[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Art.
[0002] In Stufenpressen, Großteilstufenpressen u. dgl. Transferpressen, in denen größere
Werkstücke in hintereinander angeordneten Stufen bearbeitet werden, sind zwischen
den Pressenständern sogenannte Leerstufen vorhanden. In diesen erfolgt keine Umformung.
Als Folge der festliegenden Umsetzbewegung für die Werkstücke müssen die Leerstufen
eine Zwischenablage aufweisen, deren Oberseite der Form der Unterseite der Werkstücke
in den Abstützbereichen entspricht. Mit jedem Werkzeugwechsel sind Zwischenablagen
einzurichten, die dem neuen Werkstück angepaßt sind.
[0003] In der DE-PS 33 34 021 ist eine Einrichtung zur Zwischenablage von Werkstücken in
Leerstufen von Transferpressen gezeigt und beschrieben worden. Die Einrichtung besteht
aus einer im Bereich einer Leerstufe angeordneten Greif- und Haltevorrichtung. Mit
Hilfe an der Greif- und Haltevorrichtung angebrachter, in Transferrichtung beweglicher
und als Greifer ausgebildeter Zahnstangen sind mit dem Schiebetisch verfahrbare Schablonen
erfaßbar und in den Bereich der Leerstufe umsetzbar. Die Schablonen werden durch verdrehbare
Anker an den Greifern erfaßt, die hierfür bajonettartig durch Öffnungen in der Schablone
greifen. Die Schablonen sind während des Austausches der Schiebetische über Bolzen-Lochführungen
und Haftmagnete an den Schiebetischen gehalten. Diese Art der Aufhängung der Schablonen
an den Schiebetischen ist zwar eine kostengünstige; jedoch birgt diese die Gefahr
der unsachgemäßen Handhabung der Schablonen.
[0004] Demgegenüber liegt die Aufgabe der Erfindung sowohl in der genauen Führung der Schablone
bei dem Entkuppeln von dem Schiebetisch bzw. Werkzeug, dem maßgenauen Einbringen der
Schablone in die Leerstufe und dem paßgenauen Anbringen der Schablone an dem Schiebetisch
bzw. an dem Werkzeug bei Werkzeugwechsel als auch der Vermeidung des manuellen Eingriffs
einer der sachgemäßen Handhabung der Schablonen unkundigen Person.
[0005] Diese Aufgabe ist gelöst durch die Merkmale des Kennzeichens des Anspruchs 1. Die
Merkmale der Kennzeichen der weiteren Patentansprüche stellen vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung dar.
[0006] Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der sicheren Handhabung der Schablonen bei
Werkzeugwechsel. Das Abnehmen der Schablone von dem Schiebetisch bzw. von dem Werkzeug
erfolgt in erfinderischer Weise nach dem Heranfahren der Schablonenträger an den Schiebetisch
durch eine einzige Drehbewegung, in der die Schablone durch den Verschluß der bajonettartigen
Anordnung von Mitteln an dem Aufnahmebolzen und an der Aufnahmebuchse an den Greifern
festgesetzt und durch Öffnen des Verschlusses der bajonettartigen Anordnung von Mitteln
an der Aufnahmebuchse und an den Haltemitteln des Schiebetisch von diesem bzw. von
dem Werkzeug gelöst wird. Das Lösen vom Schiebetisch erfolgt hierbei erst dann, wenn
die Schablone mit Sicherheit an den Greifern angekuppelt ist. Das Andocken der Schablone
an dem Schiebetisch erfolgt in umgekehrter Weise ebenfalls durch nur eine Drehbewegung
für das Ankuppeln an dem Schiebetisch bzw. an dem Werkzeug und das zeitlich später
eintretende Abkuppeln von dem Greifer. Die paßgenauen Bauteile und die zeitlich verzögerte
Abfolge des Kuppelns/Entkuppelns ermöglichen einen vollautomatischen, von der Pressensteuerung
durchgeführten und überwachten Wechselvorgang. Das selbsttätige, ungewollte Verstellen
der arretierten Kuppellage von Aufnahmebolzen und Aufnahmebuchse ist verhindert. Die
Mehrteiligkeit der Schablone ermöglicht die Verwendung von leichteren Werkstoffen.
[0007] Anhand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung soll die Erfindung im folgenden
naher erläutert werden. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Leerstufe im Bereich der Pressenständer einer Transferpresse,
Fig. 2 den Kuppelzustand von Aufnahmebolzen und Aufnahmebuchse vor dem Verdrehen des
Aufnahmebolzens in einer Schnittdarstellung,
Fig. 3 den Kuppelzustand während des Verbringens der Schablone in die Leerstufe in
einer Schnittdarstellung,
Fig. 4 die Lage von Aufnahmebolzen und Aufnahmebuchse bei dem Heranfahren des Greifers
an die Schablone,
Fig. 5 eine erste Teildrehung des Aufnahmebolzens in der Aufnahmebuchse und
Fig. 6 den Kuppelzustand nach vollendeter Drehung des Aufnahmebolzens in der Aufnahmebuchse.
[0008] In Fig. 1 ist ein Leerstufenbereich zwischen den Pressenständern 1 einer Transferpresse
gezeigt. Der vorne befindliche Pressenständer ist dabei zum besseren Erkennen einer
Greif- und Haltevorrichtung 3 in dem Leerstufenbereich weggelassen worden. Die angedeuteten
Transferschienen 2 dienen dem Umsetzen von Werkstücken zwischen den Bearbeitungsstufen
und Leerstufen. Die Greif- und Haltevorrichtung 3 weist einen motorischen Antrieb
8 auf, der hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch beaufschlagbare Stellmittel umfassen
kann, vermittels dessen Schablonenträger 7 in vorzugsweise horizontaler Richtung ausfahrbar
und einfahrbar sind. In dem Ausführungsbeispiel sind zwei, bezogen auf die Zeichnungsebene
hintereinanderliegende Schablonenträger 7 je Schablone 6 vorhanden, von denen der
hintenliegende Schablonenträger verdeckt ist. Die Schablonenträger 7 tragen an den
ausfahrbaren Endteilen Stellmittel 9 elektrischar, hydraulischer oder pneumatischer
Art und Aufnahmebolzen 10. In die Werkzeugräume der Transferpresse sind für den Werkzeugwechsel
Schiebetische 4 hinein verfahrbar. An den Seitenteilen der Schiebtische 4 sind Stützelemente
5 für Schablonen 6 befestigt. Mit 6ʹ ist die Abstützlage der Schablonen 6 in einer
von mehreren möglichen Leerstufen angedeutet.
[0009] Wie aus den Fign. 2 und 3 ersichtlich ist, schließt jedes Stützelement 5 nach oben
mit einer Halteplatte 20 ab. Die Halteplatte 20 kann als Traverse ausgebildet sein
und sich über z.B. zwei Kupplungsbereiche für die Schablone 6 erstrecken. Die Halteplatte
20 ist in den Kupplungsbereichen ausgebohrt zur Aufnahme einer an der Schablone 6
drehbeweglich festgesetzten Aufnahmebuchse 17. In die Halteplatte 20 ist ein Zylinderstift
19 eingepaßt. Die Aufnahmebuchse 17 weist in diesem Bereich einen Teil einer Aufnahmenut
25 auf, die sich von der linken, der Greif- und Haltevorrichtung 3 abgewandten Seite
ausgehend, zunächst in axialer Richtung erstreckt, abhängig von der Eintauchtiefe
der Aufnahmebuchse 17 in die Halteplatte 20. Dieser sich axial erstreckende Teil der
Führungsnut 25 geht über in einen rechtwinklig hierzu verlaufenden Teil in Form einer
Umfangsnut, deren Verlauf aus den Fign. 4 bis 6 zu ersehen ist. Die Aufnahmebuchse
17 ist, wie es die Fign. 2 und 3 näher erkennen lassen, in einen mit 15 ge kennzeichneten
Aufnahmeträger drehbar unter Zuhilfenahme eines Stellringes 16 eingesetzt. Die Aufnahmebuchse
17 weist einen nach innen hineinragenden Zylinderstift 18 auf, der in eine Führungsnut
22 in dem Aufnahmebolzen 10 des Schablonenträgers 7 (Fig. 1) eintaucht. Die Führungsnut
22 in dem Aufnahmebolzen 10 erstreckt sich von dessen in den Fign. 2 und 3 links gezeigten
Stirnseite in axialer Richtung entsprechend der Eintauchtiefe des Aufnahmebolzens
10 in der Aufnahmebuchse 17. Die Führungsnut 22 geht über in einen rechtwinklig hierzu
verlaufenden Teil in Form einer Umfangsnut, deren Verlauf aus den Fign. 4 bis 6 näher
zu ersehen ist. Der Aufnahmeträger 15 weist eine Arretierung 21 auf, die hier in eine
Arretiernut 23 eingreift und die Aufnahmebuchse 17 in dieser Lage, die der Kuppel-/Entkuppellage
von Aufnahmebolzen 10 und Aufnahmebuchse 17 entspricht, an einer freien Drehung hindert.
Mit 14 ist ein Distanzring positioniert, an dem sich die Aufnahmebuchse 17 abstützt.
Auf den verjüngten Endteil des Aufnahmebolzens 10 ist vermittels Passung und Paßfeder
13 ein Stirn-Zahnrad 11 aufgesetzt, das mit einer Zahnstange 12 in Wirkeingriff steht.
Die Zahnstange 12 kann der verlängerte und aus dem Stellmittel 9 heraus geführte
Endteil einer Kolbenstange sein. Im Hinblick auf die zeichnerische Darstellung in
den Fign. 4 bis 6 ist zu beachten, daß der in den Fign. 2 und 3 gezeigte Bolzen 19
in der Halteplatte 20 sowie die Führungsnut 25 in der Aufnahmebuchse 17 um 45 Winkelgrad
in die Zeichenebene der Fign. 2 und 3 versetzt gezeichnet sind. Die Fertigungslage
der Mittel 19 und 25 auf dem Umfang der Aufnahmebuchse 17 ist ohne Einfluß auf die
Funktion.
[0010] Fig. 3 läßt im besonderen erkennen, daß die Aufnahmebuchse 17 bei dem Abnehmen der
Schablone 6 von dem Stützelement 5 an der Schablone 6 verbleibt. Die Aufnahmebuchse
17 ist um 45 Winkelgrad als Folge einer Drehung des Aufnahmebolzens 10 vermittels
Stellmittel 9 und Zahnstange 12 um 90 Winkelgrad gedreht worden. Die Arretierung verrastet
nun in der Arretiernut 24.
[0011] Fig. 4 zeigt die Drehlage von Aufnahmebolzen 10 und Aufnahmebuchse 17 während des
Einführens des Aufnahmebolzens 10 in die Aufnahmebuchse 17 bzw. bei dem Entfernen
des Aufnahmebolzens 10 aus der Aufnahmebuchse 17. Der Zylinderstift 18 ist in den
sich axial erstreckenden Teil der Führungsnut 22 in dem Aufnahmebolzen 10 hineingeführt.
Der Zylinderstift 19 befindet sich am Ende des Teils der Aufnahmenut 25, der sich
umfangsmäßig in der Aufnahmebuchse 17 erstreckt. Die Ar retierung 21 greift zur Sicherung
der Lage der Aufnahmebuchse 17 in die Arretiernut 23 ein. Bei einer anfänglichen Drehung
des Aufnahmebolzens 10 vermittels Stellmittel 9, Zahnstange 12 und Zahnrad 13 (Fign.
1 und 2) unter der Voraussetzung, daß der Aufnahmebolzen 10 bis zur Anlage des Distanzringes
14 an der Aufnahmebuchse 17 in diese hineingeführt ist, wird die Aufnahmebuchse 17
zunächst noch nicht mitgedreht, da sich der Zylinderstift 18 in dem gestrichelt angedeuteten
Teil der Führungsnut 22, der sich umfangsmäßig in dem Aufnahmebolzen 10 erstreckt,
befindet. Bei Anlage des Zylinderstiftes 18 an dem Ende der Führungsnut 22 unter weiterem
Drehen des Aufnahmebolzens 10, dargestellt in Fig. 5, wird die Aufnahmebuchse 17
gedreht, bis der sich axial zu dieser ersteckende Teil der Aufnahmenut 25 mit dem
Zylinderstift 19 fluchtet, dargestellt in Fig. 6. Die Schablone 6 kann von dem Stützelement
5 und der Halteplatte 20 abgenommen werden. Die Arretierung 21 kann durch Eingriff
in die Arretiernut 24 diese Lage der Aufnahmebuchse 17 sichern. Die Fign. 4 bis 6
zeigen somit die zeitlich nacheinander ablaufenden Bewegungen der durch die Teile:
Aufnahmebolzen 10, Führungsnut 22, Zylinderstift 18 und Aufnahmebuchse 17 einerseits
und Aufnahmebuchse 17, Aufnahmenut 25, Zylinderstift 19 uni Halteplatte 20 andererseits
gebildeten beiden bajonettartigen Verschlüsse.
[0012] Das Andocken der Schablone 6 an den Schiebetisch 4 erfolgt in nahezu umgekehrter
Weise, wobei von der in Fig. 6 dargestellten Lage aller Teile auszugehen ist. Bei
Drehung des Aufnahmebolzens 10 in entgegen der durch einen Pfeil angedeuteten Richtung
bleibt die Aufnahmebuchse 17 zunächst noch in der in Fig. 6 gezeigten Lage, bis der
Zylinderstift 18 nach Drehung des Aufnahmebolzens um 45 Winkelgrad an dem gegenüber
befindlichen Ende des Teils der Führungsnut 22 anlegt, also mit dem sich axial erstreckenden
Teil fluchtend. Hiernach wird die Aufnahmebuchse 17 um 45 Winkelgrad von dem Aufnahmebolzen
10 mitgedreht, so daß das Ende des sich umfangsmäßig auf der Aufnahmebuchse 17 erstreckenden
Teiles der Aufnahmenut 25 an dem Zylinderstift 19 anlegt. Mit dem Fluchten des Zylinderstiftes
18 mit dem sich axial erstreckenden Teil der Führungsnut 22 und der Anlage des Zylinderstiftes
19 am Ende des sich umfangsmäßig in der Aufnahmebuchse 17 erstreckenden Teils der
Aufnahmenut kann der Schablonentäger 7 von dem Schiebetisch 4 zurückgezogen werden.
1. Einrichtung zur Zwischenablage von Werkstücken in Leerstufenbereichen von Transferpressen,
mit in den Leerstufenbereichen angeordneten Greif- und Haltevorrichtungen (3) für
mit den Schiebetischen (4) über Haltemittel (5, 20) in Werkzeugräume der Transferpresse
hineingeführte Schablonen (6), mit an den Greif- und Haltevorrichtungen (3) angebrachten
Schablonenträgern (7), die horizontal gegen die Schiebetische (4) und von diesen
weg durch einen motorischen Antrieb (8) verstellbar sind, an denen uber ein Stellmittel
(9) drehbare Aufnahmebolzen (10) angebracht sind, die mit Öffnungen in den Schablonen
(6) in Art eines Bajonettverschlusses zusammenwirken, dadurch gekennzeichnet, daß die Schablonen (6) mit drehbar gelagerten Aufnahmebuchsen (17) versehen sind,
in die die Aufnahmebolzen (10) einführbar sind, daß die Haltemittel (5, 20) zur Aufnahme
von Aufnahmebuchsen (17) ausgebohrt sind und daß zwischen der Aufnahmebuchse (17)
und dem Aufnahmebolzen (10) ein erster bajonettartiger Verschluß (18, 22) und zwischen
den Haltemitteln (5, 20) und der Aufnahmebuchse (17) ein zweiter bajonettartiger Verschluß
(19, 25) eingebracht ist, wobei die bajonettartigen Verschlüsse (18, 22) und (19,
25) hintereinander in der Weise aktivierbar sind, daß der bajonettartige Verschluß
(18, 22) zwischen der Aufnahmebuchse (17) und dem Aufnahmebolzen (10) zeitlich vor
dem bajonettartigen Verschluß (19, 25) zwischen den Haltemitteln (5, 20) und der Aufnahmebuchse
(17) wirksam wird, wenn der Aufnahmebolzen (10) zur Übernahme der Schablone (6) in
die Aufnahmebuchse (17) geführt worden ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste bajonettartige Verschluß (18, 22) durch einen sich in Richtung der
Achse des Aufnahmebolzens (10) erstreckenden Teil einer Führungsnut (22), einen sich
rechtwinklig dazu und entgegen der Drehung des Aufnahmebolzens (10) bei dem Kuppeln
des Aufnahmebolzens (10) an die Aufnahmebuchse (17) erstreckenden Teil der Führungsnut
(22) und einen in die Aufnahmebuchse (17) eingelassenen ersten Zylinderstift (18)
gebildet ist, und daß der zweite bajonettartige Verschluß (19, 25) durch einen sich
in Richtung der Achse der Aufnahmebuchse (17) erstreckenden Teil einer Aufnahmenut
(25), einen sich rechtwinklig dazu und mit der Drehung der Aufnahmebuchse (17) dem
Entkuppeln der Aufnahmebuchse (17) von den Haltemitteln (5, 20) erstreckenden Teil
der Aufnahmenut (25) und durch einen in ein Haltemittel (5, 20) eingelassenen zweiten
Zylinderstift (19) gebildet ist, wobei die sich in der jeweiligen Achsrichtung erstreckenden
Teile der Nuten (22, 25) auf der der Greif- und Haltevorrichtung (3) abgewandten Seite
zugänglich sind zum Erfassen der Zylinderstifte (18, 19).
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Aufnahmebuchse (17) und Schablone (6) eine Arretierung (21, 23, 24)
eingebracht ist zum Halten der Aufnahmebuchse (17) in zumindest der Kuppel- /Entkuppellage
von Aufnahmebuchse (17) und Aufnahmebolzen (10).
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schablone (6) mehrteilig ausgeführt ist und einen Aufnahmeträger (15) aufweist,
in den zwei Aufnahmebuchsen (17) drehbar eingesetzt und über je einen Stellring (16)
gehalten sind.