(19)
(11) EP 0 284 758 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.10.1988  Patentblatt  1988/40

(21) Anmeldenummer: 88102338.6

(22) Anmeldetag:  18.02.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04D 13/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE GB LU NL

(30) Priorität: 28.03.1987 DE 8704617 U

(71) Anmelder: Klöber, Johannes
D-58256 Ennepetal (DE)

(72) Erfinder:
  • Holtgrewe, Johannes
    D-5830 Schwelm (DE)

(74) Vertreter: Rieder, Hans-Joachim, Dr. et al
Rieder & Partner Anwaltskanzlei Postfach 11 04 51
42304 Wuppertal
42304 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Flachdachentlüfter


    (57) Die Erfindung betrifft einen aus Oberteilrohr (I) und Unter­teilrohr (II) bestehenden Flachdachentlüfter mit einer im Abstand vom unteren Ende angeordneten, von einem Entlüftungs­rohr durchsetzten Stützplatte (1) zur Auflage einer Dachein­deckungsfolie (11), und mit einem am oberen Ende des in Überlappung zum Unterteilrohr (II) liegenden Oberteilrohr (I) vorgesehenen querschnittsgrößeren Kopfstück, und schlägt zur Erzielung einer montagegünstigen, gebrauchsstabilen Bauform vor, daß die Überlappung von Oberteilrohr (I) und Unterteilrohr (II) als kurz oberhalb der Stützplatte (1) angeordnete Schraubenverbindungsstelle (SV) gestaltet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen aus Oberteilrohr und Unterteil­rohr bestehenden Flachdachentlüfter mit einer im Abstand vom unteren Ende angeordneten, vom Entlüftungsrohr durchsetzten Stützplatte zur Auflage der Dacheindeckungsfolie und mit am oberen Ende des in Überlappung zum Unterteilrohr liegenden Oberteilrohr vorgesehenem querschnittsgrößeren Kopfstück.

    [0002] Die Zweiteiligkeit gattungsgemäßer Flachdachentlüfter wirkt sich beim Verlegen der Eindeckungsfolie hilfreich aus. Flachdachentlüfter dieser Art sind durch den Prospekt, "Sicherheit und Qualität für's Dach" der Anmelderin auch druckschriftlich verbreitet (Impressum 3/86/80 OC). Ober­rohr und Unterrohr sind auf eine Steckzuordnung abgestellt. So kann in günstiger Weise nach dem Verkleben der Dacheindek­kungsfolie praktisch als letztes das in der Regel ein quer­schnittsgrößeres Kopfstück aufweisende Oberteilrohr aufge­steckt werden. Es steht also im Zuge der Montagearbeiten nicht im Wege und wird andererseits auch nicht beschädigt. Außerdem kann ein geringerer Freischnitt zugrundeliegen, da die Folie nicht über den dicken Kopf gestülpt werden muß.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Flach­dachentlüfter ohne Vergrößerung der Teilezahl noch zuord­nungsgünstiger auszubilden, dies unter Zugewinn an Gebrauchs­stabilität.

    [0004] Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.

    [0005] Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Flachdachentlüfters.

    [0006] Zufolge solcher Ausgestaltung ist ein gattungsgemäßer Flach­dachentlüfter von insbesondere erhöhtem Gebrauchswert er­zielt: Die Schraubverbindung führt zu einem belastungsstabi­len Verbund, dies selbst auch dann, wenn nur ein Teil des Gewindes im Eingriff steht, was z. B. dann vorkommt, wenn unterschiedliche Längen der im Durchtrittsbereich kragenar­tig hochgestülpten Eindeckungsfolie kompensiert werden müs­sen. Die enge Nachbarschaftslage der Schraubverbindungsstel­le zur Stützplatte bringt eine sich gegenseitig hochstabili­sierende Zone; die Schraubkräfte und die bspw. bei vollem Durchlaufen des Gewindeabschnitts auftretende Torsionswir­kung bringen, trotz der Möglichkeit der Anwendung recht geringer Wandungsdicken, kein Problem. Auch das etwaige spätere Lösen, um bspw. ein anderes Kopfstück aufzusetzen, wie z. B. einen Haubenkorb, eine Antennendurchführung, eine schlagregensichere Haube etc., ist jederzeit ohne weiteres möglich. Eine vor allem auch witterungsgünstige Ausgestal­tung der Schraubenverbindungsstelle ergibt sich dadurch, daß das Oberteilrohr mit seinem aufgeweiteten, unteren Ende das Schraub-Mutternteil bildet. Abfließender Regen kann somit nicht in die Verbindungsstelle eintreten. In diesem Zusam­menhang ergibt sich eine vorteilhafte Ausgestaltung weiter durch eine vom aufgeweiteten Ende abwärts ragende Ringschür­ze, die ausladend über die Randkante des Kragens der Dachein­deckungsfolie tritt. Dies stellt eine ebenso einfache, wie wirkungsvolle Dichtungsmaßnahme im kritischen Bereich der Durchtrittsstelle des Entlüftungsrohres dar. Optimiert ist diese Lösung durch einen Überlappungsfreiraum zwischen Schür­ze und Mantelfläche des Unterteilrohres. Die Ringschürze ist so in Art einer Glocke gestaltet, deren Rand einen Schutzmantel formt, andererseits aber zufolge des Freiraumes ein schnelles Abtrocknen des Kragens sicherstellt und das Eindrücken von bspw. Faserkitt zu Dichtungszwecken erlaubt.

    [0007] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines zeichnerisch veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt

    Fig. 1 den erfindungsgemäß ausgebildeten Flachdachentlüf­ter in Seitenansicht, und zwar in verschraubtem Zustand,

    Fig. 2 denselben im Vertikalschnitt, in unverschraubtem Zustand,

    Fig. 3 die Draufsicht auf das Unterteilrohr mit angeform­ter Stützplatte und

    Fig. 4 eine Herausvergrößerung aus Fig. 1, also in ver­schraubtem Zustand.



    [0008] Der dargestellte Flachdachentlüfter besteht aus einem Ober­teilrohr I und einem Unterteilrohr II. Es handelt sich um Kunststoff-Spritzteile.

    [0009] Dem Unterteilrohr II ist außenseitig verlaufend eine flansch­artige Stützplatte 1 angeformt. Letztere erstreckt sich in einer Senkrechtebene zur Mittelachse x-x des Flachdachentlüf­ters, also horizontal. Sie ist als Ringscheibe gestaltet mit oberseitig gefaster Randkante.

    [0010] Der axiale Stützplatten-Abstand zum unteren Ende 2 des Unter­teilrohres II ist größer als der entsprechende Abstand zum oberseitigen Ende des Unterteilrohres II.

    [0011] Dieses oberseitige Ende trägt das Bezugszeichen 3. Der Durchmesser der Stützplatte 1 entspricht etwa dem drei- bis vierfachen Durchmesser des Unterteilrohres II.

    [0012] Die Stützplatte 1 weist in geringem Abstand zur Peripherie lochartige Durchbrechungen 4 auf zum Durchtritt nicht mehr dargestellter Befestigungsmittel, die die Verbindung des Unterteilrohres II mit der Flachdachkonstruktion 5 sichern. Auf deren Oberseite stützt sich die Stützplatte 1 ab. Zum Durchtritt des Unterteilrohres II weist die Flachdachkon­struktion 5 eine vorzugsweise querschnittsangepaßte Vertikal­bohrung 6 auf. Die Durchbrechungen 4 sind in gleichem Win­kel beabstandet. Insgesamt befinden sich acht Durchbrechun­gen 4 in der Stützplatte 1.

    [0013] Das Oberteilrohr I befindet sich in Überlappung zum Unter­teilrohr II. Diese Überlappung von Oberteilrohr I und Unter­teilrohr II ist als kurz oberhalb der Stützplatte 1 angeord­nete Schraubverbindungsstelle SV realisiert.

    [0014] Das Innengewinde 7 des Oberteilrohres I befindet sich im aufgeweiteten, unteren Ende 8. Es bildet das Schraub-Mut­ternteil. Der periphere Versprung hält sich im Maß der Dicke der Rohrwandung.

    [0015] Das entsprechende Außengewinde 9 liegt in einer inversen Versprungzone 10 des oberen Endes 3 des Unterteilrohres II. Die entsprechenden Aufweitungen bzw. Verdickungen schaffen einerseits stabilisierte Gewindeeingriffszonen, und bringen andererseits aber wegen des nur geringen Vorsprungs keinen Nachteil in strömungstechnischer Hinsicht. Die axiale Länge der Gewinde 7/9 entspricht etwa einem Fünftel des maximalen lichten Rohrdurchmessers von Oberteilrohr I bzw. Unterteil­rohr II.

    [0016] Das aufgeweitete bzw. verdichtete Ende 8 kann eine Axial­riefung aufweisen, dies zur Erhöhung der Griffigkeit und damit Erleichterung der Schraubzuordnung bzw. des Abschrau­bens. Durch Mehrkantigkeit können auch Voraussetzungen geschaffen werden für das Ansetzen eines Maulschlüssels.

    [0017] Sämtliche Übergangskanten der gewindebildenden Abschnitte sind gefast.

    [0018] Die Zuordnung ist wie folgt:

    [0019] Nach Befestigen des Unterteilrohres II wird die Dacheindek­kungsfolie 11 übergelegt. Zum Übergreifen des stutzenartig über die Stützplatte 1 nach oben vorragenden Endes 3 des Unterteilrohres II bedarf es des Ausschneidens der Folie bzw. einer Kreuzschlitzung. Dabei ist darauf zu achten, daß noch ein genügender Vorrat zur Bildung eines hochschlagbaren Kragens 12 verbleibt, vergl. Fig. 4. Dieser Kragen 12 schmiegt sich eng in die Ringkehle zwischen Stützplatte 1 und dortiger Mantelwand des Unterteilrohres II. Der Kragen kann in üblicher Weise daran verklebt werden, so daß diese kritische Zone festgelegt ist.

    [0020] Es folgt danach das Aufschrauben des an seinem oberen Ende ein querschnittsgrößeres Kopfstück 13 aufweisenden Oberteil­rohres I. Beim Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine nicht schlagregensichere Haube, die eine Anzahl horizonta­ler, axial beabstandeter Ringlamellen 14 aufweist und ober­seitig mit einem flachkegelförmigen Dach 15 abschließt. Wie ersichtlich, überragen die Ringlamellen 14 und der Dachrand die Mantelwand des Oberteilrohres I. Zufolge der Zweiteilig­keit kann das Oberteilrohr I nach Abschluß der Eindeckungsar­beiten aufgesetzt bzw. später jederzeit bequem ausgewechselt werden.

    [0021] Um dem Oberteilrohr I noch eine weitgehendere Funktion zu verleihen, ist diesbezüglich so vorgegangen, daß vom aufge­weiteten Ende 8 eine abwärtsragende Ringschürze 16 ausgeht, die in rotationssymmetrischer Ausgestaltung ausladend über die obere Randkante 12ʹ des Kragens 12 der Dacheindeckungsfo­lie 11 tritt. An der Außenseite des Flachdachentlüfters ablaufendes Regenwasser kann so nicht in die Fuge zwischen Kragen 12 und Mantelwand des Unterteilrohres II eindringen.

    [0022] Vielmehr erstreckt sich diese Kragenzone in einen Überlap­pungs-Freiraum 17 zwischen der Ringschürze 16 und der dorti­gen Mantelfläche des Unterteilrohres II. Der Überlappungs-­Freiraum kann in der dargestellten Weise unten offenbleiben oder bedarfsweise auch zugekittet werden, um z. B. deflek­tierten Schlagregen abzuhalten.

    [0023] Eine entsprechende glockenartige Ringschürze 16 läßt sich gleich mitanformen durch einen weiteren Aufweitungsschritt des im Grunde zylindrischen Rohrkörpers des Oberteilrohres I.

    [0024] Unter Einsatz zäh-elastischen Materiales besitzt die Ring­schürze 16 auch eine gewisse Anpassungsfähigkeit an nicht gleichförmige Kragenzonenabschnitte. Ansonsten wirkt die Ringschürze 16 aber auch lagezentrierend; sie stellt eine Art Fangtrichter dar für das nach dem Aufsetzen auf das Unterteilrohr II stattfindende Verschrauben. Die Ringschür­ze 16 ist in strichpunktierter Linienart wiedergegeben.

    [0025] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht sind.


    Ansprüche

    1. Aus Oberteilrohr (I) und Unterteilrohr (II) bestehender Flachdachentlüfter mit einer im Abstand vom unteren Ende angeordneten, vom Entlüftungsrohr durchsetzten Stützplatte (1) zur Auflage der Dacheindeckungsfolie (11), und mit am oberen Ende des in Überlappung zum Unterteilrohr liegenden Oberteilrohr vorgesehenem querschnittsgrößeren Kopfstück, dadurch gekennzeichnet, daß die Überlappung von Oberteilrohr (I) und Unterteilrohr (II) als kurz oberhalb der Stützplatte (1) angeordnete Schraubverbindungsstelle (SV) gestaltet ist.
     
    2. Flachdachentlüfter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß das Oberteilrohr (I) mit seinem aufgeweiteten, unteren Ende (8) das Schraub-Mutternteil bildet.
     
    3. Flachdachentlüfter nach einem oder mehreren der vorherge­henden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine vom aufgeweite­ten Ende (8) abwärtsragende Ringschürze (16), die ausladend über die Randkante (12ʹ) des Kragens (12) der Dacheindek­kungsfolie (11) tritt.
     
    4. Flachdachentlüfter nach einem oder mehreren der vorherge­henden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Überlappungs-­Freiraum (17) zwischen Ringschürze (16) und Mantelfläche des Unterteilrohres (II).
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht