[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einspritzeinrichtung für Dieselmotoren, insbesondere
Pumpedüse, bei welcher der Brennstoff durch eine Vorpumpe in einen Saugraum gefördert
wird, welcher mit dem Arbeitsraum des Einspritzpumpenkolbens über wenigstens eine
Steuerbohrung in der Pumpenkolbenbüchse verbindbar ist, wobei das Förderende des Einspritzpumpenkolbens
durch Absteuerung des Brennstoffes durch die Steuerbohrung oder Steuerbohrungen in
den Saugraum bestimmt wird. Hiebei ist unter einer Pumpedüse eine Einspritzeinrichtung
zu verstehen, bei welcher die Einspritzpumpe mit der Düse zu einer jeweils einem Motorzylinder
zugeordneten Baueinheit vereinigt ist. Bei den bekannten Einspritzeinrichtungen dieser
Art entsteht durch die verhältnismäßig kleine Bemessung der Steueröffnungen ein hoher
Druckverlust, der zu einer unvollständigen Füllung des Arbeitsraumes des Einspritzpumpenkolbens
und auch zu Kavitationen führt. Dies gilt insbesondere für die Zeitspanne, in welcher
die Steueröffnung während des Vorhubes des Einspritzpumpenkolbens nicht vollständig
freigegeben ist. Solche Kavitationen werden durch Druckschwankungen in der Einspritzpumpe
und bei Pumpedüsen, welche im Zylinderkopf des Motors angeordnet sind, auch durch
die hohe Brennstofftemperatur sowie auch durch hohe Drehzahlen begünstigt. Durch
die unterschiedliche Füllung des Arbeitsraumes des Einspritzpumpenkolbens infolge
des Druckverlustes in den Steuerbohrungen, welche auch zwischen den verschiedenen
Pumpedüsen verschieden sein kann, ergibt sich ein unruhiger Lauf, eine schwankende
Leistung und eine veränderliche Abgaszusammennsetzung. Des weiteren entstehen bei
der Absteuerung des Brennstoffes bei Förderende Druckspitzen im Saugraum, welche
eine hohe Werkstoffbeanspruchung zur Folge haben.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es, die Füllung des Arbeitsraumes des Einspritzpumpenkolbens
zu verbessern und die Druckspitzen im Saugraum bei der Absteuerung des unter hohem
Druck stehenden Brennstoffes bei Förderende zu verringern. Zur Erfüllung dieser Aufgabe
besteht die Erfindung im wesentlichen darin, daß wenigstens ein in einem von der Einspritzpumpenkolbenbüchse
gesonderten Zylinder geführter und zu hin- und hergehender Bewegung angetriebener
Verdrängerkolben vorgesehen ist, dessen Arbeitsraum mit dem Saugraum in ständig offener
Verbindung steht, wobei der Verdrängerkolben seinen Arbeitsraum vor Förderbeginn
des Einspritzpumpenkolbens verkleinert und bei oder nach Förderende des Einspritzpumpenkolbens
vergrößert. Auf diese Weise wird durch den Verdrängerkolben der Brennstoffdruck im
Saugraum bei Förderbeginn über den Vorpumpendruck erhöht und damit die Füllung des
Arbeitsraumes des Einspritzpumpenkolbens trotz der Drosselung in der Steuerbohrung
oder in den Steuerbohrungen verbessert und es wird bei oder nach Förderende des Einspritzpumpenkolbens,
wenn der hochgespannte Brennstoff in den Saugraum eintritt, durch den Saughub des
Verdrängerkolbens im unmittelbaren Bereich der Steuerbohrung das Aufnahmevolumen des
Saugraumes vergrößert und damit der Druck des Brennstoffes verringert, so daß die
durch den abgesteuerten Brennstoff entstehende Druckerhöhung bzw. Druckspitze im Saugraum
vermindert wird. Der Verdrängerkolben ist hiebei mit dem Einspritzpumpenkolben hydraulisch
parallel geschaltet.
[0003] Aus der DE-OS 27 26 411 ist eine Brennstoffeinspritzpumpe bekanntgeworden, bei welcher
der Einspritzpumpenkolben mit einem zweiten Förderkolben, der in einer Büchse geführt
ist, aus einem Stück besteht. Durch von Steuerkanten dieses zweiten Förderkolbens
gesteuerte Bohrungen in der Büchse ist der Arbeitsraum dieses zweiten Förderkolbens
mit einem Brennstoffzulauf und mit dem Saugraum der Einspritzpumpe verbindbar. Dieser
zweite Förderkolben fördert hauptsächlich nach Förderbeginn des Einspritzpumpenkolbens
Brennstoff in den Saugraum und erhöht während der Förderung des Einspritzpumpenkolbens
den Brennstoffdruck im Saugraum, um den Druck unterschied beim Absteuern des Brennstoffes
bei Förderende im Saugraum zu verringern. Es wird hier nicht die Druckspitze durch
Verringerung des Druckes im Saugraum während der Absteuerung des Brennstoffes verringert,
sondern es wird nur der Druckunterschied dadurch verringert, daß der Druck im Saugraum
vor der Absteuerung erhöht wird.
[0004] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist in die Brennstoffzuleitung
zum Saugraum ein in Richtung zum Saugraum öffnendes Rückschlagventil eingeschaltet
und gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist in die Brennstoffableitung
vom Saugraum ein in Richtung vom Saugraum weg öffnendes Überdruckventil eingeschaltet.
Sowohl durch das Rückschlagventil als auch durch das Überdruckventil wird die durch
den Verdrängerkolben bewirkte Druckerhöhung und Druckverminderung auf den Saugraum
des Einspritzpumpenkolbens im Bereich der Steuerbohrung konzentriert und stärker
zur Wirkung gebracht.
[0005] Bei Anordnung einer mehreren Pumpedüsen gemeinsamen Sammel-Brennstoffzuleitung und
Sammel-Brennstoffableitung, welche Sammel-Leitungen mit den Saugräumen der einzelnen
Pumpedüsen über Zweigleitungen verbunden sind, sind gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung die Rückschlagventile und Überdruckventile in die Zweigleitungen
eingeschaltet. Dies hat den Vorteil, daß die durch den Verdrängerkolben bewirkte Druckerhöhung
und Druckverringerung sich nur auf ein kleines Brennstoffvolumen, u.zw. auf das Volumen
des Saugraumes im Bereich der Steuerbohrung und der verhältnismäßig kurzen Zweigleitungsstücke
zwischen Saugraum und Rückschlagventil bzw. Überdruckventil erstreckt und daher optimal
wirksam ist. Vor allem aber wird der Vorteil erreicht, daß die Druckerhöhung bzw.
Druckverminderung im Saugraum einer Pumpedüse die Funktion der anderen Pumpedüsen
nicht stört. Bei Anordnung eines Brennstoffilters im Ansaugraum mündet zweckmäßig
gemäß der Erfindung die Verbindungs leitung vom Arbeitsraum des Verdrängerkolbens
zum Saugraum zwischen Brennstoffilter und Steuerbohrung. Das Brennstofffilter bietet
einen gewissen Widerstand gegen ein Ausbreiten der durch den Verdrängerkolben erzeugten
Druckdifferenz zur Brennstoffzufuhr und zur Brennstoffabfuhr. Die Anordnung der Mündung
zwischen Filter und Steuerbohrung bringt daher den Vorteil, daß die durch den Verdrängerkolben
erzeugten Druckdifferenzen unmittelbar im Bereich der Steuerbohrung in größerem Maße
konzentriert werden.
[0006] Gemäß der Erfindung ist die Anordnung vorzugsweise so getroffen, daß der Verdrängerkolben
bei Förderbeginn des Einspritzpumpenkolbens ungefähr seinen oberen Totpunkt erreicht.
Hiedurch tritt der maximale Druck im Saugraum bei Förderbeginn des Einspritzpumpenkolbens
auf. Die Anordnung ist gemäß der Erfindung vorzugsweise weiters so getroffen, daß
der Verdrängerkolben bei Förderende des Einspritzpumpenkolbens seinen unteren Totpunkt
bereits überschritten hat. Hiebei tritt die Druckentlastung im Saugraum dann auf,
wenn sie benötigt wird, um die bei Förderende durch den unter hohem Druck abgesteuerten
Brennstoff im Saugraum auftretende Druckspitze abzuschwächen. Unabhängig von der Lage
des Verdrängerkolbens im Raum ist unter "oberer Totpunkt" der dem Arbeitsraum des
Verdrängerkolbens zugewendete Totpunkt desselben und unter "unterer Totpunkt" der
vom Arbeitsraum des Verdrängerkolbens abgewendete Totpunkt desselben zu verstehen.
[0007] Gemäß der Erfindung ist der Verdrängerkolben zweckmäßig in seiner Führung, beispielsweise
in einer eingesetzten Büchse, durch einen O-Ring abgedichtet. Hiedurch wird gewährleistet,
daß Brennstoff nicht in den Schmierölkreislauf gelangen kann. Bei einer in den Zylinderkopf
eingesetzten Pumpedüse kann gemäß der Erfindung der Verdrängerkolben in einer in den
Motorzylinderkopf eingesetzten Büchse geführt sein. Vorzugsweise ist jedoch gemäß
der Erfindung der Verdrängerkolben im Gehäuse der Pumpedüse angeordnet. Dies hat den
Vorteil eines einfachen Ein- und Ausbaues und einer einfachen Führung der Verbindung
zwischen dem Arbeitsraum des Verdrängerkolbens und dem Saugraum. Ein weiterer Vorteil
ist, daß die erfindungsgemäße Pumpedüse mit dem Verdrängerkolben ohne Umkonstruktion
des Zylinderkopfes anstelle einer bekannten Pumpedüse in den Zylinderkopf eingesetzt
werden kann.
[0008] Gemäß der Erfindung ist vorzugsweise der Verdrängerkolben parallel zur Achse der
Einspritzpumpenkolbenbüchse angeordnet und durch einen Nocken angetrieben, welcher
auf der selben Nockenwelle angeordnet ist, auf welcher der den Einspritzpumpenkolben
betätigende Nocken angeordnet ist. Zweckmäßig sind hiebei die Nocken für den Antrieb
des Einspritzpumpenkolbens und für den Antrieb des Verdrängerkolbens auf der Motornockenwelle
angeordnet.
[0009] Gemäß der Erfindung kann auch in vorteilhafter Weise der Einspritzpumpenkolben und
der Verdrängerkolben über einen gemeinsamen Kipphebel angetrieben sein, wobei die
Angriffsstelle des Kipphebels am Verdrängerkolben auf kleinerem Radius des Kipphebels
liegt als die Angriffsstelle des Kipphebels am Einspritzpumpenkolben. Auf diese Weise
wird dem Erfordernis Rechnung getragen, daß der Hub des Verdrängerkolbens kleiner
ist als der Hub des Einspritzpumpenkolbens. Verdrängerkolben und Einspritzpumpenkolben
führen nun gleichsinnig ihren Hub aus, wobei den Bedingungen ungefähr Rechnung getragen
ist, daß der Verdrängerkolben seinen Arbeitsraum vor Förderbeginn des Einspritzkolbens
verkleinert, während auch der Einspritzpumpenkolben seinen Arbeitsraum bei seinem
Vorhub verkleinert, und daß der Verdrängerkolben nach Förderende des Einspritzpumpenkolbens
seinen Arbeitsraum vergrößert, wenn auch der Einspritzpumpenkolben beginnt, seinen
Arbeitsraum zu vergrößern. Bei einer solchen Anordnung eines Schwinghebels kann gemäß
der Erfindung der Stößel für den Antrieb des Verdrängerkolbens im Lagerbock der Achse
des Kipphebels geführt sein.
[0010] In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen schematisch
erläutert.
[0011] Fig. zeigt einen Axialschnitt durch eine in den Zylinderkopf eingesetzte Pumpedüse
mit einem durch einen Nocken angetriebenen Verdrängerkolben. Fig. 2 zeigt eine abgewandelte
Ausführungsform. Fig. 3 zeigt schematisch die Zuordnung des Verdrängerkolbens zum
Einspritzpumpenkolben. Fig. 4 zeigt die geometrische Anordnung des Verdrängerkolben-Nockens
relativ zum Einspritzpumpenkolben-Nocken. Fig. 5 und 6 zeigen den Verlauf der Brennstoffleitungen
im Niederdruckkreislauf, wobei Fig. 5 einen Schnitt in Linie V der Fig. 6 darstellt.
Fig. 7 zeigt eine andere Ausführungsform des Antriebes der Pumpedüse und des Verdrängerkolbens.
Fig. 8 zeigt ein Wegdiagramm des Verdrängerkolbens und des Einspritzpumpenkolbens
entsprechend einer Nockenanordnung gemäß Fig. 4.
[0012] Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ist die Pumpedüse 1 in den Zylinderkopf 2 eines
Dieselmotors eingesetzt. Der Einspritzpumpenkolben 3 ist durch einen Nocken 4, welcher
auf einer Nockenwelle 5 angeordnet ist, entgegen der Kraft einer Feder 6 angetrieben.
7 ist die Pumpenkolbenbüchse des Einspritzpumpenkolbens 3, welche Steueröffnungen
8 aufweist, die durch den Kolben bei Förderbeginn abgeschlossen werden und bei Förderende
durch eine Steuernut des Kolbens 3 aufgesteuert werden. 9 ist der Arbeitsraum des
Einspritzpumpenkolbens 3. 10 ist die Einspritzdüse, welcher der im Arbeitsraum 9
komprimierte Brennstoff zugeführt wird.
[0013] Über einen durch zwei O-Ringe 11 und 12 abgegrenzten Ringraum erfolgt die Brennstoffzufuhr
von einer Brennstoffzuführungsbohrung 14 zum Saugraum 13. In den Saugraum 13 ist
ein Filter 15 eingesetzt.
[0014] Im Gehäuse 16 der Pumpedüse 1 ist ein Verdrängerkolben 17 zu hin- und hergehender
Bewegung geführt und durch einen Nocken 18 entgegen der Kraft einer Feder 19 angetrieben.
Der Nocken 18 ist auf der selben Nockenwelle 5 angeordnet, auf welcher auch der Nocken
4, welcher auf den Rollenstößel 20 des Einspritzpumpenkolbens 3 wirkt, angeordnet
ist. Der Verdrängerkolben 17 ist in einer in das Gehäuse 16 eingesetzten Büchse 21
geführt und durch einen O-Ring 22 abgedichtet, so daß eine Vermischung des Brennstoffes
mit dem Motoröl mit Sicherheit vermieden wird. Der Arbeitsraum des Verdrängerkolbens
17 ist mit 23 bezeichnet. Durch Bohrungen 24 und 25 im Gehäuse 16 der Pumpedüse ist
der Arbeitsraum 23 des Verdrängerkolbens 17 mit dem Saugraum 13 verbunden. Die Bohrung
25 mündet in den Saugraum 13 an einer Stelle zwischen dem Filter 15 und der Steuerbohrung
8. Wenn der Verdrängerkolben 17 seinen Arbeitsraum 23 verkleinert, wird über die
Bohrungen 24, 25 Brennstoff aus dem Arbeitsraum 23 in den Ansaugraum 13 gepreßt und
auf diese Weise der Druck im Saugraum 13 erhöht. Beim Rückhub des Verdrängerkolbens
17 wird der Arbeitsraum 23 des Verdrängerkolbens 17 vergrößert und Brennstoff aus
dem Saugraum 13 zurückgesaugt, so daß der Druck im Arbeitsraum vermindert wird. Dies
erfolgt bei oder nach Förderende des Einspritzkolbens, so daß die durch den aus dem
Arbeitsraum 9 abgesteuerten Brennstoff im Saugraum 13 auftretende Druckspitze abgeschwächt
wird.
[0015] Die Ausführungsform nach Fig. 2 unterscheidet sich von der Ausführungsform nach Fig.
1 dadurch, daß die den Verdrängerkolben 17 führende Büchse 26 nicht in das Gehäuse
der Pumpedüse 27 eingesetzt ist, sondern in den Zylinderkopf 28. Der Arbeitsraum
29 des Verdrängerkolbens 17 ist über eine Bohrung 30 mit dem Saugraum 13 verbunden.
In diesem Falle mündet nun die Bohrung 30 in den Saugraum 13 vor dem Filter 15. Im
übrigen ist die Funktion der Ausbildung aus Fig. 2 dieselbe wie die Funktion der Ausbildung
nach Fig. 1.
[0016] Fig. 3 zeigt an Hand eines in größerem Maßstab gehaltenen Ausschnittes aus Fig. 2
schematisch die Zuordnung des Verdrängerkolbens 17 zum Einspritzpumpenkolben 3 gemäß
Fig. 1 und 2. Der untere Totpunkt des Verdrängerkolbens 17 ist mit a und der obere
Totpunkt mit b bezeichnet. Der untere Totpunkt des Einspritzpumpenkolbens 3 ist mit
c und der obere Totpunkt mit d bezeichnet.
[0017] Der Vorhub des Einspritzpumpenkolbens 3, das ist der Hub vom unteren Totpunkt bis
zum Förderbeginn, bei welchem die Steuerbohrungen 12 abgeschlossen werden, ist mit
e bezeichnet. Der Verdrängerkolben 17 verdrängt bei seinem Hub von seinem unteren
Totpunkt a bis zu seinem oberen Totpunkt b ein Brennstoffvolumen f. Dieses Brennstoffvolumen
f gelangt über die Bohrung 30 in den Saugraum 13 und erhöht dort während des Vorhubes
e den Brennstoffdruck. Bei der Bewegung des Verdrängerkolbens 17 vom oberen Totpunkt
b bis zum unteren Totpunkt a wird dieses Brennstoffvolumen f in den Arbeitsraum 29
des Verdrängerkolbens 17 zurückgesaugt und verringert damit den Brennstoffdruck im
Saugraum 13, so daß die bei Förderende im Saugraum auftretenden Druckspitzen abgeschwächt
werden.
[0018] Fig. 4 zeigt die geometrische Zuordnung des Nockens 18 für den Antrieb des Verdrängerkolbens
17 zum Nocken 4 für den Antrieb des Einspritzpumpenkolbens 3. Der mit dem Nocken 4
zusammenarbeitende Rollenstößel ist mit 20 und die Angriffsfläche der Verdrängerkolbens
ist mit 17 angedeutet. Die Darstellung nach Fig. 4 ist ungefähr um 90° gegenüber der
Darstellung nach Fig. 1 und 2 verdreht. Die beiden Nocken 4 und 18 drehen sich in
Richtung des Pfeiles 31. Während der Einspritzpumpenkolben 3 den Vorhub e vom unteren
Totpunkt c bis zum Förderbeginn h zurücklegt, wird der Verdrängerkolben 17 durch den
Nocken 18 vom unteren Totpunkt a bis zum oberen Totpunkt b bewegt, wobei das Brennstoffvolumen
f (Fig. 3) in den Saugraum 13 gedrückt wird. Nach Förderbeginn in Punkt h bewegt sich
der Verdrängerkolben 17 wieder in Richtung zum unteren Totpunkt a und vergrößert nach
Förderende i das Volumen des Saugraumes 23 um das Brennstoffvolumen f. Der Nocken
18 für den Antrieb des Verdrängerkolbens 17 eilt somit dem Nocken 4, welcher den Einspritzpumpenkolben
3 antreibt, vor.
[0019] Fig. 5 und 6 zeigen das Leitungsschema des durch die Vorpumpe unter Niederdruck gesetzten
Brennstoffes. Die Vorpumpe 32 fördert von einem Tank 33 über einen Federspeicher 34
Brennstoff in eine für mehrere Pumpedüsen 1 gemeinsame Zuführungsbohrung 35 im Zylinderblock
2. Der Ablauf des abgesteuerten Brennstoffes aus dem Zylinderblock 2 erfolgt über
eine Sammelablaufleitung 36, welche wieder für alle Pumpedüsen 1 gemeinsam ist. Aus
der Sammelzufuhrleitung 35 gelangt der Brennstoff zu den Pumpedüsen 1 über Zweigleitungen
37 zu den einzelnen Pumpedüsen 1, wobei in diese Zweigleitungen 37 in Richtung zu
den Pumpedüsen 1 öffnende Rückschlagventile 38 eingeschaltet sind. Von den einzelnden
Pumpedüsen gelangt der abgesteuerte Brennstoff über Zweigleitungen 39 in die Sammelabfuhrleitung
36, wobei in die Zweigleitungen 39 Überdruckventile 40 eingeschaltet sind, welche
in Richtung zur Ablaufleitung 36 öffnen.
[0020] Fig 7 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher der Einspritzpumpenkolben der Pumpedüse
41 über einen Kipphebel 42 und einen Stößel 43 angetrieben ist. 44 ist die Schwenkachse
des Kipphebels. Der Antrieb des Kipphebels 42 erfolgt über einen Nocken 45. Der Verdrängerkolben
46 ist in einer Büchse 47, welche in den Zylinderblock 48 eingesetzt ist, geführt.
Der Arbeitsraum 49 des Verdrängerkolbens ist durch eine Bohrung 50 im Zylinderblock
48 mit dem Saugraum 51 verbunden. Der Verdrängerkolben 46 wird über einen Stößel 52
entgegen einer Feder 53 angetrieben. Der Stößel 52 ist im Lagerbock 54 der Kipphebelachse
44 geführt. Im Zylinderblock ist wiederum entsprechend Fig. 5 und 6 eine Sammelzuführungsbohrung
55 vorgesehen, welche über Zweigleitungen 56 und Rückschlagventile 57 mit den Saugräumen
51 verbunden ist. Des weiteren ist entsprechend Fig. 5 und 6 eine Sammelabfuhrleitung
58 vorgesehen, welcher über Druckventile 59 und Zweigleitungen 60 mit den Saugräumen
51 der einzelnen Pumpedüsen 41 verbunden sind.
[0021] Die Angriffsstelle 61 des Kipphebels 42 am Stößel 52 des Verdrängerkolbens 46 ist
in kleinerem Radialabstand, u.zw. etwa im halben Radialabstand von der Kipphebelachse
44 angeordnet, als die Angriffsstelle 62 des Kipphebels 42 am Stößel 43 des Einspritzpumpenkolbens.
[0022] Im Wegdiagramm nach Fig. 8 zeigt die Kurve 63 den Hubverlauf des Einspritzpumpenkolbens
und die Kurve 64 den Hubverlauf des Verdrängerkolbens 17 gemäß Fig. 1 und 2. In gleicher
Weise wie gemäß Fig. 3 und 4 ist der untere Totpunkt des Einspritzpumpenkolbens 3
mit c und der obere Totpunkt des Einspritzpumpenkolbens 3 mit d bezeichnet. Der untere
Totpunkt des Verdrängerkolbens 17 ist mit a und der obere Totpunkt mit b bezeichnet.
Der Vorhub des Einspritzpumpenkolbens 3 ist mit e bezeichnet. Der Förderbeginn des
Einspritzpumpenkolbens ist mit h bezeichnet und das Förderende des Einspritzpumpenkolbens
ist mit i bezeichnet. Sowohl der Förderbeginn h als auch das Förderende i des Einspritzpumpenkolbens
(siehe Kurve 63) sind je nach Last und Spritzbeginn variabel. Beide Kurven 63 und
64 sind über den Weg 2π dargestellt. Aus diesem Diagramm ist ersichtlich, daß der
Verdrängerkolben 17 seinen oberen Totpunkt b (Kurve 64) ungefähr dann erreicht, wenn
der Förderbeginn h des Einspritzpumpenkolbens 3 (Kurve 63) erreicht ist. Bei Förderende
i des Einspritzpumpenkolbens (Kurve 63) hat der Verdrängerkolben 17 seinen Totpunkt
bereits überschritten (Kurve 64) und dämpft die Absteuerdruckspitze durch die durch
seine Aufwärtsbewegung verursachte plötzliche Volumszunahme.
1. Einspritzeinrichtung für Dieselmotoren, insbesondere Pumpedüse (1,41), bei welcher
der Brennstoff durch eine Vorpumpe (32) in einen Saugraum (13,51) gefördert wird,
welcher mit dem Arbeitsraum (9) des Einspritzpumpenkolben (3) über wenigstens eines
Steuerbohrung (8) in der Pumpenkolbenbüchse (7) verbindbar ist, wobei das Förderende
(i) des Einspritzpumpenkolbens (3) durch Absteuerung des Brennstoffes durch die Steuerbohrung
oder Steuerbohrungen (8) in den Saugraum (13,51) bestimmt wird, gekennzeichnet durch
wenigstens einen in einem von der Einspritzpumpenkolbenbüchse (7) gesonderten Zylinder
(21,47) geführten und zu hin- und hergehender Bewegung angetriebenen Verdrängerkolben
(17,46), dessen Arbeitsraum (23,29,49) mit dem Saugraum (13,51) in ständig offener
Verbindung steht, wobei der Verdrängerkolben (17,46) seinen Arbeitsraum (23,29,49)
vor Förderbeginn (h) des Einspritzpumpenkolbens (3) verkleinert und bei oder nach
Förderende (i) des Einspritzpumpenkolbens (3) vergrößert.
2. Einspritzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Brennstoffzuleitung
(37,56) zum Saugraum (13,51) ein in Richtung zum Saugraum öffnendes Rückschlagventil
(38,57) eingeschaltet ist.
3. Einspritzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in die
Brennstoffableitung (39,60) vom Saugraum (13,51) ein in Richtung vom Saugraum weg
öffnendes Überdruckventil (40,59) eingeschaltet ist.
4. Einspritzeinrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Anordnung einer mehreren Pumpedüsen (1,41) gemeinsamen Sammel-Brennstoffzuleitung
(35,55) und Sammel-Brennstoffableitung (36,58), welche Sammel-Leitungen mit den Saugräumen
(13,51) der einzelnen Pumpedüsen über Zweigleitungen (37,39;56,60) verbunden sind,
die Rückschlag ventile (38,57) und Überdruckventile (40,59) in die Zweigleitungen
eingeschaltet sind.
5. Einspritzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verdrängerkolben (17,46) bei Förderbeginn (h) des Einspritzpumpenkolbens (3)
ungefähr seinen oberen Totpunkt (b) erreicht.
6. Einspritzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verdrängerkolben (17,46) bei Förderende (i) des Einspritzpumpenkolbens (3)
seinen oberen Totpunkt (b) überschritten hat.
7. Einspritzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Anordnung eines Brennstofffilters (15) im Ansaugraum (13) die Verbindungsleitung
(25) vom Arbeitsraum (23) des Verdrängerkolbens (17) zum Saugraum (13) zwischen Brennstoffilter
(15) und Steuerbohrung (8) mündet.
8. Einspritzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verdrängerkolben (17) in seiner Führung, beispielsweise in einer eingesetzten
Büchse (21), durch einen O-Ring (22) abgedichtet ist.
9. Einspritzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verdrängerkolben (17) im Gehäuse (16) der Pumpedüse (1) angeordnet ist.
10. Einspritzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verdrängerkolben (17,46) in einer in den Motorzylinderkopf (28,48) eingesetzten
Büchse (26,47) geführt ist.
11. Einspritzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verdrängerkolben (17) parallel zur Achse der Einspritzpumpenkolbenbüchse (7)
angeordnet und durch einen Nocken (18) angetrieben ist, welcher auf der selben Nockenwelle
(5) angeordnet ist, auf welcher der den Einspritzpumpenkolben (3) betätigende Nocken
(4) angeordnet ist.
12. Einspritzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nocken (4,18) für den Antrieb des Einspritzpumpenkolbens (3) und für den Antrieb
des Verdrängerkolbens (17) auf der Motornockenwelle (5) angeordnet sind.
13. Einspritzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einspritzpumpenkolben (3) und der Verdrängerkolben (46) über einen gemeinsamen
Kipphebel (42) angetrieben sind, wobei die Angriffsstelle (61) des Kipphebels (42)
am Verdrängerkolben (46) auf kleinerem Radius des Kipphebels liegt als die Angriffsstelle
(62) des Kipphebels am Einspritzpumpenkolben.
14. Einspritzeinrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Stößel
(52) für den Antrieb des Verdrängerkolbens (46) im Lagerbock der Achse des Kipphebels
(42) geführt ist.
15. Einspritzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Nocken (18) für den Antrieb des Verdrängerkolbens (17) dem Einspritzpumpennocken
(4) voreilt.