(19)
(11) EP 0 284 782 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.10.1988  Patentblatt  1988/40

(21) Anmeldenummer: 88102859.1

(22) Anmeldetag:  26.02.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 63/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES GB IT

(30) Priorität: 28.03.1987 DE 3710345

(71) Anmelder: SIPRA Patententwicklungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH
D-72461 Albstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Brunner, Heinz
    D-7470 Albstadt 1 Ebingen (DE)

(74) Vertreter: Möbus, Rudolf, Dipl.-Ing. 
Hindenburgstrasse 65
D-72762 Reutlingen
D-72762 Reutlingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Knotenwächter für Garne und Fäden


    (57) Der Knotenwächter für Garne und Fäden (15) weist eine Garn- oder Fadendurchlauföffnung (16) auf, die zwischen zwei Rotationskörpern (17, 18) gebildet ist, von denen mindestens einer (18) drehbar gelagert und zwecks Änderns der Größe der Durchlauföffnung (16) oder zum Einlegen des Fadens (15) gegenüber dem anderen Rotationskörper (17) vestellbar gelagert ist. Die sich drehenden Rotationskör­per (17, 18) verhindern Fadenabrieb und die Ansammlung von Fadenabrieb im Bereich der Durchlauföffnung.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Knotenwächter für Garne und Fäden, mit einer zwischen zwei gegeneinander verstellbaren Teilen gebildeten Durchlauföffnung mit einstellbarem Quer­schnitt für ein Garn oder einen Faden.

    [0002] Bei bisher bekannten Knotenwächtern der eingangs genannten Art ist die Durchlauföffnung von zwei gegeneinander ver­stellbaren Platten begrenzt, zwischen denen ein Schlitz zum seitlichen Einführen des Fadens in die Durchlauf­öffnung besteht (DE-OS 31 36 644). Die bekannten Knoten­wächter mit Lochblechen oder Schlitzlochblechen haben alle den Nachteil, daß der Faden an einer stationären Kante reibt, so daß sich Faserabrieb bildet, der sich auf der Lochplatte ablagern und ansammeln kann. Dabei besteht die Gefahr, daß angesammelter Faserflaum als Verdickung in die Durchlauföffnung eingezogen wird, die Öffnung verstopft und zu einem Abriß des Fadens führt.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Knoten­wächter der eingangs genannten Art so auszubilden, daß er selbst wenig Faserabrieb bildet und sich an ihm kein Faserabrieb ansammeln kann und er ein sich selbst reini­gendes und wirksames Überwachungsorgan bildet.

    [0004] Die gestellte Aufgabe wird mit einem Knotenwächter der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Durchlauföffnung zwischen zwei Rotationskörpern ge­bildet ist, von denen mindestens einer drehbar gelagert und mindestens einer zwecks Änderns der Größe der Durch­lauföffnung und/oder zum Einlegen des Fadens gegenüber dem anderen verstellbar gelagert ist.

    [0005] Die sich drehenden Rotationskörper verhindern Fadenabrieb und die Ansammlung von Fadenabrieb im Bereich der Durch­lauföffnung des Knotenwächters. Kantige Reibflächen ent­fallen. Dickstellen im durchlaufenden Garn werden zwischen den Rollen durch Zusammenpressen verkleinert. Der Knoten­wächter hat den weiteren Vorteil, daß er leichter als bis­her bekannte Knotenfänger auch mit einer Abschalteinrich­tung für die Strickmaschine gekoppelt werden kann.

    [0006] Zwar ist es bekannt, ein Garn oder einen Faden zwischen zwei Rollenkörpern hindurchzuführen, doch dienen diese Vorrichtungen, in denen die Rollen dicht gegen den Faden angepreßt werden, als Fadenbremsvorrichtungen in Faden­liefereinrichtungen oder Fadenstreckwerken und somit zur Lösung einer völlig anderen Aufgabe.

    [0007] Vorteilhafterweise kann bei einem erfindungsgemäß ausge­bildeten Knotenwächter die Durchlauföffnung zwischen kreiszylindrischen Mantelflächen der beiden Rotationskör­per gebildet und zu beiden Seiten von senkrecht zu den Rotationsachsen verlaufenden Wandungen begrenzt sein. Die seitlichen Begrenzungswandungen für die Durchlauföffnung können entweder durch Endflansche eines der beiden Rollen­körper oder aber durch seitliche Arme oder Gehäusewandun­gen, zwischen oder an denen mindestens einer der beiden Rollenkörper gelagert ist, gebildet sein. Das Einführen des Fadens in den Knotenwächter kann durch einen neben einem fliegend gelagerten Rollenkörper bestehenden Vor­richtungsschlitz hindurch oder nach dem Abheben eines der Rollenkörper erfolgen. Hierzu kann der Rollenkörper zweck­mäßig an einem Schwenkarm oder an einer verschwenkbaren Gehäusewandung fliegend gelagert sein.

    [0008] Zur Veränderung des Querschnittes der Durchlauföffnung des Knotenwächters zwecks Anpassung an unterschiedliche Garn- oder Fadenstärken kann mindestens einer der miteinander zusammenwirkenden Rollenkörper entweder selbst oder mit seinem Schwenkarm auf einem Verstellexzenterteil gelagert sein, so daß bei einer Verstellung des Exzenterteiles der gegenseitige Abstand der beiden Rollenkörper verändert wird. Die Achse mindestens eines Rollenkörpers kann aber auch einfach in einem Führungsschlitz verstellbar und feststellbar angeordnet sein.

    [0009] Ein erfindungsgemäß ausgebildeter Knotenwächter kann auch als flexibles Abschaltorgan ausgebildet werden, bei wel­chem beim Eintreffen eines Fadenknotens der Knoten nicht in der Durchlauföffnung steckenbleiben kann, was zu einem Fadenabriß führen muß, sondern eine Verstellung eines gegen Rückstellkraft beweglich angeordneten Rollenkörpers unter Vergrößerung der Durchlauföffnung bewirkt, wobei die Verstellung des Rollenkörpers durch einen stationären Sen­sor einer Abschalteinrichtung festgestellt werden kann, die ein sofortiges Abschalten der Strickmaschine ähnlich wie bei einem Fadenspannungsfühler bewirkt.

    [0010] Der Knotenwächter kann auch wie ein Fadenleitorgan zur Fadenumlenkung genutzt werden, weil er keine Kanten wie herkömmliche Kontenwächter hat. Vorteilhafterweise wird so der Faden überwacht und gleichzeitig in eine bestimmte Richtung geleitet.

    [0011] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele eines erfindungs­gemäß ausgebildeten Knotenwächters an Hand der beiliegen­den Zeichnung näher erläutert.

    [0012] Im einzelnen zeigen:

    Fig. 1 eine Seitenansicht von einem ersten Ausführungsbeispiel eines Knotenwäch­ters;

    Fig. 2 einen nach unten umgelegten Querschnitt durch den Knotenwächter entlang der Linie II - II in Fig. 1;

    Fig. 3 eine Draufsicht auf den Knotenwächter von der Fadenzulaufseite in Richtung des Pfeiles III in Fig. 1;

    Fig. 4 eine Seitenansicht von einem zweiten Ausführungsbeispiel eines Knotenwäch­ters;

    Fig. 5 einen nach unten umgelegten Querschnitt durch den Knotenwächter entlang der Linie V - V in Fig. 4;

    Fig. 6 eine Seitenansicht des Knotenwächters entsprechend Fig. 4 mit verschwenkter Gehäusewandung.



    [0013] Der in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Knotenwächter 10 weist ein an einem Tragarm 11 befestigtes Gehäuse 12 mit einer vorderen Gehäusewandung 12.1, einer hinteren Ge­häusewandung 12.2 und je einer oberen und unteren Gehäuse­wandung 12.3 und 12.4 auf. Die vordere Gehäusewandung 12.1 ist um eine zwischen der oberen und unteren Gehäusewandung 12.3 und 12.4 verlaufende Achse 13 gegen die Kraft einer auf die Achse 13 aufgeschobenen Schraubentorsionsfeder 14 verschwenkbar gelagert, wie Fig. 3 zeigt, um vom offenen Gehäuseende 12.5 her einen Faden 15 in eine Durchlauföff­nung 16 des Knotenwächters 10 einbringen zu können, die zwischen zwei kugelgelagerten Walzen 17 und 18 gebildet ist. Ein Lagerzapfen 19 für die eine Walze 17 ist an der hinteren Gehäusewandung 12.2 befestigt. Die andere Walze 18 weist einen exzentrischen Lagerzapfen 20 auf, der über einen Anlageansatz 21 mit Stellachse 22 in der verschwenk­ baren vorderen Gehäusewandung 12.1 verankert ist. Auf die Stellachse 22 ist eine Skalenscheibe 23 aufgeklemmt, an welcher sich gegenüber einem auf der vorderen Gehäusewan­dung 12.1 befindlichen Markierungspfeil 24 der einge­stellte Walzenabstand der Durchlauföffnung 16 ablesen läßt.

    [0014] In der oberen Gehäusewandung 12.3 ist zur offenen Gehäuse­kopfseite 12.5 hin ein offener Schlitz 25 ausgebildet, welcher eine Begrenzung der Durchlauföffnung 16 des Kno­tenwächters 10 zur Walzenbreite bildet und der in diesem Begrenzungsbereich eine Breite hat, die kleiner ist als die Breite der beiden Walzen 17 und 18. Eine solche seit­liche Begrenzung der Durchlauföffnung zur Walzenbreite kann auch an der unteren Gehäusewandung 12.4 angeordnet sein. Anstelle eines Schlitzes lassen sich auch andere Fadenleitorgane verwenden, z. B. Ösen oder Bügel. Der Schlitz 25 gewährleistet stets die richtige Fadenlage auch beim Fadeneinlegen.

    [0015] Die Fig. 4 bis 6 zeigen einen Knotenwächter 30 mit einer ähnlichen Gehäusegestaltung wie beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 3. Die vordere Gehäusewandung 32.1 des an einem Tragarm 31 befestigten Gehäuses 32 ist hier je­doch um einen zentralen Achsbolzen 29 gegen die Kraft einer auf den Achsbolzen aufgeschobenen Torsionsfeder 34 in ihrer Ebene parallel zur starren hinteren Gehäusewan­dung 32.2 des Gehäuses verschwenkbar. Auch hier ist an der verschwenkbaren vorderen Gehäusewandung 32.1 eine der bei­den die Fadendurchlauföffnung 36 begrenzenden Walzen 37, 38, nämlich die Walze 38, auf einem exzentrischen Lager­zapfen 40 mit Anlageansatz 41, Stellachse 42 und Skalen­ scheibe 43 angeordnet. Die andere Walze 37 ist auf einem an der hinteren Gehäusewandung 32.2 des Gehäuses 32 be­festigten Zapfen 39 gelagert. Die beiden Walzen 37 und 38 sind unterschiedlich profiliert. Die Walze 37 weist an beiden Enden Flansche 37.1 auf, zwischen welche die zweite Walze 38 mit ihrer Mantelfläche eintaucht, um die Durch­lauföffnung 36 in der Walzenbreite zu begrenzen.

    [0016] Bei dem Knotenwächter 30 muß ein im Faden 35 vorhandener großer Knoten in der Fadendurchlauföffnung 36 nicht hän­genbleiben. Er bewirkt vielmehr ein Zwangsverschwenken der Walze 38. Dadurch läßt sich ein in das Gehäuse 32 ein­gesetzter sog. Fadenabsteller 45 mit einem normalerweise offenen Schaltkontakt 46 betätigen. Die Betätigung erfolgt mittels eines an der vorderen verschwenkbaren Gehäusewan­dung 32.1 des Gehäuses befestigten Schaltstiftes 47 aus elektrisch isolierendem Material, der beim Verschwenken der vorderen Gehäusewandung 32.1 gemäß Fig. 6 den Schalt­kontakt 46 schließt und dadurch das Abschalten einer Tex­tilmaschine, welcher der Knotenwächter zugeordnet ist, auslöst.

    [0017] Anstelle eines weitgehend geschlossenen Gehäuses könnte der Knotenwächter die die Fadendurchlauföffnung begrenzen­den Rotationskörper auch an einfachen Schwenkarmen tragen. Zur Veränderung der Breite der Fadendurchlauföffnung könnte die Achse mindestens eines der Rotationskörper auch in einem Führungsschlitz verstellbar und feststell­bar angeordnet sein.


    Ansprüche

    1. Knotenwächter für Garne und Fäden, mit einer zwischen zwei gegeneinander verstellbaren Teilen gebildeten Durchlauföffnung mit einstellbarem Querschnitt für ein Garn oder einen Faden, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchlauföffnung (16, 36) zwischen zwei Rotationskör­pern (17, 18; 37, 38) gebildet ist, von denen minde­stens einer drehbar gelagert und mindestens einer zwecks Änderns der Größe der Durchlauföffnung (16, 36) und/oder zum Einlegen des Fadens (15, 35) gegenüber dem anderen verstellbar gelagert ist.
     
    2. Knotenwächter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchlauföffnung (16, 36) zwischen kreiszylin­drischen Mantelflächen der Rotationskörper (17, 18; 37, 38) gebildet und zu beiden Seiten von senkrecht zu den Rotationsachsen (19, 20; 39, 40) verlaufenden Wan­dungen begrenzt ist.
     
    3. Knotenwächter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die seitlichen Begrenzungswandungen der Durchlauföffnung (36) durch Endflansche (37.1) eines der beiden Rotationskörper (37) gebildet sind.
     
    4. Knotenwächter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die seitlichen Begrenzungswandungen durch Arme eines Trägers oder Wandungen (12.1, 12.2) eines Gehäuses (12) gebildet sind, zwischen oder an denen mindestens einer der beiden Rotationskörper (17, 18) gelagert ist.
     
    5. Knotenwächter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Rotationskörper (17, 18; 37, 38) an unterschiedlichen Wandungen (12.1, 12.2; 32.1, 32.2) des Knotenwächtergehäuses (12; 32) gelagert sind, die zueinander relativverstellbar ange­ordnet sind.
     
    6. Knotenwächter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine der einen Rotationskörper (18; 38) tragenden Wandungen (12.1; 32.1) gegen die Kraft einer Rück­stellfeder (14; 34) verstellbar angeordnet ist.
     
    7. Knotenwächter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der Rotationskörper (17, 18; 37, 38) an einem Schwenkarm oder einer Gehäusewandung (12.1, 12.2; 32.1, 32.2) fliegend gelagert ist.
     
    8. Knotenwächter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einer der Rotationskörper (18; 38) auf einem Verstellexzenter­teil (21; 41) direkt oder indirekt gelagert ist.
     
    9. Knotenwächter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse mindestens eines Rotationskörpers in einem Führungsschlitz verstellbar und feststellbar angeordnet ist.
     
    10. Knotenwächter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß auf mindestens einer Seite der Durchlauföffnung (16; 36) ein Fadenleitorgan in Form einer Öse oder eines Gehäusewandungsschlitzes (25) angeordnet ist und der Durchmesser der Öse oder die Breite des Gehäusewandungsschlitzes (25) kleiner ist als die Breite der die Durchlauföffnung (16; 36) begrenzenden Rotationskörper (17, 18; 37, 38).
     
    11. Knotenwächter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß einer der Rotationskörper (38) gegen eine Rückstellkraft (Feder 34) gegenüber einem stationären Sensor oder Schalter (46) einer Ab­schalteinrichtung (45) verstellbar gelagert ist.
     




    Zeichnung