[0001] Die Erfindung betrifft eine Schallschutzwand für Straßen und Plätze sowie für die
gärtnerische Gestaltung, bestehend aus mehreren hintereinander und mit Abstand zueinander
angeordneten, im wesentlichen U-förmigen Rahmen, die untereinander verbunden sind
und auf deren Stirn- und Seitenflächen Matten aufgebracht sind. Derartige Schallschutzwände
werden eingesetzt, um die Ausbreitung des Verkehrslärms zu mindern. Bekannt ist es
hier, Lärmschutzwände aus Platten und Pfosten einzusetzen oder aber Lärmschutzwände
in Form von geschütteten Dämmen und auch solche, bei denen die Lärmschutzwände ein
inneres Gerüst haben, das mit Erde aufgefüllt ist und das anschließend bepflanzt wird.
Die letzteren Lärmschutzwände haben den Vorteil, daß sie eine wesentlich geringere
Grundfläche als Dämme benötigen.
[0002] Die Herstellung derartiger Lärmschutzwände erfolgt in der Regel derart, daß zunächst
ein Fundament erstellt wird, in dem die im wesentlichen U-förmigen Rahmenteile verankert
werden. Diese U-förmigen Rahmenteile werden zur Abstützung gegeneinander mittels Traversen
verbunden oder aber durch Spannseile gegeneinander abgestützt. Nach Aufstellung dieses
Gerüstes werden dann auf das Gerüst Matten aus einem relativ engmaschigen Gewebe aufgebracht,
die die Aufgabe haben, das Erdmaterial innerhalb der Schallschutzwand zu halten. Im
Anschluß hieran wird dann die Wand bepflanzt. Dieser Arbeitsvorgang ist relativ zeitaufwendig,
des weiteren kommt hinzu, daß die frisch aufgestellten Schallschutzwände auch innerhalb
eines längeren Zeitraums nach dem Aufstellen noch keine Begrünung aufweisen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schallschutzwand der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß die Vorteile dieser Schallschutzwand beibehalten werden, daß
jedoch die Baudauer und die Aufstellzeit der Schallschutzwand wesentlich verringert
wird und es möglich ist, die Schallschutzwand bereits begrünt aufzustellen.
[0004] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruches l gelöst.
[0005] Gemäß der Erfindung besteht somit die Schallschutzwand aus im wesentlichen U-förmig
ausgebildeten Rahmenteilen, die untereinander über Matten und/oder Traversen verbunden
sind und gegebenenfalls mittels Spannseilen untereinander versteift sind. Diese Rahmenteile
sind auf einem starren Fußgestell befestigt, das so ausgebildet ist, daß dieses die
gesamte Last der Schallschutzwand aufnehmen kann, so daß die Schallschutzwand mittels
eines geeigneten Hebezeugs angehoben und transportiert werden kann. Eine derartige
Schallschutzwand hat vorteilhaft eine Länge, mit der sie mit Lastwagen auf öffentlichen
Straßen ohne Schwierigkeiten transportiert werden kann. Das Fußgestell besteht vorteilhaft
aus zwei Längsträgern, die über zwei oder mehrere Querträger miteinander verbunden
sind und an denen Befestigungsmittel für den Anschluß eines Hebegerätes angeordnet
sind. Auf den Längsträgern sind vorteilhaft Zapfen angeordnet, die in die Enden der
langen Schenkel der U-Profile eingesteckt werden. Hierdurch wird eine einfache und
schnelle Montage der Schallschutzwand erhalten. Auf dem Fußgestell ist eine korrosionsgeschützte
Baustahlmatte aufgebracht, auf der noch eine feinmaschige Matte aufgelegt sein kann,
z.B. eine Kokosmatte, die ein Herausrieseln des Füllmaterials beim Transport verhindert.
Eine gleiche Kokosmatte ist vorteilhaft unter den seitlichen und stirnseitig angeordneten
Matten angeordnet, wobei diese Kokosmatten gleichzeitig mit Grassamen versetzt sein
können, so daß hierdurch eine einheitliche Grundbegrünung erhalten wird.
[0006] Schallschutzwände gemäß der Erfindung können im Herstellungsbetrieb vorgefertigt
und bereits begrünt werden, so daß die für die eigentliche Aufstellung der Schallschutzwand
benötigte Zeit vergleichweise sehr stark reduziert werden kann. Fundamente können
eingespart werden.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
in Verbindung mit Zeichnung und Beschreibung hervor.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel ist im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben,
in dieser zeigen:
Fig. l eine Stirnansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten Elementes einer Schallschutzwand,
Fig. 2 eine Seitenansicht des in Fig. l gezeigten Elementes der Schallschutzwand,
Fig. 3 eine Draufsicht auf das Fußgestell des Elementes einer Schallschutzwand nach
Fig. l und 2,
Fig. 4 die Befestigung der Verbindungsstreben an den U-Profilen des Elementes der
Schallschutzwand nach Fig. l - 3,
Fig. 5 eine Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform eines Elementes einer Schallschutzwand,
Fig. 6 eine Stirnansicht des in Fig. 5 gezeigten Elementes und
Fig. 7 und 8 Details des Elementes nach den Fig. 5 und 6 in vergrößerter Darstellung.
[0009] Die in den Figuren dargestellte Schallschutzwand l besteht aus fünf im wesentlichen
U-förmigen Rahmen 2 bis 6, die je aus zwei langen Schenkeln 7, 8 bestehen, die in
ihrem oberen Bereich durch eine Quertraverse 9 miteinander verbunden sind. Die unteren
Enden l0, ll der langen Scshenkel 7, 8 sind auf Zapfen l2, l3 aufgesteckt, die in
vorbestimmten Abständen auf Längsträgern l4, l5 eines insgesamt mit l6 bezeichneten
Fußgestells befestigt sind. Die Längsträger bestehen im Ausführungsbeispiel aus Rohren,
deren Innendurchmesser etwas größer ist als der Durchmesser der Zapfen l2, l3.
[0010] Die oberen Quertraversen 9 sind etwas unterhalb des Endes der langen Schenkel der
U-Profile 2 bis 6 angeordnet. Auf diesen Quertraversen 9 jedes U-förmigen Rahmens
ist eine Längstraverse l6 befestigt, die mit sämtlichen Quertraversen 9 verbunden
ist. In Fig. 4 ist der Ausschnitt des oberen Endes der Schallschutzwand l in vergrößerter
Darstellung gezeigt. Die Quertraverse 9 ist mit den langen Schenkeln 7, 8 mittels
einer Klemmschelle l7 verbunden, die um ein Drehlager l8 schwenkbar ist und mittels
einer Schraube l9 festspannbar ist. Die Längstraverse l6 ist mit einer gleichen Klemmschelle
20 an der Quertraverse 9 befestigt. Die Klemmschelle 20 ist um ein Drehlager 2l schwenkbar
und wird mittels einer Mutter 22, die auf einer Gewindeschraube 23 aufgeschraubt ist,
verspannt. An dem an der Quertraverse 9 befestigten Teil 24 der Klemmschelle 20 ist
schwenkbar um ein Lager 25 ein Anschlußstück 26 befestigt, an dem ein Spannseil 27
angreift, dessen anderes Ende am Längsträger l4 bzw. l5 des Fußgestells l6 befestigt
ist. Auf die Seitenwände wie auch auf die Stirnwände der Schallschutzwand l sind
korrosionsgeschütze Baustahlmatten 28, 29 befestigt, die entweder an den U-förmigen
Rahmenteilen 2 bis 6 festgeschweißt oder aber mittels korrosionsbeständigem Draht
festgebunden sind. Die nach oben weisende Fläche bleibt offen, wobei das in die Schallschutzwand
l eingefüllte Erdreich im oberen Bereich 30 muldenförmig ausgebildet ist. Durch die
obere Öffnung kann zum einen in einfacher Weise Erde nachgefüllt werden, um mögliche
Setzungen auszugleichen. Darüber hinaus bietet die muldenförmige Ausbildung den Vorteil
einer besseren Wasseraufnahme und -ansammlung und darüberhinaus kann in diesem Bereich
innerhalb der Schallschutzwand l eine Bewässerungsleitung angeordnet werden, wobei
bei der Bewässerung sichergestellt ist, daß das Wasser in die Wand eindringt und
nicht seitlich herabläuft.
[0011] Das Fußgestell l6 ist in Draufsicht in Fig. 3 dargestellt. Dies besteht aus den beiden
Längersträgern l4, l5, die mit Querträgern 3l, 32 untereinander verbunden sind. Wie
Fig. l zeigt, bestehen die Längsträger und auch die Querträger aus einem Doppel-T-Profil
hoher Festigkeit. Auf diese Längs- und Querträger sind korrosionsgeschütze Baustahlmatten
32 bis 35 aufgeschweißt, die das eingefüllte Erdreich tragen. Wird hier eine relativ
große Maschenweite gewählt, so ist es vorteilhaft, auf diese Baustahlmatten zusätzlich
noch eine Kokosmatte aufzulegen. Das gleiche gilt für die an den Seiten und Stirnwänden
angeordneten Baustahlmatten.
[0012] An den Längsträgern des Fußgestells l6 sind vier Anschlußpunkte 36 bis 39 angeordnet,
an denen ein Hebezeug anschließbar ist, das die fertig montierte und mit Erde gefüllte
Schallschutzwand anhebt.
[0013] Eine Schallschutzwand nach den Fig. l bis 4 ist leicht transportabel und kann industriell
im Werk vorgefertigt, mit Erde gefüllt und begrünt werden, ehe diese an ihre vorbestimmte
Stelle transportiert wird. Hierdurch wird bei kostensparender Bauweise der Vorteil
erreicht, daß die verbleibenden Arbeiten vor Ort lediglich noch auf die Vorbereitung
des Untergrundes wie auf die Zuführung einer evtl. Versorgungsleitung beschränkt ist.
[0014] Bei den Ausführungsbeispielen nach Fig. 6 bis 8 sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen
versehen. Das Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem nach den Fig. l bis
4 dadurch, daß die obere Längstraverse l6 fehlt. Die Steifigkeit wird bei diesem
Ausführungsbeispiel dadurch erreicht, daß die Baustahlmatten 28, 29 unmittelbar mit
den Schenkeln 7, 8 der U-förmigen Rahmen 2 bis 6 verschweißt werden. Des weiteren
ist bei diesem Ausführungsbeispiel nicht eine Quertraverse 9, sondern drei über die
Höhe verteilt angeordnete Quertraversen vorgesehen, die die Steifigkeit des Elementes
in Querrichtung wesentlich erhöhen. In Fig. 7 ist der Anschluß der Quertraverse 9
an den Schenkeln 7, 8 dargestellt. An den Schenkeln 7, 8 sind Knotenbleche 42 angeschweißt,
an denen die Quertraversen 9 mittels Schrauben 43 befestigt sind.
[0015] In Fig. 8 ist der Längsträger l6 dargestellt, der aus einem Doppel-T-Profil besteht.
Auf diesen Längsträger sind die Zapfen l2, l3 angeschweißt, die die gleiche Neigung
wie die Schenkel 7, 8 aufweisen. An den Längsträger sind die Anschlußpunkte 36 bis
39 angeschweißt, die Aufnahmebohrungen 40 für den Angriff der Lasthaken eines nicht
dargestellten Hebezeuges haben.
[0016] Jedes der Elemente, die zu einer bepflanzten Schallschutzwand zusammengestellt werden,
hat eine Länge, die einen Transport mit Lastwagen auf öffentlichen Straßen und das
Beund Entladen und Aufstellen mit straßentauglichen Schwerlastkränen erlaubt.
[0017] Die auf den Seitenwänden der Elemente aufgebrachten Matten bestehen vorteilhaft aus
Baustahlmatten, deren Längsstäbe mit den jeweiligen Endrahmenteilen verschweißt sind.
Die mittleren Rahmenteile eines jeden Elementes sind nicht mit der Baustahlmatte verbunden.
Diese stützt sich lediglich gegen diese Rohre ab. Auf der nach innen zeigenden Seite
der U-förmigen Rahmenteile sind die Knotenbleche angeschweißt, die in Abstand und
Dimensionierung jeweils nach dem statischen Erfordernis gewählt sind.
[0018] An den Kopfseiten der Elemente werden vorgefertigte Baustahlmatten eingepaßt und
befestigt. Sie sollen den Elementkörper als verlorene Schalung bis zur Aufstellung
an seinem endgültigen Standort schließen.
[0019] Alle Baustahlmattenflächen wie Boden, Seitenwände und Stirnflächen, werden entweder
vor der Montage oder nach der Montage mit einer Vegetationsmatte oder einem geeigneten
Geotextil ausgekleidet, um ein Herausrieseln des Füllmaterials zu vermeiden. Danach
erfolgt die Füllung jedes Elementes mit vegetationsfreundlichem und schallschutztechnisch
günstigem Substrat. Sollte die Zusammensetzung des Füllmaterials - z.B. stark bindiger
Boden - das Entstehen einer einseitigen Gleitfuge befürchten lassen, so können die
hierdurch auftretenden Kräfte durch den Einbau von auf Zug und Druck ausgelegten Diagonalstreben
oder Seilen aufgenommen werden. Gleiches gilt, wenn die Lärmschutzwand einseitig
angeschüttet werden soll.
[0020] Nach der Aufstellung der einzelnen Elemente werden die aneinander anstoßenden Elemente
mit ihren U-förmigen Rahmenteilen miteinander verschraubt. Hierdurch werden die Zugkräfte,
die sich aus der Verfüllung auf das Baustahlgewebe ergeben, von Element zu Element
ausgeglichen.
[0021] Es ist auch denkbar, die Elemente mit einem kleinen Abstand zueinander anzuordnen
und den Spalt zwischen diesen Elementen mit einer weiteren Baustahlmatte zu verschließen,
die mit Seitenteilen ausgebildet sind, die um 90° abgewinkelt sind und die um die
U-Profile benachbarter Elemente greifen. Diese Verkleidungsbaustahlelemente werden
gleichfalls mit einer Vegetationsmatte versehen und werden dann vor Ort ausgefüllt.
Aus optischen Gründen ist es darüberhinaus auch denkbar, jedes einzelne Rohrelement
mit einer entsprechenden Matte zu verkleiden. Dies ist insbesondee im Anfangszustand
der Vegetation vorteilhaft.
1. Schallschutzwand für Straßen und Plätze sowie für die gärnterische Gestaltung,
bestehend aus mehreren hintereinander und mit Abstand zueinander angeordneten, im
wesentlichen U-förmigen Rahmen, die untereinander verbunden sind und auf deren Stirn-
und Seitenflächen Matten aufgebracht sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Schallschutzwand
aus einzelnen Elementen besteht, von denen jedes mehrere U-förmige Rahmen (2 - 6)
aufweist, daß jeder im wesentlichen U-förmige Rahmen ( 2 - 6) mit den Enden seiner
langen Schenkel (7, 8) auf einem Fußgestell (l6) befestigt ist, daß das Fußgestell
(l6) einen starren Rahmen bildet und mit Befestigungsmitteln (36 - 39) für eine Hebeeinrichtung
für das Anheben und Transportieren der Schallschutzwand (l) versehen ist und daß auf
dem Fußgestell eine oder mehrere engmaschige Matten (33 - 35) befestigt sind, die
ein Herausfallen von in die Schallschutzwand (l) eingefülltem Material beim Transport
verhindern.
2. Schallschutzwand nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß das Fußgestell (l6)
aus zwei Längsträgern (l4, l5) besteht, die über zwei oder mehrere Querträger (3l,
32) miteinander verbunden sind.
3. Schallschutzwand nach Anspruch l oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Matten
(28, 29 und 33 - 35) aus einem korrosionsgeschützten Baustahlgewebe bestehen.
4. Schallschutzwand nach einem der Ansprüche l bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Quertraverse (9) mit dem Fußgestell (l6) über Spannseile (27) verbunden ist.
5. Schallschutzwand nach einem der Ansprüche l bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Quertraverse (9) an den langen Schenkeln des U-förmigen Rahmens mittels Klemmschellen
(l7) befestigt ist.
6. Schallschutzwand nach einem der Ansprüche l bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Längstraverse (l6) mittels Klemmschellen (20) an den Quertraversen (9) befestigt
ist.
7. Schallschutzwand nach einem der Ansprüche l bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spannseile (27) an gelenkig an den Klemmschellen (20) befestigten Anschlußteilen
(26) befestigt sind.
8. Schallschutzwand nach einem der Ansprüche l bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
auf den Längsträgern (l4) des Fußgestells (l6) Zapfen (l2, l3) befestigt sind, die
in Ausnehmungen der langen Schenkel (7, 8) eingreifen.
9. Schallschutzwand nach einem der Ansprüche l bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Befestigungsmittel (36, 37) unmittelbar an den Längsträgern (l4, l5) befestigt
sind.
l0. Schallschutzwand nach einem der Ansprüche l bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Länge der Schenkel (7, 8) der U-Profilrahmen (2 - 6) über die Quertraverse (9)
hinaus verlängert ist.
11. Schallschutzwand nach einem der Ansprüche l bis l0, dadurch gekennzeichnet, daß
die Elemente stirnseitig miteinander verbunden sind.
12. Schallschutzwand nach einem der Ansprüche l bis l0, dadurch gekennzeichnet, daß
die Elemente über engmaschige Matten miteinander verbunden sind.
13. Schallschutzwand nach einem der Ansprüche l bis l2, dadurch gekennzeichnet, daß
die U-förmigen Rahmen über eine Längstraverse untereinander verbunden sind