(19)
(11) EP 0 283 568 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.09.1988  Patentblatt  1988/39

(21) Anmeldenummer: 87117939.6

(22) Anmeldetag:  04.12.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A62C 13/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 18.03.1987 DE 3708835

(71) Anmelder: Total Walther Feuerschutz GmbH
51069 Köln (DE)

(72) Erfinder:
  • Schweinfurth, Erich, Dipl.-Ing.
    D-6905 Schriesheim (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Herstellung eines Feuerlöschers


    (57) Die Erfindung betrifft einen aus Kunststoff bestehenden Be­hälter (2) für die Aufnahme von Feuerlöschmitteln, wobei der Be­hältermantel (6) im Streckblasverfahren aus einem gespritzten Formling hergestellt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Feuerlöscher mit einem Behälter für die Aufnahme von Löschmitteln wie, Löschpulver, Wasser, Wasser-Schaummittel-Gemisch, Halon oder dergleichen, mit ei­nem Behältervolumen zwischen 1 und 15 Ltr. und einem auf das Löschmittel wirkenden Arbeitsdruck von 5 bis 25 bar, sowie ei­nem Ventil zum Austragen des Löschmittels.

    [0002] Derartige Feuerlöscher werden als mobile oder halb-stationäre Löscher eingesetzt, wobei die Behälter aus Stahl- oder Alumini­umblech gefertigt sind.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde einen Behälter für Feu­erlöscher zu schaffen, der besser handhabbar ist, korrosions­beständig ist und gleichzeitig preiswerter hergestellt werden kann.

    [0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Behälter aus einem Kunststoff besteht und der Behältermantel nach dem sogenannten Streckblasverfahren aus einem Formling hergestellt ist. Dabei kann der aus PETP, Polyacrylnitril oder dergleichen bestehende Formling gespritzt sein.

    [0005] Der gespritzte, hohlkörperartige Formling ist an einem Ende ge­schlossen und am anderen Ende mit einem Behälterhals versehen. Dieser wird in eine Blasmaschine eingespannt und der restliche Teil des Formlings in eine Form geblasen, wodurch der Behälter­ mantel entsteht. Bei dieser Verfahrensweise streckt sich das Ma­terial, vorzugsweise im Verhältnis von 1 : 6 bis 1 : 12 und ver­festigt sich gleichzeitig. Diese Verfestigung erlaubt es, den Kunststoffbehälter als Feuerlöscher mit einem auf das Löschmittel wirkenden, hohen Arbeitsdruck zu betreiben. Dieser hohe Arbeits­druck ist erforderlich, um das Löschmittel im Brandfalle schnell und sicher aus dem Behälter auszutreiben. Bisher war man der Mei­nung, Feuerlöscher aus Kunststoff seien für den geforderten Druck- und Temperaturbereich nicht wirtschaftlich herstellbar.

    [0006] Ein erfindungsgemäßer Feuerlöscher aus Kunststoff hat gegenüber den metallenen Feuerlöscher den Vorteil, daß er leichter und somit besser handhabbar ist. Dies ist insbesondere bei mobilen Handlöschern von Vorteil. Fernerhin ist der aus Kunststoff be­stehende Löscher länger haltbar, weil er korrosionsbeständiger ist als die bisherigen metallenen Löscher. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Löschers ist darin zu sehen, daß seine Her­stellungskosten gegenüber den bisherigen Löschern deutlich ge­ringer sind. Dieser Preisvorteil gestattet unter Umständen den Einsatz als Einweglöschern. Dies bedeutet, daß anstelle der ge­setzlich vorgeschriebenen Inspektionen, Füllkontrollen und Nach­füllungen ein Austausch tritt.

    [0007] Der erfindungsgemäße Feuerlöscher-Behälter hat noch einen opti­schen Vorteil. Der Behältermantel kann ohne Schwierigkeiten mit einfachsten Mitteln in jede beliebige Form gebracht werden. Da­mit kann der Behälter eine für den Anmelder typische Form auf­weisen, die wie ein Geschmacksmuster wirkt und folglich werbe­wirksam ist. Die hohen Herstellungskosten bei den metallenen Feuerlöscher-Behältern ließen eine typische Formgebung nur be­dingt zu.

    [0008] Mittels des Streckblasverfahrens kann ein Formling verwendet werden, an den ein Stutzen mit Gewinde angebracht ist, so daß ein Kunststoffventil aufgesetzt werden kann und damit der ge­samte Feuerlöscher aus Kunststoff besteht, mit all den vor­stehend genannten Vorteilen.

    [0009] Bei vielen metallenen Behältern ist der untere Teil als Ku­gelboden ausgebildet und zur Standsicherheit des Feuerlöschers mit einem Bodenteil versehen. Aufgrund der erfindungsgemäßen Maßnahme kann der Behältermantel und der Behälter-Standboden aus einem Teil gespritzt werden. Auch hierdurch verringern sich die Herstell- und Montagekosten.

    [0010] Das Streckblasverfahren erlaubt, Teile des Behältermantels trans­parent herzustellen. Damit kann mit einfachsten Mitteln eine Füllkontrolle für das Löschmittel geschaffen werden.

    [0011] Feuerlöscher werden als Aufladedrucklöscher oder als Dauerdruck­löscher verwendet. Im letzteren Falle wird das Feuerlöschmittel mit einem unter Druck stehenden Gas überlagert, das bei Öffnen des Löschventiles das Löschmittel austreibt.

    [0012] Damit steht der Löscher ständig unter Druck. Im ersteren Falle ist eine zusätzliche Druckgasquelle vorgesehen, die innerhalb oder außerhalb des Behälters angebracht ist und nur im Brandfal­le den Behälter unter Druck setzt und damit das Löschmittel aus­treibt. Der Aufladedruck-Feuerlöscher hat den Vorteil, daß durch eine etwa vorhandene Permeabilität kein Druckverlust entsteht.

    [0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist anhand eines Auflade­druck-Feuerlöschers mit innenliegender Druckquelle dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben.

    [0014] Der Feuerlöscher 1 besteht aus einem Behälter 2 und einem Ven­til 3. Der Behälter 2 ist aus einem nicht dargestellten Form­ling im Streckblasverfahren hergestellt. Der Formling besitzt einen Behälterhals 4 auf den ein Gewindestutzen 5 aufgespritzt ist. Der Behälterhals 4 wird in die nicht dargestellte Streck­blasmaschine eingespannt und damit der Behältermantel 6 im Streckblasverfahren hergestellt, wobei die Dicke des Behälter­mantels 6 gegenüber der ursprünglichen Dicke des Formlings we­sentlich dünner ist. Durch den Streckvorgang wird die Festigkeit des Behältermantels 6 soweit verstärkt, daß der für einen ord­nungsgemäßen Betrieb erforderliche Arbeitsdruck vom Behältermantel 6 aufgenommen werden kann. Im Ausführungsbeispiel ist der Behäl­terboden gleichzeitig mit dem Behältermantel 6 im Streckblasver­fahren hergestellt. Folglich bestehen die Teile 6 und 7 aus einem Stück. Das Ventil 3 hat vorzugsweise einen Ventilstutzen 8 mit Innengewinde 6, das auf das Außengewinde des Stutzens 5 auf­schraubbar ist. Mit einem Ventilhebel 9 kann ein Ventilstößel 12 betätigt werden, der eine Druckflasche 11 öffnet und das inner­halb des Behältermantels 6 befindliche Löschmittel über die Aus­trittsdüse 10 austreibt. Ein Ventileinsatz 14 ist mit dem Ven­tilstutzen 8 verbunden und führt einerseits den Ventilstößel 12 und andererseits trägt er die Druckflasche 11 und ein Steigrohr 13.


    Ansprüche

    1. Feuerlöscher mit einem Behälter für die Aufnahme von Lösch­mitteln, wie Löschpulver, Wasser, Wasser-Schaummittel-Ge­misch, Halon oder dergleichen, mit einem Behältervolumen zwischen 1 und 15 Ltr. und einem auf das Löschmittel wir­kenden Arbeitsdruck von 5 bis 25 bar, sowie einem Ventil zum Austragen des Löschmittels, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (2) aus einem Kunststoff besteht und der Be­hältermantel (6) nach dem sogenannten Streckblasverfahren aus einem Formling hergestellt ist.
     
    2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der aus PETP, Polyacrylnitril oder dergleichen bestehende Formling Spritzgußteil ist.
     
    3. Behälter nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Formling zur Herstellung des Behältermantels (6) in einem Verhältnis von 1 : 6 bis 1 : 12 gestreckt ist.
     
    4. Behälter nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß an den Formling ein Gewinde zur Aufnahme des Ventils (3) angespritzt ist.
     
    5. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (3) aus Kunststoff besteht.
     
    6. Behälter nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich­net, daß Boden (7) und Behältermantel (6) des Behälters (2) gemeinsam aus einem Teil im Streckblasverfahren hergestellt sind.
     
    7. Behälter nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich­net, daß der Boden (7) als separates teil auf den als Ku­gelboden ausgebildeten unteren Teil des streckgeblasenen Be­hältermantels (6) aufgesetzt und dort befestigt ist.
     
    8. Behälter nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich­net, daß der obere Teil des Behältermantels (6) zur Kon­trolle des Löschmittelinhaltes teilweise in transparenter oder glasklarer Ausführung geblasen ist.
     
    9. Verwendung des Behälters nach den Ansprüchen 1 bis 8, als Aufladedruck-Feuerlöscher.
     
    10. Verwendung des Behälters nach den Ansprüchen 1 bis 8, als Dauerdruck-Feuerlöscher
     




    Zeichnung