(19)
(11) EP 0 284 773 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.10.1988  Patentblatt  1988/40

(21) Anmeldenummer: 88102680.1

(22) Anmeldetag:  24.02.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B21D 41/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES FR IT LI

(30) Priorität: 26.02.1987 DE 8702934 U

(71) Anmelder: Büchele, Erich
D-86405 Meitingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Büchele, Erich
    D-86405 Meitingen (DE)

(74) Vertreter: Charrier, Rolf, Dipl.-Ing. 
Patent- und Rechtsanwälte Dipl.-Ing. Charrier, Dr. Rapp, Dr. Waibel, Dr. Bauer Rehlingenstrasse 8
86153 Augsburg
86153 Augsburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Aufweiten von Rohrenden


    (57) Die Vorrichtung zum Aufweiten von Rohrenden (9) weist eine das Rohrende umgebende Matrize (1) auf, die eine Ausnehmung (10) entsprechend der Form der anzubringenden Aufweitung besitzt. Im Inneren der Matrize (1) befindet sich eine Spreizhülse (4, 14), die durch einen von einem Kolben (15) verschiebbaren Spreizdorn (3) aufspreizbar ist, bei dessen Betätigung das Rohr (8) zwischen Matrize (1) und Spreiz­hülse (4, 14) festklemmbar ist. Auf der Spreizhülse (4, 14) ist ein Stempel (5) verschiebbar, bei dessen Verschiebung in Richtung auf die Ausnehmung (10) das Rohrende (9) aufge­spreizt wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Neuerung betrifft eine Vorrichtung zum Aufweiten von Rohrenden nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Eine solche Vorrichtung ist in der DE-OS 1 918 815 be­schrieben. Bei dieser Vorrichtung ist am Ende eines Kolbens der keilförmige Stempel angeordnet. Mit dem Zylinder des Kolbens ist eine Halterung verbunden, die aus Keilstücken besteht, welche sich gegen die Außen­wand des Rohres im Abstand vom Rohrende anlegen.

    [0003] Bei dieser bekannten Vorrichtung ist nachteilig, daß bei Einpressen des Stempels in das Rohrende das Rohr zumindest so weit axial verschoben wird, bis die Keile der Halterung greifen. Ist die Reibung zwischen der Rohraußenwand und den Keilstücken relativ gering, bei­spielsweise wenn die Rohraußenwand eine Fettschicht aufweist, dann wird das Rohr über den gesamten Weg des Kolbenhubs verschoben, so daß also der Stempel nicht in das Rohrende einpreßt.

    [0004] Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtung ist darin zu sehen, daß im Bereich der Aufweitung des Rohr­endes die Außenseite des Rohres nicht geführt ist und somit eine ungleichmäßige Aufweitung über den Umfang des Rohres stattfinden kann.

    [0005] Es besteht die Aufgabe, die Vorrichtung so zu verbessern, daß das Rohr beim Aufweiten einen sicheren Halt hat und die Aufweitung kontrolliert durchgeführt wird.

    [0006] Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merk­malen des Anspruches 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.

    [0007] Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung und

    Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig.1.



    [0008] Das aufzuweitende Rohrende 8 wird von einer in Längs­richtung zweigeteilten Matrize 1 umgeben, die im Bereich des Endes 9 des Rohres eine Ausnehmung 10 aufweist. Die zweigeteilte Matrize 1 ist angeordnet in einer Matrizen­halterung 11, die mit einem Gestell 12 verbunden ist. Die Ausnehmung 10 bestimmt die Außenform der am Ende 9 anzubringenden Aufweitung.

    [0009] Im axialen Abstand zum Ende 9 des Rohres 8 trägt das Gestell einen Zylinder 13, der seinerseits mit einer Spreizhülse 4 verbunden ist. Diese Spreizhülse 4 ist mit ihrem Kopf 14 in das Rohr 8 eingeführt, derart, daß ihr Spreizkopf 14 zur Anlage an die Innenwand des Rohres 8 kommt. Hierbei befindet sich der Spreizkopf 14 im Bereich der Matrize 1 in Höhe des Bereichs der Matrize 1, der sich an die Ausnehmung 10 anschließt.

    [0010] Im Inneren der Spreizhülse 4 verläuft ein Spreizdorn 3, der im Bereich des Spreizkopfes 14 konisch ausge­bildet ist. Dieser Spreizdorn 3 ist verbunden mit dem Kolben 15 im Inneren des Zylinders 13. Wird die linke Zylinderkammer des Zylinders 13 mit einem Druckmedium beaufschlagt, dann führt der Spreizdorn 3 eine Bewegung nach rechts aus, bei welcher der konische Keil des Spreiz­dorns 3 den Spreizkopf 14 aufspreizt, der zu diesem Zweck mit axial verlaufenden Schlitzen 16 versehen ist. Dieser Spreizkopf 14 kommt somit zur Anlage an die Innen­wand des Rohres 8, das auf diese Weise zwischen der Matrize 1 und dem Spreizkopf 14 festgehalten wird.

    [0011] Auf dem sich an den Spreizkopf 14 anschließenden Bereich verminderten Durchmessers der Spreizhülse 4 ist ver­schiebbar angeordnet der Stempel 5, der zu diesem Zweck eine Axialbohrung aufweist. Dieser Stempel 5 ist be­festigt an einem Führungsgehäuse 17, in welchem verschieb­bar der Zylinder 13 angeordnet ist. Das Führungsgehäuse 17 weist einen Schlitz 18 auf, durch den der Arm 19 des Gestells 12 geführt ist, an dem der Zylinder 13 befestigt ist.

    [0012] Gegen das dem Stempel 5 abgewandte Ende des Führungs­gehäuses 17 steht die Kolbenstange 20 eines Kolbens 21 an, der in einem weiteren Zylinder 22 angeordnet ist, der ebenfalls mit dem Gestell 12 verbunden ist.

    [0013] Ist der vorerwähnte Spannvorgang zum Festhalten des Rohres 8 zwischen der Matrize 1 und dem Spreizkopf 14 beendet, dann wird die rechte Zylinderkammer des Zylinders 22 mit einem Druckmedium beaufschlagt, wodurch die Kolben­stange 20 über das Führungsgehäuse 17 den Stempel 5 in Richtung des Rohrendes 9 bewegt. Der Stempel 5 wird auf diese Weise in das Rohrende 9 eingepreßt, wobei dieses gegen die Fläche der Ausnehmung 10 verformt wird. Um das Einführen des Stempels 5 in das Rohrende 9 zu erleichtern, weist der Stempel 5 einen zylindrischen Ansatz 7 auf, dessen Durchmesser geringer ist als der Rohrinnendurchmesser.

    [0014] Die Matrize 1, die Spreizhülse 4 und der Stempel 5 sind austauschbar, so daß die Vorrichtung an unterschiedliche Rohrdurchmesser und Rohrwandstärken anpaßbar ist.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Aufweiten von Rohrenden (9) mittels eines in das Rohrende (9) einpreßbaren Stempels (5), der etwa keilförmig ausgebildet ist und von einem druck­mittelbetätigten Kolben (21) bewegt wird, wobei das Rohr (8) während des Aufweitvorgangs von einer Halterung gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine das Rohrende (9) umgebende Matrize (1) vor­gesehen ist, die im Bereich der anzubringenden Aufwei­tung eine Ausnehmung (10) aufweist, in die der Stempel (5) einfährt und die Halterung aus einer Spreizhülse (4, 14) besteht, die im Rohrinneren anschließend an den Bereich der Matrizenausnehmung (10) gegen die Rohr­innenwand aufspreizbar ist und damit das Rohr (8) zwischen der Spreizhülse (4, 14) und der Matrize (1) festge­klemmt wird.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß im Inneren der Spreizhülse (4, 14) ein konischer Spreizdorn (3) angeordnet ist, der relativ zur Spreizhülse (4, 14) verschiebbar ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Spreizhülse (4, 14) in Richtung des Stempels (5) verläuft, außerhalb ihres Spreizkopfes (14) einen Bereich verminderten Durch­messers aufweist und auf dem Bereich verminderten Durchmessers der eine Führungsbohrung aufweisende Stempel (5) ge­führt ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge­kennzeichnet, daß das dem Spreizkopf (14) der Spreizhülse (4) abgewandte Ende des Spreizdorns (3) mit einem Kolben (15) verbunden ist, dessen stationärer Zylinder (13) mit der Spreizhülse (4, 14) verbunden ist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Zylinder (13) von einem Führungs­gehäuse (17) umgeben ist, das an einem Ende den Stempel (5) trägt und gegen dessen anderes Ende der den Stempel (5) betätigende Kolben (21) wirkt.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Matrize (1) und der mit der Spreizhülse (4, 14) verbundene Zylinder von einem gemeinsamen Gestell (12) getragen werden
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn­zeichnet, daß der den Zylinder (13) tragende Teil (19)des Gestells (12) durch einen Schlitz (18) im Führungsgehäuse (17) verläuft.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch ge­kennzeichnet, daß das Gestell (12) einen weiteren Zylinder (22) trägt, in welchem der den Stempel (5) betätigende Kolben (21) angeordnet ist.
     
    9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrize (1) zwei­geteilt ist und von einer Matrizenhalterung (11) ge­halten wird, die ihrerseits mit dem Gestell (12) ver­bunden ist.
     




    Zeichnung