[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen in das Bohrloch einer Tiefbohrung einsetzbaren
Förderrohrstrang zur Förderung von pumpfähigen Medien aus dem Bohrloch in einer Ausbildung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Förderrohrstränge dieser Art finden hauptsächlich zur Förderung von Erdöl oder Wasser-Erdölgemischen
Anwendung. Das Gehäuse des Stators bildet dabei das untere Ende des Förderrohrstranges,
und der Rotor ist über ein gesondertes Antriebsgestänge, an dessen unteren Ende der
Rotor befestigt ist, mit der Antriebswelle eines obertägigen Antriebsmotors verbunden.
[0003] Bedarf bei einem derartigen Förderrohrstrang der Stator der Förderpumpe der Auswechslung
oder müssen an Stator oder Rotor der Förderpumpe Wartungs- oder Instandsetzungsarbeiten
ausgeführt werden, so muß der gesamte Förderrohrstrang mitsamt Förderpumpe und Antriebsgestänge
für den Rotor aus dem Bohrloch ausgebaut und nach Ausführung der Arbeiten an der Förderpumpe
wieder in das Bohrloch eingebaut werden. Dies ist bei Längen von Förderrohrsträngen
von durchschnittlich 500 bis 1000 m ein zeit- und kostenaufwendiger Vorgang.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Förderrohrstrang zu schaffen, bei
dem unter Verbleib des Förderrohrstranges im Bohrloch der Stator der Förderpumpe
auswechselbar ist oder sonstige Arbeiten an der Förderpumpe ausgeführt werden können.
[0005] Ausgehend von einem Förderrohrstrang nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 löst die
Erfindung die Aufgabe mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1.
Hinsichtlich wesentlicher weiterer Ausgestaltungen wird auf die Ansprüche 2 bis 6
verwiesen.
[0006] Bei dem Förderrohrstrang nach der Erfindung kann die Pumpeneinheit verhältnismäßig
schnell und einfach mittels des Antriebsgestänges zum Kopf des Bohrloches aufgeholt
und nach Auswechsel- oder sonstigen Instandsetzungs- oder Wartungsarbeiten wieder
in ihre Betriebsstellung innerhalb des unteren Endes des Förderrohrstranges abgesetzt
werden, wobei der Förderrohrstrang selbst in seiner Einbaustellung im Bohrloch verbleibt.
[0007] Weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
sowie der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel des Gegenstands der Erfindung
in einem abgebrochenen schematischen Längsschnitt näher veranschaulicht ist.
[0008] Die Zeichnung veranschaulicht einen Förderrohrstrang 1 in einer Einbaustellung in
einem Bohrloch 2, das verrohrt, d.h. mit einer rohrförmigen Auskleidung 2ʹ versehen
ist.
[0009] Im unteren Ende befindet sich in Betriebsstellung eine Förderpumpe 3, die als Moineau-Pumpe
ausgebildet ist und einen Stator 4 mit Gehäuse 5 und Auskleidung 6 sowie einen Rotor
7 umfaßt. Am oberen Ende des Rotors 7 ist dieser mit einem Antriebsgestänge 8 verbunden,
das durch den Förderrohrstrang 1 hindurch bis zu dessen oberen Ende am Kopf des Bohrloches
2 hochgeführt und dort mit einer Antriebswelle 9 eines Antriebsmotors 10, z.B. eines
Elektro- oder Hydraulikmotors, verbunden ist. Die Förderpumpe 3 bildet eine Pumpeneinheit,
die als Ganzes mittels des Antriebsgestänges 8 durch den Förderrohrstrang 1 aufzieh-
und absenkbar ist.
[0010] Das obere Ende des Förderrohrstranges 1 ist durch eine Verschlußplatte 11 und deren
Durchführungsöffnung 12 für das Antriebsgestänge 8 durch ein Gehäuseteil 13 des Antriebsmotors
10 verschlossen, und eine druckdichte, bei 14 angedeutete Lagerung für die Antriebswelle
9 des Antriebsmotors 10 stellt einen druckdichten Abschluß des Innenraumes 15 des
Förderrohrstranges 1 an dessen oberen Ende sicher. An diesem oberen Ende ist der Förderrohrstrang
auch druckdicht bei 17 mit der Auskleidung 2ʹ im Bohrloch 2 verbunden, so daß der
Ringraum 16 zwischen dem Förderrohrstrang 1 und der Auskleidung 2ʹ oberseitig verschlossen
ist.
[0011] Das untere Ende des Förderrohrstranges 1 ist von einem Stützrohrabschnitt 18 gebildet,
der über ein Schraubverbindungsteil 19 mit dem nach oben angrenzenden Bereich des
Förderrohrstranges 1 verschraubt ist. In diesem Stützrohrabschnitt nimmt die mittels
des Antriebsgestänges 8 axial durch den Förderrohrstrang 1 aufzieh- und absenkbare
Pumpeneinheit 3 ihre Betriebsstellung ein, in der das Gehäuse 5 des Stators 4 gegenüber
dem Stützrohrabschnitt 18 und damit gegenüber dem Förderrohrstrang 1 abgedichtet
und gegen Verdrehen gesichert ist. Zur Abdichtung und zur Verdrehsicherung können
alle bekannten und hierfür geeigneten Mittel Anwendung finden. Bei dem dargestellten
Beispiel ist der Stützrohrabschnitt 18 innenseitig mit einem Verdrehsicherungsprofil
20, z.B. einem Mehrkantprofil, einem Vielkeilprofil od.dgl., versehen, und das Gehäuse
5 des Stators 4 weist an seiner Außenseite ein entsprechendes Gegenprofil 21 auf.
[0012] Der Stützrohrabschnitt 18 ist ferner in einem Bereich unterhalb des Verdrehsicherungsprofils
20 mit einem Verengungsbereich 22 versehen und trägt in diesem eine umlaufende Dichtung
23, die in Betriebsstellung der Pumpeneinheit 3 mit dem profilfreien unteren Ende
des Gehäuses 5 des Stators 4 in Dichtungseingriff steht.
[0013] Für das gemeinschaftliche Einfahren der Pumpeneinheit 3 aus Stator 4 und Rotor 7
ist vorgesehen, daß der Rotor 7, der in seinem Stator 4 begrenzt axial verschieblich
ist, im Abstand oberhalb und unterhalb seines Arbeitsteils mit je einem Anschlag 24
bzw. 25 versehen ist. Auch das Gehäuse 5 des Stators 4 weist einen oberen Anschlag
26 bzw. einen unteren Anschlag 27 auf, und beim Einfahren der Pumpeneinheit 3 in den
Förderrohrstrang 1 bzw. bei einem Aufziehen gelangen die Anschläge 24,25 wechselweise
mit den Anschlägen 26 bzw. 27 in Mitnahme- bzw. Stützeingriff. Während beim Einfahren
der Pumpeneinheit 3 der Stator 4 zunächst mit seinem Anschlag 27 auf dem Anschlag
25 des Rotors 7 ruht, wie das auch beim Aufziehen der Fall ist, kann bei Auftreten
von Widerständen mittels des oberen Anschlages 24 auf den oberen Anschlag 26 des Gehäuses
5 des Stators 4 auf diesen eine abwärts gerichtete Mitnahmekraft ausgeübt werden.
[0014] Die Anschläge 24,25 sichern auch während des Förderbetriebes den Stator 4 gegen
unerwünschte Verlagerungen, jedoch versteht sich, daß im Förderbetrieb die Anschläge
24,25 außer Eingriff von den Anschlägen 26,27 des Stators 4 gelegen sind.
1. In das Bohrloch einer Tiefbohrung einsetzbarer Förderrohrstrang (1) zur Förderung
von pumpfähigen Medien aus dem Bohrloch (2), der an seinem unterem Ende eine aus einem
Stator (4) und einem Rotor (7) bestehende Förderpumpe (3), insbesondere Moineau-Pumpe,
aufweist sowie ein gesondertes Antriebsgestänge (8) für den Rotor (7) umfaßt, das
mit einem am oberen Ende des Förderrohrstranges (1) angeordneten Antriebsmotor (10)
verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Stator (4) und der Rotor (7) eine gemeinschaftlich mittels des Antriebsgestänges
(8) für den Rotor (7) in den Förderrohrstrang (1) in eine Betriebsstellung in dessen
unteren Ende einfahrbare und aus der Betriebsstellung aufziehbare Pumpeneinheit (3)
bilden, und in der Betriebsstellung der Pumpeneinheit (3) das Gehäuse (5) des Stators
(4) im Förderrohrstrang (1) diesem gegenüber abgedichtet und gegen Verdrehen gesichert
ist.
2. Förderrohrstrang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Höhe der vorgesehenen Betriebsstellung für die Pumpeneinheit (3) der Förderrohrstrang
(1) einen mit einem Verdrehsicherungsprofil (20) versehenen Stützrohrabschnitt (18)
aufweist, und das Gehäuse (5) des Stators (4) an seiner Außenseite mit einem entsprechenden
Gegenprofil (21) versehen ist.
3. Förderrohrstrang nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stützrohrabschnitt (18) unterhalb seines Verdrehsicherungsprofils (20) mit
einem Verengungsbereich (22) und in diesem mit einer umlaufenden, in Betriebsstellung
der Pumpeneinheit (3) mit dem profilfreien unteren Ende des Gehäuses (5) des Stators
(4) in Dichtungseingriff stehenden Dichtung (23) versehen ist.
4. Förderrohrstrang nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (7) der Pumpeneinheit (3) in seinem Stator (4) begrenzt axial verschiebbar
und im Abstand oberhalb und unterhalb seines Arbeitsteils mit Anschlägen (24,25) versehen
ist, die beim Einfahren bzw. beim Aufziehen der Pumpeneinheit (3) in den Förderrohrstrang
(1) mit Gegenanschlägen (26,27) am Gehäuse (5) des Stators (4) in Mitnahmeeingriff
bringbar sind.
5. Förderrohrstrang nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Förderrohrstrang (1) an seinem obertägigen Ende druckdicht abgeschlossen
ist.
6. Förderrohrstrang nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das obere Ende des Förderrohrstranges (1) durch eine Verschlußplatte (11) und
deren Gehäusedurchführung (12) durch einen Gehäuseteil (13) des Antriebsmotors (10)
verschlossen und eine abgedichtete Lagerung (14) für die Antriebswelle (9) des Antriebsmotors
(10) vorgesehen ist.