[0001] Die Erfindung betrifft eine Plattenpresse zum Herstellen von Mehrschichtenplatten,
insbesondere beschichteten Hartschaumkunststoffplatten, -mit einer unteren Pressenplatte
und einer in zumindest einem Portalrahmen angeordneten oberen Pressenplatte, wobei
die eine Pressenplatte ortsfest, die andere Pressenplatte auf-und niederbewegbar gelagert
ist und die untere Pressenplatte mit einer Preßgut-Längstransporteinrichtung versehen
ist.
[0002] Plattenpressen dieser Art werden hauptsächlich im Zuge der Beschichtung von Hartschaumkunststoffplatten
mit Sperrholzplatten und,oder Kaschierfolien eingesetzt, wobei die unter Zwischenschaltung
von Bindemittelschichten geschichteten Platten - gegebenenfalls auch mehrfach in Stapeln
- bis zum Erhärten des Bindemittels in der Plattenpresse gepreßt werden. Bei aus der
Praxis bekannten Plattenpressen der genannten Art bestehen die Pressenplatten regelmäßig
aus Stahl, wobei die obere Pressenplatte ortsfest ist, während die untere Pressenplatte
mit Hilfe eines aufblasbaren Kissens auf-und niederbewegbar ist, und die Längstransporteinrichtung
aus einem in die untere Pressenplatte integrierten Rollengang besteht. Der konstruktive
Aufwand ist hierbei erheblich; zu berücksichtigen ist, daß bei Pressenplattenlängen
von 50m und mehr Planheit und Parallelität gegeben sein müssen. Der in die untere
Pressenplatte integrierte Rollengang schafft darüber hinaus manipulationstechnische
Probleme; beim Längstransport können die zuvor genau ausgerichteten einzelnen Schichten
einer Platte bzw. eines Stapels gegeneinander verrutschen, darüber hinaus kann eine
untere Kaschierfolie am Rollengang hängenbleiben. Alles das hat man bisher als unvermeidbar
hingenommen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Plattenpresse der eingangs genannten
Art so weiter zu entwickeln, daß sie erheblich kostengünstiger herstellbar ist und
einen ungestörten Preßgutlängstransport zuläßt.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe besteht gemäß der Erfindung darin, daß die untere und die
obere Pressenplatte jeweils als Betonplatte mit Armierung aus Baustahlgewebematten
sowie daran angeschlossenen I-Stahllängsträgern ausgeführt sind, wobei auf den mit
ihrem überteil aus der Betonplatte vorstehenden und Längskammern bildenden I-Stahlängsträgern
der ortsfesten unteren Pressenplatte mit Blasluftdurchtritten versehene, mit ihrer
Oberseite die untere Preßfläche bildende Sperrholzplatten befestigt sind und die I-Stahllängsträger
der beweglichen oberen Pressenplatte über Hydraulikzylinderkolbenanordnungen an den
bzw. die Portalrahmen angeschlossen sind.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Plattenpresse bestehen also die Pressenplatten aus armierten
Betonplatten, während die Preßgut-Längstransporteinrichtung gleichsam als Luftkissenerzeugungsgerät
ausgebildet ist. Die Betonplatten können ohne weiteres am Aufstellungsort der Plattenpresse
mit planparallelen Preßflächen hergestellt werden. Bezüglich des Längstransportes
des Preßgutes bestehen keine Probleme mehr, weil das Luftkissen eine extrem schonende
Behandlung des Preßgutes erlaubt. Alles wird mit besonders niedrigen Gestehungskosten
ermöglicht; mit einer erfindungsgemäßen Plattenpresse ist eine Reduzierung der Gestehungskosten
auf etwa 20% der Kosten einer bekannten Plattenpresse mit Stahlpressenplatten möglich.
[0006] Für die weitere Ausgestaltung bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten.
So bestehen nach einer bevorzugten Ausführungsform die Pressenplatten aus einem Beton
B 17,5 der Klasse 1, Konsistenzgebiet 3 nach NEN 3861 (Nederlands Normalisatie-Instituut
April 1974). Die I-Stahllängsträger sind zweckmäßigerwiese mit den Baustahlgewebematten
verschweißt. Wie oben - schon einmal angedeutet worden ist, kann bei der erfindungsgemäßen
Plattenpresse auf besonders einfache Weise Planparalletität der Pressenplatten erreicht
werden. Hierzu ist nach einer bevorzugten Ausführungsform die Anordnung so getroffen,
daß die Preßfläche der oberen Pressenplatten als Komplementärfläche zur unteren Preßfläche
ausgebildet ist. Die untere Pressenplatte, deren Sperrholzplatte die untere Preßfläche
bildet, kann ohne große Probleme auf Ebenheit gearbeitet werden. Legt man dann auf
die Sperrholzplatte eine Trennfolie, so erreicht man die Planparallelität der oberen
Pressenplatte einfach dadurch, daß man die obere Pressenplatte durch Betonguß auf
eben dieser Trennfolie erzeugt. Im übrigen empfiehlt es sich, die obere Pressenplatte
über je zwei Hydraulikzylinderkolbenanordnungen am zugeordneten Portalrahmen zu befestigen.
Im übrigen hat sich eine Ausführungsform bewährt, bei der die Blasluftdurchtritte
jeweils aus einer Stufenbohrung bestehen, in der eine Kugel, insbesondere Stahlkugel,
mit einem oberen Einsatzring, z.B. aus Kunststoff, gehalten ist. Schließlich und endlich
empfiehlt es sich, die untere Pressenplatte mit zwischen benachbarten Sperrholzplatten
angeordneten Längstransportketten zu verseben, deren Obertrum mit Hilfe eines Luftkissens
über die untere Preßfläche hervorhebbar ist: anstelle des Luftkissens können auch
andere Mittel eingesetzt werden.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert: es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Plattenpresse.
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Gegenstand der Fig. 1.
Fig. 3 das Detail A aus Fig. 2 in vergrößerter Darstellung, und
Fig. 4 das Detail B aus Fig. 2 in vergrößerter Darstellung.
[0008] Die in den Figuren dargestellte Plattenpresse dient zum Herstellen von Mehrschichtenplatten,
insbesondere beschichteten Hartschaumkunststoffplatten und besteht in ihrem grundsätzlichen
Aufbau aus einer unteren Pressenplatte 1 und einer oberen Pressenplatte 2, die in
zwei Portalrahmen 3 angeordnet ist. Die eine Pressenplatte 1 ist ortsfest. die andere
Pressenplatte 2 auf-und niederbewegbar gelagert. Ausweislich Fig. 3 ist die untere
Pressenplatte mit einer Preßgut-Längstransporteinrichtung 4 versehen.
[0009] Die untere und die obere Pressenplatte 1, 2 sind jeweils als Betonplatte mit Armierung
aus Baustahlgewebematten 5 sowie daran angeschweißten I-Stahllängsträgern 6 ausgeführt.
Dabei ist auf den mit ihrem Oberteil aus der Betonplatte vorstehenden und Längskammern
7 bildenden I-Stahllängsträgern 6 der ortsfesten unteren Pressenplatten 1 eine mit
Blasluftdurchtritten 8 versehene, mit ihrer Oberseite die intere Preßfläche 9 bildende
Sperrholzplatte 10 befestigt. Die 1-Stahllängsträger 6 der beweglichen oberen Pressenplatte
2, die über zusätzliche I-Stahlquerträger 11 in der oberen Pressenplatte 2 ergänzt
sein können, sind über je zwei Hydraulikzylinderkolbenanordnungen 12 an die Portalrahmen
3 angeschlossen. Die Pressenplatten 1, 2 bestehen im einzelnen aus einem Beton B 17,5
der Klasse 1, Konsistenzgebiet 3 nach NEN 3881. Wie man ohne weiteres erkennt, ist
die Preßfläche der oberen Pressenplatte 2 als Komplementärfläche zur unteren Preßfläche
9 ausgebildet, was in der oben - schon einmal beschriebenen Art und Weise erreicht
worden ist. Insbesondere aus Fig. 3 erkennt man im einzelnen, daß die Blasluftdurchtritte
8 jeweils aus einer Stufenbohrung 13 bestehen, in der eine kugel 14 aus Stahl von
einem oberen Einsatzring 15 auf Kunststoff gehalten ist. Es versteht sich von selbst,
daß die Längskammern 7 an eine Druckluftquelle angeschlossen sind. Im übrigen entnimmt
man Fig. 4, daß die untere Pressenplatte 1 mit zwischen benachbarten Sperrholzplatten
10 angeordneten Längstransportketten 15 versehen ist, deren Obertrum mit Hilfe eines
Luftkissens über die untere Preßfläche 9 hervorhebbar ist.
[0010] Auf der anderen Seite entnimmt man den Fig. 1 und 2, daß die Plattenpresse gleichsam
durch weitere Pressenplatten ergänzt sein kann, wobei die unteren Pressenplatten 1
zu einer einzigen unteren Pressenplatte vereinigt sind. Entsprechend können auch die
Portalranmen 3 benachbarter Plattenpressen ineinander integriert sein.
1. Plattenpresse zum Herstellen von Mehrschichtenplatten, insbesondere beschichteten
Hartschaumkunststoffplatten, - mit einer unteren Pressenplatte und einer in zumindest
einem Portafrahmen angeordneten oberen Pressenplatte, wobei die eine Pressenplatte
ortsfest, die andere Pressenplatte auf-und niederbewegbar gelagert ist und die untere
Pressenplatte mit einer Preßgut-Längstransporteinrichtung versehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die untere und die obere Pressenplatte (1, 2) jeweils als Betonplatte mit Armierung
aus Baustahlgewebematten (5) sowie daran angeschlossenen I-Stahllängsträgern (6) ausge
führt sind, wobei auf den mit ihrem Oberteil aus der Betonplatte vorstehenden und
Längskammern (7) bildenden I-Stahllängsträgern (6) der ortsfesten unteren Pressenplatte
(1) mit Blasluftdurchtritten (8) versehene, mit ihrer Oberseite die untere Preßfläche
(9) bildende Sperrholzplatten (10) befestigt sind und die I-Stahllängsträger (6) der
beweglichen oberen Pressenplatte (2) über Hydraulikzylinderkolbenanordnungen (12)
an den bzw. die Portalrahmen (3) angeschlossen sind.
2. Plattenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pressenplatten (1,
2) aus einem Beton B 17,5 der Klasse 1, Konsistenzgebiet 3 nach NEN 9861 bestehen.
3. Plattenpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die 1-Stahllängsträger
(6) mit den Baustahlgewebematten (5) verschweißt sind.
4. Plattenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Preßfläche der oberen Pressenplatte (2) als Komplementärfläche zur unteren Preßfläche
(9) ausgebildet ist.
5. Plattenpresse nach einem Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet. daß die obere
Pressenplatte (2) über je zwei Hydraulikzylinderkolbenanordnungen (12) am zugeordneten
Portalrahmen (3) befestigt ist.
6. Plattenpresse nach einem Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Blasluftdurchtritte
(8) jeweils aus einer Stufenbohrung (13) bestehen, in der eine Kugel (14) von einem
oberen Einsatzring (15) gehalten ist.
7. Plattenpresse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kugeln (14) aus
Stahl und die Einsatzringe (15) aus Kunststoff bestehen.
8. Plattenpresse nach einem Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die untere
Pressenplatte (1) mit zwischen benachbarten Sperrholzplatten (10) angeordneten Längstransportketten
(15) versehen fst, deren Obertrum mit Hilfe eines Luftkissens (16) über die untere
Preßfläche (9) hervorhebbar ist.