[0001] Die Erfindung betrifft einen Feuerlöscher mit einem Behälter für die Aufnahme von
Löschmitteln wie, Löschpulver, Wasser, Wasser-Schaummittel-Gemisch, Halon oder dergleichen,
mit einem Behältervolumen zwischen 1 und 15 Ltr. und einem auf das Löschmittel wirkenden
Arbeitsdruck von 5 bis 25 bar, sowie einem Ventil zum Austragen des Löschmittels.
[0002] Derartige Feuerlöscher werden als mobile oder halb-stationäre Löscher eingesetzt,
wobei die Behälter aus Stahl- oder Aluminiumblech gefertigt sind.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde einen Behälter für Feuerlöscher zu schaffen,
der besser handhabbar ist, korrosionsbeständig ist und gleichzeitig preiswerter hergestellt
werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Behälter aus einem Kunststoff besteht
und der Behältermantel nach dem sogenannten Streckblasverfahren aus einem Formling
hergestellt ist. Dabei kann der aus PETP, Polyacrylnitril oder dergleichen bestehende
Formling gespritzt sein.
[0005] Der gespritzte, hohlkörperartige Formling ist an einem Ende geschlossen und am anderen
Ende mit einem Behälterhals versehen. Dieser wird in eine Blasmaschine eingespannt
und der restliche Teil des Formlings in eine Form geblasen, wodurch der Behälter
mantel entsteht. Bei dieser Verfahrensweise streckt sich das Material, vorzugsweise
im Verhältnis von 1 : 6 bis 1 : 12 und verfestigt sich gleichzeitig. Diese Verfestigung
erlaubt es, den Kunststoffbehälter als Feuerlöscher mit einem auf das Löschmittel
wirkenden, hohen Arbeitsdruck zu betreiben. Dieser hohe Arbeitsdruck ist erforderlich,
um das Löschmittel im Brandfalle schnell und sicher aus dem Behälter auszutreiben.
Bisher war man der Meinung, Feuerlöscher aus Kunststoff seien für den geforderten
Druck- und Temperaturbereich nicht wirtschaftlich herstellbar.
[0006] Ein erfindungsgemäßer Feuerlöscher aus Kunststoff hat gegenüber den metallenen Feuerlöscher
den Vorteil, daß er leichter und somit besser handhabbar ist. Dies ist insbesondere
bei mobilen Handlöschern von Vorteil. Fernerhin ist der aus Kunststoff bestehende
Löscher länger haltbar, weil er korrosionsbeständiger ist als die bisherigen metallenen
Löscher. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Löschers ist darin zu sehen, daß
seine Herstellungskosten gegenüber den bisherigen Löschern deutlich geringer sind.
Dieser Preisvorteil gestattet unter Umständen den Einsatz als Einweglöschern. Dies
bedeutet, daß anstelle der gesetzlich vorgeschriebenen Inspektionen, Füllkontrollen
und Nachfüllungen ein Austausch tritt.
[0007] Der erfindungsgemäße Feuerlöscher-Behälter hat noch einen optischen Vorteil. Der
Behältermantel kann ohne Schwierigkeiten mit einfachsten Mitteln in jede beliebige
Form gebracht werden. Damit kann der Behälter eine für den Anmelder typische Form
aufweisen, die wie ein Geschmacksmuster wirkt und folglich werbewirksam ist. Die
hohen Herstellungskosten bei den metallenen Feuerlöscher-Behältern ließen eine typische
Formgebung nur bedingt zu.
[0008] Mittels des Streckblasverfahrens kann ein Formling verwendet werden, an den ein Stutzen
mit Gewinde angebracht ist, so daß ein Kunststoffventil aufgesetzt werden kann und
damit der gesamte Feuerlöscher aus Kunststoff besteht, mit all den vorstehend genannten
Vorteilen.
[0009] Bei vielen metallenen Behältern ist der untere Teil als Kugelboden ausgebildet und
zur Standsicherheit des Feuerlöschers mit einem Bodenteil versehen. Aufgrund der erfindungsgemäßen
Maßnahme kann der Behältermantel und der Behälter-Standboden aus einem Teil gespritzt
werden. Auch hierdurch verringern sich die Herstell- und Montagekosten.
[0010] Das Streckblasverfahren erlaubt, Teile des Behältermantels transparent herzustellen.
Damit kann mit einfachsten Mitteln eine Füllkontrolle für das Löschmittel geschaffen
werden.
[0011] Feuerlöscher werden als Aufladedrucklöscher oder als Dauerdrucklöscher verwendet.
Im letzteren Falle wird das Feuerlöschmittel mit einem unter Druck stehenden Gas überlagert,
das bei Öffnen des Löschventiles das Löschmittel austreibt.
[0012] Damit steht der Löscher ständig unter Druck. Im ersteren Falle ist eine zusätzliche
Druckgasquelle vorgesehen, die innerhalb oder außerhalb des Behälters angebracht ist
und nur im Brandfalle den Behälter unter Druck setzt und damit das Löschmittel austreibt.
Der Aufladedruck-Feuerlöscher hat den Vorteil, daß durch eine etwa vorhandene Permeabilität
kein Druckverlust entsteht.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist anhand eines Aufladedruck-Feuerlöschers
mit innenliegender Druckquelle dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben.
[0014] Der Feuerlöscher 1 besteht aus einem Behälter 2 und einem Ventil 3. Der Behälter
2 ist aus einem nicht dargestellten Formling im Streckblasverfahren hergestellt.
Der Formling besitzt einen Behälterhals 4 auf den ein Gewindestutzen 5 aufgespritzt
ist. Der Behälterhals 4 wird in die nicht dargestellte Streckblasmaschine eingespannt
und damit der Behältermantel 6 im Streckblasverfahren hergestellt, wobei die Dicke
des Behältermantels 6 gegenüber der ursprünglichen Dicke des Formlings wesentlich
dünner ist. Durch den Streckvorgang wird die Festigkeit des Behältermantels 6 soweit
verstärkt, daß der für einen ordnungsgemäßen Betrieb erforderliche Arbeitsdruck vom
Behältermantel 6 aufgenommen werden kann. Im Ausführungsbeispiel ist der Behälterboden
gleichzeitig mit dem Behältermantel 6 im Streckblasverfahren hergestellt. Folglich
bestehen die Teile 6 und 7 aus einem Stück. Das Ventil 3 hat vorzugsweise einen Ventilstutzen
8 mit Innengewinde 6, das auf das Außengewinde des Stutzens 5 aufschraubbar ist.
Mit einem Ventilhebel 9 kann ein Ventilstößel 12 betätigt werden, der eine Druckflasche
11 öffnet und das innerhalb des Behältermantels 6 befindliche Löschmittel über die
Austrittsdüse 10 austreibt. Ein Ventileinsatz 14 ist mit dem Ventilstutzen 8 verbunden
und führt einerseits den Ventilstößel 12 und andererseits trägt er die Druckflasche
11 und ein Steigrohr 13.
1. Feuerlöscher mit einem Behälter für die Aufnahme von Löschmitteln, wie Löschpulver,
Wasser, Wasser-Schaummittel-Gemisch, Halon oder dergleichen, mit einem Behältervolumen
zwischen 1 und 15 Ltr. und einem auf das Löschmittel wirkenden Arbeitsdruck von 5
bis 25 bar, sowie einem Ventil zum Austragen des Löschmittels, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (2) aus einem Kunststoff besteht und der Behältermantel (6) nach
dem sogenannten Streckblasverfahren aus einem Formling hergestellt ist.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der aus PETP, Polyacrylnitril
oder dergleichen bestehende Formling Spritzgußteil ist.
3. Behälter nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Formling
zur Herstellung des Behältermantels (6) in einem Verhältnis von 1 : 6 bis 1 : 12 gestreckt
ist.
4. Behälter nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß an den Formling
ein Gewinde zur Aufnahme des Ventils (3) angespritzt ist.
5. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (3) aus Kunststoff
besteht.
6. Behälter nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Boden (7) und
Behältermantel (6) des Behälters (2) gemeinsam aus einem Teil im Streckblasverfahren
hergestellt sind.
7. Behälter nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (7)
als separates teil auf den als Kugelboden ausgebildeten unteren Teil des streckgeblasenen
Behältermantels (6) aufgesetzt und dort befestigt ist.
8. Behälter nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Teil
des Behältermantels (6) zur Kontrolle des Löschmittelinhaltes teilweise in transparenter
oder glasklarer Ausführung geblasen ist.
9. Verwendung des Behälters nach den Ansprüchen 1 bis 8, als Aufladedruck-Feuerlöscher.
10. Verwendung des Behälters nach den Ansprüchen 1 bis 8, als Dauerdruck-Feuerlöscher