[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Eingabe von Daten zur Überwachung und
Steuerung einer Druckmaschine.
[0002] Durch die DE-OS 32 20 622 ist eine Einrichtung zur Eingabe von Daten zur Überwachung
und Steuerung einer Druckmaschine bekannt. Die Dateneingabe erfolgt mittels einer
durchsichtigen, druckempfindlichen Schicht, die sich auf einer Anzeigeeinrichtung
befindet und die Steuersignale an die Druckmaschine weiterleitet. Der Nachteil dieser
Einrichtung liegt darin, daß das Dateneingabefeld von der Größe der Anzeigeeinrichtung
abhängig ist. Dies bedeutet, daß eine übersichtliche Anordnung bei großen Maschinen
mit relativ vielen Funktionsfeldern auf dem zur Anzeige benutzten recht kleinen Bildschirm
nicht möglich ist. Außerdem erfolgt das Steuern der Maschine hierarchisch von einem
Eröffnungsbild über verschiedene Zwischenbilder bis zu dem gewollten aktuellen Bild,
so daß eine relativ lange Zeit vergeht, bis man auf das gewünschte Bild stößt. Abgesehen
von dem nötigen Zeitaufwand ist eine gute Kenntnis der Bedienerstruktur erforderlich.
[0003] Ungünstig wirkt sich weiterhin aus, daß die Ein- und Ausgabeeinrichtung sehr schmutzanfällig
ist, d. h. man kann bei einer Verschmutzung der druckempfindlichen Schicht, nicht
mehr gut durch diese hindurchsehen, so daß man weder die Funktionsfelder noch die
Anzeigen gut erkennen kann und es dadurch leicht zu Fehlbedienungen kommt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Eingabe von Daten
zur Überwachung und Steuerung einer Druckmaschine zu schaffen, die es ermöglicht,
möglichst schnell unter Vermeidung langwieriger Bedienerführungen, in eine gewünschte
Funktionsebene zu gelangen, von der aus man Kommandos an die elektrische Maschinensteuerung
geben kann.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0006] Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß die Eingabeebene der Eingabekonsole
als Digitalisierebene ausgelegt ist, welche wahlweise als ein Digitalisiertableu mit
induktiver Ansteuerung oder als manuell bedienbare Digitalisierebene mit Mikrofolientastschaltern
(Folientaster) oder durch kapazitive bzw. induktive (Hall-IC) bzw. piezoelektrische
Schaltfelder sowie Multilayer-Digitalisierebene mit Widerstandskoordinaten manuell
betätigt werden kann, wobei deren Frontseite in vorteilhafter Weise jeweils aus einer
leicht auswechselbaren graphisch beliebig gestaltbaren Frontfolie bestehen kann. Hierdurch
ist es möglich, die Eingabeebene zu verändern bzw. zu erweitern, ohne daß elektromechanische
Änderungen vorgenommen werden müssen. Bei einer Multilayer-Digitalisierebene mit
Widerstandskoordinaten wird z. B. je nach Berührungspunkt der Eingabeebene ein definierter
Widerstand an die X-/Y-Achse als Ausgangsgröße gemeldet.
[0007] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im folgenden näher beschrieben.
[0008] Es zeigen:
Fig. 1 eine Eingabekonsole zur Dateneingabe mit Kommandofolien,
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Eingabeebene mit Kommandofolie und Verarbeitungslogik,
Fig. 3 auswechselbare Kommandofolien,
Fig. 4 Austauschmodul für die Eingabekonsole,
Fig. 5 perspektivischer Ausschnitt der Eingabeebene mit Kommandofolie,
Fig. 6 beispielhafte Anordnung von Funktionsfeldern auf einer Kommandofolie,
Fig. 7 Bildschirmanzeige,
Fig. 8 Kommandofolie mit Sicherheitswulsten.
[0009] Eine Eingabekonsole 1 für eine Druckmaschine weist in seiner geneigten Oberfläche
2 eine rechteckige Vertiefung 3 auf, deren Grundfläche 4 horizontal angeordnet ist.
Die Grundfläche 4 kann jedoch auch bedienerfreundlich geneigt sein. Die Grundfläche
4 dient als Auflage für eine als Digitalisiertableau ausgeführte Kontaktebene 6. Auf
der Kontaktebene 6 ist beliebig mit einer oder mehreren Kommandofolien 7 austauschbar
eine Kommandofolie 8 als Eingabefeld 9 angeordnet. Oberhalb des Eingabefeldes 9 ist
bequem ablesbar ein mit der Kontaktebene 6 über einen Leitstandrechner 14 gekoppelter
Bildschirm 12 vorgesehen. Der Austausch der Kommandofolien 7, 8 kann z. B. wie in
Fig. 1 dargestellt, durch Umblättern oder durch Einschieben in einen Rahmen (nicht
dargestellt) erfolgen.
[0010] Die Kontaktebene 6 ist als Schaltermatrix ausgeführt, und in viele kleine (z. B.
672) Kontaktfelder 13 unterteilt. Die Kontaktfelder 13 sind mit einer Verarbeitungslogik
(Interface) des Leitstandrechners 14 mittels Kontaktleitungen 24 (Fig. 5) "hardware"-mäßig
verbunden. Die Ansteuerung der Verarbeitungslogik 14 kann binär oder auf andere Weise
codiert erfolgen. Die Unterteilung der Kontaktebene 6 in viele Kontaktfelder 13 ermöglicht
eine Änderung bzw. Erweiterung von Kommandofeldern 16 auf dem Eingabefeld 9, ohne
daß elektromechanische Änderungen vorgenommen werden müßten. Es wird lediglich das
Codierungsprogramm der Verarbeitungslogik 14 "software"-mäßig umcodiert. Die Kommandofelder
16 sind entsprechend gekennzeichnet auf die Kommandofolie 8 aufgedruckt.
[0011] Nach Auflage der Kommandofolie 8 auf die Kontaktebene 6 sind jedem Kommandofeld 16
je nach Größe ein oder mehrere Kontaktfelder 13 zugeordnet. Die weitere Zuordnung
zu den Stellmitteln 11 der Druckmaschine jedes der von den Kontaktfeldern 13 zum Leitstandrechner
14 zugeführten Signale erfolgt "software"-mäßig. Da man die einzelnen Eingabefunktionen
in Abhängigkeit von der "Software" beliebig anordnen kann, ergeben sich Anordnungsmöglichkeiten,
die nur durch die verfügbare Fläche des Eingabefeldes 9 bzw. der Kontaktebene 6 oder
durch die Anzahl der Kontaktfelder 13 begrenzt sind. Um die Anzahl der Kommandofelder
16 beliebig erhöhen zu können, kann die Kommandofolie 8 z. B. gegen weitere Kommandofolien
7 ausgetauscht werden (Fig. 3). Eine Zuordnung der Kontaktfelder 13 zu der neuen Lage
der Kommandofelder 16 erfolgt ebenfalls "software"-mäßig. Eine Erkennung der neuen
Kommandofolie 7 erfolgt automatisch durch entsprechende Informationsträger 17 (z.
B. Barcode) auf der Kommandofolie 7, 8 oder durch außerhalb der Kommandofolie 7, 8
stationär angeordnete Eingabetasten 18. Selbstverständlich ist es auch möglich die
Kommandofolie 7, 8 auf der Kontaktebene 6 zu befestigen (z. B. aufzukleben) und jeweils
einen gemeinsamen Austausch der Kommandofolie 7, 8 zusammen mit der Eingabeebene 6
als Austauschmodul 19; 20 vorzunehmen. Der Anschluß des Austauschmoduls 19; 20 an
die Verarbeitungslogik 9 kann z. B. als Steckerleiste 21 ausgeführt sein (Fig. 4).
Das Austauschmodul 19; 20 kann auch selbst eine Intelligenz beinhalten, die die Funktionen
des Eingabefeldes 9 dem Leitstandrechner 14 zuordnet. In diesem Fall braucht die Zuordnungs-"Software"
des Leitstandrechners 14 nicht geändert zu werden.
[0012] Eine Betätigung der Kontaktfelder 13 erfolgt durch die Kommandofolie 7, 8 hindurch,
z. B. mittels eines Fingers oder Stiftes.
[0013] Fig. 5 zeigt den mechanischen Aufbau der Kontaktfelder 13 der Kontaktebene 6. Die
Kontaktebene 6 besteht aus einer unteren Leiterfolie 22 mit darauf angeordneten Schaltelementen
23 und zugehörigen Kontaktleitungen 24, die die Verbindung zur nachgeschalteten Verarbeitungslogik
14 (Interface) herstellen. Auf der Leiterfolie 22 ist (z. B. mittels Klebstoffes)
eine Abstandsfolie 26 befestigt, die im Bereich der Schaltelemente 23 jeweils einen
Durchbruch 27 aufweist. Auf der Abstandsfolie 26 ist eine weitere Trägerfolie 28 befestigt,
die im Bereich der Durchbrüche 27 und Schaltelemente 23 jeweils ein Kontaktgitter
29 aufweist. Bei Betätigung eines auf der Kommandofolie 8 abgebildeten Kommandofeldes
16 wird das jeweils darunterliegende Kontaktgitter 29 in Berührung mit dem jeweils
darunter im Abstand angeordneten Schaltelement 23 gebracht und ein elektrisches Signal
ausgelöst, das mittels der Kontaktleitungen 24 zur Verarbeitungslogik 14 gelangt.
Selbstverständlich können die einzelnen Kontaktfelder 13 der Kontaktebene 6 auch als
kapazitive, induktive oder piezoelektrische Schaltelemente ausgeführt werden.
[0014] Fig. 6 zeigt beispielhaft eine Kommandofelderanordnung auf einer Kommandofolie 31.
Die Kommandofelder 32, 33 im oberen Drittel des Eingabefeldes 9 dienen z. B. zur Anwahl
der verschiedenen Druckeinheiten, Falzapparate, Trockner oder anderer Peripheriegeräte.
Bei z. B. einer Betätigung des Kommandofeldes 33 zur Anwahl einer zweiten Druckeinheit
wird auf dem Bildschirm 12 ein Bild 39 (Fig. 7) mit Istwerten der verschiedenen Registereinstellsystemen
der zweiten Druckeinheit angezeigt. Die Anzeige erfolgt sowohl graphisch 41, als auch
numerisch 42. Die frei zuordenbaren Kommandofelder F1 - F12 im mittleren Drittel des
Eingabefeldes 9 dienen zur gewünschten Funktionsanwahl gemäß den Funktionsanzeigen
35 am unteren Bildrand des Bildschirms 12.
[0015] Um z. B. das Umfangsregister des oberen Druckwerks der gewählten zweiten Druckeinheit
einstellen zu können, wird das der Funktionsanzeige 38 zugeordnete Kommandofeld F7
betätigt. Zur Eingabe der Sollwerte sind die Kommandofelder 34 im unteren Drittel
des Eingabefeldes 9 vorgesehen. Die Sollwerteingabe kann entweder numerisch oder inkremental
erfolgen, wobei unter inkremental zu verstehen ist, daß eine Aufsummierung der Sollwerte
bei einer anhaltenden oder wiederholten Betätigung einer der Kommandofelder 34 erfolgt.
Soll nun eine Registerverstellung z. B. in einer fünften Druckeinheit erfolgen, kann
das entsprechende Kommandofeld 32 direkt betätigt werden und es wird ein dem Bild
39 entsprechendes Bild für das fünfte Druckwerk angezeigt.
[0016] Es ist selbstverständlich auch möglich zur Verstellung (z. B. der Register) eine
geeignete "Software" derart zu erstellen, so daß der Ort und die Bewegungsrichtung
eines Gegenstandes (z. B. Finger) auf der Eingabeebene 6 vom Leitstandrechner 11 registriert
wird und für die Zeitdauer der Bewegung eine Verstellbewegung des zuvor z. B. mittels
des Kommandofeldes F7 angewählten Umfangsregisters durchführt. Die Richtung der Bewegung
des Gegenstandes z. B. von unten nach oben bedeutet beispielsweise eine Vergrößerung
eines Stellwertes, die Bewegungsrichtung von oben nach unten eine Verringerung des
Stellwertes. Zur Einstellung eines Diagonalregisters könnte die Bewegungsrichtung
entsprechend diagonal sein.
[0017] Da kapazitive und piezoelektrische Systeme auch durch eine Papierschicht hindurch
noch sicher arbeiten, ist es möglich z. B. beim Einsatz der Eingabekonsole 1 für eine
Farbregisterregelung an einer Bogenrotationsdruckmaschine eine Verstellung der Farbregister
wie beschrieben durch einen auf die Kontaktebene 6 oder das Eingabefeld 9 gelegten
Bogen hindurch vorzunehmen.
[0018] Beim Einsatz von piezoelektrischen Systemen für die Kontaktfelder 13 kann der Betätigungsdruck
als zusätzlicher Eingabeparameter verwendet werden, da die Piezoelemente je nach Druckbeaufschlagung
unterschiedlich hohe Ausgangsspannungen erzeugen. Durch Druckdosierung können also
auch Verstellvorgänge gesteuert werden. Die Kommandofelder 16, 32, 33, 34, F1 - F12,
weisen kleine Wulste 36 um ihre Betätigungsfläche 37 auf, damit diese Betätigungsflächen
37 nicht unbeabsichtigt betätigt werden können. In dieser Ausführung entspricht das
Eingabefeld 9 den allgemeinen Sicherheitsbestimmungen für Druckmachinen und kann deshalb
auch für Maschinen-Lauf-Kommandos (z. B. Vorrücken) verwendet werden.
Teileliste
[0019] 1 Leitstand
2 Oberfläche (1)
3 Vertiefung
4 Grundfläche
5 -
6 Kontaktebene
7 Kommandofolie
8 Kommandofolie
9 Eingabefeld
10 -
11 Stellmittel
12 Bildschirm
13 Kontaktfeld
14 Verarbeitungslogik, Leitstandrechner
15 -
16 Kommandofeld
17 Informationsträger
18 Eingabetaste
19 Austauschmodul
20 Austauschmodul
21 Steckerleiste
22 Leiterfolie
23 Schaltelement
24 Kontaktleitung
25 -
26 Abstandsfolie
27 Durchbruch
28 Trägerfolie
29 Kontaktgitter
30 -
31 Kommandofolie
32 Kommandofeld
33 Kommandofeld
34 Kommandofeld
35 Funktionsanzeige
36 Wulst
37 Betätigungsfläche
38 Funktionsanzeige (Umfangsregister, oben)
39 Bild
40 -
41 graphische Anzeige
42 numerische Anzeige
1. Einrichtung zur Eingabe von Daten zur Überwachung und Steuerung einer Druckmaschine,
dadurch gekennzeichnet, daß als Eingabefeld (9) eine Kontaktebene (6) und eine auf
dieser angeordnete Kommandofolie (7; 8; 31) vorgesehen ist, daß die Kommandofolie
(7; 8; 31) eine Mehrzahl von gekennzeichneten Kommandofeldern (16) aufweist, daß die
Kontaktebene (6) eine Vielzahl von Kontaktfeldern (13) aufweist, daß die Kontaktfelder
(13) den an der Druckmaschine vorgesehenen Stellmitteln (11) frei zuordenbar sind
und daß die Kommandofolie (7; 8; 31) gegen Kommandofolien (7, 8, 31), die voneinander
verschiedene Kommandofelder (16) aufweisen, austauschbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktebene (6) zusammen
mit einer Kommandofolie (7; 8; 31) als Austauschmodul (19; 20) ausgeführt ist.
3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kommandofolie
(7; 8; 31) zu ihrer Identifizierung jeweils einen Informationsträger (17) aufweist.
4. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kommandofolie
(7; 8; 31) um ihre Kommandofelder (16; 32; 33; 34; F1 - F12) jeweils einen Wulst 36
aufweist.
5. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine beliebige
Bewegung eines Gegenstandes auf der Kontaktebene (6) eine Stellfunktion auslöst.