[0001] Die Erfindung betrifft eine Klemmvorrichtung zur Herstellung eines Abzweiges an den
Hauptleitern eines unter Spannung stehenden Spannungskabels mit einer auf den ungeschnittenen
Hauptleiter aufsetzbaren Hauptklemme, die zur Durchdringung der Isolation des jeweiligen
Hauptleiters vorzugsweise eine Frässchraube und zum längsseitigen Verschluß des Aufnahmekanals
einen aufschiebbaren Formkörper aufweist und weiterhin mit einer Abzweigklemme zur
Aufnahme des Endes eines Abzweigleiters, die zur Kontaktierung eine Druckschraube
enthält, wobei alle elektrischen Kontaktteile in einem Isoliergehäuse aufgenommen
sind.
[0002] Klemmvorrichtungen für das Anschließen von Abzweigleitern an durchgehenden Hauptleitern
sind in allgemeiner Art bekannt. Doch ergeben sich beim Anklemmen verschiedene Probleme,
die erhebliche Schwierigkeiten aufwerfen. So mußten bisher bei der Herstellung von
Einzelabzweigen die Potentiale auf den Hauptleitern abgeschaltet werden, da kein ausreichender
Berührungsschutz während der Montagearbeiten gegeben war. Weiterhin ergeben sich
Gefahrenpunkte beim Abdichten und Ausfüllen der Hohlräume, die sich infolge der zusätzlichen
Anklemmvorrichtungen bilden. Im allgemeinen wurde hier Gießharz verwendet, das man
in die Hohlräume eingoß und aushärten ließ. Das Ausgießen der Hohlräume ist auch aus
mechanischen Gründen wichtig gewesen, da bei äußeren Belastungen der Außenmuffen,
wie zum Beispiel durch Erdlast bei den im Erdreich verlegten Kabeln, die Gefahr des
Einbruchs der Muffe bestand. Weiterhin können bei mechanisch festen Muffen, wie sie
zum Beispiel durch das Vergießen von Gießharzen hergestellt wurden, infolge von Kräfteeinwirkungen
Brüche, Risse oder Kapillare entstehen, die schließlich zu Undichtigkeiten führen
konnten. Dadurch konnte zumindest eine gewisse "Erdpotentialfühligkeit" eintreten.
Außerdem sind die Arbeiten zur Herstellung des Gießharzes unangenehm und erfordern
peinliche Beachtung der Vorschriften bezüglich der Verarbeitung und der Aushärtezeit.
[0003] Neuerdings werden auch Kabelabzweig-Klemmen vorgeschlagen, deren Kontaktteile innerhalb
von Hohlräumen eines formstabilen Kunststoffes eingelagert sind, so daß sich die
Montagearbeiten auch bei den unter Spannung stehenden Leitern ausführen lassen.
Nachteil dabei ist, daß bei derartigen Klemmvorrichtungen keine Abdichtungen gegen
Eindringen von Feuchtigkeit und dergleichen vorhanden sind. Ferner ergeben sich beim
Aufbringen der Klemmvorrichtungen auf eng beieinanderliegenden Kabelleitern gewisse
räumliche Schwierigkeiten.
[0004] So ergibt sich für vorliegende Erfindung die Aufgabe, eine Klemmvorrichtung für die
Herstellung eines Abzweiges an Spannungskabeln zu schaffen, mit der ohne Potentialabschaltung
auf den abzuzweigenden Hauptleitern bzw. Hauptadern das Anklemmen von Abzweigleitern
bzw. Abzeigadern erfolgen kann, wobei die anschließende Abdichtung der Abzweigstelle
und der mechanische Schutz gegenüber äußeren Krafteinwirkungen möglichst einfach
und schnell herzustellen sein muß. Die gestellte Aufgabe wird nun mit Hilfe einer
Klemmvorrichtung der eingangs beschriebenen Art nach den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0005] Weiterhin ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu finden, nach dem die Erstellung
eines Abzweiges mit erfindungsgemäßen Klemmvorrichtungen der oben beschriebenen Art
ohne Potentialabschaltung auf den Hauptleitern ermöglicht wird, wobei am Ende eine
nach außen dichte Abzweigstelle vorliegen muß. Diese Aufgabe wird nun mit einem Verfahren
nach den Merkmalen des Patentanspruchs 21 gelöst.
[0006] Ein besonderer Vorteil der Erfindung liegt nun darin, daß die Einzelabzweige pro
Hauptleiter unter Spannung des Hauptkabels hergestellt werden können, da es aufgrund
der vorliegenden Ausführung der Klemmvorrichtungen keine spannungsführenden Teile
nach außen gibt, die eine Gefahrenquelle für den Monteur darstellen würden. Weitere
Vorteile ergeben sich durch die Verwendung von schrumpffähigen Bauteilen an den Klemmvorrichtungen,
da es nun möglich ist, eine dichte und isolierte Abzweigstelle zu schaffen, wobei
man auf die bisher üblichen Ausfüllungen von Hohlräumen mit entsprechend zusammengemischten
Massen verzichten kann. Die schrumpffähigen Bauteile schmiegen sich bei Wärmeeinwirkung
mittels der handelsüblichen Geräte so eng an die darunter befindlichen Bauteile -
hier die Klemmvorrichtungen - an, daß keine Gefahr für einen Hohlraumeinbruch mehr
gegeben ist. Außerdem ergeben sich dabei ausgezeichnete Abdichtungen gegenüber Umwelteinflüssen.
Umständliche Mischungen und Einfüllvorgänge für die bisher üblichen Einfüllmittel
sind damit ebenfalls überflüssig geworden.
[0007] Weiterhin ist durch die Vollisolation der Klemmvorrichtungen und durch die Umhüllung
mit den Schutzvorrichtungen gemäß der Erfindung ein ausreichender elektrischer Schutz
nach außen gegeben, so daß auch aus diesem Grunde die Verwendung von Füll- und Isoliermitteln
entfallen kann. Die Grundkörper der einzelnen Klemmenteile sind bereits aus Kunststoff
und ermöglichen dadurch die Herstellung des Abzweiges ohne Spannungsabschaltung.
Lediglich bei dem letzten Kontaktierungsvorgang, dem Einfräsen der Isolierung auf
dem Hauptleiter mittels einer Frässchraube ist die Verwendung eines isolierten Werkzeuges
nötig. Alle anderen Arbeiten können bedenkenlos durchgeführt werden. Im Verlauf der
Montagearbeiten wird jede einzelne Abzweigklemme und jede Hauptklemme mit einem schrumpfbaren
Formteil umgeben und abgedichtet. Schließlich wird dann ein gemeinsamer Außenschutz
in Form eines weiteren Schrumpfteiles um die gesamte Abzweigstelle herumgelegt und
dichtend aufgeschrumpft.
[0008] Die Erfindung wird nun an einem Ausführungsbeispiel in vier Figuren näher beschrieben.
Figur 1 zeigt die Klemmvorrichtung für einen Leiterabzweig in einem in Figur 2 angedeuteten
Schnitt, wobei die Umhüllungen nicht dargestellt sind.
Figur 2 zeigt den fertig montierten Zustand eines einzelnen Abzweiges, der mit Hilfe
der erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiele hergestellt wurde.
Figur 3 verdeutlicht eine Abzweigstelle an einem vierphasigen Kabel, wobei die Abzweige
mit den erfindungsgemäßen Klemmvorrichtungen hergestellt wurden.
Figur 4 gibt schließlich einen Überblick über eine komplett montierte und bereits
wieder abgedichtete Abzweigstelle an einem dreiphasigen Kabel.
[0009] Die Figur 1 veranschaulicht nun die Klemmvorrichtung 1, mit der pro Kabelleiter ein
Abzweig hergestellt werden kann. Dabei ist von besonderem Vorteil, daß die Klemmvorrichtung
1 nach außen hin elektrisch völlig isoliert ist, so daß kein elektrisches Potential
an den äußeren Oberflächen auftreten kann.
[0010] Selbst die Schrauben zur Herstellung des elektrischen Kontaktes mit dem Kabel sind
soweit versenkt, daß Berührungsschutz gegeben ist. Dies ist als besonderer Vorteil
zu sehen; denn nun kann mit einer Klemmvorrichtung 1 gemäß der Erfindung ein Abzweig
im Potential führenden Zustand des Hauptkabels hergestellt werden. Da im allgemeinen
jedoch die Kontakt machenden Schrauben elektrisch leitend und auch im Schraubteil
nicht isoliert sind, verwendet man für die Herstellung des Kontaktes in der Hauptklemme
2 des Abzweiges im angeschalteten Zustand ein isoliertes Werkzeug, wobei zweckmäßigerweise
dieses Werkzeug auch zusätzlich mit einer Drehmomentenbegrenzung ausgerüstet ist,
so daß der jeweils zu klemmende Hauptleiter nicht beschädigt werden kann. Die Potential
führenden Teile, das sind die Kontaktschrau ben 10, 12 und die Verbindungsschiene
4, sind innerhalb der aus druckfestem Kunststoff - vorzugsweise faserverstärktem Kunststoff
- bestehenden Formteile völlig eingebettet. Für die Herstellung des Abzweiges mit
einer Klemmvorrichtung 1 gemäß der Erfindung sind folgende Hauptteile nötig, die Hauptklemme
2 für das Kontaktieren der Hauptader 14, die Abzweigklemme 5 für das Kontaktieren
der Abzweigader 16, die im Verbindungssteg 13 geführte Verbindungsschiene 4 zwischen
den beiden Klemmenteilen und die Schutzvorrichtungen gegen Umwelteinflüsse.
[0011] Die Hauptklemme 2 ist im Grundkörper z.B. von etwa C-förmiger Gestalt, das heißt
sie besitzt eine seitliche Öffnung 6, durch die der zu kontaktierende, zunächst aber
isolierte Hauptleiter 14 von der Seite her in den Aufnahmekanal 26 eingeführt wird.
Dadurch ergibt sich der Vorteil, daß der Grundbereich des Aufnahmekanals 26 als Gegenlager
7 fest mit dem Grundkörper der Hauptklemme verbunden ist und damit dem beim Kontaktieren
erforderlichen Kontaktdruck mechanisch gut entgegenwirkt. Dies wird noch verstärkt
durch ein das Gegenlager 7 umfassendes hinterschnittenes Ende 24, des später erläuterten
Formkörpers 3, durch das ein Abfedern des sonst freien C-Schenkels verhindert wird.
Durch diese Ausführungsform ist gewährleistet, daß ein Abzweig ohne Auftrennung der
Hauptader erfolgen kann. Meist ist es jedoch so, daß die Klemmvorrichtung 1 von der
Seite her auf den Hauptleiter 14 aufgesetzt wird. Im inneren, oberen Teil des Aufnahmekanals
26 dieser Hauptklemme 2 befindet sich das eine Ende der Stromschiene 4, in welcher
die Kontaktschraube 10 eingedreht ist. Zwischen dem oberen Schenkel des C-förmigen
Grundkörpers der Hauptklemme 2 und dem Ende der Stromschiene 4 sind vorteilhafterweise
Federelemente 11 eingebracht, zum Beispiel Federscheiben, mit denen ein eventuell
später auftretender Kontaktdruckabfall infolge von Materialkaltfluß ausgeglichen
werden kann. Der untere Teil des C-förmigen Grundteiles der Hauptklemme 2 ist als
Gegenlager 7 für den eingeführten Hauptleiter 14 ausgebildet und zwar so, daß der
Hauptleiter 14 möglichst gut anliegt, um ein seitliches Abgleiten beim Kontaktieren
zu vermeiden. Eine weitere Verbesserung der Auflage im Gegenlager 7 ist dadurch gegeben,
daß in diesem Bereich eine metallische Einlage, zum Beispiel ein sektorförmig gestaltetes
Metallplättchen, eingelegt wird, dessen Krümmungsradius jedoch größer ist als der
des Gegenlagers 7. Dadurch ergibt sich eine Federwirkung, die die Wirkungsweise der
im oberen Bereich eingelegten Federelemente unterstützt. Dieses Metallplättchen kann
zweckmäßigerweise mit griffigen Erhebungen bzw. Profilierungen versehen sein, durch
die der isolierte Hauptleiter 14 besser fixiert wird. Die seitliche Öffnung 6 ist
mindestens so weit, daß der entsprechende Hauptleiter 14 mit Isolation 15 eingeführt
werden kann. Die seitliche Einführung des Hauptleiters 14-15 ist besonders montagefreundlich,
da sofort bei der Einführung in den Aufnahmekanal 26 eine - von der Öffnung 6 abgesehen
- allseitige Führung gegeben ist. Das seitliche Aufsetzen des die Öffnung 6 abschließenden
Formkörpers 3 kann völlig frei und ohne Druck erfolgen, da der Hauptleiter 14-15 bereits
geführt ist. Das Formteil 3 wird in dieser Montagephase nicht belastet und läßt sich
deshalb besonders leicht einsetzen, doch sollen die Längsfugen möglichst eng sein
und beispielsweise geringer als 2 mm betragen. Die beiden Enden des C-förmigen Grundteils
besitzen gegenläufig ausgebildete Ansätze 8, die nach auswärts so abgebogen sind,
daß sie jeweils eine längs verlaufenden Hinterschneidung 9 bilden. Über diese seitliche
Öffnung 6 wird nach Einführung des Hauptleiters 14-15 in den Aufnahmekanal 26 ein
längsgestreckter, den Konturen des C-förmigen Grundkörpers angepaßter Formkörper
3 geschoben, wobei dieser Formkörper 3 den Ansätzen 8 angepaßte hinterschnittene
Enden 24 aufweist, welche die Ansätze 8 bis in die durch die Hinterschneidungen 9
gebildete Nut umgreifen. Dieser Formkörper 3 kann entweder als starrer Aufschiebekörper
oder auch als federnder Einrastkörper ausgebildet sein. Auf diese Weise wird um den
Hauptleiter 14 herum im Bereich der Abzweigstelle eine geschlossene Umfassung hergestellt,
wobei bisher eine Betätigung der Kontaktschraube 10 und damit eine Kontaktierung
des Hauptleiters 14 noch nicht erfolgt ist. Die Klemmvorrichtung 1 ist jedoch in diesem
Montagezustand bereits in der endgültigen Lage fixiert, das heißt auch die Abzweigklemme
5 ist bereits in ihrer Position festgelegt. Diese Abzweigklemme 5 besteht nun ebenfalls
aus einem rohrförmigen Kunststoffkörper, in dessen Aufnahmekanal 17 die später Potential
führende Stromschiene 4 geführt ist. In dieser Stromschiene 4 ist eine Klemmschraube
12 eingedreht, mit der zum abisolierten Ende des Abzweigleiters 16 der elektrische
Kontakt hergestellt wird. Da man hier im Gegensatz zum durchgehenden Hauptleiter
14 ein Leiterende hat, kann man hier ohne weiteres dieses freie Ende abisolieren.
Auf diese Weise braucht man hier nur eine normale Klemmschraube, während man für die
später auszuführende Kontaktierung des Hauptleiters 14 vorzugsweise eine Frässchraube
10 vorsehen muß, mit der der elektrische Kontakt durch die Leiterisolation hindurch
hergestellt wird. Zweckmäßigerweise ist der Aufnahmekanal 17 im wesentlichen ebenfalls
wieder der Form der Abzweigleiter 16 angepaßt, damit möglichst gute Anlageflächen
für die Druckverteilung bei der Kontaktierung erreicht werden. Weiterhin ist der
Aufnahmekanal 17 der Abzweigklemme 5 als Sackloch ausgebildet, das heißt, ihre Rückseite
ist geschlossen, so daß sie an dieser Seite dicht ist. Außerdem kann auf dieser Seite
keine fehlerhafte Kontaktierung durch einen versehentlich zu weit eingesteckten Abzweigleiter
erfolgen. Da bis zu diesem Zeitpunkt kein elektrischer Kontakt an dem Hauptleiter
14 hergestellt ist, kann weiterhin ohne Gefahr der Abzweigleiter 16 in der Abzweigklemme
5 fest angeschlossen werden. Erst nach abgeschlossener Montage aller am Hauptkabel
anzuschließenden Abzweigleiter 16 nach der bisher oben beschriebenen Art, beginnt
man mit der Kontaktierung der Hauptleiter 14 durch Eindrehen der z.B. als Frässchrauben
ausgebildeten Kontaktschrauben 10 in den Hauptklemmen 2. Durch den Fräsvorgang beim
Eindrehen dieser Kontaktschrauben 10 wird jeweils die Isolation 15 der Hauptleiter
14 durchbrochen und somit werden erst bei diesen abschließenden Vorgängen die elektrischen
Kontakte zu den Stromschienen 4 und damit zu den Abzweigleitern 16 hergestellt.
[0012] In Figur 2 ist eine Abzweigstelle für einen Kabelleiter dargestellt, wie sie in
Figur 1 im Detail beschrieben wurde. Hier wird in einer Draufsicht die Längsausdehnung
der Klemmvorrich tung 1 deutlich und es geht daraus hervor, daß die Abzweigklemme
5 über den isolierten Verbindungssteg 13 mit der Hauptklemme 2 nebeneinander liegend
fest verbunden ist, so daß sich ein einziger Verbundkörper aus Kunststoff ergibt,
in dem die elektrischen Teile voll eingebettet sind. Dabei ist der Verbindungssteg
13 zum Beispiel abgewinkelt, wie die Figur 1 zeigt, so daß dadurch eine möglichst
enge Anpassung am Umfangsbereich des zu kontaktierenden Kabels möglich wird. Die Hauptklemme
2 mit dem seitlich aufgeschobenen oder aufgerasteten Formkörper 3 ist als Durchgangselement
und die Abzweigklemme 5 als einseitig geschlossenes Element ausgebildet. In gestrichelter
Art ist der Verlauf der Stromschiene 4 dargestellt, die isoliert innerhalb der aus
nichtleitendem Kunststoff bestehenden Grundkörper der Klemmen angedeutet ist. Außerdem
sind die als Imbusschrauben ausgebildeten Kontaktschrauben 10 und 12 eingezeichnet.
Der Hauptleiter 14-15 wird in isolierter Form durch die Hauptklemme 2 hindurchgeführt,
während das Ende des Abzweigleiters 16 von seiner Isolation 20 befreit in das Sackloch
der Abzweigklemme 5 eingeführt wird. Zur Abdichtung nach außen als Schutzvorrichtung
gegen Umwelteinflüsse, wie Feuchtigkeit und dergleichen, werden die Einführungsbereiche
der Klemmvorrichtung 1 z.B. mit schrumpfbaren Elementen versehen, die im aufgeschrumpften
Zustand die erforderliche Abdichtung gewährleisten. So wird beispielsweise vor der
Einführung des abisolierten Abzweigleiters 16 ein Schrumpfschlauchstück 18 aufgebracht,
das nach der Kontaktierung des Abzweigleiters 16 auf die Abzweigklemme 5 bis zum Anschlag
aufgeschoben und schließlich aufgeschrumpft wird, wobei die Länge des Schrumpfschlauchstückes
18 so gewählt sein muß, daß die erforderlichen Dichtungslängen, z.B. 2 cm, auf dem
Abzweigleiter und der Abzweigklemme 5 eingehalten werden. Damit ist dieser Teil
der Klemmvorrichtung 1 völlig abgedichtet, da die Rückseite der als Sackloch ausgebildeten
Abzweigklemme 5 abgeschlossen ist. Nun wird nach der Kontaktierung des Hauptleiters
14 über die Hauptklemme 2 als Schutzvorrichtung ein weiteres Schrumpfschlauchstück
gesetzt, wobei dieses Schrumpfschlauchstück als längsgeteilte Manschette 19 ausgebildet
ist, die über dem ungeteilten Hauptleiter 14-15 angelegt werden muß. Für den Verbindungssteg
13 zwischen der Hauptklemme 2 und der Abzweigklemme 5 ist in der Manschette 19 eine
Aussparung 23 vorgesehen, die entweder als Öffnung oder als Einschnitt vom Verschluß
her ausgebildet ist. Die Manschette 19 ist mit einem seitlich verlaufenden, hier nicht
dargestellten Längsverschluß versehen, der zum Beispiel längsverlaufende Flansche
aufweist, über die eine entsprechende Verschlußschiene in der an sich bekannten Weise
aufgeschoben wird. Nach dem Schrumpfvorgang sitzt diese Manschette 19, die vorteilhafterweise
mit einer Innenbeschichtung aus einem Schmelzkleber versehen ist, dicht auf der Hauptklemme
2 und des isoliert eingeführten Hauptleiters 14-15 auf, so daß sich insgesamt ein
dichter Abschluß der Klemmvorrichtung 1 ergibt; wobei diese ganzen Vorgänge ohne
Abschaltung des Potentials auf dem Hauptleiter 14 erfolgen konnten.
[0013] Die Figur 3 zeigt nun, wie man mit Hilfe der Klemmvorrichtungen 1 gemäß der Erfindung
bei einem aus vier separat isolierten Kabelleitern 14-15 bestehenden Kabel, z.B.
einem 1 kV-Spannungskabel, einen Abzweig möglichst platzsparend anbringen kann. Die
entsprechend geführte Abwinkelung des Verbindungssteges 13 zwischen der Hauptklemme
2 und der Kontaktklemme 5 erlaubt eine beinahe kreisförmige Anordnung der vier Klemmvorrichtungen
1 um das Kabel herum. Man muß also nur den Kabelmantel im Abzweigbereich entfernen
und die separat isolierten Hauptleiter 14-15 soweit aufbiegen, daß die Hauptklemmen
2 in der oben beschriebenen Weise auf die Hauptleiter 14-15 aufgesetzt werden können.
Bei der hier gezeigten Version sind für eine besonders platzsparende Anordnung zwei
verschiedene Ausführungsformen von Klemmvorrichtungen 1 eingesetzt, die sich allerdings
nur darin unterscheiden, daß die jeweilige Abzweigklemme 5 an der Hauptklemme 2 spiegelbildlich
auf der anderen Seite angeordnet ist. Dadurch erhält man für die Abführung der Abzweigleiter
16 eine relativ günstige Ausführung, da jeweils zwei Abzweigleiter eng beinander
liegend abgeführt werden können. Für den Vorteil der Platzersparnis ist allerdings
in Kauf zu nehmen, daß zwei verschiedene Typen von Klemmvorrichtungen 1 verwendet
werden müssen, wenn man die Abführung der Abzweigleiter in einer Richtung verlaufend
ausführen will. Selbstverständlich läßt sich eine derartige Abzweigstelle auch mit
einer einzigen Type von Klemmvorrichtung ausführen, wobei dann jeweils zwischen einem
Hauptleiter ein Abzweigleiter abgeführt wird. Diese Abzweigstelle ist dann im Durchmesser
geringfügig größer, da hier ein längsseitiger Versatz der Klemmvorrichtungen, wie
es bei der oben beschriebenen Version der Fall ist, wenig sinnvoll ist. Die Ausbildung
der einzelnen Klemmvorrichtungen ist jedoch, abgesehen vom spiegelbildlichen Ansetzen
der Abzweigklemme, völlig gleich.
[0014] In Figur 4 wird in einem Teilquerschnitt eine komplett montierte Abzweigstelle mit
Klemmvorrichtungen 1 gemäß der Erfindung dargestellt. Bei dieser Ausführung ist z.B.
ein dreiphasiges Hauptkabel HK gewählt, bei dem an den vom Kabelmantel abgesetzten,
jedoch separat isolierten Hauptleitern 14-15 Abzweigungen durchgeführt sind. Dabei
wird deutlich, daß pro Hauptleiterabzweig eine geschrumpfte Manschette 19 eingesetzt
ist, bei der über die Aussparung 23 der Abzweig 4-13 ausgeführt ist. Der Abzweigleiter
16-20 ist dann zur Abzweigklemme der Klemmvorrichtung durch das aufgeschrumpfte Schrumpfschlauchstück
18 abgedichtet. Damit ist jeder Leiterabzweig für sich abgedichtet und geschützt.
Anschließend wird die gesamte Abzweigstelle von einer an sich bekannten Schrumpfmanschette
22 umgeben und an der einen Seite der Verzweigungsstelle auf den Kabelmantel des Hauptkabels
HK dichtend aufgeschrumpft. An der zweiten Seite wird die Manschette 22 als Abzweigmuffe
mit zwei Ausgängen ausgebildet. Der dadurch entstehende Zwickelbereich zwischen dem
Hauptkabel HK und dem Abzweigkabel AK wird mit einem Dichtungseinsatz 21, zum Beispiel
mit einer Einlage aus einer plastischen, klebrigen Kunststoffmasse, abgedichtet. Durch
das Aufschrumpfen der Schrumpfmanschette 22 wird diese Kunststoffmasse 21 so verformt
und verpreßt, daß sich eine einwandfreie Abdichtung im Zwickelbereich ergibt. Die
Schrumpfmanschette 22 ist vorteilhafterweise mit einer Innenbeschichtung aus einem
Schmelzkleber versehen, wodurch die Dichtungswirkung an den Dichtungsflächen erhöht
werden kann. Auch diese Schrumpfmanschette 22 ist mit einem hier nicht sichtbaren
Längs verschluß versehen, um sie über das ungeschnittene Hauptkabel HK herumlegen
zu können. Damit ist die gesamte Abzweigstelle nach außen hin mit einer Schutzvorrichtung
gegen Umwelteinflüsse umgeben. Eventuell ist zweckmäßig, wenn die Abzweigstelle vor
dem Aufbringen der Schrumpfmanschette mit einem Stützkörper, z.B. einem im Durchmesser
und an den Enden verformbaren Rohrgebilde versehen wird. Auf diesen Stützkörper läßt
sich dann die Schrumpfmanschette besonders gut aufschrumpfen, wobei der Stützkörper
zusätzlichen Schutz bietet. Es ist jedoch in jedem Falle darauf zu achten, daß sich
nach außen ein möglichst rundes Gebilde mit großen Radien ergibt, damit sich keine
Angriffskanten für Verletzungen am Gehäuse ergeben.
[0015] Bei Abzweigstellen gemäß der Erfindung ist es gleichgültig, wie hoch die Anzahl der
abzuzweigenden Kabelleiter ist, da jede Abzweigung für sich vorgenommen werden kann.
Außerdem kann die Ausführungsrichtung der Abzweigleiter beliebig gewählt werden,
da die Aufbringung der Klemmvorrichtung für sich gleichgültig ist. Zusätzliche Varianten
lassen sich durch spiegelbildlich ausgeführte Abwandlungen herstellen. Es wird in
diesem Zusammenhang darauf verwiesen, daß auch eine Ausführungsform mit Mehrfachabzweigen
möglich ist, wenn zum Beispiel eine zweite Abzweigklemme in umgekehrter Richtung
an die bisher beschriebene Abzweigklemme angesetzt wird. Hierzu ist dann eine zusätzliche
Abzweigung der Verbindungsschiene nötig. Damit ist auch die Möglichkeit gegeben in
einfacher Weise die Abzweigrichtung zu wählen, da es nun gleichgültig ist, von welcher
Seite der Abzweigleiter eingeführt wird. Damit ist jedoch beispielsweise auch ein
beiderseitiger Abzweig in der äußersten Schutzeinrichtung nötig, der ohne weiteres
in der bereits beschriebenen Weise auch an der zweiten Seite hergestellt werden kann.
Bei all diesen Ausführungsformen ist jedoch gewährleistet, daß die Anklemmung von
Anfang bis zum Ende ohne Potentialabschaltung auf dem Hauptkabel erfolgen kann und
daß eine Abdichtung gegen Umwelteinflüsse gegeben ist. Dies ist besonders dann wichtig,
wenn ein Abzweig an einem Hauptkabel geschaffen werden soll, bei dem be reits andere
Verbraucher angeschlossen sind. Auf diese Weise kann die sonst bisher notwendige Abschaltung
der Verbraucher während der Montagezeit der neuen Abzweigstelle verhindert werden.
[0016] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Abzweiges mittels der oben
beschriebenen Klemmvorrichtungen 1 ergibt sich aus den einzelnen Schritten, wie sie
bereits in den oberen Beschreibungsteilen angegeben sind. Eine Zusammenstellung und
die Reihenfolge der Einzelschritte finden sich im Patentanspruch 21.
1. Klemmvorrichtung zur Herstellung eines Abzweiges an den Hauptleitern eines unter
Spannung stehenden Spannungskabels mit einer auf den ungeschnittenen Hauptleitern
aufsetzbaren Hauptklemme, die zur Durchdringung der Isolation des jeweiligen Hauptleiters
vorzugsweise eine Frässchraube und zum längsseitigen Verschluß des Aufnahmekanals
einen aufschiebbaren Formkörper aufweist und weiterhin mit einer Abzweigklemme zur
Aufnahme des Endes eines Abzweigleiters, die zur Kontaktierung eine Druckschraube
enthält, wobei alle elektrischen Kontaktteile in einem Isoliergehäuse aufgenommen
sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Grundkörper der Hauptklemme (2) und der Abzweigklemme (5) aus druckfestem
Kunststoff bestehen und über einen Verbindungssteg (13) miteinander verbunden sind,
daß die Verbindungsschiene (4) im Verbindungssteg (13) isoliert eingebettet ist und
sich vom Aufnahmekanal (26) der Hauptklemme (2) bis in den Aufnahmekanal (17) der
Abzweigklemme (5) erstreckt, wobei sie in den Aufnahmekanälen (17, 26) Kontaktschrauben
(10, 12) enthält, daß die Hauptklemme (2) etwa C-förmige Gestalt aufweist, wobei
die seitlichen Schenkel der C-Form entlang der seitlichen Einführöffnung (6) gegenläufig
als Ansätze (8) so zurückgeführt sind, daß Hinterschneidungen (9) gebildet sind,
daß die seitliche Einführöffnung (6) mit einem an die Ansätze (8) und Hinterschneidungen
(9) angepaßten Formkörper (3) abschließbar ist und daß gegen Umwelteinflüsse abdichtende
Schutzvorrichtungen (18, 19, 22) angeordnet sind.
2. Klemmvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontaktschrauben (10, 12) in der Verbindungsschiene (4) unverlierbar eingesetzt
sind.
3. Klemmvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abzweigklemme (5) als Sackloch ausgebildet ist.
4. Klemmvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der isolierte Verbindungssteg (13) so abgewinkelt ist, daß sich bei Erstellung
eines Abzweiges an einem Spannungskabel eine möglichst enganliegende Konfiguration
ergibt.
5. Klemmvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Federelemente (11), vorzugsweise Federscheiben, im Wirkungsbereich der Kontaktschrauben
(10, 12) eingesetzt sind.
6. Klemmvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Schrumpfschlauchstück (18) als Schutzvorrichtung für den Eingangsbereich der
Abzweigklemme (5) aufgeschrumpft ist.
7. Klemmvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Schrumpfmanschette (19) auf der Hauptklemme (2) und mit geforderter Dichtungslänge
auf dem Kabelmantel (15) des Haupleiters (14) aufgeschrumpft ist, wobei für den isolierten
Verbindungssteg (13) eine Aussparung (23) angeordnet ist.
8. Klemmvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als äußere Schutzvorrichtung eine die gesamte Abzweigstelle überdeckende Schrumpfmanschette
(22) angeordnet ist, wobei an einem Ende eine abzweigende Ausführungsform für die
Abführung des Hauptkabels (HK) und des Abzweigkabels (AK) geschaffen ist.
9. Klemmvorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb der Schrumpfmanschette (22) ein vorzugsweise im Durchmesser veränderbarer
Stützkörper angeordnet ist.
10. Klemmvorrichtungnach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anpassung an den Enden konusförmig erfolgt.
11. Klemmvorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das abzweigende Ende der Schrumpfmanschette (22) im Zwickelbereich zwischen dem
Hauptkabel (HK) und dem Abzweigkabel (AK) einen Dichtungseinsatz (21), vorzugsweise
aus einem verformbaren Kunststoff, aufweist.
12. Klemmvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aus schrumpfbarem Kunststoff bestehenden Schutzvorrichtungen (18, 19, 22)
eine Innenbeschichtung aus einem, vorzugsweise bei Wärmezufuhr schmelzenden Klebstoff
aufweisen.
13. Klemmvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Formkörper (3) zum Abschluß der Einführöffnung (6) des Aufnahmekanals (26)
aus starrem Kunststoffmaterial als Aufschiebeelement ausgebildet ist.
14. Klemmvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Formkörper (3) zum Abschluß der Einführöffnung (6) des Aufnahmekanals (26)
ausfederndem Kunststoffmaterial als Einrastelement ausgebildet ist.
15. Klemmvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich des als Gegenlager (7) ausgebildeten C-Schenkels eine metallische
Einlage, insbesondere ein griffiges, profiliertes Metallplättchen, eingesetzt ist.
16. Klemmvorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einlage einen Krümmungsradius aufweist, der größer ist als der Krümmungsradius
des Gegenlagers (7).
17. Klemmvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ihre Außenform mit großen Radien versehen ist, so daß eine abgerundete Kontur
gegeben ist.
18. Klemmvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsfugen entlang der Hauptklemme (2) möglichst eng vorzugsweise geringer
als 2 mm, ausgebildet sind.
19. Klemmvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtungslängen der Schutzvorrichtungen (18, 19, 22) den Erfordernissen für
Dichtungen entsprechend lang, zum Beispiel 2 cm, ausgebildet sind.
20. Klemmvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Verlängerung der Abzweigklemme (5) eine zweite Abzweigklemme mit einer
zur ersten entgegengesetzt gerichteten Einführöffnung angeordnet ist und daß für die
zweite Abzweigklemme ein Abzweig der Verbindungsschiene (4) ausgebildet ist.
21. Herstellung einer Abzweigstelle an einem Spannungskabel mit Klemmvorrichtungen
nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kabelmantel des Hauptkabels (HK) abgesetzt wird, daß die Klemmvorrichtungen
(1) mit ihren Hauptklemmen (2) auf die isolierten Hauptleiter (14) des Hauptkabels
(HK) ohne Kontaktierung aufgesetzt werden, daß die abisolierten Enden der Abzweigleiter
(16) in den Abzweigklemmen (5) eingeklemmt werden, daß die Schrumpfschlauchstücke
(18) auf die Abzweigklemmen (5) und die Kabelmäntel (25) der Abzweigleiter (16) aufgeschrumpft
werden, daß die Kontaktschrauben (10) zur Kontaktierung der Hauptleiter (14) durch
die Kabelmäntel (15) hindurchgedreht werden, daß die Schrumpfmanschette (19) auf die
Hauptklemme (2) und die Kabelmäntel (15) der Hauptleiter (14) aufgeschrumpft werden
und daß eine äußere Schutzvorrichtung in Form einer Schrumpfmanschette (22) über
die gesamte Abzweigstelle aufgeschrumpft wird.