[0001] Die Erfindung betrifft eine Müllsammelvorrichtung zum vorsortierten Aufbewahren
von Müll, insbesondere Hausmüll, mit einer einen Deckel aufweisenden Mülltonne üblicher
Bauart und mit einem zusätzlichen nach oben offenen Müllbehälter, der den Querschnittsabmessungen
der Mülltonne angepaßt und mit zwei sich diametral gegenüberliegenden Handgriffen
versehen ist.
[0002] Eine derartige Müllsammelvorrichtung ist bereits bekannt (DE-OS 35 24 781). Sie dient
dem Ziel einer Vorsortierung des Hausmülls sozusagen an der Quelle beim Müllproduzenten,
damit verwertbare Müllanteile der Wiederverwertung und ggf. einer Kompostierung zugeführt
werden können,um so zu einer besseren Bewältigung des ständig waschsenden Müllanfalls
beizutragen. Dabei wird von der richtigen Erkenntnis ausgegangen, daß ein Erfolg
des Trennmüllverfahrens die Mitwirkung in möglichst jedem Haushalt erfordert, daß
dieses Ziel nur zu erreichen ist, wenn den Haushalten zweckmäßige Vorrichtungen zur
Mülltrennung zur Verfügung gestellt werden, und daß auch die Entsorgung bzw. Müllabfuhr
entsprechend gehandhabt werden muß, um eine gewisse Erziehung sowie ein allgemeines
Problembewußtsein in Sachen Trennmüll und die damit verbundene Entlastung der Umwelt
zu bewirken.
[0003] Bei der bekannten Müllsammelvorrichtung ist der zusätzliche Müllbehälter als Einsatztopf
mit etwa rechteckigem Grundriß ausgebildet, der in eine herkömmliche Mülltonne von
etwa quadratischem Querschnitt eingehängt wird. Dazu weist der Müllbehälter an seinen
beiden Schmalseiten vom oberen Rand nach außen vorragende Auflageflansche auf. die
sich beim Einsetzen in die Mülltonne auf deren oberen Rand abstützen. Dementsprechend
ist der Müllbehälter oder Einsatztopf hinsichtlich seiner Längsabmessung der Mülltonne
angepaßt, während seine Querabmessung gegenüber der Mülltonne unterdimensioniert
ist, damit bei eingehängtem Einsatztopf der restliche Mülltonnenraum seitlich neben
dem Einsatztopf zugänglich bleibt und befüllt werden kann, ohne daß der Einsatztopf
dazu entnommen werden muß.
[0004] Diese bekannte Müllsammelvorrichtung geht also davon aus, daß das mit der Mülltonne
zur Verfügung gestellte und beispielsweise wöchentlich mittels kommunaler Müllfahrzeuge
entleerte Mülltonnenvolumen ausreichend ist und lediglich durch einen Einsatz in
getrennte Kammern unterteilt werden muß. In Übereinstimmung damit ist nach der vorgenannten
DE-OS 35 24 781 auch eine Alternativlösung vorgesehen, bei der anstelle des lose eingehängten
Einsatztopfes eine feste vertikale Trennwand in der Mülltonne vorgesehen ist. In beiden
Fällen wird auf die häufig aus Platzgründen nicht mögliche Verwendung zusätzlicher
Mülltonne für das Ansammeln wiederverwertbaren Trennmülls verzichtet, jedoch müssen
Nachteile hinsichtlich der Handhabung in Kauf genommen werden. Insbesondere die Entleerung
bereitet hier Schwierigkeiten. Der ggf. mit Trennmüll gefüllte Einsatztopf muß mit
seiner ganzen Höhe über den ohnehin hoch liegenden oberen Mülltonnenrand hinaus angehoben
werden, damit entweder dieser selbst oder aber die Mülltonne geleert werden kann.
In diesem Zusammenhang muß berücksichtigt werden, daß im Rahmen einer wirtschaftlichen
Durchführung der Trennmüllentsorgung das Abholen oder Einsammeln der verschiedenen
Wertstoffe nicht gleichzeitig und bei jeder beispielsweise wöchentlichen Müllabfuhr
durchgeführt werden kann sondern daß die verschiedenen Trennmüllarten wie Metalle,
Kunststoffe, Glas, Papier im Wechsel bzw. in größeren Zeitabständen eingesammelt
werden müssen. Daher müssen auch die einzelnen Haushalte für entsprechende Vorkehrungen
sorgen. Diese bestehen im Falle der Mülltonne mit vertikaler Trennwand darin, daß
vor jeder Mülltonnenleerung jeweils diejenige Müllkammer an ihrem oberen Ende mittels
eines dafür vorgesehenen zusätzlichen Verschlusses abgesperrt wird, deren Inhalt
erst später eingesammelt wird. Es ist daher zu befürchten, daß dieses alles dazu
führt, daß aus Unachtsamkeit oder Bequemlichkeit nicht in der erforderlichen Weise
vorgegangen wird und es an der für den Erfolg des Trennmüllverfahrens notwendigen
Mitwirkung des überwiegenden Teils aller Haushalte fehlt.
[0005] Es ist auch bekannt, einen Bausatz stapelfähiger Behälter zum Sammeln von Müll vorzusehen,
die an einer Seitenwand eine Einfüllöffnung aufweisen, die durch eine Klappe verschließbar
ist, wobei der unterste Behälter mit Rollen und der oberste Behälter mit einem Deckel
versehen sein kann (DE-GM 85 25 351). Hierbei weisen die Behälter bodenseitig einen
gegenüber der Behälteraußenwand zurückspringenden Ansatz auf, mit dem sie in die obere
Öffnung eines anderen Müllbehälters einstellbar sind. So kann durch turmartige Stapelung
der Behälter auf einer vergleichsweise geringen Grundfläche ebenfalls der Müll nach
verschiedenen Müllarten getrennt angesammelt werden. Das Einwerfen des Mülls durch
die in einer schmalen Stirnseite der quaderförmigen flachen Müllbehälter vorgesehene
Einfüllöffnung ist zwar für Abfälle aus festen Materialien wie Metalle, Kunststoffe
und Papier praktikabel, für den kompostierbaren Restmüll jedoch weniger geeignet.
Dieser läßt sich am besten wie bei der herkömmlichen Mülltonne von oben durch eine
Öffnung von dem Behälterquerschnitt entsprechenden Abmessungen einfüllen.
[0006] In dieser Hinsicht entfernt sich der bekannte Behälterturm zu weit von der bisherigen
Mülltonne und deren Handhabung. Das gilt auch für die Bereitstellung des Mülls zur
beispielsweise wöchentlichen Abholung oder Einsammlung durch kommunale Müllfahrzeuge.
Eine Bereitstellung des gesamten Turms und die gleichzeitige Einsammlung aller Trennmüllarten
ist vergleichsweise aufwendig, da mit einer gleichmäßigen Füllung der gleich großen
Müllbehälter mit den verschiedenen Müllarten nicht gerechnet werden kann.
[0007] Dementsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Müllsammelvorrichtung
zum vorsortierten Aufbewahren und Bereitstellen von Müll zu schaffen, die platzsparend
ist, ein leichtes Einfüllen des gesamten anfallenden Mülls gestattet, eine einfache
Handhabung beim Bereitstellen zur Abholung ermöglicht und zugleich ein rationelles
Einsammeln des Mülls gestattet.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwei oder mehr gleichartige
Müllbehälter vorgesehen sind, die jeweils einen oberen Rand mit einer im wesentlichen
horizontalen Stützfläche und einer im wesentlichen vertikalen Ausrichtfläche aufweisen,
die dem unteren Ende der Mülltonne und dem entsprechende Abmessungen aufweisenden
unteren Ende der Müllbehälter angepaßt sind, so daß die Mülltonne auf den einzelnen
Müllbehälter unter Bildung einer Tonnenanordnung und die Müllbehälter aufeinander
unter Bildung eines Sortierturms in stabiler Anordnung stapelbar sind, und daß die
Müllbehälter eine verschließbare seitliche Einfüllöffnung aufweisen.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Müllsammelvorrichtung weist die vorgesehene Mülltonne eine
im Vergleich zur bisher üblichen Bauhöhe verkürzte Höhe auf. Sie ist zur Aufnahme
von kompostierbarem Müll wie organische Abfälle vorgesehen.
[0010] Der verbleibende restliche Hausmüll wie Glas, Metalle, Kunststoffe und Sondermüll
werden getrennt in den verschiedenen Müllbehältern gesammelt, die sich beispielsweise
zu viert in einem Sortierturm platzsparend aufeinander stapeln lassen. Diese Müllbehälter
sind zweckmäßigerweise verschiedenfarbig oder mit deutlichen Markierungen ausgeführt,
um Verwechslungen beim Einfüllen zu vermeiden. Dabei können diese Müllbehälter unterschiedliche
Höhen und damit Volumina aufweisen, wodurch dem mengenmäßig unterschiedlichen Anfall
der verschiedenen Müllarten entsprochen werden kann.
[0011] Es ist vorgesehen, daß die Mülltonne bzw. Komposttonne wie bei der bisherigen Hausmüllentsorgung
in einem regelmäßigen Turnus - beispielsweise wöchentlich - von der Müllabfuhr geleert
wird. Gleichzeitig kann im Wechsel eine weitere Müllart abgeholt werden. Dementsprechend
wird die Komposttonne auf den betreffenden Müllbehälter gestellt und die so gebildete
Tonnenanordnung am Abholplatz bereitgestellt. Dabei sind die Müllbehälter so bemessen,
daß eine Leerung weniger häufig als bei der Komposttonne erforderlich ist. Dementsprechend
braucht nicht der genze Sortierturm für die Müllabfuhr bereitgestellt zu werden,
vielmehr wird die Mülltonne im Wechsel mit dem einen oder anderen Müllbehälter (Sortierbehälter)
gekoppelt und bereitgestellt. Die Auswahl der bereitzustellenden Sortierbehälter
richtet sich danach, welche Müllart bei der jeweiligen Müllabfuhr mit abgeholt wird
sowie ggf. auch nach dem Füllungsgrad der Sortierbehälter. Natürlich können ggf.
noch zwei oder mehr Sortierbehälter unabhängig von der Komposttonne zur Abholung
bereitgestellt werden. In jedem Fall gestaltet sich die Bereitstellung und Abholung
des Mülls besonders einfach, ohne daß auf eine lückenlose Trennung des Mülls beim
Ansammeln und bei der Abfuhr verzichtet werden muß. Auch sind beim Bereitstellen
keine schwierigen Arbeiten wie das Herausheben von Tonnen oder Behältern über ihre
gesamte Höhe zu erbringen.
[0012] Das mit der erfindungsgemäßen Müllsammelvorrichtung ausgestattete System ist mit
relativ geringen Anschaffungskosten verbunden Der Arbeitsaufwand für die Sortierung
des anfallenden Mülls ist gering und den Haushalten ohne weiteres zumutbar. Durch
die zur Verfügungstellung einer entsprechenden Müllsammelvorrichtung wird jeder Einzelne
zu umweltbewußtem Verhalten erzogen, insbesondere wenn nur ordentlich sortierter
Müll abgehölt wird. Eine Nachsortierung wird dann nahezu überflüssig. Die organischen
Abfälle können zu Kompost verarbeitet werden, während die Wertstoffe in den Wirtschaftskreislauf
zurückgeführt werden. Brennbares und umwelfreundliches Material, das der Markt nicht
aufnimmt, kann in Müllverbrennungsanlagen verbrannt und zur Energiegewinnung genützt
werden.
[0013] Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Der danach vorgesehene Klappenverschluß für die Einfüllöffnung der Müllbehälter ist
einfach einzubauen und erleichtert des Einfüllen des Mülls sowie die Handhabung der
Sammelvorrichtung. Auch die Schwenkgriffarretierung zur Festen Verbindung der Tonne
bzw. der Behälter innerhalb der Tonnenanordnung oder des Sortierturms führt zu einer
Verbesserung der Handhabungsmöglichkeiten insbesondere bei der Bereitstellung bzw.
beim Transport zwischen dem Standplatz und dem Abholplatz. Dieser Transport läßt sich
in bekannter Weise durch die Verfahrbarkeit herstellende Maßnahmen erleichtern.
[0014] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand einer schematischen
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine vertikal geschnittene Tonnenanordnung aus einem unteren Müllbehälter und
einer auf diesen aufgesetzten Mülltonne;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Tonnenanordnung gemäß Fig. 1 mit im Schnitt dargestellten
Wandfläche;
Fig. 3 einen Sortierturm aus aufeinander gestapelten Müllbehältern im Vertikalschnitt;
Fig. 4 eine der Mülltonne aus Fig. 1 entsprechende, etwas abweichend gestaltete Mülltonne
in teilweise geschnittener Seitenansicht;
Fig. 5 ein den Müllbehältern aus Figuren 1 und 3 entsprechender Müllbehälter im Vertikalschnitt;
Fig. 6 die in Figuren 1 und 3 dargestellte Verschlußklappe mit den angrenzenden Teilen
in vergrößertem Maßstab;
Fig. 7 einen am Müllbehälter vorgesehenen Arretier-Schwenkgriff mit angrenzenden
Teilen im Schnitt nach Linie VII-VII;
Fig. 8 den Arretier-Schwenkgriff in einem Schnitt längs Linie VIII-VIII in Fig. 7
und
Fig. 9 eine der Fig. 7 entsprechende Darstellung eines Arretier-Schwenkgriffs mit
Exzenterwirkung.
[0015] Die Tonnenanordnung 1 gemäß Fig. 1 setzt sich aus einer Mülltonne 3 (Komposttonne)
von vergleichsweise geringer Höhe und aus einem Müllbehälter 4 zusammen, der einen
Untersatz für die aufgesetzte Mülltonne 3 bildet.
[0016] Der in Fig. 3 dargestellte Sortierturm 2 setzt sich aus aufeinander gestapelten Müllbehältern
5, 6 und 7 (Sortierbehälter) zusammen, deren Ausbildung mit dem Müllbehälter 4 übereinstimmt,
wobei jedoch wie angedeutet unterschiedliche Behälterhöhen vorgesehen sein können.
[0017] Wie aus Fig. 1 zu ersehen, ist die Mülltonne 3 mit einem üblichen Klappdeckel 8 versehen.
Im Bereich der Beckelachse 9 kann die Mülltonne erfaßt werden, um die Tonnenanordnung
1 in eine geneigte Stellung zu kippen und ggf. auf nicht dargestellten Rollen oder
Rädern zu transportieren.
[0018] Die Mülltonne 3 weist wie der Müllbehälter 4 und auch die übrigen Behälter 5, 6 und
7 einen im wesentlichen quadratischen Horizontalquerschnitt auf, wie Fig. 2 deutlich
macht. Am oberen Rand des Müllbehälters 4 sind zwei Paare von Lageraugen 10 mit einer
sich zwischen ihnen erstreckenden Griffstange 11 vorgesehen, Die gegenüberliegende
Behälterwand weist nahe ihrem oberen Rand eine Einfüllöffnung 12 auf, die sich im
wesentlichen über die ganze Wandbreite erstreckt. Dieser Einfüllöffnung 12 ist eine
als Verschluß dienende Klappe 13 zugeordnet, die nachfolgend anhand von Fig. 6 noch
näher erläutert wird. Die beiden anderen Seitenwände des Müllbehälters 4 sind nahe
ihrem oberen Rand mit jeweils einem Schwenkgriff 14 versehen, der zwischen einer gemäß
Fig. 2 waagerecht abstehenden Tragstellung und einer in Fig. 1 gestrichelt angedeuteten
herabhängenden Stellung verschwenkbar ist. Die beiden Schwenkgriffe 14 dienen nicht
nur dazu, den Müllbehälter 4 bzw. die Tonnenanordnung 1 anzuheben und zu versetzen,
sondern auch dazu, in der ausgeschwenkten Tragstellung die Mülltonne 3 fest mit dem
Müllbehälter 4 zu verspannen. Dieses wird anhand der Figuren 7 bis 9 noch naäher
erläutert.
[0019] In Figuren 4 und 5 sind die Mülltonne 3ʹ bzw. der Müllbehälter 4ʹ getrennt und mit
Einzelheiten dargestellt. Beide sind an ihrem unteren Ende in gleicher Weise mit einem
eingezogenen ringförmigen Fuß 15 bzw. 16 von gleichen Abmessungen versehen. Die
Außenumfangsfläche des Fusses bildet jeweils eine vertikale Zentrierfläche 17 bzw.
18, die mit einer waagerechten Auflagefläche 19 bzw. 20 in die leicht nach oben und
außen geneigte Behälterwand übergeht. Dabei befindet sich die Auflagefläche 19 bzw.
20 in Höhe des Bodens 21 bzw. 22. Den Zentrierflächen 17 und 18 sowie den Auflageflächen
19 und 20 sind eine Ausrichtfläche 23, die vom oberen Rand der Innenumfangswand des
Müllbehälters 4 gebildet wird, und eine sich an die Ausrichtfläche 23 anschließende
waagerechte Stützfläche 27 zugeordnet, so daß die Mülltonne 3ʹ mit ihrem Fuß 15 in
den Müllbehälter 4ʹ eingesetzt werden kann, wobei die Tonnenachse 25 mit der Behälterachse
26 fluchtet und eine stabile Tonnenabstützung erreicht wird. Da das untere Ende des
Müllbehälters ebenso wie das untere Ende der Mülltonne ausgebildet ist, lassen sich
verschiedene Müllbehälter ebenfalls koaxial und stabil zu einem Sortierturm stapeln,
wie es in Fig. 3 dargestellt ist.
[0020] In Fig. 4 ist ferner angedeutet, daß ein abweichend ausgebildeter Klappdeckel 8ʹ
vorgesehen sein kann, der sich auf einen umlaufenden Tonnenrandflansch 27 auflegt.
Des weiteren ist die Mülltonne 3ʹ mit zwei an gegenüberliegenden Seitenwänden angeformten
Traggriffen 28 versehen. Beim Müllbehälter 4ʹ sind von den Schwenkgriffen gemäß Figuren
1 bis 3 abweichende feste Muschelgriffe 29 im die Stützfläche 24 aufweisenden umlaufenden
Randflansch 30 ausgebildet.
[0021] Fig. 6 zeigt die mit dem Müllbehälter 4 zusammengebaute Klappe 13. Die Klappe 13
weist eine Frontplatte 31, an deren oberes Ende eine Griffleiste 32 angeformt ist,
sowie zwei Seitenwangen 33 und 34 (Fig 2) auf, die im wesentlichen kreissektorförmig
sind. Die Frontplatte 31 ist an ihrem unteren Ende mit einer Halbschale 35 auf einer
die untere Begrenzung der Einfüllöffnung 12 bildenden horizontalen Achse 36 gelagert.
Die Seitenwangen 33 und 34 erstrecken sich in senkrechter Ausrichtung in den Müllbehälter
4 und weisen an ihrem inneren oberen Ende jeweils eine Nase 37 auf, die entsprechend
der Darstellung in Fig. 6 als Anschlag mit der Behälterinnenwand oberhalb der Einfüllöffnung
12 zusammenwirkt. Infolge der Elastizität der aus einem Kunststoff hergestellten
Teile ist der Einbau der Klappe 13 einfach durchzuführen.
[0022] Die Seitenwangen 33 und 34 werden in der in Fig. 6 gestrichtelt angedeuteten Schließstellung
der Klappe 13 von Taschen 38 und 39 (Fig. 2) aufgenommen, die in flacher Ausbildung
an den beiden sich gegenüber liegenden Innenwänden vorgesehen sind, die sich an die
mit der Einfüllöffnung 12 versehene Behälterwand anschließen. Die Taschen 38 und 39
sind nur mit einem vertikalen Schlitz zur Einfüllöffnung 12 hin geöffnet, durch den
die Seitenwangen 33 bzw. 34 mit engem Führungsspiel hindurchtreten. Im Bereich der
Nase 37 ist innerhalb der Taschen 38 und 39 eine gestrichelt angedeutete Klemmführung
40 vorgesehen, welche die Aufnahmeweite der Taschen verengt und bewirkt, daß bei eingeschwenkter
Klappe 13 die Nasen 37 durch eine Klemmkraft festgehalten werden, so daß ein Aufschwenken
der Klappe 13 nur mit einem vorbestimmten Kraftaufwand möglich ist.
[0023] Wie bereits gesagt entsprechen die Müllbehälter 5 bis 7 des Sortierturms 2 dem Müllbehälter
4 bzw. 4ʹ. Dabei kann der Sortierturm 2 auch aus mehr (oder weniger) als drei Behältern
gebildet sein. Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist für den Sortierturm 2 ein Deckel 41
vorgesehen, der auf den jeweils obersten Müllbehälter des Stapels aufgelegt wird,
damit auch dieser abgedeckt ist.
[0024] In Figuren 7 und 8 ist ein Schwenkgriff 14ʹ für den Müllbehälter 4 sowie die übrigen
Müllbehälter gezeigt. Auch die Mülltonne 3 mit ihrem Boden 21 und ihrem Fuß 15 ist
angedeutet. An den oberen Rand des Müllbehälters 4 sind zwei Lageraugen 42 angeformt,
die eine horizontale Achse 43 abstützen, die durch einen verbreiterten Kopf 44 an
jedem Ende lagegesichert ist. Auf der Achse 43 ist der Schwenkgriff 14ʹ gelagert.
Dieser weist einen muschelförmigen Griffabschnitt 45 und einen arretierabschnitt 46
von etwa Viertelkreisform auf, die sich im wesentlichen auf verschiedenen Seiten der
Achse 43 gegenüberliegen. Der Arretierabschnitt 46 ist an seiner Umfangsfläche mit
achsparallelen Kerben 47 versehen bzw. gerändelt. Die Verschwenkbarkeit des Schwenkgriffs
14ʹ um die Achse 43 ist durch einen Doppelpfeil 48 angedeutet.
[0025] Wenn der Schwenkgriff 14ʹ wie in Fig. 7 gestrichelt angedeutet herabhängt, kann
die Mülltonne 3 ungehindert in den Müllbehälter 4 eingestellt bzw. von ihm abgehoben
werden. Wird dagegen der Schwenkgriff 14ʹ zum Tragen der Tonnenanordnung hochgeschwenkt,
bis sich der Arretierabschnitt 46 mit einer Anschlagfläche 49 an eine Gegenfläche
50 am Boden eines Randeinschnitts 51 der Behälterwand anlegt, tritt die Umfangsfläche
des Arretierabschnitts 46 in Eingriff mit dem Fuß 15 der Mülltonne 3, wodurch eine
Klemmarretierung zwischen Behälter und Tonne erreicht wird. Es ist daher nicht zu
befürchten, daß die Tonne 3 zum Behälter 4 herabfällt, selbst wenn beim Versetzen
bzw. Tragen der Tonnenanordnung diese mehr oder minder stark geneigt wird. Die arretierende
Klemmwirkung kann durch Niederdrücken des Schwenkgriffs 14ʹ wieder gelöst werden.
Diese Art der Arretierung macht von einer gewissen Werkstoffelastizität Gebrauch,
die sich aus der Verwendung von Kunststoff für die Behälter und die Tonne ergibt.
[0026] Beim Schwenkgriff 14ʺ gemäß Fig. 9 wird mit einer vergleichbaren Klemmarretierung
gearbeitet. Dort ist ein Henkel 52 um die Achse 53 verschwenkbar und mit einem zylindrischen
Exzenterteil 54 versehen, das beim Hochschwenken des Henkels 52 in die gestrichelte
Tragstellung durch eine allseitig umgrenzte Öffnung 55 in der Wand des Müllbehälters
4 tritt und dadurch auf den Fuß 15 der Mülltonne 3 drückt. Durch das Vorsehen einer
Wandöffnung 55 anstelle eines Randeinschnitts 51 bei der Ausführung gemäß Figuren
7 und 8 wird der Behälter 4 weniger geschwächt.
[0027] Es können zahlreiche Abänderungen gegenüber den vorbeschriebenen Ausführungsformen
vorgenommen werden. So können die Mülltonne 3 und die Müllbehälter 4 bis 7 ggf. auch
einen von der quadratischen Form abweichenden Querschnitt, beispielsweise einen Kreisquerschnitt
aufweisen. Die Einfüllöffnung 12 kann anstelle der Klappe 13 auch durch eine Schieberplatte
verschlossen werden, die beispielsweise in senkrechter Richtung zwischen der Offenstellung
und der schließstellung verlagerbar ist. Die Schwenkgriffe 14 können auch so ausgebildet
sein, daß sie nicht zu einer Klemmarretierung sondern zu einer formschlüssigen Verriegelung
mit der aufgesetzten Tonne oder dem aufgesetzten Behälter führen. Ferner können die
Müllbehälter in ihrem oberen Bereich mit Lüftungsöffnungen versehen sein, die ggf.
auch in der Frontplatte 31 der Klappe 13 vorgesehen sein können.
[0028] Die Abmessungen der Mülltonne 3 und der Müllbehälter 4 bis 7 können in Anpassung
an die jeweiligen Verhältnisse gewählt werden. Das gilt insbesondere von den Höhen.
Letztere werden zweckmäßigerweise so gewählt, daß die Tonnenanordnung 1 aus der Mülltonne
3 und einem Müllbehälter 4 eine Höhe im Bereich zwischen 90 und 150 cm aufweist, so
daß das Einfüllen in die Mülltonne leicht vonstatten geht. Dabei können die Tonne
3 und der Behälter 4 bzw. alle Behälter 4 bis 7 etwa gleiche Höhen aufweisen oder
auch unterschiedliche Höhen, wie es in Figuren 1 und 3 angedeutet ist. Gemäß Fig.
1 erstreckt sich die Mülltonne 3 über etwa 1/3 der Gesamthöhe der Tonnenanordnung
1. Der kleinste Müllbehälter 6 aus Fig. 3 weist etwa 3/4 der Höhe des größten Behälters
4 auf.
Bezugszeichenliste:
[0029]
1 Tonnenanordnung
2 Sortierturm
3 Mülltonne
4 Müllbehälter
5 Müllbehälter
6 Müllbehälter
7 Müllbehälter
8 Klappdeckel
9 Deckelachse
10 Lagerauge
11 Griffstange
12 Einfüllöffnung
13 Klappe
14 Schwenkgriff
15 Fuß
16 Fuß
17 Zentrierfläche
18 Zentrierfläche
19 Auflagefläche
20 Auflagefläche
21 Boden
22 Boden
23 Ausrichtfläche
24 Stützfläche
25 Tonnenachse
26 Behälterachse
27 Tonnenrandflansch
28 Traggriff
29 Muschelgriff
30 Randflansch
31 Frontplatte
32 Griffleiste
33 Seitenwange
34 Seitenwange
35 Halbschale
36 Achse
37 Nase
38 Tasche
39 Tasche
40 Klemmführung
41 Deckel
42 Lagerauge
43 Achse
44 Kopf
45 Griffabschnitt
46 Arretierabschnitt
47 Kerben
48 Doppelpfeil
49 Anschlagfläche
50 Gegenfläche
51 Randeinschnitt
52 Henkel
53 Achse
54 Exzenterteil
55 Öffnung
1. Müllsammelvorrichtung zum vorsortierten Aufbewahren von Müll, insbesondere Hausmüll,
mit einer einen Deckel (8) aufweisenden Mülltonne (3) üblicher Bauart und mit einem
zusätzlichen nach oben offenen Müllbehälter (4), der den Querschnittabmessungen der
Mülltonne (3) angepaßt und mit zwei sich diametral gegenüberliegenden Handgriffen
(14) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehr gleichartige Müllbehälter (4 bis 7) vorgesehen sind, die jeweils
einen oberen Rand (30) mit einer im wesentlichen horizontalen Stützfläche (24) und
einer im wesentlichen vertikalen Ausrichtfläche (23) aufweisen, die dem unteren Ende
der Mülltonne (3) und dem entsprechende Abmessungen aufweisenden unteren Ende der
Müllbehälter (4 bis 7) angepaßt sind, so daß die Mülltonne (3) auf den einzelnen
Müllbehältern (4 bis 7) unter Bildung einer Tonnenanordnung (1) und die Müllbehälter
(4 bis 7) aufeinander unter Bildung eines Sortierturmes (2) in stabiler Anordnung
stapelbar sind, und daß die Müllbehälter (4 bis 7) eine verschließbare seitliche Einfüllöffnung
(12) aufweisen.
2. Müllsammelvorrichtung nach Anspruch 1 mit im wesentlichen quadratischem Horizontalquerschnitt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Müllbehälter (4 bis 7) einen Verschluß in Form einer an ihrem unteren Ende
mit horizontaler Achse (36) gelagerten Klappe (13) mit einer Frontplatte (31) und
zwei in den Müllbehälter (4 bis 7) hineinragenden Seitenwangen (33, 34) aufweisen,
wobei die Frontplatte (31) in der Schließstellung im wesentlichen senkrecht angeordnet
ist und bis zum Wirksamwerden eines Anschlags in eine geneigte Offenstellung ausschwenkbar
ist.
3. Müllsammelvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag von an den Seitenwangen (33, 34) angeordneten aufragenden Nasen
(37) gebildet ist, die mit der Behälterinnenwand oberhalb der Einfüllöffnung (12)
zusammenwirken.
4. Müllsammelvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappe (13) sich im wesentlichen über die Breite des Müllbehälters (4 bis
7) erstreckt und ihre Seitenwangen (33, 34) in der Schließstellung in Taschen (38,
39) der Müllbehälterwand aufgenommen sind, die mit einer Klemmführung(40) an den
Seitenwangen (33, 34) angreifen und die eingeschwenkte Klappe (13) in der Schließstellung
halten.
5. Müllsammelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Müllbehälter (4 bis 7) einen umlaufenden oberen Rand (30) mit einer ringförmigen
Stützfläche (24) und einer ringförmigen Ausrichtfläche (23) aufweisen.
6. Müllsammelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausrichtfläche (23) der vertikalen Behälterachse (26) zugewandt ist, so
daß die Mülltonne (3) und die anderen Müllbehälter (4 bis 7) mit ihrem unteren Ende
in den Müllbehälter (4 bis 7) einstellbar sind.
7. Müllsammelvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mülltonne (3) und die Müllbehälter (4 bis 7) einen zur vertikalen Tonnenachse
(25) bzw. Behälterachse (26) hin eingezogenen ringförmigen Fuß (15 bzw. 16) mit einer
nach außen weisenden Zentrierfläche (17 bzw. 18) zum Zusammenwirken mit der Ausrichtfläche
(23) eines Müllbehälters (4 bis 7) und eine an das obere Ende des Fußes (15 bzw. 16)
anschließende Auflagefläche (19 bzw. 20) zum Zusammenwirken mit der Stützfläche (24)
eines Müllbehälters (4 bis 7) aufweisen.
8. Müllsammelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Handgriffe von am oberen Rand der Müllbehälter (4 bis 7) mit horizontaler
Achse (43, 53) gelagerten Schwenkgriffen (14, 14ʹ 14ʺ) gebildet sind, die durch Hochschwenken
in die Tragstellung eine Arretierung mit der aufgesetzten Mülltonne (3) oder einem
aufgesetzten anderen Müllbehälter (4 bis 7) bewirken.
9. Müllsammelvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkgriffe (14ʺ) ein Exzenterteil (54) aufweisen, daß durch eine Öffnung
(55) in der Behälterwand an den Fuß (15 bzw. 16) der aufgesetzten Mülltonne (3) oder
eines aufgesetzten anderen Müllbehälters (4 bis 7) andrückbar ist.
10. Müllsammelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Müllbehälter (4 bis 7) zwei koaxiale Transporträder aufweisen, die durch
Kippen der Tonnenanordnung (1) oder des Sortierturms (2) unter den Lastschwerpunkt
bringbar sind.