(19)
(11) EP 0 284 749 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.10.1988  Patentblatt  1988/40

(21) Anmeldenummer: 88102061.4

(22) Anmeldetag:  12.02.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B24B 23/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI NL SE

(30) Priorität: 03.04.1987 DE 3711325
07.05.1987 DE 3715150

(71) Anmelder: Werkzeug-Gesellschaft mit beschränkter Haftung
D-56745 Weibern (DE)

(72) Erfinder:
  • Wolff, Robert
    D-5446 Engeln (DE)

(74) Vertreter: Peerbooms, Rudolf, Dipl.-Phys. 
Rieder & Partner Anwaltskanzlei Postfach 11 04 51
42304 Wuppertal
42304 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Adapter zum Aufspannen eines handgeführten Winkelschleifers


    (57) Zur Ermöglichung eines stationären Betriebs handels­üblicher, handgeführter Winkelschleifer (26), ist ein Adapter (1) zum Aufspannen des Winkelschleifers an einem stationären, einen Norm-Einspannring (41) auf­weisenden Halter, z.B. an einem Bohrständer oder an einer schraubzwingenartigen Aufspannvorrichtung (39, 40) vorgesehen, der gekennzeichnet ist durch eine am Kopf (26) des Winkelschleifers festspannbare, Zinken (2, 3) aufweisende Gabel (4), welche an ihrem Rücken einen Norm-Einsteckring (5) trägt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Adapter zum Aufspannen eines handgeführten Winkelschleifers an einem stationären, einen Norm-Einspannring aufweisenden Halter, z.B. an einem Bohrständer oder an einer schraubzwingenartigen Aufspannvorrichtung.

    [0002] Handgeführte Winkelschleifer finden insbesondere bei Heimwerkern breite Anwendung, beispielsweise zum Glattschleifen von Holz- und Metallteilen oder für leichte Schruppschleifarbeiten. Die gängigen Winkelschleifer werden von einer Hand geführt und besitzen zudem meist an ihrem Getriebekopf zwei Aufnahmebohrungen zum Festschrauben eines Handgriffes, der eine zusätzliche Führung mit der zweiten Hand ermöglicht.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen stationären Einsatz handgeführter Winkelschleifer zu ermöglichen.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß ein Adapter vorgesehen, der gekennzeichnet ist durch eine am Kopf des Winkelschleifers festspannbare, Zinken aufweisende Gabel, welche an ihrem Rücken einen Norm-Einsteckring trägt, dessen Außendurchmesser also gleich dem Außendurchmesser des Einspannhalses von Handbohrmaschinen ist.

    [0005] Mit Hilfe des Adapters ist es nun möglich, handge­führte Winkelschleifer wie eine Handbohrmaschine in, einen Norm-Einspannring aufweisenden Haltern, z.B. Bohrständern oder schraubzwingenartigen Aufspann­vorrichtungen, einzuspannen. Hierdurch ist eine schnelle und bequeme Umrüstung solcher Winkelschleifer auf den stationären Einsatz durchführbar. Der Adapter selbst besteht aus wenigen, kostengünstig herstellbaren Teilen, deren Handhabung sofort über­schaubar ist.

    [0006] Gemäß einer bevorzugsten Ausführungsform kann der Erfindung zufolge die Maulweite der Gabelzinken einstellbar sein. Damit ist die Anpassung des Adapters an die jeweilige Breite der Winkelschleiferköpfe gewährleistet, so daß alle marktüblichen Winkel­schleifer mit Hilfe desselben Adapters stationär aufgespannt werden können.

    [0007] Der Erfindung zufolge kann ferner vorgesehen werden, daß der Gabelrücken aus einer länglichen Grundplatte besteht, an deren einer Längshälfte zwei die Gabel­zinken bildende Winkel verstellbar befestigt sind und an deren anderer Längshälfte der Einsteckring ange­formt ist, wobei die Gabelzinken und der Einsteckring in entgegengesetzte Richtungen von der Grundplatte abragen. Der Adapter wird hierbei am Winkelschleifer so montiert, daß die Gabelzinken den Winkelschleifer­ kopf seitlich einfassen, während der Gabelrücken die Rückseite des Winkelschleiferkopfes abstützt. Dadurch wird ein gegenseitiges Verrutschen von Adapter und Winkelschleifer beim Arbeiten verhindert. Da der Einsteckring des Adapters auf der, dem Winkelschleifer abgewandten Seite angebracht ist, bleibt der Winkel­schleifer auch nach der Montage an einem Halter frei zugänglich.

    [0008] In Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen werden, daß beide Schenkel der Winkel jeweils mit einem Lang­loch zur Aufnahme von Befestigungsschrauben versehen sind, die den bei Winkelschleifern vorgesehenen Ein­schraublöchern für Handgriffe angepaßt sind. Durch diese Maßnahme lassen sich die Befestigungsschrauben so positionieren, daß sie in die Handgriff-Einschraub­löcher aller marktüblichen Winkelschleifer eindrehbar sind. Hiermit wird eine sichere Fixation des Adapters am Winkelschleiferkopf gewährleistet. Da Winkel­schleifer ohnehin meist diese Einschraublöcher besitzen, werden zusätzliche Befestigungen somit über­flüssig.

    [0009] Alternativ kann bei Winkelschleifern, die keine Hand­griff- Einschraublöcher besitzen, die Fixation des Adapters am Winkelschleifer mittels eines Querbügels erfolgen, der den Winkelschleiferkopf vorne umfaßt und an den Gabelzinken festspannbar ist.

    [0010] Ferner kann vorgesehen werden, daß an der Grundplatte drei Auflagepunkte für die Rückseite des Winkel­schleiferkopfes angeordnet sind. Zwei Auflagepunkte sind nahe der Gabelzinken und der dritte Auflagepunkt konzentrisch zum Einsteckring angeordnet, wobei der dritte Auflagepunkt von einer in der Grundplatte geführten Gewindespindel gebildet ist. Diese Drei­punktlagerung des Winkelschleiferkopfes hat den Vorteil, daß auch im oberen Drehzahlbereich ein weitestgehend vibrations- und schwingungsfreies Arbeiten möglich ist. Insbesondere durch die konzen­trisch zum Einsteckring angeordnete Gewindespindel läßt sich eine feste, der jeweiligen Geometrie des Winkelschleiferkopfes angepaßte Anlage herstellen, und Winkelschleifer stramm im Adapter einspannen.

    [0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann ferner die Grundplatte an beiden Schmalseiten neben den Gabelzinken mit je einem Aufnahmeloch für einen anschraubbaren Handgriff versehen sein. Dies hat zum Vorteil, daß bei einem Wechsel zwischen stationären und mobilen Einsätzen ein ständiges Auf- bzw. Abmontieren des Adapters überflüssig wird, da der nunmehr am Adapter angeschraubte Handgriff beim mobilen Einsatz des Winkelschleifers als zusätzliches Führungsmittel dient.

    [0012] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist dem Adapter eine an einer Werkbank festspannbare Schraubzwinge zugeordnet, an deren Werkbank-Auflage­schenkel und Rückenschenkel je ein Norm-Einspannring zur wahlweisen Aufnahme des Norm-Einsteckringes des Adapters vorgesehen ist, wobei die Achse der Einspann­ringe jeweils rechtwinklig zur Ebene des zugehörigen Auflageschenkels bzw. Rückenschenkels gerichtet sind.

    [0013] In Weiterbildung der Erfindung kann dem Adapter eine im Austausch gegen die Schleifscheibe an der Antriebs­welle des Winkelschleifers aufspannbare Spannzange für Schaft-Werkzeuge zugeordnet sein. Durch diese Um­rüstung läßt sich der Winkelschleifer als stationäre, hochtourige Arbeitsmaschine für Schaft-Werkzeuge wie Fräser, Bohrer oder Drahtbürsten einsetzen.

    [0014] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:

    Fig. 1 einen Adapter nach der Erfindung in Drauf­sicht,

    Fig. 2 einen Schnitt durch den Adapter gemäß der Linie II-II in Fig. 1,

    Fig. 3 einen mittels Adapter an einer Aufspann­vorrichtung aufgespannter Winkelschleifer in Explosiv-Darstellung,

    Fig. 4 in perspektivischer Ansicht eine dem Adapter zugeordnete Schraubzwinge,

    Fig. 5 und 6 in Explosionsdarstellung zwei ver­schiedene Aufspannlagen für einen Winkel­schleifer und

    Fig. 7 einen mittels Adapter an einem Bohrständer aufgespannten Winkelschleifer mit Spann­zange.



    [0015] Fig. 1 zeigt einen Adapter 1, der im wesentlichen aus einer zwei Zinken 2, 3 aufweisenden Gabel 4 besteht, welche an ihrem Rücken einen Norm-Einsteckring 5 trägt, der hier nur gestrichelt angedeutet ist. Der Rücken der Gabel 4 besteht aus einer länglichen Grundplatte 6, an deren einer Längshälfte 7 der Ein­steckring 5 angeformt ist und an deren anderer Längs­hälfte 10 zwei die Gabelzinken 2, 3 bildende Winkel 8, 9 befestigt sind, wobei die Gabelzinken 2, 3 und der Einsteckring 5 in entgegengesetzte Richtungen abragen. Die Winkel 8, 9 sind an ihrem Horizontalschenkel jeweils mit einem Langloch 11, 12 versehen, denen Langlöcher 13, 14 in der Grundplatte 6 zugeordnet sind. Die Befestigung der Winkel 8, 9 an der Grundplatte 6 erfolgt über Befestigungsschrauben 15, 16, die das jeweilige Langlochpaar 11, 13 bzw. 12, 14 durchsetzen und in, an der Grundplatte 6 angeordnete, Gewinde aufweisende Gleitsteine 17, 18 eingeschraubt sind. Die Grundplatte 6 weist zudem an ihren Schmalseiten neben ihren Gabelzinken 2, 3 je ein Gewinde-Aufnahmeloch 19, 20 für einen Handgriff 21 auf.

    [0016] Wie in Fig. 1 und 2 gezeigt, sind an der Grundplatte 6 drei Auflagepunkte 22, 23, 24 angeordnet, die zur Ab­stützung der Rückseite 25 des Winkelschleiferkopfes 26 dienen, vgl. auch Fig. 3 und Fig. 4. Während die beiden Auflagepunkte 22, 23 nahe der Gabelzinken 2, 3 angeordnet sind, ist der dritte Auflagepunkt 24 isch zum Einsteckring 5 angeordnet, wobei dieser Auflagepunkte 24 von einer Gewindespindel 27 gebildet ist, die in einer in die Grundplatte 6 ein­gelassenen Mutter geführt ist. Die beiden Schenkel 28, 29 der Winkel 8, 9 sind ebenfalls jeweils mit einem Langloch 30, 31 zur Aufnahme von Befestigungsschrauben 33, 34 versehen, mit denen der Adapter an am Winkelschleiferkopf 26 vorgesehenen Einschraublöchern 35, 36 für Handgriffe 21 festgeschraubt wird.

    [0017] Fig 3 zeigt schematisch einen im Adapter 1 be­festigten Winkelschleiferkopf 26 mit montierter Schleifscheibe 37, wobei die Gewindespindel 27 bis zur strammen Anlage am Winkelschleiferkopf 26 eingestellt ist. In Explosiv-Darstellung ist hier die Montage an einer schraubzwingenartigen Aufspannvorrichtung gezeigt, die im wesentlichen aus einer an einer Werk­bank 38 festgespannten Schraubzwinge 39 und einem Maschinenhalter 40 besteht. Der Maschinenhalter 40 weist einen Klemmring 41 auf, dessen Innendurchmesser dem Außendurchmesser des Einsteckringes 5 des Adapters 1 entspricht, und der seinerseits mit seinem Einsteck­ende 40a in einen Einspannring 39a der Schraubzwinge 39 eingespannt wird.

    [0018] Fig. 4 zeigt eine perspektivische Darstellung der Schraubzwinge 39, deren Werkbank-Auflageschenkel den Einspannring 39a und dessen Rückenschenkel einen weiteren Einspannring 39b aufweisen. Die Mittelachsen der Einspannringe 39a und 39b wird jeweils recht­winklig zu der Ebene des zugehörigen Schraubzwingen­schenkels und damit rechtwinklig zueinander gerichtet. Der den Winkelschleifer 26 tragende Adapter 1 kann mit seinem Norm-Einsteckende 5 wahlweise in den unmittel­bar in den einen oder anderen Einspannring 39a bzw. 39b eingesteckt und mittels der Schraube 39c festge­spannt werden, wobei die Schleifscheibe 37 in einem Fall, vgl. Fig. 5, horizontal oberhalb der Werkbank 38 und im anderen Fall senkrecht vor der Werkbankkante liegt, vgl. Fig. 6.

    [0019] Fig. 7 zeigt in schematischer Darstellung den Adapter 1 mit dem Winkelschleiferkopf 26 bei Aufspannung an einem Bohrständer 42. Der Winkelschleifer 26 trägt hier im Austausch gegen die Schleifscheibe 37 eine an seiner Antriebswelle 43 aufgeschraubte Spannzange 44 für Schaft-Werkzeuge 45, hier beispielsweise einen Fräser. Die Spannteile 44a sitzen in einer Anschraub­hülse 46 und sind durch eine Spannmutter 47 unter Einfassung des Schaft-Werkzeuges 45 spannbar.


    Ansprüche

    1. Adapter zum Aufspannen eines handgeführten Winkel­schleifers an einem stationären, einen Norm-Ein­spannring aufweisenden Halter, z.B. an einem Bohr­ständer oder an einer schraubzwingenartigen Auf­spannvorrichtung, gekennzeichnet durch eine am Kopf (26) des Winkelschleifers festspannbare, Zinken (2, 3) aufweisende Gabel (4), welche an ihrem Rücken einen Norm-Einsteckring (5) trägt.
     
    2. Adapter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Maulweite der Gabelzinken (2, 3) einstell­bar ist.
     
    3. Adapter nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gabelrücken aus einer länglichen Grundplatte (6) besteht, an deren einer Längshälfte (7) zwei die Gabelzinken (2, 3) bildende Winkel (8, 9) verstellbar befestigt sind und an deren anderer Längshälfte (10) der Einsteckring (5) angeformt ist, wobei die Gabelzinken (2, 3) und der Einsteckring (5) in entgegengesetzte Richtungen von der Grundplatte (6) abragen.
     
    4. Adapter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß beide Schenkel (28, 29) der Winkel (8, 9) jeweils mit einem Langloch (30, 31) zur Aufnahme von Befestigungsschrauben (33, 34) versehen sind, die den bei Winkelschleifern vor­gesehenen Einschraublöchern (35, 36) für Hand­griffe (21) angepaßt sind.
     
    5. Adapter nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der Grundplatte (6) drei Auflagepunkte (22, 23, 24) für die Rückseite (25) des Winkelschleiferkopfes (26) angeordnet sind.
     
    6. Adapter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Auflagepunkte (22, 23) nahe der Gabel­zinken (2, 3) und der dritte Auflagepunkt (24) konzentrisch zum Einsteckring (5) angeordnet sind, und daß der dritte Auflagepunkte von einer in der Grundplatte (6) geführten Gewindespindel (27) gebildet ist.
     
    7. Adapter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundplatte (6) an beiden Schmalseiten neben den Gabelzinken (2, 3) mit je einem Auf­nahmeloch (19, 20) für einen anschraubbaren Hand­griff (21) versehen ist.
     
    8. Adapter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekenn­zeichnet durch eine zugeordnete an einer Werkbank festspannbare Schraubzwinge (39), an deren Werk­bank-Auflageschenkel und Rückenschenkel je ein Norm-Einspannring (39a, 39b) zur wahlweisen Auf­nahme des Norm-Einsteckringes (5) des Adapters (1) vorgesehen ist, wobei die Achse der Einspannringe (39a, 39b) jeweils rechtwinklig zur Ebene des zu­gehörigen Auflageschenkels bzw. Rückenschenkels gerichtet sind.
     
    9. Adapter nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine im Austausch gegen die Schleifscheibe (37) an der Antriebswelle (43) des Winkelschleifers (26) an­schraubbare Spannzange (44) für Schaft-Werkzeuge (45).
     




    Zeichnung