[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Temperatursicherung für elektrische Geräte mit
einem Isolierteil mit elektrischen Anschlüssen und Kontaktelementen zur Herstellung
eines elektrischen Strompfades, einer Wärmeübertragungsplatte, einem Schmelzmaterialeinsatz
als thermischer Auslöser, sowie einem Übertragungsstift aus Isoliermaterial, der durch
das Isolierteil axial verschiebbar geführt ist und an seinem einen Ende mit dem Schmelzmaterialeinsatz
und an seinem anderen Ende mit den Kontaktelementen in Eingriff steht.
[0002] Bei derartigen Temperatursicherungen, wie sie beispielsweise in der DE-OS 23 39 674
beschrieben sind, fällt der Schmelzmaterialeinsatz bei Erreichen der vorbestimmten
Temperatur in sich zusammen, so daß der Übertragungsstift unter der Wirkung der Vorspannfeder,
die vorzugsweise durch eines der Kontaktelemente selbst gebildet ist, ebenfalls verschoben
wird und damit die Kontaktelemente unter Unterbrechung des Stromkreises getrennt werden.
Die Schwierigkeit bei derartigen Temperatursicherungen liegt darin, daß aufgrund
der Anordnung und Ausbildung des Schmelzmaterials und infolge von Strukturänderungen
durch Oxydationseffekte der Schmelzpunkt des Schmelzmaterials und damit die Auslösetemperatur
der Sicherung sich langfristig verändert.
[0003] Um diese in erster Linie durch die Oxydation des Schmelzmaterials bewirkten möglichen
Änderungen der Auslösetemperatur zu vermeiden ist in der DE-OS 28 26 205 bereits vorgeschlagen
worden, den Schmelzmaterialeinsatz vollständig von einer gesonderten starren, imwesentlichen
zylindrischen Hülse zu umgeben, um neben den genannten Strukturveränderungen auch
noch ein plastisches Fließen verhindern zu können. Diese Anordnung einer den Schmelzmaterialeinsatz
umgebenden starren Hülse ist nicht nur relativ aufwendig und erhöht den Raumbedarf
und das Gewicht einer solchen Sicherung, sondern er vermag im Endeffekt nur die Zylinderwand
des Schmelzmaterialeinsatzes vor dem Zutritt von Sauerstoff und damit den unerwünschten
Oxydationseffekten zu schützen. Das bloße Aufliegen des Kontaktstifts am einen Ende
und das Aufliegen des Schmelzmaterialeinsatzes am anderen Ende auf der Wärmeübertragungsplatte
kann aber den Sauerstoffzutritt zu den Stirnflächen nicht verhindern, so daß dort
immer noch unerwünschte Strukturänderungen und Oxydationen möglich sind.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Temperatursicherung der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß bei einfachem Aufbau eine das Schmelzverhalten des
Schmelzlots verändernde Oberflächenveränderung sich vermieden wird.
[0005] Zur Löslung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der vorzugsweise aus
Zinn bestehende Schmelzmaterialeinsatz mit einer dünnen, galvanisch aufgebrachten
Oberflächenschutzschicht mit einer Dicke versehen ist, die den Lotfluß nicht wesentlich
behindert.
[0006] Das Aufbringen einer derartigen sehr dünnen Oberflächenschutzschicht ist fertigungsmäßig
einfacher zu bewerkstelligen, als das Versehen eines Schmelzmaterialseinsatzes mit
einer ihn umgebenden Hülse und hat darüber hinaus den Vorteil, daß der Schmelzmaterialeinsatz
leichter und damit auch die Temperatursicherung leichter ist, daß kein zusätzlicher
Raumbedarf besteht und daß die gesamte Oberfläche des Schmelzmaterialeinsatzes gegen
Sauerstoffzutritt gesichert ist.
[0007] Die Dicke der Oberflächenbeschichtung wird dabei je nach dem Material des Schmelzloteinsatzes
einerseits und dem Material der Schutzbeschichtung so ausgewählt, daß er nicht eine
zu dicke selbsttragende Haut bildet, die beim Erreichen der Auslösetemperatur, d.h.
der Schmelztemperatur des Schmelzmaterials, das In-sich-Zusammenfallen des Schmelzmaterialeinsatzes
behindert. Insofern stellt die Wahl der Dicke der Oberflächenbeschichtung einen Kompromiß
zwischen einem möglichst hohen Oxydationsschutz, der durch eine möglichst dicke Oberflächenbeschichtung
erzielt wird, und einer unbehinderten Auslösung, die durch eine sehr dünne Oberflächenschicht
begünstigt wird, dar. In der Praxis ist diese Forderung allerdings nicht allzu schwierig
zu bewerkstelligen, da in der Größenordung bis zu 50 und mehr µ Dicke einer Oberflächenbeschichtung
das Zusammenfallen eines Schmelzmaterialeinsatzes durch die ihn umgebende, bei der
Auslösetemperatur ja noch nicht schmelzende Haut der Oberflächenbeschichtung praktisch
nicht behindert ist. Daß dabei die Oberflächenbeschichtung aus einem Material mit
höherem Schmelzpunkt besteht als der eigentliche Schmelzmaterialeinsatz versteht
sich von selbst, da ja ansonsten die Schutzfunktion bereits bei Erreichen von Temperaturen
unterhalb der Auslösetemperatur der Temperatursicherung durch Wegschmelzen der Oberflächenbeschichtung
verlorenginge.
[0008] Bei der genannten bevorzugten Verwendung von Zinn als Schmelzmaterial, das für derartige
Temperatursicherungen ja im allgemeinen verwendet wird, hat sich eine Oberflächenbeschichtung
aus Kupfer mit einer Dicke < 20 µ, vorzugsweise < 10 µ, als sehr wirksam erwiesen.
Darüber hinaus können aber selbstverständlich auch andere Oberflächenschutzbeschichtungen,
beispielsweise aus Silber, verwendet werden.
[0009] Dabei liegt es weiter im Rahmen der Erfindung, auf die Oberflächenschutzbeschichtung
nochmals eine dünne Schicht des Schmelzmaterials, also im bevorzugten Fall eines Zinneinsatzes
eine dünne Zinnschicht aufzubringen, so daß letztendlich der Schmelzmaterialeinsatz
genauso aussieht, wie ohne die erfindungsgemäße Oberflächenschutzbeschichtung.
[0010] Der erfindungsgemäße Schutz des Schmelzmaterialeinsatzes durch eine dünne, galvanisch
aufgebrachte Oberflächenschutzbeschichtung bietet den zusätzlichen Vorteil, daß die
Form des Schmelzmaterialeinsatzes beliebig gewählt werden kann, was wiederum die Möglichkeit
eröffnet, den Schmelzmaterialeinsatz und die ihn aufnehmende, auf jeder offenen Seite
von der Wärmeübertragungsplatte überdeckte Ausnehmung des Isoliergehäuses im Querschnitt
wechselweise einen polygonalen und einen kreisrunden, den In- oder Umkreis bildenden
Umriß aufweisen zu lassen, so daß die Festlegung der Position des Schmelzmaterialeinsatzes
extrem einfach ist und dennoch genügend Platz in der Ausnehmung zum Zusammenfallen
bei Erreichen der Auslösetemperatur zur Verfügung steht. Im bevorzugten Fall weist
der Schmelzmaterialeinsatz einen quadratischen Querschnitt auf derart, daß die Diagonale
des Quadrats genau dem Durchmesser der kreisrunden Ausnehmung des Isoliergehäuses
entspricht.
[0011] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Temperatursicherung vor dem
Auslösen,
Fig. 2 einen der Fig. 1 entsprechenden Schnitt durch die Temperatursicherung nach
dem Auslösen,
Fig. 3 einen Querschnitt III-III durch die Anordnung nach Fig. 1,
und
Fig. 4 einen Schnitt durch den Schmelzmaterialeinsatz.
[0012] In dem aus Isolierstoff bestehenden Gehäuse 1 sind die beiden blattfederartigen Kontaktfederelemente
2 und 3 befestigt, im dargestellten Ausführungsbeispiel mit Hilfe von Nieten 4, wobei
das Kontaktelement 3 als Blattfeder ausgebildet ist, die in Öffnungsstellung (Fi.g
2) vorgespannt ist. Sie wird in der Bereitschaftsstellung, d.h. vor dem Auslösen,
durch einen Übertragungsstift 5 gegen das Kontaktelement 2 unter Bildung eines durchgehenden
Strompfades gedrückt, wobei sich der Übertragungsstift 5 auf einem, vorzugsweise aus
Zinn bestehenden Schmelzmaterialeinsatz 6 abstützt, der seinerseits auf einer Wärmeübertragungsplatte
7 abgestützt ist. Beim Erreichen der Auslösetemperatur schmilzt der Schmelzmaterialeinsatz
6, wobei das Material in die volumenmäßig größere,ihn aufnehmende Ausnehmung 10 des
Isolierstoffgehäuses fließt, so daß der Übertragungsstift 5 unter der Wirkung der
Federkraft des Kontaktelements 3 ebenfalls nach unten gedrückt wird und damit der
Strompfad öffnet.
[0013] Auf den vorzugsweise aus Zinn bestehenden Schmelzmaterialeinsatz 6 ist eine Oberflächenschutzbeschichtung
8 in Form einer Kupfer- oder Silberschicht mit einer Dicke von ca. 10 µ oder weniger
aufgebracht, wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel (Fig. 4) diese Kupferschicht
von einer weiteren Zinnschicht 9 überdeckt ist, so daß das äußere Aussehen des Schmelzmaterialeinsatzes
genau dem eines unbehandelten und damit ungeschützten Zinneinsatzes entspricht.
[0014] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Schmelzmaterialeinsatz 6 ein quadratisches
Prisma, dessen Seitenlänge a so gewählt ist, daß a

dem Durchmesser der kreisrunden Ausnehmung 10 entspricht, so daß die Ausnehmung
den Umkreis für den Schmelzmaterialeinsatz darstellt und dieser somit in einfachster
Weise so gehaltert ist, daß gleichwohl genügend Platz zum Wegfließen des Lots zur
Verfügung steht.
1. Temperatursicherung für elektrische Geräte mit einem Isolierteil mit elektrischen
Anschlüssen und Kontaktelementen zur Herstellung eines elektrischen Strompfades,
einer Wärmeübertragungsplatte, einem Schmelzmaterialeinsatz als thermischer Auslöser,
sowie einem Übertragungsstift aus Isoliermaterial, der durch das Isolierteil axial
verschiebbar geführt ist und an seinem einen Ende mit dem Schmelzmaterialeinsatz und
an seinem anderen Ende mit den Kontaktelementen in Eingriff steht, dadurch gekennzeichnet, daß der vorzugsweise aus Zinn bestehende Schmelzmaterialeinsatz (6) mit einer dünnen
galvanisch aufgebrachten Oberflächenschutzbeschichtung (8) mit einer Dicke versehen
ist, die den Lotfluß nicht wesentlich behindert.
2. Temperatursicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschutzbeschichtung (8) eine Dicke < 20 µ, vorzugsweise < 10 µ,
aufweist.
3. Temperatursicherung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschutzbeschichtung (8) aus Kupfer besteht.
4. Temperatursicherung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichent, daß die Oberflächenschutzbeschichtung (8) aus Silber besteht.
5. Temperatursicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschutzbeschichtung (8) durch eine dünne Schicht (9) des Schmelzmaterials
überdeckt ist.
6. Temperatursicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelzmaterialeinsatz (6) und die ihn aufnehmende, auf ihrer offenen Seite
von der Wärmeübertragungsplatte (7) überdeckte Ausnehmung (10) des Isoliergehäuses
(1) im Querschnitt wechselweise einen polygonalen und einen kreisrunden, den In- oder
Umkreis bildenden Umriß aufweisen.