[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einspritzbrennkraftmaschine, insbesondere Dieselmaschine,
mit in Reihen angeordneten Zylindern, mit zwei obenliegenden Nockenwellen sowie
vier Ventilen und einer zentralen Pumpendüse pro Zylinder, wobei oberhalb der zugeordneten
Nockenwelle am Zylinderkopf lösbar befestigte Kipphebel zum Antrieb der Pumpenbdüsen
vorgesehen sind.
[0002] Bei einer bekannten Einspritzbrennkraftmaschine dieser Art, insbesondere Dieselmaschine,
mit in Reihe angeordneten Zylindern, einer obenliegenden Nockenwelle sowie zwei Ventilen
und einer Pumpendüse pro Zylinder, wobei Kipphebel zum Antrieb der Pumpendüsen vorgesehen
und am Zylinderkopf lösbar befestigt sind (siehe AT-PS 382 429), ist u.a. aus Platzgründen
eine einzige durchgehende Lagerachse für sämtliche Pumpendüsen-Kipphebel vorhanden.
Durchgehende Lagerachsen für die Pumpendüsen-Kipphebel bei Maschinen mit obenliegender
Nockenwelle behindern Arbeiten, die nur an den Ventilen bzw. am Ventiltrieb vorzunehmen
sind, sehr stark, weil zum Ausbau der Pumpendüsen-Kipphebel in jedem Fall deren gemeinsame
Lagerachse vom Zylinderkopf abgenommen werden muß. Hier ist also eine Montage und
Demontage der Pumpendüsen-Kipphebel ziemlich schwierig. Außerdem müssen bei erneutem
Zusammenbau der Zylinderkopfmechanik alle Kipphebel neu eingestellt werden, was einen
hohen zusätzlichen Arbeitsaufwand erfordert.
[0003] Ähnliche Nachteile gelten auch für eine Einspritzbrennkraftmaschine nach der FR-PS
1 076 310, bei der ebenfalls alle Pumpendüsen-Kipphebel auf einer einzigen Achse gelagert
sind und bei der zusätzlich eine mit einer Regeleinrichtung verbundene durchgehende
Stellspindel für alle Pumpendüsen vorgesehen ist.
[0004] Ziel der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und eine Brennkraftmaschine
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der ein Aus- und Einbau der die Pumpendüsen
betätigenden Kipphebel und der Pumpendüsen in besonders einfacher Weise erfolgen
kann.
[0005] Dieses Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Antrieb des Nockens für
die Kipphebel zur Betätigung der Pumpendüsen abwechselnd für einen Zylinder von der
einen Nockenwelle und für den benachbarten Zylinder von der zweiten Nockenwelle aus
erfolgt, wobei jeder Kipphebel einzeln befestigt ist. Durch diese Maßnahmen kann,
wenn nötig, der die Pumpendüse betätigende Kipphebel mit geringem Arbeitsaufwand
unabhängig von den anderen Kipphebeln entfernt und die Pumpendüse für Service- und
Reparaturarbeiten leicht ausgebaut werden. Überdies wird die Zugänglichkeit zu den
Ventiltrieben verbessert.
[0006] Gemäß einer vorzugsweisen Ausführungsform der Erfindung ist es besonders günstig,
wenn die lösbare Einzelbefestigung der Kipphebel auf von Schrauben am Zylinderkopf
befestigten Lagerachsen, bzw. Lagerböcken, erfolgt, wobei die Schrauben gleichzeitig
zur Verankerung von Lagerteilen für die Nok-kenwellen dienen. Durch diese Maßnahme
werden eine noch bessere Zugänglichkeit der einzelnen Kipphebel sowie ein besonders
wirtschaftlicher Aufbau von Ventiltrieb und Kipphebelanordnung gewährleistet.
[0007] Ein sehr leichter Ausbau der Kipphebel samt Lagerung wird nach einer weiteren vorzugsweisen
Ausführungsform der Erfindung dadurch erzielt, daß zur Einzelbefestigung der Kipphebel
ein vom Nockenwellenlager, z.B. durch Schrauben, gesondert lösbar befestigter Lagerteil
zur Aufnahme der Lagerachse für einen Kipphebel zum Antrieb einer Pumpendüse vorgesehen
ist.
[0008] Eine besonders wirtschaftliche Befestigungs- und Lagerungsmöglichkeit für die Kipphebel
zum Antrieb der Pumpendüse ergibt sich dadurch, daß sich die zur Einzelbefestigung
der Kipphebel dienenden Lagerachsen in Längsrichtung der Maschine lediglich über
zwei benachbarte Lagerteile für je eine der beiden Nockenwellen erstrecken.
[0009] Die Erfindung soll nun anhand der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen
Fig. 1 einen Querschnitt durch den Zylinderkopf einer vorzugsweisen Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Maschine nach der Linie I-I in Fig. 2,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Zylinderkopf der Maschine nach Fig. 1 bei abgenommenem
Zylinderkopfdeckel in verkleinertem Maßstab und
Fig. 3 einen Längsschnitt der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Maschine nach der
Linie III-III in Fig. 2.
[0010] Bei der erfindungsgemäßen Maschine werden im Zylinderkopf 1 vier Ventile 2 pro Zylinder
von zwei obenliegenden Nockenwellen 3 und 4 über Schlepphebel 5 betätigt. Eine Pumpendüse
6 wird von einem Nocken 7 der Nockenwelle 3 oder 4 über einen Kipphebel 8 angetrieben.
Der Kipphebel 8 ist auf einer, eine Lagerachse 9 und Lagerteile 10 aufweisenden, Kipphebellagerung
angeordnet. Der Zylinderkopf 1 reicht mit seiner Oberkante bis zur Mitte der Nockenwellen
3 und 4. In Zwischenwänden des Zylinderkopfes 1 sind die unteren Lagerschalen 11
der Nockenwellenlager 12 enthalten. Die Lagerteile 10 sind so gestaltet, daß sie
die oberen Lagerschalen 13 der Nockenwellenlager 12 aufnehmen.
[0011] Die vorteilhafte Anordnung des Kipphebelantriebes 7, 8, 9 und damit auch der Nockenwellenlagerungen
12 besteht bei der dargestellten Maschine darin, daß diese abwechselnd einmal auf
der rechten und einmal auf der linken Seite des Zylinderkopfes 1 vorgesehen sind.
Die Pumpendüse 6 wird dabei abwechselnd einmal von der rechten und einmal von der
linken Nockenwelle 3 bzw. 4 entsprechend der gesamten Kipphebelanordnung angetrieben
(Fig. 2).
[0012] Die erfindungsgemäße Einspritzbrennkraftmaschine ist also insbesondere eine Dieselmaschine
in Reihenbauart mit obenliegender Nockenwelle 3 sowie zwei Ventilen 2 und je einer
Pumpendüse 6 pro Zylinder. Dabei sind pro Zylinder ein Nok-ken 7 zum Antrieb eines
Kipphebels 8 für die Pumpendüse 6 und gegebenenfalls Schlepphebel 5 zur Betätigung
der Ventile 2 vorgesehen. Die Lagerachse 9 der Kipphebel 8 ist an der oberen Lagerhälfte
der Nockenwelle 3 angeordnet und die Kipphebel 8 selbst bzw. deren Lagerachsen 9 sind
am Zylinderkopf 1 lösbar befestigt. Zwei weitere Ventile 2 pro Zylinder und eine zweite
Nockenwelle 4 sind vorgesehen. Erfindungsgemäß erfolgt der Antrieb des Nockens 7
für die Kipphebel 8 zur Betätigung der Pumpendüsen 6 abwechselnd für einen Zylinder
von der einen Nockenwelle 3 und für den benachbarten Zylinder von der weiteren Nockenwelle
4 aus, wobei jeder Kipphebel 8 einzeln befestigt ist. Hiebei ist jeder Kipphebel 8
oberhalb der zugeordneten Nockenwelle 3 bzw. 4, z.B. durch Schrauben 14, für einen
gesonderten Ausbau nur eines einzigen Kipphebels 8 bzw. dessen Lagers vom Ventiltrieb
(2, 3, 4, 5) im Bedarfsfall gesichert. Vorzugsweise erfolgt die lösbare Befestigung
der Lagerachsen 9 bzw. Lagerböcke für die Kipphebel 8 am Zylinderkopf 1 durch Schrauben
14, die gleichzeitig zur Verankerung der als Bügel ausgebildeten Lagerteile 10 für
die Nockenwellen 3 bzw. 4 dienen.
[0013] Es ist aber auch möglich, daß das Lager 12 für die Nockenwelle 3 bzw. 4 an seiner
Oberseite mindestens einen, z.B. durch Schrauben, lösbar befestigten gesonderten Lagerteil
(nicht dargestellt) zur Aufnahme der Lagerachse 9 für einen Kipphebel 8 zum Antrieb
einer Pumpendüse 6 aufweist.
[0014] Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß sich beim gezeigten Ausführungsbeispiel die Lagerachsen
9 für die einzelnen Kipphebel 8 in Längsrichtung der Maschine lediglich über zwei
benachbarte Lagerteile 10 für je eine der beiden Nockenwellen 3 bzw. 4 erstrecken.
[0015] Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß der Kipphebel 8 an einem Ende vom Nocken 7 über eine
Druckrolle 24 betätigt wird. Die Druckrolle 24 ist am Kipphebel 8 mittels einer Achse
25 gelagert. An seinem anderen Ende ist der Kipphebel 8 durch eine Verschraubung
16 mit dem Stößel 15 der Pumpendüse 6 verbunden. Auf jeder Nockenwelle 3 und 4 sind
Nocken 26 angeordnet, die zum Antrieb der die Ventile 2 betätigenden Schlepphebel
5 dienen. Die Schlepphebel 5 sind durch eine Verschraubung 18 am Zylinderkopf 1 fixiert.
Weiters ist für jedes Nok-kenwellenlager 12 eine weitere Schraube 17 zur Befestigung
des Lagerteiles 10 am Zylinderkopf 1 vorgesehen. Der Zylinderkopfdeckel ist mit 19
bezeichnet.
[0016] Aus Fig. 2 ist die versetzte Anordnung der Kipphebellager (Kipphebel 8, Lagerachse
9) und Nockenwellenlager (Lagerteil 10) bei abgenommenem Zylinderkopfdeckel deutlich
ersichtlich.
[0017] Fig. 3 zeigt das der Nockenwelle 4 zugeordnete Ventilpaar. Dieses Ventilpaar besteht
aus zwei Ventilen 2, die jeweils einen Ventilteller 22, einen Ventilschaft 23 sowie
einen Federteller 20 aufweisen. Die durch strichpunktierte Linien angedeuteten Ventilfedern
sind mit 21 bezeichnet.
[0018] Der besondere Vorteil der dargestellten erfindungsgemäßen Ausführungsform besteht
darin, daß nur eine Kipphebellagerachse 9 entfernt werden muß, um eine bestimmte Pumpendüse
6 ausbauen zu können, während die beiden Nockenwellen 3 und 4 der gesamte übrige
Ventiltrieb in Einbaulage verbleiben.
1. Einspritzbrennkraftmaschine, insbesondere Dieselmaschine, mit in Reihen angeordneten
Zylindern, mit zwei obenliegenden Nockenwellen sowie vier Ventilen und einer zentralen
Pumpendüse pro Zylinder, wobei oberhalb der zugeordneten Nockenwelle am Zylinderkopf
lösbar befestigte Kipphebel zum Antrieb der Pumpendüsen vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb des Nockens (7) für die Kipphebel (8) zur Betätigung der Pumpendüsen
(6) abwechselnd für einen Zylinder von der einen Nockenwelle (3) und für den benachbarten
Zylinder von der zweiten Nockenwelle (4) aus erfolgt, wobei jeder Kipphebel (8) einzeln
befestigt ist.
2. Einspritzbrennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenzeichnet, daß die lösbare Einzelbefestigung der Kipphebel (8) auf von Schrauben (14) am Zylinderkopf
(1) befestigten Lagerachsen (9), bzw. Lagerböcken, erfolgt, wobei die Schrauben (14)
gleichzeitig zur Verankerung von Lagerteilen (10) für die Nockenwellen (3 bzw. 4)
dienen.
3. Einspritzbrennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einzelbefestigung der Kipphebel (8) ein vom Nockenwellenlager (12), z.B.
durch Schrauben, gesondert lösbar befestigter Lagerteil zur Aufnahme der Lagerachse
(9) für einen Kipphebel (8) zum Antrieb einer Pumpendüse (6) vorgesehen ist.
4. Einspritzbrennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß sich die zur Einzelbefestigung der Kipphebel (8) dienenden Lagerachsen (9) in
Längsrichtung der Maschine lediglich über zwei benachbarte Lagerteile (10) für je
eine der beiden Nockenwellen (3 bzw. 4) erstrecken.