[0001] Die Erfindung betrifft einen aus Oberteilrohr und Unterteilrohr bestehenden Flachdachentlüfter
mit einer im Abstand vom unteren Ende angeordneten, vom Entlüftungsrohr durchsetzten
Stützplatte zur Auflage der Dacheindeckungsfolie und mit am oberen Ende des in Überlappung
zum Unterteilrohr liegenden Oberteilrohr vorgesehenem querschnittsgrößeren Kopfstück.
[0002] Die Zweiteiligkeit gattungsgemäßer Flachdachentlüfter wirkt sich beim Verlegen der
Eindeckungsfolie hilfreich aus. Flachdachentlüfter dieser Art sind durch den Prospekt,
"Sicherheit und Qualität für's Dach" der Anmelderin auch druckschriftlich verbreitet
(Impressum 3/86/80 OC). Oberrohr und Unterrohr sind auf eine Steckzuordnung abgestellt.
So kann in günstiger Weise nach dem Verkleben der Dacheindekkungsfolie praktisch
als letztes das in der Regel ein querschnittsgrößeres Kopfstück aufweisende Oberteilrohr
aufgesteckt werden. Es steht also im Zuge der Montagearbeiten nicht im Wege und wird
andererseits auch nicht beschädigt. Außerdem kann ein geringerer Freischnitt zugrundeliegen,
da die Folie nicht über den dicken Kopf gestülpt werden muß.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Flachdachentlüfter ohne Vergrößerung
der Teilezahl noch zuordnungsgünstiger auszubilden, dies unter Zugewinn an Gebrauchsstabilität.
[0004] Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.
[0005] Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Flachdachentlüfters.
[0006] Zufolge solcher Ausgestaltung ist ein gattungsgemäßer Flachdachentlüfter von insbesondere
erhöhtem Gebrauchswert erzielt: Die Schraubverbindung führt zu einem belastungsstabilen
Verbund, dies selbst auch dann, wenn nur ein Teil des Gewindes im Eingriff steht,
was z. B. dann vorkommt, wenn unterschiedliche Längen der im Durchtrittsbereich kragenartig
hochgestülpten Eindeckungsfolie kompensiert werden müssen. Die enge Nachbarschaftslage
der Schraubverbindungsstelle zur Stützplatte bringt eine sich gegenseitig hochstabilisierende
Zone; die Schraubkräfte und die bspw. bei vollem Durchlaufen des Gewindeabschnitts
auftretende Torsionswirkung bringen, trotz der Möglichkeit der Anwendung recht geringer
Wandungsdicken, kein Problem. Auch das etwaige spätere Lösen, um bspw. ein anderes
Kopfstück aufzusetzen, wie z. B. einen Haubenkorb, eine Antennendurchführung, eine
schlagregensichere Haube etc., ist jederzeit ohne weiteres möglich. Eine vor allem
auch witterungsgünstige Ausgestaltung der Schraubenverbindungsstelle ergibt sich
dadurch, daß das Oberteilrohr mit seinem aufgeweiteten, unteren Ende das Schraub-Mutternteil
bildet. Abfließender Regen kann somit nicht in die Verbindungsstelle eintreten. In
diesem Zusammenhang ergibt sich eine vorteilhafte Ausgestaltung weiter durch eine
vom aufgeweiteten Ende abwärts ragende Ringschürze, die ausladend über die Randkante
des Kragens der Dacheindeckungsfolie tritt. Dies stellt eine ebenso einfache, wie
wirkungsvolle Dichtungsmaßnahme im kritischen Bereich der Durchtrittsstelle des Entlüftungsrohres
dar. Optimiert ist diese Lösung durch einen Überlappungsfreiraum zwischen Schürze
und Mantelfläche des Unterteilrohres. Die Ringschürze ist so in Art einer Glocke gestaltet,
deren Rand einen Schutzmantel formt, andererseits aber zufolge des Freiraumes ein
schnelles Abtrocknen des Kragens sicherstellt und das Eindrücken von bspw. Faserkitt
zu Dichtungszwecken erlaubt.
[0007] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines zeichnerisch veranschaulichten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 den erfindungsgemäß ausgebildeten Flachdachentlüfter in Seitenansicht, und
zwar in verschraubtem Zustand,
Fig. 2 denselben im Vertikalschnitt, in unverschraubtem Zustand,
Fig. 3 die Draufsicht auf das Unterteilrohr mit angeformter Stützplatte und
Fig. 4 eine Herausvergrößerung aus Fig. 1, also in verschraubtem Zustand.
[0008] Der dargestellte Flachdachentlüfter besteht aus einem Oberteilrohr I und einem Unterteilrohr
II. Es handelt sich um Kunststoff-Spritzteile.
[0009] Dem Unterteilrohr II ist außenseitig verlaufend eine flanschartige Stützplatte 1
angeformt. Letztere erstreckt sich in einer Senkrechtebene zur Mittelachse x-x des
Flachdachentlüfters, also horizontal. Sie ist als Ringscheibe gestaltet mit oberseitig
gefaster Randkante.
[0010] Der axiale Stützplatten-Abstand zum unteren Ende 2 des Unterteilrohres II ist größer
als der entsprechende Abstand zum oberseitigen Ende des Unterteilrohres II.
[0011] Dieses oberseitige Ende trägt das Bezugszeichen 3. Der Durchmesser der Stützplatte
1 entspricht etwa dem drei- bis vierfachen Durchmesser des Unterteilrohres II.
[0012] Die Stützplatte 1 weist in geringem Abstand zur Peripherie lochartige Durchbrechungen
4 auf zum Durchtritt nicht mehr dargestellter Befestigungsmittel, die die Verbindung
des Unterteilrohres II mit der Flachdachkonstruktion 5 sichern. Auf deren Oberseite
stützt sich die Stützplatte 1 ab. Zum Durchtritt des Unterteilrohres II weist die
Flachdachkonstruktion 5 eine vorzugsweise querschnittsangepaßte Vertikalbohrung
6 auf. Die Durchbrechungen 4 sind in gleichem Winkel beabstandet. Insgesamt befinden
sich acht Durchbrechungen 4 in der Stützplatte 1.
[0013] Das Oberteilrohr I befindet sich in Überlappung zum Unterteilrohr II. Diese Überlappung
von Oberteilrohr I und Unterteilrohr II ist als kurz oberhalb der Stützplatte 1 angeordnete
Schraubverbindungsstelle SV realisiert.
[0014] Das Innengewinde 7 des Oberteilrohres I befindet sich im aufgeweiteten, unteren Ende
8. Es bildet das Schraub-Mutternteil. Der periphere Versprung hält sich im Maß der
Dicke der Rohrwandung.
[0015] Das entsprechende Außengewinde 9 liegt in einer inversen Versprungzone 10 des oberen
Endes 3 des Unterteilrohres II. Die entsprechenden Aufweitungen bzw. Verdickungen
schaffen einerseits stabilisierte Gewindeeingriffszonen, und bringen andererseits
aber wegen des nur geringen Vorsprungs keinen Nachteil in strömungstechnischer Hinsicht.
Die axiale Länge der Gewinde 7/9 entspricht etwa einem Fünftel des maximalen lichten
Rohrdurchmessers von Oberteilrohr I bzw. Unterteilrohr II.
[0016] Das aufgeweitete bzw. verdichtete Ende 8 kann eine Axialriefung aufweisen, dies
zur Erhöhung der Griffigkeit und damit Erleichterung der Schraubzuordnung bzw. des
Abschraubens. Durch Mehrkantigkeit können auch Voraussetzungen geschaffen werden
für das Ansetzen eines Maulschlüssels.
[0017] Sämtliche Übergangskanten der gewindebildenden Abschnitte sind gefast.
[0018] Die Zuordnung ist wie folgt:
[0019] Nach Befestigen des Unterteilrohres II wird die Dacheindekkungsfolie 11 übergelegt.
Zum Übergreifen des stutzenartig über die Stützplatte 1 nach oben vorragenden Endes
3 des Unterteilrohres II bedarf es des Ausschneidens der Folie bzw. einer Kreuzschlitzung.
Dabei ist darauf zu achten, daß noch ein genügender Vorrat zur Bildung eines hochschlagbaren
Kragens 12 verbleibt, vergl. Fig. 4. Dieser Kragen 12 schmiegt sich eng in die Ringkehle
zwischen Stützplatte 1 und dortiger Mantelwand des Unterteilrohres II. Der Kragen
kann in üblicher Weise daran verklebt werden, so daß diese kritische Zone festgelegt
ist.
[0020] Es folgt danach das Aufschrauben des an seinem oberen Ende ein querschnittsgrößeres
Kopfstück 13 aufweisenden Oberteilrohres I. Beim Ausführungsbeispiel handelt es sich
um eine nicht schlagregensichere Haube, die eine Anzahl horizontaler, axial beabstandeter
Ringlamellen 14 aufweist und oberseitig mit einem flachkegelförmigen Dach 15 abschließt.
Wie ersichtlich, überragen die Ringlamellen 14 und der Dachrand die Mantelwand des
Oberteilrohres I. Zufolge der Zweiteiligkeit kann das Oberteilrohr I nach Abschluß
der Eindeckungsarbeiten aufgesetzt bzw. später jederzeit bequem ausgewechselt werden.
[0021] Um dem Oberteilrohr I noch eine weitgehendere Funktion zu verleihen, ist diesbezüglich
so vorgegangen, daß vom aufgeweiteten Ende 8 eine abwärtsragende Ringschürze 16 ausgeht,
die in rotationssymmetrischer Ausgestaltung ausladend über die obere Randkante 12ʹ
des Kragens 12 der Dacheindeckungsfolie 11 tritt. An der Außenseite des Flachdachentlüfters
ablaufendes Regenwasser kann so nicht in die Fuge zwischen Kragen 12 und Mantelwand
des Unterteilrohres II eindringen.
[0022] Vielmehr erstreckt sich diese Kragenzone in einen Überlappungs-Freiraum 17 zwischen
der Ringschürze 16 und der dortigen Mantelfläche des Unterteilrohres II. Der Überlappungs-Freiraum
kann in der dargestellten Weise unten offenbleiben oder bedarfsweise auch zugekittet
werden, um z. B. deflektierten Schlagregen abzuhalten.
[0023] Eine entsprechende glockenartige Ringschürze 16 läßt sich gleich mitanformen durch
einen weiteren Aufweitungsschritt des im Grunde zylindrischen Rohrkörpers des Oberteilrohres
I.
[0024] Unter Einsatz zäh-elastischen Materiales besitzt die Ringschürze 16 auch eine gewisse
Anpassungsfähigkeit an nicht gleichförmige Kragenzonenabschnitte. Ansonsten wirkt
die Ringschürze 16 aber auch lagezentrierend; sie stellt eine Art Fangtrichter dar
für das nach dem Aufsetzen auf das Unterteilrohr II stattfindende Verschrauben. Die
Ringschürze 16 ist in strichpunktierter Linienart wiedergegeben.
[0025] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale
sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht
sind.
1. Aus Oberteilrohr (I) und Unterteilrohr (II) bestehender Flachdachentlüfter mit
einer im Abstand vom unteren Ende angeordneten, vom Entlüftungsrohr durchsetzten Stützplatte
(1) zur Auflage der Dacheindeckungsfolie (11), und mit am oberen Ende des in Überlappung
zum Unterteilrohr liegenden Oberteilrohr vorgesehenem querschnittsgrößeren Kopfstück,
dadurch gekennzeichnet, daß die Überlappung von Oberteilrohr (I) und Unterteilrohr
(II) als kurz oberhalb der Stützplatte (1) angeordnete Schraubverbindungsstelle (SV)
gestaltet ist.
2. Flachdachentlüfter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteilrohr
(I) mit seinem aufgeweiteten, unteren Ende (8) das Schraub-Mutternteil bildet.
3. Flachdachentlüfter nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine vom aufgeweiteten Ende (8) abwärtsragende Ringschürze (16), die ausladend
über die Randkante (12ʹ) des Kragens (12) der Dacheindekkungsfolie (11) tritt.
4. Flachdachentlüfter nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch einen Überlappungs-Freiraum (17) zwischen Ringschürze (16) und Mantelfläche
des Unterteilrohres (II).