[0002] Die Erfindung betrifft ein Rolltor mit einem Torblatt aus flexiblem Material, das
auf eine Wickelwelle oder Wickeltrommel aufwickelbar ist, die im Bereich des oberen
Endes von beidseits der Toröffnung angeordneten seitlichen Trägerprofilen gelagert
ist, mit beidseits des Torblatts auf der Wickelwelle befestigten Rollen für federbelastete
Spanngurte o. dgl., die über am Boden gelagerte Umlenkrollen laufen und deren federbelasteten
Zugtrume an den Enden des an dem unteren Rand des Torblatts angeordneten Abschlußprofils
befestigt sind, und mit einem die Wickelwelle antreibenden Brems-Getriebemotor.
[0003] Torblätter aus flexiblem Material von Rolltoren müssen insbesondere dann durch Riemen
oder Gurte gespannt werden, wenn diese dünn ausgebildet sind, so daß eine Spannung
unter dem Eigengewicht oder dem Gewicht des Abschlußprofils nicht erfolgt.
[0004] Aus der CH-PS 597 498 und der DE-GMS 82 06 622 sind Rolltore bzw. Fensterverschlüsse
der eingangs angegebenen Art bekannt, bei denen die auf der Wickelwelle befestigten
Rollen als Gurttrommeln ausgebildet sind, auf die die Spanngurte mit zu dem Torblatt
entgegengesetztem Wickelsinn aufwickelbar sind, wobei die Spannung der Spanngurte
durch über Zugfedern am Boden befestigte Unterflaschen erfolgt, die von den Spanngurten
schlaufenartig umschlungen sind. Bei dem aus der DE-GMS 82 06 622 bekannten Rolltor
läuft der durch die Unterflasche gespannte Gurt zusätzlich noch über am oberen Ende
des Torrahmens und am Boden gelagerte Umlenkrollen.
[0005] Die bekannten Rolltore sind insbesondere deshalb unbefriedigend, weil die Konstruktion
verteuernde federbelastete Unterflaschen vorgesehen werden müssen, wobei die die Unterflaschen
spannenden Federn wegen der flaschenzugartigen Einscherung eine erhbliche Spannkraft
aufbringen müssen.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein konstruktiv einfacheres Rolltor zu schaffen.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Rolltor der gattungsgemäßen Art dadurch
gelöst, daß die Spanngurte mit zu dem Torblatt entgegengesetztem Wickelsinn auf die
als Gurttrommeln ausgebildeten Rollen aufwickelbar sind und daß die Spanngurte in
Bereichen, die während der Öffnungs- und Schließbewegung zwischen den Gurttrommeln
und den bodenfest gelagerten Umlenkrollen liegen, geteilt und deren getrennten Enden
durch Zugfedern miteinander verbunden sind, die mit einer der gewünschten Spannkraft
des Torblattes entsprechenden Kraft vorgespannt sind.
[0008] Das erfindungsgemäße Rolltor zeichnet sich durch eine einfache Konstruktion aus,
weil der federbelastete Spanngurt über bodenseitige Umlenkrollen läuft, die in einfacher
Weise in bodenfesten Lagern gelagert sind. Weiterhin spannen die Zugfedern das Torblatt
unmittelbar mit ihrer Spannkraft, weil keine flaschenzugartige Untersetzung vorgesehen
ist.
[0009] Bei einem aus der DE-OS 34 11 664 bekannten Rolltor sind die Enden der das Torblatt
spannenden Riemen einerseits an den Enden des Abschlußprofils des Torblatts und andererseits
am Boden befestigt, wobei die Riemen zwischen bodenseitigen Umlenkrollen und oberen
Oberflaschen flaschenzugartig eingeschert sind, die über Zugfedern mit den Enden von
Gurten verbunden sind, die mit zu dem Torblatt entgegengesetztem Wickelsinn auf auf
die Wickelwelle aufgekeilten Wickelrollen aufwickelbar sind. Auch bei diesen bekannten
Rolltoren ist eine relativ aufwendige Einscherung der Spanngurte vorgesehen, wobei
ebenfalls eine flaschenzugartige Untersetzung der von den Zugfedern ausgeübten Spannkraft
erfolgt.
[0010] Nach einem zweiten Vorschlag ist zur Lösung der Aufgabe erfindungsgemäß vorgesehen,
daß die Spanngurte über die auf der Wikkelwelle befestigten und als oberen Umlenkrollen
ausgebildeten Rollen und die unteren, bodenfest gelagerten Umlenkrollen in Form endloser
Gurte umlaufen und daß die Spanngurte in Bereichen, die während der Öffnungs- und
Schließbewegung zwischen den Gurttrommeln und den bodenfest gelagerten Umlenkrollen
liegen, geteilt und deren oberen getrennten Enden durch Zugfedern miteinander verbunden
sind, die mit einer der gewünschten Spannkraft des Torblattes entsprechenden Kraft
vorgespannt sind. Die Durchmesser der auf die Wickelwelle aufgekeilten Umlenkrollen
sind derart auf den mittleren Durchmesser des auf die Wickelwelle aufgewickelten Torblattes
abgestimmt, daß die durch die Zugfedern auszugleichenden Längenunterschiede der Zugtrume
der Spanngurte nur gering sind. Die auszugleichenden Längen können insbesondere dann
gering gehalten werden, wenn das Torblatt nur eine geringe Dicke aufweist.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß mindestens eines der
durch die Feder gespannten Zugtrume in einem zu den Trägerprofilen parallelen Gurtkasten
verläuft, der ganz oder teilweise mit dem Trägerprofil um eine vertikale Achse schwenkbar
verbunden und von diesem abklappbar ist. Sollte der Wickelwellenantrieb ausfallen,
läßt sich nach Lüften der Motorbremse und Öffnen des Gurtkastens das Torblatt durch
manuelle Betätigung des Zugtrums wie ein Rolladen öffnen und schließen.
[0012] Nach einem dritten Vorschlag ist zur Lösung der Aufgabe erfindungsgemäß vorgesehen,
daß die Spanngurte schlaufenförmig über die auf der Wickelwelle befestigten und als
obere Umlenkrollen ausgebildeten Rollen laufen und deren einen Trumen schlaufenförmig
über die unteren Umlenkrollen zu ihren Festpunkten an dem Abschlußprofil geführt sind,
daß die unteren Umlenkrollen in vertikaler Richtung verschieblich gelagert und durch
Federkraft nach unten belastet sind und daß die anderen von den oberen Umlenkrollen
ab- und auflaufenden Trume über zwischengeschaltete Zugfedern o.dgl. an dem Abschlußprofil
befestigt sind. Nach dieser Ausführungsform wird die das Torblatt spannende Kraft
von den federbelasteten unteren Umlenkrollen erzeugt.
[0013] Zweckmäßigerweise laufen die über federnde Elemente an das Abschlußprofil angeschlossenen
Trume gleichsinnig mit dem Torblatt auf die oberen Umlenkrollen auf und von diesen
ab.
[0014] Die Spanngurte können zweckmäßigerweise aus Zahnriemen bestehen. Nach einer besonders
vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Spanngurte aus Ketten und die
Umlenkrollen aus Kettenrädern bestehen.
[0015] Zweckmäßigerweise sind die verschieblich gelagerten Wellen der unteren Umlenkrollen
durch Zugfedern nach unten gespannt. Nach einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen,
daß die unteren Umlenkrollen an den frei nach unten ragenden Enden der Kolbenstangen
von Gasdruckfedern gelagert sind, deren Zylinder an den Trägerprofilen befestigt sind.
[0016] Falls es im Einzelfall ausreichend ist, kann jedes Rolltor nur einseitig mit den
Spanngurten o.dgl. versehen sein.
[0017] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Rolltors mit auf eine Gurttrommel aufwickelbarem
federbelastetem Spanngurt in perspektivischer Ansicht, wobei die Ausführungsform mit
endlos umlaufendem Spanngurt gestrichelt eingezeichnet ist,
Fig. 2 einen Schnitt durch ein Trägerprofil des Rolltors nach Fig. 1 in Höhe der Schnittlinie
A,
Fig. 3 einen Schnitt durch das Trägerprofil des Rolltors nach Fig. 1 in Höhe der Schnittlinie
B,
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform eines Rolltors
in perspektivischer Ansicht und
Fig. 5 eine vierte Ausführungsform eines Rolltors in perspektivischer Ansicht.
[0018] In nicht dargestellten Lagern im Bereich der oberen Enden der seitlichen Trägerprofile
1 ist die Wickelwelle 2 gelagert, auf die das flexible Torblatt 3 aufwickelbar ist.
[0019] Auf die Wickelwelle 2 sind beidseits des Torblatts 3 die Gurtbandtrommeln 4 aufgekeilt.
Auf die Gurtbandtrommeln 4 sind die Spanngurte 5 mit zu dem Torblatt 3 entgegengesetztem
Wickelsinn aufgewickelt.
[0020] Das Gurtband 5 ist zwischen der Gurtbandtrommel 4 und den bodenfest gelagerten Umlenkrollen
6, 7 geteilt, wobei das untere Zugtrum 8 des Gurtbandes 5 durch eine Zugfeder 9 mit
dem auf die Gurttrommel 4 aufwickelbaren Teil des Gurtbandes 5 verbunden ist. Die
den Zugfedern 9 gegenüberliegenden Enden der Zugtrume 8 der Gurtbänder 5 sind an den
schwertartigen Enden 10 des Abschlußprofils 11 befestigt.
[0021] Die Wickelwelle 2 wird in bekannter und daher nicht näher beschriebener Weise von
dem Brems-Getriebemotor 13 angetrieben.
[0022] In Fig. 1 ist gestrichelt die Alternative eingezeichnet, daß die Wickeltrommel 4
durch eine auf die Wickelwelle 2 aufgekeilte Umlenkrolle 4ʹ ersetzt ist. Bei dieser
Alternative ist das Gurtband 5 als endlos umlaufendes Gurtband 5ʹ ausgebildet, wobei
das endlose Gurtband 5ʹ zwischen der auf die Wickelwelle 2 aufgekeilten Umlenkrolle
4ʹ und der bodenfest gelagerten Umlenkrolle 6 geteilt und die geteilten Enden durch
die Zugfeder 9 miteinander verbunden sind.
[0023] Das durch die Zugfeder 9 gespannte Zugtrum 8 verläuft in der aus den Fig. 2 und 3
ersichtlichen Weise auf der Vorderseite des Trägerprofils 1 in einem dieses abdeckenden
Gurtbandkasten 15, der um eine vertikale Achse 16 schwenkbar mit dem Trägerprofil
1 verbunden ist. Der Gurtbandkasten ist bei 17 mit dem Träger profil verriegelt.
Nach Lösen der Verriegelung läßt sich der Gurtbandkasten 15 von dem Trägerprofil 1
abklappen, so daß das Zugtrum 8 frei zugänglich ist und manuell betätigt werden kann,
wenn beispielsweise nach Ausfall des Antriebsmotors dieser abgekoppelt oder dessen
Bremse gelüftet wird.
[0024] Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 ist auf die strichpunktiert dargestellte Wickelwelle
eine Kettenrad 20 aufgekeilt, über das in der dargestelltenn Weise eine Kette 21,
vorzugsweise eine Laschenkette, läuft. Das vordere Trum 22 der Kette umschlingt schlaufenförmig
das untere Kettenrad 23, dessen strichpunktiert dargestellten Wellenenden in nicht
dargestellten vertikalen Führungen der seitlichen Profile verschieblich geführt sind.
Die Wellen sind in Lagern frei drehbar gelagert, die durch die Zugfedern 24 nach
unten vorgespannt sind. Die unteren Enden der Zugfedern 24 sind mit Bodenblechen oder
mit Halteteilen der seitlichen Profile verbunden.
[0025] Das untere Kettenrad 23 wird von der Kette 22 in der dargestellten Weise schlaufenförmig
umschlungen und hat etwa die Funktion einer federbelasteten Unterflasche. Das hintere
von dem Kettenrad 23 aufsteigende Kettentrum 25 ist an dem unteren Abschlußprofil
26 befestigt.
[0026] Das hintere von dem Kettenrad 20 ablaufende und auf dieses auflaufende Kettentrum
27 ist über eine zwischengeschaltete Zugfeder 28 mit dem Abschlußprofil 26 verbunden.
Die Zugfeder 28 dient als Ausgleichsfeder, die beim Abwickeln und Aufwickeln die unterschiedlichen
Längen zwischen dem Torblatt und dem hinteren Kettentrum 27 ausgleicht.
[0027] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 unterscheidet sich von dem nach Fig. 4 nur dadurch,
daß das untere Kettenrad 30 in dem Gabelstück 31 an dem unteren Ende der Kolbenstange
32 einer Gasdruckfeder gelagert ist, deren Zylinder 33 in nicht dargestellter Weise
fest mit dem Abschlußprofil verbunden ist.
1. Rolltor
mit einem Torblatt aus flexiblem Material, das auf eine Wickelwelle oder Wickeltrommel
aufwickelbar ist, die im Bereich des oberen Endes von beidseits der Toröffnung angeordneten
seitlichen Trägerprofilen gelagert ist,
mit beidseits des Torblatts auf der Wickelwelle befestigten Rollen für federbelastete
Spanngurte o. dgl., die über am Boden gelagerte Umlenkrollen laufen und deren federbelasteten
Zugtrume an den Enden des an dem unteren Rand des Torblatts angeordneten Abschlußprofils
befestigt sind,
und mit einem die Wickelwelle antreibenden Brems-Getriebemotor,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spanngurte (5) mit zu dem Torblatt (3) entgegengesetztem Wickelsinn auf die
als Gurttrommeln (4) ausgebildeten Rollen aufwickelbar sind und daß die Spanngurte
(5) in Bereichen, die während der Öffnungs- und Schließbewegung zwischen den Gurttrommeln
(4) und den bodenfest gelagerten Umlenkrollen (6) liegen, geteilt und deren getrennten
Enden durch Zugfedern (9) miteinander verbunden sind, die mit einer der gewünschten
Spannkraft des Torblattes entsprechenden Kraft vorgespannt sind.
2. Rolltor nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spanngurte
(5ʹ) über die auf der Wickelwelle (20 befestigten und als obere Umlenkrollen (4ʹ)
ausgebildeten Rollen und die unteren, bodenfest gelagerten Umlenkrollen (6, 7) in
Form endloser Gurte umlaufen und daß die Spanngurte (5ʹ) in Bereichen, die während
der Öffnungs- und Schließbewegung zwischen den oberen Umlenkrollen (4ʹ) und den bodenfest
gelagerten Umlenkrollen (6) liegen, geteilt und deren getrennten Enden durch Zugfedern
(9) miteinander verbunden sind, die mit einer der gewünschten Spannkraft des Torblatts
(3) entsprechenden Kraft vorgespannt sind.
3. Rolltor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der
durch die Federn (9) gespannten Zugtrume (8) in einem zu dem Trägerprofilen (1) parallelen
Gurtkasten (15) verläuft, der ganz oder teilweise mit dem Trägerprofil (1) um eine
vertikale Achse (16) schwenkbar verbunden und von diesem abklappbar ist.
4. Rolltor nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spanngurte schlaufenförmig über die auf der Wickelwelle befestigten und als obere
Umlenkrollen (20) ausgebildeten Rollen laufen und deren einen Trume (22) schlaufenförmig
über die untere Umlenkrollen (23, 30) zu ihren Festpunkten an dem Abschlußprofil (26)
geführt sind, daß die unteren Umlenkrollen (23, 30) in vertikaler Richtung verschieblich
gelagert und durch Federkraft nach unten belastet sind und daß die anderen von den
oberen Umlenkrollen (20) ab- und auf diese auflaufenden Trume (27) über zwischengeschaltete
Zugfedern (28) o.dgl. an dem Abschlußprofil (26) befestigt sind.
5. Rolltor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die über federnde Elemente
(28) an das Abschlußprofil (26) angeschlossenen Trume (27) gleichsinnig mit dem Torblatt
auf die oberen Umlenkrollen auf- und von diesen ablaufen.
6. Rolltor nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Spanngurte aus
Ketten (21) und die Umlenkrollen (20, 23, 30) aus Kettenrädern bestehen.
7. Rolltor nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die verschieblich
gelagerten Wellen der unteren Umlenkrollen (23) von Zugfedern (24) gespannt werden.
8. Rolltor nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die unteren
Umlenkrollen bzw. Kettenräder (30) an den frei nach unten ragenden Enden der Kolben
stangen (32) von Gasdruckfedern gelagert sind, deren Zylinder (33) an den Trägerprofilen
befestigt sind.