(19)
(11) EP 0 284 897 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.10.1988  Patentblatt  1988/40

(21) Anmeldenummer: 88104199.0

(22) Anmeldetag:  16.03.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01Q 19/02, H01Q 19/19
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 19.03.1987 DE 3709040

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Härtinger, Erwin, Dipl.-Ing.
    D-8000 München 60 (DE)
  • Rebhan, Wolfgang, Dipl.-Ing.
    D-8022 Grünwald (DE)
  • Schindler, Gerhard, Dipl.-Ing.
    D-8000 München 70 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Zweireflektor-Microwellen-Richtantenne


    (57) Im Hinblick auf eine Reduzierung von Störstrahlungen und damit des Nebenzipfelpegels werden der Hauptreflektor (1) und der entsprechend dem Gregory-Prinzip konkav geformte Subreflektor (2) so ausgebildet, daß der Amplitudenverlauf des Aperturfeldes ein etwa in der Mitte zwischen Sub- und Hauptreflektorrand (7, 8) liegendes Maximum aufweist und sowohl in Richtung des Haupt-­als auch des Subreflektorrandes allmählich auf Pegel von - 15 dB oder mehr abfällt, wobei der Amplitudenverlauf im einzelnen so gewählt ist, daß die ersten Nebenzipfel im Mittel etwa zwischen - 11 dB und - 14 dB und die zweiten sowie wei­teren Nebenzipfel unter (29 - 25 . log ϑ) [dBi] liegen. Richtantennen nach der Erfindung lassen sich beim Satelliten-­und Richtfunk, insbesondere bei der Realisierung von Satel­litenfunkantennen bis ca. 6 m Durchmesser anwenden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine rotationssymmetrisch aufge­baute Zweireflektor-Mikrowellen-Richtantenne mit niedrigen Ne­benzipfelpegeln des Strahlungsdiagramms in vorgegebenen Raumbe­reichen unter Verwendung eines Hauptreflektors, eines den Hauptreflektor ausleuchtenden, die Nebenzipfeldämpfung un­günstig beeinflussenden Subreflektors, der gemäß dem Gregory-­Prinzip konkav gekrümmt ist, und eines mit seiner Öffnung zwischen dem Hauptreflektorscheitel und dem Subreflektor­scheitel angeordneten Primärhornstrahlers, wobei die Apertur­belegung torusförmig derart ausgelegt ist, daß sie sowohl zum Hauptreflektor- als auch zum Subreflektorrand, ausgehend von einem dazwischen liegenden Maximum, abfällt.

    [0002] Richtantennen finden eine vielfältige Anwendung auf dem Gebiet der Funktechnik, insbesondere der Richtfunktechnik und des Satellitenfunks. In den meisten Anwendungsfällen wird von sol­chen Richtantennen eine gute Dämpfung der Nebenzipfel verlangt. Bei Richtantennen für Satellitenbodenstationen können dadurch beispielsweise Störungen terrestrischer Richtfunknetze verrin­gert werden. Terrestrische Richtfunkstrecken können bei Verwen­dung nebenzipfelarmer Antennen enger vermascht werden. Die zu­nehmend dichtere Besetzung der Satellitensynchronbahn mit Nach­richtensatelliten und die immer stärker werdende Vernetzung terrestrischer Richtfunkverbindungen führen aber dazu, daß die am Boden eingesetzten Richtfunkantennen winkelmäßig benachbarte Funkstrecken mehr stören oder von diesen selbst mehr gestört werden. Solche Antennen sollen deshalb künftig eine verbesserte Nebenzipfeldämpfung aufweisen. Bei rotationssymmetrischen Zwei­reflektorantennen üblicher Bauart mit einem Aperturdurchmesser von weniger als etwa 200 Wellenlängen ergeben sich aufgrund erhöhter Beugung und, damit zusammenhängend, stärkerer vom Subreflektor- und Erregerrand ausgehender Störstrahlung besondere Probleme. Für Satellitenfunkverbindungen kommt es dabei vor allem auf den Winkelbereich von 1° bis 20°, für terrestrische Verbindungen dagegen zur Zeit mehr auf den Bereich von 20° und darüber an.

    [0003] Ein annähernd typisches Beispiel für bisherige Bauweisen für Richtantennen ist die in "Telcom Report" 9 (1986), Sonderheft "Nachrichtenübertragung auf Funkwegen", Seiten 82 bis 84 be­schriebene 3,5 m-Zweispiegelantenne für das deutsche Fernmel­desatellitensystem. Diese Antenne ist nach dem Cassegrain-­Prinzip aufgebaut und vor allem auf einen hohen Wirkungsgrad hin optimiert, um den Durchmesser des Hauptreflektors klein halten zu können. Die Reflektoren sind deshalb so geformt, daß sich noch eine einigermaßen homogene Belegung in der Antennen­apertur ergibt. Ein gewisser allmählicher Feldabfall in Rich­tung zum Hauptreflektorrand hin soll allerdings schon der Ver­besserung der Nebenzipfeldämpfung im hauptkeulennahmen Bereich und vor allem im Bereich um ± 90° (Hauptreflektorüberstrahlung) dienen. Bei einer Fehlausrichtung der Antennenkeule, wie sie beispielsweise bei Satellitenbewegungen immer vorkommen kann, ist eine leicht abfallende Belegung auch vom Wirkungsgrad her günstiger. Um die Störwirkung der Subreflektorstützen auf das Nebenzipfeldiagramm zu reduzieren, werden z.B. bei der 3,5 m-Antenne gekrümmte Stützen verwendet.

    [0004] Das Antennendiagramm und damit die räumliche Verteilung der abgestrahlten Energie einer Richtantenne mit ungestörter Kreisapertur ist theoretisch ausschließlich von der vorge­gebenen Belegungsfunktion der Feldstärke des Strahlungsfeldes in der Apertur abhängig. Wie beispielsweise der Literaturstelle aus dem Buch von S. Silver: "Microwave Antenna Theory and Design", MIT-Serie, 1949, Seiten 186 bis 198 zu entnehmen ist, ergibt sich im Vergleich zur konstant belegten Antennenapertur dann eine definierte Abnahme des Nebenzipfelpegels, wenn zum Aperturrand hin die Feldstärke allmählich abfällt.

    [0005] Aus "Nachrichtentechnische Fachberichte", Band 43, 1972, Seiten 104 und 105, ist es bekannt, Nebenmaxima bei Richtantennen mit innerhalb des Strahlungsfeldes liegenden und damit die Neben­ zipfeldämpfung ungünstig beeinflussenden Vorrichtungen, z.B. bei Cassegrain-Antennen, dadurch zu verkleinern, daß die Be­legung zum Aperturrand hin gleichmäßig abfallend ausgebildet wird. Diese Maßnahme zur Nebenzipfelpegelreduzierung genügt hier jedoch häufig nicht. Ursache des noch zu hohen Neben­zipfelpegels ist dabei der starke Feldgradient am Subreflek­torrand. Durch einen allmählichen Feldabfall in Richtung zum Subreflektorrand kann dieser Nachteil im Prinzip wieder weitgehend beseitigt werden, wie aus der DE-PS 23 42 9O4 für eine Cassegrain-Antenne bekannt ist.

    [0006] Aus der bereits erwähnten Literaturstelle aus dem "Telcom Re­port", insbesondere Seite 83, ist es darüber hinaus bereits be­kannt, daß eine radikale Veränderung der homogenen Aperturbele­gung in Richtung der in der DE-PS 23 42 904 erläuterten Torus­belegung gerade bei den kleineren Antennen in bestimmten Win­kelbereichen eine noch stärkere Wirkung auf die Nebenkeulen­dämpfung hat. In Bild 13 dieser Literaturstelle ist der kon­struktive Aufbau einer 4,2 m-Antenne dargestellt, bei der das Gregory-Prinzip mit dem Prinzip der Torusbelegung kombiniert ist.

    [0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Zweireflektor-Mikrowellen-­Richtantenne der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß sich auch die heutzutage sehr hohen Anforderungen an die Nebenzipfeldämpfung, insbesondere auch in den von der Haupt­strahlrichtung weiter abliegenden Winkelbereichen, erfüllen lassen.

    [0008] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die beiden Reflektoren so ausgebildet sind, daß das Subreflektor­streufeld in Richtung zum Rand des Primärhornstrahlers einen bestimmten niedrigen Strahlungspegel von z.B. - 8 dBi, in Rich­tung der Projektion des Subreflektorrandes in den Hauptreflek­tor einen bestimmten niedrigen Strahlungspegel von z.B. - 6 dBi und in Richtung zum Hauptreflektorrand einen bestimmten niedri­gen Strahlungspegel von z.B. - 10 dBi nicht überschreitet, was zu einem Amplitudenverlauf des Aperturfeldes führt, der ein etwa in der Mitte zwischen dem Sub- und Hauptreflektorrand liegendes Maximum aufweist und sowohl in Richtung des Haupt-­als auch des Subreflektorrandes allmählich auf Pegel von etwa -­15 dB oder mehr abfällt, und daß dieser Amplitudenverlauf dabei so gewählt ist, daß die ersten Nebenzipfel im Mittel etwa zwischen - 11 und - 14 dB und die zweiten sowie die weiteren Nebenzipfel des Strahlungsdiagramms unter einer Kurve A = (Z - 25 log ϑ) mit z.B. Z = 29 liegen, wobei A der Strah­lungsdiagrammpegel in dBi und ϑ der Diagrammwinkel in bezug auf die Antennensymmetrieachse ist. Nach der Erfindung wird somit ein allmählicher Feldabfall in Richtung zum Hauptreflek­torrand mit einem allmählichen Feldabfall in Richtung zum Sub­reflektorrand hin kombiniert, wobei der Pegel von dem etwa in der Mitte zwischen dem Sub- und dem Hauptreflektorrand liegen­den Strahlungsmaximum zunächst langsam und dann rascher bis auf Pegelwerte von etwa - 15 dB abfällt. Der Pegel, vor allem am Hauptreflektorrand, kann dabei auch noch tiefer liegen. Das Strahlungsmaximum soll dabei nicht wesentlich weiter außen lie­gen, weil sonst der zentrale Belegungsteil zu einem unzulässig hohen ersten Nebenzipfel führen würde. Bei der Realisierung einer derartigen Belegung durch geeignete Reflektorformung ergibt sich der wesentliche weitere Vorteil, daß der Rand des Primärhornstrahlers vom Subreflektor und der Rand des Subre­flektors vom Hauptreflektor erheblich weniger stark angestrahlt werden. Da die von diesen Rändern ausgehende Störstrahlung vor allem die von der Hauptkeule weiter abgelegenen Nebenzipfel erhöht, ergeben sich dort durch die gewählte Belegung wesent­liche Verbesserungen.

    [0009] Es hat sich herausgestellt, daß es im Hinblick auf die Stör­strahlungen und die Nebenzipfeldämpfung günstiger ist, wenn statt des konvexen Cassegrain-Subreflektors ein konkav ge­krümmter Gregory-Subreflektor verwendet wird. Obwohl die Bele­gung nach der Erfindung auch beim Cassegrain-Prinzip wirksam ist, ergeben sich in Kombination mit dem Gregory-Prinzip insgesamt bessere Ergebnisse. Obwohl der Wirkungsgrad der Antenne bei der Belegung nach der Erfindung etwas zurückgeht, lassen sich noch Wirkungsgrade von etwa 62 % bis 72 % realisieren. Im Vergleich z.B. mit der im angegebenen Telcom-­Report beschriebenen 3,5 m-Antenne, welche einen Wirkungsgrad von 73 % hat, muß der Antennendurchmesser daher nur wenig vergrößert werden, um den gleichen Gewinn zu erzielen.

    [0010] Die durch die Erfindung angegebenen Maßnahmen sind besonders vorteilhaft, wenn sie bei Antennen angewendet werden, deren Hauptreflektor einen Aperturdurchmesser von etwa 200 Wellen­längen oder weniger aufweist. Es handelt sich dabei meist um Antennen kleinerer Bauart.

    [0011] In zweckmäßiger Weise wird der Subreflektor von mehreren außen am Subreflektor angebrachten Stützen gehalten, deren Fußpunkte im Bereich des Hauptreflektorrandes liegen. Es wird dann eine Anstrahlung durch den Subreflektor weitgehend vermieden. Die Stützen können gerade oder gekrümmt ausgebildet werden. Messun­gen haben gezeigt, daß bei gekrümmten Stützen der Nebenkeulen­anstieg geringer ist, weil die Störstrahlung über einen größe­ren Winkelbereich verteilt ist. In vorteilhafter Weise werden vier Stützen in X-förmiger Anordnung vorgesehen.

    [0012] In vorteilhafter Weise kann auch der Rand an der Öffnung des Primärhornstrahlers durch Absorbermaterial, d.h. einen Absor­berring, abgedeckt sein. Zusätzlich kann auch der Subreflektor rundum in einer Randzone durch Absorbermaterial abgedeckt wer­den. Dabei erstreckt sich die durch das Absorbermaterial abge­deckte Randzone über etwa ein Drittel des Subreflektorradius, ausgehend vom Rand. In vorteilhafter Weise ist die Randzone des Subreflektors ausgefräst, wobei in die Ausfräsung das Absorber­material mit passendem Konturverlauf eingesetzt wird. Das Ab­sorbermaterial sowohl für die Abdeckung des Randes des Primär­hornstrahlers als auch der Subreflektor-Randzone besteht in zweckmäßiger Weise aus einem wetterfesten Material. Es hat sich gezeigt, daß die nebenzipfelerhöhende Wirkung einer unzurei­chenden Absenkung des Subreflektorstreufeldes im zentralen, achsnahen Bereich durch die erwähnte Abdeckung des Primärhorn­strahlerrandes und/oder auch durch die Abdeckung der Randzone des Subreflektors verringert werden kann.

    [0013] Im folgenden wird die Erfindung anhand von vier Figuren erläutert. Es zeigen

    Fig. 1 die seitliche Schemadarstellung einer nach dem Gregory-Prinzip gespeisten rotationssymmetrischen Zweireflektor-Mikrowellen-Richtantenne,

    Fig. 2 die Streu- und Beugungseffekte einer rotationssymme­trischen Gregory-Antenne in einer schematischen Dar­stellung,

    Fig. 3 eine geschnittene Darstellung eines mit Absorbermate­rial am Öffnungsrand versehenen Primärhornstrahlers,

    Fig. 4 einen mit Absorbermaterial in seiner Randzone verse­henen Subreflektor in einer Schnittansicht.



    [0014] Fig. 1 zeigt in einer schematischen Seitenansicht eine rota­tionssymmetrisch aufgebaute Zweireflektor-Mikrowellen-Richt­antenne mit einem Hauptreflektor 1, einem den Hauptreflektor 1 ausleuchtenden, gemäß dem Gregory-Prinzip konkav gekrümmten Subreflektor 2 und einem mit seiner Öffnung zwischen dem Schei­tel des Hauptreflektors 1 und dem Scheitel des Subreflektors 2 angeordneten Primärhornstrahler 3. Der Primärhornstrahler 3 wird über eine Hohlleitung 4 gespeist, die durch eine Schei­telöffnung des Hauptreflektors 1 nach hinten herausgeführt ist. Der Subreflektor 2 wird von vier X-förmig angeordneten geraden Stützen 5 gehalten, deren Fußpunkte im Bereich des Randes des Hauptreflektors 1 liegen. Die in Fig. 1 dargestellte Antenne hat den grundsätzlichen Nachteil, daß insbesondere der Subre­flektor 2 und die Stützen 5 notwendigerweise im Strahlengang des Hauptreflektors 1 liegen und dabei Störungen verursachen, die sich in einer Verschlechterung der Nebenzipfelcharakter­istik niederschlagen. Wenn sich der Primärhornstrahler 3 dabei noch relativ nahe am Subreflektor 2 befindet, so ist mit zu­sätzlichen Störungen zu rechnen, die eine Erfüllung der Neben­zipfelspezifikationen zumindest im Weitwinkelbereich nicht gestatten.

    [0015] Zur Verdeutlichung der Streu- und Beugungseffekte, die bei einer rotationssymmetrischen Gregory-Antenne nach Fig. 1 auftreten können und die durch die besondere torusförmige Be­legung nach der Erfindung reduziert werden, dient Fig. 2. Darin ist mit 9 ein Strahl vom Primärhornstrahler 3 zum Rand 7 des Subreflektors 2, mit 10 ein Strahl vom Subreflektor 2 zum Rand 6 des Primärhornstrahlers 3, mit 11 ein Strahl vom Subreflektor 2 zum Hauptreflektor 1 und mit 12 ein Strahl vom Subreflektor 2 zum Rand 8 des Hauptreflektors 1 bezeichnet. Der Strahl 9 be­schreibt die Überstrahlung und Beugungseffekte am Subreflektor 2. Der Strahl 12 beschreibt die Überstrahlung und die Kanten­beugung am Hauptreflektor 1. Der Strahl 11 beschreibt die Rückstrahlung vom Hauptreflektor 1 auf den Subreflektorrand 7. Die dominierende Störquelle ist jedoch die sekundäre Streu­strahlung des vom Subreflektor 2 angestrahlten Primärhornstrah­lers 3, die durch den Strahl 10 verursacht wird.

    [0016] Der Hauptreflektor 1 und der Subreflektor 2 sind nach der Erfin­dung so ausgebildet, daß das durch den Strahl 10 angedeutete Subreflektorstreufeld in Richtung zum Rand 6 des Primärhorn­strahlers einen bestimmten niedrigen Strahlungspegel von z.B. - 8 dBi, das durch den Strahl 11 angedeutete Subreflektorstreu­feld in Richtung der Projektion des Subreflektorrandes 7 in den Hauptreflektor 1 einen bestimmten niedrigen Strahlungspegel von z.B. - 6 dBi und das durch den Strahl 12 in Richtung zum Hauptreflektorrand 8 angedeutete Subreflektorstreufeld einen bestimmten niedrigen Strahlungspegel von z.B. - 10 dBi nicht überschreitet. Diese Bemessungen führen zu einem Amplitudenver­lauf des Aperturfeldes, der, in radialer Richtung gesehen, ein etwa in der Mitte zwischen dem Subreflektorrand 7 und dem Hauptreflektorrand 8 liegendes Maximum aufweist und sowohl in Richtung des Haupt-als auch des Subreflektorrandes 7 und 8 allmählich auf Pegel von etwa - 15 dB oder mehr abfällt. Dabei ist dieser Amplitudenverlauf so gewählt, daß die ersten Neben­zipfel im Mittel etwa zwischen - 11 und - 14 dB und die zweiten sowie die weiteren Nebenzipfel des Strahlungsdiagramms unter einer Kurve A = (Z - 25 log ϑ) mit z.B. Z = 29 liegen, wobei A der Strahlungsdiagrammpegel in dBi und ϑ der Diagrammwinkel in bezug auf die Antennensymmetrieachse ist.

    [0017] Fig. 3 zeigt eine Längsschnittansicht eines mit Rillen verse­henen Primärhornstrahlers 3, der vorne an seinem Rand 6 an der Öffnung mit einem Ring aus Absorbermaterial 13 abgedeckt ist. In der praktischen Ausführung ist beispielsweise das Absorber­material 13 graphitierter Polyurethanschaum mit einer wetter­fest imprägnierten Textilgewebehaut oder eine wetterfeste, absorbierende Gummimatte.

    [0018] Fig. 4 zeigt einen Subreflektor 2, der rundum in einer Randzone durch Absorbermaterial 15 abgedeckt ist. Die durch das Absor­bermaterial 15 abgedeckte Randzone erstreckt sich über etwa ein Drittel des Subreflektorradius R, ausgehend vom Rand. Die Rand­zone des Subreflektors 2 ist ausgefräst. In die Ausfräsung 14 ist das Absorbermaterial 15 mit einem passenden Konturverlauf 16 eingesetzt. Vorzugsweise wird hier mechanisch bearbeitbares Absorbermaterial 15, z.B. Ferrit verwendet. Man erhält so einen glatten Oberflächenverlauf, der in bezug auf Schnee- und Eisansatz sowie Verschmutzung günstigere Eigenschaften aufweist als ein nachträglich aufgeklebter Absorber, z.B. eine Gummi­matte.

    [0019] Es hat sich gezeigt, daß die nebenzipfelerhöhende Wirkung einer unzureichenden Absenkung des Subreflektorstreufeldes im zentra­len, achsnahen Bereich durch die in den Figuren 3 und 4 darge­stellten Abdeckmaßnahmen des Primärhornstrahlerrandes und/oder durch die Abdeckung der Randzone des Subreflektors mit geeig­netem wetterfesten Absorbermaterial stark verringert werden kann und sich somit eine unterstützende Wirkung der durch die Erfindung angegebenen Belegung ergibt.


    Ansprüche

    1. Rotationssymmetrisch aufgebaute Zweireflektor-Mikrowellen-­Richtantenne mit niedrigen Nebenzipfelpegeln des Strahlungs­diagramms in vorgegebenen Raumbereichen unter Verwendung eines Hauptreflektors, eines den Hauptreflektor ausleuchtenden, die Nebenzipfeldämpfung ungünstig beeinflussenden Subreflektors, der gemäß dem Gregory-Prinzip konkav gekrümmt ist, und eines mit seiner Öffnung zwischen dem Hauptreflektorscheitel und dem Subreflektorscheitel angeordneten Primärhornstrahlers, wobei die Aperturbelegung torusförmig derart ausgelegt ist, daß sie sowohl zum Hauptreflektor- als auch zum Subreflektorrand, aus­gehend von einem dazwischen liegenden Maximum, abfällt,
    dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Reflektoren (1, 2) so ausgebildet sind, daß das Subreflektorstreufeld in Richtung zum Rand (6) des Primärhorn­strahlers (3) einen bestimmten niedrigen Strahlungspegel von z.B. - 8 dBi, in Richtung der Projektion des Subreflektorrandes (7) in den Hauptreflektor (1) einen bestimmten niedrigen Strah­lungspegel von z.B. - 6 dBi und in Richtung zum Hauptreflektor­rand (8) einen bestimmten niedrigen Strahlungspegel von z.B. - 10 dBi nicht überschreitet, was zu einem Amplitudenverlauf des Aperturfeldes führt, der ein etwa in der Mitte zwischen dem Sub- und Hauptreflektorrand liegendes Maximum aufweist und sowohl in Richtung des Haupt- als auch des Subreflektorrandes allmählich auf Pegel von etwa - 15 dB oder mehr abfällt, und daß dieser Amplitudenverlauf dabei so gewählt ist, daß die er­sten Nebenzipfel im Mittel etwa zwischen - 11 und - 14 dB und die zweiten sowie die weiteren Nebenzipfel des Strahlungsdia­gramms unter einer Kurve A = (Z - 25 log ϑ) mit z.B. Z = 29 liegen, wobei A der Strahlungsdiagrammpegel in dBi und ϑ der Diagrammwinkel in bezug auf die Antennensymmetrieachse ist.
     
    2. Richtantenne nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Hauptreflektor (1) einen Aperturdurchmesser von etwa 200 Wellenlängen oder weniger aufweist.
     
    3. Richtantenne nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Subreflektor (2) von mehreren außen am Subreflektor ange­ordneten Stützen (5) gehalten wird, deren Fußpunkte im Bereich des Hauptreflektorrandes (8) liegen.
     
    4. Richtantenne nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Stützen (5) gerade ausgebildet sind.
     
    5. Richtantenne nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Stützen (5) gekrümmt ausgebildet sind.
     
    6. Richtantenne nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet, daß vier Stützen (5) in X-förmiger Anordnung vorgesehen sind.
     
    7. Richtantenne nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Rand (6) an der Öffnung des Primärhornstrahlers (3) durch Absorbermaterial (13) abgedeckt ist.
     
    8. Richtantenne nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet, daß als Absorbermaterial (13) graphitierter Polyurethanschaum mit einer wetterfest imprägnierten Textilgewebeabdeckung vorgesehen ist.
     
    9. Richtantenne nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet, daß als Absorbermaterial (13) ein wetterfestes Gummimattenmaterial vorgesehen ist.
     
    10. Richtantenne nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Subreflektor (2) rundum in einer Randzone durch Absorber­material (15) abgedeckt ist.
     
    11. Richtantenne nach Anspruch 10,
    dadurch gekennzeichnet, daß sich die durch Absorbermaterial (15) abgedeckte Randzone über etwa ein Drittel des Subreflektorradius (R), ausgehend vom Rand (7), erstreckt.
     
    12. Richtantenne nach einem der Ansprüche 10 oder 11,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Randzone des Subreflektors (2) ausgefräst und in die Aus­fräsung (14) das Absorbermaterial (15) mit passendem Kontur­verlauf (16) eingesetzt ist.
     
    13. Richtantenne nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
    dadurch gekennzeichnet, daß ein mechanisch bearbeitbares Absorbermaterial (15), z.B. Ferrit, vorgesehen ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht