[0001] Die Erfindung betrifft einen hydraulischen Antrieb nach dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Hochspannungsleistungsschalter werden u.a. mit hydraulischen Antrieben betätigt,
die eine Kolben-Zylinderanordnung aufweisen, von denen der Kolben mit dem beweglichen
Schaltstück des Leistungsschaltgerätes verbunden bzw. gekoppelt ist. Der hydraulische
Antrieb befindet sich dabei meistens außerhalb der Metallkapselung bzw. außerhalb
des Schalterpols, und er ist normalerweise auf Erdpotential angeordnet; die Verbindung
zwischen der Kolbenstange und dem beweglichen Schaltkontaktstück des Leistungsschalters
erfolgt mittels isolierender Antriebsstangen und ggf. weiteren mechanischen Übertragungselementen.
Alle diese Übertragungselemente müssen derart gestaltet sein, daß ein spielfreies
Beschleunigen und Abbremsen des Schaltstiftes möglich ist. Hierdurch ist der konstruktive
Aufwand für einen solchen Leistungsschalter relativ hoch.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen hydraulischen Antrieb der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei dem der konstruktive mechanische Aufwand verkleinert ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruches 1.
[0005] Erfindungsgemäß also befindet sich die Kolben-Zylinderanordnung auf Hochspannungspotential,
ebenso wie der Energiespeicher, und lediglich die Steuerimpulse für den Antrieb und
die Verarbeitung der vom Antrieb her kommenden Signale, die beispielsweise die Schaltstellung
anzeigen, werden auf Erdpotential verarbeitet. Dadurch wird zum einen der apparative
Aufwand des Antriebes verringert, weil verhältnismäßig lange Übertragungsstangen
aus isolierendem Material wegfallen können, und zum anderen wird die Baugröße des
Schaltgerätes erheblich verkleinert. Es ist nicht mehr erforderlich, an einen gesondert
vorzusehenden Anschlußflansch das gesamte Antriebsgehäuse anzuschließen.
[0006] Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung geht aus folgenden Überlegungen
hervor:
[0007] Bei jeder Schalthandlung ist eine Energie aufzubringen, die zur Beschleunigung aller
bewegten Massen sowie zur Lichtbogenlöschung ausreicht. Demgemäß ist die Gesamtenergie
E
SH = 1/2 (M₁·V₁²+M₂·V₂²+M₃·V₃²) + E
L
[0008] Hierin sind:
E
SH = Energie der Schalthandlung
M₁ = bewegte Masse des Antriebes
M₂ = bewegte Masse des Übertragungsgestänges
M₃ = bewegte Masse des Schalters (Schaltkontaktstück, Blaskolben ect.)
E
L = Energie der Lichtbogenlösung.
V
i = Geschwindigkeit der Messe M
i (
i = 1, 2, 3)
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist der hydraulische Antrieb auf Hochspannungspotential
und der Abstand vom Kolben zu dem Schaltkontaktstück ist dadurch erheblich reduziert.
Dadurch kann das Übertragungsgestänge wegfallen und M₂ zu 0 werden. Die geringe vom
Antrieb zu liefernde Energie erlaubt eine kleinere Bauweise, so daß M₁ reduziert
wird.
[0010] Der hydraulische Antrieb kann dadurch weiter verkleinert und damit verbessert werden.
Nach den Merkmalen des Anspruches 2 ist die elektronische Steuereinheit, die der
Ansteuerung von hydraulischen Stellgliedern (Ventilen) und des Antriebskolbens dient,
ebenfalls auf Hochspannungspotential angeordnet ist, so daß lange Steuerwege vorteilhaft
entfallen.
[0011] Die der Steuereinheit zugeführten Signale bzw. die von der Steuereinheit herkommenden
Signale sind gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 3 bzw. des Anspruches
4 Lichtsignale, die der Steuereinheit über Glasfaserkabel oder durch direkten Lichtstrahl
zugeführt bzw. von dieser abgeführt werden, wobei die Betriebsenergie als Lichtenergie
übertragen wird und mittels einer Fotozellenanordnung in elektrische Energie umgewandelt
wird und entweder direkt zum Betrieb der Steuereinheit oder zur Aufladung eines elektrischen
Speichers (Akkumulators) dient, dessen Energieinhalt dann wiederum zur elektrischen
Versorgung der Steuereinheit benutzt wird.
[0012] Zur Ansteuerung der Steuereinheit kann eine zentrale Steuereinrichtung vorgesehen
werden, die gemäß dem kennzeichnenden Merkmal des Anspruches 5 auf Erdpotential liegt
und mit der Steuereinheit über Lichtsignale gekoppelt ist.
[0013] Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung wird also auf Erdpotential eine Kompressoreinheit
vorgesehen, die mit der Kolben-Zylinderanordnung bzw. der Fluid-Speicheranordnung
über elektrisch isolierende, druckfeste Hydraulikleitungen verbunden ist. Zur Ansteuerung
der auf Hochspannungspotential befindlichen Ventile wird die Steuereinheit auf Hochspannungspotential
angeordnet, die ebenso wie die Ventile elektrische Energie benötigt, die aus einer
auf Hochspannungspotential befindlichen Batterie oder Akkumulator, wie oben erwähnt,
entnommen werden soll, die oder der über optische Glasfaserleitungen oder über direkt
abgestrahltes Licht mit nachgeschaltetem Fotovoltahikelement geladen wird.
[0014] Durch Licht und auch über Glasfaserleitungen können allerdings nur vergleichsweise
geringe Energien von Erdpotential auf Hochspannungspotential übertragen werden und
dabei ist dann der Ladevorgang für die Batterie langdauernd. Um den Ladevorgang zu
verbessern und darüber hinaus auch die Kapazität der Batterie zu erhöhen, kann in
bevorzugter Weise ein elektrischer Generator auf Hochspannungspotential dem beweglichen
Kontaktstück räumlich nahe zugeordnet sein, der mittels eines ebenfalls auf Hochspannungspotential
befindlichen, durch das vom Erdpotential auf Hochspannungspotential über isolierende
Hochdruckleitungen geförderte Druckfluid angetriebenen Hydromotors angetrieben wird
und dabei den elektrischen Speicher auflädt. Dadurch wird erreicht, daß ggf. benötigte
größere Energien mit Hilfe hydraulischer Leitungen einfacher als mit optischen Glasfaserleitungen
von Erdpotential auf Hochspannungspotential transportiert werden können. Dadurch
kann ein Akkumulator mit höherer Kapazität verwendet werden oder es besteht die Möglichkeit,
die Batterie in kürzerer Zeit aufzuladen als bei der bekannten Ausführung.
[0015] Zum Antrieb des Hydromotors kann dabei das gleiche Druckfluid verwendet werden, wie
dasjenige, das zur Betätigung des Kontaktstückes des Schaltgerätes benutzt wird,
d. h., mit dem die hydraulischen Speicher aufgeladen werden. Dabei könnte die auf
Erdpotential befindliche Pumpe auch redundant durch eine zweite Pumpe ergänzt werden,
die die gleiche Leistung aufweist wie die Hauptdruckfluidpumpe; diese zweite Pumpe
kann auch nur so ausgelegt sein, daß sie gerade für den Antrieb des Hydromotores
ausreicht.
[0016] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruches 6 zu entnehmen. Dadurch, daß der Antrieb dem Leistungsschalterkontakt direkt
räumlich zugeordnet ist, ist er aufgeteilt in je einen Antrieb für jede Phase. Dadurch
kann die Betätigung der "Teilantriebe" für jede Phase auf die Phasenlage des Stromes
im zugehörigen Leiter angepaßt werden. Die bei einem entsprechend der Phasenlage synchronen
Schalten benötigte Energie ist bedeutend geringer als die, die bereitzustellen ist,
wenn der Schalter unabhängig von der Phasenlage schalten muß. Damit kann der Kompressions-
bzw. Gaskolben kleiner gestaltet werden und demgemäß wird auch die zu beschleunigende
Masse M₃ des Schalters in oben genannter Formel reduziert.
[0017] Im Endeffekt wird der Schalterantrieb deshalb kleiner, weil er dem Schaltkonstaktstift
räumlich zugeordnet ist und mit diesem auf gleichem Potential liegt und umgekehrt
kann er dorthin gelegt werden, weil er kleiner geworden ist.
[0018] Weiter vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung sind den weiteren
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0019] Anhand der Zeichnung, in der einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt
sind, sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen
der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
[0020] Es zeigen:
Figur 1 eine Schnittansicht durch einen erfindungsgemäßen Schalterantrieb, in einphasiger
Ausführung,
Figur 2 eine Schnittansicht durch eine weitere Ausgestaltung des Schalterantriebes,
Figur 3 eine Schnittansicht durch einen Freiluftschalter,
Figur 4 eine perspektivische Darstellung eines Freiluftschalters, und
Figur 5 ein Prinzipschaltbild einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen hydraulischen
Schalterantriebes.
[0021] Alle fünf Zeichnungen sind sehr schematisch dargestellt; einzelne Details und Konstruktionseigenheiten
des Schalters sind nicht dargestellt. Es ist außerdem noch festzuhalten, daß die
Anordnung in den Figuren 1 bis 4 einphasig dargestellt ist. Es besteht aber problemlos
die Möglichkeit, die Erfindung auch bei dreiphasig gekapselten Schaltgeräten zu benutzen.
In jedem Falle würden die in der Figur 1 und 2 dargestellten Anordnungen jeweils zu
dritt in einer Kapselung untergebracht sein.
[0022] Es sei jetzt Bezug genommen auf die Figur 1.
[0023] In einer Metallkapselung 10 befindet sich ein auf Hochspannungspotenial befindlicher
Hohlleiter 11, der innerhalb der Metallkapselung 10 mittels eines scheibenförmigen
Stützisolators 12 gehalten ist. Dieser Stützisolator 12 kann natürlich auch ein Schottungsisolator
sein.
[0024] Der Hohlleiter 11 besitzt an einem Ende einen Bereich 13 erweiterten Durchmessers,
in dem eine Antriebseinheit 14 untergebracht ist. Mit dieser Antriebseinheit 14 wird
ein bewegliches Schaltkontaktstück 15 angetrieben, das mit einem festen Schaltkontaktstück
16 zusammenwirkt und damit einen Hochspannungs-Leistungsschalter bildet. Die Antriebseinheit
14 besitzt eine Kolben-Zylinderanordnung 17, deren Kolben 18 mit dem beweglichen Schaltkontaktstück
15 gekoppelt ist. Im Inneren der Antriebseinheit 14 befinden sich weiterhin Speicherräume
19 für Druckfluid, mit denen die Kolben-Zylinderanordnung 17 betätigt bzw. angetrieben
wird, um das bewegliche Schaltkontaktstück in die Einschalt- bzw. Ausschaltstellung
zu verbringen. Zu diesem Zweck sind in der Anordnung nach Figur 1, 2 Speicherräume
für die Einschaltung bzw. Ausschaltung vorgesehen. Die Ansteuerung sowohl der Kolben-Zylinderanordnung
als auch der Speicherräume 19 erfolgt mittels elektrisch betätigten Ventilen 20.
[0025] Im Inneren des Hohlleiters 11 und angenähert im Bereich 13 mit erweitertem Durchmesser
findet sich eine Steuereinheit 21, deren Ausgangssignale über eine Leitung 22 der
Antriebseinheit 14 zugeführt werden, um die Ventile 20 anzusteuern. Im Innern des
Hohlleiters 11 befindet sich ferner ein elektrischer Speicher 23, der als Batterie
ausgebildet ist und über eine Leitung 24 die Steuereinheit 21 mit elektrischer Energie
versorgt.
[0026] Die Antriebseinheit 14 ist ein einheitlicher Block, in dem alle zur Betätigung des
beweglichen Kontaktstückes 15 erforderlichen Bauelemente zusammengefaßt sind.
[0027] Die Aufladung des elektrischen Speichers 23 wird bewirkt von einer Speiseeinheit
25, die eine optische Sendeeinheit 26 über eine Leitung 27 versorgt, in welcher optischen
Sendeeinheit 26 Licht erzeugt wird, welches über den Strahlengang 28 einer Fotozelle
29 zugeführt, in der die Lichtenergie in elektrische Energie umgewandelt und über
eine Leitung 30 dem elektrischen Speicher 23 zugeführt wird.
[0028] Auf Erdpotential befindet sich ein zentrales Steuermodul 31, von dem über eine Glasfaserleitung
32 Steuersignale der Steuereinheit 21 zugeführt werden und das über die Leitungen
36, 37 ebenfalls mit der Kompressoreinheit 33 und der Speiseeinheit 25 verbunden ist.
Auf Erdpotential befindet sich also ferner eine Kompressoreinheit 33, die über eine
druckfeste Hydraulikleitung 34 unter Druck stehendes Fluid der Antriebseinheit 14
und dort den Speicherräumen 19 zugeführt wird. Parallel dazu verläuft eine Rücklaufleitung
35, mit der verbrauchtes Fluid aus den Speicherräumen 19 bzw. der Kolben-Zylinderanordnung
17 zur Kompressoreinheit wieder zurückgeführt wird.
[0029] Wie aus der Figur 1 also ersichtlich ist, sind alle wesentlichen Teile des Schalters
bzw. auch des Antriebes auf Hochspannungspotential angeordnet, wodurch doch eine erhebliche
Vereinfachung der Konstruktion und eine erhebliche Reduzierung der Abmessungen erzielt
wird. Die erforderliche Energie zur Betätigung des Schalters bzw. des beweglichen
Schaltkontaktstiftes wird auf einen Mindestwert reduziert.
[0030] Die Versorgungsleitung 34 als auch die Rückflußleitung 35 und die Steuerleitung 32
sind durch den Stützisolator 12 hindurch von Erdpotenial auf Hochspannungspotenial
geführt.
[0031] Die Figur 2 zeigt eine vorteilhafte Ausgestaltung des Schalters nach Figur 1. Um
den Hohlleiter 11 herum ist ein Stromsensor 38 angeordnet, der über eine Verbindungsleitung
39 mit der Steuereinheit 21 in Verbindung steht. Durch diese Anordnung der Anbringung
des Stromsensors 38 am Leiter 11 läßt sich erreichen, daß die durch die Steuereinheit
21 ausgelöste Betätigung des Antriebskolbens 18 zeitlich synchronisiert mit dem Stromverlauf
erfolgen kann, so daß das Schaltgerät nach der Figur 2 ein Synchronschalter ist. Als
Stromsensor 38 kann beispielsweise eine Rogowski-Spule benutzt werden, wie sie in
der Paralell-Anmeldung (E-Nr. 4697) beschrieben ist.
[0032] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung bzw. Anbringung des Antriebes an den Hochspannungsleiter
ist in den Figuren 1 und 2 anhand eines SF₆-gasisolierten, metallgekapselten Schalters
beschrieben worden. Die erfinderische Idee kann auch, wie aus Figur 3 und Figur 4
ersichtlich, bei einem Freiluftschaltgerät eingesetzt werden. Dieses Freiluftschaltgerät
besitzt ein Basisteil 40, auf dem ein Stützisolator 41 befestigt und aufgebaut ist,
der die Schalteinheit 42 trägt bzw. gegenüber Erdpotential isoliert. Die Schalteinheit
besteht aus einem ersten Gehäuse 43, an das sich ein Isolierzwischenstück 44 anschließt,
welches rohrförmig ausgebildet ist und quer zu der Längsachse des Stützisolators verläuft,
wobei an der freien Stirnfläche des Isolierzwischenstücks ein Abschlußdeckel aus
elektrisch leitfähigem Material 45 befestigt ist. Im Inneren des Schalterteiles 42
und zwar im Bereich des Isolierzwischenstückes 44 sind ein in den Abschlußdeckel 45
integriertes Festkontaktstück 46 und ein bewegliches Kontaktstück 47 vorgesehen, welch
letzteres mit einer hydraulischen Antriebseinheit 48 verbunden ist, die eine Kolben-Zylinderanordnung
49 aufweist, an deren Kolben 50 das bewegliche Schaltstück 47 angekoppelt ist.
[0033] Im Inneren des Gehäuses 43 befindet sich eine der Steuereinheit 21 entsprechende
Steuereinheit 51, die von einer Batterieeinheit 52 gespeist bzw. versorgt wird, welche
letztere der Batterieeinheit 23 entspricht. Auf Erdpotenial befindet sich eine Kompressoreinheit
53, die über eine Versorgungsleitung 54 und einer Rückflußleitung 55 mit der Antriebseinheit
48 verbunden ist. Ein zentrales Steuermodul 56 steuert die Steuereinheit 51 an und
mittels einer Energieversorgungseinrichtung 57 wird über eine Glasfaserleitung 58
die Batterie 52 mit Energie versorgt; die Einheit 57 gibt Licht ab, welches von einer
Fotozelle in der Batterieeinheit 52 in elektrischen Strom umgewandelt wird. Auch
die Leitung 59, über die die zentrale Steuereinrichtung 56 die Steuereinheit 51 ansteuert,
ist als Glasfaserleitung ausgebildet.
[0034] In einer vorteilhaften Ausgestaltung gemäß Figur 4 sind die Fluidleitungen 54, 55
sowie die zur Übertragung der Steuerenergie und der Steuerinformation vorgesehenen
Glasfaserleitungen 58, 59 innerhalb eines parallel zu dem Stützisolator 41 verlaufenden
Versorgungsstranges 60 geführt. Dadurch läßt sich der Montageaufwand insbesondere
dann vorteilhaft reduzieren, wenn bei höheren Spannungsebenen der Stützisolator 41
unterteilt ist und wenn ggf. der Stützisolator erst auf der Baustelle an die Schalteinheit
42 montiert wird.
[0035] Der oben beschriebene Antrieb mit mehreren voneinander getrennten und in ihrer Zahl
auf die Anzahl der erforderlichen Schalthandlungen abgestimmten Speicherräumen kann
natürlich auch auf Hochspannungspotential angeordnet werden, weil er aufgrund der
unmittelbaren Nähe zum beweglichen Kontaktstück und aufgrund der dadurch bedingten
kleineren Bauweise zur Betätigung kleinerer Massen ausreichend Platz auf Hochspannaungspotential
hat. Bei den oben beschriebenen Ausführungen erfolgt jedoch die Energie zum Aufladen
der Batterie über die Glasfaserleitungen bzw. über die direkte Lichteinstrahlungen.
[0036] In Figur 5 sind die Elemente des erfindsgemäßen Leistungsschalterantriebes in zwei
Hauptblöcken 111 und 110 zusammengefaßt, deren einer 111 sich auf Erdpotential befindet
und derer anderer 110 auf Hochspannungspotential ist. Die beiden Blöcke 110 und 111
sind miteinander über zwei elektrisch isolierende Hochdruckhydraulikleitungen 112
und 113 verbunden. In dem auf Erdpotential befindlichen Hauptblock 111 sind eine Pumpe
114 und ein Niederdruckbehälter 115 untergebracht. Mit Hilfe der Pumpe 114 kann unter
Druck stehendes Fluid über die Hochdruckhydraulikleitung 112 auf Hochspannungspotential
transportiert werden, und dort je nach Stellung eines Mehrwegventils 116 entweder
den Hydraulikmotor 117 antreiben oder zur Aufladung einer der Speicherräume 118,
119 und 120 dienen. Der Rückfluß des entspannten Fluids sowohl von dem Hydraulikmotor
117 als auch von einem auf Hochspannungspotential befindlichen Niederdruckbehälter
121, in den das entspannte Fluid aus der Antriebskolben-Zylinderanordnung 122 abfließt,
erfolgt über die Hochdruckhydraulikleitung 113. Der Hydraulikmotor 117 ist über eine
Welle 123 mit einem Generator 124 verbunden, der zur elektrischen Nachladung einer
Batterie 125 dient. Ggf. können in dem auf Erdpotential befindlichen Hauptblock 111
zwei Pumpen 114 und 114a angeordnet sein, die jeweils den unterschiedlichen Anforderungen
beim Nachladen der Speicherräume 118, 119 und 120 einerseits und dem Antrieb des Hydraulikmotors
117 andererseits angepaßt sind, oder aber die zur Erhöhung der Gerätezuverlässigkeit
redundant ausgeführt sind. Überlegungen zur Zuverlässigkeitserhöhung durch redundante
Ausführung einzelner Elemente lassen sich selbstverständlich auf weitere Elemente
ausdehnen.
[0037] Als Generator kann dabei vorzugsweise eine Lichtmaschine verwendet werden, deren
Größe gering ist und die dann dem auf Hochspannungspotential befindlichen Block 110
zugeordnet werden kann.
1. Hydraulischer Antrieb zur Betätigung des beweglichen Kontaktstückes (15, 47) eines
Hochspannungsschaltgerätes, mit einer Kolben-Zylinderanordnung (17, 49), deren Kolben
(18, 50) mit dem beweglichen Schaltstück (15, 47) gekoppelt ist, mit einer Fluid-Speicheranordnung
(19), aus der unter Druck stehendes Fluid dem Kolben (18, 50) zu dessen Antrieb zuführbar
ist, und mit einer Kompressoreinheit (33, 53) zur Aufladung der Fluid-Speicheranordnung,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebskolben-Zylinderanordnung (17, 49) und die Fluid-Speicheranordnung
(19) räumlich nahe bei dem beweglichen Kontaktstück (15, 47) auf demselben elektrischen
Potential wie dieses befindlich angeordnet sind. daß die Kompressoreinheit (33, 53)
auf Erdpotential liegt und daß die Leitungen, die die Kompressoreinheit (33, 53) mit
der Kolben-Zylinderanordnung (17, 49) bzw. der Fluid-Speicheranordnung (19) verbinden,
als elektrisch isolierende, druckfeste Leitungen ausgebildet sind.
2. Hydraulischer Antrieb nach Anspruch 1, mit einer Steuereinheit (21, 51) zur Ansteuerung
von hydraulischen Stellgliedern (20) der Fluid-Speichereinheit und des Antriebskolbens,
dadurch gekennzeichnet, daß die elektronische Steuereinheit (21, 51), die zusätzlich
der Verarbeitung und Weiterleitung von Steuersignalen dient, ebenfalls räumlich nahe
bei dem beweglichen Kontaktstück (15, 47) und auf demselben Hochspannungspotenial
angeordnet ist.
3. Hydraulischer Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Versorgung
der Steuereinheit (21, 51) und insbesondere auch zur Ansteuerung der hydraulischen
Ventile (20) ein elektrischer Speicher (23, 52) (Batterie) vorgesehen ist, der in
räumlicher Nähe zur elektronischen Steuereinheit (21, 51) ebenfalls auf Hochspannungspotenial
befindlich angeordnet ist.
4. Hydraulischer Antrieb nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die zur Versorgung der elektronischen Steuereinheit (21, 51), insbesondere auch
die zur Ansteuerung der hydraulischen Ventile (20) und ggf. die zur Aufladung des
elektrischen Speichers (23, 52) benötigte Energie als Lichtenergie entweder direkt
(Strahlengang 28) oder mittels eines elektrisch isolierenden Glasfaserkabels (58)
von einer auf Erdpotenial befindlichen Steuerenergie-Speiseeinheit (25, 57) auf Hochspannungspotenial
übertragen wird, und daß auf Hochspannungspotenial Mittel (29) zur Umwandlung der
Lichtenergie in elektrische Energie vorgesehen sind.
5. Hydraulischer Antrieb nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine auf Erdpotenial befindliche zentrale Steuereinrichtung (31, 56) vorgesehen
ist, und daß sowohl die von der zentralen Steuereinrichtung (31, 56) erzeugten Signale
für die auf Hochspannungspotenial befindliche elektronische Steuereinheit (21, 51)
als auch die von der elektronischen Steuereinheit erzeugten, der auf Erdpotenial befindlichen
zentralen Steuereinrichtung (31, 56) zugeführten Signale Lichtsignale sind, die mittels
elektrisch isolierender Glasfaserkabel oder direkt über die elektrisch isolierende
Gasstrecke übertragbar sind.
6. Hydraulischer Antrieb nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Stromsensor (38) vorgesehen ist, daß die Steuereinheit mit dem Stromsensor
(38) elektrisch leitend verbunden ist und daß die von der Steuereinheit ausgelöste
Betätigung des beweglichen Schaltstückes (15) zeitlich synchronisiert mit dem Stromverlauf
erfolgt.
7. Hydraulischer Antrieb nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kolben-Zylinderanordnung (17), die Fluid-Speicheranordnung (19), die elektronische
Steuereinheit (21) sowie ggf. der elektrische Speicher (23) im Inneren des auf Hochspannungspotential
befindlichen Leiters (11) untergebracht sind.
8. Hydraulischer Antrieb nach einem der vorigen Ansprüche, mit einem Stützisolator
(12) zwischen dem Hochspannungsleiter (11) und der Metallkapselung (10), dadurch gekennzeichnet,
daß die als Glasfaser ausgebildeten Signalleitungen im Inneren des Stützisolators
(12) durch diesen hindurch von Hochspannungspotential zum Erdpotential geführt sind.
9. Hydraulischer Antrieb nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die hydraulische Druckleitung von der Kompressoreinheit zu der Kolben-Zylinderanordnung
bzw. zu den Speicherräumen (19) und die Rückführungsleitungen als druckfeste Leitungen
ausgebildet durch den Stützisolator (12) hindurch geführt sind.
10. Hydraulischer Antrieb nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzahl der Speicherräume (19) der Anzahl der erforderlichen Schalthandlungen
entspricht.
11. Hydraulischer Antrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein elektrischer Generator auf Hochspannungspotential dem beweglichen Kontaktstück
räumlich nahe zugeordnet ist, der mittels eines ebenfalls auf Hochspannungspotential
befindlichen, durch das von Erdpotential auf Hochspannungspotential über isolierende
Hochdruckleitungen geförderte Druckfluid angetriebenen Hydromotors angetrieben ist
und dabei den elektrischen Speicher auflädt.
12. Hydraulischer Antrieb für ein Freiluftschageräte nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß parallel zu dem Stützisolator (41) ein isolierender Versorgungsstrang
(60) geführt ist, innerhalb dessen die Fluidleitungen (54, 55) und die Leitungen
für die Steuerinformation und die Steuerenergie (59, 58) verlegt sind.