[0001] Die Neuerung betrifft eine Vorrichtung zum Aufweiten von Rohrenden nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Eine solche Vorrichtung ist in der DE-OS 1 918 815 beschrieben. Bei dieser Vorrichtung
ist am Ende eines Kolbens der keilförmige Stempel angeordnet. Mit dem Zylinder des
Kolbens ist eine Halterung verbunden, die aus Keilstücken besteht, welche sich gegen
die Außenwand des Rohres im Abstand vom Rohrende anlegen.
[0003] Bei dieser bekannten Vorrichtung ist nachteilig, daß bei Einpressen des Stempels
in das Rohrende das Rohr zumindest so weit axial verschoben wird, bis die Keile der
Halterung greifen. Ist die Reibung zwischen der Rohraußenwand und den Keilstücken
relativ gering, beispielsweise wenn die Rohraußenwand eine Fettschicht aufweist,
dann wird das Rohr über den gesamten Weg des Kolbenhubs verschoben, so daß also der
Stempel nicht in das Rohrende einpreßt.
[0004] Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtung ist darin zu sehen, daß im Bereich
der Aufweitung des Rohrendes die Außenseite des Rohres nicht geführt ist und somit
eine ungleichmäßige Aufweitung über den Umfang des Rohres stattfinden kann.
[0005] Es besteht die Aufgabe, die Vorrichtung so zu verbessern, daß das Rohr beim Aufweiten
einen sicheren Halt hat und die Aufweitung kontrolliert durchgeführt wird.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung und
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig.1.
[0008] Das aufzuweitende Rohrende 8 wird von einer in Längsrichtung zweigeteilten Matrize
1 umgeben, die im Bereich des Endes 9 des Rohres eine Ausnehmung 10 aufweist. Die
zweigeteilte Matrize 1 ist angeordnet in einer Matrizenhalterung 11, die mit einem
Gestell 12 verbunden ist. Die Ausnehmung 10 bestimmt die Außenform der am Ende 9 anzubringenden
Aufweitung.
[0009] Im axialen Abstand zum Ende 9 des Rohres 8 trägt das Gestell einen Zylinder 13, der
seinerseits mit einer Spreizhülse 4 verbunden ist. Diese Spreizhülse 4 ist mit ihrem
Kopf 14 in das Rohr 8 eingeführt, derart, daß ihr Spreizkopf 14 zur Anlage an die
Innenwand des Rohres 8 kommt. Hierbei befindet sich der Spreizkopf 14 im Bereich der
Matrize 1 in Höhe des Bereichs der Matrize 1, der sich an die Ausnehmung 10 anschließt.
[0010] Im Inneren der Spreizhülse 4 verläuft ein Spreizdorn 3, der im Bereich des Spreizkopfes
14 konisch ausgebildet ist. Dieser Spreizdorn 3 ist verbunden mit dem Kolben 15 im
Inneren des Zylinders 13. Wird die linke Zylinderkammer des Zylinders 13 mit einem
Druckmedium beaufschlagt, dann führt der Spreizdorn 3 eine Bewegung nach rechts aus,
bei welcher der konische Keil des Spreizdorns 3 den Spreizkopf 14 aufspreizt, der
zu diesem Zweck mit axial verlaufenden Schlitzen 16 versehen ist. Dieser Spreizkopf
14 kommt somit zur Anlage an die Innenwand des Rohres 8, das auf diese Weise zwischen
der Matrize 1 und dem Spreizkopf 14 festgehalten wird.
[0011] Auf dem sich an den Spreizkopf 14 anschließenden Bereich verminderten Durchmessers
der Spreizhülse 4 ist verschiebbar angeordnet der Stempel 5, der zu diesem Zweck
eine Axialbohrung aufweist. Dieser Stempel 5 ist befestigt an einem Führungsgehäuse
17, in welchem verschiebbar der Zylinder 13 angeordnet ist. Das Führungsgehäuse 17
weist einen Schlitz 18 auf, durch den der Arm 19 des Gestells 12 geführt ist, an dem
der Zylinder 13 befestigt ist.
[0012] Gegen das dem Stempel 5 abgewandte Ende des Führungsgehäuses 17 steht die Kolbenstange
20 eines Kolbens 21 an, der in einem weiteren Zylinder 22 angeordnet ist, der ebenfalls
mit dem Gestell 12 verbunden ist.
[0013] Ist der vorerwähnte Spannvorgang zum Festhalten des Rohres 8 zwischen der Matrize
1 und dem Spreizkopf 14 beendet, dann wird die rechte Zylinderkammer des Zylinders
22 mit einem Druckmedium beaufschlagt, wodurch die Kolbenstange 20 über das Führungsgehäuse
17 den Stempel 5 in Richtung des Rohrendes 9 bewegt. Der Stempel 5 wird auf diese
Weise in das Rohrende 9 eingepreßt, wobei dieses gegen die Fläche der Ausnehmung 10
verformt wird. Um das Einführen des Stempels 5 in das Rohrende 9 zu erleichtern, weist
der Stempel 5 einen zylindrischen Ansatz 7 auf, dessen Durchmesser geringer ist als
der Rohrinnendurchmesser.
[0014] Die Matrize 1, die Spreizhülse 4 und der Stempel 5 sind austauschbar, so daß die
Vorrichtung an unterschiedliche Rohrdurchmesser und Rohrwandstärken anpaßbar ist.
1. Vorrichtung zum Aufweiten von Rohrenden (9) mittels eines in das Rohrende (9) einpreßbaren
Stempels (5), der etwa keilförmig ausgebildet ist und von einem druckmittelbetätigten
Kolben (21) bewegt wird, wobei das Rohr (8) während des Aufweitvorgangs von einer
Halterung gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine das Rohrende (9) umgebende Matrize (1) vorgesehen ist, die im Bereich
der anzubringenden Aufweitung eine Ausnehmung (10) aufweist, in die der Stempel (5)
einfährt und die Halterung aus einer Spreizhülse (4, 14) besteht, die im Rohrinneren
anschließend an den Bereich der Matrizenausnehmung (10) gegen die Rohrinnenwand aufspreizbar
ist und damit das Rohr (8) zwischen der Spreizhülse (4, 14) und der Matrize (1) festgeklemmt
wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Inneren der Spreizhülse (4, 14) ein konischer Spreizdorn (3) angeordnet ist,
der relativ zur Spreizhülse (4, 14) verschiebbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizhülse (4, 14) in Richtung des Stempels (5) verläuft, außerhalb ihres
Spreizkopfes (14) einen Bereich verminderten Durchmessers aufweist und auf dem Bereich
verminderten Durchmessers der eine Führungsbohrung aufweisende Stempel (5) geführt
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das dem Spreizkopf (14) der Spreizhülse (4) abgewandte Ende des Spreizdorns
(3) mit einem Kolben (15) verbunden ist, dessen stationärer Zylinder (13) mit der
Spreizhülse (4, 14) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (13) von einem Führungsgehäuse (17) umgeben ist, das an einem
Ende den Stempel (5) trägt und gegen dessen anderes Ende der den Stempel (5) betätigende
Kolben (21) wirkt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrize (1) und der mit der Spreizhülse (4, 14) verbundene Zylinder von
einem gemeinsamen Gestell (12) getragen werden
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der den Zylinder (13) tragende Teil (19)des Gestells (12) durch einen Schlitz
(18) im Führungsgehäuse (17) verläuft.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gestell (12) einen weiteren Zylinder (22) trägt, in welchem der den Stempel
(5) betätigende Kolben (21) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrize (1) zweigeteilt ist und von einer Matrizenhalterung (11) gehalten
wird, die ihrerseits mit dem Gestell (12) verbunden ist.