[0002] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Strömungsbeaufschlagung von flächenhaftem
Gut in Anordnung mit durchströmbaren Zwischenräumen der im Oberbegriff des Anspruchs
1 angegebenen Gattung.
[0003] Unter "flächenhaften Gütern" werden insbesondere Platten, Blechpakete, Barren und
Tafeln verstanden, die aus metallischen, aber auch aus nicht-metallischen Werkstoffen,
bspw. aus Keramik, hergestellt werden.
[0004] Diese flächenhaften Güter können entweder in Stapeln mit durchströmbaren Zwischenräumen
oder in Form von Reihungen angeordnet werden, d.h. die flächenhaften Güter werden
senkrecht im Abstand nebeneinander angeordnet.
[0005] Außerdem fallen unter den Begriff "flächenhafte Güter" auch Lagen von Stangen, Profilen
oder schmalen Barren owie Stapel von Körben, die mit Schüttgut oder kleinen Gutteilen
gefüllt sind.
[0006] Wesentlich ist also nur, daß die zu behandelnden Güter minestens eine horizontale
Lage bilden oder mit relativ zur Höhe kleiner Breitenabmessung vertikal gestellt werden
können und durchströmbare Zwischenräume aufweisen.
[0007] Zur Wärmebehandlung von flächenhaften Gütern, die in breiten Lagen zu Stapeln oder
Reihungen angeordnet sind, werden üblicherweise Anlagen verwendet, bei denen mittels
eines geeigneten Strömungsantriebs ein Gasstrom durch den Stapel oder die Reihung
hindurch gefördert wird. Um bei dieser Art der Strömungsbeaufschlagung Unsymmetrien
in der Wärmebehandlung, insbesondere durch Voreilen der Temperatur auf der Eintrittsseite
der Strömung gegenüber der Temperatur auf der Austrittsseite, zu unterdrücken, sind
solche Anlagen üblicherweise mit reversierfähigen Strömungsantrieben, also Antrieben
mit umkehrbarer Strömungsrichtung, oder mit komplizierten Klappensteuerungen zur Umkehr
der Strömungsrichtung versehen.
[0008] Solche "Reversierklappen" sind aber insbesondere dann sehr problematisch, wenn sie
bei größeren Wärmebehandlungsanlagen mit höheren Temperaturen eingesetzt werden müssen.
Denn in diesen Fällen können sich die Reversierklappen verziehen und dadurch verklemmen,
wodurch es zu häufigen Störungen oder gar zu Betriebsunterbrechungen kommt.
[0009] Als praktikabler reversierbarer Strömungantrieb steht nur ein Axialventilator mit
entsprechend gewählter Beschaufelung zur Verfügung, bei dem eine Umkehr der Förderrichtung
der Gas-Strömung durch einen Wechsel der Drehrichtung des Schaufelrades erreicht
werden kann. Mit solchen Axialventilatoren lassen sich jedoch nur relativ geringe
Drücke erzielen, da aus Festigkeitsgründen, insbesondere bei hohen Temperaturen,
ihre Umfangsgeschwindigkeit nur begrenzt ist. Deshalb eignen sich Axialventilatoren
nur für Strömungskreisläufe mit relativ geringen Widerständen, während bei höheren
Wider ständen, wie sie gerade bei einem breiten Stapel aus flächenhaften Gut-Lagen
oder im Vergleich zur Breite der Lücken hohen Gut-Reihungen auftreten, die erreichbaren
Druckzahlen für eine wirksame Durchströmung viel zu gering sind.
[0010] Ein weiterer Nachteil von Axialventilatoren ist, daß sie bei Hochtemperaturanlagen
aus lagerungstechnischen Gründen meist in eine Wand eingebaut werden müssen. Durch
diesen unsymmetrischen Einbau ergeben sich für die beiden Drehrichtungen des Ventilatorrades
trotz seiner entsprechenden Anpassung und Gestaltung unterschiedliche Leistungen.
Die hierauf zurückzuführenden Unterschiede in der Wärmeübertragung können zwar im
Prinzip durch entsprechend längere Behandlungszeit des Gutes ausgeglichen werden.
Diese längere Behandlungszeiten führen jedoch zu erhöhten Betriebs- und damit Herstellungskosten,
so daß in aller Regel angestrebt wird, die Behandlungszeiten zu verkürzen.
[0011] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Strömungsbeaufschlagung
von flächenhaftem Gut der angegebenen Gattung zu schaffen, bei der die oben erwähnten
Nachteile nicht auftreten.
[0012] Insbesondere soll eine Vorrichtung vorgeschlagen werden, die auf konstruktiv einfache
Weise die gleichmäßige Strömungsbeaufschlagung des Gutes gewährleitet.
[0013] Dies wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anpruchs 1 angegebenen
Merkmale erreicht.
[0014] Zweckmäßige Ausführungsformen werden durch die Merkmale der Unteransprüche definiert.
[0015] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile beruhen darauf, daß der zur gleichmäßigen
Strömungsbeaufschlagung des Stapels eines flächenhaften Gutes oder der Reihung flächenhafter
Gutelemente erforderliche Reversiereffekt durch eine geeignete Ausgestaltung von Strömungsantrieb
und Strömungsführung erzielt wird. Denn mit den versetzt zu beiden Seiten des Gut-Stapels
oder der Gut-Reihung angeordneten Ausblasekanälen oder Düsen wird das Gut über relative
schmale Zonen mit unterschiedlicher Strömungsrichtung, also im Gegenstrom, beaufschlagt.
Auf diese Weise ergibt sich der gleiche Effekt wie bei einer Reversieranlage, ohne
daß die Strömungsrichtung umgekehrt werden muß. Dieser Effekt kann noch dadurch versträrkt
werden, daß der Gutstapel während der Beblasung in Längsrichtung, also senkrecht
zu den Beblasungseinrichtungen, hin- und herbewegt wird. Da der Gutstapel in der
gleichen Richtung in die Vorrichtung eingebracht wird, eignet sich, allenfalls mit
kleinen Modifikation, hierzu die in der Regel ohnehin vorhandene Chargiervorrichtung.
[0016] Durch den Fortfall der Notwendigkeit eine Strömungsreversierung ist die Verwendung
von Radialventilatoren möglich, wodurch sich die mit Axialventilatoren verbundenen,
oben erläuterten Nachteile vermeiden lassen.
[0017] Die so aufgebaute "Universalblaskammer" kann wegen ihrer strömungstechnisch günstigen
Gestaltung mit besonders hohen Gas-Kapazitätsströmen betrieben werden, wodurch sich,
bspw. bei Wärmebehandlungsanlagen, eine gleichmäßige Temperatur im Wärmgut erzielen
läßt; außerdem kann dadurch die Verweilzeit des Gutes abgekürzt und damit der Wirkungsgrad
der Gesamtanlage erhöht werden, so daß sich insgesamt eine Senkung der Betriebskosten
ergibt. Und schließlich läßt sich das Innengehäuse in einfacher Weise aus vielen,
gleichartigen Teilen aufbauen, so daß eine besonders kostengünstige Fertigung möglich
ist.
[0018] Die Erfindung wird im folgenden anhand von je einem Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung
zur Strömungsbeaufschlagung eines Gut-Stapels und einer Vorrichtung zur Strömungsbeaufschagung
einer Gut-Reihung unter Bezugnahme auf die beiliegenden, schematischen Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Vorrichtung zur Beaufschlagung eines Stapels eines
flächenhaften Gutes mit einer Gas-Strömung,
Fig. 2 einen Horizontalschnitt durch die Vorrichtung nach Figur 1 entlang der in Figur
1 eingetragenen Schnittebene B-B
Fig. 3 einen Vertikalschnitt durch einen Ausblaskanal nach Figur 1 in vergrößertem
Maßstab
Fig. 4 einen horizontalen Schnitt durch einen Ausblaskanal der Vorrichtung nach Figur
1 in vergrößertem Maßstab
Fig. 5 einen Querschnitt einer Vorrichtung zur Strömungsbeaufschlagung von hochkant
gestellten Barren,
Fig. 6 einen Horizontalschnitt durch die Vorrichtung nach Figur 5 längs der in dieser
Figur eingetragenen, an der Mittellinie horizontal versetzten Schnittlinie A-A,
Fig. 7 einen Längsmittelschnitt durch die Vorrichtung nach Figur 5,
Fig. 8 im vergrößerten Maßstab einen Querschnitt durch einen Strömungskanal der Vorrichtung
nach Figur 5 mit aufgesetzten Düsenrohren,und
Fig. 9 verschiedene Anordnungen von flächenhaften Gütern.
Fig. 10 die schematische Darstellung einer Vorrichtung gemäß Figur 1 mit einer Einrichtung
zum Hin- und Herbewegen des Gut-Stapels während der Beblasung.
[0019] Mit der aus den Figuren 1 und 2 ersichtlichen, insgesamt durch das Bezugszeichen
10 angedeuteten Vorrichtung sollen in dem beispielhaft dargestellten Fall vier zu
einem Stapel übereinander angeordnete Barren 12, die mittels geeigneter Abstandshalter,
z.B. einfacher Vierkantprofile, auf Distanz gehalten werden, durch einen Gasstrom
zum Zwecke der Wärmebehandlung beaufschlagt werden.
[0020] Lotrecht über dem Stapel von Barren 12 ist ein Radialventilator 14 angeordnet, der
seinen Volumenstrom in ein zweiseitig ausblasendes Gehäuse 16 fördert. Von diesem
Gehäuse 16, das auf jeder Ausblaseseite in einen Sammelkanal oder -kasten 17 mündet,
werden Ausblaskanäle 18 versorgt, die auf den beiden Seiten des Stapels aus den Barren
12 einander versetzt gegenüberliegen. Bei der dargestellten Ausführungsform sind
auf jeder Seite des Gutstapels zwei Ausblaskanäle 18 vorgesehen, wobei gemäß der
Darstellung in Figur 2 die andere Hälfte des Gehäuses 16 mit den Ausblaskanälen 18
drehsymmetrisch hierzu angeordnet ist.
[0021] Zwischen den beiden Ausblaskanälen 18 liegen Rückströmräume 20, die räumlich so
angeordnet sind, daß jedem Rückstromraum 20 ein Ausblaskanal 18 mittig auf der anderen
Seite des Gut-Stapels 12 gegenüber liegt. Durch die Rückströmräume 20 wird das Behandlungsgas,
das die Zwischenräume zwischen den Schichten des Gut-Stapels 12 (siehe Figur 1, wo
die Strömungsrichtung durch die Pfeile angedeutet ist) passiert hat, aus den Behandlungsraum
ab- und dem Ausaugraum 22 des Radialventilators 14 zugeführt.
[0022] Die als Zuströmkanäle dienenen Ausblaskanäle 18 sind derart dimensioniert, daß über
die gesamte Kanallänge, also über die gesamte Höhe des Gut-Stapels 12, eine gleichmäßige
Anströmgeschwindigkeit erzielt wird. Hierzu dient in vorteilhafter Weise das im Ausblasquerschnitt
der Ausblaskanäle 18 angeordnete Umlenkgitter 19, das in Figur 3 vergrößert dargestellt
ist und die Strömungsumlenkung insbesondere durch den infolge des Coanda-Effekts an
den Außenflächen der zylindrischen Leitschaufeln 23 entstehenden Unterdruck bewirkt.
[0023] In Abhängigkeit von der Beschaffenheit des Gut-Stapels 12 kann es zweckmäßig sein,
wenn die Ausblaskanäle 18 entsprechend der Darstellung in Figur 4 mit einer starken
Seitenkontraktion, bspw. entsprechend einem Borda-Einlauf, versehen sind, d.h. wenn
der Auslaßquerschnitt der Ausblaskanäle 18 sich in Strömungsrichtung sprunghaft verjüngt.
Dadurch läßt sich die sonst auftretende Aufweitung des austretenden Strahls beim Aufblasen
auf die langen Seiten des Gutes, also der Barren 12, begrenzen.
[0024] Wie man insbesondere au Figur 2 erkennt, strömt das Behandlungsgas von dem lotrecht
über dem Gut-Stapel 12 angeordneten Radialventilator 14 nach unten, dann durch die
Aublaskanäle in die Zwischenräume 13 zwischen en einzelnen Barren 12 des Stapels und
schließlich auf der gegenüberliegenden Seite durch die Rückströmräume 20 in den Ansaugraum
22 des Radialventilators 14 zurück, so daß sich, wie in derartigen Anlagen üblich,
ein geschlossener Kreislauf ergibt. Heiz- oder Kühleinrichtungen für den im Kreislauf
umgewälzten Gasstrom können entweder in den Sammelkanälen 17 bzw. an den Enden des
zweiseitig ausblasenden Ventilatorgehäuses 16 auf der Ventilatordruckseite oder im
Ansaugraum 22 auf der Ventilatorsaugseite angeordnet werden. Derartige Einrichtungen
sind, da in ihrer Ausführungsform allgemein bekannt, in den Figuren nicht dargestellt.
[0025] Bei der Beschreibung einer beispielhaften Ausführungsform einer Vorrichtung zur Strömungsbeaufschlagung
einer Gutreihung wird auch wieder vom Anwendungsfall der Wärmebehandlung von Barren,
z. B. in der Leichmetallindustrie, ausgegangen. Figur 5 zeigt einen Querschnitt durch
eine solche Vorrichtung, wobei hochkant gestellte Barren 32 auf einer geeigneten
Stütz- oder Transport-Konstruktion, angedeutet durch die I-Profile 40, eine Gut-Reihung
bilden und daher in der Figur in der Draufsicht als Rechteckfläche erscheinen. Die
räumliche Anordnung der Barren 32 ist insbesondere aus Figur 7 ersichtlich, in der
auch die Lücken 33 zwischen den die Gut-Reihung 32 bildenden Barren dargestellt sind.
[0026] Bei einer Vorrichtung, durch welche die Barren 32 auf Transportschienen 40 gestoßen
werden, also einem sogenannten "Stoßofen" wird die Bildung der Lücken z.B. dadurch
erreicht, daß die Barren jeweils mittig auf sogenannten Schuhen, in den Figuren 5
und 7 mit 40 bezeichnet, aufgestellt werden. Die Länge der dicht aneinander anliegenden
Schuhe, die auf den als Schienen dienenden Profilen 40 durch den Ofen gestoßen werden,
bestimmt die Teilung der Reihung und die Lückenbreite ergibt sich aus: Teilung minus
Barrendicke. Da die Transportbewegung je Stoßvorgang immer um die gleiche Schuhlänge
fortschreitet, bleibt die Lage der Lücken im Ofen immer die gleiche. Daher können
Strömungskanäle 35 a oberhalb und 35 b unterhalb der Gut-Reihung angeordnet werden,
an denen auf die Lücken 33 ausgerichtete Düsen 34 befestigt sind. Im in den Figuren
5 bis 8 dargestellten Beispiel versorgt ein Strömungskanal 35 jeweils drei auf drei
benachbarte Lücken 33 ausgerichtete Reihen von Düsen 34. Zwischen den Strömungskanälen
35 entstehen folglich bedingt durch die gebogene oder gekröpfte Form der jeweils äußeren
Düsenrohre 36 b groß dimensionierte Freiräume. Die Düsen 34 sind am oberen Strömungskanal
35 a und dem diesem gegenüberliegenden unteren Strömungskanal jeweils versetzt angeord
net, so daß die betreffenden Lücken wechselseitig teilweise von oben und teilweise
von unten durchströmt werden. Bei einer Vorrichtung mit Transport des Gutes, wie
oben beschrieben, empfiehlt es sich, die Düsen zusätzlich von Strömungskanalpaar
zu Strömungskanalpaar zu versetzen, weil sich dann in Verbindung mit der Gutbewegung
ein weiterer, der Vergleichmäßigung dienender Beaufschlagungswechsel ergibt. Diese
Anordnung ist in Figur 6 im rechten Halbschnitt für die zwei Düsengruppierungen 35
aa und 35 ab der beiden oberen Strömungskanäle gezeigt. Es kann aber auch bei Vorrichtungen
mit dem beschriebenen Stoß-Transport des Gutes zweckmäßig sein, die Strömungsrichtung
in einer Lücke jeweils gleich,aber von Lücke zu Lücke unterschiedlich zu wählen.
Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn bei innerhalb einer Lücke wechselnder
Strömungsrichtung bei relativ zur Lückenbreite langen Strömungswegen zu starke Vermischung
zwischen gegengerichteten Strömen auftreten würde. Je nach Gestaltung der Vorrichtung
kann ein Ventilator zur Versorgung nur eines Strömungskanalpaares 35 a und 35 b oder
auch mehrere Paare vorgesehen werden.
[0027] Die Rückströmung des mit den Düsen 34 in die Lücken 33 eingeblasenen Gasstromes
erfolgt auf der jeweils den Düsen gegenüberliegenden Seite der Gut-Reihung 32 aus
den Freiräumen 38 a und 38 b. Der Gasstrom vermischt sich teilweise mit dem aus den
benachbarten Düsengruppen ausgeblasenen Gas infolge der Vermischungstendenz von Gas-Freistrahlen.
Durch diese Strahlinduktion wird zur Beaufschlagung des Gutes ein größeres Gasvolumen
in Gewegung gesetzt als es der Ventilator fördert, was wiederum der Gleichmäßigkeit
der Beaufschlagung förderlich ist. Zur Erzielung von Freistrahlen mit möglichst großer
Kernlänge können, wie in Figur 8 gezeigt, in die Enden der Düsenrohre 36 gut gerundete
Mündungsstücke oder Düsen eingesetzt werden. Auch bei der Ausführungsform der Vorrichtung
zur Strömungsbeaufschlagung einer Gut-Reihung erfolgt die Gasströmung, wie mit den
schematischen Strömungspfeilen in Figur 5 gezeigt, im geschlossenen Kreislauf. Für
den Ventilatoreinbau, die Anordnung von Heiz- oder Kühleinrichtungen gelten die gleichen
grundsätzlichen Erwägungen, wie für die zuvor beschriebene Ausführungsform der Vorrichtung
zur Strömungsbeaufschlagung von Gut-Stapeln.
[0028] Der wesentliche Vorteil dieser Vorrichtung, nämlich der Wechsel der Strömungsrichtung
in dem Freiräumen zwischen den Gut-Elementen oder Gut-Lagen in relativ zu den Abmessungen
des Gutes kleinen Abständen und dadurch bedingt, eine Vergleichmäßigung der Strömungsbeaufschlagung,
wird aus beiden Ausführungsbeispielen deutlich. Näturlich trifft dies auch für andere
Gut-Stapel, z.B. Lagen von Rohren, Stangen oder Profilen und andere Gut-Reihungen,
z.B. in Gestellen oder einem Stachelband gehaltenen Platten oder Tafeln zu, so daß
sich für eine solche Vorrichtung ein weiterer Einsatzbereich ergibt.
[0029] Eine weitere Vergleichmäßigung der Strömungsbeaufschlagung läßt sich dadurch erzielen,
daß das flächenhafte Gut, insbesondere ein Gutstapel, während der Beblasung in Richtung
seiner horizontalen Längsachse in einer Oszillationsbewegung hin- und herbewegt wird;
die Amplitude dieser Hin- und Herbewegung wird so angepaßt, daß sie der Teilung der
Beblasungseinrichtung, bspw. der Beblasungseinrichtung 18 bei der Ausführungsform
nach den Figuren 1 bis 4, entspricht.
[0030] Zum gleichen Zweck sollten auch die Zwischenlagen oder Abstandshalter oder die querverlaufenden
Gestellstützen bei den beschriebenen Ausführungsformen auf die Teilung der Beblaseinrichtung
abgestimmt sein, um eine sehr homogene Strömungsbeaufschlagung zu erzielen. Außerdem
lassen sich dadurch die wechselseitig gerichteten Gasströme in den Zwischenräumen
der Gutlagen weitgehend gegeneinander abgrenzen, da die Vermischung mit den gegengerichteten
Nachbarströmen weitgehend vermieden wird; dadurch läßt sich wiederum die Strömungsgeschwindigkeit
im derart gebildeten Kanal, in Strömungsrichtung betrachtet, länger erhalten.
[0031] Figur 9a zeigt zwei Ansichten eines Stapels von Platten, Barren und Tafeln, wobei
die einzelnen, horizontalen Lagen durch Zwischenlagen voneinander getrennt sind und
dadurch Zwischenräume bilden, wie man in der rechten Darstellung erkennt.
[0032] Figur 9b zeigt einen Gut-Stapel, bei dem die drei oberen Lagen durch Bolzen und Stangen
und die untere Lage durch schmale Barren gebildet werden. Diese Lage werden durch
aufeinander abgestützte Gestelle gehalten, die in der rechten Ansicht von Figur 9b
ohne das Gut dargestellt sind.
[0033] Figur 9c zeigt schließlich mehrere horizontale, durch Körbe gebildeten Lagen, die
aufeinandergestapelt sind; diese Körbe sind mit Schüttgut oder kleinen Gutteilen gefüllt.
[0034] Die horizontalen Lagen sind ebenfalls so angeordnet, daß zwischen den einzelnen
Korb-Lagen Zwischenräume entstehen. Diese Stapel können z. B. auf eine in Fig. 10
dargestellte Chargiereinrichtung 50 nach Art eines Herdwagens aufgebaut werden und
mit dieser in die Vorrichtung eingefahren werden. Mit Hilfe entsprechender Einrichtungen,
z.B. Hydraulikzylinder 51, die an einer oder beiden Stirnseiten der Vorrichtung 10
angeordnet sind, wird der Gutstapel 12 zwischen den beiden, die Teilung der Blaskasten
18 überdeckenden Endlagen 19a und 19b hin- und herbewegt.
1. Vorrichtung zur Strömungsbeaufschlagung von flächenhaftem Gut in Anordnung mit
durchströmbaren Zwischenräumen
(a) mit mindestens einem Radialventilator,
dadurch gekennzeichnet, daß
b) der von dem bzw. jedem Radialventilator (14) geförderte Volumenstrom das Gut (12,
32) mittels Düsen (34) oder Ausblaskanälen (18) bebläst,
c) die auf einander gegenüberliegenden Seiten des flächenhaften Gutes (12, 32) versetzt
zueinander vorgesehen sind,
d) so daß in den Zwischenräumen (13, 33) eine entsprechend der versetzten Anordnung
der Düsen (34) oder Ausblaskanäle (18) in ihrer Richtung wechselnde Durchströmung
entsteht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
e) der oberhalb des flächenhaften Gutes (12, 32) angeordnet Radialventilator (14)
nach zwei einander gegenüberliegenden Seiten in Sammelkanäle (17) zur Versorgung
der Düsen (34) oder der Ausblaskanäle (18) fördert.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,daß
f) der Radialventilator (14) mit einem zweiseitig ausblasenden Spiralgehäuse (16)
ausgerüstet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,daß
g) jeweils neben den einzelnen Ausblaskanälen (18) auf den beiden Seiten des gestapelten
flächenhaften Gutes (12) Rückströmräume (20) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
h) die Rückströmräume (20) den vom gegenüberliegenden Ausblaskanal (18) ausgeblasenen
Volumenstrom nach Durchströmen des Gut-Stapels (12) sammeln und dem Ansaugbereich
(22) des Radialventilators (14) zuführen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
i) die Ausblaskanäle (18) in ihrer Austrittsebene mit einem Umlenkgitter (19) versehen
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
j) jedes Umlenkgitter (19) die Strömung unter Ausnutzung des Wandstrahleffektes durch
den an zylindrisch gewölbten Gitterelementen (23) entstehenden Unterdruck umlenkt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
k) sich der Querschnitt jedes Ausblaskanals (18) vom Eintritt zum Auslaß hin verringert.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
l) die Ausblaskanäle (18) durch blendenartige Schürzen (24) auf beiden Längsseiten
eine starke Seitenkontraktion der austretenden Strömung ähnlich einer Borda-Mündung
erzeugen und damit die Aufweitung des auf das gestapelte Gut (12) aufgeblasenen Strahls
reduzieren.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,daß
m) bei Beblasung einer Gut-Reihung (32) oberhalb und unterhalb des Gutes (32) Strömungskanäle
(35 a) und (35 b) mit versetzt angebrachten und auf die Zwischenräume (33) zwischen
den einzelnen Gutelementen ausgerichteten Düsen (34) angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
n) die Düsen (34) nicht nur auf den beiden, einander gegenüberliegenden Strömungskanälen
(35 a) und (35 b), sondern auch auf benachbarten Strömungskanälen (35 aa, 35 bb)
gegeneinander versetzt sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
o) mehrere Reihen von Düsen (34) durch einen Strömungskanal (35 a, 35 b) versorgt
werden.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß
p) die Düsen aus geraden (36 a) oder gebogenen Rohren (36 b) mit gerundeten Mündungsstücken
(37) bestehen, deren lichter Durchmesser kleiner als derjenige der Rohre (36 a, 36
b) ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
q) das flächenhafte Gut (12, 32) während der Beblasung in Richtung seiner horizontalen
Längsachse hin- und herbewegbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
r) die Amplitude der Hin- und Herbewegung des Gutes (12, 32) der Teilung der Ausblaskanäle
(18) oder der Düsen (34) entspricht.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
s) die Zwischenlagen zwischen dem flächenhaften Gut auf die Teilung der Ausblaskanäle
(18) oder Düsen (34) abgestimmt sind und die wechselseitig gerichteten Gasströme in
den Zwischenräumen der Gutlagen gegeneinander abgrenzen.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
t) die Abstandshalter oder die querverlaufenden Gestellstützen zwischen den einzelnen
Gutlagen auf die Teilung der Düsen (34) bzw. der Ausblaskanäle (18) abgestimmt sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß
u) die Strömungsrichtung in einem Gutzwischenraum jeweils gleich ist aber von Zwischenraum
zu Zwischenraum wechselt.