[0002] Die Erfindung betrifft einen Badezimmermöbel-Satz mit mehreren Stücken. Die in herkömmlichen
Wohnbauten als Badezimmer vorgesehenen Räume weisen in der Regel eine kleine Grundrissfläche
auf. Die bekannten Badezimmer-Einrichtungen benötigen dagegen relativ viel Platz und
sind in ihren Anordnungsmöglichkeiten beschränkt. Daraus ergeben sich oft ungünstige
Raumverhältnisse mit kleinen Freiflächen und engen Durchgängen, so dass sich nicht
mehrere Personen gleichzeitig im Badezimmer aufhalten können. Die Ecken der Räume
sind dabei oft ungenutzt und zugleich zur Reinigung schlecht zusänglich.
[0003] Es ist deshalb schon vorgeschlagen worden, Sanitärwandelemente in Eckanordnung anzubringen.
In der Publikation FR-A 2 313 001 ist zum Beispiel eine einzelne Waschzelle gezeigt,
die in einer Raumecke angeordnet ist. Dabei ergibt sich jedoch das Problem schlechter
Zugänglichkeit von Waschtisch und Eckstauraum. In der DE-A 2 224 461 ist zwar die
Zugänglichkeit der Waschzelle verbessert, deren Abmessungen sind jedoch für die restlichen
Stücke des Badezimmermöbel-Satzes nicht geeignet, so dass keine einheitliche Ausgestaltung
der verschiedenen Elemente gelingt.
[0004] Erfindungsgemäss stellt sich die Aufgabe, einen Badezimmermöbel-Satz mit mehreren
Stücken, insbesondere einem Waschtisch und einer WC-Schrankanordnung so zu schaffen,
dass alle Stücke einen einheitlichen Grundriss aufweisen und für alle eine dem jeweiligen
Zweck optimale Zugänglichkeit, insbesondere auch der Stauräume, gewährleistet ist.
[0005] Dies wird mit den Merkmalen gemäss Anspruch 1 erreicht.
[0006] Mit dieser Formgebung der Stücke des Badezimmermöbel-Satzes gelingt es in weitgehendem
Masse, die Raumdiagonale zu nutzen, womit sich die nutzbaren Abmessungen um einen
Faktor √2 vergrössern lassen und zugleich die Ecken ausgenutzt sind. Als Folge des
Umstands, dass für die verschiedenen Stücke des Satzes ein einheitlicher Grundriss
vorgesehen ist, lassen sich diese ohne Platzverlust in verschiedener Weise miteinander
kombinieren.
[0007] Insbesondere vorteilhaft ist es dabei, wenn die Deckplatten vom Waschtisch sowie
einer weiter vorgesehenen Schminktischplatte an ihren zur Anlage an eine Raumecke
bestimmten Seiten eine sich von der gemeinsamen Ecke über etwa die Hälfte der Seitenlängen
erstrekkende Ausnehmung zur leichteren Anpassung an eine Raumecke besitzen. Damit
kann die gesamte Raumecke ausgenutzt werden, ohne dass durch bauseitige Massungenauigkeiten
Anpassungsprobleme in den Ecken entstehen.
[0008] Nachfolgend wird anhand der Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des einheitlichen Grundrisses der Stücke;
Fig. 2 und 3 einen Waschtisch in diagonaler Anischt und in Aufsicht;
Fig. 4 ein als Pflanzentrog ausgebildetes Stück in Aufsicht;
Fig. 5 und 6 einen WC-Schrank in diagonaler Ansicht und in teilweise geschnittener
Aufsicht;
Fig. 7 und 8 einen Schminktisch in diagonaler Ansicht und in teilweise geschnittener
Aufsicht, sowie
Fig. 9 verschiedene, mit dem Badezimmermöbel-Satz erstellbare Anordnungen im Grundriss.
[0009] Zunächst wird anhand von Fig. 1 die für alle Stücke des Badezimmermöbel-Satzes einheitliche
Grundrissform geometrisch erläutert. Grundlage bildet ein Quadrat ABCD mit der Kantenlänge
2, welche vorzugsweise 70 cm beträgt. Von diesem Quadrat ist parallel zu einer Diagonalen
BD eine Wecke weggeschnitten. Die Schnittlinie s bildet mit den beiden Seitenabschnitten
p und q die vordere, jeweils raumseitige Grundrissbegrenzung. Die verbleibende Ecke
DCB bildet die Hinterseite. Die Möbelstücke können damit in Raumecken oder aber auch
Seite an Seite angeordnet werden (vgl. Fig. 9). Die Symmetrieachsen AC der Stücke
können jeweils im 45°-Winkel zum rechteckigen Zimmergrundriss ausgerichtet werden.
[0010] Die raumseitige Begrenzungslinie bildet ein Trapez. Die beiden Seitenabschnitte p
und q stehen dabei senkrecht zu den Anschlusswänden. Werden zwei Möbelstücke Seite
an Seite angeordnet, so bilden deren Seitenabschnitte p,q zusammen eine gerade Kante
(vgl. Fig. 9). Die Schnittlinie s entspricht in ihrer Länge der Länge a der Quadratseiten.
Sie bildet mit den Seitenabschnitten p,q raumseitig ein Trapez, das eine optimale
Zugänglichkeit bei guter Raumausnutzung gewährleistet. Die dabei entstehenden Teilstrecken
r,q, welche gemäss Fig. 3 zusammen eine Schranktüre 7 eines Waschtischschrankes 6
bilden, stehen im Verhältnis des goldenen Schnitts, d.h. etwa 8:5.
[0011] Neben den ästhetischen Wirkungen hat diese Aufteilung auch zur Folge, dass die raumseitige
Begrenzungslinie eine optimale Zugänglichkeit und Nutzbarmachung des entsprechenden
Eckraumes gestattet.
[0012] Aufbauend auf dieser Grundrissgeometrie lässt sich erfindungsgemäss ein Satz von
Badezimmermöbeln ausgestalten, welche eine optimale Raumausnutzung erlauben, wie
in Fig. 9 gezeigt ist.
[0013] Nachfolgend werden nun die einzelnen Möbelstücke kurz beschrieben. In den Fig. 2
und 3 ist ein Waschtisch 1 in Ansicht und Aufsicht gezeigt. Er besitzt eine Deckplatte
2, deren Aussenumfang der erläuterten Geometrie entspricht. Um die Anpassung an Raumecken
zu erleichtern, welche oft nicht exakt einen rechten Winkel bilden, sind im Bereich
der Ecke Ausnehmungen 3 vorgesehen, die sich etwa über die Hälfte der Seiten erstrecken
können und die im montierten Zustand durch Leisten bzw. eine Spiegelrückwand 4 verdeckt
werden. Das eigentliche Becken 5 ist in Aufsicht als gleichschenkliges Dreieck mit
abgerundeten Ecken ausgestaltet, wobei der Beckenumfang im wesentlichen dem Aussenumfang
der Deckplatte 2 folgt. Damit können die Nutzbreite und die Tiefe des Beckens auf
die Masse herkömmlicher Becken gebracht werden. An der Unterseite der Abdeckung ist
ein Schrank 6 angeordnet, welcher die Anschlüsse der Armaturen bedeckt und über Türen
7 zugänglich ist. Die Türen 7 sind entsprechend der Grundrissform abgewinkelt und
bei den Ecken des Grundrissquadrates angelenkt. Vorzugsweise sind Tablare 8 zur besseren
Zugänglichkeit und zur Stabilisierung der Abwinklung an den Türen 7 angeordnet. Oberhalb
des Eckspiegels 4 kann ein Spiegelschrank 9 vorgesehen sein (vgl. auch Fig. 8), der
seitlich senkrecht verlaufende Leuchtstoffröhren 10 als Beleuchtung besitzt.
[0014] Fig. 4 zeigt in Aufsicht einen Pflanzentrog 11 mit zentraler Vertiefung 12, welcher
in einer Raumecke als Zierstück angeorndet werden kann und der ebenfalls die erläuterte
Grundrissform besitzt. In entsprechender Weise kann ein Sitzteil ausgebildet sein
mit ausziehbarem Frontteil, der zugleich eine Wäschetruhe bildet.
[0015] In Fig. 5 und 6 ist als weiteres Stück des Badezimmermöbel-Satzes ein WC-Schrank
20 gezeigt. Er besitzt einen Schrankteil mit zwei Säulen 21 und einem Hochschrank
22, deren Türen 25,26 in der bereits erläuterten Art ausgestaltet sind. Zwischen
den Säulen 21 ist ein handelsüblicher Wand-WC-Baustein 23 angeordnet, von welchem
aus sich die WC-Schüssel 24 in den Raum erstreckt. Dieser WC-Schrank 20 kann auch
als Hochschrank ohne den Einbau eines WC-Bausteines 23 verwendet werden, oder aber
als halbhoher Eckschrank unter Weglassung des Hochschrankes 22. Entsprechend dem bereits
beschriebenen Schrank 6 sind die Türen 25,26 gemäss der Trapezform des Grundrisses
abgewinkelt und im Bereich der Ecken des Grundrissquadrates angelenkt, um auch in
Ecklage eine optimale Zugänglichkeit zu erreichen.
[0016] Fig. 7 und 8 schliesslich zeigen einen Schminktisch 30 in Ansicht und Aufsicht. Hierbei
ist eine Tischplatte 31 mit der erläuterten Grundrissform vorgesehen, die in einer
Raumecke angebracht wird. Der Platz unter der Tischplatte bleibt frei für einen Stuhl
32, der darunter geschoben werden kann. Oberhalb der Tischplatte ist ein Spiegelschrank
9 der bereits erläuterten Art angeordnet. Wie aus Fig. 8 zu entnehmen ist, weist er
geteilte Tablare 15,16 auf, welche teilweise an der Spiegeltüre 14, teilweise in der
Schrankecke angebracht sind.
[0017] Aus der Beschreibung und den Zeichnungsfiguren der Möbelstücke des Satzes ergibt
sich, dass alle diese Stücke denselben Grundriss aufweisen und in der Diagonalen zugänglich
und benutzbar sind. Damit kann bei Badezimmergrundrissen systematisch die Diagonale
ausgenutzt werden mit dem Vorteil, dass sich die Masse der nutzbaren und freibleibenden
Räume um etwa einen Faktor √2 vergrössern lassen.
[0018] Dabei wird insbesondere die Raumecke voll ausgenutzt. So sind etwa die Armaturen
14 des Waschtisches (vgl. Fig. 3) symmetrisch zur Diagonalen in der wandseitigen
Ecke des Grundrisses angeordnet. Der am Waschtisch vorgesehene Schrank 6 ist in der
Raumecke aufgehängt und weist deshalb einen Abstand vom Boden auf, so dass der Benutzer
mit den Füssen unter den Schrank 6 stehen und damit die hintenliegenden Armaturen
14 gut erreichen kann. Dies ist insbesondere auch deshalb möglich, weil die Grundrissform
raumseitig als Trapez relativ geringer Höhe ausgebildet ist.
[0019] Die gute Raumausnutzung dank identischer Grundrissform der Stücke ergibt sich insbesondere
aus Fig. 9. Die keineswegs erschöpfend dargestellten Anordnungsvarianten zeigen,
wie auch bei kleinstem und ungünstigstem Badezimmergrundriss eine optimale Möblierung
erzielbar ist. Die beschriebenen Stücke können dabei mit herkömmlichen Duschen 40
bzw. Badewannen 41 kombiniert werden, wobei nötigenfalls Unterteilungen mit Stellwänden
43 vorgenommen werden. Die Grundrisse sprechen weitgehend für sich und bedürfen deshalb
keiner weiteren Erläuterung.
[0020] Um für konkrete Fälle die optimale Anordnungsvariante zu bestimmen, ist beim Verkäufer
des beschriebenen Badezimmermöbel-Satzes eine Einrichtung zum Simulieren von solchen
Anordnungen vorgesehen. Dabei sind die einzelnen Stücke als Attrappen in natürlicher
Grösse ausgebildet, die von Hand verschoben und aufgestellt werden können. Ferner
sind Mittel zum Darstellen der entsprechenden Badezimmergrundrisse vorgesehen. Insbesondere
können hierfür verschiebbare Stellwände 43 verwendet werden, um den räumlichen Eindruck
wiederzugeben. Damit können auf einfache Weise verschiedene Anordnungen ausprobiert
und daraus die passende ausgewählt werden.
1. Badezimmermöbel-Satz mit mehreren Stücken (1,11,22,30), wozu insbesondere ein Waschtisch
und ein WC-Schrank (20) gehören, wobei der Grundriss dieser Stücke jeweils als Quadrat
mit parallel zu einer Diagonalen (DB) weggeschnittener, raumseitiger Ecke ausgebildet
ist, wobei die gegenüberliegende Ecke (C) des Grundrisses dazu bestimmt ist, an den
Wänden einer rechtwinkligen Raumecke anzuliegen, derart, dass die Symmetrieachse der
Stücke im 45°-Winkel zu den Wänden verläuft, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundrissform
raumseitig ein Trapez bildet und die Länge der Schnittlinie (S) der weggeschnittenen
Ecke der Länge der Quadratseiten (a) des Grundquadrates entspricht, wobei in Waschtisch
und WC-Schrank Schrankmöbel integrierbar sind, deren Türen entsprechend der raumseitigen
Trapezform abgewinkelt und im Bereich der Ecken des Grundrissquadrats angelenkt sind.
2. Badezimmermöbel-Satz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Waschtisch
(1) ein Becken (5) aufweist, das in der Aufsicht im wesentlichen als gleichschenkeliges
Dreieck ausgebildet ist, sowie eine Deckplatte (2) mit entsprechendem Ausschnitt,
deren Aussenumfang der einheitlichen Grundrissform entspricht, wobei der Beckenumfang
im wesentlichen dem Aussenumfang der Deckplatte folgt und wobei die Deckplatte (2)
in der wandseitigen Ecke symmetrisch zur Symmetrieachse angeordnete Ausnehmungen
(14) für Armaturen aufweist.
3. Badezimmermöbel-Satz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Waschtisch
ein Schrankmöbel (6) aufweist, das unter der Deckplatte (2) angeordnet ist und dessen
Türen (7) in der Symmetrieachse geteilt sind.
4. Badezimmermöbel-Satz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass an den Türen
Tablare (8) angeordnet sind, die zusammen mit den Türen ausklappbar sind.
5. Badezimmermöbel-Satz nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
dass das Schrankmöbel (6) in der Raumecke aufhängbar ist und seine Unterkante einen
Abstand vom Boden aufweist.
6. Badezimmermöbel-Satz nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der WC-Schrank (29) raumseitig in Vorwandanordnung eine WC-Baueinheit (23) trägt,
deren Schüssel (24) in der Symmetrieachse des einheitlichen Grundrisses in den Raum
vorsteht.
7. Badezimmermöbel-Satz nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Deckplatte
(2) des Waschtisches sowie eine weiter vorgesehene Tischplatte (30) an ihren zur Anlage
an eine Raumecke betimmten Seiten eine sich von der gemeinsamen Ecke je über etwa
die Hälfte der Seitenlängen erstreckende Ausnehmung (3) zur leichteren Anpassung an
eine Raumecke besitzen.
8. Badezimmermöbel-Satz nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Seitenlänge (a) des Grundrissquadrats ca. 70 cm beträgt.
9. Einrichtung zum Simulieren von Badezimmeranordnungen mit einem Badezimmermöbel-Satz
nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zum Darstellen
von Zimmergrundrissen vorgesehen sind und dass die Stücke des Badezimmermöbel-Satzes
als Attrappen zum Ausstatten der dargestellten Grundrisse ausgebildet sind.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Darstellen
von Zimmergrundrissen Stellwände <43) sind, welche gemäss den darzustellenden Grundrissen
aufstellbar sind und dass die Attrappen aus Leichtbauelementen originaler Grösse bestehen.