(19)
(11) EP 0 283 756 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.09.1988  Patentblatt  1988/39

(21) Anmeldenummer: 88102811.2

(22) Anmeldetag:  25.02.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A63B 41/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT SE

(30) Priorität: 18.03.1987 DE 3708757

(71) Anmelder: Koreny, Ladislav
D-5000 Köln 90 Porz (DE)

(72) Erfinder:
  • Koreny, Ladislav
    D-5000 Köln 90 Porz (DE)

(74) Vertreter: Fischer, Friedrich B., Dr.-Ing. 
Saarstrasse 71
D-5000 Köln 50 (Rodenkirchen)
D-5000 Köln 50 (Rodenkirchen) (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Verbessern des Spielverhaltens von Hohlraumbällen


    (57) Bei einer Vorrichtung zum Verbessern des Spielverhaltens von Hohlraumbällen, bei der der Innendruck eines Balles (3) dadurch korrigiert wird, daß in den Ball (3) eine Kanüle (15) im wesentlichen aufwärts gerichtet eindringt, durch die Gas (17) und Dichtungsmittel (18, 19) eingeführt werden kann, soll das Betriebs­verhalten verbessert werden. Auch soll eine noch zuverlässi­gere Abdichtung der behandelten Bälle erreicht werden. Zu diesem Zweck ist vorgesehen, daß in Strömungsrichtung dicht vor der im wesentlichen aufwärts gerichteten Kanüle (15) eine Sperreinrichtung (40) zur manuellen oder selbsttätigen Sperrung des Rückflusses von Dichtungsmittel angeordnet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Verbes­sern des Spielverhaltens von Hohlraumbällen, bei der der Innendruck eines Balles dadurch korrigiert wird, daß in den Ball eine Kanüle im wesentlichen aufwärts gerichtet eindringt, durch die Gas und Dichtungsmittel eingeführt werden kann.

    [0002] Bei den verschiedenen Ballspielarten werden an die verwen­deten Bälle bestimmte Anforderungen gestellt. Die Bälle müssen vor allem eine bestimmte Größe, ein bestimmtes Ge­wicht und auch ein bestimmtes Reaktionsverhalten haben, und diese Daten müssen innerhalb bestimmter Toleranzen einge­halten werden. Ein im Tennissport zu verwendender Ball soll beispielsweise nach Freigabe aus einer bestimmten Fallhöhe nach Aufprall auf harter Unterlage eine vorgegebene Rück­sprunghöhe erreichen.

    [0003] Bei den durchweg verwendeten Hohlraumbällen, die einen über Atmosphärendruck liegenden Innendruck haben, läßt im Lauf der Zeit der Innendruck nach, da Luft unvermeidbar durch Diffusion aus dem Ball austritt. Aus diesem Grunde werden solche Bälle von der Herstellung bis zur ersten Benutzung in Druckbehältern aufbewahrt, in denen ein solcher Druck herrscht, daß eine Diffusion der im Hohlraum des Balles befindlichen Luft weitgehend vermieden wird. Sobald der Ball jedoch dem Druckbehälter entnommen ist, setzt ein Diffusions­vorgang ein, so daß der Innendruck im Lauf der Zeit sinkt.

    [0004] Das Nachlassen des Innendrucks wird durch die Beanspruchungen, denen der Ball beim Spiel ausgesetzt ist, erheblich beschleu­nigt. Normalerweise benötigt ein Spielerpaar beim Tennis­spiel etwa 4 bis 8 Bälle, und diese Bälle haben bei stärke­rer Beanspruchung bereits nach wenigen Wochen so stark an Druck verloren, daß sie die eingangs beschriebenen Forderun­gen nicht mehr erfüllen, also "weich" geworden sind.

    [0005] Dementsprechend besteht ein hoher Bedarf an neuen Tennis­bällen, so daß in den Ländern, in denen der Tennissport ver­breitet ist, täglich zehntausende von Tennisbällen produ­ziert werden, und die unvermeidbare Folge ist, daß die glei­che Zahl von Tennisbällen täglich in die Mülldeponien und -verbrennungsanlagen abgestoßen wird. Die weitere Folge ist eine erhöhte Umweltbelastung und vermeidbarer Verbrauch an Energie, Material und Arbeitskraft.

    [0006] Wenn es gelänge, die Dauer der Bespielbarkeit der Tennis­bälle zu erhöhen, beispielsweise auf den dreifachen Wert, so würde der Bedarf an neuen Tennisbällen erheblich redu­ziert werden können, bei signifikanter Herabsetzung der Um­weltbelastung und gleichzeitiger Ersparnis an Energie, Roh­stoffen und Arbeitskraft.

    [0007] Eine Vorrichtung zum Verbessern des Spielverhaltens von Hohlraumbällen, bei der der Innendruck eines Balles dadurch korrigiert wird, daß in den Ball eine im wesentlichen auf­wärts gerichtete Kanüle eindringt, durch die Gas und Dich­tungsmittel eingeführt werden kann, ist durch DE-OS 32 28 761 bekannt geworden.

    [0008] Es hat sich gezeigt, daß bei einer Vorrichtung dieser Art eine Verbesserung der Zufuhr und der Dosierung des Dichtungs­mittels erwünscht ist. Dies ist dadurch bedingt, daß die Kanüle möglichst im wesentlichen senkrecht von unten in den zu behandelnden Ball eindringen sollte, damit sich das Dichtungsmittel unter dem Einfluß der Schwerkraft an der Einstichstelle sammelt bzw. dort verbleibt und nach dem Herausziehen der Kanüle die Einstichstelle sicher abdichtet. Infolge der im wesentlichen senkrechten Stellung der Kanüle und der dadurch bedingten Stellung der Anschlußteile ist es nur schwer zu vermeiden, daß bei längerem Gebrauch Dich­tungsmittel in die Druckgasleitung gelangt.

    [0009] Auch besteht, insbesondere bei geringer Viskosität des Dichtungsmittels, die Möglichkeit, daß bereits bei Inbetrieb­nahme ein großer oder sogar der überwiegende Teil des Dich­tungsmittels in die Druckgaszuleitung gelangt, so daß eine ungenügende oder auch gar keine Abdichtung der Einstichstel­le erfolgt.

    [0010] Zur Lösung dieses Problems ist bei einer Vorrichtung zum Verbessern des Spielverhaltens von Hohlraumbällen, bei der der Innendruck eines Balles dadurch korrigiert wird, daß in den Ball eine Kanüle im wesentlichen aufwärts gerichtet eindringt, durch die Gas und Dichtungsmittel eingeführt werden kann, gemäß der Erfindung vorgesehen, daß in Strö­mungsrichtung dicht vor der im wesentlichen aufwärts ge­richteten Kanüle eine Sperreinrichtung zur manuellen oder selbsttätigen Sperrung des Rückflusses von Dichtungsmittel angeordnet ist. Vorzugsweise ist zu diesem Zweck ein in Strömungsrichtung vor der Kanüle angeordnetes Sperrventil vorgesehen, das ein Rückschlagventil, insbesondere ein Kugel-Rückschlagventil, sein kann.

    [0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Sperrein­richtung vorgesehen, welche zunächst eine Verbindung zwi­schen der Kanüle und einem Dichtungsmittelvorrat durch Öff­nen eines ersten Sperrgliedes und anschließend eine Verbin­dung zwischen der Kanüle und einem Druckgasbehälter oder Druckgaserzeuger durch Öffnen eines zweiten Sperrgliedes herstellt.

    [0012] Vorzugsweise wird dabei ein Mehrwegehahn oder Mehrwegeven­til verwendet, der bzw. das in einer ersten Stellung eine Verbindung zwischen der Kanüle und einem Dichtungsmittel­vorrat und in einer zweiten Stellung eine Verbindung zwi­schen der Kanüle und einem Druckgasbehälter oder Druckgas­erzeuger herstellt.

    [0013] Durch die Erfindung ist in vorteilhafter Weise sicherge­stellt, daß das dosiert eingeführte Dichtungsmittel aus­ schließlich in den zu behandelnden Ball gelangt, und zwar an die Einstichstelle, so daß die behandelten Bälle den neu eingestellten Druck zuverlässig halten und über lange Zeit wieder bespielbar sind. Wie bei neuen Bällen kann der In­nendruck anschließend nur über längere Zeit und durch Diffusion entweichen, da die Einstichstelle sicher abgedich­tet ist.

    [0014] Ein weiterer Vorteil ist, daß durch die so erreichte zuver­lässige Abdichtung bei erneutem Druckverlust wiederum die Bespielbarkeit des Balles ohne Schwierigkeiten hergestellt werden kann, die Bespielbarkeit des Balles also mehrfach verlängerbar ist.

    [0015] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeich­nungen näher beschrieben.

    Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung ein Ausführungs­beispiel einer Vorrichtung gemäß der Erfindung.

    Fig. 2 zeigt das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 in Sei­tenansicht.

    Fig. 3 zeigt im Längsschnitt ein Ausführungsbeispiel einer Sperrgliedanordnung gemäß der Erfindung.

    Fig. 4 - 6 zeigen im Längsschnitt Betriebsstellungen der Sperrgliedanordnung gemäß Fig. 3.

    Fig. 7 zeigt im Längsschnitt ein weiteres Ausführungsbei­spiel einer Sperrgliedanordnung.

    Fig. 8 - 10 zeigen drei Betriebsstellungen eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Sperrgliedanordnung.



    [0016] Wie aus Fig. 1 erkennbar ist, sind zwei Anlageteile 1 und 2 vorgesehen, zwischen denen ein Ball 3 zur Messung bzw. zur Steuerung und Überwachung seiner Kompressibilität und damit seines Innendrucks eingespannt werden kann. Das Anlageteil 2 ist raumfest auf einer Grundplatte 4, einem Tisch o.dgl., angeordnet.

    [0017] Anlageteil 1 ist an einem Stützteil 5 schwenkbar angebracht, das mit Anlageteil 2 fest verbunden ist. Am Ende des Anlage­teils 2 befindet sich ein Prüfrahmen 6 mit zwei kreisför­migen Aussparungen 7 und 8, die als Schablonen zur Fest­stellung der korrekten Ballgröße dienen, und zwar der Minimal- und der Maximalgröße. Auch befindet sich am Prüf­rahmen 6 eine Anzeigeeinrichtung 9 zur Anzeige des gemesse­nen Ballinnendrucks, die im vorliegenden Fall als Flüssig­keits-Druckmesseinrichtung ausgebildet ist. Der Ballinnen­druck, der als Funktion der Ballverformung angezeigt wird, kann abgelesen werden durch Beobachtung der Höhe einer Flüssigkeitssäule 10 über einer Skala 11. Die Flüssigkeits­säule 10 befindet sich in einem durchsichtigen oder durch­scheinenden Röhrchen, einem Schlauch o.dgl., der über eine (nicht dargestellte) Verbindung mit der Meßstelle der Ver­formung des Balles in Verbindung steht. Ein Hahn, ein Ab­sperrventil 12 o.dgl. gestattet, die Anzeigeeinrichtung außer Betrieb zu setzen und sicher abzudichten, da die Flüssigkeitssäule 10 sich bei nicht eingespanntem Ball un­terhalb des Hahns 12 befindet. Die Einrichtung ist dann für Transport und Lagerung gesichert.

    [0018] Der Ball 3 befindet sich bei dem Meßvorgang zwischen den Anlageteilen 1 und 2, wobei Anlageteil 1 unter dem Einfluß einer Feder 13 (Fig. 2) den Ball zusammendrückt. Innerhalb der Feder 13 befindet sich ein Kolben 14, der in einem (nicht dargestellten) Zylinder arbeitet und in diesem be­findliche Flüssigkeit in Abhängigkeit von der Winkelstellung des Anlageteils 1 verdrängt, so daß die Flüssigkeitssäule 10 ansteigt und eine Messung des Ballinnendrucks erlaubt.

    [0019] Die beschriebene Vorrichtung ermöglicht, den Innendruck des Balles 3 auf den erforderlichen Wert dadurch einzustellen bzw. zu erhöhen, daß eine Kanüle 15 in den Ball 3 eindringt und durch die Kanüle ein geeignetes Gas, normalerweise Außenluft, in den Ball 3 unter einem über Atmosphärendruck liegenden Druck eingeführt wird. Außerdem wird ein geeigne­tes Dichtmittel eingeführt, das die Einstichstelle bei Herausziehen der Kanüle 15 unter dem Einfluß des Ballinnen­druckes abdichtet.

    [0020] Zu diesem Zweck ist an dem Stützteil 5 eine Traverse 16 angebracht, welche eine Druckluftleitung 17 und eine Dich­tungsmittelzuführung 18 aufnimmt.

    [0021] Ein Hahn 40, ein Sperrventil oder eine andere geeignete Einrichtung bewirkt, daß Gas und Dichtungsmittel getrennt voneinander, im Regelfall zeitlich und räumlich nacheinan­der, über Kanüle 15 in den Ball 3 eingeführt werden können. Die Zufuhr des Dichtungsmittels erfolgt in nachstehend zu beschreibender Weise aus einem Vorratsteil 19.

    [0022] Wie Fig. 3 zeigt, befindet sich die Kanüle 15 am Ende eines Kanülenansatzes 20, und eine Überwurfmutter 21 dient der Befestigung der Kanüle 15 mit dem Kanülenansatz 20 an einem Rohr 22, das Teil eines Hahn- oder Ventilkörpers 23 ist.

    [0023] Der untere Teil 24 des Ventilkörpers 23 steht in der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Weise mit der Druckluftleitung 17 in Verbindung, und die Druckluftleitung 17 ist in einer ge­eigneten Aussparung 25 der Traverse 16 in Längsrichtung, al­so in vertikaler Richtung, verschiebbar.

    [0024] Der rechte Teil 26 des Ventilkörpers 23 ist mit dem Dichtungs­mittelvorratsteil 19 verbunden. In dem zylindrisch ausge­bildeten Körper des Vorratsteils 19 befindet sich ein Kolben 27 mit einer Kolbenstange 28. Der Kolben 27 kann in dem Vorratsteil 19 vorhandenes Dichtungsmittel 29 zusammenpres­sen. Dies kann in geeigneter Weise geschehen, beispielsweise dadurch, daß auf den Kolben 27 eine Druckfeder 30 einwirkt.

    [0025] In den Figuren 4 - 6 ist die Funktion des Ventils anhand der verschiedenen Betriebsstellungen des Stellteils 31 erkenn­bar.

    [0026] Die Behandlung des Balles erfolgt in der Weise, daß der Ball 3 zwischen den Anlageteilen 1 und 2 eingeklemmt wird. An­schließend wird die Kanüle 15 in den Ball 3 von unten einge­stochen, indem die Rohrleitung 17 in der Aussparung 25 der Traverse 16 aufwärts gedrückt wird.

    [0027] Das Stellteil 31 wird dann aus der in Fig. 5 erkennbaren allseitig gesperrten Lage in die in Fig. 4 dargestellte Lage versetzt, so daß durch die Kanüle 15 Dichtungsmittel in den Ball 3 eindringt. Die Zeit der Öffnung der Dichtungsmittel­zuführung ist abhängig von der Viskosität des Dichtungsmit­tels. Die Menge des zugeführten Dichtungsmittels ist so zu bemessen, daß sie ausreicht, um einen sicheren Verschluß der Einstichstelle zu gewährleisten ohne die Spieleigen­schaften des Balles zu beeinträchtigen.

    [0028] Nach dem Einführen des Dichtungsmittels wird das Stellteil 31 in die in Fig. 6 dargestellte Lage versetzt. Nunmehr kann Luft oder ein geeignetes anderes Gas durch das Stellteil 31 und die Kanüle 15 in den Ball 3 einströmen. Der Druckanstieg kann dabei durch Beobachtung der Flüssigkeitssäule 10 über der Skala 11 messend verfolgt werden. Sobald der einzustel­lende Innendruck erreicht ist, wird die Luftzufuhr unter­brochen. Dabei wird ein empirisch zu ermittelnder Sicher­heitszuschlag anzusetzen sein, der einen geringen Druckver­lust beim Entfernen der Kanüle 15 ausgleicht.

    [0029] Nachdem der vorgegebene Meßwert des Ballinnendruckes bzw. der Verformung des Balles 3 erreicht ist, wird das Stell­teil 31 des Ventils wieder in die in Fig. 5 dargestellte Lage versetzt, in der alle Anschlüsse des Ventils gesperrt sind.

    [0030] Das Dichtungsmittel 29, das bei der in Fig. 4 dargestellten Stellung des Stellteils 31 durch Kanüle 15 in den Ball 3 gelangte, bewegt sich unter dem Einfluß der Schwerkraft zu der tiefsten Stelle des Belles 3, und das ist bei senk­rechter Anordnung die Einstichstelle der Kanüle 15. Rest­liches Dichtungsmittel, das sich noch im Rohr 22 und in dem Kanülenansatz 20 befand, wurde durch die einströmende Luft in den Ballinnenraum befördert, sobald das Stellteil 31 in die in Fig. 6 dargestellte Stellung versetzt wird. Auch diese restliche Dichtungsmittelmenge lagert sich dann an der Einstichstelle an.

    [0031] Wenn der vorgegebene Innendruck des Balles 3 erreicht ist und das Stellteil 31 wieder die in Fig. 5 dargestellte Lage einnimmt, wird die Kanüle dadurch aus dem Ball entfernt, daß die Druckluftleitung 17, die in der Aussparung 25 gleitend angeordnet und mit Kanüle 15 und Kanülenansatz 20 durch Überwurfmutter 21 fest verbunden ist, nach unten in verti­kaler Richtung abgezogen wird. Sobald die Kanüle 15 die Ball­wandung verläßt, strömt Dichtungsmittel in die Öffnung und dichtet sie ab. Der Innendruck des Balles 3 gewährleistet dabei einen zuverlässigen Abschluß.

    [0032] Fig. 7 zeigt im Längsschnitt ein weiteres Ausführungsbei­spiel einer Sperrgliedanordnung. Im Unterschied zu der in Fig. 3 dargestellten Einrichtung wird Luftzuführungskanal 41 durch ein aus Kugel 42 und Feder 43 bestehendes Rück­schlagventil abgedichtet, während Dichtungsmittelkanal 44 durch ein aus Kugel 45 und Feder 46 bestehendes Rückschlag­ventil abgedichtet wird. In Ruhelage nehmen die beiden Ku­gelrückschlagventile 42, 43 und 45, 46 die in Fig. 7 dar­gestellten Positionen ein.

    [0033] Wenn nun betriebsmäßig die Kanüle 15 in die Wandung eines Balles 3 eingestochen ist, so wird durch Verschieben der Kolbenstange 28 nach links der Druck des Dichtungsmittels 29 erhöht, so daß das Rückschlagventil 45, 46 öffnet und Dichtungsmittel über Kanüle 15 in den Ball 3 gelangen kann. Anschließend wird der Luftdruck im Luftzuführungskanal 41 derart erhöht, daß nun das Rückschlagventil 42, 43 öffnet und das Rückschlagventil 45, 46 schließt. Dadurch wird zunächst das im Rohr 22 befindliche restliche Dichtungsmit­tel über Kanüle 15 in das Innere des Balles 3 befördert, und es strömt dann Luft in den Ball ein, bis der vorgese­ hene Innendruck erreicht ist. Nach Druckabsenkung in Luft­zuführungskanal 41 befinden sich dann beide Rückschlagven­tile 42, 42 und 45, 46 in geschlossener Lage. Es kann dann der Ball 3 von Kanüle 15 abgenommen und ein neuer Ball auf­gesetzt werden.

    [0034] Die beschriebenen Vorrichtungen eignen sich insbesondere für den Gebrauch von Einzelpersonen und kleineren Tennisan­lagen. Bei größeren Anlagen wird eine etwas anspruchsvollere technische Ausstattung in Betracht kommen. Auch ist die Er­findung mit Vorteil in Produktionsbetrieben einsetzbar, da in der Produktion auch Bälle anfallen, deren Innendruck über oder unter den vorgegebenen Toleranzen liegt. In Fällen dieser Art ermöglicht die Erfindung eine einfache Korrektur, so daß erheblich an Ausschuß gespart werden kann.

    [0035] In den Figuren 8 - 10 sind Ventilanordnungen gezeigt, die sich für Vorrichtungen eignen, die einen größeren Stück­zahldurchsatz ermöglichen und daher insbesondere in größe­ren Tennisanlagen oder in Produktionsbetrieben eingesetzt werden können.

    [0036] Auch hier ist eine Sperreinrichtung realisiert, welche zu­nächst eine Verbindung zwischen der Kanüle und einem Dich­tungsmittelvorrat durch Öffnen eines ersten Sperrgliedes und anschließend eine Verbindung zwischen der Kanüle und einem Druckgasbehälter oder Druckgaserzeuger durch Öffnen eines zweiten Sperrgliedes herstellt.

    [0037] Dichtungsmittel befindet sich unter geeignetem Druck im Dichtungsmittelvorrat 19ʹ, während Druckgas oder Druckluft bei Druckluftvorrat 17ʹ zur Verfügung steht.

    [0038] Der Dichtungsmittelvorrat 19ʹ steht über eine erste Ventil­anordnung 32 und eine Leitung 34 mit einer zweiten Ventil­anordnung 33 in Verbindung. Der Druckluftvorrat 17ʹ steht über Leitung 35 mit der zweiten Ventilanordnung 33 in Ver­bindung. Die Ventilanordnungen 32 und 33 können manuell, mechanisch, hydraulisch, pneumatisch oder elektronisch in geeigneter Weise gesteuert werden.

    [0039] Bei der in Fig. 8 dargestellten Stellung der Ventile sind alle zu- und abführenden Leitungen gesperrt.

    [0040] Nachdem der Ball 3 zwischen den Anlageteilen 1 und 2 einge­klemmt wurde und die Kanüle in die Ballwandung eingestochen ist, werden die Ventilanordnungen 32 und 33 in die in Fig. 9 dargestellten Stellungen gebracht, so daß nun Dichtungsmit­tel durch Rohr 22 zur Kanüle 15 und von dort in den Ball 3 gelangen kann.

    [0041] Nach Einführung des Dichtungsmittels in den Ball 3 werden die Ventile 32 und 33 in die in Fig. 10 dargestellten Stel­lungen gebracht, so daß nun der vorgesehene Innendruck des Balles 3 eingestellt werden kann. Anschließend werden die Ventile 32 und 33 wieder in die in Fig. 8 dargestellte Aus­gangslage versetzt.

    [0042] Die Erfindung ist auf allen Tennisplätzen mit Vorteil an­wendbar, da die Vorrichtung von angelernten Kräften ohne Schwierigkeit bedient werden kann. Für den Amateur ist da­durch eine erhebliche Senkung der Kosten für den Ankauf neuer Bälle möglich, und zwar insbesondere beim Hallenspiel, da die äußere Abnutzung durch die günstigere Bodenbeschaf­fenheit hier gering ist. Auch bei der Tennisausbildung kann die Erfindung mit Vorteil angewandt werden, da hier - ­insbesondere beim Einsatz einer Ballkanone - große Mengen von Bällen benötigt werden, die starken täglichen Bean­spruchungen ausgesetzt sind.

    [0043] Durch die Erfindung ist ein störungsfreies Arbeiten der Vor­richtung gewährleistet, und zugleich ist erreicht, daß die behandelten Bälle zuverlässig und dauerhaft abgedichtet werden.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Verbessern des Spielverhaltens von Hohl­raumbällen, bei der der Innendruck eines Balles dadurch korrigiert wird, daß in den Ball eine Kanüle im wesentlichen aufwärts gerichtet eindringt, durch die Gas und Dichtungs­mittel eingeführt werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß in Strömungsrichtung dicht vor der im wesentlichen aufwärts gerichteten Kanüle eine Sperreinrichtung zur manuellen oder selbsttätigen Sperrung des Rückflusses von Dichtungsmittel angeordnet ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein in Strömungsrichtung dicht vor der im wesentlichen aufwärts gerichteten Kanüle angeordnetes Sperrventil.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrventil ein Rückschlagventil, insbesondere ein Ku­gel-Rückschlagventil, ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Sperreinrichtung, welche zunächst eine Verbindung zwischen der Kanüle und einem Dichtungsmittelvorrat durch Öffnen ei­nes ersten Sperrgliedes und anschließend eine Verbindung zwischen der Kanüle und einem Druckgasbehälter oder Druck­gaserzeuger durch Öffnen eines zweiten Sperrgliedes her­stellt.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Mehrwegehahn oder ein Mehrwegeventil, der bzw. das in einer ersten Stellung eine Verbindung zwischen der Ka­nüle und einem Dichtungsmittelvorrat und in einer zweiten Stellung eine Verbindung zwischen der Kanüle und einem Druckgasbehälter oder Druckgaserzeuger herstellt.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Mehrwegehan bzw. das Mehrwegeventil in einer drit­ten Stellung alle zu- und abführenden Verbindungen sperrt.
     




    Zeichnung