[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Einkoppelung eines Mikrowellenfeldes
an einem Mikrowellenherd, wobei das von mindestens einem Mikrowellensender erzeugte
Mikrowellenfeld über mindestens einen Hohlleiter zum Garraum des Herds gelangt, wobei
zwischen dem Garraum und dem Hohlleiter ein metallisch geschlossener Resonatorraum
vorgesehen ist, an den der Hohlleiter angeschlossen ist und der über Koppelöffnungen
mit dem Garraum verbunden ist. Eine solche Vorrichtung ist aus der Publikation DE-A-3028009
bekannt. Wichtig ist bei solchen Vorrichtungen insbesondere der Uebergang vom Hohlleiter
in den Garraum. Dieser Uebergang bestimmt weitgehend die optimale Feldverteilung im
Garraum. Dabei möchte man möglichst erreichen, dass im Garraum an jedem Punkt genau
dieselbe Erwärmung stattfindet. Diese Ankopplung des Garraumes geschieht bekannterweise
mittels Durchbrüchen zwischen Resonatorraum und Garraum. Ein Feldverteiler (Propeller
oder Drehantenne), der zusätzlich eingebaut ist, sorgt dafür, dass das ganze Mikrowellenfeld
in Bewegung ist, d.h. dass die zwangs mässig durch die physikalische Ausbreitung
der Mikrowelle im Garraum entstehenden heissen und kalten Punkte gegeneinander verschoben
werden und somit an jeder Stelle gleich starke Erwärmung stattfindet.
[0002] Bekannt sind auch Einrichtungen, bei welchen der Hohlleiter frontal direkt an den
Garraum angeschlossen ist. Somit geschieht die Einkopplung direkt vom Hohlleiter
in den Garraum. Die ganze Feldverteilung im Garraum kann dann nur durch den Feldverteiler
optimiert werden.
[0003] Es sind ferner Lösungen bekannt, bei denen eine Kiste auf den Garraum aufgebaut ist,
die durch eine Keramikabdeckung, eventuell durch eine Glas- oder Plastikabdeckung,
vom Garraum getrennt ist. Der Hohlleiter ist jeweils frontal an die Kiste angeblockt
und der Feldverteiler ist üblicherweise in dieser Kiste angebracht, welche im Hinblick
auf das Mikrowellenfeld ein Teil des Garraums darstellt.
[0004] Bei all diesen Lösungen besteht neben dem Problem der schlechten Entkopplung des
Senders vom Garraum das Problem, dass der resultierende Spannungsvektor des Mikrowellenfeldes
ausgehend von der Vektorrichtung im Hohlleiter gewisse Vorzugsrichtungen besitzt.
Die erwähnten Feldverteler bewirken zwar in beschränktem Mass, dass sich dieser Spannungsvektor
auch in die andern beiden Dimensionen ausbreitet. Dies ist jedoch oft ungenügend,
indem weiterhin der Spannungsvektor in der eingekoppelten Richtung überwiegt, womit
die Erwärmung nicht optimal erfolgt.
[0005] Es stellt sich damit die Aufgabe, die eingangs erwähnte Einkopplungsvorrichtung so
auszugestalten, dass einerseits die Entkopplung von Sender und Garraum. verbessert
wird und gleichzeitig im Garraum keine bevorzugten Feldrichtungen auftreten.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass im Resonatorraum stationäre Kopplungsgelmente
angeordnet sind, um den Spannungsvektor aus der Einkoppelrichtung (E
z) auch in die zwei übrigen Dimensionen (E
x, E
y) zu koppeln.
Damit kann bereits im Resonatorraum selbst die gewünschte, isotrope Feldverteilung
erzielt werden.
[0007] Vorzugsweise ist der Resonatoraum durch eine metallische Trennwand vom Garraum getrennt,
welche Einkopplungsöffnungen aufweist, deren Abmessungen kleiner sind, als diejenigen
der Trennwand und die derart geformt sind, dass die resultierenden Spannungsvektoren
des Mikrowellenfeldes gleichmässig in den Garraum eingekoppelt werden.
[0008] Um das Mikrowellenfeld im Garraum zu bewegen, ist zusätzlich mit Vorteil ein beweglicher
Feldverteiler im geschlossenen Resonatorraum angeordnet.
[0009] Der vorgesehene Resonatorraum entkoppelt den Garraum vom Mikrowellensender, welcher
damit von der jeweiligen Last im Garraum unbeeinflusst bleibt und damit bei optimalem
Wirkungsgrad betrieben werden kann, wobei im Garraum eine gleichmässige Ausrichtung
der resultierenden Spannungsvektoren des Mikrowellenfelds und damit eine gleichmässige
Erwärmung erzielt wird.
[0010] Nachfolgend wird anhand der beiliegenden Ausführungsbeispiele die Erfindung näher
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Gesamtansicht einer ersten Ausführung der Vorrichtung,
wobei die Kopplungselemente darin nicht eingezeichnet sind,
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Ausrichtung des Spannungsvektors im Hohlleiter;
Fig. 3 eine Detailansicht des Resonatorraums mit den Kopplungselementen, und
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht einer Ausführung mit zwei Sendern, wobei die Kopplungselemente
ebenfalls nicht eingezeichnet sind.
[0011] In Fig. 1 ist ein Mikrowellensender 1 mit einem Magnetron 4 ersichtlich, das in einen
Rechteck-Hohlleiter 2 hineinragt. Das Magnetron 4 erzeugt in bekannter Weise ein Mikrowellenfeld,
das über den Hohlleiter 2 einem Garraum 3 zugeführt wird, der zur Aufnahme des Kochguts
ausgestaltet ist. Der Rechteckhohlleiter 2 ist so dimensioniert, dass der resultierende
Spannungsvektor E
z des Mikrowellenfelds im Hohlleiter senkrecht zu dessen Breitseite steht, wie in Fig.
2 angedeutet.
[0012] Wird z.B. ein dünner, langer, elektrisch schlecht leitender Stab parallel zum obigen
Spannungsvektor in den Hohlleiter gehalten, nimmt er Energie auf, d.h. er erwärmt
sich. Wird er senkrecht zum Spannungsvektor in den Hohlleiter gehalten, so nimmt
er keine Energie auf, weil die Ausdehnung des Stabes in die Richtung des Spannungsvektors
zu klein ist.
[0013] Sind in einem Hohlraum Spannungsvektoren in alle drei Richtungen (Dimensionen) vorhanden,
so wird der Stab immer aufgeheizt, unabhängig in welcher Richtung er im Hohlraum steht.
Dieses illustriert, auf das Kochgut übertragen, die Bedeutung der Spannungsvektoren-Ausrich
tung im Garraum 3. Der Garraum 3 bildet einen Hohlraum, in welchem bei herkömmlichen
Anordnungen ein Spannungsvektor in der Richtung, in welcher er eingekoppelt wird,
vorherrscht.
[0014] Der Hohlleiter 2 ist gemäss Fig. 1 an einen Resonatorraum 5 angeschlossen, der kastenförmig
ausgestaltet ist. Dieser ist metallisch abgeschlossen und durch Koppelöffnungen 6
mit dem Garraum 3 verbunden. Die Koppelöffnungen sind in einer Trennwand 8 angeordnet,
die dem Resonatorraum 5 und dem Garraum 3 gemeinsam ist. Die Koppelöffnungen 6, welche
in ihren Abmessungen kleiner sind als die Trennwand 8 dienen dazu, die Ausrichtung
des Mikrowellenfeldes in mehrere Richtungen zu bewirken. Dies kann auf verschiedene
Arten erfolgen. Gemäss Fig. 1 wird durch die schlitzförmige Ausgestaltung der Koppelöffnungen
6 bewirkt, dass Spannungsvektoren E
x und E
y eingekoppelt werden, welche je senkrecht zur Schlitzausdehnung verlaufen.
[0015] Die Koppelöffnungen 6 können aber auch andere Formen (rund, quadratisch) aufweisen
und z.B. quer im Raum 5 angeordnet sein, um das Feld so zu beeinflussen, dass im Garraum
3 eine möglichst gleichmässige Verteilung der Mikrowellenenergie in allen drei Dimensionen
erreicht wird.
[0016] Erfindungsgemäss sind nun in diesem Resonatorraum 5 besondere Koppelelemente 9 in
Form von Koppelstiften angeordnet, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. Mit diesen
Koppelstiften kann erreicht werden, dass der Spannungsvektor E
z bereits im Resonatorraum 5 aus der Einkoppelrichtung auch in die übrigen zwei Richtungen
E
x und E
y gekoppelt wird. Solche Koppelelemente, welche als hohle oder volle Metallstifte ausgebildet
sind, können mit unterschiedlichen Koppelöffnungen 6 kombiniert werden wie vorstehend
erwähnt. In Fig. 3 ist eine kreisförmige Koppelöffnung 11 gezeigt.
[0017] Wie sich aus Fig. 3 ergibt sind die Koppelstifte 9 an den Kanten der oberen Deckfläche
des Resonatorraums 5 befestigt und ragen in der gezeigten Weise in den Resonatorraum.
Die Koppelstifte 9 sind dabei so angeordnet, dass sie etwa in einem Winkel = 45° zur
Einkopplungsrichtung z verlaufen. Jeder Koppelstift 9 definiert mit dieser Einkopplungsrichtung
z eine Ebene, welche eine x-(bzw. y-) Achse festlegt, in welcher eine Spannungsvektorkomponente
E
x (bzw.E
y) erzeugt wird.
[0018] Damit wird bereits im Resonatorraum die angestrebte Gleichverteilung der Mikrowellenenergie
in den drei Dimensonen erzeugt, welche durch die Koppelöffnungen 6 in den Garraum
übertragen wird.
[0019] Während die bisher beschriebenen Massnahmen also die statische Gleichverteilung der
Mikrowellenenergie in den drei Dimensionen anstreben, ist ferner auch erwünscht,
das Mikrowellenfeld im Garraum 3 zu bewegen, um die im Garraum entstehenden heissen
und kalten Punkte gegeneinanander zu verschieben und an jeder Stelle eine gleichmässige
Erwärmung des Kochguts zu ermöglichen. Hierfür ist gemäss Fig. 1 ein beweglicher Feldverteiler
7 (Propeller oder Drehantenne) im Resonatorraum 5 angeordnet. Das in der beschriebenen
Weise ausgestaltete, mehrdimensional verteilte Mikrowellenfeld wird auf diese Weise
zusätzlich bewegt. Der Feldverteiler 7 kann dazu auch im Garraum 3 selbst angeordnet
sein.
[0020] Schliesslich ist in Fig. 4 eine entsprechend ausgebildete Einkoppelungsvorrichtung
gezeigt, bei welcher zwei Sender 1,1ʹ mittels je einem Hohlleiter 2,2ʹ an einen gemeinsamen
Resonatorraum 5 angeschlossen sind, der seinerseits über Koppelöffnungen 11,11ʹ an
den Garraum 3 gekoppelt ist. Die übrigen Teile, wie Koppelelemente und Feldverteiler,
sind zur Vereinfachung in der Zeichnung nicht dargestellt.
[0021] Der beschriebene Einkopplungsresonator kann wahlweise an der Deck- oder Grundfläche
des Garraums oder an einer seiner Seitenflächen angesetzt sein. Der Hohlleiter 2
mündet dabei jeweils an einer Seite 10 des kastenförmigen Resonatorraums 5, welche
an die Trennwand 8 zum Garraum anstösst.
[0022] Mit der beschriebenen Vorrichtung wird ein Einkoppelsystem beschrieben, mit dem nebst
der besseren Entkopplung von Sender und Garraum auch verschiedene Möglichkeiten gegeben
sind, das Mikrowellenfeld vor und während der Einkopplung in den Garraum in allen
drei Dimensionen auszurichten. Der Feldverteiler bewegt zusätzlich das Mikrowellenfeld
in allen drei Dimensionen. Daraus erfolgt eine optimale Wärmeverteilung im Garraum.
1. Vorrichtung zur Einkoppelung eines Mikrowellenfeldes an einem Mikrowellenherd,
wobei das von mindestens einem Mikrowellensender (1) erzeugte Mikrowellenfeld über
mindestens einen Hohlleiter (2) zum Garraum (3) des Herds gelangt, wobei zwischen
dem Garraum (3) und dem Hohlleiter (2) ein metallisch geschlossener Resonatorraum
(5) vorgesehen ist, an den der Hohlleiter angeschlossen ist und der über Koppelöffnungen
(6) mit dem Garraum (3) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass im Resonatorraum
(5) stationäre Kopplungselemente (9) angeordnet sind, um den Spannungsvektor aus der
Einkoppelrichtung (Ez) auch in die zwei übrigen Dimensionen (Ex, Ey ) zu koppeln.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Kopplungselemente
(9) zwei Koppelstifte (9) vorgesehen sind, die etwa unter einem Winkel von 45° zur
Einkopplungsrichtung verlaufen und mit dieser je eine Ebene definieren, welche etwa
senkrecht zueinander stehen.
3. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Resonatorraum durch eine metallische Trennwand (8) vom Garraum (3) getrennt ist,
welche mindestens eine Einkoppelungsöffnung (6) aufweist, deren Abmessungen kleiner
sind als diejenigen der Trennwand.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Einkoppelungsöffnungen
(6) derart geformt sind, dass die resultierenden Spannungsvektoren des Mikrowellenfeldes
im Garraum gleichmässig in den Garraum eingekoppelt werden.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der Resonatorraum (5) im wesentlichen kastenförmig ausgestaltet ist, wobei der
Hohlleiter an einer Wand (10) mündet, die an die Trennwand (8) anstösst und wobei
die Koppelstifte (9) im Bereich der der Trennwand gegenüberliegenden Deckwand befestigt
sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelstifte etwa
in der Mitte zweier aneinanderstossender Seiten der Deckwand befestigt sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
im abgeschlossenen Resonatorraum (5) ein beweglicher Feldverteiler (7) angeordnet
ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
im Garraum ein Feldverteiler vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
mehrere Mikrowellensender (1,1ʹ) vorgesehen sind, die über Hohlleiter (2,2ʹ) an den
Resonatorraum (5) angeschlossen sind.