[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messung des Zugwiderstandes eines Strangs
von Tabakfasern der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
[0002] Bei der Qualitätskontrolle von Cigaretten kommt dem Zugwiderstand der Cigarette
eine große Bedeutung zu, da sich aus einer Zugwiderstands-Messung auf relativ einfache
Weise feststellen läßt, ob eine Cigarette das gewünschte Zugvolumen ermöglicht. Das
Zugvolumen einer Cigarette wird wiederum einerseits durch die Abrauchgewohnheiten
des Rauchers und andererseits durch ihren Zugwiderstand bestimmt.
[0003] Um also dem Raucher einer bestimmten Markencigarette immer das gleiche Zugvolumen
zu gewährleisten, muß - bei Konstanthaltung des subjektiven Para meters, nämlich
der Abrauchgewohnheiten dieses Rauchers - der Zugwiderstand auf einem festen Wert
gehalten werden.
[0004] Um die Aufrechterhaltung dieses konstanten Zugwiderstands-Wertes zu gewährleisten,
werden in Stichprobenkontrollen einzelne Cigaretten aus der laufenden Produktion
herausgenommen und ihr Zugwiderstand mit einem Gerät bestimmt, wie es bspw. in dem
Artikel "Zur Messung von Abrauch-Parametern mit Hilfe von Meßgrößenumformern", veröffentlicht
in "Beiträge zur Tabakforschung", Band 6, Heft 1, Juli 1971, beschrieben ist. Dabei
wird die Cigarette mittels einer Gummilippe an eine Rauchmaschine angeschlossen,
die bspw. einen Gasstrom mit konstantem Volumen durch die Cigarette zieht. Entsprechend
den üblichen Normierungen sollte das konstante Strömungsvolumen an der Austrittsseite
17,5 cm³/sek. betragen.
[0005] Durch den Strömungswiderstand der Cigarette tritt zwischen der Eintrittsseite und
der Austrittsseite des Gasstroms ein Druckabfall auf, der als "Zugwiderstand" bezeichnet
wird und mittels eines Druckaufnehmers gemessen werden kann.
[0006] Als Alternative hierzu ist es im Prinzip auch möglich, bei konstantem Druckabfall
das die Cigarette passierende Gasvolumen zu messen.
[0007] Diese Geräte sind jedoch nur für die Durchführung von Stichprobenkontrollen geeignet,
können also nicht für die laufende, kontinuierliche Messung des Zugwiderstandes aller,
bspw. von einer bestimmten Cigarettenmaschine hergestellten Cigaretten eingesetzt
werden, da jede Cigarette einzeln in das Gerät eingesetzt und gemessen werden muß.
Diese Stichproben können nur in bestimmten Zeitabständen durchgeführt werden, so
daß es im allgemeinen nicht möglich ist, durch entsprechende Regelung des Verfahrensablaufs
sofort auf eine festgestellte Änderung des Zugwiderstandes der Cigarette zu reagieren.
[0008] Aus der GB-PS 1 588 506 ist eine Vorrichtung zur Messung des Zugwiderstandes eines
Strangs von Filterfasern bekannt, mit der der Druckabfall an dem Strang in einem Bereich
erfaßt wird, an dem der Strang nahezu seinen endgültigen Querschnitt erreicht hat.
Dabei wird darauf abgestellt, den Druckabfall an einer Stelle hinter dem kleinsten
Querschnitt des Strangs aus Filtermaterial zu erfassen, weil dort die Filterfasern
ihre endgültige Lage erreicht haben und deshalb durch die den Strang passierende Luft
nicht mehr verschoben werden können. Die Hauptkompression des Strangs erfolgt mittels
eines Rades, während die Formgebung und anschließende Kompression durch einen Formatfinger
durchgeführt wird, der in Bewegungsrichtung des Strangs hinter dem Rad angeordnet
ist.
[0009] Eine Vorrichtung zur Messung des Zugwiderstandes eines Strangs von Tabakfasern der
angegebenen Gattung geht aus der DE-AS 1 166 069 hervor und weist eine Quelle für
einen den Strang passierenden Gasstrom sowie einen Meßwertaufnehmer für die Ermittlung
des am Strang auftretenden Druckverlustes des Gasstroms bei konstantem Gasvolumen
oder des den Strang passierenden Gasvolumens bei konstantem Druckverlust auf. Dabei
führt eine Pumpe die Luft durch den Tabakstrom hindurch in einen umgrenzten Raum von
gleichbleibendem Volumen, der zwischen einem Trog, durch den das Formatband den Tabakstrom
hindurchzieht, und einem diesen gegenüberliegenden Teil, etwa einem ansich bekannten
Preßschuh oder einer Zunge, gebildet ist.
[0010] Dadurch wird zwar die kontinuierliche Messung des Zugwiderstandes eines Strangs von
Tabakfasern möglich; der so ermittelte Wert ist auch spezifisch für den Strang von
Tabakfasern, so daß man den so ermittelten Zugwiderstand für die Prozessregelung einsetzen
kann.
[0011] Nachteilig ist jedoch, daß der so ermittelte Zugwiderstand des Strangs von Tabakfasern
nicht mit dem Zugwiderstand der fertigen Cigarette korreliert, der einen sehr wesentlichen
Produkt-Parameter darstellt, weil er ein wesentliches Charakteristikum für einen
bestimmten Cigarettentyp ist.
[0012] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Messung des
Zugwiderstandes eines Strangs von Tabakfasern der angegebenen Gattung zu schaffen,
bei der die oben erwähnten Nachteile nicht auftreten.
[0013] Insbesondere soll eine Meßvorrichtung vorgeschlagen werden, deren Meßwert in genau
definierter Weise mit dem Zugwiderstand der aus dem Tabakstrang hergestellten, fertigen
Cigaretten korreliert ist.
[0014] Dies wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale erreicht.
[0015] Zweckmäßige Ausführungsformen werden durch die Merkmale der Unteransprüche definiert.
[0016] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile beruhen auf folgender Funktionsweise, die
am Beispiel der kontinuierlichen Herstellung von Cigaretten erläutert werden soll:
Bei der Cigarettenherstellung wird der aus einem Verteiler kommende Tabakstrom in
einem Luftstrom zu einem perforierten Saugband befördert, wodurch ein kontinuierlicher
Tabakstrang entsteht. An sogenannten "Trimmerscheiben" wird dieser Tabakstrang bei
einer gewichtsgeregelten Maschine auf sein Soll-Gewicht gebracht und mit Hilfe des
Saugbandes zu einer Übergabestelle gefördert. Hier wird der Tabakstrang, der zu diesem
Zeitpunkt noch unverdichtet ist, durch ein Formatband übernommen, das mit dem Cigaretten-Papier
belegt ist. In einem nachgeschalteten Formatfinger wird der Tabakstrang, der etwa
kreisförmigen Querschnitt hat, kontinuierlich von dem hier vorliegenden Durchmesser
von etwa 11 mm auf einen Durchmesser von etwa 6,8 mm verdichtet. Diese Verdichtung
des Tabakstrangs über den Durchmesser der fertigen Cigarette hinaus, der etwa 8 mm
beträgt, ist für die am Ende des Formatfingers beginnende Umhüllung des Tabakstrangs
mit dem Cigaretten-Papier erforderlich.
[0017] Diese Umhüllung des Tabakstrangs mit dem Cigaretten-Papier erfolgt durch die seitliche
Aufrichtung des Formatbandes, wobei das eine Ende des Cigaretten-Papiers aus dieser
Format-Einrichtung vorsteht und mit einer Leimschicht versehen wird. In einer anschließenden,
beheizten Vorrichtung wird das beleimte Ende des Cigaretten-Papiers umgelegt und
verklebt.
[0018] Der so hergestellte, mit dem Cigaretten-Papier umhüllte Endlosstrang durchläuft
eine Durchmesserprüfeinrichtung und wird dann auf die gewünschte Cigarettenlänge
geschnitten.
[0019] An einer Stelle des Formatfingers, deren Lage von der Länge des Formatfingers und
seiner Neigung abhängt, beträgt der Durchmesser des verdichteten Strangs etwa 7,85
mm, ist also gleich dem Durchmesser der fertigen Cigarette, jedoch ohne die doppelte
Dicke des Cigaretten-Papiers.
[0020] Durch Untersuchungen wurde nun festgestellt, daß der Druckabfall eines Gasstroms
mit konstantem Volumen, der in den verdichteten Tabakstrangs unter dem Formatfinger
an einer Stelle eingeleitet wird, an der der Tabakstrang einen Durchmesser von etwa
7,85 mm hat, sehr exakt mit dem Druckabfall in der fertigen Cigarette korreliert,
also ein exaktes, reproduzierbares Maß für den Zugwiderstand der fertigen Cigarette
darstellt.
[0021] Beaufschlagt man also bei der Cigarettenherstellung den Tabakstrang an dieser Stelle
durch einen Gasstrom mit konstantem Volumen und mißt dabei den am Tabakstrang auftretenden
Druckabfall, so läßt sich aus dem Druckabfall in der üblichen Weise der Zugwiderstand
der Cigaretten berechnen, die im Verlaufe der weiteren Verarbeitung aus diesem Tabakstrang
herstellt werden.
[0022] Bereits geringe Schwankungen des Zugwiderstandes können also noch während der Produktion
sofort erfaßt und bspw. zur Regelung des Verfahrensablaufes herangezogen werden.
[0023] Erfolgt die Zuführung des Gasstroms zu der Öffnung im Formatfinger über eine "kritisch
durchströmte Düse", also eine Düse, die der Gasstrom mit kritischer Geschwindigkeit
verläßt, so ergibt sich ein extrem konstantes Strömungsvolumen, wie es für die exakte
Ermittlung des Druckverlustes am Strang erforderlich ist. Die kritisch durchströmte
Düse ist in der Lage, unabhängig vom eventuell entstehenden Gegendruck, das konstante
Gasvolumen zu liefern.
[0024] Die üblichen, aus gehärtetem Stahl hergestellten Formatfinger sind als "Sensor-Basis"
nicht geeignet, da einerseits die noch zu erläuternde, erwünschte Ausgestaltung der
Öffnung (en) problematisch wird, und andererseits diese Formatfinger den auftretenden
Belastungen nicht standhalten. Insbeson dere die Ausbildung mehrerer Öffnungen in
dem Formatfinger führt zu einer Verringerung der mechanischen Festigkeit, so daß Formatfinger
aus Hartmetall verwendet werden, also durch Pressen und Sintern hergestellte Legierungen
großer Härte auf der Basis von Karbiden, wie sie bspw. unter dem Warenzeichen "WIDIA"
vertrieben werden.
[0025] Für die Erfassung des Druckabfalls an dem Strang können die üblichen Druckaufnehmer
eingesetzt werden, die für die Messung von gasförmigen Medien geeignet sind und einen
geeigneten Meßbereich haben.
[0026] Der Druckaufnehmer sollte axial zur Einströmrichtung des Gasstroms in den Strang
angeordnet sein, damit auch kurzzeitige Dichte-Schwankungen des Strangs, die zu einer
Änderung des Druckabfalls führen und eine Druckwelle im Gasstrom erzeugen, erfaßt
und berücksichtig werden können.
[0027] Wenn der Zugwiderstand über eine etwas größere Stranglänge ermittelt werden muß,
sollte der Druckaufnehmer senkrecht zur Einströmrichtung des Gasstroms in den Strang
angeordnet werden. Es ist auch möglich, den Druckaufnehmer außerhalb des eigentlichen
Maschinenbereiches aufzubauen.
[0028] Die Form, Größe und Zahl der Öffnungen im Formatfinger, durch die der Strang mit
dem Gasstrom beaufschlagt wird, hängen von der Bauform des Formatfingers sowie von
den Eigenschaften des Strangs ab.
[0029] Darüberhinaus muß jedoch darauf geachtet werden, daß die Kanten der Öffnung die glatte,
stoßfreie Bewegung des Strangs nicht behindern und außerdem das Einströmen des Gases
in den Strang günstig beeinflussen. Dies kann erreicht werden, wenn der Eintrittsbereich
der Öffnung im Formatfinger ähnlich einem Diffusor oder einer Düse, insbesondere vom
Venturi- oder Laval-Düsentyp, ausgebildet ist.
[0030] Eine weitere Beeinflussung des Einströmverhaltens ist über die entsprechende Auswahl
der Eintrittsrichtung des Gasstroms in den Strang möglich.
[0031] Das auftretende Strömungsvolumen hängt einerseits von der Fläche der Öffnung (en)
und andererseits von den Eigenschaften des Tabakstrangs ab. Eine kleine Erhöhung des
Strömungsvolumens kann deshalb schon zu einem großen Druckabfall führen. Damit lassen
sich durch entsprechende Einstellung des Strömungsvolumens Druckabfall-Werte gewinnen,
die sehr gut für eine Signalverstärkung geeignet sind, wie sie für die Regelung des
Verfahrensablaufes manchmal erforderlich ist.
[0032] Im Handel erhältliche Druckaufnehmer liefert den Meßwert für den Druckabfall am Strang
direkt als elektrisches Signal, das für die Regelung der Cigarettenherstellung unter
dem Gesichtspunkt, einen konstanten Zugwiderstand aufrechtzuerhalten, herangezogen
werden kann.
[0033] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die beiliegenden, schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Formatfingers und eines Formatbandes einer
Cigarettenmaschine, und
Fig. 2 eine Seitenansicht einer Ausführungsform einer Vorrichtung zur kontinuierlichen
Messung des Zugwiderstandes von Cigaretten während der Produktion.
[0034] Figur 1 zeigt den Teil einer herkömmlichen Cigarettenmaschine, in dem der in Richtung
des Pfeils antransportierte, etwa zylindrische Tabakstrang, der einen Durchmesser
von etwa 11 mm hat, auf den Durchmesser von etwa 6,8 mm verdichtet wird; dabei wird
der auf einem Formatband 10 aufliegende, transportierte Tabakstrang durch einen Formatfinger
12, der etwa die Form eines hohlen Halbzylinders hat, auf den gewünschten Durchmesser
zusammengedrückt.
[0035] Wie man in Figur 1 erkennt, ist der Formatfinger 12 an einer senkrecht angeordneten,
relativ starren Platte 14 befestigt, die wiederum an einem horizontalen Träger 16
angebracht ist.
[0036] Die Figur 2 zeigt eine Ausführungsform einer Vorrichtung zur kontinuierlichen Messung
des Zugwiderstandes dieses Tabakstrangs, die an dem Formatfinger 12 vorgesehen ist;
geht man davon aus, daß der Tabakstrang am Einlauf in den Formatfinger 12 einen Durchmesser
von 11 mm und am Auslauf einen Durchmesser von 6,8 mm hat, so ergibt sich an der in
Fig. 1 angedeuteten Stelle ein Abstand zwischen Format (nicht dargestellt) und Formatfinger
12, der 7,85 mm beträgt. Aufgrund der seitlichen Begrenzung des Tabakstrangs durch
das mit Cigarettenpapier belegte Formatband 10 und den Formatfinger 12 ergibt sich
für diese Stelle eine Stopfdichte, die der Stopfdichte der fertigen Cigarette entspricht.
Eine solche fertige Cigarette hat einen Durchmesser des Tabakstrangs von 7,85 mm und
eine Papierstärke von etwa 0,1 mm.
[0037] Bildet man nun den Formatfinger an der Stelle, an der der Tabakstrang einen Durchmesser
von 7,85 mm hat, mit einer durchgehenden Öffnung 18 aus, durch die ein Gasstrom mit
konstantem Volumen, der in Richtung des Pfeils von einer Quelle konstanten Drucks
17 über eine Schlauch- bzw. Rohrleitung 20 mit einer kritischen Düse 19 zugeführt
wird, so ergibt sich durch den Strömungswiderstand des Strangs ein Druckabfall des
Gasstroms, der durch einen an die Schlauch- bzw. Rohrleitung 20 angeschlossen, üblichen
Druckaufnehmer P ermittelt werden kann.
[0038] Figur 2 zeigt eine Ausführungsform, bei der sich die Schlauch- bzw. Rohrleitung
20 für die Einspeisung des Gasstroms in die Öffnung 18 des Formatfingers 12 an der
Vorderseite der starren Platte 14 befindet und mit einer geringfügigen Abweichung
von der Senkrechten auf den Formatfinger 12 und damit auf den transportierten Tabakstrang
verläuft, nämlich in einem Winkel von etwa 80 bis 83° zum Tabakstrang. Es kann jedoch
auch mit etwas größeren Abweichungen von der Senkrechten gearbeitet werden, nämlich
mit einem Winkel von 70 bis 87°, insbesondere von 78 bis 85°.
[0039] Durch diese leichte Neigung der Zuführrichtung in Bezug auf den Tabakstrang kann
die Öffnung 18 je nach Bedarf Kreis- oder Ellipsen-Form erhalten.
[0040] Außerdem sollte die Öffnung 18 so ausgelegt sein, daß sie einerseits die Einströmung
des Gasstroms nicht beeinflußt und außerdem den Transport des Tabakstrangs nicht stört.
Insbesondere ist zweckmäßig, die auf dem Tabakstrang aufliegenden unteren Kanten
der Öffnung 18 abzurunden, um den einwandfreien Transport des Tabakstrangs nicht zu
stören.
[0041] Außerdem sollte der Eintrittsbereich der Öffnung 18 ähnlich einem Diffusor oder einer
Düse, insbesondere vom Venturi- oder Laval-Düsen-Typ, ausgebildet sein.
[0042] Die Fläche der Öffnung 18 im Formatfinger 12 sollte eine Größe von 0,5 bis 12 mm²,
insbesondere 0,6 bis 2,0 mm² haben, da bei kleineren Öffnungsflächen der Druckabfall
stark abweicht. Bei größeren Flächen kann es zu Störungen im Einlaufbereich kommen.
Gute Ergebnisse wurden mit einer Fläche von 0,8 mm² erreicht.
[0043] Das konstante Volumen des Gasstroms kann im Bereich von 4 bis 600 ml/s, insbesondere
zwischen 8 und 140 ml/s, variiert werden, ohne daß es merkliche Abweichungen zu der
angestrebten Korrelation mit der statischen Zugwiderstands-Messung gibt.
[0044] Bei Bedarf können mehrere Öffnungen 18 in dem Formatfinger 12 vorgesehen sein, wodurch
bspw. die Bildung eines Mittelwertes für den Zugwiderstand möglich ist.
[0045] Und schließlich kann auch noch der Zugwiderstand aus dem variablen Volumen bei konstantem
Druckabfall am Strang ermittelt werden, wobei die Quelle den Volumenstrom so einstellt,
daß der Druckabfall auf einem vorgegebenen Wert gehalten wird. Der Druckaufnehmer
P muß dann durch einen Volumenmesser ersetzt werden.
[0046] Mit diesem Sensor ist es möglich, eine Regelung der Cigarettenherstellung auf konstanten
Zugwiderstand durchzuführen, und zwar zweckmäßigerweise über das Tabakumsatzgewicht,
also über die Regelung der Lage der Timmerscheiben.
1. Vorrichtung zur Messung des Zugwiderstandes eines Strangs von Tabakfasern
a) mit einer Quelle für einen den Strang passierenden Gasstrom, und
b) mit einem Meßwertaufnehmer für die Ermittlung des am Strang auftretenden Druckverlustes
des Gasstroms bei konstantem Gasvolumen gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
c) der aus Hartmetall hergestellte Formatfinger (12) einer Strangmaschine für die
Herstellung von rauchbaren Artikeln weist an einer Stelle, an der der Durchmesser
des Strangs etwa dem Durchmesser des fertigen Tabakstrangs entspricht, mindestens
eine Öffnung (18) für die Beaufschlagung des Strangs mit dem Gasstrom auf; und
d) die bzw. jede Öffnung (18) ist über eine kritisch durchströmte Düse (19) in der
Zuleitung (20) mit der Gasquelle (17) verbunden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (18) Kreis-
oder Ellipsen-Form hat.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kanten der Öffnung (18) strömungsgünstig ausgebildet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Eintrittsbereich
der Öffnung (18) als Diffusor oder Düse, insbesondere Venturi- oder Laval-Düse, ausgebildet
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
den Strang berührenden Kanten der Öffnung (18) abgerundet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasstrom
durch die Öffnung (18) unter einem Winkel von 70° bis 87°, insbesondere 78° bis 85°,
auf den Strang trifft.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckabfall
des Gasstroms mit konstantem Volumen am Strang an der Zuleitung (20) des Gasstroms
aufgenommen wird.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckaufnehmer (P)
axial zur Eintrittsrichtung des Gasstroms in den Strang in der Zuleitung (20) angeordnet
ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Formatfinger
(12) mehrere Öffnungen (18) aufweist, die durch Gasströme mit unterschiedlichen Volumina
beaufschlagt sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (18) unterschiedliche
Form haben.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fläche einer Öffnung (18) im Formatfinger (12) 0,5 bis 12 mm², insbesondere 0,6 bis
2,0 mm², beträgt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß bei
der Messung des Druckabfalls das konstante Volumen des Gasstroms 4 bis 600 ml/s, insbesondere
8 bis 140 ml/s, beträgt.