[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Spanngerät für ein Verpackungsband nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Obwohl die vorliegende Erfindung auf ein Spanngerät bezogen ist, ist sie auch anwendbar
bei einem kombinierten Spann- und Verschliessgerät für Kunststoffband. Ein solches
kombiniertes Gerät ist aus der EP-A1 0 188 720 bekannt. Ein solches Gerät dient zum
Umreifen eines Packstückes oder mehrerer zu bündelnder Gegenstände mit einem thermoplastischen
Kunststoffband. Zum Spannen des Bandes dient ein Schlitzrad mit kreuzweise angeordneten
Schlitzen. Das Schlitzrad ist drehfest mit einem Klinkenrad verbunden, welches beim
Hin- und Herbewegen des Betätigungshebels jeweils in Spannrichtung mitgenommen wird.
Nach Beendigung des Spannvorganges werden die Bandenden zusammengeschweisst. Das
Zusammenschweissen kann mit dem vorstehend erwähnten kombinierten Gerät erfolgen,
jedoch ist es auch möglich, ein Spanngerät und ein Verschliessgerät zu verwenden.
[0003] Nach beendetem Spann- und Verschliessvorgang befindet sich das Schlitzrad in der
beim Spannen zuletzt erreichten Stellung. Da das Klinkenrad eine relativ feine Zahnteilung
aufweist, ist eine Vielzahl von Stellungen möglich. Soll nun für den nächsten Spannvorgang
das Band nach dem Umreifen des Packstückes wieder in das Schlitzrad eingelegt werden,
dann weist dieses häufig nicht die geeignete Stellung zum Einlegen auf, sodass es
zuvor von Hand in die geeignete Stellung gedreht werden muss. Dies ist für die Bedienungsperson
umständlich und zeitraubend, da normalerweise bereits beide Hände beansprucht sind.
[0004] Der Erfindung liegt deshalb de Aufgabe zugrunde, ein Spanngerät zu schaffen, beidem
das Einlegen des Bandes in das Schlitzrad bedienungsfreundlicher ist.
[0005] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die im kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0006] Bei der erfindungsgemässen Lösung wird das Schlitzrad ohne zusätzliche Betätigung
in die zum Einlegen des Bandes erforderliche Position gebracht, ohne dass für diesen
Zweck ein zweites Klinkenrad erforderlich ist. Dadurch ist es möglich, eine bereits
bestehende Konstruktion, wie beispielsweise diejenige nach der EP-A1 0 188 720, mit
geringem Aufwand zu erweitern. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Erweiterung
des bekannten Gerätes beschränkt, sondern ebenso nützlich und vorteilhaft bei Neukonstruktionen
anwendbar.
[0007] Anhand der Zeichnungen wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 ein bekanntes Spann- und Verschliessgerät in einer Seitenansicht,
Fig. 2 eine Einzelheit aus dem Gerät nach der Fig. 1, jedoch in einer erfindungsgemässen
Ausstattung, bei der sich der Betätigungshebel nach beendetem Spannvorgang in der
Ausgangslage zum Schweissvorgang befindet,
Fig. 3 die Anordnung der wichtigsten Elemente nach der Fig. 2 in einer Draufsicht,
Fig. 4 eine Ansicht gemäss Fig. 2, jedoch in einer Stellung des Betätigungshebels
vor dem Zurückschwenken desselben in die Ausgangsposition und
Fig. 5 eine Ansicht gemäss Fig. 2, jedoch nach erfolter Rückstellung in die Ausgangsposition
und bereit zum Einlegen eines neuen Bandes.
[0008] In der Fig. 1 ist ein Spann- und Verschliessgerät 10 auf ein Packstück 12 aufgesetzt,
um ein um das Packstück 12 herumgelegtes thermoplastisches Kunststoffband 14 an seinen
Enden 14ʹ und 14ʺ zu verschweissen. Das Spann- und Verschliessgerät 10 weist eine,
in Spannrichtung 16 gesehen, vor einem zum Spannen des Bandes 14 bestimmten Schlitzrad
18 angeordnete Schweissvorrichtung 20 auf.
[0009] Das Schlitzrad 18 weist zum Einlegen des Bandes 14 über Kreuz angeordnete seitlich
offene Schlitze 18ʹ auf. Wird nun das Schlitzrad 18 im Gegenuhrzeigersinn gedreht,
dann wird das eingelegte Band in Spannrichtung 16 gespannt. Zum Drehen des Schlitzrades
18 dient ein um die Achse 26 des Schlitzrades in Pfeilrichtung 30 schwenkbarer Betätigungshebel
28. Bei einer solchen Schwenkbewegung greift eine am Betätigungshebel 28 gelagerte
Mitnehmerklinke 110 in die Zähne eines mit dem Schlitzrad 18 drehfest verbundenen
Klinkenrades 58 ein. Eine Sperrklinke 118 hält das Schlitzrad 18 in der gespannten
Stellung.
[0010] Der Betätigungshebel 28 weist einen Handgriff 32 auf, der zur Betätigung um seine
Achse drehbar ist und dabei über eine Umschaltstange 114 eine Umschalteinrichtung
112, 113 betätigt. Mittels dieser Umschalteinrichtung wird entweder die Mitnehmerklinke
110 zum Eingreifen am Klinkenrad 58 oder eine dahinter auf gleicher Achse angeordnete
zweite Mitnehmerklinke 111 zum Angreifen an einer Nockenscheibe 60 freigegeben. Zur
Rückstellung der Umschalteinrichtung 112, 113, 114 dient eine Rückstellfeder 116.
[0011] Hinter der in das Klinkenrad 58 eingreifenden Sperrklinke 118 befindet sich eine
zweite Sperrklinke 120, die mit der Nockenscheibe 60 zusammenwirkt. Zum Entriegeln
der Sperrklinken 118 und 120 dient ein um eine Welle 48 schwenkbarer Auslösehebel
122, der durch eine am Betätigungshebel 28 angeordnete Rolle 124 gegen die Kraft
einer Drehfeder 108 im Uhrzeigersinn verschwenkt wird.
[0012] Die wesentlichen Elemente des Spann- und Verschliessgerätes 10 sind auf einer Grundplatte
96 aufgebaut, mit der das Gerät auch auf das Packstück 12 aufgesetzt wird. Das zu
verarbeitende Kunststoffband 14 wird von einer symbolisch dargestellten Vorratsrolle
40 abgezogen und nach der Umschlingung des Packstückes 12 in die Schweissvorrichtung
20, in einen der Schlitze 18ʹ des Schlitzrades 18 und in eine Trennvorrichtung 34
eingelegt. Da die übrigen Funktionen für die vorliegende Erfindung nicht von Bedeutung
sind, wird auf die bereits erwähnte EP-A1 0 188 720 verwiesen.
[0013] Die Fig. 2 zeigt die für die Erfindung wesentlichen Teile in einem grösseren Massstab
gegenüber der Fig. 1. Zur Orientierung anhand der Fig. 1 sei auf die Grundplatte 96
und auf den Ansatz des Betätigungshebels 28 verwiesen. Die zur Fig. 1 bereits erwähnte
Umschalteinrichtung weist zwei im Betätigungshebel 28 verschiebbar gelagerte Schieber
112 und 113 auf, von denen in Abhängigkeit von der Stellung des drehbaren Handgriffes
32 gemäss Fig. 1 entweder der Schieber 112 mit der Mitnehmerklinke 110 oder der Schieber
113 mit der zweiten Mitnehmerklinke 111 zusammenwirkt. Die beiden Mitnehmerklinken
110 und 111 sind auf derselben Welle 109 unabhängig voneinander gelagert und durch
je eine Zugfeder 134 bzw. 136 im Gegenuhrzeigersinn vorgespannt. In der in der Fig.
2 gezeigten Stellung ist die Mitnehmerklinke 110 vom Klinkenrad 58 abgehoben, während
die zweite Mitnehmerklinke 111 mit der zugeordneten Nockenscheibe 60 zusammenwirkt.
Der Vorgang des Spannens des in der Fig. 2 nicht dargestellten Kunststoffbandes ist
beendet, die Bandspannung wird jedoch durch das Schlitzrad 18 aufrechterhalten, da
dieses durch die am Klinkenrad 58 angreifende Sperrklinke 118 verriegelt ist. Die
Sperrklinke 118 steht unter der Kraft einer Drehfeder 119.
[0014] Wird nun der Betätigungshebel 28 um die Achse 26 im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt,
dann greift die am Betätigungshebel 28 gelagerte zweite Mitnehmerklinke 111 mit ihrer
Nase 111ʹ an der Flanke 60ʹ der Nockenscheibe 60 an, um die Nockenscheibe im Gegenuhrzeigersinn
zu verdrehen. Dabei hebt die Nockenscheibe 60 mit ihrer Kurve 60ʺ die Sperrklinke
118 vom Klinkenrad 58 ab. Das Klinkenrad 58 ist nun frei drehbar. Nach Beendigung
des Drehvorganges rastet die Sperrklinke 118 gemäss Fig. 4 beim Versatz 60‴ ein und
verhindert ein Zurückdrehen derselben, da diese unter Federdruck steht. Die damit
erreichte Stellung dient zur Freigabe des Schweissvorganges.
[0015] Beim Zurückschwenken des Betätigungshebels 28 im Uhrzeigersinn greift die Nase 139
eines Rückstellhebels 138 an einem der über die übrigen Zähne des Klinkenrades 58
radial hinausragenden Rückstellzähne 59 an und dreht dabei das Klinkenrad 58 im Uhrzeigersinn
soweit mit, bis über die Umschalteinrichtung 112, 113 die zweite Mitnehmerklinke
111 den Rückstellhebel 138 mittels eines Mitnehmerzapfens 140 vom Klinkenrad 58 ausser
Eingriff bringt. Die Umschalteinrichtung 112, 113 wird beim Niederdrücken des Betätigungshebels
28 durch eine in der Fig. 1 dargestellte Umschaltklinke 142 mittels der Rückstellfeder
116 zurückgestellt.
[0016] Da die erhöhten Rückstellzähne 59 am Klinkenrad 58 in einer festen Winkelstellung
zu den Einlegeschlitzen 18ʹ des Schlitzrades 18 angeordnet sind, ist somit gewährleistet,
dass sich die Schlitze 18ʹ nach Beendigung eines Umreifungsvorganges stets in einer
solchen Position befinden, dass das Schlitzrad 18 beim erneuten Einlegen des Kunststoffbandes
14 gemäss Fig. 1 eine optimale Stellung gemäss Fig. 5 einnimmt.
[0017] Aus der Fig. 2 ist ferner ersichtlich, dass der Rückstellhebel 138 durch eine Drehfeder
144 im Uhrzeigersinn gespannt ist.
[0018] Der um die gehäusefeste Welle 48 schwenkbare Auslösehebel 122 wird gegen die Kraft
seiner Rückstellfeder 108 durch den Betätigungshebel 28 im Uhrzeigersinn verschwenkt,
indem sich die am Betätigungshebel 28 gelagerte Rolle 124 an einer Kurve 123 des Auslösehebels
122 abwälzt. Bei seiner Verschwenkung im Uhrzeigersinn greift der Auslösehebel 122
mit seiner Nase 122ʹ an der Sperrklinke 118 an, um diese vom Klinkenrad 58 abzuheben.
[0019] Die Fig. 3 stellt eine teilweise Draufsicht auf die im Betätigungshebel 28 angeordneten
Elemente dar. Dabei wurden die Schieber 112 und 113 der Umschalteinrichtung weggelassen.
[0020] Obwohl die erfindungswesentlichen Merkmale anhand eines bekannten Spann- und Verschliessgerätes
erläutert wurden, ist es, wie bereits erwähnt, ebenfalls möglich, diese Merkmale bei
einem Spanngerät anzuwenden, welches im Zusammenhang mit einem separaten Verschliessgerät
verwendet wird.
[0021] Die automatische oder halbautomatisch Positionierung des Schlitzrades in die zum
Einlegen des Bandes günstigste Stellung ist nicht auf eine der Spannrichtung entgegengesetzte
Drehrichtung beschränkt, sondern kann auch durch eine Vorwärts-Drehung des Schlitzrades
erfolgen, die der Drehrichtung beim Spannen entspricht. Dabei ist es auch nicht erforderlich,
die Mitnehmerklinke 110 und die Sperrklinke 118 vom Klinkenrad abzuheben. Es ist
auch denkbar, das Schlitzrad zum Positionieren vom Klinkenrad abzukuppeln, so dass
das Abheben der erwähnten Klinken ebenfalls nicht erforderlich ist.
[0022] Bei der erfindungsgemässen Ausführung erfolgt die Positionierung durch Betätigung
des insbesondere zum Spannen des Bandes dienenden Betätigungshebels, so dass keine
zusätzlichen Betätigungselemente für den Positioniervorgang erforderlich sind.
[0023] Wenn gemäss Anspruch 10 eine die Sperrklinke 118 vom Klinkenrad 58 abhebende Nockenscheibe
60 vorgesehen wird, ist es erforderlich, dass das bereits gespannte Bandende 14ʺ an
anderer Stelle weiterhin unter Spannung gehalten wird. Für diesen Zweck ist im vorliegenden
Ausführungsbeispiel nach der Fig. 1 bei der Schweissvorrichtung 20 eine weitere Klemmvorrichtung
146 vorhanden, die durch die Bewegung der Nockenscheibe 60 aktiviert wird, bevor
die Sperrklinke 118 vom Klinkenrad 58 abgehoben wird.
1. Spanngerät für Verpackungsband, mit einem zum Angreifen am Band (14) bestimmten,
mittels eines Betätigungshebels (28) in Spannrichtung drehbaren Schlitzrad (18),
wobei eine mit dem Betätigungshebel (28) verbundene Mitnehmerklinke (110) in ein
mit dem Schlitzrad (18) gekuppeltes Klinkenrad (58) eingreift und eine Sperrklinke
(118) als Rückdrehsicherung dient, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlitzrad (18)
nach beendetem Spannvorgang mit einer seine zum Einlegen des Bandes (14) bestimmten
Schlitze (18ʹ) in Bandlaufrichtung ausrichtenden Positioniervorrichtung (59, 138,
139) kuppelbar ist.
2. Spanngerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Positioniervorrichtung
mit dem Betätigungshebel (28) gekuppelte Elemente (138, 139) zum Angreifen am Schlitzrad
(18) oder an mindestens einem Zwischenglied (58) aufweist.
3. Spanngerät nach Anspruch 2, bei welchem das Schlitzrad (18) mit dem als Zwischenglied
dienenden Klinkenrad (58) drehstarr verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass das
Klinkenrad (58) drehwinkelmässig den Schlitzen (18ʹ) des Schlitzrades (18) zugeordnete,
mit den genannten Elementen (138, 139) der Positioniervorrichtung zusammenwirkende
Mitnahmeglieder (59) aufweist.
4. Spanngerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass de Mitnahmeglieder (59)
über die übrigen Zähne des Klinkenrades (58) radial hinausragende Positionierzähne
sind.
5. Spanngerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionierzähne (59)
mit den übrigen Zähnen des Klinkenrades (58) in einer Ebene liegen und eine gegen
das Klinkenrad (58) durch eine Feder (144) vorgespannte Positionierklinke (138) durch
einen Anschlag (140) in ihrer Eingriffsstellung nur bis zum Angreifen an den Positionierzähnen
(59) radial auf das Klinkenrad (58) absenkbar angeordnet ist.
6. Spanngerät nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Schlitzrad (18) mittels einer Schaltvorrichtung (32, 114, 112, 113) von der Mitnehmerklinke
(110) und der Sperrklinke (118) oder vom Klinkenrad (58) ausser Eingriff und mit der
Positioniervorrichtung (59, 138, 139) in Eingriff bringbar ist.
7. Spanngerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltvorrichtung
eine mit dem Betätigungshebel (28) verbundene Umschaltvorrichtung (32, 114, 112, 113)
ist, die zur Herstellung einer Wirkverbindung entweder zwischen dem Betätigungshebel
(28) und der Mitnehmerklinke (110) oder zwischen dem Betätigungshebel (28) und der
Positioniervorrichtung (59, 138, 139) dient.
8. Spanngerät nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Elemente (138,
139) der Positioniervorrichtung der Spannrichtung des Bandes (14) entgegengesetzt
am Klinkenrad (58) angreifen.
9. Spanngerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkverbindung zwischen
dem Betätigungshebel (28) und der Positioniervorrichtung (59, 138, 139) während der
Betätigungsrichtung des Betätigungshebels (28) in seine Ausgangsstellung hergestellt
ist und dass eine Auslösevorrichtung (116, 142) mit dem Betätigungshebel (28) verbunden
ist, um nach beendetem Positioniervorgang eine selbsttätige Umschaltung in die Spannstellung
zu bewirken.
10. Spanngerät nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen
der Schaltvorrichtung (32, 114, 112, 113) und der Sperrklinke (118) eine auf der Welle
(26) des Schlitzrades (18) gelagerte Nockenscheibe (60) angeordnet ist, um die Sperrklinke
(118) nach beendetem Spannvorgang vom Klinkenrad (58) abzuheben.