[0001] Die Erfindung betrifft einen Keg-Zapfer zum Ausschenken einer Flüssigkeit, insbesondere
eines unter Druck stehenden Getränkes, aus einem mit einem Keg-Verschluß versehenen
Behälter, bestehend aus einem mit einem Druckerzeugungselement in Verbindung stehenden
und einen Druckraum umschließenden Gehäuse, durch das eine mit dem Keg-Verschluß
zusammenwirkende axial bewegbare Ventilöffnungsstange gesteckt ist, die an einem
über die Gehäusewand vorstehenden Ende als Ventilöffnungselement gestaltet und an
ihrem gegenüberliegenden Ende mit einem Betätigungsteil verbunden ist.
[0002] Keg-Zapfer werden in der Gastronomie zum Zapfen von Bier aus Fässern verwendet, wobei
Zapfköpfe für den Korbfitting und solche für den Flachfitting bekannt sind. Beide
Ausführungen bestehen aus einem eine Druckkammer umschließenden Gehäuse, durch das
eine hebelbetätigte Ventilöffnungsstange zum Öffnen des Ventils des Keg-Verschlusses
gesteckt ist. Der Zapfkopf weist einen Druckgasanschluß und einen Anschluß für einen
zum Zapfhahn führenden Schlauch auf. Keg-Zapfer dieser Art sind für den Hausgebrauch
nicht geeignet.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Keg-Zapfer der eingangs genannten Art zu schaffen,
der zur Entnahme von Getränken aus im Haushalt gebräuchlichen Fässern und Gebinden
geeignet sowie handlich, einfach zu handhaben und leicht zu reinigen ist.
[0004] Diese Aufgabe wird durch einen Keg-Zapfer der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß das Gehäuse im wesentlichen zylindrisch ist und die die gesamte Höhe des Gehäuses
durchquerende Ventilöffnungsstange einen durchgehenden, im Ventilöffnungselement
nach außen mündenden Flüssigkeitsdurchlauf aufweist, der an seinem gegenüberliegenden
Ende in einen hier im wesentlichen im rechten Winkel zum Flüssigkeitsdurchlauf angeordneten
Flüssigkeitskanal übergeht, der in einem durch eine Ausnehmung in der Wand des Gehäuses
gesteckten Bügel ausgespart ist, der ferner einen mit einem Absperrventil verschließbaren
Auslauf für die Flüssigkeit aufweist; im unteren Bereich des Gehäuseinnenraumes der
Druckraum vorgesehen und durch einen Kolben begrenzt ist, der durch Kolbenstangen
mit einem Griff am gegenüberliegenden Ende des Gehäuses verbunden ist und der eine
mittige Axialbohrung aufweist, durch die die Ventilöffnungsstange gesteckt und dichtend
darin unabhängig von der Kolbenbewegung axial verschiebbar ist, und der Kolben mit
einer Kolbendichtung versehen ist, die bei Betätigung des Kolbens einen Durchlaß für
ein Druckmedium in den Druckraum im Gehäuse öffnet bzw. schließt, und daß aus dem
Druckraum ein mit Rückschlagventil versehener Austrittskanal für das Druckmedium
führt.
[0005] Zweckmäßige Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0006] Ein solcher Keg-Zapfer eignet sich in vorteilhafter Weise für mit einem Keg-Verschluß
versehene Behälter, beispielsweise einem Faß oder einem Gebinde. Durch den Keg-Zapfer
ist es nun möglich auch im Haushat aus Behältern mit Keg-Verschlüssen ein Getränk
zu zapfen. Er ist äußerst handlich sowie leicht zu handhaben und nicht störungsanfällig.
Der Vorteil der einfachen geradlinigen Flüssigkeitsführung ohne mehrfache Umlenkungen
liegt auf der Hand. Der vertikale Flüssigkeitsdurchlauf in der Ventilöffnungsstange
innerhalb des Gehäuses wird nur in den ebenfalls geradlinigen horizontalen Flüssigkeitskanal
umgelenkt und wird aus diesem in an sich bekannter Weise unmittelbar hinter dem Absperrventil
entnommen. Neben herstellungstechnischer Vereinfachung ist ein hygienischer Effekt
durch die einfache und sichere Reinigung eines solchen Keg-Zapfers erreicht. Schließlich
ist ein mit dem erfindungsgemäßen Keg-Zapfer zu öffnender Behälter nicht von Schlauchanschlüssen
abhängig und nicht ortsgebunden und kann daher an jedem gewünschten Ort zum Gebrauch
aufgestellt werden.
[0007] Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Längsschnittansicht eines Keg-Zapfers;
Fig. 2 eine Querschnittansicht in Richtung der Pfeile A-A in Fig. 1 gesehen; und
Fig. 3 eine Querschnittansicht in Richtung der Pfeile B-B in Fig. 1 gesehen.
[0008] Der Keg-Zapfer besteht aus einem im wesentlichen zylind rischen Gehäuse 1, durch
das eine Ventilöffnungsstange 3 gesteckt ist und die gesamte Länge des Gehäuseinneren
durchquert. An dem mit dem Keg-Verschluß im Behälter (nicht dargestellt) zu verbindenden
Ende 1a des Gehäuses 1 steht die Ventilöffnungsstange 3 vor und ist hier als Ventilöffnungselement
4 gestaltet. Das gegenüberliegende Ende der Ventilöffnungsstange 3 wirkt mit einem
Betätigungsteil zusammen, das am oberen Ende 1b des Gehäuses angeordnet ist. Bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel besteht das Betätigungsteil aus einem Gewindering
21, wie noch näher beschrieben wird.
[0009] Durch die Ventilöffnungsstange 3 führt eine durchgehende Axialbohrung, die als Flüssigkeitsdurchlauf
7 gestaltet ist und die Verbindung zwischen einem Steigrohr in dem die Flüssigkeit
enthaltenden Behälters (nicht dargestellt) und einem Flüssigkeitskanal 17 schafft,
der im wesentlichen in einem rechten Winkel zum Flüssigkeitsdurchlauf 7 angeordnet
ist. Dieser Flüssigkeitskanal 17 ist in einem Bügel 15 ausgespart, der durch eine
Ausnehmung 16 in der Wand des Gehäuses 1 gesteckt ist und quer durch den Gehäuseraum
6 geht. Der Bügel 15 ist mit einem aus dem Flüssigkeitskanal 17 führenden Auslauf
18 versehen, der sich unmittelbar hinter einem Absperrventil 19 befindet, das durch
einen Hebel 20 betätigt wird. Das Zapfen erfolgt hier in bekannter Weise ohne Nachtropfen.
[0010] Durch diese Anordnung führt eine geradliniger senkrechter Flüssigkeitsdurchlauf 7
durch die Ventilöffnungsstange 3, die somit gleichzeitig als Steigrohr dient und praktisch
die geradlinige Verlängerung des in dem Behälterinneren befindlichen Steigrohrs ist.
Dieser Flüssigkeitsdurchlauf 7 geht in einen ebenfalls geradlinigen Flüssigkeitskanal
17 über, aus dem das Getränk durch Öffnen des Absperrventils 19 gezapft werden kann.
[0011] Im unteren Bereich des Gehäuses 1 ist der Druckraum 2 vorgesehen, der von einem Kolben
8 begrenzt ist, durch den Druckmedium, beispielsweise Luft, in den Behälter eingeführt
wird. Die Ventilöffnungsstange 3 ist durch eine mittige Axialbohrung in diesem Kolben
8 gleitend geführt und durch eine Dichtung 3a beispielsweise einem O-Ring, abgedichtet.
Der Kolben 8 besteht aus zwei im Abstand von einander angeordneten Kolbenscheiben
8a und 8b, die einen Zwischenraum 9 begrenzen, in den ein Dichtelement 11 eingesetzt
ist, das bei Betätigen des Kolbens 8 die Zufuhr von Druckmedium bewirkt bzw. sperrt.
Die dem Druckraum 2 zugekehrte Kolbenscheibe 8b weist mindestens eine, vorzugsweise
jedoch zwei Bohrungen 10 auf, die den Zwischenraum 9 zwischen den Kolbenscheiben 8a
und 8b mit dem Druckraum 2 verbinden. Der Kolben 8 ist durch Kolbenstangen 14 mit
einem Griff 5 verbunden, der am Ende 1b des Gehäuses 1 angeordnet ist. Durch Axialbewegung
dieses Griffes 5 wird der Kolben 8 in Arbeits- bzw. Nichtarbeitsstellung bewegt, wobei
das an der Innenwand des Gehäuses 1 anliegende Dichtelement 11 einen Spalt 9a zwischen
dem Umfangsrand der oberen Kolbenscheibe 8a und der Innenwand des Gehäuses 1 schließt
oder freigibt. Im letztgenannten Fall besteht eine Verbindung zwischen dem Gehäuseraum
6, dem Zwischenraum 9 zwischen den Kolbenscheiben 8a und 8b, dem Durchlaß 10 in der
Kolbenscheibe 8b zum Druckraum 2 und von hier zum Austrittskanal 13.
[0012] Zwischen der Unterseite des Griffes 5 und der Oberseite des Bügels 15 ist das Betätigungsteil
für die Ventilöffnungsstange 3 angeordnet. Zweckmäßig ist es ein Gewindering 21,
der mit dem Bügel 15 und damit mit der Ventilöffnungsstange 3 so verbunden ist, daß
bei Drehung des Gewinderinges diese beiden Teile, Bügel 15 und Ventilöffnungsstange
3, gehoben oder gesenkt werden.
[0013] Der Bügel 15 und die Ventiöffnungsstange 3 sind fest miteinander verbunden und zur
Stabilisierung durch eine übergreifende Haterung 22 gesichert. Mindestens ein am
Bügel 15 vorgesehenes Verbindungsstück 23, von dem in Fig. 1 nur ein Teil gezeigt
ist, greift in eine Umfangsnut 24 am Gewindering 21 ein und gleitet in dieser Nut,
wenn der Gewindering gedreht wird.
[0014] Durch entsprechendes Drehen des Gewinderinges 21 wird die Ventilöffnungsstange 3
gegen das Ventil im Keg-Verschluß (nicht dargestellt) bewegt und öffnet dieses. Danach
wird die Ventilöffnungsstange 3 zum Steigrohr, dessen Flüssigkeitsdurchlauf 7 mit
dem Steigrohr im Behälter kommuniziert. Bei Bedarf, das heißt wenn im Behälter Druck
aufgebaut werden soll, wird der Griff 5 und damit der Kolben 8 betätigt und das Behälterinnere
mit Druckmedium versorgt.
[0015] Bei dem erfindungsgemäßen Keg-Zapfer ist die Ventilöffnungs stange 3 durch den darin
integrierten Flüssigkeitsdurchlauf 7 gleichzeitig Anstech- und Öffnungselement für
den Keg-Verschluß sowie Steigrohr zur Entnahme des Getränkes aus dem Behälter.
[0016] Als Druckmedium wird vorzugsweise Luft verwendet. Mit geringfügigen, die Merkmale
der Konstruktion nicht wesentlich berührenden Änderungen kann der Keg-Zapfer auch
für den Gebrauch mit Kohlensäure als Druckmedium ausgelegt werden. In diesem Fall
tritt dann anstelle der Kolbenkonstruktion ein entsprechendes Ventil.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0017] 1 Gehäuse
1a Ende des Gehäuses
1b Ende des Gehäuses
3 Ventilöffnungsstange
4 Ventilöffnungselement
5 Betätigungsgriff - Griff
6 Gehäuseraum
7 Flüssigkeitsdurchlauf
8 Kolben
8a Kolbenscheibe
8b Kolbenscheibe
9 Zwischenraum
9a Spalt
10 Durchlaß
11 Dichtung
12 Rückschlagventil
13 Austrittskanal
14 Kolbenstange
15 Bügel
16 Ausnehmung
17 Flüssigkeitskanal
18 Auslauf
19 Absperrventil
20 Betätigungshebel
21 Gewindering
22 Halterung
23 Verbindungsstück
24 Umfangsnut
1. Keg-Zapfer zum Ausschenken einer Flüssigkeit, insbesondere eines unter Druck stehenden
Getränkes aus einem mit einem Keg-Verschluß versehenen Behälter, bestehend aus einem
mit einem Druckerzeugungselement in Verbindung stehenden und einen Druckraum umschließenden
Gehäuse, durch das eine mit einem Keg-Verschluß zusammenwirkende axial bewegbare
Ventilöffnungsstange gesteckt ist, die an einem über die Gehäusewand vorstehenden
Ende als Ventilöffnungselement gestaltet und an ihrem gegenüberliegenden Ende mit
einem Betätigungsteil verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) im wesentlichen zylindrisch ist und die die gesamte Höhe des
Gehäuses (1) durchquerende Ventilöffnungsstange (3) einen durchgehenden, im Ventilöffnungselement
(4) nach außen mündenden Flüssigkeitsdurchlauf (7) aufweist, der an seinem gegenüberliegenden
Ende in einen hier im wesentlichen im rechten Winkel zum Flüssigkeitsdurchlauf (7)
angeordneten Flüssigkeitskanal (17) übergeht, der in einem durch eine Ausnehmung (16)
in der Wand des Gehäuses (1) gesteckten Bügel (15) ausgespart ist, der ferner einen
mit einem Absperrventil (19) verschließbaren Auslauf (18) für die Flüssigkeit aufweist;
im unteren Bereich des Gehäuseinnenraumes der Druckraum (2) vorgesehen und durch einen
Kolben (8) begrenzt ist, der durch Kolbenstangen (14) mit einem Griff (5) am gegenüberliegenden
Ende (1b) des Gehäuses (1) verbunden ist und der eine mittige Axialbohrung aufweist,
durch die die Ventilöffnungsstange (3) gesteckt und dichtend darin unabhängig von
der Kolbenbewegung axial verschiebbar ist, und der Kolben (8) mit einer Kolbendichtung
(11) versehen ist, die bei Betätigung des Kolbens (8) einen Durchlaß für ein Druckmedium
in den Druckraum (2) im Gehäuse (1) freigibt bzw. schließt, und daß aus dem Druckraum
(2) ein mit Rückschlagventil (12) versehener Austrittskanal (13) für das Druckmedium
führt.
2. Keg-Zapfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (8) aus zwei
im Abstand voneinander angeordneten Kolbenscheiben (8a, 8b) besteht und die Kolbendichtung
(11) im Zwischenraum (9) zwischen den Kolbenscheiben (8a, 8b) eingesetzt ist und
an der Innenwand des Gehäuses (1) dichtend anliegt und bei betätigen des Kolbens (8)
einen Durchlaßspalt (9a) zwischen dem Gehäuseraum (6) und dem Zwischenraum (9) im
Kolben (8) freigibt bzw. sperrt, und daß in der dem Druckraum (2) zugekehrten Kolbenscheibe
(8b) mindestens eine Bohrung (10) eine Verbindung vom Zwischenraum (9) im Kolben (8)
zum Druckraum (2) schafft.
3. Keg-Zapfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bügel (15) fest mit
der Ventilöffnungsstange (3) ver bunden und mit dieser axial bewegbar ist.
4. Keg-Zapfer nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Griff
(5) und der Oberseite des durch das Gehäuse (1) gesteckten Bügels (15) ein Gewindering
(21) angeordnet ist, der mit dem Bügel (15) und der Ventilöffnungsstange (3) zusammenwirkt,
derart, daß eine Drehbewegung des Gewinderinges (21) den Bügel (15) und die Ventilöffnungsstange
(3) hebt bzw. senkt.
5. Keg-Zapfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckmedium Luft oder
Kohlensäure ist.