[0001] Die Neuerung betrifft einen Rotationszerstäuber gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Bei bekannten Rotationszerstäubern dieser Art (vgl. z.B. DE-OS 30 01 209 oder DE-OS
34 29 075), die u.a. zum Beschichten von Kraftfahrzeugkarossen verwendet werden, können
sich das Turbinengehäuse und dessen Anschlußelemente insbesondere bei hohem Wirkungsgrad
und hohen Drehzahlen durch den Entspannungsprozeß der Luftturbine stark abkühlen.
Durch die häufig feuchte und warme Umgebungsluft in der Sprühkabine kann es deshalb
an den Oberflächen des Turbinengehäuses und auch an den angeschlossenen Elementen
zur Kondensatbildung kommen. Das ist hauptsächlich deshalb unerwünscht, weil das abtropfende
Kondenswasser in das abgesprühte Lackmaterial gelangen und die Beschichtung stören
kann.
[0003] Um der Kondensatbildung entgegenzuwirken, hat man versucht, die Antriebsluft der
Turbine zu erhitzen, was aber erheblichen Energieaufwand erfordert. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, das gesamte Zerstäubergehäuse mit einer großvolumigen Abdeckung aus
Kunststoff oder Metall zu versehen, die aber zu baulichen sowie strömungstechnischen
Problemen führen würde und überdies ihrerseits vor allem an ihrer Außenseite der Kondensatbildung
ausgesetzt wäre.
[0004] Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rotationszerstäuber mit Kondenswasserschutz
zu schaffen, der möglichst wenig Energie- und Bauaufwand benötigt.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete Neuerung gelöst.
[0006] Die Neuerung erfordert an sich keine zusätzliche Energiequelle und hat keine baulichen
und vor allem auch keine strömungstechnischen Nachteile. Die Abdeckung kann bei bestimmten
üblichen Rotationszerstäubern nach vorn dichtend direkt am Zerstäubergehäuse anliegen
und im wesentlichen eine Luftkammer um die Auslaßöffnungen für die Turbinenabluft
bilden. Dadurch wird durch die kontinuierlich ausströmende Abluft ein geringer Überdruck
und somit ein gleichmäßiges Luftpolster um den wesentlichen Teil des Zerstäubergehäuses
erzeugt. Das Luftpolster verhindert den direkten Kontakt der warmen und feuchten Kabinenluft
mit dem beispielsweise auf etwa 0 bis +3°C abgekühlten Zerstäubergehäuse. Bei Rotationszerstäubern
anderer Konstruktion kann es bereits zweckmäßig sein, nur die Außenfläche des Zerstäubergehäuses
oder wenigstens dessen sich abkühlende Teile abzudecken. Die Luftdurchlässigkeit der
Abdeckung verhindert in gleicher Weise eine Kondensatbildung auf der Abdeckung selbst.
[0007] An dem in der Zeichnung als Ausführungsbeispiel dargestellten Rotationszerstäuber
wird die Neuerung näher erläutert.
[0008] Die Sprühglocke 1 des Zerstäubers wird von einer in dem zylindrischen Gehäuse 2 befindlichen
Luftturbine (nicht dargestellt) mit hoher Drehzahl angetrieben. In dem Gehäuseteil
2ʹ auf der der Sprühglocke 1 zugewandten Seite des Turbinengehäuses befinden sich
u.a. Lager für die Hohlwelle der Sprühglocke. Auf der entgegengesetzten Gehäuseseite
befinden sich neben sonstigen Anschlußelementen mit für die Neuerung unwichtigen
Funktionen die Druckluftzuleitung 3 für die Turbine sowie eine Abluftkappe 4, an
deren dem Gehäuse 2 zugewandten Seite die von der Turbine kommende entspannte Luft
in die Umgebung austritt (die Leitung 3 und die Kappe 4 sind senkrecht zur Zeichenebene
hintereinander versetzt angeordnet).
[0009] Soweit sie bisher beschrieben wurde, ist die dargestellte Zerstäuberkonstruktion
bekannt und üblich. Neu ist dagegen eine rohrförmige Abdeckung 5, die mit ihrem einen
(linken) Ende fest und dicht auf das Turbinengehäuse 2 aufgesetzt ist und mit einem
restlichen Teil axial vom Gehäuse vorspringend den die erwähnten Anschlußelemente
sowie die Abluftkappe 4 und einen Teil der Druckluftleitung 3 enthaltenden Raum umschließt.
An dem in Achsrichtung offenen freien (rechten) Ende der Abdeckung 5 kann die aus
der Kappe 4 strömende Abluft ungehindert ins Freie gelangen.
[0010] Die Abdeckung soll dreidimensional, d.h. in jeder Richtung durchgehend luftdurchlässig
sein. Sie kann zweckmäßig aus einem hinreichend porösen, beispielsweise geschäumten
Kunststoff mit guten hydrophoben, also wasserabweisenden Eigenschaften bestehen. Hierfür
geeignete Kunststoffe mit beispielsweise 40 - 50% Gesamtporenvolumen sind im Handel
erhältlich (z.B. unter dem Warenzeichen "Filtroplast").
[0011] Stattdessen kann man aber auch dreidimensional luftdurchlässiges Keramikmaterial
oder auch ein Metallgebilde z.B. in Form eines Draht- oder Fasergeflechtes an sich
bekannter Art verwenden. Eine weitere denkbare Möglichkeit ist die Verwendung eines
schlauchförmigen, ggf. nicht steifen Textilmaterials vorzugsweise aus Kunststoff,
das ebenfalls auf dem Turbinengehäuse befestigt werden kann und von dem geringen Überdruck
in dem umschlossenen Raum stabilisiert wird.
[0012] Bei einer nicht dargestellten Abwandlung des beschriebenen Ausführungsbeispiels kann
ein einstückiger Ansatz der Abdeckung oder ein gesonderter dreidimensional luftdurchlässiger
Teil, der an einem ähnlich der Abdeckung 5 angeordneten Rohrkörper befestigt ist
und die äußere Oberfläche bilden kann, um den (linken) Rand des Turbinen gehäuses
2 greifen und wenigstens zu einem wesentlichen Teil auch dessen der Sprühglocke 1
zugewandte Stirnfläche 6 bedecken. Gemäß einer anderen, ebenfalls möglichen Abwandlung
kann aber auf die poröse Abdeckung 5 auch ein (ggf. um den Rand des Turbinengehäuses
reichendes und eine vordere Stirnfläche bildendes) gesondertes Abdeckungsteil aus
Isolierwerkstoff aufgesetzt sein, das bei ausreichender Wärmeisolierung vom Turbinengehäuse
2 nicht porös sein muß.
[0013] In Sonderfällen, insbesondere bei extrem hoher Luftfeuchtigkeit, kann es sinnvoll
sein, als zusätzliche Schutzmaßnahme gegen Kondenswasserbildung die betroffenen freiliegenden
Oberflächen mit aufbereiteter, d.h. trockener Luft zu belüften. Der Bau- und Energieaufwand
der hierfür vorzusehenden (nicht dargestellten) Blaseinrichtung ist aber im Normalfall
entbehrlich.
[0014] Gemäß einer (nicht dargestellten) abgewandelten Ausführungsform kann sich zwischen
der Innenseite der porösen Abdeckung 5 und der Außenseite des Turbinengehäuses ein
im wesentlichen das gesamte Gehäuse umgebender freier Luftspalt befinden, in den eine
Leitung zum Einblasen von Luft in diesen ringartigen Spalt mündet. An den seitlichen
Rändern des Spaltes kann sich die Abdeckung am Gehäuse abstützen.
[0015] Gemäß einer anderen (ebenfalls nicht dargestellten) Ausführungsform kann die poröse
Abdeckung zwischen dem Turbinengehäuse und einem aus isolierendem Kunststoff wie PTFE
bestehenden Außengehäuse eingefügt sein.
1) Rotationszerstäuber zum serienweisen Beschichten von Werkstücken mit einem durch
ein Antriebsfluid wie insbesondere Luft angetriebenen Turbinenmotor für eine rotierende
Sprühglocke od. dgl., dem das Antriebsfluid unter Druck durch eine in das Turbinengehäuse
führende Leitung zugeführt wird, und mit Auslaßöffnungen, durch die das entspannte
Fluid in den Außenraum außerhalb des Turbinengehäuses abfließt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenfläche des Turbinengehäuses (2) und der die Auslaßöffnungen (Kappe 4)
umgebende Außenraum wenigstens zum Teil von einer Abdeckung (5) aus dreidimensional
luftdurchlässigem Material umgeben sind.
2) Rotationszerstäuber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung
(5) aus einem dicht auf das Turbinengehäuse (2) aufgesetzten, um dessen gesamten Umfang
reichenden Rohrkörper besteht, der auf der der Sprühglocke (1) abgewandten Seite des
Gehäuses (2) axial vorspringend die an dieser Seite befindlichen Auslaßöffnungen und
Anschlußelemente des Zerstäubers umschließt und an seinem freien Ende in Achsrichtung
offen ist.
3) Rotationszerstäuber nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung
(5) einen bis auf eine der Sprühglocke (1) zugewandte Stirnfläche (6) des Gehäuses
(2) reichenden Teil hat.
4) Rotationszerstäuber nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abdeckung (5) aus einem durchgehend porösen Kunststoffkörper besteht.
5) Rotationszerstäuber nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abdeckung (5) aus einem durchgehend porösen Keramikkörper besteht.
6) Rotationszerstäuber nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abdeckung (5) aus Metall besteht.
7) Rotationszerstäuber nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abdeckung aus einem Textilmaterial besteht.
8) Rotationszerstäuber nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gesamtvolumen der Poren bzw. Hohlräume des Abdeckungsmaterials mindestens
40% beträgt.
9) Rotationszerstäuber nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Einrichtung vorgesehen ist, die gegen die freiliegenden Gehäuseflächen trockene
Luft leitet.