[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein elektromechanisches Stellglied nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Ein solches Stellglied ist aus der DE-OS 32 41 254 bekannt.
[0002] Stellglieder der vorgenannten Art dienen insbesondere der Steuerung hydraulischer
Anlagen mittels Ventilen. Von ihnen wird in der Regel ein linearer Zusammenhang zwischen
der Stärke des dem Stellglied zugeführten elektrischen Erregerstroms und der von dem
Stellglied hervorgerufenen mechanischen Verstellung verlangt, wobei auf eine Hysteresefreiheit
zwischen Stromstärke und mechanischer Verstellung höchster Wert gelegt wird.
[0003] Bei dem bekannten elektromechanischen Stellglied ragt die in Abhängigkeit von der
Erregerstromstärke bewegte Stange zu beiden Seiten aus dem Gehäuse des Stellgliedes
heraus. Die Federanordnung, gegen deren Wirkung der Anker und damit die Stange vom
Feld des Erregermagneten bewegt wird, besteht dabei aus zwei Schraubenfedern zu beiden
Seiten des Gehäuses, die sich zwischen jeweils einer Gehäusewand und einem auf der
Stange befestigten Ring abstützen. Diese Schraubenfedern sind somit Umgebungseinflüssen
ausgesetzt. Auch wenn die Schraubenfedern derart um die Stange zentriert sind, daß
sie die Oberfläche der Stange nicht berühren und daher dort keine Reibung hervorrufen,
sind durch diese Konstruktion der Federanordnung bedingte Hystereseeffekte der vorgenannten
Art doch nicht auszuschließen. Es liegt in der Natur einer Schraubenfeder, daß deren
Durchmesser bei Kontraktion und Expansion, wenn auch gering, ändert, so daß die Federenden
auf den Auflageflächen, an denen sie abgestützt sind, Gleitbewegungen in radialer
Richtung ausführen. Solche Gleitbewegungen können indessen nur unter Überwindung von
Haftreibungskräften ausgeführt werden, woraus sich die vorerwähnten Hystereseeffekte
erklären, die zu einer Nichtlinearität im Zusammenhang zwischen dem Erregerstrom und
der mechanischen Verstellung des Stellgliedankers führen.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein elektromechanisches Stellglied
der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem eine Hysterese zwischen dem Erregerstrom
und der mechanischen Bewegung des bewegten Elementes minimiert ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Stellglied besteht demnach die Federanordnung aus einer
im wesentlichen flachen Federscheibe, die an der bewegten Stange und am feststehenden
Gehäuse des Stellgliedes befestigt ist und die derart gestaltet ist, daß sie auf Torsion
beansprucht wird, wobei keinerlei Reibung zwischen der Feder und Teilen, an denen
die Federscheibe abgestützt ist, auftritt.
[0007] Vorzugsweise ist die Feder in ihrer Mitte mit einer Büchse versehen, die an der Stange
befestigt, vorzugsweise auf die Stange aufgeschraubt ist und von der die Federscheibe
frei wegsteht. Der äußere Rand der Federscheibe ist im Gehäuse zweckmäßigerweise zwischen
einer der Endwände, die die den Kolben aufnehmende Kammer begrenzen, und dem Gehäuse
eingeklemmt, vorzugsweise unter Zwischenlage eines Abstandsringes, so daß die Federscheibe
an ihrem gesamten Umfang gleichmäßig eingespannt ist.
[0008] Zur weiteren Verringerung von Reibungswirkungen trägt bei, wenn die notwendigerweise
bewegliche Abstützung der Stange im Gehäuse mittels eines Kugellagers erfolgt. Auch
die Federscheibe selbst trägt zur Abstützung der Stange in radialer Richtung bei,
was ein besonderer Vorteil ist, weil diese Abstützung frei jeglicher Gleitreibung
ist.
[0009] In vorteilhafter Weise ist die Erfindung auch bei einem elektromechanischen Stellglied
einsetzbar, das wenigstens zwei Permanentmagnete enthält, die in der Lage sind, den
Anker wahlweise in einer der Endstellungen festzuhalten, auch wenn der Erregerstrom
durch die Magnetspule abgeschaltet ist.
[0010] Die Erfindung, ihre Merkmale und Weiterbildungen sowie deren Vorteile sollen nachfolgend
unter Bezugnahme auf ein in den Zeichnungen dargestelltes Ausführungsbeispiel eines
elektromechanischen Stellgliedes näher erläutert werden. Es zeigt:
Fig. 1 einen Axialschnitt durch ein elektromechanisches Stellglied mit den Merkmalen
der Erfindung, und
Fig. 2 eine Draufsicht auf die in dem Stellglied verwendete Federscheibe.
[0011] Man erkennt in Fig. 1 ein Gehäuse 1 von im wesentlichen kreisförmigem Querschnitt.
Das Gehäuse 1 weist einen zylindrischen Mantel 2 auf, der am einen Ende in eine senkrecht
dazu verlaufende Stirnwand 3 übergeht. An der der Stirnwand 3 gegenüberliegenden Seite
ist das Gehäuse 1 von einem Deckel 4 abgeschlossen. Das Gehäuse ist mittels Bolzen
5, von denen in der Zeichnung ein einzelner dargestellt ist, auf dem Körper 6 einer
von dem Stellglied zu beeinflussenden Einheit (nicht dargestellt) unter Zwischenlage
eines elastischen Dichtungsringes 7 befestigt, wobei der Deckel 4 auf dem Körper 6
aufliegt und durch das Festziehen der Bolzen 5 teilweise in das zylindrische Gehäuse
1 hineingedrückt ist.
[0012] In das Gehäuse 1 sind zwei Endwände 8 und 9 eingesetzt, die durch eine Hülse 10 aus
magnetisch permeablem Material auf gegenseitigen Abstand gehalten sind. Die Endwände
8 und 9 haben im wesentlichen kreisförmigen Umriß und stützen sich an der Innenwand
des Gehäusemantels 2 ab. Sie haben im Axialschnitt jeweils eine im wesentlichen trapezförmige
Gestalt und sind in der Mitte jeweils mit einer Bohrung 11 versehen, die von einer
hohlen Stange 12 durchdrungen ist.
[0013] Die hohle Stange 12 trägt auf dem etwa in der Mitte des Gehäuses 1 liegenden Abschnitt
einen Anker 13 aus magnetisch permeablem Material, der an der Stange 12 befestigt
ist. Dieser Anker befindet sich in einer Kammer 14, die von den Endwänden 8 und 9
begrenzt ist. In der in Fig. 1 dargestellten Mittenstellung des Ankers 13 ist zwischen
dessen Stirnseiten 13a bzw. 13b und den diesen gegenüberstehenden Abschnitten 8a bzw.
9a der Endwände 8 bzw. 9 jeweils ein Zwischenraum ausgebildet. Diese Zwischenräume
erlauben eine Bewegung des Ankers 13 in axialer Richtung.
[0014] Im in Fig. 1 rechts liegenden Endbereich der Stange 12 trägt diese ein Außengewinde
12a, auf die eine mit einem Innengewinde versehene Büchse 15 aufgeschraubt ist, die
mit einer im wesentlichen kreisförmigen Federscheibe 16 fest verbunden ist. Die Büchse
15 und die Federscheibe 16 können einstückig ausgebildet sein, es kann aber auch die
Federscheibe an der Büchse 15 durch geeignete mechanische Maßnahmen, wie Bördeln,
Löten, Schweißen oder dergleichen befestigt sein. Die Büchse 15 mit der Federscheibe
16 ist auf der Stange 12 durch eine Kontermutter 17, die auf das Gewinde 12a geschraubt
ist, festgelegt. Die Federscheibe 16 liegt an ihrem äußeren Randbereich an einem Abstandsring
18 an, der in der Kehle am Übergang zwischen dem zylindrischen Mantel 2 und der Stirnwand
3 des Gehäuses 1 liegt. Auf der anderen Seite liegt der Randbereich der Federscheibe
16 an einem in axialer Richtung vorstehenden Rand 9b der zweiten Endwand 9 an. Durch
das Festziehen der Bolzen 5 überträgt sich die von diesen hervorgerufene Druckkraft
über den Deckel 4, den Rand der ersten Endwand 8, die Hülse 10 und den Rand der zweiten
Endwand 9 auf den Randbereich der Federscheibe 16, so daß diese zwischen dem axial
vorstehenden Rand 9b und dem Abstandsring 18 festgespannt ist. In der in Fig. 1 dargestellten
Mittelstellung des Ankers 13 ist die Federscheibe 16 entspannt.
[0015] Radial außerhalb des Ankers 13 ist auf einem Absatz der ersten Endwand 8 ein erster
ringförmiger Permanentmagnet 19 angebracht, der in axialer Richtung polarisiert ist.
Dieser erstreckt sich teilweise über den Anker 13. An ihn schließt sich in axialer
Richtung ein ringförmiges Polstück 20 an. In gleicher Weise ist auf einem Absatz an
der zweiten Endwand 9 ein zum ersten Permanentmagneten entgegengesetzt gepolter zweiter
Permanentmagnet 21 angebracht, an den sich in axialer Richtung ein ringförmiges Polstück
22 anschließt. Zwischen den beiden einander zugewandten Polstücken 20 und 22 befindet
sich ein federnder Abstandsring 23, der die Polstücke gegen die zugehörigen Permanentmagnetringe
19 bzw. 21 drückt. Die Permanentmagneten 19 und 21 können an den Endwänden 8 bzw.
9 festgeklebt sein und die Polstücke können an den zugehörigen Permanentmagneten ebenfalls
festgeklebt sein, so daß auf den Abstandsring 23 ggf. verzichtet werden kann. Die
Permanentmagneten, die Polstücke und der Abstandsring begrenzen die vorerwähnte Kammer
14 in radialer Richtung.
[0016] Radial außerhalb umgibt die vorgenannte Anordnung eine Erregerspule 24, deren Anschlußleitungen
25 durch Öffnungen in der ersten Endwand 8, dem Deckel 4 und dem Körper 6 verlaufen.
Die Hülse 10 schließt den von der Erregerspule 24 erzeugbaren magnetischen Kreis außerhalb
der Erregerspule 24.
[0017] Am in der Fig. rechten Ende weist die hohle Stange 12 einen mit einem Innengewinde
versehenen Abschnitt auf, in den ein mit einem Gewinde versehener Stellstab 26 eingeschraubt
ist. Auf das aus der Stange 12 vorstehende Ende des Stellstabes 26 ist eine Kontermutter
27 aufgeschraubt. Der Endabschnitt der Stange 12 mit dem Ende des Stellstabes 26 und
der darauf aufgeschraubten Kontermutter erstrecken sich in einen an der Gehäusestirnwand
3 ausgebildeten tubusförmigen Kragen 28, der von einer abnehmbaren Verschlußkappe
29 abgeschlossen ist.
[0018] Die Stange 12 ist an ihrem linken Ende im Deckel 4 des Gehäuses mittels eines Kugellagers
30 axial verschiebbar gelagert. Zwischen dem Stellstab 26 und der Innenwand der hohlen
Stange 12 befindet sich ein Ringraum 31, von welchem aus sich Bohrungen 32 in der
Wand der Stange 12 erstrecken und durch die ein Dämpfungsfluid in den von dem Gehäuse
1 umschlossenen Hohlraum geleitet werden kann.
[0019] Es sei schließlich erwähnt, daß die ersten und zweiten Endwände 8 und 9 aus einem
magnetisch permeablen Material bestehen. Das Gehäuse 1 hat keinen Einfluß auf den
magnetischen Kreis und kann aus einem beliebigen Material bestehen.
[0020] Ggf. kann das Gehäuse teilweise entfallen. So kann statt des Gehäuses 1 mit Stirnwand
3 und Deckel 4 auch eine Bauform gewählt werden, bei der die Endwände 8 und 9 zusammen
mit der dazwischen angeordneten Hülse 10 über Zugschrauben, die sich über die gesamte
Anordnung erstrecken, mit dem Körper 6 verspannt sind, wobei Stirnwand 3 und Deckel
4 durch Ringscheiben ersetzt sind. Die Hülse 10 kann dabei zweckmäßigerweise aus zwei
Ringen aufgebaut sein, an deren Trennfuge die Anschlußleitungen 25 der Erregerspule
24 austreten.
[0021] Fig. 2 zeigt die Federscheibe 16 in Draufsicht. Man erkennt in der Mitte der Federscheibe
die mit dem Innengewinde versehene Büchse 15. Wie aus Fig. 2 ferner zu entnehmen ist,
sind in der Federscheibe 16 zwei Schlitze 16a ausgebildet, die spiralförmig verlaufen
und im vorliegenden Falle um 180° gegeneinander versetzt angeordnet sind. Es sei angemerkt,
daß auch mehr solcher Schlitze 16a ausgebildet sein können, beispielsweise drei Schlitze,
die jeweils um 120° gegeneinander versetzt angeordnet sind. Aufgrund dieser Schlitze
16a kann der Randbereich der Federscheibe 16 gegenüber der Büchse 15 in axialer Richtung
der Gesamtanordnung, d.h. in bezug auf Fig.2 senkrecht zur Zeichenebene elastisch
bewegt werden, wobei die Zwischenabschnitte, die den Randbereich mit dem Zentrum der
Federscheibe verbinden, eine Torsion erfahren.
[0022] Aufgrund der dargestellten und zuvor erläuterten Konstruktion läßt sich die Federscheibe
16 auf der Stange 12 so einstellen, daß im entspannten Zustand der Federscheibe 16
der Anker 13 in der Mitte zwischen den beiden Abschnitten 8a und 9a der Endwände 8
und 9 unter Ausbildung gleich breiter Luftspalte befindet. Eine Justierung dieser
Stellung kann durch entsprechendes Einschrauben der Stange in das Gewinde der Büchse
15 vorgenommen werden. Anschließend wird diese Stellung mit Hilfe der Kontermutter
17 fixiert. Im fertig montierten Zustand des elektromechanischen Stellgliedes, d.h.
nach Anbringung an dem Körper 6 läßt sich eine Einstellung der Lage des Ankers in
bezug auf die in der mit ihm verbundenen Einheit (nicht dargestellt) im Körper 6 mittels
des Stellstabes 26 erzielen, der nach Abnehmen der Verschlußkappe 29 und Lösen der
Kontermutter 27 durch Verdrehen in passender Weise eingestellt werden kann, woraufhin
die Kontermutter 27 wieder festgezogen und die Verschlußkappe 29 wieder aufgesetzt
werden.
[0023] Der Zusammenbau des dargestellten Stellgliedes vollzieht sich sehr einfach. Die dargestellten
Einzelteile werden nacheinander in das Gehäuse 1 eingesetzt, beginnend mit dem Abstandsring
18. Anschließend wird eine aus Stange 12, Federscheibe 16 und Anker 13 vormontierte
Unterbaugruppe in das Gehäuse 1 eingeschoben. Ggf. können auch der Magnetring 21 und
das Polstück 22 bereits an der Endwand 9 befestigt sein. Sodann werden die Feldspule
24 und die Abstandshülse 10 eingeschoben, wonach die erste Endwand 8, die ggf. schon
ihren Permanentmagneten 19 und das Polstück 20 trägt, unter Zwischenlage des Abstandsringes
23 in das Gehäuse 1 eingesetzt. Schließlich wird der Deckel 4 auf die Stange 12 aufgeschoben.
Diese Gesamtanordnung wird dann mittels der Bolzen 5 auf dem Körper 6 befestigt.
[0024] Alternativ kann auch nach dem Einsetzen des Abstandsringes 18 zunächst die Federscheibe
16 mit der Büchse 15 und anschließend die zweite Endwand 9 eingesetzt werden, woraufhin
die Stange 12 mit dem Anker 13 in die Büchse eingeschraubt wird. Der übrige Zusammenbau
vollzieht sich dann wie zuvor beschrieben. Es ist hervorzuheben, daß mit Ausnahme
der Befestigung des Federringes an der Stange 12 keine Teile innerhalb des Gehäuses
1 miteinander fest verbunden zu werden brauchen. Der Stab 26 mit der Kontermutter
27 stellt nur eine besonders vorteilhafte Ausführungsform dar. Auf sie kann ggf. verzichtet
werden, wenn die Stange 12 unmittelbar mit der zu betätigenden Einheit verbunden ist.
[0025] Im Betrieb wird durch Erregung der Spule 24 mittels eines Gleichstromes je nach Stromrichtung
und Stromstärke der Anker 13 mit der Stange 12 nach links oder rechts verschoben,
wobei der eine Luftspalt zwischen der einen Stirnfläche des Ankers und dem gegenüberliegenden
Abschnitt der einen Endwand kleiner und der entsprechende Luftspalt auf der anderen
Seite des Ankers größer wird. Dabei verbiegt sich die Federscheibe 16, ohne daß sie
dabei an irgendeinem Gegenstand reibt. Durch die Kugellagerung der Stange 12 bei 30
sind Reibungseinflüsse auf ein Minimum reduziert. Der magnetische Kreis, der von der
Erregerspule 24 erzeugt wird, verläuft torisch um die Spule 24 durch die Hülse 10
aus magnetisch permeablem Material, weiterhin durch die eine Endwand, den Anker und
die andere Endwand.
[0026] Wie dargestellt, sind in dem elektromechanischen Stellglied zwei axial entgegengesetzt
zueinander polarisierte ringförmige Permanentmagneten 19 und 21 mit zugehörigen Polstücken
20 bzw. 22 angeordnet, die bewirken, daß der Anker in jeder der Endstellungen, die
er bei maximaler Auslenkung erreicht, festgehalten wird, auch wenn kein Strom durch
die Erregerspule 24 fließt. Wenn dieser Effekt nicht erwünscht ist, sind die Permanentmagnetringe
19 und 21 sowie die mit ihnen verbundenen Polstücke 20 und 22 und der Abstandsring
23 wegzulassen.
[0027] Die Wirkungsweise des vorgenannten Selbsthalteeffektes, der durch die Permanentmagnetringe
19 und 21 zusammen mit den zugehörigen Polstücken 20 und 22 hervorgerufen wird, ist
in der eingangs erwähnten DE-OS 32 41 254 ausführlich beschrieben, so daß auf deren
Offenbarung an dieser Stelle ersatzweise Bezug genommen werden kann.
[0028] Bemerkenswert ist ferner, daß bei der dargestellten und erläuterten Konstruktion
der gesamte Innenraum des elektromechanischen Stellgliedes von außen mit einem Fluid
befüllbar ist und mit einem äußeren Fluidkreis in Verbindung sein kann. Dieses Fluid
ruft in dem Stellglied eine Bewegungsdämpfung des Ankers hervor, die Überschwingungen
und ein Prellen vermeidet. Das Fluid kann ein geeignetes Öl sein.
[0029] Besonders vorteilhaft ist, daß die Federanordnung aufgrund der scheibenförmigen Ausführung
der Feder sehr flach ist und gegen Umgebungseinflüsse geschützt ist, da sie im Gehäuse
des Stellgliedes angeordnet ist. Es ist weiterhin von Vorteil, daß das Stellglied
auch nach vollständiger Montage an der zu steuernden Einheit unabhängig von dieser
justiert werden kann.
1. Elektromechanisches Stellglied mit einem Gehäuse (1), einer darin befindlichen,
durch im Abstand voneinander angeordnete erste und zweite Endwände (8, 9) begrenzten
Kammer (14), einer verschiebbar in dem Gehäuse (1) angeordneten, aus dem Gehäuse (1)
herausragenden Stange (12), an der ein in der Kammer (14) angeordneter Anker (13)
befestigt ist, der mit der Stange (12) in Axialrichtung derselben zwischen einer ersten
Endstellung, bei der eine erste Stirnfläche (13a) des Ankers (13) an der ersten Endwand
(8) anliegt, und einer zweiten Endstellung, bei der die gegenüberliegende (zweite)
Stirnfläche (13b) des Ankers (13) an der zweiten Endwand (9) anl i egt, verschiebbar
ist, einer den Anker (13) umgebenden, im Gehäuse (1) befestigten Erregerspule (24),
einer außen um die Erregerspule (24) angeordneten Einrichtung (10) zum Schließen eines
von der Erregerspule (24) erzeugbaren magnetischen Kreises und einer Federanordnung
(16), die an der Stange (12) und dem Gehäuse (1) abgestützt ist und im Sinne einer
den Anker (13) in seine axiale Mittenstellung bringenden Weise auf die Stange (12)
einwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß die Federanordnung aus einer einzigen, im wesentlichen flachen Scheibe (16) besteht,
die in ihrer Mitte an der Stange (12) fest angebracht und in ihrem Randbereich an
dem Gehäuse (1) befestigt ist und die wenigstens einen etwa spiralförmig verlaufenden
Schlitz (16a) aufweist.
2. Stellglied nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Federscheibe (16) zwei Schlitze (16a) aufweist, die um 180° gegeneinander
versetzt in der Federscheibe (16) ausgebildet sind.
3. Stellglied nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Federscheibe (16) in ihrer Mitte mit einer Büchse (15) verbunden ist, die
an der Stange (12) befestigt ist.
4. Stellglied nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,, daß die Büchse (15) ein Innengewinde aufweist, das auf die mit einem Außengewinde
(12a) versehene Stange (12) aufgeschraubt ist.
5. Stellglied nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Federscheibe (16) mittels einer Kontermutter (17) auf der Stange (12) festgelegt
ist.
6. Stellglied nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) eine Stirnwand (3) aufweist, in der Kehle zwischen dem Gehäusemantel
(2) und der Stirnwand (3) ein Abstandsring (18) angeordnet ist und die Federscheibe
(16) mit ihrem Randbereich zwischen der benachbarten Endwand (9) und dem Abstandsring
(18) eingespannt ist.
7. Stellglied nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) von einem stirnseitigen Deckel (4) abgeschlossen ist, der mit
Druck in den Gehäuse mantel (2) eingesetzt ist, welcher Druck über die Endwände (8,
9) und eine dazwischen angeordnete Abstandshülse (10) aus magnetisch permeablem Material,
die den magnetischen Kreis schließt, auf den Randbereich der Federscheibe (16) übertragen
wird.
8. Stellglied nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stange (12) an dem Gehäuse (1) mittels wenigstens eines Kugellagers (30)
axial beweglich gelagert ist.
9. Stellglied nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gehäuse (1) wenigstens zwei axial polarisierte Permanentmagnete (19, 21)
angeordnet sind, von denen ein erster Magnet (19) nahe der einen (ersten) Endwand
(8) angeordnet ist und einen ersten kurzen magnetischen Kreis durch den Anker (13)
und den dessen erster Stirnfläche (13a) gegenüberliegenden Abschnitt (8a) der einen
(ersten) Endwand (8) erzeugt, der die andere (zweite) Endwand (9) nicht durchdringt,
und einen ersten langen magnetischen Kreis durch den Anker (13), die Endwände (8,
9) und die Einrichtung (10) erzeugt, der den der ersten Ankerstirnfläche (13a) gegenüberliegenden
Abschnitt (8a) der ersten Endwand (8) nicht durchdringt, und ein zweiter, gegensinnig
gepolter Magnet (21) nahe der anderen (zweiten) Endwand (9) angeordnet ist und einen
zweiten kurzen magnetischen Kreis durch den Anker (13) und den dessen zweiter Stirnfläche
gegenüberliegenden Abschnitt (9a) der zweiten Endwand (9) erzeugt, der die erste Endwand
(8) nicht durchdringt, und einen zweiten langen magnetischen Kreis durch den Anker
(13), die Endwände (8, 9) und die Einrichtung (10) erzeugt, der den der zweiten Ankerstirnfläche
(13b) gegenüberliegenden Abschnitt (9a) der zweiten Endwand (9) nicht durchdringt.
10. Stellglied nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stange (12) hohl ist und mit wenigstens einer Querbohrung (32) versehen ist,
durch die hindurch der Gehäuseinnenraum mit einem Dämpfungsfluid erfüllbar ist.
11. Stellglied nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Stange (12) hohl ist und wenigstens in einem Teilabschnitt mit einem Innengewinde
versehen ist, in das ein Stellstab (26) zur Verbindung mit einem von dem Stellglied
zu betätigenden Element einstellbar eingeschraubt ist.
12. Stellglied nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellstab (26) mittels einer Kontermutter (27) an der Stange (12) festgelegt
ist.