(19)
(11) EP 0 285 557 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.10.1988  Patentblatt  1988/40

(21) Anmeldenummer: 88810151.6

(22) Anmeldetag:  10.03.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B25J 15/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 30.03.1987 DE 3710472

(71) Anmelder: Erowa AG
CH-5734 Reinach (CH)

(72) Erfinder:
  • Obrist, Basil
    CH-5600 Lenzburg (CH)

(74) Vertreter: Rottmann, Maximilian R. 
c/o Rottmann, Maspoli + Zimmermann AG Glattalstrasse 37
8052 Zürich
8052 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur lösbaren Befestigung von Werkzeugen an einem Handhabungsgerät


    (57) Die Vorrichtung zur lösbaren Befestigung von Werkzeugen an einem Handhabungsgerät, z.B. einem In­dustrie-Roboter umfasst eine Werkzeugaufnahme (2) und ein am Handhabungsgerät angebrachtes Kupplungsorgan (1), in welchem die Werkzeugaufnahme (2) formschlüssig verriegelt und lösbar befestigt ist. Das Kupplungsorgan (1) besitzt eine freie Stirn­fläche (9), gegen welche die befestigte Werkzeugaufnahme (2) anliegt, sowie eine Mehrzahl von Kanälen (10) und elektrischen Kontakten (11), die in der freien Stirnfläche münden. Die Werkzeugaufnahme (2) besitzt einen zur Anlage an die freie Stirnfläche (9) des Kupplungsorgans (1) ausgebildeten Flächenabschnitt, der mit korrespondierend angeordneten Kanälen (16) und elektrischen Kontakten (14) versehen ist. Im Bereich dieses Flächenabschnit­tes ist eine in Axialrichtung federelastische, in Umfangsrich­tung starre Zentrierplatte (13) angeordnet, die korrespondie­rend zu den Zentrierzapfen (47) des Kupplungsorganes angeordne­te Öffnungen besitzt, welche bei befestigter Werkzeugaufnahme den konisch verjüngten Teil der Zentrierzapfen zumindest teil­weise übergreifen.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur lösbaren Befestigung von Werkzeugen an einem Handhabungsgerät nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie auf eine Ver­wendung der Vorrichtung als Schnittstelle zur auswechselbaren Montage von pneumatisch und/oder elektrisch betätigten Werkzeu­gen an einem Industrie-Roboter.

    [0002] Solche automatischen bzw. Rechner-gesteuerten Handhabungsgeräte erlangen mehr und mehr an Bedeutung bei der Be- und Verarbei­tung von Werkstücken in Serien, zum Beispiel bei der Montage von Geräten und Apparaten, bei der Bestückung von elektrischen Leiterplatten usw. Diese Handhabungsgeräte besitzen eine Werk­zeughalterung zur Aufnahme eines Werkzeuges, das innerhalb kon­struktiv gesetzter Grenzen in mehreren Freiheitsgraden bewegt werden kann und mit dem das Werkstück bearbeitet wird. Der Be­griff "Werkzeug" soll in diesem Zusammenhang bewusst breit ver­standen werden; es sind hier nicht nur Bearbeitungswerkzeuge wie Bohrmaschinen, Schraubendreher und dgl. gemeint, sondern auch Greifzangen, Vakuumgreifer, Kleberauftragevorrichtungen, Mess- und Prüfeinrichtungen, Be- und Entladevorrichtungen für Werkstückpaletten und dgl.

    [0003] Solange ein derartiges Handhabungsgerät nur eine einzige Auf­gabe zu erfüllen hat, z.B. des Ergreifen eines Einzelteiles aus einem Magazin und das Einsetzen desselben in ein Werkstück, das am Handhabungsgerät vorbeigeführt wird, bereitet die Montage des für diesen Zweck geeigneten Werkzeuges am Arm des Handha­bungsgerätes keine Probleme. Wenn jedoch nur verhältnismässig kleine Serien bearbeitet werden, oder wenn ein einziges Handha­bungsgerät mehrere Funktionen erfüllen soll, sollte gewährlei­stet sein, dass ein rascher und problemloser, möglichst voll­automatischer Werkzeugwechsel stattfinden kann.

    [0004] Zu diesem Zweck wurde z.B. in der US-PS 4,636,135 eine Vorrich­tung vorgeschlagen, die ein am Arm eines Roboters montiertes Kupplungsorgan und eine Werkzeugaufnahme umfasst, welche im Kupplungsorgan formschlüssig verriegelbar und lösbar befestigt ist. Da manche Werkzeuge, z.B. Greifzangen, pneumatisch und ggf. elektrisch gesteuert betätigt werden, wurde am Kupplungs­organ ein Druckluftanschluss vorgesehen, der bei befestigter Werkzeugaufnahme mit einem an dieser vorgesehenen Luftauslass kommuniziert, sowie eine elektrische Steckverbindung, die in einen Stecker an der Werkzeugaufnahme eingreift. Dadurch wurde erreicht, dass das z.B. pneumatisch und/oder elektrisch betä­tigte Werkzeug an der Werkzeugaufnahme vormontiert und mit der erforderlichen Druckluft-Verbindung zum Luftauslass an der Werkzeugaufnahme und/oder der elektrischen Verbindung versehen werden konnte.

    [0005] Zwei Probleme wurden aber mit den bisher bekannten Befesti­gungsvorrichtungen nicht oder nur unbefriedigend gelöst: Zum einen sind diese Vorrichtungen nicht universell verwendbar, sondern nur gerade für solche pneumatisch betriebene Werkzeuge geeignet, die nur einen einzigen Luftanschluss erfordern. Wei­tere, z.B. zusätzliche Druckluft- oder Vakuum-Verbindungen mussten zusätzlich hergestellt werden, was natürlich einen automatischen Werkzeugwechsel ausschliesst. Zum anderen liess die Positioniergenauigkeit des Werkzeuges, insbesondere die Wiederholgenauigkeit, am Handhabungsgerät zu wünschen übrig. Da moderne Handhabungsgeräte an sich eine repetitive Positionier­genauigkeit in der Grössenordnung von 5/100 mm besitzen, werden an die Genauigkeit der Lage des Werkzeuges relativ zum Arm des Handhabungsgerätes zunehmend höhere Anforderungen gestellt. Dies ist besonders dann wichtig, wenn ein Handhabungsgerät uni­versell eingesetzt werden soll, d.h. wenn ein häufiger Werk­zeugwechsel stattfindet.

    [0006] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diese Nachteile zu vermeiden und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass sie universell für nahezu jedes beliebige am Handhabungsgerät anzubringende Werkzeug verwendbar ist, ohne dass neben dem eigentlichen Werkzeugwechsel irgendwelche pneu­matischen und/oder elektrischen Verbindungen herzustellen wä­ren, dass sie somit für einen vollautomatischen Werkzeugwechel geeignet ist, und dass sie eine ausserordentlich hohe Positio­niergenauigkeit, insbesondere Wiederholgenauigkeit, besitzt.

    [0007] Gemäss der Erfindung wird diese Aufgabe durch die im Kennzei­ chen des Patentanspruchs 1 angegebenen Massnahmen gelöst.

    [0008] Damit ist einerseits erreicht, dass bei eingesetzter und ver­riegelter Werkzeugaufnahme alle elektrischen und pneumatischen Verbindungen zwischen Handhabungsgerät und Werkzeug selbstätig hergestellt sind, da die Werkzeugaufnahme mit einer ihrer Flä­chen, von der die Kanäle und elektrischen Kontakte ausgehen, an die das vormontierte Werkzeug angeschlossen ist, gegen die freie Stirnfläche des Kupplungsorganes aufliegt, in welcher die geräteseitigen Kanäle und elektrischen Kontakte münden. Ande­rerseits gewährleistet das Zusammenwirken der konisch verjüng­ten Zentrierzapfen und der Zentrieröffnungen in der axial ela­stischen Zentrierplatte, dass die Werkzeugaufnahme und damit das Werkzeug innerhalb kleinster Toleranzen nicht nur genau zentrisch, sondern auch winkelgerecht am Arm des Handhabungs­gerätes befestigt ist.

    [0009] Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes und besondere Aus­führungsformen gehen aus den abhängigen Ansprüchen 2 bis 10 hervor.

    [0010] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäs­sen Vorrichtung, unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeich­nungen, näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:

    Fig. 1 eine schematische, teilweise geschnittene Gesamt-Seitenansicht der Vorrichtung in aus­ einandergenommenem Zustand;

    Fig. 2 eine Ansicht von oben auf das Kupplungsorgan, bei abgenommener Deckhaube;

    Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 2;

    Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 2;

    Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V in Fig. 2;

    Fig. 6 eine Seitenansicht der Werkzeugaufnahme;

    Fig. 7 eine Ansicht der Werkzeugaufnahme von oben; und

    Fig. 8 einen Schnitt durch die Werkzeugaufnahme nach der Linie VIII-VIII in Fig. 7.



    [0011] Gemäss Fig. 1 besteht die Vorrichtung generell aus einem Kupp­lungsorgan 1 und einer Werkzeugaufnahme 2. Das Kupplungsorgan 1 ist zur Montage an einem Schaft 3 am Armende 5 des Roboters ausgebildet; der Schaft 3 besitzt einen Luftkanal 4, über wel­chen das Kupplungsorgan 1 mit Druckluft versorgt wird. Die Werkzeugaufnahme 2 besitzt eine Montageplatte 6, auf welcher ein (nicht dargestelltes) Werkzeug, z.B. eine pneumatisch be­ tätigte Greifzange oder dgl., befestigt werden kann.

    [0012] Die Montageplatte 6 weist einen zentrisch angeordneten, recht­winklig abstehenden Verriegelungszapfen 7 auf, der zur Befesti­gung der Platte 6 im Kupplungsorgan 1 dient. Zu diesem Zweck ist der Verriegelungszapfen 7 mit einem Kopf 8 versehen, der in einer entsprechenden Bohrung im Kupplungsorgan 1 Aufnahme fin­det; diesbezügliche weitere Einzelheiten werden nachstehend im Zusammenhang mit Fig. 3 erläutert werden.

    [0013] Das Kupplungsorgan 1 besitzt einen Randbereich 9, in welchem einerseits Luftkanäle 10 und andererseits elektrische Kontakte 11 münden. In der Mitte der freien Stirnfläche des Kupplungs­organes 1 sind vier vorstehende Zentrierzapfen 12 symmetrisch angeordnet, die mit einer Zentrierplatte 13 an der Werkzeug­aufnahme 2 zusammenarbeiten. Die Montageplatte 6 der Werkzeug­aufnahme 2 ist entlang des Randes einerseits mit elektrischen Kontakten 14, die zu Anschlussklemmen 15 führen, und anderer­seits mit Luftkanälen 16 versehen. Die Lage der Kontakte 14 und der Luftkanäle 16 ist derart, dass sie mit den Kontakten 11 und den Luftkanälen 10 korrespondieren, wenn die Werkzeugaufnahme 2 mit der Kupplungsvorrichtung 1 verbunden ist.

    [0014] In der Fig. 2 ist das Kupplungsorgan 1 mit abgenommener Haube 17 in einer Ansicht von oben und in Fig. 3 in einem Querschnitt entlang der Linie III-III in Fig. 2 dargestellt. Das Kupplungs­organ 1 umfasst im wesentlichen einen Kupplungskörper 18 und einen Anschlusskörper 19, beide im Beispielsfall von runder Ge­stalt, die mittels Schrauben 20 fest miteinander verbunden sind. Der Kupplungskörper 18 weist eine zentrische Bohrung 21 zur Aufnahme des Verriegelungszapfens 7 und des Kopfes 8 der Werkzeugaufnahme 2 auf. Konzentrisch zur Bohrung 21 ist ein Ringkolben 22 axial verschiebbar gelagert, der unter Wirkung von Federn 23 in seine obere Endlage gedrückt wird. Hierbei verschieben abgeschrägte Seitenflächen 24 des Ringkolbens 22 Kugeln 25, die in der Wand 27 der Bohrung 21 gelagert sind gegen die Bohrung 21 hin. Dabei wird der Kopf 8 des Verriege­lungszapfens 7 untergriffen, somit der Zapfen 7 unter Vorspan­nung in der Bohrung 21 gehalten und die Montageplatte 6 der Werkzeugaufnahme 2 gegen die freie Stirnfläche 9 des Kupplungs­organs 1 gepresst wird. Diese verriegelte Lage ist in Fig. 3 links dargestellt.

    [0015] Um die Werkzeugaufnahme 2 vom Kupplungsorgan 1 zu lösen wird in den Ringraum 26 oberhalb des Kolbens 22 Druckluft einge­führt, so dass sich letzterer gegen unten in die in Fig. 3 rechts gezeigte Lage bewegt; dadurch werden die Kugeln 25 frei­gegeben und der Verriegelungszapfen 7 kann aus der Bohrung 21 herausgezogen werden.

    [0016] Der Anschlusskörper 19 des Kupplungsorganes 1 besitzt eine Grundplatte 28, die mit einem zentralen Luftanschluss-Stutzen 29 versehen ist. Die Befestigung des Kupplungsorganes 1 am Schaft 3 des Armendes 5 des Roboters erfolgt mittels einer Klemmbride 30. Auf der Grundplatte 28, um den Stutzen 29 herum, sind sternförmig eine Anzahl von elektromagnetisch betätigbaren Pneumatikventilen 31a - 31g angeordnet. Im Beispielsfall han­delt es sich um folgende Ventile: Zwei Ventile 31a und 31b für die Zufuhr von Luft mit reduzierten Druck, zwei Ventile 31c und 31d für die Zufuhr von Luft unter normalem Überdruck, zwei Ven­tile 31e und 31f für die Betätigung der Verriegelung der Werk­zeugaufnahme 2 und ein Ventil 31g für die Zufuhr von Unterdruck.

    [0017] Die Ventile 31c, 31d, 31e und 31f stehen eingangsseitig mit dem Hauptluftanschluss, d.h. dem Stutzen 29, in Verbindung, etwa wie es in Fig. 3 für das Ventil 31e gezeigt ist, über radiale Kanäle 32 und axiale Kanäle 33. Ausgangsseitig sind die Ventile 31e und 31f über axiale Kanäle 34 mit dem Ringraum 26 verbun­den, während die Ventile 31c und 31d ausgangsseitig über die Grundplatte 28 durchdringende axiale Kanäle 35 mit Luftkanälen 36 kommunizieren, die sich durch den gesamten Kupplungskörper 18 hindurch bis zu dessen Stirnflächen-Randbereich 9 erstrecken und dort münden. Zwecks Abdichtung bei angesetzter Werkzeugauf­nahme 2 ist zweckmässigerweise ein O-Ring 37 vorgesehen.

    [0018] Die Ventile 31a und 31b stehen eingangsseitig mit einem sepa­raten Luftzufuhr-Stutzen 38 in Verbindung, welchem über eine nicht dargestellte Leitung Druckluft mit geringerem Druck als die Hauptluft zugeführt wird. Ausgangsseitig münden die Ventile 31a und 31b über entsprechende Kanäle 35 und 36, wie in Fig. 5 im Zusammenhang mit dem Ventil 31c gezeigt, im Stirnflächen-­ Randbereich 9 des Kupplungsorganes 1. Das Ventil 31g schliess­lich ist eingangsseitig an einen Stutzen 39 angeschlossen, der mit einer nicht dargestellten Vakuum-Leitung in Verbindung steht. Ausgangsseitig ist das Ventil 39g wiederum über ähnliche Kanäle 35 und 36 wie in Fig. 5 gezeigt mit dem Stirnflächen-­Randbereich 9 verbunden.

    [0019] Das Kupplungsorgan 1 ist ferner, wie bereits erwähnt, mit einer Anzahl elektrischer Kontakte 11 versehen. Zwei Kontaktstifte 11a und 11b erstrecken sich axial zwischen den Ventilen 31b und 31c, zwei Kontaktstifte 11c und 11d zwischen den Ventilen 31d und 31e und zwei Kontaktstifte 11e and 11f zwischen den Venti­len 31f und 31g durch die Grundplatte 28 und durch den Kupp­lungskörper 18 hindurch und münden wiederum im Stirnflächen-­Randbereich 9. Die Kontaktstifte sind in einer Isolierhülse 42 aufgenommen und besitzen einen oberen, festen Teil 44 der mit einem Anschlussteil 41 in Verbindung steht, und einem unteren, axial beweglichen Teil 45, der in den eigentlichen Kontaktstift 11 übergeht und der sich gegen eine Feder 43 abstützt.

    [0020] Schliesslich ist das Kupplungsorgan mit einem Zentrierkörper 46 versehen, der zentral im Bereich der freien Stirnfläche des Kupplungsorganes 1 etwas vertieft um die Öffnung 21 herum ange­ordnet ist. Der Zentrierkörper besitzt im Beispielsfall vier zentralsymmetrisch angebrachte und etwas über den Stirnflächen-­Randbereich 9 des Kupplungsorganes 1 vorstehende Zentrierzapfen 47, die eine konisch verjüngte Spitze 48 aufweisen. Die Zen­ trierzapfen arbeiten in noch zu erläuternder Weise mit der Zen­trierplatte 13 zusammen, die an der Montageplatte 6 der Werk­zeugaufnahme 2 befestigt ist.

    [0021] Zunächst lässt sich zusammengefasst festhalten, dass das Kupp­lungsorgan 1 durch einen kompakten Block gebildet ist, der mit seiner einen Seite am Armende 5 des Roboters angeschlossen ist, wobei der Hauptluftanschluss direkt durch den Roboterarm über den Luftkanal 4 in dessen Schaft 3 erfolgt, und aus dem alle weiteren pneumatischen und elektrischen Verbindungen, z.B. durch einen Anschluss 49 (Fig. 1) herausgeführt sind. Andern­ends steht eine frei zugängliche Stirnfläche 9 mit frei zugäng­lichen pneumatischen und elektrischen Anschlüssen sowie der Zentrierkörper 46 und die Aufnahmebohrung 21 für den Verriege­lungszapfen 7 zur Verfügung.

    [0022] Gemäss Fig. 6 bis 8 weist die Montageplatte 6 der Werkzeugauf­nahme 2 eine Zentrierplatte 13 auf, die z.B. mittels Schrauben 51 drehfest montiert und in Umfangsrichtung starr ist. Vorzugs­weise besteht die Zentrierplatte 13 aus Federstahl und besitzt eine Anzahl von Zentrieröffnungen 52, die in Bezug auf Grösse, Form und Lage mit den Zentrierzapfen 47 korrespondieren. Wenn die Werkzeugaufnahme 2 an das Kupplungsorgan 1 angesetzt wird, wird der Kopf 8 des Verriegelungszapfen durch die Kugeln 25 in die Öffnung 21 hineingezogen und die Zentrierzapfen 46 tauchen mit ihrer verjüngten Spitze in die Zentrieröffnungen 52 ein, so dass diese zumindest teilweise übergriffen werden. Die Zen­ trierplatte 13 wird dabei in Axialrichtung elastisch verformt; dies wird durch Hohlräume 53 in der Montageplatte 6 ermöglicht. Auf diese Weise ist eine äusserst genaue Positionierung der Montageplatte 6 am Kupplungsorgan 1 gewährleistet, wobei Unge­nauigkeiten bzw. ein erhebliches Spiel oder Abnutzungserschei­nungen zwischen Verriegelungszapfen 7 und Bohrung 21 für die Positioniergenauigkeit völlig unerheblich sind.

    [0023] Weiter ist die Montageplatte 6 mit Luftkanälen 16 und mit elek­trischen Kontakten 14 versehen. Die Lage der Kanäle 16 ent­spricht dabei der Lage der Kanäle 36 im Kupplungsorgan, und die Lage der Kontakte 14 entspricht der Lage der Kontakte 11 im Kupplungsorgan. Die Kanäle 16 sind an der freien Oberfläche der Montageplatte 6 zweckmässigerweise mit Anschluss-Stutzen 54 versehen, von welchen aus die erfordlichen pneumatischen Ver­bindungen zu einem auf der Montageplatte 6 montierten Werkzeug erfolgen. In entsprechender Weise stehen die elektrischen Kon­takte 14 mit Anschlussklemmen 15 in Verbindung, um allfällige elektrische Verbindungen zu einem Werkzeug herstellen zu können.

    [0024] Mit der vorgeschlagenen und vorstehend beispielsweise beschrie­benen Vorrichtung ist die Möglichkeit gegeben, eine Mehrzahl von vormontierten Werkzeugen vorzusehen, die je an einer Werk­zeugaufnahme 2 befestigt sind und bei denen alle erforderlichen pneumatischen und elektrischen Anschlüsse zwischen Werkzeugauf­nahme 2 und Werkzeug bereits hergestellt sind. Wenn dann eine dermassen vorbereitete Werkzeugaufnahme 2 in das Kupplungsorgan 1 eingesetzt ist, sind selbstätig diese pneumatischen und elek­trischen Verbindungen zum Kupplungsorgan und damit zur Steuer­einrichtung des Roboters geschlossen, da die Montageplatte 6 der Werkzeugaufnahme 2 statt auf dem freien Stirnflächenbereich 9 der Kupplungsvorrichtung 1 aufliegt, sobald die Werkzeugauf­nahme 2 am Kupplungsorgan 1 verriegelt ist. Dadurch ist ein vollautomatischer Werkzeugwechsel ohne Zutun einer Bedienungs­person gewährleistet.

    [0025] Die Zentrierung mit Zapfen 47 und Platte 13 bietet die er­wünschte hohe Präzision in der Grössenordnung von plus/minus 0.01 mm, die sich insbesondere durch hohe Wiederholgenauigkeit, Umempfindlichkeit gegen Verschleiss und Verschmutzung sowie Einfachheit auszeichnet. Dadurch ist ein problemloser Dauerbe­trieb auch mit häufigem Werkzeugwechsel bei kurzen Taktzeiten ermöglicht.

    [0026] Im hier beschriebenen Beispiel sind sieben Ventile, sechs hin­durchgeführte elektrische Anschlüsse und fünf hindurchgeführte pneumatische Anschlüsse vorgesehen, was wohl für die Mehrzahl der im gattungsgemässen Zusammenhang zu verwendenden Werkzeuge genügen dürfte. Die Vorrichtung besitzt demnach eine ausge­zeichnete Universalität. Es versteht sich aber, dass bei Bedarf mehr oder weniger elektrische und/oder pneumatische Anschlüsse vorgesehen werden können.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur lösbaren Befestigung von Werkzeugen an einem Handhabungsgerät, mit einer Werkzeugaufnahme (2) und einem am Handhabungsgerät angebrachten Kupplungsorgan (1), in welchem die Werkzeugaufnahme formschlüssig verriegelt und lösbar be­festigt ist, wobei das Kupplungsorgan (1) einen Druckluftan­schluss, der bei befestigter Werkzeugaufnahme mit einem an die­ser vorgesehenen Luftauslass kommuniziert, sowie elektrische Anschlüsse besitzt, die bei befestigter Werkzeugaufnahme mit an dieser vorgesehenen, elektrischen Verbindungselementen zusam­menarbeiten, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:

    a) Das Kupplungsorgan besitzt eine freie Stirnfläche (9), ge­gen welche die befestigte Werkzeugaufnahme (2) anliegt, so­wie eine Mehrzahl von Kanälen (36) und elektrischen Kontak­ten (11), die in der freien Stirnfläche (9) münden.

    b) Im Bereich der freien Stirnfläche (9) der Kupplungsorgans (1) ist eine Mehrzahl von vorstehenden, gegen die Spitze hin konisch verjüngten Zentrierzapfen (47) vorgesehen.

    c) Die Werkzeugaufnahme (2) besitzt einen zur Anlage an die freie Stirnfläche (9) des Kupplungsorgans (1) ausgebildeten Flächenabschnitt, der mit korrespondierend angeordneten Ka­nälen (16) und elektrischen Kontakten (14) versehen ist.

    d) Im Bereich des genannten Flächenabschnittes der Werk­zeugaufnahme (2) ist eine in Axialrichtung federelastische, in Umfangsrichtung starre Zentrierplatte (13) angeordnet, die korrespondierend zu den Zentrierzapfen (47) des Kupp­lungsorganes (1) angeordnete Öffnungen (52) besitzt, welche bei befestigter Werkzeugaufnahme den konisch verjüngten Teil (48) der Zentrierzapfen (47) zumindest teilweise über­greifen.


     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungsorgan (1) ferner mit einer Mehrzahl, den einzelnen Kanälen (36) zugeordneten, elektromagnetischen Ventilen (31) versehen ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der elektromagnetischen Ventile (31c, 31d, 31e, 31f) eingangsseitig mit dem Druckluftanschluss (29) in Verbindung steht.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungsorgan (1) mit einem weiteren Druckluftanschluss (38) versehen ist, der eingangsseitig mit mindestens einem der elektromagnetischen Ventile (31a, 31b) in Verbindung steht.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungsorgan (1) ferner mit einem Saugluftanschluss (39) versehen ist, der eingangsseitig mit mindestens einem der elek­ tromagnetischen Ventile (31g) in Verbindung steht.
     
    6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrischen Kontakte (11) des Kupp­lungsorganes in Axialrichtung federnde Stifte (45) aufweist, deren stirnflächenseitige Spritze (11) um einen geringen Betrag gegenüber der freien Stirnfläche (9) des Kupplungsorganes zu­rückversetzt ist.
     
    7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrischen Kontakte (14) der Werk­zeugaufnahme (2) über deren zur Anlage an die freie Stirnfläche (9) des Kupplungsorganes (1) ausgebildeten Flächenabschnitt hervorstehen.
     
    8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungsorgan (1) mit vier Zentrier­zapfen (47) versehen ist, die zentralsymmetrisch an einem ge­genüber der freien Stirnfläche (9) des Kupplungsorganes zurück­versetzten Stirnflächenabschnitt angeordnet sind.
     
    9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkzeugaufnahme (2) einen zentralsym­metrischen, plattenartigen Körper (6) aufweist, entlang dessen Peripherie die Kanäle (16) und die elektrischen Kontakte (14) angeordnet sind, und dass die Zentrierplatte (13) zentrisch in der Mitte des plattenartigen Körpers (6) befestigt ist.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der plattenartige Körper (6) der Werkzeugaufnahme (2) im Be­reich der Öffnungen (52) der Zentrierplatte (13) mit in die Oberfläche des plattenartigen Körpers (6) eingelassenen Hohl­räumen (53) versehen ist.
     
    11. Verwendung der Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche als Schnittstelle zur auswechselbaren Montage von pneumatisch und/oder elektrisch betätigten Werkzeu­gen an einem Industrie-Roboter.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht