritteilung gefahren wird. Zur Erzeugung der zweiten vertikalen Linie des Rahmens wird der Aufzeichnungsträger 9 vorwärts transportiert, so daß der Stift nach VPOSM gelangt. Danach wird der Stift abgehoben und das Druckwerk 11 um einen halben Schritt vorwärts bewegt, so daß der Stift sich wieder auf der Teilung befindet. Damit ist der Erstellungsvorgang des Rahmens mit dem Linienschreiber beendet.

    [0017] Durch gleichzeitige Betätigung der speziellen Funktionstaste 17 zum Einschalten der Linierung und einer zusätzlich Codetaste 18 kann der zuletzt definierte Rahmen oder die zuletzt definierte Linie automatisch ausgegeben werden. Andererseits kann durch gleichzeitige Betätigung der speziellen Funktionstaste 17 zum Ausschalten der Linierung und der Codetaste 18 die Erstellung des Rahmens unterdrückt werden. Im letztgenannten Fall können Linien innerhalb der Koordinaten eines Rahmens entsprechend der Rahmen­größe an beliebiger Stelle durch Positionieren des Druck- oder Schreibwerkes 11 innerhalb des Rahmens und durch die Tastenbe­dienungsfolge "Funktionstaste (Ein) - Leerschritt - Funktions­taste (Aus)" in Horizontalrichtung und durch die Tastenbedie­nungsfolge "Funktionstaste (Ein) - Zeilenschritt - Funktionstaste (Aus)" in vertikaler Richtung automatisch erzeugt werden.

    [0018] Im Rahmen der Erfindung können manuell nur horizontale Linien erzeugt werden, wenn zwischen der Betätigung der Funktionstaste 17 zum Einschalten der Linierung und durch Betätigung der Funk­tionstaste 17 zum Ausschalten der Linierung Horizontalpositio­nierungen eingegeben werden, die zusammen größer als eine Schreibteilung sind. Ebenso sind manuelle vertikale Linien allein dadurch erzeugbar, wenn zwischen der Betätigung der Funktions­taste 17 zum Einschalten der Linierung und der Betätigung der Funktionstaste 17 zum Ausschalten der Linierung Vertikalschritte eingegeben werden, die größer als eine Halbzeile sind.

    [0019] In den Figuren 6 bis 8 sind Flußdiagramme für die Erzeugung von Linien bzw. Rahmen dargestellt. Gemäß Figur 6 wird zunächst ab­gefragt, ob die Linierung eingeschaltet werden soll oder nicht. Bejahendenfalls werden die Zähler für die Linierungen in horizon­taler und vertikaler Richtung gestartet, wodurch die Koordinaten für den Anfangspunkt (HPOS = HORPOS, VPOS = 0) und für den End­punkt (HPOSM, VPOSM) festgehalten werden, wobei HORPOS die momen­tane Ist-Position des Druckwerkes darstellt.

    [0020] Wenn die Linierung bereits eingeschaltet ist, wird geprüft, ob der zuletzt definierte Rahmen mit den Koordinaten (HPOS2, VPOS2 und HPOSM2, VPOSM2) wiederholt werden soll. Bejahendenfalls werden die getrennt in einem Speicherbereich 31 gespeicherten Koordinaten des letzten definierten Rahmens in den Speicherbe­reich 30 für die Koordinaten des aktuellen Rahmens geladen. Das Druckwerk wird dann auf den Endpunkt mit den Koordinaten (HPOSM, VPOSM) gefahren und die Erstellung des Rahmens in der oben be­schriebenen Weise duchgeführt.

    [0021] Wenn der bereits definierte Rahmen nicht wiederholt werden soll, ist zu prüfen, ob ein vorhandener Text umrahmt werden soll. Wenn dies nicht zutrifft, werden die als Maximalzeiger ausgebildeten Zähler 28, 29 auf Ist-Positionen gesetzt. Danach wird geprüft, ob der Vertikalzähler den Wert Null aufweist. Trifft dieses zu, dann ist eine horizontale Linie zu ziehen. In diesem Fall wird zu­nächst noch geprüft, ob HPOSM = HPOS ist. Bejahendenfalls ist der Abfragevorgang zu beenden, da keine Linie gezogen werden kann.

    [0022] Andererseits muß bei der Erstellung von horizontalen Linien noch geprüft werden, ob HPOSM minus HPOS kleiner gleich einer Schritt­teilung ist. Wenn die Differenz hierbei größer als eine Schritt­teilung ist, dann wird eine Linie von der Länge HPOSM minus HPOS erstellt. Wenn die Differenz dagegen kleiner gleich einer Schritteilung ist, dann wird noch geprüft, ob HPOS2 kleiner gleich HORPOS und HORPOS kleiner gleich HPOSM2 ist. Hierbei ist HORPOS die aktuelle Ist-Position des Druckwerks bzw. des Schreib- oder Druckkopfes.Bei Verneinung wird dann ebenfalls eine Linie von der Länge HPOSM minus HPOS erstellt. Bejahendenfalls wird dagegen das Drucken einer horizontalen Linie im Rahmen entspre­chend der Rahmengröße erstellt.

    [0023] Wird bei der Überprüfung des Horizontalzählers 27 festgestellt, daß HPOSM = 0 ist, dann wird die Erstellung von vertikalen Linien überprüft. Zunächst wird festgestellt, ob VPOSM = 0 ist. Trifft dieses zu, dann ist keine vertikale Linie zu ziehen und der Vor­gang ist zu beenden. Bejahendenfalls ist weiterhin zu prüfen, ob VPOSM minus VPOS kleiner gleich der Schritteilung ist. Ist die Differenz größer als eine Schritteilung, dann wird eine Vertikal­linie von der Länge VPOSM minus VPOS erstellt.

    [0024] Ist die Differenz kleiner, dann wird noch geprüft, ob VPOS2 größer Null und VPOSM2 größer VPOS2 ist. Bei Verneinung dieser Prüfung wird eine Vertikallinie von der Länge VPOSM minus VPOS erstellt. Bejahendenfalls dagegen wird das Drucken von vertikalen Linien im Rahmen ausgelöst. Danach wird der Vorgang wieder been­det. Übrigens werden durch die Horizontalzähler die Absolutwerte und durch die Vertikalzähler nur die Relativwerte festgehalten.

    [0025] In der Figur 12 sind Abschnitte des Liniendatenspeichers darge­stellt, wo ein Bereich für die Koordinaten (HPOS, HPOSM, VPOS, VPOSM) des aktuellen Rahmens in einem Speicherbereich 30 und die Koordinaten (HPOS2, HPOSM2, VPOS2, VPOSM2) des zuletzt definier­ten Rahmens in einem Speicherbereich 31 abgespeichert sind.

    [0026] In der Figur 11 ist noch ein Flußdiagramm für die Verwaltung der Zähler dargestellt, welche beim Positionieren der Antriebe zum Bewegen des Druckwerkes 11 und der Schreibwalze 8 aufgehoben werden. Zunächst wird der Ist-Zustand entsprechend der Drehrich­tung neu berechnet. Danach erfolgt ein Vergleich der Zählerstände mit den alten maximalen Zählerständen. Wird hierbei festgestellt, daß der neue Zählerstand größer als der ursprünglich abgespei­cherte Zählerstand ist, dann wird dieser neue Maximalzählerstand abgespeichert.

    [0027] Die Figuren 2 bis 5 zeigen Ausführungsbeispiele von unterschied­lichen Linierungen. So zeigt die Figur 2A ein einzelnes umrahmtes Schriftzeichen, die Figur 2B eine umrahmte Textzeile und Figur 2C eine bündige Umrahmung mehrerer Textzeilen.

    [0028] In der Figur 3 sind mehrere Rahmen dargestellt, die an beliebigen Stellen des Aufzeichnungsträgers erstellt werden können und in die nachträglich beliebiger Text bündig eingebracht werden kann.

    [0029] Die Figuren 4A und 4B stellen Muster von Tabellen dar, wobei die Figur 4A eine Tabelle mit Rahmen und die Figur 4B eine Tabelle ohne Rahmen darstellen. Schließlich zeigt die Figur 5 noch Rahmen gleicher Größe, die über Linien miteinander verbunden sind.

    [0030] Sämtliche in den Figuren 2 bis 5 dargestellte Ausführungsbei­spiele sind einfach und schnell mit dem erfindungsgemäßen Ver­fahren zu erstellen. Die in den Figuren 2 und 3 dargestellten Umrahmungen erfordern zu ihrer Herstellung nur zwei Tastenbetä­tigungen, nämlich das "Einschalten" und das "Ausschalten" des Linierens. Ebenso können auch Tabellen wiederholt ausgegeben werden, wobei neben den Koordinaten für den Anfangs- und den Endpunkt auch die Koordinaten für je einen Punkt, der auf den Linien der Tabelle liegt, abzuspeichern sind.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Erstellen von vertikalen und/oder horizontalen Linien, insbesondere zum Erstellen von rechteckförmigen Rahmen in mikrocomputer-gesteuerten Schreib- oder Büroma­schinen ähnlicher Bauart mit
    einem einen Druck- oder Schreibkopf aufweisenden, längs des Aufzeichnungsträgers bewegbaren Druck- oder Schreibwerk,
    einem Liniendatenspeicher zur Aufnahme von durch eine Ein­gabevorrichtung eingebbaren Liniendaten und
    einer Steuerschaltung zum Auslesen der Liniendaten aus dem Liniendatenspeicher und zum Übertragen der ausgelesenen Daten zu einer Steuerschaltung von Antriebsvorrichtungen für das Druck- oder Schreibwerk in Zeilenrichtung und für den Aufzeichnungsträger in Spaltenrichtung,
    gekennzeichnet durch folgende Schritte:

    a) Einstellen des Schreib- oder Druckkopfes (12) durch Bewegen des Druck- oder Schreibwerkes (11) in Zeilen­richtung und/oder des Aufzeichnungsträgers (9) in Spaltenrichtung auf einen Ausgangspunkt der zu er­stellenden Linien.

    b) Erste Betätigung einer speziellen Funktionstaste (17) in der Eingabevorrichtung (14) zum Einschalten der Funktion "Linieren" und zum Abspeichern der Koordinaten des Ausgangspunktes in einem Register (20) des Linien­datenspeichers (24).

    c) Auslösen von Relativbewegungen zum Positionieren des Schreib- oder Druckkopfes (12) auf den Endpunkt bzw. auf die Endkoordinaten der zu erstellenden Linien auf dem Aufzeichnungsträger (9) über die Eingabevorrichtung (14), wobei die Schritte des Schreib- oder Druckkopfes (12) in Zeilen- und/oder Spaltenrichtung durch Horizon­tal- (27) und durch Vertikalzähler (28) festgehalten werden.

    d) Zweite Betätigung der speziellen Funktionstaste (17) zum Ausschalten der Funktion "Linieren", zum Abspei­chern der Koordinaten der Endpunkte der zu erstellenden Linien in einem Endpunktregister (21) des Liniendaten­speichers (24) und zum Auslösen von Steuerimpulsen an die Steuerschaltung (25) zum Auslesen der Liniendaten aus dem Liniendatenspeicher (24) und zum Übertragen der ausgelesenen Daten an die Steuerschaltung (25) der Antriebsvorrichtungen (10, 13) für das Druck- (11) oder Schreibwerk und für den Aufzeichnungsträger (9) zur automatischen Erstellung der Linien bzw. Rahmen, wobei zum bündigen und unterbrechungsfreien Umrahmen von ge­schriebenem oder zu schreibendem Text eine Steuerschal­tung (26) vorgesehen ist, durch die die von der Steuer­schaltung (25) ausgelesenen Liniendaten aus dem Li­niendatenspeicher (24) vor der Übertragung an die Drucksteuerschaltung des Druck- oder Schreibwerkes (11) verändert werden.


     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die Steuerschaltung (26) eine Speichereinrich­tung (29) zum Festhalten von zusätzlichen Verschiebungs­längen des Schreib- oder Druckkopfes (11) in horizontaler oder vertikaler Richtung zu den Anfangs- und den Endpunkten der zu erstellenden Linien für verschiedene Teilungen auf­weisen.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­net, daß zur Erzeugung von vertikalen Linien in Y-Rich­tung die Type "senkrechter Strich" des Druckkopfes (12) verwendet wird, wobei die senkrechten Linien zwischen zwei normalen Schreibpositionen des Druck- oder Schreibwerkes (11) erzeugt werden.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich­net, daß das Druck- oder Schreibwerk (11) vor Beginn der Erstellung senkrechter Linien um einen halben Schritt zu der Schreibposition in Zeilenrichtung rück- bzw. vorwärts ver­stellt wird.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­net, daß zur Erzeugung von horizontalen Linien in X-Rich­tung der Unterstreichungsstrich des Druckkopfes (12) benutzt wird, wobei die Unterstreichungsstriche auf den normalen Schreibpositionen gedruckt werden.
     
    6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­net, daß der Aufzeichnungsträger (9) vor Beginn der Er­stellung der oberen horizontalen Linien für eine Umrahmung um eine Zeichenhöhe in Spaltenrichtung rückwärts verschoben wird.
     
    7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß durch gleichzeitige Betätigung der speziellen Funktionstaste (17) zum Einschal­ten der Linierung und einer Codetaste (18) der zuletzt definierte Rahmen oder die zuletzt definierte Linie automa­tisch ausgegeben wird.
     
    8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß durch gleichzeitige Betätigung der speziellen Funktionstaste (17) zum Ausschal­ten der Linierung und der Codetaste (18) die Erstellung des Rahmens unterdrückt wird.
     
    9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß Linien innerhalb der Koordinaten eines Rahmens entsprechend der Rahmengröße an beliebiger Stelle durch Positionieren des Druck- oder Schreibwerkes (11) innerhalb des Rahmens und durch die Tastenbedienungsfolge "Funktionstaste (Ein) - Leerschritt -­Funktionstaste (Aus)" in Horizontalrichtung und durch die Tastenbedienungsfolge "Funktionstaste (Ein) - Zeilenschritt - Funktionstaste (Aus)" in Vertikalrichtung automatisch erzeugt werden.
     
    10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß horizontale Linien er­zeugt werden, wenn zwischen der Betätigung der Funktions­taste (17) zum Einschalten der Linierung und durch Betäti­gung der Funktionstaste (17) zum Ausschalten der Linierung Horizontalpositionierungen eingegeben werden, die zusammen größer als eine Schreibteilung sind.
     
    11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß vertikale Linien er­zeugbar sind, wenn zwischen der Betätigung der Funktions­taste (17) zum Einschalten der Linierung und der Betätigung der Funktionstaste (17) zum Ausschalten der Linierung Ver­tikalschritte eingegeben werden, die größer als eine Halb­zeile sind.
     
    12. Schreib- oder Büromaschine ähnlicher Bauart durch Durch­führung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden An­sprüche mit Einrichtungen zum Erstellen von vertikalen und/oder horizontalen Linien, insbesondere zum Erstellen von rechteckförmigen Rahmen mit
    einem einen Druck- oder Schreibkopf aufweisenden, längs des Aufzeichnungsträgers bewegbaren Druck- oder Schreibwerk,
    einem Speicher zur Aufnahme von Textdaten,
    einem Liniendatenspeicher zur Aufnahme von durch eine Ein­gabeeinrichtung eingebbaren Liniendaten und einer Steuerschaltung zum Auslesen der Liniendaten aus dem Liniendatenspeicher und zum Übertragen der ausgelesenen Daten zu einer Steuerschaltung von Antriebsvorrichtungen für das Druck- oder Schreibwerk in Zeilenrichtung und für den Aufzeichnungsträger in Spaltenrichtung,
    gekennzeichnet durch eine in der Eingabevorrich­tung angeordnete spezielle Funktionstaste (17), durch deren erste Betätigung die Funktion "Linieren" einschalt-, der Ausgangspunkt markier- und die Koordinaten des Ausgangs­punktes in einem Registerspeicher (20) des Liniendaten­speichers (24) abspeicherbar sind und durch deren zweite Betätigung die Funktion "Linieren" ausschalt-, der Endpunkt markier- und die Koordinaten des Endpunktes in einem Re­gisterspeicher (21) des Liniendatenspeichers (24) ab­speicherbar sind, durch
    eine Steuerschaltung (25) zum selektiven Auslesen der Li­niendaten aus dem Liniendatenspeicher (24) und zum Über­tragen der ausgelesenen Daten an eine Steuerschaltung (26) der Antriebsvorrichtungen (10, 13) für das Druck- oder Schreibwerk (11) und für den Aufzeichnungsträger (9) zur automatischen Erstellung der Linien bzw. Rahmen und durch eine Steuerschaltung (26), durch die die von der Steuer­schaltung (25) ausgelesenen Liniendaten aus dem Linienda­tenspeicher (24) vor der Übertragung an die Drucksteuer­schaltung des Druck- oder Schreibwerkes (11) derart ver­änderbar sind, daß der gesamte Text bündig umrahmt wird.
     
    13. Schreib- oder ähnliche Büromaschine nach Anspruch 12, da­durch gekennzeichnet, daß der Druckkopf aus einer drehbaren Typenscheibe (12) mit auf freien Enden von fe­dernden Lamellen angeordneten Typen besteht und daß die Typenscheibe (12) eine Type "senkrechter Strich" zur Er­zeugung von Vertikallinien und eine Unterstreichungsstrich­type zur Erzeugung von Horizontallinien aufweist.
     
    14. Schreib- oder ähnliche Büromaschine nach Anspruch 12, da­durch gekennzeichnet, daß der Schreibkopf aus einem Linienschreiber mit einem Schreibstift besteht.
     




    Zeichnung