[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur lösbaren Befestigung
von Werkzeugen an einem Handhabungsgerät nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 sowie auf eine Verwendung der Vorrichtung als Schnittstelle zur auswechselbaren
Montage von pneumatisch und/oder elektrisch betätigten Werkzeugen an einem Industrie-Roboter.
[0002] Solche automatischen bzw. Rechner-gesteuerten Handhabungsgeräte erlangen mehr und
mehr an Bedeutung bei der Be- und Verarbeitung von Werkstücken in Serien, zum Beispiel
bei der Montage von Geräten und Apparaten, bei der Bestückung von elektrischen Leiterplatten
usw. Diese Handhabungsgeräte besitzen eine Werkzeughalterung zur Aufnahme eines Werkzeuges,
das innerhalb konstruktiv gesetzter Grenzen in mehreren Freiheitsgraden bewegt werden
kann und mit dem das Werkstück bearbeitet wird. Der Begriff "Werkzeug" soll in diesem
Zusammenhang bewusst breit verstanden werden; es sind hier nicht nur Bearbeitungswerkzeuge
wie Bohrmaschinen, Schraubendreher und dgl. gemeint, sondern auch Greifzangen, Vakuumgreifer,
Kleberauftragevorrichtungen, Mess- und Prüfeinrichtungen, Be- und Entladevorrichtungen
für Werkstückpaletten und dgl.
[0003] Solange ein derartiges Handhabungsgerät nur eine einzige Aufgabe zu erfüllen hat,
z.B. des Ergreifen eines Einzelteiles aus einem Magazin und das Einsetzen desselben
in ein Werkstück, das am Handhabungsgerät vorbeigeführt wird, bereitet die Montage
des für diesen Zweck geeigneten Werkzeuges am Arm des Handhabungsgerätes keine Probleme.
Wenn jedoch nur verhältnismässig kleine Serien bearbeitet werden, oder wenn ein einziges
Handhabungsgerät mehrere Funktionen erfüllen soll, sollte gewährleistet sein, dass
ein rascher und problemloser, möglichst vollautomatischer Werkzeugwechsel stattfinden
kann.
[0004] Zu diesem Zweck wurde z.B. in der US-PS 4,636,135 eine Vorrichtung vorgeschlagen,
die ein am Arm eines Roboters montiertes Kupplungsorgan und eine Werkzeugaufnahme
umfasst, welche im Kupplungsorgan formschlüssig verriegelbar und lösbar befestigt
ist. Da manche Werkzeuge, z.B. Greifzangen, pneumatisch und ggf. elektrisch gesteuert
betätigt werden, wurde am Kupplungsorgan ein Druckluftanschluss vorgesehen, der bei
befestigter Werkzeugaufnahme mit einem an dieser vorgesehenen Luftauslass kommuniziert,
sowie eine elektrische Steckverbindung, die in einen Stecker an der Werkzeugaufnahme
eingreift. Dadurch wurde erreicht, dass das z.B. pneumatisch und/oder elektrisch betätigte
Werkzeug an der Werkzeugaufnahme vormontiert und mit der erforderlichen Druckluft-Verbindung
zum Luftauslass an der Werkzeugaufnahme und/oder der elektrischen Verbindung versehen
werden konnte.
[0005] Zwei Probleme wurden aber mit den bisher bekannten Befestigungsvorrichtungen nicht
oder nur unbefriedigend gelöst: Zum einen sind diese Vorrichtungen nicht universell
verwendbar, sondern nur gerade für solche pneumatisch betriebene Werkzeuge geeignet,
die nur einen einzigen Luftanschluss erfordern. Weitere, z.B. zusätzliche Druckluft-
oder Vakuum-Verbindungen mussten zusätzlich hergestellt werden, was natürlich einen
automatischen Werkzeugwechsel ausschliesst. Zum anderen liess die Positioniergenauigkeit
des Werkzeuges, insbesondere die Wiederholgenauigkeit, am Handhabungsgerät zu wünschen
übrig. Da moderne Handhabungsgeräte an sich eine repetitive Positioniergenauigkeit
in der Grössenordnung von 5/100 mm besitzen, werden an die Genauigkeit der Lage des
Werkzeuges relativ zum Arm des Handhabungsgerätes zunehmend höhere Anforderungen gestellt.
Dies ist besonders dann wichtig, wenn ein Handhabungsgerät universell eingesetzt
werden soll, d.h. wenn ein häufiger Werkzeugwechsel stattfindet.
[0006] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diese Nachteile zu vermeiden und eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass sie universell für
nahezu jedes beliebige am Handhabungsgerät anzubringende Werkzeug verwendbar ist,
ohne dass neben dem eigentlichen Werkzeugwechsel irgendwelche pneumatischen und/oder
elektrischen Verbindungen herzustellen wären, dass sie somit für einen vollautomatischen
Werkzeugwechel geeignet ist, und dass sie eine ausserordentlich hohe Positioniergenauigkeit,
insbesondere Wiederholgenauigkeit, besitzt.
[0007] Gemäss der Erfindung wird diese Aufgabe durch die im Kennzei chen des Patentanspruchs
1 angegebenen Massnahmen gelöst.
[0008] Damit ist einerseits erreicht, dass bei eingesetzter und verriegelter Werkzeugaufnahme
alle elektrischen und pneumatischen Verbindungen zwischen Handhabungsgerät und Werkzeug
selbstätig hergestellt sind, da die Werkzeugaufnahme mit einer ihrer Flächen, von
der die Kanäle und elektrischen Kontakte ausgehen, an die das vormontierte Werkzeug
angeschlossen ist, gegen die freie Stirnfläche des Kupplungsorganes aufliegt, in welcher
die geräteseitigen Kanäle und elektrischen Kontakte münden. Andererseits gewährleistet
das Zusammenwirken der konisch verjüngten Zentrierzapfen und der Zentrieröffnungen
in der axial elastischen Zentrierplatte, dass die Werkzeugaufnahme und damit das
Werkzeug innerhalb kleinster Toleranzen nicht nur genau zentrisch, sondern auch winkelgerecht
am Arm des Handhabungsgerätes befestigt ist.
[0009] Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes und besondere Ausführungsformen gehen
aus den abhängigen Ansprüchen 2 bis 10 hervor.
[0010] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung, unter
Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen, näher erläutert. In den Zeichnungen
zeigen:
Fig. 1 eine schematische, teilweise geschnittene Gesamt-Seitenansicht der Vorrichtung
in aus einandergenommenem Zustand;
Fig. 2 eine Ansicht von oben auf das Kupplungsorgan, bei abgenommener Deckhaube;
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 2;
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 2;
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V in Fig. 2;
Fig. 6 eine Seitenansicht der Werkzeugaufnahme;
Fig. 7 eine Ansicht der Werkzeugaufnahme von oben; und
Fig. 8 einen Schnitt durch die Werkzeugaufnahme nach der Linie VIII-VIII in Fig. 7.
[0011] Gemäss Fig. 1 besteht die Vorrichtung generell aus einem Kupplungsorgan 1 und einer
Werkzeugaufnahme 2. Das Kupplungsorgan 1 ist zur Montage an einem Schaft 3 am Armende
5 des Roboters ausgebildet; der Schaft 3 besitzt einen Luftkanal 4, über welchen
das Kupplungsorgan 1 mit Druckluft versorgt wird. Die Werkzeugaufnahme 2 besitzt eine
Montageplatte 6, auf welcher ein (nicht dargestelltes) Werkzeug, z.B. eine pneumatisch
be tätigte Greifzange oder dgl., befestigt werden kann.
[0012] Die Montageplatte 6 weist einen zentrisch angeordneten, rechtwinklig abstehenden
Verriegelungszapfen 7 auf, der zur Befestigung der Platte 6 im Kupplungsorgan 1 dient.
Zu diesem Zweck ist der Verriegelungszapfen 7 mit einem Kopf 8 versehen, der in einer
entsprechenden Bohrung im Kupplungsorgan 1 Aufnahme findet; diesbezügliche weitere
Einzelheiten werden nachstehend im Zusammenhang mit Fig. 3 erläutert werden.
[0013] Das Kupplungsorgan 1 besitzt einen Randbereich 9, in welchem einerseits Luftkanäle
10 und andererseits elektrische Kontakte 11 münden. In der Mitte der freien Stirnfläche
des Kupplungsorganes 1 sind vier vorstehende Zentrierzapfen 12 symmetrisch angeordnet,
die mit einer Zentrierplatte 13 an der Werkzeugaufnahme 2 zusammenarbeiten. Die Montageplatte
6 der Werkzeugaufnahme 2 ist entlang des Randes einerseits mit elektrischen Kontakten
14, die zu Anschlussklemmen 15 führen, und andererseits mit Luftkanälen 16 versehen.
Die Lage der Kontakte 14 und der Luftkanäle 16 ist derart, dass sie mit den Kontakten
11 und den Luftkanälen 10 korrespondieren, wenn die Werkzeugaufnahme 2 mit der Kupplungsvorrichtung
1 verbunden ist.
[0014] In der Fig. 2 ist das Kupplungsorgan 1 mit abgenommener Haube 17 in einer Ansicht
von oben und in Fig. 3 in einem Querschnitt entlang der Linie III-III in Fig. 2 dargestellt.
Das Kupplungsorgan 1 umfasst im wesentlichen einen Kupplungskörper 18 und einen Anschlusskörper
19, beide im Beispielsfall von runder Gestalt, die mittels Schrauben 20 fest miteinander
verbunden sind. Der Kupplungskörper 18 weist eine zentrische Bohrung 21 zur Aufnahme
des Verriegelungszapfens 7 und des Kopfes 8 der Werkzeugaufnahme 2 auf. Konzentrisch
zur Bohrung 21 ist ein Ringkolben 22 axial verschiebbar gelagert, der unter Wirkung
von Federn 23 in seine obere Endlage gedrückt wird. Hierbei verschieben abgeschrägte
Seitenflächen 24 des Ringkolbens 22 Kugeln 25, die in der Wand 27 der Bohrung 21 gelagert
sind gegen die Bohrung 21 hin. Dabei wird der Kopf 8 des Verriegelungszapfens 7 untergriffen,
somit der Zapfen 7 unter Vorspannung in der Bohrung 21 gehalten und die Montageplatte
6 der Werkzeugaufnahme 2 gegen die freie Stirnfläche 9 des Kupplungsorgans 1 gepresst
wird. Diese verriegelte Lage ist in Fig. 3 links dargestellt.
[0015] Um die Werkzeugaufnahme 2 vom Kupplungsorgan 1 zu lösen wird in den Ringraum 26 oberhalb
des Kolbens 22 Druckluft eingeführt, so dass sich letzterer gegen unten in die in
Fig. 3 rechts gezeigte Lage bewegt; dadurch werden die Kugeln 25 freigegeben und
der Verriegelungszapfen 7 kann aus der Bohrung 21 herausgezogen werden.
[0016] Der Anschlusskörper 19 des Kupplungsorganes 1 besitzt eine Grundplatte 28, die mit
einem zentralen Luftanschluss-Stutzen 29 versehen ist. Die Befestigung des Kupplungsorganes
1 am Schaft 3 des Armendes 5 des Roboters erfolgt mittels einer Klemmbride 30. Auf
der Grundplatte 28, um den Stutzen 29 herum, sind sternförmig eine Anzahl von elektromagnetisch
betätigbaren Pneumatikventilen 31a - 31g angeordnet. Im Beispielsfall handelt es
sich um folgende Ventile: Zwei Ventile 31a und 31b für die Zufuhr von Luft mit reduzierten
Druck, zwei Ventile 31c und 31d für die Zufuhr von Luft unter normalem Überdruck,
zwei Ventile 31e und 31f für die Betätigung der Verriegelung der Werkzeugaufnahme
2 und ein Ventil 31g für die Zufuhr von Unterdruck.
[0017] Die Ventile 31c, 31d, 31e und 31f stehen eingangsseitig mit dem Hauptluftanschluss,
d.h. dem Stutzen 29, in Verbindung, etwa wie es in Fig. 3 für das Ventil 31e gezeigt
ist, über radiale Kanäle 32 und axiale Kanäle 33. Ausgangsseitig sind die Ventile
31e und 31f über axiale Kanäle 34 mit dem Ringraum 26 verbunden, während die Ventile
31c und 31d ausgangsseitig über die Grundplatte 28 durchdringende axiale Kanäle 35
mit Luftkanälen 36 kommunizieren, die sich durch den gesamten Kupplungskörper 18 hindurch
bis zu dessen Stirnflächen-Randbereich 9 erstrecken und dort münden. Zwecks Abdichtung
bei angesetzter Werkzeugaufnahme 2 ist zweckmässigerweise ein O-Ring 37 vorgesehen.
[0018] Die Ventile 31a und 31b stehen eingangsseitig mit einem separaten Luftzufuhr-Stutzen
38 in Verbindung, welchem über eine nicht dargestellte Leitung Druckluft mit geringerem
Druck als die Hauptluft zugeführt wird. Ausgangsseitig münden die Ventile 31a und
31b über entsprechende Kanäle 35 und 36, wie in Fig. 5 im Zusammenhang mit dem Ventil
31c gezeigt, im Stirnflächen- Randbereich 9 des Kupplungsorganes 1. Das Ventil 31g
schliesslich ist eingangsseitig an einen Stutzen 39 angeschlossen, der mit einer
nicht dargestellten Vakuum-Leitung in Verbindung steht. Ausgangsseitig ist das Ventil
39g wiederum über ähnliche Kanäle 35 und 36 wie in Fig. 5 gezeigt mit dem Stirnflächen-Randbereich
9 verbunden.
[0019] Das Kupplungsorgan 1 ist ferner, wie bereits erwähnt, mit einer Anzahl elektrischer
Kontakte 11 versehen. Zwei Kontaktstifte 11a und 11b erstrecken sich axial zwischen
den Ventilen 31b und 31c, zwei Kontaktstifte 11c und 11d zwischen den Ventilen 31d
und 31e und zwei Kontaktstifte 11e and 11f zwischen den Ventilen 31f und 31g durch
die Grundplatte 28 und durch den Kupplungskörper 18 hindurch und münden wiederum
im Stirnflächen-Randbereich 9. Die Kontaktstifte sind in einer Isolierhülse 42 aufgenommen
und besitzen einen oberen, festen Teil 44 der mit einem Anschlussteil 41 in Verbindung
steht, und einem unteren, axial beweglichen Teil 45, der in den eigentlichen Kontaktstift
11 übergeht und der sich gegen eine Feder 43 abstützt.
[0020] Schliesslich ist das Kupplungsorgan mit einem Zentrierkörper 46 versehen, der zentral
im Bereich der freien Stirnfläche des Kupplungsorganes 1 etwas vertieft um die Öffnung
21 herum angeordnet ist. Der Zentrierkörper besitzt im Beispielsfall vier zentralsymmetrisch
angebrachte und etwas über den Stirnflächen-Randbereich 9 des Kupplungsorganes 1
vorstehende Zentrierzapfen 47, die eine konisch verjüngte Spitze 48 aufweisen. Die
Zen trierzapfen arbeiten in noch zu erläuternder Weise mit der Zentrierplatte 13
zusammen, die an der Montageplatte 6 der Werkzeugaufnahme 2 befestigt ist.
[0021] Zunächst lässt sich zusammengefasst festhalten, dass das Kupplungsorgan 1 durch
einen kompakten Block gebildet ist, der mit seiner einen Seite am Armende 5 des Roboters
angeschlossen ist, wobei der Hauptluftanschluss direkt durch den Roboterarm über den
Luftkanal 4 in dessen Schaft 3 erfolgt, und aus dem alle weiteren pneumatischen und
elektrischen Verbindungen, z.B. durch einen Anschluss 49 (Fig. 1) herausgeführt sind.
Andernends steht eine frei zugängliche Stirnfläche 9 mit frei zugänglichen pneumatischen
und elektrischen Anschlüssen sowie der Zentrierkörper 46 und die Aufnahmebohrung 21
für den Verriegelungszapfen 7 zur Verfügung.
[0022] Gemäss Fig. 6 bis 8 weist die Montageplatte 6 der Werkzeugaufnahme 2 eine Zentrierplatte
13 auf, die z.B. mittels Schrauben 51 drehfest montiert und in Umfangsrichtung starr
ist. Vorzugsweise besteht die Zentrierplatte 13 aus Federstahl und besitzt eine Anzahl
von Zentrieröffnungen 52, die in Bezug auf Grösse, Form und Lage mit den Zentrierzapfen
47 korrespondieren. Wenn die Werkzeugaufnahme 2 an das Kupplungsorgan 1 angesetzt
wird, wird der Kopf 8 des Verriegelungszapfen durch die Kugeln 25 in die Öffnung 21
hineingezogen und die Zentrierzapfen 46 tauchen mit ihrer verjüngten Spitze in die
Zentrieröffnungen 52 ein, so dass diese zumindest teilweise übergriffen werden. Die
Zen trierplatte 13 wird dabei in Axialrichtung elastisch verformt; dies wird durch
Hohlräume 53 in der Montageplatte 6 ermöglicht. Auf diese Weise ist eine äusserst
genaue Positionierung der Montageplatte 6 am Kupplungsorgan 1 gewährleistet, wobei
Ungenauigkeiten bzw. ein erhebliches Spiel oder Abnutzungserscheinungen zwischen
Verriegelungszapfen 7 und Bohrung 21 für die Positioniergenauigkeit völlig unerheblich
sind.
[0023] Weiter ist die Montageplatte 6 mit Luftkanälen 16 und mit elektrischen Kontakten
14 versehen. Die Lage der Kanäle 16 entspricht dabei der Lage der Kanäle 36 im Kupplungsorgan,
und die Lage der Kontakte 14 entspricht der Lage der Kontakte 11 im Kupplungsorgan.
Die Kanäle 16 sind an der freien Oberfläche der Montageplatte 6 zweckmässigerweise
mit Anschluss-Stutzen 54 versehen, von welchen aus die erfordlichen pneumatischen
Verbindungen zu einem auf der Montageplatte 6 montierten Werkzeug erfolgen. In entsprechender
Weise stehen die elektrischen Kontakte 14 mit Anschlussklemmen 15 in Verbindung,
um allfällige elektrische Verbindungen zu einem Werkzeug herstellen zu können.
[0024] Mit der vorgeschlagenen und vorstehend beispielsweise beschriebenen Vorrichtung
ist die Möglichkeit gegeben, eine Mehrzahl von vormontierten Werkzeugen vorzusehen,
die je an einer Werkzeugaufnahme 2 befestigt sind und bei denen alle erforderlichen
pneumatischen und elektrischen Anschlüsse zwischen Werkzeugaufnahme 2 und Werkzeug
bereits hergestellt sind. Wenn dann eine dermassen vorbereitete Werkzeugaufnahme 2
in das Kupplungsorgan 1 eingesetzt ist, sind selbstätig diese pneumatischen und elektrischen
Verbindungen zum Kupplungsorgan und damit zur Steuereinrichtung des Roboters geschlossen,
da die Montageplatte 6 der Werkzeugaufnahme 2 statt auf dem freien Stirnflächenbereich
9 der Kupplungsvorrichtung 1 aufliegt, sobald die Werkzeugaufnahme 2 am Kupplungsorgan
1 verriegelt ist. Dadurch ist ein vollautomatischer Werkzeugwechsel ohne Zutun einer
Bedienungsperson gewährleistet.
[0025] Die Zentrierung mit Zapfen 47 und Platte 13 bietet die erwünschte hohe Präzision
in der Grössenordnung von plus/minus 0.01 mm, die sich insbesondere durch hohe Wiederholgenauigkeit,
Umempfindlichkeit gegen Verschleiss und Verschmutzung sowie Einfachheit auszeichnet.
Dadurch ist ein problemloser Dauerbetrieb auch mit häufigem Werkzeugwechsel bei kurzen
Taktzeiten ermöglicht.
[0026] Im hier beschriebenen Beispiel sind sieben Ventile, sechs hindurchgeführte elektrische
Anschlüsse und fünf hindurchgeführte pneumatische Anschlüsse vorgesehen, was wohl
für die Mehrzahl der im gattungsgemässen Zusammenhang zu verwendenden Werkzeuge genügen
dürfte. Die Vorrichtung besitzt demnach eine ausgezeichnete Universalität. Es versteht
sich aber, dass bei Bedarf mehr oder weniger elektrische und/oder pneumatische Anschlüsse
vorgesehen werden können.
1. Vorrichtung zur lösbaren Befestigung von Werkzeugen an einem Handhabungsgerät,
mit einer Werkzeugaufnahme (2) und einem am Handhabungsgerät angebrachten Kupplungsorgan
(1), in welchem die Werkzeugaufnahme formschlüssig verriegelt und lösbar befestigt
ist, wobei das Kupplungsorgan (1) einen Druckluftanschluss, der bei befestigter Werkzeugaufnahme
mit einem an dieser vorgesehenen Luftauslass kommuniziert, sowie elektrische Anschlüsse
besitzt, die bei befestigter Werkzeugaufnahme mit an dieser vorgesehenen, elektrischen
Verbindungselementen zusammenarbeiten, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
a) Das Kupplungsorgan besitzt eine freie Stirnfläche (9), gegen welche die befestigte
Werkzeugaufnahme (2) anliegt, sowie eine Mehrzahl von Kanälen (36) und elektrischen
Kontakten (11), die in der freien Stirnfläche (9) münden.
b) Im Bereich der freien Stirnfläche (9) der Kupplungsorgans (1) ist eine Mehrzahl
von vorstehenden, gegen die Spitze hin konisch verjüngten Zentrierzapfen (47) vorgesehen.
c) Die Werkzeugaufnahme (2) besitzt einen zur Anlage an die freie Stirnfläche (9)
des Kupplungsorgans (1) ausgebildeten Flächenabschnitt, der mit korrespondierend angeordneten
Kanälen (16) und elektrischen Kontakten (14) versehen ist.
d) Im Bereich des genannten Flächenabschnittes der Werkzeugaufnahme (2) ist eine
in Axialrichtung federelastische, in Umfangsrichtung starre Zentrierplatte (13) angeordnet,
die korrespondierend zu den Zentrierzapfen (47) des Kupplungsorganes (1) angeordnete
Öffnungen (52) besitzt, welche bei befestigter Werkzeugaufnahme den konisch verjüngten
Teil (48) der Zentrierzapfen (47) zumindest teilweise übergreifen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungsorgan (1)
ferner mit einer Mehrzahl, den einzelnen Kanälen (36) zugeordneten, elektromagnetischen
Ventilen (31) versehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der
elektromagnetischen Ventile (31c, 31d, 31e, 31f) eingangsseitig mit dem Druckluftanschluss
(29) in Verbindung steht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungsorgan (1)
mit einem weiteren Druckluftanschluss (38) versehen ist, der eingangsseitig mit mindestens
einem der elektromagnetischen Ventile (31a, 31b) in Verbindung steht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungsorgan (1)
ferner mit einem Saugluftanschluss (39) versehen ist, der eingangsseitig mit mindestens
einem der elek tromagnetischen Ventile (31g) in Verbindung steht.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die elektrischen Kontakte (11) des Kupplungsorganes in Axialrichtung federnde Stifte
(45) aufweist, deren stirnflächenseitige Spritze (11) um einen geringen Betrag gegenüber
der freien Stirnfläche (9) des Kupplungsorganes zurückversetzt ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die elektrischen Kontakte (14) der Werkzeugaufnahme (2) über deren zur Anlage an
die freie Stirnfläche (9) des Kupplungsorganes (1) ausgebildeten Flächenabschnitt
hervorstehen.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Kupplungsorgan (1) mit vier Zentrierzapfen (47) versehen ist, die zentralsymmetrisch
an einem gegenüber der freien Stirnfläche (9) des Kupplungsorganes zurückversetzten
Stirnflächenabschnitt angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Werkzeugaufnahme (2) einen zentralsymmetrischen, plattenartigen Körper (6) aufweist,
entlang dessen Peripherie die Kanäle (16) und die elektrischen Kontakte (14) angeordnet
sind, und dass die Zentrierplatte (13) zentrisch in der Mitte des plattenartigen Körpers
(6) befestigt ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der plattenartige Körper
(6) der Werkzeugaufnahme (2) im Bereich der Öffnungen (52) der Zentrierplatte (13)
mit in die Oberfläche des plattenartigen Körpers (6) eingelassenen Hohlräumen (53)
versehen ist.
11. Verwendung der Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche
als Schnittstelle zur auswechselbaren Montage von pneumatisch und/oder elektrisch
betätigten Werkzeugen an einem Industrie-Roboter.