[0001] Die Erfindung betrifft eine Schreibmine für flüssige oder pastöse Schreibmittel zum
Einsatz in Schreibgeräten, insbesondere in Handschreibgeräten, die einen im wesentlichen
stabförmigen Schreibmittelbehälter mit einer Schreibspitze umfaßt, wobei die Schreibmine
über ein an ihr ausgebildetes Gewinde mit dem Schreibgerät derart lösbar verbindbar
ist, daß die Schreibmine von hinten in das Schreibgerät einschraubbar ist.
[0002] Es ist eine Schreibmine dieser Art bekannt (Typ Lincoln, Firma A. P. Cross Company),
bei der die Schreibmine ein Gewinde aufweist, das an dem hinteren, d. h. zur Schreibmineneinfüllöffnung
gerichteten Ende angeordnet ist. Diese bekannte Schreibmine wird in ein entsprechend
vorbereitetes Schreibgerät von hinten eingeschraubt, d. h. von dem Ende des Schreibgerätes
her, das dem Ende des Schreibgerätes, an dem die Schreibspitze beim Schreiben heraussteht,
entgegengesetzt ist, und kann, wenn die Schreibmine aufgebracht ist, durch eine andere
Schreibmine durch Ein- und Ausschrauben ersetzt werden.
[0003] Grundsätzlich ist das Vorsehen eines Gewindes an der Schreibmine zur lösbaren Befestigung
der Schreibmine in einem Schreibgerät ein einfaches aber sehr effektives Befestigungsmittel.
Zwar kann eine Schreibmine mit einem an ihr vorgesehenen Gewinde nur in einem Schreibgerät
Verwendung finden, das ein entsprechendes Gewinde aufweist, d. h. Mine und Schreibgerät
müssen eindeutig aufeinander abgestimmt sein, im Gegensatz zu Klemmverbindungen,
mit denen in einem Schreibgerät auch Minen unterschiedlicher Dicke und auch unterschiedlicher
Minenhersteller eingesetzt werden können. Diese sind im Vergleich zu Gewindebefestigungen
unverhältnismäßig aufwendiger herzustellen.
[0004] Bei der bekannten, mit einem Gewinde versehenen Schreibmine besteht die Schreibmine
aus einem im Querschnitt verhältnismäßig gering bemessenen Schreibmittelbehälter,
d. h., es handelt sich um eine Schreibmine mit handelsüblichen Abmessungen, die an
ihrer Einfüllöffnung mit einem Verschluß versehen ist, an dem ein Gewinde ausgebildet
ist. Aufgrund dieses bekannten konstruktiven Aufbaus muß die Länge der Schreibmine,
d. h. der Abstand vom Gewinde zur Schreibspitze genau auf die Länge des Schreibgerätes
abgestimmt sein, da sichergestellt sein muß, daß die Schreibspitze bei eingeschraubtem
Gewinde noch aus dem Schreibgerätegehäuse auf vorbestimmte Weise vorsteht.
[0005] Aufgrund dieser Art der Befestigung sind Schreibminen mit unterschiedlich langen
und unterschiedlichen großen Schreibmittelbehältern bei dem betreffenden Schreibgerät
nicht einsetzbar, da die Länge der Schreibmine immer durch den vorbestimmten festen
Abstand zwischen Schreibspitze und Gewinde der Schreibmine festgelegt ist.
[0006] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Schreibmine zu schaffen, die mit unterschiedlichen
Längen, d. h. auch mit unterschiedlichem Schreibmittelfassungsvermögen in Schreibgeräte
eingesetzt werden kann, die lediglich ein gleiches bzw. entsprechendes Befestigungsgewinde
aufweisen, ansonsten aber unterschiedlich lang ausgebildet sein können und die einfach
in der Herstellung sind.
[0007] Gelöst wird die Aufgabe gemäß der Erfindung dadurch, daß das Gewinde im Bereich des
der Schreibspitze zugewandten Endes der Schreibmine vorgesehen ist.
[0008] Der Vorteil dieser Schreibmine liegt im wesentlichen darin, daß die Form des Schreibmittelbehälters
der Schreibmine, d. h. dessen Länge, Querschnittsgröße und Querschnittsform völlig
unabhängig voneinander gewählt werden kann und nicht unmittelbar auf das Schreibgerät,
in das diese Schreibmine eingesetzt werden kann, abgestimmt zu werden braucht. So
kann beispielsweise eine derartige Schreibmine in ein Schreibgerät eingesetzt werden,
das normalerweise zur Aufnahme von großvolumigen Minen (sogenannte Jumbominen) geeignet
ist, auch wenn die momentan beschaffbare Nachfüllmine eine Schreibmine mit geringem
Querschnittsdurchmesser ist. Auch kann auf diese Weise eine Schreibmine in ein Schreibgerät
eingesetzt werden, in dem normalerweise sehr viel längere Minen Platz finden, dieser
längeren Schreibminen aber momentan nicht zur Verfügung stehen.
[0009] Der Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Schreibmine liegt auch darin,
daß der Abstand zwischen der Schreibspitze der Schreibmine und dem Gewinde unmittelbar
auf den Spitzenbereich der Schreibmine beschränkt ist, wobei in der Regel bei allen
Schreibminen der Schreibminenspitzenbereich im Querschnitt reduziert ist auf eine
allgemein übliche Querschnittsgröße, die bei fast allen handelsüblichen Schreibminen
innerhalb vorgegebener Toleranzwerte gleich ist.
[0010] Insofern ist das Vorsehen des Gewindes im Bereich des der Schreibspitze zugewandten
Endes der Schreibmine keine volumenmäßige Einschränkung in bezug auf das vorzusehende
Schreibmittelbehältervolumen, im Gegensatz zur oben beschriebenen bekannten Schreibmine.
[0011] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Schreibmine ist das Gewinde am der Schreibspitze
zugewandten Ende des Schreibmittelbehälters vorgesehen, wodurch gesonderte Maßnahmen
zum Anbringen des Gewindes an der Schreibmine entfallen und so eine sehr kostengünstige
Ausführungsform geschaffen wird.
[0012] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Schreibmine ist das Gewinde
and einem zwischen dem Schreibmittelbehälter und der Schreibspitze angeordneten Distanzkörper
vorgesehen. Dieser Ort der Anbringung des Gewindes ist dann vorteilhaft, wenn beispielsweise
zur Herstellung des Schriebmittelbehälters und der Schreibspitze austenitische Stähle
verwendet werden, die eine Querschnittsverjüngung unmittelbar zur Schreibspitze hin
nicht gestatten, da der austenitische Stahl nicht ohne aufwendige Behandlungsmethoden
verformbar ist. In derartigen Schreibminen wird im Bereich der Querschnittsreduzierung
zur Schreibspitze hin ein Distanzkörper eingesetzt. Dieser Distanzkörper eignet
sich vorteilhafterweise zur Anbringung des Gewindes.
[0013] Vorzugsweise ist das Gewinde der Schreibmine auf einem Abschnitt des Distanzkörpers,
der einen Durchmesser von kleiner/gleich der größten Querschnittsausdehnung des Schreibmittelbehälters
aufweist, ausgebildet. Diese Art der Ausführung der Schreibmine gestattet beliebig
große Schreibmittelbehälterquerschnitte, da das Gewinde in einem Abschnitt am Distanzkörper
ausgebildet ist, der auch bei unterschiedlich großen Querschnittsdurchmessern des
Schreibmittelbehälters immer gleich ist.
[0014] Um die Herstellungskosten der Schreibminen zu minimieren, ist der Distanzkörper auf
dem das Gewinde ausgebildet ist, vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt. Grundsätzlich
kann jedoch auch der Distanzkörper aus einem metallischen Werkstoff bestehen.
[0015] Um die Schreibmine während der Nichtbenutzung und für den Transport vor dem Zutritt
von Luftsauerstoff zu schützen, ist auf das Gewinde der Schreibmine eine mit einem
entsprechenden Gewinde versehene, die Schreibspitze einhüllende Kappe aufschraubbar.
Diese Schutzkappe, die entweder aus Kunststoff oder aus einem metallischen Werkstoff
hergestellt werden kann, kann auch als Schutzkappe für eine Schreibmine verwendet
werden, die aus einem Schreibgerät, weil dort beispielsweise eine Schreibmine mit
einer anderen Farbe eingesetzt worden ist, ausgeschraubt wurde und die dann für die
Zwischenlagerung verschlossen wird.
[0016] Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die nachfolgenden schematischen Zeichnungen
anhand eines Ausführungsbeispieles eingehend beschrieben.
[0017] Darin zeigen:
Fig. 1 eine Schreibmine in vergrößertem Maßstab in der Seitenansicht,
Fig. 2 eine Spitze eines Schreibgerätes in geschnittener Darstellung, in die die
Schreibmine eingeschraubt werden kann,
Fig. 3 im Ausschnitt den Bereich des der Schreibspitze zugewandten Endes der Schreibmine
mit Gewinde, das in die in Fig. 2 dargestellte Schreibgerätespitze eingeschraubt werden
kann und
Fig. 4 eine Schutzkappe zum Aufschrauben auf das Gewinde der Schreibmine in der Seitenansicht.
[0018] Die Schreibmine 10 besteht im wesentlichen aus einem in der Regel einen kreisförmigen
Querschnitt aufweisenden, zylinderförmig ausgebildeten Schreibmittelbehälter 11, in
dem flüssige oder pastöse Schreibmittel auf bekannte Weise aufgenommen werden. Der
Schreibmittelbehälter 11 weist ein zur Schreibspitze 12 weisendes Ende und ein zur
nicht gesondert dargestellten Füllöffnung weisendes Ende 17 auf. Die Füllöffnung ist
auf bekannte, hier ebenfalls nicht gesondert dargstellte Weise, verschlossen.
[0019] Das zur Schreibspitze 12 weisende Ende 16 des Schreibmittelbehälters 11 ist gemäß
der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele mit einem Distanzkörper 18 versehen,
der mit einem Distanzkörperabschnitt 20 in den Schreibmittelbehälter 11 hineinragt
und dort in der Regel im Preßsitz eingepaßt ist. Der aus dem Schreibmittelbehälter
11 herausstehende Distanzkörperabschnitt 19 weist ein Gewinde 13 in Form eines Außengewindes
auf, das in ein entsprechendes Gewinde 15 eines Schreibgerätes 14 einschraubbar ist,
das in Fig. 2 in Form eines Schreibgerätevorderteils dargestellt ist. Das Gewinde
15 im Schreibgerät 14 ist dementsprechend ein Innengewinde.
[0020] Es sei zur Verdeutlichung hervorgehoben, daß das in den Figuren dargestellte Ausführungsbeispiel
der Schreibmine die Anbringung des Gewindes 13 zwar unmittelbar auf dem Distanzkörper
18 zeigt, es ist jedoch auch denkbar, das Gewinde 13 im entsprechenden Abstand zur
Schreibspitze auch unmittelbar auf einem mit einem entsprechenden Durchmesser ausgebildeten
Schreibmittelbehälter 11 vorzusehen.
[0021] Entsprechend der Darstellung von Fig. 1 und 4 kann auch eine Kappe 21, die ein dem
Gewinde 13 entsprechendes Innengewinde aufweist, vorgesehen und auf das Gewinde 13
der Schreibmine 10 entsprechend der strichpunktierten Linie gesetzt und geschraubt
werden. Diese Kappe 21 kann dem Transport, der Lagerung aber auch dem Schutz des Benutzers
vor Beschmutzung durch das Schreibmittel dienen, beispielsweise wenn die Schreibmine
10 aus dem Schreibgerät 14 zwischenzeitlich ausgeschraubt wird und zu einem späteren
Zeitpunkt wieder dorthin zurückgesetzt wird.
[0022] Die Schreibmine 10, die in der Regel ebenfalls zylinderförmige und einen kreisförmigen
Querschnitt aufweisende Schreibspitze 12 und auch der Distanzkörper 18 können grundsätzlich
aus gleichen Werkstoffen, beispielsweise metallischen Werkstoffen hergestellt sein.
Es ist aber auch denkbar, wenigstens den Distanzkörper 18 aus gegenüber dem Werkstoff
der Schreibmine 10 und dem des Schreibmittelbehälters 11 unterschiedlichen Werkstoff,
beispielsweise Kunststoff, auszubilden. Auch die Kappe 21 kann beispielsweise aus
metallischem Werkstoff oder Kunststoff bestehen.
[0023] Die Länge des Schreibmittelbehälters 11 ist bei der hier vorgeschlagenen Schreibmine
10 in weiten Grenzen beliebig wählbar, d. h., es kommt lediglich auf die Einhaltung
des Abstandes zwischen dem Gewinde 13 und dem Schreibende 22 der Schreibspitze an,
der zum Erreichen eines um einen vorbestimmten Betrag aus dem Schreibgerät herausstehenden
Betrages eingehalten werden muß.
Bezugszeichenliste
[0024]
10 Schreibmine
11 Schreibmittelbehälter
12 Schreibspitze
13 Gewinde
14 Schreibgerät
15 Gewinde
16 Ende (Schreibspitze)
17 Ende (Füllöffnung)
18 Distanzkörper
19 Distanzkörperabschnitt
20 Distanzkörperabschnitt
21 Kappe
22 Schreibende der Schreibspitze
1. Schreibmine für flüssige oder pastöse Schreibmittel zum Einsatz in Schreibgeräten,
insbesondere in Handschreibgeräten, die einen im wesentlichen stabförmigen Schreibmittelbehälter
mit einer Schreibspitze umfaßt, wobei die Schreibmine über ein an ihr ausgebildetes
Gewinde mit dem Schreibgerät derart lösbar verbindbar ist, daß die Schreibmine von
hinten in das Schreibgerät einschraubbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewinde
(13) im Bereich des der Schreibspitze (12) zugewandten Endes (16) der Schreibmine
(10) vorgesehen ist.
2. Schreibmine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewinde (13) am der
Schreibspitze (12) zugewandten Ende (16) des Schreibmittelbehälters (11) vorgesehen
ist.
3. Schreibmine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewinde (13) an einem
zwischen dem Schreibmittelbehälter (11) und der Schreibspitze (12) angeordneten Distanzkörper
(18) vorgesehen ist.
4. Schreibmine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewinde (15) auf einem
Abschnitt (19) des Distanzkörpers (18), der einen Durchmesser von kleiner/gleich der
größten Querschnittsausdehnung des Schreibmittelbehälters (11) aufweist, ausgebildet
ist.
5. Schreibmine nach einem oder beiden der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Distanzkörper (18) aus Kunststoff besteht.
6. Schreibmine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß auf das Gewinde (13) eine mit einem entsprechenden Gewinde versehene, die Schreibspitze
(12) einhüllende Kappe (21) aufschraubbar ist.