[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Druckschalter mit einer vom zu messenden Druckmedium
beaufschlagten Druckkammer und einem einen Schaltstift eines Mikroschalters betätigenden
Stößel. Solche Druckschalter sind allgemein bekannt und gebräuchlich.
[0002] Der Schaltpunkt von Druckschaltern dieser Art liegt konstruktionsbedingt bei einem
Druckaufbau höher als bei einem Druckabbau, da der Schaltstift nach Erreichen des
Schaltpunktes bei Druckaufbau und anschließendem Druckabbau zunächst einen Differenzweg
zurücklegen muß, bevor der sogenannte Rückschaltpunkt erreicht ist. Diese Hysterese
kann man sich beispielsweise bei einer Drucksteuerung mit einem solchen Druckschalter
zunutze machen. Wenn zum Beispiel in einem Behälter ein Druck zwischen 130 und 160
bar aufrechterhalten werden soll, dann kann man einen Druckschalter wählen, dessen
Mikroschalter bei steigendem Druck bei 160 bar eine den Druck erzeugende Pumpe abschaltet
und bei fallendem Druck bei 130 bar zurückschaltet, so daß die Pumpe wieder zu arbeiten
beginnt.
[0003] Wenn man bei Mikroschaltern eine hohe Genauigkeit der Schaltpunkte für steigenden
und fallenden Druck verlangt, dann müssen die Mikroschalter mit den jeweils gewünschten,
genauen Schaltpunkten aus einer größeren Anzahl von gefertigten Mikroschaltern aussortiert
werden. Zusätzlich muß nach dem Zusammenbau des Druckschalters auf dem Prüfstand
der für eine bestimmte Hysterese des Druckschalters erforderliche Mikroschalter ausgesucht
werden. Deshalb sind Druckschalter mit festgelegtem Ein- und Ausschaltpunkt wesentlich
teurer als Druck schalter mit nur einem festgelegten Schaltpunkt.
[0004] Das Aussortieren geeigneter Mikroschalter für die Druckschalter kann man auch nicht
dadurch vermeiden, daß man durch Verändern der Federkraft ihrer ihren Stößel entgegen
der Schaltrichtung vorspannenden Stellfeder den Bereich der Schaltpunkte nach oben
oder unten verschiebt, weil diese Einstellmöglichkeit für viele Anwendungsfälle nicht
ausreicht, denn oftmals ist infolge von Toleranzen der Bereich zwischen Einschaltpunkt
und Rückschaltpunkt größer oder kleiner als erforderlich.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Druckschalter der eingangs genannten
Art derart zu gestalten, daß nicht nur der Bereich zwischen Einschaltpunkt und Rückschaltpunkt
als Ganzes verschoben, sondern auch der gegenseitige Abstand dieser Punkte veränderbar
ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen dem Schaltstift und
dem Stößel ein Kipphebel angeordnet ist, gegen den von einer Seite der Stößel und
von der gegenüberliegenden Seite der Schaltstift anliegen und daß der Mikroschalter
mit seinem Schaltstift quer zu dem Stößel in Längserstreckungsrichtung des Kipphebels
verschiebbar angeordnet ist.
[0007] Durch diese Zwischenschaltung eines Kipphebels zwischen dem Stößel des Druckschalters
und dem Schaltstift des Mikroschalters wird die druckabhängige, axiale Verschiebung
des Schaltstiftes entsprechend den Hebelverhältnissen des Kipphebels übersetzt. Durch
die Verschiebbarkeit des Mikroschalters läßt sich dieses Übersetzungsverhältnis
verändern. Dadurch wird es möglich, den Abstand des Einschaltpunktes des Mikroschalters
vom Rückschaltpunkt zu verändern, so daß sich der Differenzweg zwischen den Schaltstiftstellungen
beim Schalten nicht nur durch die Stellfeder verschieben, sondern verklei nern oder
vergrößern läßt. Dadurch kann man für den erfindungsgemäßen Druckschalter Mikroschalter
mit groben Toleranzen verwenden und die genauen Schaltpunkte jeweils einstellen.
[0008] Um beim Verschieben des Mikroschalters nicht zwangsläufig zugleich den Stößel und
den Schaltstift axial zu verschieben, ist es zweckmäßig, wenn der Kipphebel quer zum
Stößel in Verschieberichtung des Mikroschalters ausgerichtet ist.
[0009] Eine besonders große Veränderung des Übersetzungsverhältnisses zwischen der Verschiebung
des Stößels und des Schaltstiftes läßt sich erreichen, wenn der Kipphebel an einer
in Verschieberichtung des Kipphebels liegenden Seite des Gehäuses des Mikroschalters
angelenkt ist. Diese große Veränderungsmöglichkeit des Übersetzungsverhältnisses
resuliert daraus, daß durch Verschieben des Mikroschalters die Schwenkachse des Kipphebels
bis nahe über den Stößel geschoben werden kann, so daß geringe Stößelverschiebungen
zu einer starken Verschwenkung des Kipphebels führen.
[0010] Die axiale Verschiebung des Stößels läßt sich wahlweise übersetzen oder untersetzen,
wenn der Mikroschalter aus einer mit seinem Schaltstift zum Stößel fluchtenden Stellung
in zwei entgegengesetzte Richtungen verschiebbar ausgebildet ist.
[0011] Die Verschiebbarkeit des Mikroschalters kann auf sehr unterschiedliche Weise erreicht
werden. Ein besonders feinfühliges Verschieben des Mikroschalters ist möglich, wenn
der Mikroschalter mit seiner Rückseite gegen eine Wandfläche anliegt und mittels zumindest
einer durch ein Langloch in der Wandfläche führenden Befestigungsschraube mit einem
in einer in Verschieberichtung verlaufenden Bohrung hinter der Wandfläche angeordneten
Gleitstück verbunden ist und wenn ferner Mittel zum feinfühligen Verschieben des Gleitstückes
bei gelockerter Befestigungsschraube vorgesehen sind.
[0012] Auch die Mittel zur Verstellung des Gleitstückes können sehr unterschiedlich gestaltet
sein. Man könnte zum Beispiel das Gleitstück als Zahnstange ausbilden und zum Verschieben
des Gleitstückes ein in diese Zahnstange greifendes Ritzel vorsehen. Besonders einfach
läßt sich das Gleitstück verschieben, wenn es gemäß einer anderen Ausgestaltung der
Erfindung mit einem Teil seiner Mantelfläche in eine quer zur Verschieberichtung
verlaufenden Bohrung zum Einsetzen eines Verstellwerkzeuges greift.
[0013] Auf eine Verzahnung am Gleitstück kann gänzlich verzichtet werden, wenn das Gleitstück
aus einem im Vergleich zum Verstellwerkzeug weichen Werkstoff besteht und das Verstellwerkzeug
ein Schrauber mit einer Mehrfachverzahnung ist.
[0014] Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Eine davon ist in der Zeichnung
dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. In ihr zeigen die
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Druckschalter,
Fig. 2 eine Vorderansicht des Druckschalters,
Fig. 3 eine gegenüber den vorangegangenen Figuren vergrößerte Schnittdarstellung durch
den Druckschalter im Bereich der Befestigung seines Mikroschalters.
[0015] Wie die Figur 1 erkennen läßt, hat der erfindungsgemäße Druckschalter ein Gehäuse
1 mit einem Gewindestutzen 2 zum Einschrauben in eine nicht dargestellte Gewindebohrung
des Bauteils, an dem er angebracht werden soll. Im Gewindestutzen 2 ist eine koaxiale
Bohrung 3 vorgesehen, durch die das zu messende Druckmedium in einen Druckraum 4
bis vor die Stirnfläche eines Stempels 5 gelangen kann. Dieser Stempel 5 ist mittels
einer Dichtung 6 zum Gehäuse 1 hin abgedichtet, so daß eine Druckbeaufschlagung
des Druckraumes 4 zu einer Verschiebung des Stempels 5 in der Zeichnung gesehen nach
rechts führt. Der Stempel 5 legt sich dabei gegen einen Stößel 7, der mit seiner gegenüberliegenden
Seite gegen einen um eine Achse 8 schwenkbaren, quer zum Stößel 7 ausgerichteten
Kipphebel 9 anliegt.
[0016] Eine Stellfeder 10 spannt den Stößel in Richtung des Stempels 5 vor, wozu sie gegen
ein Schraubstück 11 abgestützt ist, welches zur Veränderung der Spannkraft der Stellfeder
10 mehr oder weniger weit in das Gehäuse 1 eingeschraubt werden kann.
[0017] Der Kipphebel 9 ist mit seiner Achse 8 am Gehäuse eines Mikroschalters 12 befestigt.
Dieser Mikroschalter 12 hat einen Schaltstift 13, welcher auf der dem Mikroschalter
12 zugewandten Seite gegen den Kipphebel 9 anliegt und in der dargestellten Stellung
mit dem Stößel 7 fluchtet. Für die Erfindung wesentlich ist, daß der Mikroschalter
12 quer zum Stößel 7 verschiebbar auf dem Gehäuse 1 befestigt ist. Zu diesem Zweck
ist er mittels zweier Befestigungsschrauben 14, 15 auf noch zu erläuternde Weise gegen
eine Wandfläche 16 des Gehäuses 1 gehalten. Löst man diese Befestigungsschrauben 14,
15 und schiebt den Mikroschalter 12 in der Zeichnung gesehen nach unten, dann drückt
der Stößel 7 näher zur Achse 8 gegen den Kipphebel 9 als in der dargestellten Mittelstellung.
Eine geringe axiale Verschiebung des Stößels 7 führt dadurch zu einer relativ starken
Schwenkbewegung des Kipphebels 9 und damit zu einer entsprechend großen Verschiebung
des Schaltstiftes 13, so daß es früher zu einem Schalten kommt.
[0018] Verschiebt man den Mikroschalter 12 in der Zeichnung gesehen nach oben, so tritt
eine Weguntersetzung ein. Der Stößel 7 muß sich relativ weit axial verschieben, um
eine geringe Verschiebung des Schaltstiftes 13 zu bewirken.
[0019] Die Figur 2 verdeutlicht die Gestaltung des Druckschalters. Zu erkennen ist, wie
der Mikroschalter 12 mit den Befestigungsschrauben 14, 15 gegen die Wandfläche 16
anliegt. Weiterhin ist eine stirnseitige Bohrung 17 zu sehen, in der man einen Teil
der Mantelfläche eines zylindrischen Gleitstückes 18 erkennt.
[0020] Die Figur 3 zeigt, daß dieses Gleitstück 18 in einer Bohrung 19 verschieblich angeordnet
ist und die Befestigungsschrauben 14, 15 durch den Mikroschalter 12 hindurch in
dieses Gleitstück 18 geschraubt sind. Ein nicht dargestelltes Langloch in der Wandfläche
16 ermöglicht eine Verschiebung des Mikroschalters 12 zusammen mit dem Gleitstück
18, sofern die Befestigungsschrauben 14, 15 nicht festgezogen sind.
[0021] Zur feinfühligen Verschiebung des Gleitstückes 18 dient ein Schrauber 20, der an
seinem unteren Ende einen Kegel 21 mit einer Mehrfachverzahnung 22 aufweist. Diesen
Schrauber 20 steckt man in die Bohrung 17, so daß sich seine Mehrfachverzahnung 22
auf die Mantelfläche des Gleitstückes 18 setzt. Da das Gleitstück 18 aus einem weicheren
Werkstoff bestehen soll als die Mehrfachverzahnung 22, drückt sich diese in die Mantelfläche
des Gleitstückes 18 ein, so daß dieses durch Drehen des Schraubers 20 so verschoben
werden kann, als ob es eine zahnstangenartige Verzahnung hätte. Man verschiebt in
der Praxis das Gleitstück 18 und damit den Mikroschalter 12 so weit und in eine solche
Richtung, bis daß der Differenzweg des Druckschalters die erforderliche Größe aufweist.
Auflistung der verwendeten Bezugszeichen
[0022] 1 Gehäuse
2 Gewindestutzen
3 Bohrung
4 Druckraum
5 Stempel
6 Dichtung
7 Stößel
8 Achse
9 Kipphebel
10 Stellfeder
11 Schraubstück
12 Mikroschalter
13 Schaltstift
14 Befestigungsschraube
15 Befestigungsschraube
16 Wandfläche
17 Bohrung
18 Gleitstück
19 Bohrung
20 Schraube
21 Kegel
22 Mehrfachverzahnung
1. Druckschalter mit einer vom zu messenden Druckmedium beaufschlagten Druckkammer
und einem einen Schaltstift eines Mikroschalters betätigenden Stößel, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Schaltstift (13) und dem Stößel (7) ein Kipphebel (9) angeordnet
ist, gegen den von einer Seite der Stößel (7) und von der gegenüberliegenden Seite
der Schaltstift (13) anliegen und daß der Mikroschalter (12) mit seinem Schaltstift
(13) quer zu dem Stößel (7) in Längserstreckungsrichtung des Kipphebels (9) verschiebbar
angeordnet ist.
2. Druckschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kipphebel (9) quer zum Stößel (7) in Verschieberichtung des Mikroschalters
(12) ausgerichtet ist.
3. Druckschalter nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kipphebel (9) an einer in Verschieberichtung des Kipphebels (9) liegenden
Seite des Gehäuses (1) des Mikroschalters (12) angelenkt ist.
4. Druckschalter nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikroschalter (12) aus einer mit seinem Schaltstift (13) zum Stößel (7)
fluchtenden Stellung in zwei entgegengesetzte Richtungen verschiebbar ausgebildet
ist.
5. Druckschalter nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Mikroschalterm (12) mit seiner Rückseite gegen eine Wandfläche (16) anliegt
und mittels zumindest einer durch ein Langloch in der Wandfläche (16) führenden Befestigungsschraube
(14, 15) mit einem in einer in Verschieberichtung verlaufenden Bohrung (19) hinter
der Wandfläche (16) angeordneten Gleitstück (18) verbunden ist und daß ferner Mittel
zum feinfühligen Verschieben des Gleitstückes (18) bei gelockerter Befestigungsschraube
(14, 15) vorgesehen sind.
6. Druckschalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitstück (18) mit einem Teil seiner Mantelfläche in eine quer zur Verschieberichtung
verlaufenden Bohrung (17) zum Einsetzen eines Verstellwerkzeuges (Schrauber 20) greift.
7. Druckschalter nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gleitstück (18) aus einem im Vergleich zum Verstellwerkzeug (20) weichen
Werkstoff besteht und das Verstellwerkzeug ein Schrauber (20) mit einer Mehrfachverzahnung
(22) ist.