[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der DE-OS 31 12 270 ist eine Schlauchpflegestraße bekannt, die mit einem Schlauchaufwickler
zum Aufwickeln der getrockneten Schläuche versehen ist. Dabei ist der Schlauchaufwickler
an einer Stirnseite der Schlauchpflegestraße fest montiert und nur zum einfachen
Aufwickeln der in der Schlauchpflegestraße mit Warmluft getrockneten Schläuche eingerichtet.
[0003] Es ist jedoch üblich, Feuerwehrschläuche in einem Trokkenturm zu trocknen und sie
sodann gehälftelt aufzuwickeln. Ein derartiges gehälfteltes Aufwickeln von Schläuchen
ist bei der vorbekannten Schlauchpflegestraße nicht ohne weiteres möglich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, die dazu
eingerichtet ist, in einem turmartigen Gestell aufgehängte Schläuche gehälftelt aufzuwickeln.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0007] Die Erfindung ist im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles mit Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht des einem Trockenturm zugewandten Endbereiches einer Schlauchpflegestraße,
Fig. 2 eine Fig. 1 entsprechende Draufsicht,
Fig. 3 eine Fig. 1 entsprechende Darstellung mit zur Stirnseite der Schlauchpflegestraße
hin verfahrenem Wickelträger,
Fig. 4 eine Draufsicht auf die an der seitlichen Scheibe montierten Wickelstifte in
vergrößerter Darstellung,
Fig. 5 eine Frontansicht der Schlauchführung teilweise im Schnitt und in vergrößerter
Darstellung,
Fig. 6 eine Draufsicht auf die Schlauchführung gemäß Fig. 5, teilweise im Schnitt,
Fig. 7 eine Frontansicht einer alternativen Ausbildung der Schlauchführung teilweise
im Schnitt,
Fig. 8 eine Draufsicht auf die in Fig. 7 gezeigte Schlauchführung, und
Fig. 9 eine Seitenansicht auf die in den Fig. 7 und 8 gezeigte Schlauchführung, teilweise
im Schnitt.
[0008] Die Schlauchpflegestraße besteht aus einer auf Ständern 1 ruhenden Wanne 2, die in
einer ihrer Seitenwände einen Fahrschienenkörper und eine Vielpol-Schleifleitung
aufnimmt. Der Fahrschienenkörper führt einen Schlauchschleppwagen 3 zum Einschleppen
von Schläuchen 4 in die Schlauchpflegestraße. An dem Schlauchschleppwagen 3 ist ein
von einem Motor 5 (Fig. 2) angetriebener Wickelträger 6 angeordnet, der von einer
seitlichen Scheibe 7 gebildet ist, die zwei exzentrisch auf diese aufgesetzte Wickelstifte
8, 9 trägt. Auf den einen Wickelstift 8 ist eine Rollhülse 10 frei drehbar aufgesteckt.
An das freie Ende des anderen Wickelstiftes 1 ist eine Riegelstange 11 angelenkt,
die an ihrem freien Ende mit einem Verriegelungselement 12 versehen ist, das in den
mit der Rollhülse 10 versehenen Wickelstift 8 einsetzbar ist.
[0009] An dem Schlauchschleppwagen 3 ist ein quer zur Fahrtrichtung sich erstreckender
Arm 13 vorgesehen, der zugleich als Schlepparm zum Einschleppen der Schläuche in die
Wanne 2 dienen kann. Auf diesem Arm 13 ist eine Schlauchführung 14 so aufgesetzt,
daß diese mit den Wickelstiften 8, 9 fluchtet. Die Schlauchführung 14, die in den
Fig. 5 und 6 vergrößert dargestellt ist, besteht aus einer einen horizontalen Steg
15 bildenden Rollhülse und zwei vertikale Schenkel 16, 17 bildenden Rollhülsen. Eine
Verriegelungsstange 18 ist an dem freien Ende des einen vertikalen Schenkels 16 angelenkt
und kann durch Betätigung eines Knopfes 19 oberhalb des anderen vertikalen Schenkels
17 an diesem festgelegt bzw. von diesem gelöst werden.
[0010] An der Stirnseite der Wanne 2 ist ein Bügeladapter 20 zum Festlegen der führenden
Schlauchkupplung 21 vorgesehen.
Zum gehälftelten Aufwickeln von in einem - nicht gezeigten - Schlauchtrockenturm
aufgehängten Schläuchen 4 wird der Schlauchschleppwagen 3 zunächst zu der dem Schlauchtrockenturm
zugewandten, zeichnerisch rechts dargestellten Stirnseite der Schlauchpflegestraße
verfahren. Sodann wird ein aufzuwickelnder Schlauch 4 von dem Schlauchtrockenturm
abgelassen. Die führende Schlauchkupplung 21 des von dem Schlauchtrockenturm kommenden,
gehälftelt aufzuwickelnden Schlauches 4 wird manuell ergriffen und unter einer Umlenkstange
22 hindurch, nach Entriegeln der Verriegelungsstange 18 der Schlauchführung 14 in
diese eingelegt, sodann - nach Lösen der Riegelstange 11 - um diese auf den Wickelstift
8 aufgesetzte Rollhülse 10 herum und wieder durch die Schlauchführung 14 hindurchgeführt
und sodann in den Bügeladapter 20 eingeklinkt. Die Schlauchkupplung 21 ist so festgelegt.
Nach Verriegeln der Schlauchführung 14 wird der Schlauchschleppwagen 3 von der dem
Trockenturm zugewandten Stirnseite der Schlauchpflegestraße weg verfahren, wobei
der Schlauch 4 von dem Trockenturm weiter abgelassen wird. Dabei muß die die Geschwindigkeit,
mit welcher der Schlauchschleppwagen 3 entlang der Schlauchpflegestraße verfahren
wird, etwa die Hälfte der Geschwindigkeit betragen, mit der der Schlauch 4 von dem
Trockenturm abgelassen wird.
[0011] Wenn die nachlaufende Schlauchkupplung 33 etwa die Höhe erreicht hat, auf der die
führende Schlauchkupplung 21 festgelegt ist, wird das Verfahren des Schlauchschleppwagens
3 längs der Schlauchpflegestraße gestoppt. Sodann wird der Motor 5 in Betrieb gesetzt,
wodurch die Wickelträger 6 in Drehung versetzt wird. Gleichzeitig werden der Schlauchschleppwagen
3 wieder zurück in Richtung auf die dem Trockenturm zugewandte Stirnseite der Schlauchpflegestraße
verfahren, und der der Schlauch 4 auf den Wickelträger 6 aufgewickelt.
[0012] Dabei wird die Drehgeschwindigkeit, des Wickelträgers 6 über einen Tastarm 24 gesteuert,
der auf ein Potentiometer 25 wirkt: Bei geringem Durchmesser der sich bildenden
Schlauchrolle 26 wird der Motor 55 mit einer relativ hohen Geschwindigkeit betrieben,
bei Erreichen eines größeren Durchmessers der Schlauchrolle wird die Geschwindigkeit
entsprechend langsamer gesteuert. Auf diese Weise wird erreicht, daß die Umfangsgeschwindigkeit
der Schlauchrolle 26 der Geschwindigkeit angepaßt wird, mit welcher der Schlauchschleppwagen
3 entlang der Schlauchpflegestraße verfahren wird.
[0013] Nachdem der Schlauchschleppwagen 3 die den Trockenturm zugewandte Stirnseite der
Schlauchpflegestraße wieder erreicht hat, ist der Schlauch 4 in gewünschter Weise
gehälftelt auf den Wickelträger 6 aufgewickelt. Nach Lösen der Verriegelstange 11
durch Lösen des Verriegelungselementes 12 aus dem einen Wickelstift 8 schwenkt der
andere Wickelstift 9 nach innen, wodurch die Schlauchrolle 26 unschwer von dem Wickelstift
8 und der Rollhülse 10 abgezogen werden kann. Die vorgeschlagene Ausbildung ermöglicht
ein gehälfteltes Aufwickeln eines von einem Trockenturm abgelassenen Schlauches, ohne
daß die Bedienperson den Bedienplatz verlassen muß.
[0014] Die dem einen Wickelstift 8 zugeordnete Rollhülse 20 kann zum freien Ende hin konisch
verjüngt sein. Hiermit ist in Verbindung mit der Schlauchführung 14 eine von der seitlichen
Scheibe 7 ausgehende exakte Verlegung des Schlauches gewährleistet.
[0015] Die in den Figuren 7, 8 und 9 gezeigte alternative Ausbildung der Schlauchführung
14 besteht aus einer horizontal verlaufenden Grundplatte 35 und vier vertikal verlaufenden
Führungsstangen 36, 37, 38, 39. Die Grundplatte 35 liegt auf einer Hülse 41 auf, die
auf den Schlepparm 13 des Schlauchschleppwagens 3 aufgesteckt werden kann und mittels
eines Dorns 42, der durch entsprechende Bohrungen verläuft, auf dieser gesichert wird.
Oberhalb der Grundplatte 35 sind an dem Einlaufende eine Hülse 43 und an dem Auslaufende
eine Hülse 44 vorgesehen.
[0016] Die Führungsstangen 36 und 37 sind in Langlöchern 43, 44 verschiebbar geführt, wodurch
der Abstand der Führungsstangen 36 und 38 zu den Führungsstangen 37 bzw. 39 an der
jeweiligen Schlauchbreite entsprechend eingestellt werden kann. Nach Erreichen der
gewünschten Schlauchbreite werden die Führungsstangen 36, 38 durch Anziehen der Flügelmutter
45 festgestellt.
[0017] An die Führungsstange 37 ist eine Verriegelungsstange 40 in der horizontalen Ebene
verschwenkbar angelenkt, die an der Führungsstange 36 festgestellt werden kann. Diese
Verriegelungsstange 40 trägt über eine Nase 46 eine Bremskufe 42, die von einer Feder
41 in Richtung auf die Grundplatte 35 belastet wird. Knebel 46, 47 ermöglichen ein
Einstellen der Höhe der Bremskufe 42 über der Grundplatte 35.
[0018] Die Schlauchführung 14 kann den jeweils aufzuwickelnden Schläuchen entsprechend eingestellt
werden, wobei der Abstand zwischen den Führungsstangen 36 und 38 von den Führungsstangen
37 bzw. 39 der jeweiligen Breite und die Einstellung der Bremskufe 42 oberhalb der
Grundplatte 35 der jeweiligen Höhe der leeren Schläuche entsprechend einzustellen
ist. Da die Bremskufe 42 auf den aufzuwickelnden, über die Hülsen 43, 44 gelegten
Schläuche einwirkt und diese bremst, ist die Kraft, gegen die das Aufwickeln des Schlauches
erfolgt, definiert.
[0019] Es ist möglich, für jede aufzuwickelnde Schlauchart eine Schlauchführung 14 vorzusehen,
so daß das Ändern der Einstellung je nach Schlauchart unnötig wird, in dem einfach
die ganze Schlauchführung ausgewechselt wird.
[0020] Obwohl bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Schlauchaufwickler auf einem
in der Wanne verfahrbaren Schleppwagen aufgesetzt ist, ist auch eine Ausgestaltung
möglich, bei der der Schlauchaufwickler auf einem besonderen Gestell neben der Schlauchpflegestraße
verfahrbar ausgebildet ist.
1. Vorrichtung zum gehälftelten Aufwickeln von in einem vorzugsweise turmartigen Gestell
aufgehängten Schläuchen, mit einem um eine horizontale Achse drehbaren Wickelträger,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wikkelträger (6) zu dem Gestell hin und von diesem
weg verfahrbar ausgebildet ist und mit einer seitlichen Scheibe (7) mit zwei exzentrisch
auf dieser aufgesetzten Wickelstiften (8, 9) versehen ist, von denen der eine Wickelstift
(8) eine Rollhülse (10) trägt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mit einem Drehantrieb
(Motor 5) verbundene Wickelträger (6) einen auf ein Potentiometer (25) wirkenden,
mit seinem freien Ende den jeweiligen Durchmesser der Schlauchrolle (26) abtastenden
Tastarm (24) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der andere Wickelstift
(9) zur Mittelachse der Scheibe (7) hin neigbar an diese angelenkt ist, und an seinem
freien Ende eine nach außen abklappbar angelenkte und mit einem auf das freie Ende
des einen Wickelstifts (8) wirkenden Verriegelungselement (12) versehene Riegelstange
(11) trägt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollhülse
(10) sich zu ihrem freien Ende hin konisch verjüngend ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine
auf einen sich parallel zu den Wickelstiften (8, 9) erstreckenden Arm (13) aufgesetzte
Schlauchführung (14).
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlauchführung U-förmig
ausgebildet ist, wobei der horizontale Steg (15) und/oder die vertikalen Führungsstangen
(16, 17) der Schlauchführung (14) mit einer Rollhülse versehen sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlauchführung (14)
aus einer sich horizontal erstreckenden Grundplatte (35) und vier sich vertikal erstreckenden
Führungsstangen (36, 37, 38, 39) besteht, deren Abstand voneinander der jeweiligen
Schlauchbreite entsprechend paarweise einstellbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlauchführung
(14) mit einer an dem freien Ende der einen Führungsstange (17, 37) angelenkten und
an dem freien Ende der anderen vertikalen Führungsstange (16, 36) festlegbaren Verriegelungsstange
(40) versehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8 in Verbindung mit Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verriegelungsstange (40) eine höhenverstellbar ausgebildete, durch eine Feder
(41) in Richtung auf die Grundplatte (35) belastete Bremskufe (42) aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der Bremskufe
(42) relativ zu der Grundplatte (35) einstellbar ist.