(19)
(11) EP 0 285 598 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.10.1988  Patentblatt  1988/40

(21) Anmeldenummer: 88890055.2

(22) Anmeldetag:  15.03.1988
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F01L 1/04, F01L 1/18, F01L 1/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB

(30) Priorität: 23.03.1987 AT 690/87

(71) Anmelder: AVL Gesellschaft für Verbrennungskraftmaschinen und Messtechnik mbH.Prof.Dr.Dr.h.c. Hans List
A-8020 Graz (AT)

(72) Erfinder:
  • Melde-Tuczai, Helmut, Dipl.-Ing.
    A-8043 Graz (AT)
  • Skatsche, Othmar, Dipl.-Ing.
    A-8010 Graz (AT)
  • Rachholz, Josef, Dipl.-Ing.
    A-8047 Graz (AT)

(74) Vertreter: Krause, Walter, Dr. Dipl.-Ing. et al
Postfach 200 Singerstrasse 8
1010 Wien
1010 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einspritzbrennkraftmaschine


    (57) Eine Einspritzbrennkraftmaschine mit in Reihen angeordneten Zylindern, mit zwei obenliegenden Nockenwellen sowie vier Ven­tilen und einer zentralen Pumpendüse pro Zylinder, wobei ober­halb der zugeordneten Nockenwelle am Zylinderkopf lösbar befe­stigte Kipphebel zum Antrieb der Pumpendüsen vorgesehen sind. Dabei erfolgt der Antrieb des Nockens (7) für die Kipphe­bel (8) zur Betätigung der Pumpendüsen (6) abwechselnd für einen Zylinder von der einen Nockenwelle (3) und für den be­nachbarten Zylinder von der zweiten Nockenwelle (4) aus, wobei jeder Kipphebel (8) einzeln befestigt ist. Der Aus- und Einbau der Pumpendüse samt zugehörigem Betätigungsmechanismus und Ventiltrieb sind hier wesentlich erleichtert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einspritzbrenn­kraftmaschine, insbesondere Dieselmaschine, mit in Reihen an­geordneten Zylindern, mit zwei obenliegenden Nockenwellen so­wie vier Ventilen und einer zentralen Pumpendüse pro Zylinder, wobei oberhalb der zugeordneten Nockenwelle am Zylinderkopf lösbar befestigte Kipphebel zum Antrieb der Pumpenbdüsen vor­gesehen sind.

    [0002] Bei einer bekannten Einspritzbrennkraftmaschine dieser Art, insbesondere Dieselmaschine, mit in Reihe angeordneten Zylin­dern, einer obenliegenden Nockenwelle sowie zwei Ventilen und einer Pumpendüse pro Zylinder, wobei Kipphebel zum Antrieb der Pumpendüsen vorgesehen und am Zylinderkopf lösbar befestigt sind (siehe AT-PS 382 429), ist u.a. aus Platzgründen eine einzige durchgehende Lagerachse für sämtliche Pumpen­düsen-Kipphebel vorhanden. Durchgehende Lagerachsen für die Pumpendüsen-Kipphebel bei Maschinen mit obenliegender Nocken­welle behindern Arbeiten, die nur an den Ventilen bzw. am Ven­tiltrieb vorzunehmen sind, sehr stark, weil zum Ausbau der Pumpendüsen-Kipphebel in jedem Fall deren gemeinsame Lager­achse vom Zylinderkopf abgenommen werden muß. Hier ist also eine Montage und Demontage der Pumpendüsen-Kipphebel ziemlich schwierig. Außerdem müssen bei erneutem Zusammenbau der Zylinderkopfmechanik alle Kipphebel neu eingestellt werden, was einen hohen zusätzlichen Arbeitsaufwand erfordert.

    [0003] Ähnliche Nachteile gelten auch für eine Einspritz­brennkraftmaschine nach der FR-PS 1 076 310, bei der ebenfalls alle Pumpendüsen-Kipphebel auf einer einzigen Achse gelagert sind und bei der zusätzlich eine mit einer Regeleinrichtung verbundene durchgehende Stellspindel für alle Pumpendüsen vor­gesehen ist.

    [0004] Ziel der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und eine Brennkraftmaschine der eingangs genannten Art zu schaf­fen, bei der ein Aus- und Einbau der die Pumpendüsen be­tätigenden Kipphebel und der Pumpendüsen in besonders einfa­cher Weise erfolgen kann.

    [0005] Dieses Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der An­trieb des Nockens für die Kipphebel zur Betätigung der Pumpen­düsen abwechselnd für einen Zylinder von der einen Nockenwelle und für den benachbarten Zylinder von der zweiten Nockenwelle aus erfolgt, wobei jeder Kipphebel einzeln befestigt ist. Durch diese Maßnahmen kann, wenn nötig, der die Pumpendüse be­tätigende Kipphebel mit geringem Arbeitsaufwand unabhängig von den anderen Kipphebeln entfernt und die Pumpendüse für Ser­vice- und Reparaturarbeiten leicht ausgebaut werden. Überdies wird die Zugänglichkeit zu den Ventiltrieben verbessert.

    [0006] Gemäß einer vorzugsweisen Ausführungsform der Erfindung ist es besonders günstig, wenn die lösbare Einzelbefestigung der Kipphebel auf von Schrauben am Zylinderkopf befestigten Lager­achsen, bzw. Lagerböcken, erfolgt, wobei die Schrauben gleich­zeitig zur Verankerung von Lagerteilen für die Nok-kenwellen dienen. Durch diese Maßnahme werden eine noch bessere Zugäng­lichkeit der einzelnen Kipphebel sowie ein besonders wirt­schaftlicher Aufbau von Ventiltrieb und Kipphebelanordnung ge­währleistet.

    [0007] Ein sehr leichter Ausbau der Kipphebel samt Lagerung wird nach einer weiteren vorzugsweisen Ausführungsform der Erfindung da­durch erzielt, daß zur Einzelbefestigung der Kipphebel ein vom Nockenwellenlager, z.B. durch Schrauben, gesondert lösbar be­festigter Lagerteil zur Aufnahme der Lagerachse für einen Kipphebel zum Antrieb einer Pumpendüse vorgesehen ist.

    [0008] Eine besonders wirtschaftliche Befestigungs- und La­gerungsmöglichkeit für die Kipphebel zum Antrieb der Pumpen­düse ergibt sich dadurch, daß sich die zur Einzelbefestigung der Kipphebel dienenden Lagerachsen in Längsrichtung der Ma­schine lediglich über zwei benachbarte Lagerteile für je eine der beiden Nockenwellen erstrecken.

    [0009] Die Erfindung soll nun anhand der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen

    Fig. 1 einen Querschnitt durch den Zylinderkopf einer vorzugsweisen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Maschine nach der Linie I-I in Fig. 2,

    Fig. 2 eine Draufsicht auf den Zylinderkopf der Maschine nach Fig. 1 bei abgenommenem Zylinderkopfdeckel in verkleinertem Maßstab und

    Fig. 3 einen Längsschnitt der in den Fig. 1 und 2 darge­stellten Maschine nach der Linie III-III in Fig. 2.



    [0010] Bei der erfindungsgemäßen Maschine werden im Zylinderkopf 1 vier Ventile 2 pro Zylinder von zwei obenliegenden Nockenwel­len 3 und 4 über Schlepphebel 5 betätigt. Eine Pumpendüse 6 wird von einem Nocken 7 der Nockenwelle 3 oder 4 über einen Kipphebel 8 angetrieben. Der Kipphebel 8 ist auf einer, eine Lagerachse 9 und Lagerteile 10 aufweisenden, Kipphebellagerung angeordnet. Der Zylinderkopf 1 reicht mit seiner Oberkante bis zur Mitte der Nockenwellen 3 und 4. In Zwischenwänden des Zy­linderkopfes 1 sind die unteren Lagerschalen 11 der Nockenwel­lenlager 12 enthalten. Die Lagerteile 10 sind so gestaltet, daß sie die oberen Lagerschalen 13 der Nockenwellenlager 12 aufnehmen.

    [0011] Die vorteilhafte Anordnung des Kipphebelantriebes 7, 8, 9 und damit auch der Nockenwellenlagerungen 12 besteht bei der dar­gestellten Maschine darin, daß diese abwechselnd einmal auf der rechten und einmal auf der linken Seite des Zylinder­kopfes 1 vorgesehen sind. Die Pumpendüse 6 wird dabei abwech­selnd einmal von der rechten und einmal von der linken Nocken­welle 3 bzw. 4 entsprechend der gesamten Kipphebelanordnung angetrieben (Fig. 2).

    [0012] Die erfindungsgemäße Einspritzbrennkraftmaschine ist also ins­besondere eine Dieselmaschine in Reihenbauart mit obenliegen­der Nockenwelle 3 sowie zwei Ventilen 2 und je einer Pumpen­düse 6 pro Zylinder. Dabei sind pro Zylinder ein Nok-ken 7 zum Antrieb eines Kipphebels 8 für die Pumpendüse 6 und gegebenen­falls Schlepphebel 5 zur Betätigung der Ventile 2 vorgesehen. Die Lagerachse 9 der Kipphebel 8 ist an der oberen Lagerhälfte der Nockenwelle 3 angeordnet und die Kipphebel 8 selbst bzw. deren Lagerachsen 9 sind am Zylinderkopf 1 lösbar befestigt. Zwei weitere Ventile 2 pro Zylinder und eine zweite Nocken­welle 4 sind vorgesehen. Erfindungsgemäß erfolgt der Antrieb des Nockens 7 für die Kipphebel 8 zur Betätigung der Pumpendü­sen 6 abwechselnd für einen Zylinder von der einen Nocken­welle 3 und für den benachbarten Zylinder von der weiteren Nockenwelle 4 aus, wobei jeder Kipphebel 8 einzeln befestigt ist. Hiebei ist jeder Kipphebel 8 oberhalb der zugeordneten Nockenwelle 3 bzw. 4, z.B. durch Schrauben 14, für einen ge­sonderten Ausbau nur eines einzigen Kipphebels 8 bzw. dessen Lagers vom Ventiltrieb (2, 3, 4, 5) im Bedarfsfall gesichert. Vorzugsweise erfolgt die lösbare Befestigung der Lagerachsen 9 bzw. Lagerböcke für die Kipphebel 8 am Zylinderkopf 1 durch Schrauben 14, die gleichzeitig zur Verankerung der als Bügel ausgebildeten Lagerteile 10 für die Nockenwellen 3 bzw. 4 die­nen.

    [0013] Es ist aber auch möglich, daß das Lager 12 für die Nocken­welle 3 bzw. 4 an seiner Oberseite mindestens einen, z.B. durch Schrauben, lösbar befestigten gesonderten Lagerteil (nicht dargestellt) zur Aufnahme der Lagerachse 9 für einen Kipphebel 8 zum Antrieb einer Pumpendüse 6 aufweist.

    [0014] Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß sich beim gezeigten Ausfüh­rungsbeispiel die Lagerachsen 9 für die einzelnen Kipphebel 8 in Längsrichtung der Maschine lediglich über zwei benachbarte Lagerteile 10 für je eine der beiden Nockenwellen 3 bzw. 4 er­strecken.

    [0015] Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß der Kipphebel 8 an einem Ende vom Nocken 7 über eine Druckrolle 24 betätigt wird. Die Druck­rolle 24 ist am Kipphebel 8 mittels einer Achse 25 gelagert. An seinem anderen Ende ist der Kipphebel 8 durch eine Ver­schraubung 16 mit dem Stößel 15 der Pumpendüse 6 verbunden. Auf jeder Nockenwelle 3 und 4 sind Nocken 26 angeordnet, die zum Antrieb der die Ventile 2 betätigenden Schlepphebel 5 die­nen. Die Schlepphebel 5 sind durch eine Verschraubung 18 am Zylinderkopf 1 fixiert. Weiters ist für jedes Nok-kenwellenla­ger 12 eine weitere Schraube 17 zur Befestigung des Lagertei­les 10 am Zylinderkopf 1 vorgesehen. Der Zylinderkopfdeckel ist mit 19 bezeichnet.

    [0016] Aus Fig. 2 ist die versetzte Anordnung der Kipphebellager (Kipphebel 8, Lagerachse 9) und Nockenwellenlager (Lager­teil 10) bei abgenommenem Zylinderkopfdeckel deutlich er­sichtlich.

    [0017] Fig. 3 zeigt das der Nockenwelle 4 zugeordnete Ventilpaar. Dieses Ventilpaar besteht aus zwei Ventilen 2, die jeweils einen Ventilteller 22, einen Ventilschaft 23 sowie einen Fe­derteller 20 aufweisen. Die durch strichpunktierte Linien an­gedeuteten Ventilfedern sind mit 21 bezeichnet.

    [0018] Der besondere Vorteil der dargestellten erfindungsgemäßen Aus­führungsform besteht darin, daß nur eine Kipphebellagerachse 9 entfernt werden muß, um eine bestimmte Pumpendüse 6 ausbauen zu können, während die beiden Nockenwellen 3 und 4 der ge­samte übrige Ventiltrieb in Einbaulage verbleiben.


    Ansprüche

    1. Einspritzbrennkraftmaschine, insbesondere Dieselmaschine, mit in Reihen angeordneten Zylindern, mit zwei obenliegen­den Nockenwellen sowie vier Ventilen und einer zentralen Pumpendüse pro Zylinder, wobei oberhalb der zugeordneten Nockenwelle am Zylinderkopf lösbar befestigte Kipphebel zum Antrieb der Pumpendüsen vorgesehen sind, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Antrieb des Nockens (7) für die Kipphebel (8) zur Betätigung der Pumpendüsen (6) abwech­selnd für einen Zylinder von der einen Nockenwelle (3) und für den benachbarten Zylinder von der zweiten Nocken­welle (4) aus erfolgt, wobei jeder Kipphebel (8) einzeln befestigt ist.
     
    2. Einspritzbrennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch ge­kenzeichnet, daß die lösbare Einzelbefestigung der Kipphebel (8) auf von Schrauben (14) am Zylinderkopf (1) befestigten Lagerachsen (9), bzw. Lagerböcken, erfolgt, wobei die Schrauben (14) gleichzeitig zur Verankerung von Lagerteilen (10) für die Nockenwellen (3 bzw. 4) dienen.
     
    3. Einspritzbrennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch ge­kennzeichnet, daß zur Einzelbefestigung der Kipphebel (8) ein vom Nockenwellenlager (12), z.B. durch Schrauben, ge­sondert lösbar befestigter Lagerteil zur Aufnahme der La­gerachse (9) für einen Kipphebel (8) zum Antrieb einer Pumpendüse (6) vorgesehen ist.
     
    4. Einspritzbrennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß sich die zur Einzelbefesti­gung der Kipphebel (8) dienenden Lagerachsen (9) in Längs­richtung der Maschine lediglich über zwei benachbarte La­gerteile (10) für je eine der beiden Nockenwellen (3 bzw. 4) erstrecken.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht