[0001] Die Erfindung betrifft einen Rucksack nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Ein derartiger Rucksack ist aus der DE-A 31 04 855 bekannt. Das Gestell dieses Rucksacks
ist unterteilt in ein Gestelloberteil und ein Gestellunterteil, welche jeweils im
wesentlichen U-förmig ausgebildet sind. Die Seitenteile die Gestellteile sind als
ineinander verschiebbare Teleskoprohre ausgebildet. Weiterhin ist zwischen den Gestellteilen
eine Fixiereinrichtung vorgesehen, wodurch der gegenseitige Abstand zwischen den Gestellteilen
einstellbar ist. Am Gestellunterteil ist angeordnet ein Stützriemen, der zur Auflage
auf den Kreuzbeinbereich des Trägers kommt. Der Packsack, an dem die Schulter- und
Hüftgurten befestigt sind, ist am Obergestell befestigt. Durch die Teleskopierbarkeit
der Gestellteile wird erreicht, daß der Stützriemen am unteren Ende des Gestellunterteils
eine korrekte Lage zum Stützen gegen den Kreuzbeinbereich einnimmt. Da die Schulter-
und Hüftgurten am Packsack befestigt sind, ist es nicht möglich, deren Lage den Bedürfnissen
des Trägers anzupassen.
[0003] Ein weiterer Rucksack ist der US-A 40 15 759 entnehmbar. Dieses Gestell weist eine
Quertraverse auf, an der die oberen Enden der Schultergurten befestigt sind. Diese
Quertraverse ist in der Höhe verstellbar am Gestell befestigt. Die unteren Enden der
Schulterriemen sind im unteren Bereich mit dem Gestell verbunden. Zwischen dem Gestell
und dem Hüftgurt ist ein elastisches, ebenfalls in der Höhe verstellbares Gelenk vorgesehen,
das dem Träger ermöglicht, den Oberkörper gegenüber der Hüfte zu neigen.
[0004] Die US-A 41 94 656 zeigt ein Rucksackgestell, bei dem in Hüfthöhe eine Befestigungsplatte
zum lösbaren Befestigen des Hüftgurts vorgesehen ist. Die oberen Enden der Schultergurten
sind höhenveränderbar am Gestell befestigt.
[0005] Für den Tragkomfort ist es bei einem Rucksack entscheidend, das Gestell den anatomischen
Verhältnissen des Trägers anpassen zu können. Ein wichtiger Punkt ist hierbei eine
Veränderbarkeit des Abstands zwischen dem Hüftgurt und den oberen Anlenkpunkten der
Schultergurten. Diese Einstellmöglichkeit ist jedoch nicht ausreichend. Vielmehr
ist weiterhin von Bedeutung, die Belastung des Trägers durch den Packsack, die je
nach Gewicht und Gewichtsverteilung des Inhalts des Packsacks sowie nach dem Gelände,
in welchem sich der Träger bewegt, unterschiedlich ist.
[0006] Beim erfindungsgemäßen Rucksack läßt sich durch einfache Mittel ein optimaler Tragkomfort
erreichen. Bei diesem Rucksack ist es möglich, den Abstand zwischen den oberen Anlenkpunkten
der Schultergurten und dem Hüftgurt zu verändern. Weiterhin ist es möglich, den Packsack
am Gestell in unterschiedlicher Höhe zu befestigen. Am Gestell sind Packsäcke unterschiedlicher
Größe, d.h. unterschiedlicher Höhe und damit unterschiedlichen Volumens befestigbar.
Der Hüftgurt ist um eine horizontale Achse schwenkbar am Gestell befestigt, so daß
der Oberkörper des Trägers ohne Behinderung durch das Gestell seitlich gegenüber der
Hüfte des Trägers geneigt werden kann. Der Hüftgurt ist leicht lösbar am Gestell befestigt,
so daß es möglich ist, ohne umständliche Montage Hüftgurten gegeneinander auszutauschen.
[0007] Durch das Vorsehen von den Packsack umschlingenden Kompressionsgurten ist es möglich,
Zusatzteile am Rucksack zu befestigen, wie beispielsweise zusätzliche seitliche Packtaschen
oder Skihalter.
[0008] Von Bedeutung ist, daß die Mittel zum höheneinstellbaren Befestigen des Packsacks
am Gestell gleichzeitig dazu dienen, die beiden Gestellteile höheneinstellbar miteinander
zu verbinden.
[0009] Ausführungsbeispiele werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht einer ersten Ausführungsform des Gestells;
Fig. 2 eine Ansicht einer zweiten Ausführungsform des Gestells;
Fig. 3 eine Draufsicht auf einen Hüftgurt und
Fig. 4 eine Seitenansicht des Rucksacks.
[0010] Das Rucksackgestell 1 nach Fig. 1 besteht aus einem Gestelloberteil 2 und einem Gestellunterteil
3. Das Gestelloberteil weist zwei parallel zueinander verlaufende vertikale Seitenteile
4,5 auf, die durch eine Quertraverse 6 miteinander verbunden sind. In gleicher Weise
weist das Gestellunterteil 3 zwei Seitenteile 7,8 auf, die durch eine untere Quertraverse
9 miteinander verbunden sind. Das Gestelloberteil 2 und das Gestellunterteil 3 bestehen
jeweils aus Flachmaterial. Die obere Quertraverse 6 weist zwei Langlöcher 10 auf,
an denen die oberen Enden der Schultergurten befestigt werden. Die untere Quertraverse
9 weist mittig eine Bohrung 11 auf, welche einen horizontalen Schlitz schneidet.
[0011] Längs der Seitenteile 4,5,7,8 sind langlochförmige Durchbrechungen 12 von zueinander
gleicher Dimension in gleichförmigen Abständen vorgesehen. Die beiden unteren Durchbrechungen
12 an den Seitenteilen 7,8 dienen zur Befestigung der unteren Enden der Schultergurten.
[0012] Über Durchbrechungen 12 an den oberen Enden der Seitenteile 7,8 und an den unteren
Enden der Seitenteile 4,5 sind die Gestellteile 2,3 miteinander verbindbar. Die Verbindung
zwischen den Gestellteilen 2,3 kann so erfolgen, daß sich der gewünschte Abstand zwischen
den Quertraversen 6,9 ergibt, der den anatomischen Verhältnissen des Trägers des Rucksacks
angepaßt ist. Als Verbindungsmittel dienen zwei im Querschnitt U-förmige Winkeleisen
mit Schraubbolzen und Schraubmuttern. Die Schraubbolzen sind durch Langlöcher 12 an
den Seitenteilen 4,5,7,8 geführt und werden somit mit den Gestellteilen 2,3 verschraubt.
[0013] Je nach Wahl der Langlöcher 12 an den Seitenteilen 4,5,7,8 durch welche die Schraubbolzen
14 der Winkeleisen 13 geführt sind, ergibt sich der gewünschte Abstand zwischen den
Quertraversen 6,9.
[0014] Die Langlöcher 12 dienen weiterhin der Befestigung eines Packsacks am Gestell 1,
wie im einzelnen noch anhand der Fig. 4 erläutert wird.
[0015] Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 sind die Gestellteile 2,3 jeweils H-förmig ausgebildet.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 weist das Gestellunterteil 3 Seitenteile 7,8 auf,
die im Vergleich zu denjenigen nach Fig. 1 nach oben verlängert sind. Bei diesem Ausführungsbeispiel
besteht das Gestelloberteil lediglich aus der Quertraverse 6, welche höhenveränderbar
mit den Seitenteilen 7,8 verbindbar ist. Die Quertraverse 6 weist an ihren beiden
Enden jeweils ein Langloch 15 auf, entsprechend den Langlöchern 12 an den Seitenteilen
7,8. Mittels dieser Langlöcher 15 ist die Quertraverse 6 mit jeweils einem Langloch
12 der Seitenteile 7,8 verbindbar, was ebenfalls mittels zweier Winkeleisen 13, diesmal
L-förmigen Querschnitts, und Schraubbolzen 14 mit Schraubmuttern erfolgt. Auf diese
Weise kann die Quertraverse 6 im gewünschten Abstand zur Quertraverse 9 am Gestellunterteil
3 befestigt werden.
[0016] Der Hüftgurt 16 weist ein schalenförmiges Rückteil 17 beispielsweise aus Kunststoff
auf. An diesem schalenförmigen Rückteil 17 sind die Schlaufen 18,19 des Hüftgurts
16 befestigt. Am Rückteil 17 ist ein Bolzen 20 befestigt, der nach hinten absteht
und an welchem ein vertikal verlaufender Stift 21 befestigt ist. Wird der Hüftgurt
16 um 90° aus seiner Gebrauchslage gedreht und der Bolzen 20 in die Bohrung 11 eingesetzt,
wobei der Stift 21 mit dem dortigen Schlitz fluchtet, dann ist der Hüftgurt 16 nach
einer Drehung um 90° an der Quertraverse 9 befestigt. In Gebrauchslage ist er dann
gegenüber dem Gestell 1 um die Achse des Bolzens 20 drehbar, was die vorerwähnte Rumpfschwenkmöglichkeit
des Trägers ohne Behinderung durch das Gestell erlaubt.
[0017] Am schalenförmigen Rückteil 17 ist sehnenförmig ein Netz 22 gespannt, welches beim
Träger zur Anlage an den Kreuzbeinbereich gelangt. Dieses Netz 22 gewährleistet einen
Abstand zwischen dem Kreuzbeinbereich und dem Rückteil 17 und reduziert hierdurch
die Schweißbildung in diesem Bereich.
[0018] Die Befestigung des Packsacks 23 am Gestell 1 erfolgt über am Packsack 23 angeordnete
Schlaufen 24, welche durch Langlöcher 12 an den Seitenteilen 4,5,7,8 geführt sind
und die jeweils eine nicht dargestellte Schnalle zum Befestigen der Schlaufenenden
aufweisen. Auf diese Weise können Packsäcke 23 unterschiedlicher Größe in unterschiedlicher
Höhe am Gestell 1 lösbar befestigt werden. Zur Befestigung dienen weiterhin zwei Kompressionsgurten
25, welche ebenfalls durch Langlöcher 12 geführt sind und welche jeweils den Packsack
23 umschlingen. Die beiden im vertikalen Abstand zueinander verlaufenden Kompressionsgurten
25 werden um den Packsack 23 festgezurrt. An ihnen sind befestigbar beispielsweise
eine Seitentasche 26 oder Halterungen zum Befestigen von Skiern.
[0019] An der dem Träger zugewandten Seite des Packsacks 23 können horizontal verlaufende
Markierungen angebracht sein, die, wenn sie mit der oberen Quertraverse 6 fluchten,
das Befestigen des Packsacks 23 am Gestell 1 in verschiedenen Höhenlagen erleichtern.
Die Schlaufen 24 weisen einen gegenseitigen Abstand auf, der einem Mehrfachen der
Teilungsanordnung der Langlöcher 12 entspricht.
1. Rucksack mit einem an einem Gestell (1) befestigten Packsack (23), bei dem das
Gestell (1) aus einem Gestelloberteil (2) und einem Gestellunterteil (3) besteht,
die in vertikaler Richtung gegeneinander verschiebbar und durch Verbindungsmittel
(13,14) miteinander verbindbar sind, das Gestell (1) aus zwei etwa parallel zueinander
verlaufenden Seitenteilen (4,5,7,8) und mindistens zwei sie verbindenden Quertraversen
(6,9) besteht und am Rucksack zwei Schultergurten (27) und ein Hüftgurt (16) angelenkt
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Schultergurten (27) an der Quertraverse (6) des Gestelloberteils (2) und
unten am Gestellunterteil (3) angelenkt sind, an dessen Quertraverse (9) der Hüftgurt
(16) befestigt ist und daß der Packsack (23) in unterschiedlicher vertikaler Lage
am Gestell (1) befestigt werden kann.
2. Rucksack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenteile (4,5,7,8) des Gestells (1) mehrere Durchbrechungen (12) aufweisen,
von denen mindestens einige zum Hindurchführen von Befestigungsmitteln (24) am Packsack
(23) zu dessen Befestigung in unterschiedlicher Höhe am Gestell (1) dienen.
3. Rucksack nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß einige der Durchbrechungen (12) zum Hindurchführen der Verbindungsmittel (14)
zum Verbinden der beiden Gestellteile (2,3) dienen.
4. Rucksack nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß einige der Durchbrechungen (12) gleichzeitig zur höheneinstellbaren Befestigung
der oberen, das Gestelloberteil (2) bildenden Quertraverse (6) dienen, an welcher
die Schultergurten (27) oben angelenkt sind.
5. Rucksack nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsmittel am Packsack (23) aus Schlaufen (24) bestehen und durch
Durchbrechungen (12) weiterhin mindestens ein den Packsack (23) umschlingender Kompressionsgurt
(25) geführt ist.
6. Rucksack nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenteile (4,5,7,8) und die Quertraverse (6,9) jeweils aus einem Flachmaterial
bestehen und die Durchbrechungen Langlöcher (12) sind.
7. Rucksack nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Hüftgurt (16) mittels einer Schnellkupplung (11,20,21) lösbar an der Quertraverse
(9) des Untergestells (3) befestigt ist.
8. Rucksack nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Hüftgurt (16) ein schalenförmiges Rückteil (17) aufweist, über das sehnenförmig
ein Auflagenetz (22) gespannt ist.
9. Rucksack nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Hüftgurt (16) um die horizontale Achse der Schnellkupplung (11,20,21) verschwenkbar
ist.
10. Rucksack nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Gestell (1) Packsäcke (23) unterschiedlicher Größe und Hüftgurten (16)
unterschiedlicher Form verbindbar sind.